Ernährung bei und nach Durchfall
Bei Durchfall helfen Cola und Salzstangen. Das war schon Großmutters Hausmittel. Seither hat sich bei den Erkenntnissen der passenden Ernährung bei Durchfall viel getan. Doch nach wie vor ist eine Ernährung bei Durchfall empfehlenswert, die sowohl Zucker als auch Salze beinhaltet. Das gleicht den durch Durchfall entstandenen Verlust an Flüssigkeit und Mineralstoffen wieder aus. Hier erhalten Sie nähere Informationen über die passende Ernährung, wenn eine Durchfallerkrankung Sie im Griff hat oder hatte.
Durchfall: Ernährung als Ursache
Durchfall hat verschiedene Ursachen. Unter anderem können bestimmte Lebensmittel und ungesunde Ernährung eine Durchfallerkrankung hervorrufen. Zucker, Süßstoff und Fructose – enthalten in Limonade, manchen Obstsorten und Honig – können bei übermäßigem Verzehr zu Durchfall führen. Ebenso äußern sich Unverträglichkeiten von Nahrungsmitteln oft mit Durchfall.
Auf der anderen Seite gibt es Nahrungsmittel, die förderlich für die Verdauung sind und bei übermäßigem Verzehr auch zu Durchfall führen können. Dazu gehören Ballaststoffe wie Getreide, Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse und insbesondere getrocknete Feigen und Aprikosen.
Diät bei Durchfall
Die Ernährung bei akutem Durchfall und das richtige Essen nach einer Durchfallerkrankung sind sehr wichtig für Körper und Gesundheit. Ist Durchfall gegenwärtig, ist es ratsam, für die ersten Tage eine Art von Diät zu halten. Da empfiehlt sich eine Diät bestehend aus leichter Vollkost und magenfreundlichem Essen.
Wenn nach drei Tagen der Durchfall immer noch anhält, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Essen bei und nach Durchfall
Das Wichtigste bei der Ernährung bei Durchfall ist die Zufuhr von ausreichend Flüssigkeit. Dabei sind Getränke mit einem hohen Gehalt an Kalium, Salz und Zucker empfehlenswert, da der Körper nur so die aufgenommene Flüssigkeit binden und speichern kann.
Gut geeignet bei Durchfall ist Mineralwasser mit wenig Kohlensäure, Johannisbeersaft, Karottensaft und in geringen Mengen die bewährte Cola. Ebenso bieten Kamillen-, Fenchel- und Pfefferminztee eine Magen und Darm schonende Flüssigkeitszufuhr. Eine verdünnte Hühnerbrühe kann die schonende Ernährung bei Durchfall positiv unterstützen. Sie enthält viele Mineralien und Elektrolyte, die der Körper nach einer Durchfallerkrankung wieder benötigt.
Sind die Beschwerden des Durchfalls etwas abgeklungen, kann die Ernährung um schonendes magenfreundliches Essen erweitert werden. Ein Mus aus Äpfeln oder Bananen wirken sich ebenso schonend auf die Verdauung aus wie eine milde Karottensuppe, Haferschleim und Kartoffelbrei.
Empfehlenswerte Ernährung bei Durchfall
Folgende Lebensmittel sind bei Durchfall empfehlenswert:
- Lebensmittel mit geringem Fettanteil und wenigen Ballaststoffen
- leicht stopfende Nahrungsmittel wie Bananen, Zwieback oder Reis
- frische Möhren können Flüssigkeit im Darm binden
Was Sie bei der Ernährung bei Durchfall dagegen vermeiden sollten:
- sehr heiße und sehr kalte Speisen
- Rohkost und frisches Obst
- blähende Gemüsesorten, wie Zwiebeln und Kohl
- Vollkornprodukte, Kleie, Nüsse
- scharfe und fettige Speisen
- milchhaltige Nahrungsmittel
- Kaffee und Alkohol
Durchfall bei Babys, Kleinkindern und Kindern
Wie hilft man den Kleinen am besten, wenn sie unter Durchfall leiden? Auch wenn bei Babys und Kleinkinder gelegentlicher Durchfall normal ist, sollten rechtzeitig Maßnahmen ergriffen werden, den Kleinen zu helfen. Eine spezielle Diät und die gezielte Ernährung bei Durchfall helfen selbst bei Babys, Kleinkindern und Kindern.
Das schonende Essen sollte hauptsächlich aus Brei bestehen. Dazu gehören Brei aus Banane und Apfel, Reisbrei mit Joghurt, Kartoffelbrei, Hafer- und Reisschleim. Auch eine klare Suppe mit frischen Möhren ist eine empfehlenswerte Ernährung bei Durchfall. Leiden Babys, Kleinkindern und Kindern neben dem Durchfall auch unter Übelkeit und Erbrechen, können trockenes Weißbrot, Knäckebrot oder Zwieback helfen.
Autor/Quelle: Astrid Vogel
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Durchfall
Durchfall (mediz.: Diarrhoe oder Diarrhö) ist etwas sehr Unangenehmes. Die vermehrte Entleerung von dünnem bis flüssigem Stuhl belastet nicht nur das Wohlbefinden, sondern bringt auch den Flüssigkeits- und Energiehaushalt durcheinander. Vor allem häufiger, wässriger Durchfall kann den Körper innerhalb von Stunden enorm schwächen. Hinter einem Durchfall können Infekte, Störungen des Hormonhaushalts oder Stress stecken. Aber auch chronische und bösartige Erkrankungen kommen als Durchfall-Ursachen infrage. Deshalb ist es vor allem bei anhaltenden Durchfallerkrankungen wichtig, den Grund für die Störung früh zu erkennen. Lesen Sie hier alles Wichtige zum Symptom „Durchfall“.
Durchfall: Was wirkt am besten
Bei einem akuten Durchfall, der nicht von Übelkeit oder Erbrechen begleitet wird, ist Flüssigkeitszufuhr und der Ersatz verloren gegangener Salze das wichtigste Durchfall-Hausmittel. Ideal als Flüssigkeitszufuhr bei leichtem Durchfall ist ein halber Liter abgekochtes Wasser mit einem halben Teelöffel Salz und fünf Teelöffeln Zucker (abschmecken mit Orangensaft). So ersetzen Sie auch die verloren gegangenen Salze.
Medikamente gegen Durchfall: Mit Bedacht einsetzen
In der Apotheke sind verschiedene Medikamente gegen Durchfall erhältlich. Mit ihnen lassen sich Durchfallbeschwerden in der Regel schnell lindern. Gegen die Ursachen des Durchfalls richten die Medikamente aber nichts aus.
Generell gilt: Durchfallmittel sollten mit Bedacht und nur kurzzeitig eingesetzt werden. Denn gerade bei einer akuten Diarrhoe, deren Ursache ein Erreger oder ein Giftstoff ist, versucht der Körper, sich schnell davon zu befreien. Unterdrückt man diesen „Reinigungsprozess“, kann der verlängerte Kontakt mit dem Krankheitsauslöser den Darm sogar schädigen.
Außerdem müssen manche bakteriellen Durchfall-Erreger mit Antibiotika behandelt werden. Nimmt ein Patient auf eigene Faust einfach ein Durchfallmittel, kann das dazu führen, dass er erst spät zum Arzt geht, weil die Beschwerden – die Durchfälle – erstmal verschwinden. Wichtig ist es daher, auf Signale solcher Erreger zu achten wie Blut oder Schleim im Stuhl oder hohes Fieber.
Wirkstoffe wie das weitverbreitete Loperamid bremsen die bei akutem Durchfall gesteigerte Eigenbewegung des Darms. So verweilt der Speisebrei länger im Darm. Die Aufnahme von Wasser und Elektrolyten aus dem Darm verbessert sich dadurch. Außerdem hemmt Loperamid die Abgabe von Wasser und Elektrolyten in das Darminnere. Diese Abgabe ist bei Durchfall, der durch Krankheitserreger oder Giftstoffe ausgelöst wird, krankhaft gesteigert.
Loperamid sollte aber nicht länger oder höher dosiert als empfohlen eingenommen werden. Anderenfalls kann es zu schwerer Verstopfung und im schlimmsten Fall zum Darmverschluss kommen.
Hausmittel gegen Durchfall
Heidelbeertee: Zwei Teelöffel getrocknete und zerstoßene Beeren mit 150 Milliliter kochendem Wasser übergießen, zehn Minuten ziehen lassen. Bis zu sechs Tassen täglich trinken. Sie können die Beeren auch kauen. Ersetzen Sie die getrockneten Beeren nicht durch frisch gepflückte, denn diese können Durchfall auslösen!
Kamille und Brombeerblätter: Auch eine Mischung aus Kamille und Brombeerblättern kann gegen Durchfall helfen. Je einen Teelöffel Brombeerblätter und Kamillenblüten mit 250 Milliliter kochendem Wasser übergießen, und den Tee fünf Minuten ziehen lassen. Mehrmals täglich eine Tasse in kleinen Schlucken trinken.
Heilerde: Heilerde ist ein spezieller, sehr feiner Sand (Löß), der sich aus verschiedenen Mineralien und Spurenelementen zusammensetzt und zur Selbstbehandlung von leichtem Durchfall eingesetzt werden kann. Das fein gemahlene Heilerde-Pulver kann Flüssigkeit aufsaugen und Giftstoffe binden. Verrühren Sie ein bis zwei Teelöffel Heilerde in einem halben Glas Wasser oder Tee. Trinken Sie die Mischung in kleinen Schlucken. Intensiver wirkt die Heilerde, wenn sie trocken eingenommen wird. Dazu wird sie im Mund mit Speichel zu einem Brei vermischt und dann geschluckt.
Äpfel und Karotten: Geriebene Äpfel und Karotten enthalten viel Pektin - ein Quellmittel, das im Darm die Giftstoffe mancher Durchfall-Bakterien binden kann. Aus den Karotten können Sie auch eine Suppe kochen. Sie sind dann auch leichter verdaulich und belasten den Darm nicht zusätzlich.
Wärme: Manchmal ist Durchfall mit Bauchkrämpfen verbunden. Hier hilft Wärme, beispielsweise in Form einer Wärmflasche. Wenn Sie die Wirkung intensivieren wollen, können Sie einen feuchten Waschlappen zwischen Wärmflasche und Bauch legen (feuchte Wärme). Auch Kartoffelauflagen sind sehr intensive Wärmespender. Dazu Kartoffeln wie Pellkartoffeln kochen, zerstampfen und auf ein Tuch legen. Anschließend die Kartoffeln etwas auskühlen lassen und auf den Bauch legen. Mit einem Tuch festbinden. Vorsicht: Bei zu heißen Kartoffeln besteht Verbrennungsgefahr!
Salzstangen und Cola nicht geeignet
Cola und Fruchtsäfte sind wegen ihres hohen Zucker- und ihres geringen Salzgehalts zur Behandlung eines starken Durchfalls kaum geeignet. Auch ein anderes „Volksrezept“ gegen Durchfall ist keine besonders gute Lösung: Salzstangen sind zwar in der Regel gut bekömmlich (Achtung bei Glutenunverträglichkeit!), sie enthalten aber kein Kalium – ein für den Körper sehr wichtiges Salz. Kalium geht bei Diarrhoe in großem Umfang verloren. Meiden Sie auch Milch, Kaffee und Alkohol – sie können den Durchfall verschlimmern.
Hygiene besonders wichtig
Wenn möglich, sollten Sie während des Durchfalls eine eigene Toilette benutzen beziehungsweise die Toilette nach jeder Benutzung gründlich reinigen und desinfizieren, um niemanden anzustecken. Waschen Sie sich zudem nach jedem Toilettengang unbedingt gründlich die Hände.
Durchfall-Behandlung bei Baby und Kleinkind
Für Babys und Kleinkinder gibt es einige spezielle Tipps für die Ernährung bei Durchfall:
- In den ersten sechs Stunden sollte der Flüssigkeits- und Salzverlust mit einer Elektrolyt-Glukose-Mischung ausgeglichen werden. Am besten geeignet ist dafür eine fertige Mischung aus der Apotheke. Sie enthält die wichtigsten Stoffe bereits im richtigen Mischungsverhältnis
- Für den weiteren Kostaufbau ist die gewohnte Milchnahrung sinnvoll, die mit bindenden Nahrungsmitteln wie Karotten, geriebenem Apfel, Banane, Reis, oder Kartoffeln angereichert wird
- Stillende Mütter können dies weiterhin tun, sollten aber als spezielle Durchfall-Ernährung für die ersten sechs Stunden eine Reisschleim-Elektrolyt-Lösung oder Tee zufüttern Fertigmilchnahrung sollte in den ersten Stunden einer Durchfallerkrankung dünner angerührt oder mit Tee verdünnt werden
- Bei Baby sollte die Ernährung bei Durchfall besonders fettarm sein. Die nötige Kalorienzufuhr sollte vermehrt über Kohlenhydrate, vor allem langkettige Mischungen stammen, wie sie in Reis oder Kartoffeln oder in manchen Früchten enthalte sind
- Die ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist bei Säuglingen und Kleinkindern besonders wichtig. Gut eignen sich Teesorten wie Kamille, Pfefferminze und Fenchel oder einfach Wasser
- Kinder unter fünf Jahren sollten keine selbst hergestellten Saft-Wasser-Mischungen mit Zucker und Salz zu trinken bekommen – für sie eignen sich spezielle Elektrolytlösungen aus der Apotheke, bei denen der Gehalt der wichtigen Substanzen optimal ist
Betrifft der Durchfall Kleinkinder oder Säuglinge, sollten Eltern mit dem Arztbesuch nicht zu lange zögern.
Durchfall auf Reisen: Antibiotika nur im Notfall
Nur wenn kein Arzt erreichbar ist, können Sie eine Selbstbehandlung mit einem Antibiotikum aus Ihrer Reiseapotheke beginnen. Achten Sie darauf, dass es sich um ein Präparat handelt, das ausdrücklich zur Behandlung von Darminfektionen geeignet ist (Beipackzettel!). Beachten Sie auch die unterschiedlichen Dosierungsangaben für Kinder und Erwachsene und die Empfehlungen zur Behandlungsdauer.
Bedenken Sie aber, dass Antibiotika nur gegen Bakterien wirken. Gegen Viren und die meisten Parasiten können die Wirkstoffe nichts ausrichten. Suchen Sie deshalb nach der Rückkehr so schnell wie möglich einen Arzt auf, um die genaue Ursache Ihrer Diarrhöe abzuklären!
Reisedurchfall vorbeugen
Bei Reise in fremde Länder können Sie einige Vorsichtsmaßnahmen treffen, um einer Durchfallerkrankung vorzubeugen:
- Nahrungsmittelhygiene: Obst, Gemüse oder Fleisch sollten Sie vor dem Genuss waschen, schälen oder gründlich erhitzen (kochen, braten):
- Impfung: Kommen in Ihrem Reisegebiet Durchfall-Erreger wie Typhus oder Cholera häufig vor, lassen Sie sich rechtzeitig vor Reiseantritt dagegen impfen. Eine Impfung gegen allgemeine Durchfall-Erkrankungen ist wegen der Vielfalt der Erreger nicht möglich
- Händehygiene: Waschen Sie sich vor jedem Essen gründlich die Hände.
- Trinkwasserdesinfektion: Kochen Sie Trinkwasser vor dem Verbrauch ab oder desinfizieren Sie es mit speziell dafür geeigneten Mitteln.
Wenn Sie diese Tipps beherzigen, haben Sie gute Chancen, auch Länder mit niedrigeren Hygienestadards ohne Durchfall zu bereisen.
Durchfall: Beschreibung
Auch wenn sie sich anders anfühlt: Diarrhoe ist keine Krankheit, sondern ein Symptom – ein Zeichen dafür, dass im Körper irgendwo etwas nicht stimmt. Mit dem Begriff Durchfall bezeichnen Mediziner
- eine Stuhlentleerung, die mehr als dreimal pro Tag stattfindet
- eine Veränderung der Stuhlbeschaffenheit zu breiiger bis flüssiger Konsistenz
- eine vermehrte Stuhlmenge über 250 Gramm pro Tag
Durchfall ist nicht gleich Durchfall
Eine Diarrhoe kann auf ganz unterschiedliche Weise entstehen. Ärzte unterscheiden zwischen fünf verschiedene Mechanismen, durch die Stuhl flüssig wird.
Osmotische Diarrhoe
Kann der Körper bestimmte Nahrungsbestandteile, Medikamente oder andere physikalisch wirksame Stoffe nicht aufnehmen, strömt Flüssigkeit in umgekehrter Richtung durch die Darmschleimhaut ins Innere des Darms. Dort verflüssigt sie den Inhalt. Mediziner sprechen von einer osmotischen Diarrhoe. Diesen Effekt machen sich auch bestimmte Abführmittel (Laxanzien) zunutze. Der Durchfall ist dünn bis wässrig.
Sekretorische Diarrhoe
Bei der sekretorischen Diarrhoe gibt die Darmschleimhaut aktiv Wasser ins Darminnere ab. Der Effekt entsteht vor allem bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, aber auch bei Nahrungsmittelvergiftungen, die Giftstoffe mancher Bakterien oder durch die Einnahme mancher Abführmittel. Die Folge ist oft wässriger Durchfall.
Exsudative Diarrhoe
Einige Bakterienarten oder Parasiten verursachen eine starke Entzündung der Darmschleimhaut. Diese sondert daraufhin vermehrt Schleim und manchmal auch Blut ab. Die sogenannte exsudative Diarrhoe kann auch durch chronisch-entzündliche Darmerkrankungen oder Krebs entstehen. Oft sind die Schleim- und Blutbeimengungen im Durchfall mit bloßem Auge zu erkennen.
Hypermotile Diarrhoe
Bei der hypermotilen Diarrhoe nehmen die Bewegungen der Darmmuskulatur (Peristaltik) stark zu. Durch die geringere Verweildauer des Speisebreis kann der Darm diesem nicht genug Flüssigkeit entziehen. Der Stuhlgang ist dann oft dünn oder von breiiger Konsistenz.
Eine besondere Form des Durchfalls, der sogenannte Fettstuhl (medizinisch: Steatorrhoe), entsteht, wenn im Dünndarm nicht genug Gallensäuren abgegeben werden. Gallensäuren sind dafür verantwortlich, komplexe Fette so aufzuspalten, dass sie von der Darmschleimhaut aufgenommen werden können. Die Konsistenz des Stuhls ist dann oft breiig.
Krankheiten mit diesem Symptom
Durchfall: Ursachen und mögliche Erkrankungen
Eine Diarrhoe, die nach spätestens zwei Wochen abklingt, bezeichnet man als akuten Durchfall. Chronischer Durchfall kann sich über Monate entwickeln und weist oft auf ernstere Ursachen oder Erkrankungen hin.
Akuter Durchfall
Die häufigsten Ursachen für akuten Durchfall sind:
- Bakteriengifte in verunreinigten Lebensmitteln. Besonders Bakterienarten wie Staphylokokken oder Streptokokken sind für die Lebensmittelvergiftung verantwortlich. Sie führt oft innerhalb weniger Stunden zu Durchfall
- eine sogenannte Darmgrippe, bei der Viren oder Bakterien die Darmschleimhaut infizieren und verursachen dort eine Entzündung
- Infektionen mit Viren oder Bakterien wie dem Erreger Escherichia coli (Kolibakterien), die vor allem auf Fernreisen oft zu Reisedurchfall führen
- Medikamente, die zu vermehrtem Wasseraustritt in den Darm führen (z. B. Abführmittel) oder die natürliche Bakterienbesiedlung des Darms (Magen-Darm-Flora) zerstören. Viele Antibiotika verursachen auf diese Weise Durchfall
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie beispielsweise eine Histamin- oder Laktose-Intoleranz oder eine Unverträglichkeit für das in manchen Getreidearten enthaltene Gluten. Durchfall nach dem Essen ist ein Hinweis auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit
Chronischer Durchfall
Chronischer Durchfall dauert länger als zwei Wochen und wird besonders häufig verursacht durch:
- das sogenannte Reizdarm-Syndrom, bei dem durch Reizstoffe oder psychischen Stress eine erhöhte Stuhlfrequenz und zum Teil krampfartiger Durchfall entstehen kann. Ein Reizdarm ist nicht gefährlich, kann aber den Alltag Betroffener sehr beeinträchtigen.
- eine chronische Entzündung der Magenschleimhaut, durch die bestimmte Nahrungsbestandteile nicht richtig verwertet werden können. Manchmal besteht dabei auch ein Überschuss an Magensäure, der den Darm reizen kann.
- Störungen des Hormonhaushalts wie die Addisonkrankheit (Zerstörung der Nebennierenrinde mit Cortisol-Mangel), eine Schilddrüsenüberfunktion oder ein Gastrinom (hormonproduzierender Tumor im Dünndarm oder der Bauchspeicheldrüse)
- chronische Dickdarmentzündungen ( Colitis ulcerosa und Divertikulitis), bei denen wässriger Durchfall oder Stuhl mit Schleim und Blutbeimengungen auftreten kann
- Morbus Crohn, eine Erkrankung, die den gesamten Verdauungstrakt betreffen kann und die für die unter anderem Autoimmunprozesse verantwortlich gemacht werden. Die genauen Gründe für die Entstehung eines Morbus Crohn sind aber noch nicht bekannt.
- Eine chronische Besiedlung des Darms mit Parasiten wie Amöben, Lamblien oder dem Bakterium Clostridium difficile. Dieser eigentlich harmlose Erreger kann bei einer Störung der gesunden Magen-Darm-Flora überhandnehmen und dann zu einer schweren Darmentzündung führen, die mit wässriger, schleimiger oder blutiger Diarrhoe einhergeht.
- eine sogenannte Malabsorption (auch: Malassimilation), bei der die Nahrungsbestandteile nicht mehr ausreichend aufgespalten werden können, weil wichtige Enzyme fehlen. Dies kann nach Magenoperationen, Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse oder der Gallenblase auftreten.
- Tumorerkrankungen in der Darmwand oder deren Lymphsystem (beispielsweise das Non-Hodgkin-Lymphom), oder Krebserkrankungen, die von der Darmschleimhaut ausgehen. Im fortgeschrittenen Stadium führen diese oft zu Durchfall mit Blutbeimengungen, können aber auch Verstopfungen oder einen lebensgefährlichen Darmverschluss verursachen.
Durchfall: Wann müssen Sie zum Arzt?
Durchfall, der nur wenige Tage anhält, ist bei gesunden Erwachsenen in den meisten Fällen harmlos. Ihr Körper kann den Flüssigkeitsverlust meist gut kompensieren und gleicht den Salzhaushalt nach der Genesung binnen weniger Tage aus.
Tritt Durchfall – manchmal auch in Verbindung mit krampfartigen Bauchschmerzen oder Kreislaufproblemen – im Zusammenhang mit Mahlzeiten auf, sollten Betroffene dies dokumentieren und mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin gemeinsam nach einer möglichen Nahrungsmittelunverträglichkeit fahnden. Auch chronischer Durchfall ist ein Grund für den Besuch beim Arzt, denn es könnte sich eine ernstere Erkrankung dahinter verbergen.
Durchfall: Babys und Kleinkinder besonders gefährdet
Babys und Kleinkinder leiden besonders stark unter einer Durchfallerkrankung. Denn der Flüssigkeits- und Salzverlust ist bei ihnen, bezogen auf das Körpergewicht überproportional hoch – vor allem, wenn zur Diarrhoe noch Erbrechen hinzukommt. Außerdem haben Kinder in diesem Lebensalter noch nicht die gleichen Möglichkeiten einen Flüssigkeitsverlust zu kompensieren.
Durchfall bei älteren Menschen
Bei älteren Menschen kann das Herz seine Pumpleistung nicht mehr so stark erhöhen und die Blutgefäße sind weniger elastisch. Dadurch hat das Herzkreislaufsystem eine geringere Leistungsreserve als bei jungen Menschen. Zudem nimmt der Wassergehalt im Körper mit zunehmendem Lebensalter etwas ab. Dagegen ist das Durstgefühl bei älteren Menschen oft verringert. So können Durchfallerkrankungen schon nach relativ kurzer Zeit gefährlich werden.
Starker wässriger Durchfall über mehrere Tage oder eine chronische Diarrhoe sind bei älteren Menschen immer ein Grund, mit dem Arztbesuch nicht zu zögern. Auch äußere Zeichen des Flüssigkeitsverlusts wie eine trockene Haut mit verstärkter Faltenbildung („stehende Hautfalte“) oder Anzeichen einer Verwirrtheit sind ein Grund, einen Durchfall sofort zu behandeln.
Durchfall auf Reisen
Besonders unangenehm ist eine Diarrhoe, wenn sie einen auf einer Fernreise erwischt. Und das ist gar nicht so selten: Ein veränderter Biorhythmus, ungewohnte Kost und manchmal auch Krankheitserreger, auf die das Immunsystem keine Antwort hat, machen die Reisediarrhoe zu einem häufigen Phänomen. Jeder zweite bis fünfte Reisende ist von Reisedurchfall betroffen.
Wann Sie den Arztbesuch nicht aufschieben dürfen
Plötzlicher, sehr starker oder krampfartiger Durchfall mit Kreislaufproblemen, denen Sie mit einer Flüssigkeitsaufnahme nicht gegensteuern können, ist ein Grund, kurzfristig einen Arzt aufzusuchen. Dies ist vor allem dann oft der Fall, wenn sich zum Durchfall Erbrechen gesellt.
Auch der Verdacht auf eine hochansteckende Darminfektion wie beispielsweise im Jahr 2011 die durch den EHEC-Erreger hervorgerufene Erkrankungswelle oder eine Salmonelleninfektion sind ein Grund für einen schnellen Besuch beim Arzt oder in einer Krankenhausambulanz. Entdecken Sie bei Durchfall Blutauflagerungen im Stuhl, müssen Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen.
Wichtig ist ein Arztbesuch auch, wenn die Diarrhoe nach dem Aufenthalt in einem subtropischen oder tropischen Land auftritt, indem Krankheiten wie Typhus oder Cholera vorkommen. Gesundheitsinformationen und Reisewarnungen zu den wichtigsten Ländern und Regionen bietet das Auswärtige Amt im Internet an.
Durchfall: Was macht der Arzt?
Oft geben schon die körperliche Untersuchung und ein gründliches Anamnesegespräch mit dem Betroffenen genügend Hinweise für eine treffsichere Diagnose. Das Wissen, dass ansteckende Magen-Darm-Erkrankungen oft zeitlich und regional gehäuft auftreten, kann ebenfalls bei der Diagnose helfen. Darüber hinaus kann der Arzt bei Bedarf einige spezielle Untersuchungen machen:
- Blutuntersuchungen, mit denen je nach Verdacht nach Durchfall auslösenden Krankheitserregern, Antikörpern, Anzeichen für Entzündungen, Hormonstörungen oder Tumormarkern gefahndet wird
- Laboruntersuchungen einer Stuhlprobe, um Viren oder Bakterien zu finden, die für den Durchfall verantwortlich sind
- Ultraschalluntersuchung (Sonographie) des Bauchraums und gegebenenfalls Röntgenuntersuchungen mit Kontrastmittel
- Allergietests, wenn der Verdacht auf eine Nahrungsmittelallergie auftritt (gehäuft bei Menschen, die bereits unter Heuschnupfen oder Asthma leiden)
- Laktose-Toleranztest bei Verdacht auf eine Laktoseunverträglichkeit
- Dünndarmspiegelung, um den Verdacht auf eine Glutenunverträglichkeit (Zöliakie oder Glutensensitivität) zu erhärten oder um Gallenwege und Bauchspeicheldrüsengänge (ERCP) zu untersuchen
- Dickdarmspiegelung (Koloskopie) bei Verdacht auf Reizdarm, entzündliche Darmerkrankungen oder Tumoren, die hinter dem Durchfall stecken können
- Entnahmen von Gewebeproben (Biopsien) aus Dünndarm, Bauchspeicheldrüse, Dickdarm oder Lymphknoten, um entzündliche Veränderungen der Darmwand oder Tumoren aufzuspüren
So kann der Arzt Durchfall behandeln
Bei Erwachsenen ist ein akuter Durchfall in den meisten Fällen ungefährlich und muss nicht ärztlich therapiert werden. Wässriger Durchfall mit starkem Flüssigkeitsverlust, den der Patient nicht über Trinken ausgleichen kann, muss gegebenenfalls durch eine intravenöse Infusion behandelt werden. So kann auch der mit Durchfall verbundene Salzverlust ausgeglichen werden.
Medikamente sind nicht immer sinnvoll
Medikamente gegen Durchfall sind nicht immer sinnvoll. Denn viele Substanzen behindern den Darm in seinem Versuch, die Durchfall-Ursachen, zum Beispiel Bakterien und deren Giftstoffe, wieder loszuwerden. Außerdem erkennen die Patienten durch die Linderung der Durchfallbeschwerden eventuell nicht, dass sie möglicherweise ärztliche Hilfe brauchen. Medikamente gegen Durchfall sollten daher nur sehr zurückhaltend eingesetzt werden. Außerdem darf die maximale Anwendungsdauer der einzelnen Präparate – wie im Beipackzettel oder vom Apotheker oder Arzt angegeben – nicht überschritten werden. Anderenfalls kann der Darm geschädigt werden.
Krampflösende Mittel
Bei starken, kolikartigen Krämpfen können krampflösende Wirkstoffe sinnvoll sein. Bei Bedarf können auch Schmerzmittel eingenommen werden. Patienten sollten sich dazu mit ihrem Arzt oder Apotheker beraten.
Antibiotika
Bei einer Besiedlung des Darms mit schädlichen Bakterien kann es erforderlich sein, diese mit Antibiotika zu bekämpfen. Dabei wird oft gleichzeitig die natürliche Magen-Darm-Flora zerstört, die anschließend mit speziellen Präparaten wiederaufgebaut werden sollte. Generell sollten Antibiotika bei Durchfall-Erkrankungen deshalb nur eingenommen werden, wenn der Arzt dies für unbedingt notwendig hält.
Bei einer chronischen Durchfallerkrankung muss die der Diarrhoe zugrundeliegende Krankheit behandelt werden.
Eier essen bei Durchfall?
Ist es gut Eier zu essen, wenn man Durchfall hat? Bzw. was sind die Folgen wenn man bei Durchfall Eier ißt?
4 Antworten
Eier bei Durchfall zu essen, ist weder gut noch schlecht - es kommt halt zügig wieder raus, wie auch alles andere! ;o)
Durchfall kann viele Ursachen haben, harmlose und weniger harmlose. Aber er sollte nicht tagelang anhalten.
Unter dieser Prämisse empfehle ich, gar nichts zu essen, sondern nur viel zu trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.
Ich denke mal, hier sind hartgekochte Eier gemeint, die ja bekanntlich Verstopfung verursachen können. Ähnlich wirkt grüne (unreife) Banane. Schwarzer Tee und Zwieback hilft auch. Oder Kohle-Tabletten aus der Apotheke. Nicht nur viel trinken wegen Flüssigkeitsverlust, sondern auch darauf achten, daß genügend Mineralien etc. zugeführt werden. Grüner Tee soll da ganz gut sein. Am besten Heilerde einnehmen (Luvos 1 für innere Anwendung), die besteht aus natürl. Mineralien u. Spurenelementen und wirkt regulierend auf das ganze Magen-Darm-System. Wenn es nur eine Magen-Darm-Verstimmung ist, hat man mit den Hausmitteln meist Erfolg. Ist es nach 3-4 Tagen nicht besser, dann auf alle Fälle zum Arzt und abklären, ob es evtl. eine Virus-Infektion oder andere Erkrankung ist.
Bei Durchfall solltest du nichts essen, was Fett enthält oder schwer verdaulich ist und dazu gehören auch Eier. Wichtig ist, dass du viel trinkst und den Flüssigkeitsverlust zu ersetzen, dazu bietet sich Mineralwasser ohne Kohlensäure und Kräutertee (Kamille, Malve, Thymian, Ringelblume) an. Essen solltest du nur Zwieback, Salzstangen oder Salzbrezeln. Die heilung unterstützen kannst du mit Heilerde (innerlich) und Kohletabletten. Gute Besserung!
Von Eiweiß und Fett würde ich bei Durchfall vorübergehend abraten, Erstmal den Darm wieder in Ordnung bringen. Ich habe gute Erfahrungen mit ausschließlich schwarzem Tee und trockenem Zwieback. Nichts anderes, höchstens noch reines oder abgekochtes Wasser. Alles Gute! M.
Eier essen bei Durchfall?
Ist es gut, wenn man Durchfall hat, Eier zu essen?
10 Antworten
Die stopfen zwar, esse besser was leichtes das der Magen und Darm sich beruhigen. (Milchsuppe z. B.)
ja, aber hartgekocht müssen sie sein. Dadurch wird die " Flüssigkeit " aufgenommen. Morgens, Mittags und am Abend je eins bis zwei. Ihr Dr. Wissend
Danke für die Antwort !
Wenn man Familie und Nachbarn mit dem Geruch aus dem Haus treiben will, auf jeden Fall. ;-)
. und vorallem daran denken dass Du viel trinken musst. Gute Besserung.
Danke hat auch geholfen !
Iss lieber keine Eier. Das könnte deinen Durchfall verschlimmern oder in die Länge ziehen. Weißbrot und Bananen sind immer ganz gut. Sie stopfen sozusagen.
Ich weiß nicht, ob das so ein guter Allgemeintipp ist, aber mir helfen oft einfach 2 Bananen am Tag.
Wenn die Eier ohne Salmonellen sind schaden sie nicht, helfen bei Durchfall allerdings auch nicht !
Besser nicht. Auch keine weiteren Produkte, die viel Fett enthalten. Am Besten: Zwieback, Brot, Salzstangen und Wasser. ;)
versuche es mal mit geriebener apfel oder zartbitter schokolade. bei eier bekommst du blähungen wenn du pech hast.
Nein, auf keinen Fall Eier essen, besser einen Schweinsbraten mit Semmelknödel und Blaukraut, dann passts wieder
Durchfall nach gekochtem Ei?
Können gekochte Eier Durchfall auslösen?
3 Antworten
Hallo, Wenn Dein Ei durchgekocht war, kann das eigentlich nicht der Fall sein. Grüße Gerda
Dann war das Ei kaputt.
Wenn es Salmonellen enthaelt ja. Ich als Kraftsportler habe bestimmt schon einige tausende Eier, in jeder Form, von roh bis hartgekocht, oder in der Pfanne gebacken konsumiert und noch nie Durchfall bekommen.
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Infektiöser Durchfall und Lebensmittelvergiftung
Häufigkeit
Infektiöse Durchfallerkrankungen (infektiöse Gastroenteritiden, umgangssprachlich auch Magen-Darm-Grippe oder Brechdurchfall genannt): Vorwiegend durch Viren und Bakterien, seltener durch Parasiten verursachte Magen-Darm-Entzündung, die sich in starken Durchfällen, oft auch in Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen äußert.
Lebensmittelvergiftung. Durch Giftstoffe bakteriell verdorbener Lebensmittel verursachter Durchfall.
Die Übertragung bzw. Aufnahme erfolgt meist über den Verzehr infizierter Nahrungsmittel sowie durch Kontakt mit infizierten Personen. Die meisten Menschen werden nach einigen Tagen ohne weitere Maßnahmen wieder gesund. Vor allem bei Säuglingen, Kleinkindern und alten Menschen müssen verloren gegangene Flüssigkeit und Mineralstoffe ersetzt werden. Bei schweren Infektionen mit hohem Fieber oder blutigem Durchfall ist meist eine Behandlung mit Antibiotika notwendig.
- Mehrmals täglich Entleerung von ungeformtem, weichem bis wässrigem Stuhl
- (Krampfartige) Bauchschmerzen
- Eventuell Übelkeit und Erbrechen
- Gelegentlich Fieber
- Eventuell Beimischung von Schleim, Blut oder Eiter zum Stuhl.
Am nächsten Tag, wenn der Durchfall länger als drei Tage dauert.
Heute noch, wenn
- Ausgeprägte Schwäche oder Schwindel bestehen oder es zu einem Kollaps gekommen ist
- Der Durchfall blutig oder eitrig ist und hohes Fieber hinzukommt (über 39 °C)
- Nach einer Fernreise starker Durchfall auftritt.
Bei infektiösen Durchfallerkrankungen gelangen krankmachende Viren, Bakterien, Parasiten oder (sehr selten) Pilze in den Darm und reizen, lähmen oder vergiften die Schleimhäute und/oder stören die Resorption, also die Aufnahme der verdauten Nahrungsbestandteilen in den Körper.
Virusbedingte Durchfallerkrankung (Virale Gastroenteritis): Die häufigste Ursache von infektiösen Durchfällen, oft begleitet von Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen sowie leicht erhöhter Körpertemperatur, sind Viren, z. B. Rota- oder Noroviren. Rotaviren verursachen 70 % der Durchfälle bei Kindern und sind in Entwicklungsländern eine wesentliche Ursache der Kindersterblichkeit.
Wichtigste Behandlungsmaßnahme ist der Ersatz von Flüssigkeit und Mineralstoffen, was bei Säuglingen und Kleinkindern oft nur in Form einer Infusionstherapie in der Klinik möglich ist.
Da Rotaviren die häufigste Ursache von Magen-Darm-Infektionen bei Kindern unter fünf Jahren sind, empfiehlt die STIKO eine Rotavirus-Impfung bei Säuglingen. Diese wird als Schluckimpfung gegeben, die Impfserie sollte im Alter von sechs bis zwölf Wochen beginnen und je nach Impfstoff bis zur vollendeten 24. oder 32. Lebenswoche beendet sein. Die Impfung kann zusammen mit anderen Standardimpfungen des Säuglingsalters erfolgen.
Bakterielle Durchfallerkrankung (Bakterielle Gastroenteritis): Tritt seltener auf als virusbedingte Durchfälle. Dafür ist das Krankheitsbild oft schwerer:
- Salmonelleninfektion (Salmonellenenteritis, Salmonellose): Salmonellen-Bakterien sind in unseren Breitengraden die häufigsten Erreger infektiöser Darmerkrankungen mit Brechdurchfällen, Bauchkrämpfen und Fieber. Meist entwickeln sich die Symptome Stunden bis Tage nach dem Verzehr von infizierten Speisen, z. B. rohen oder nur weich gekochten Eiern und Eierspeisen (z. B. Tiramisu), rohem oder nicht ausreichend erhitztem Geflügel, Muscheln oder Hackfleisch. Auch in tiefgekühlten Nahrungsmitteln können die Erreger überleben, sterben aber bei ausreichend langem Erhitzen bei mindestens 70 °C (50 °C über 1 Stunde) ab. Besonders bei Kindern und älteren Menschen besteht die Gefahr der Austrocknung bis hin zum Kreislaufkollaps.
- EHEC-Infektionen. Die Infektion mit giftstoffenbildenden, enterohämorrhagischen E. coli-Bakterien (EHEC) verläuft bei Erwachsenen oft ohne Symptome, ruft aber vor allem bei Kleinkindern und älteren Menschen (blutig-)wässrige Durchfälle. Sie kann darüber hinaus zu lebensgefährlichem akutem Nierenversagen, zur Auflösung der roten Blutkörperchen und zu schweren Blutungen führen (Hämolytisch-urämisches Syndrom). Diese schwere Komplikation endet in 5 % der Fälle tödlich. Die Infektion erfolgt über den Genuss von infiziertem rohen Fleisch, durch Rohmilchprodukte oder durch (symptomlos) infizierte Personen.
- Relativ häufig bilden die Durchfallerreger Giftstoffe (Enterotoxine). Dazu gehören die enterotoxinbildenden E. coli-Bakterien (ETEC), die für etwa 40 % der Reisedurchfallerkrankungen verantwortlich sind. Die Giftstoffe können Langzeitschäden verursachen. Je stärker jemand erkrankt, desto größer ist auch das Risiko dafür. Der Grund: Je mehr E.-coli-Bakterien sich im Darm befinden, desto mehr Giftstoffe scheiden sie aus. In der Folge drohen Nierenschäden und Bluthochdruck. In einer Langzeitstudie waren die Nieren von stark an Magen-Darm-Grippe erkrankten Patienten drei Mal häufiger in Mitleidenschaft gezogen als bei leicht erkrankten. Auch hatten die Betroffenen häufiger mit Bluthochdruck zu kämpfen – ihr Risiko, dadurch einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, verdoppelte sich.
Parasitäre Durchfallerkrankungen (parasitäre Gastroenteritiden, PGE). In den Tropen wird jedes Kind damit groß – bei uns sind sie glücklicherweise selten. Zu den häufigeren Erregern gehören:
- Lamblien-Infektion (Lamblienenteritis): Weltweit vorkommende Infektion mit einem Parasiten, der Kinder etwas häufiger als Erwachsene befällt. Als Übertragungsweg wird verseuchtes Trinkwasser angenommen. Die Beschwerden reichen von geringen Allgemeinerscheinungen wie Übelkeit, Appetitverlust und Blähungen bis hin zu schweren Krankheitszeichen mit Bauchschmerzen, Fieber und Durchfällen. Der Verlauf kann akut und chronisch sein.
- Amöben-Ruhr. Durch einen Parasiten ausgelöste Durchfallerkrankung (wie Lamblien eher in warmen Ländern vorkommend), die zu Abszessen in Leber, Lunge und Gehirn führen kann. Leibschmerzen, Durchfälle und Krämpfe können zu Beginn auftreten. Durchfälle treten nicht bei allen Infizierten auf. Als typisch gelten himbeergeleeartige (blutige) Schleimauflagerungen auf dem Stuhl. Die Amöben-Infektion kann akut und chronisch vorkommen.
Lebensmittelvergiftungen. Hier wird der Durchfall nicht durch Krankheitserreger ausgelöst, die in den Darm gelangt sind. Er wird vielmehr durch Giftstoffe (Toxine) verursacht, die von Bakterien gebildet und mit verdorbenen Lebensmitteln aufgenommen werden. Die hierbei typischen Bakterien sind vor allem Staphylococus aureus, Bacillus cereus und Clostridium perfringens. Bei einer Lebensmittelvergiftung erkranken meist mehrere Personen, die eine bestimmte Speise, z. B. einen in der Wärme stehen gelassenen Salat, gegessen haben, nach einigen Stunden (1–16) gleichzeitig an Übelkeit, heftigem Erbrechen, Durchfällen und Bauchkrämpfen, aber meist ohne Fieber. Nach 1 bis 2 Tagen bilden sich die Symptome in der Regel zurück. Ein starker Flüssigkeitsverlust kann jedoch zu Kreislaufstörungen mit Schwäche und Schwindel bis hin zum Kollaps führen.
Sehr selten, aber lebensgefährlich ist die Lebensmittelvergiftung mit dem Gift des Bakteriums Clostridium botulinum, dem Botulinumtoxin. Schon in geringsten Mengen führt es nach anfänglichem Erbrechen und Durchfall zu neurologischen Ausfällen wie Schluck-, Sprach- und Sehstörungen, vor allem Doppeltsehen. In schweren Fällen kann die Vergiftung zu Atemlähmung und zum Tod führen (Botulismus).
Das macht der Arzt
Diagnosesicherung. Zur Feststellung der Ursache einer infektiösen Durchfallerkrankung oder Lebensmittelvergiftung ist meist eine mikrobiologische Diagnostik aus Blut und Stuhl erforderlich, die zeitaufwendig ist. Wenn aber die Beschwerden des Betroffenen erheblich sind, muss der Arzt rasch mit einer Therapie beginnen, ohne dass er die genaue Ursache kennt.
Therapie. Auf Grund der klinischen Untersuchung sowie des Gesamteindrucks entscheidet der Arzt, ob der Kranke sich selbst behandeln kann, ob er (weitere) Hausbesuche benötigt oder ob eine Einweisung in ein Krankenhaus notwendig ist. Bei blutigem oder eitrigem Durchfall, hohem Fieber und schwerer Beeinträchtigung des Allgemeinzustands wird letzteres der Fall sein; ansonsten ist das klinische Gesamtbild des Patienten entscheidend.
Die stationäre Therapie konzentriert sich wegen der zunächst fehlenden genauen Diagnose auf den notwendigen Ersatz von Flüssigkeit und Mineralstoffen, meist in Form fertiger Salzlösungen (z. B. Elotrans®) . Oft wird auch schon vor Erhalt der mikrobiologischen Untersuchungsergebnisse ein Antibiotikum als Infusion gegeben. Sobald die Ergebnisse der mikrobiologischen Blut- und Stuhlproben vorliegen, wird die Therapie ggf. angepasst.
Viel Trinken. Wer Durchfall hat, muss viel trinken, um den Verlust an Wasser und Salzen auszugleichen. Empfehlenswert sind Teezubereitungen aus getrockneten Heidelbeeren, Brombeer- oder Himbeerblättern. Sie enthalten Gerbstoffe, die sich schützend auf die Darmschleimhaut legen. Ebenso eignen sich verdünnter Kamillen- oder Pfefferminztee. Eine Alternative ist zuckerhaltige Limonade, die mit Wasser verdünnt ist. Für schwerere Durchfälle sind Salz-Zucker-Lösungen die bessere Alternative.
Medizinische Kohle ( Kohle-Compretten®-Tabletten , Kohle-Hevert®-Tabletten) . Durch die Einnahme von Kohle werden dem Körper schädliche Substanzen (z. B. Bakterien, Giftstoffe) entzogen und ausgeschieden. Ihre Wirksamkeit wird von der Schulmedizin teilweise angezweifelt, viele Betroffene haben aber gute Erfahrungen damit gemacht.
Bei Einnahme von medizinischer Kohle (Aktivkohle) reduziert sich die Wirkung vieler oral eingenommener Medikamente. Im Zweifelsfall ist der Arzt zu befragen, ob eine Einnahme sinnvoll und vertretbar ist.
Nahrungskarenz. Ob es im akuten Stadium zweckmäßig ist, ganz auf das Essen zu verzichten, ist umstritten. Für eine vorübergehende Nahrungskarenz spricht, dass die geschädigte Schleimhaut nicht zusätzlich gereizt wird. Am besten, Sie richten sich nach Ihrem Appetit: Wenn Ihnen der Gedanke ans Essen Unwohlsein bereitet, essen Sie nicht. Haben Sie jedoch Hunger, wenden Sie die BRAT-Diät an mit Bananen, Reis, Apfelmus und Toast.
Keine Milchprodukte. Meiden Sie Milchprodukte. Bei Durchfall ist die Wirksamkeit des milchzuckerspaltenden Enzyms oft eingeschränkt, so dass vorübergehend Symptome von Milchunverträglichkeit auftreten können.
Aufbaukost. Verspüren Sie wieder Appetit, ist eine leichte Aufbaukost empfehlenswert. Geeignet sind hierzu z. B. Gemüsebrühe, Reisschleim, aber auch Salzstangen, Kräcker oder Zwieback. Für den Reisschleim kochen Sie zwei Esslöffel Reis in einem Liter leicht gesalzenem Wasser so lange, bis sich ein dünner Schleim gebildet hat. Nun fügen Sie zwei Esslöffel Haferflocken hinzu und kochen das Ganze weitere 15 Minuten lang. Anschließend lassen Sie den Reisschleim abkühlen und verzehren ihn dann langsam in kleinen Portionen über den Tag verteilt.
Zu Hause. Um sich vor infektiösen Durchfallerkrankungen zu schützen, sollten Sie bei der Nahrungszubereitung und -lagerung auf Hygiene achten. Fleisch, Geflügel und Eier sollten ausreichend lange und bei hohen Temperaturen gegart werden. Salmonellen überstehen Tiefkühltemperaturen; daher muss Tiefkühlgeflügel und -fleisch vor der Zubereitung sorgfältig gewaschen werden, und alle Gegenstände, die damit in Berührung kommen, müssen gründlich gesäubert werden.
Verzichten Sie weitgehend auf rohes oder halb gegartes Fleisch, auf rohen Fisch und rohe Meeresfrüchte, auf rohe oder nur weich gekochte Eier, auf Speisen, die mit rohen Eiern zubereitet werden (z. B. Tiramisu), sowie auf Konserven mit aufgetriebenem Dosendeckel.
Pflanzenheilkunde. Gegen Durchfall helfen getrocknete Heidelbeeren, auch als Teeaufguss. Sie enthalten viele Gerbstoffe, die sich schützend auf die Darmschleimhaut legen. Ähnlich wirkt Tee aus Brombeerblättern.
Die Pflanzenheilkunde empfiehlt standardisierte Trockenextrakte, beispielsweise aus Apfel-Pulver ( Aplona®-Apfel-Pulver) , Blutwurz ( Blutwurz-ratiopharm-® Kapseln) oder Eichenrinde (z. B. Traxaton®-Tabletten)
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Darf man bei durchfall Ei essen?
Danke im vorraus
2 Antworten
Meistens sagt einem der Körper schon recht genau, worauf er Lust hat. Mit aktuen Problemen meistens auf gar nichts. Wenn du Appetit auf ein Ei hast, ist es bestimmt nicht schlimm :)
Wenn du Appetit darauf hast, kann es nicht schaden, aber nicht zuviele auf einmal.
Durchfall nach dem essen von Eiern? Dringend!
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- Dabei seit: 19.05.2008
- Beiträge: 61
Durchfall nach dem essen von Eiern? Dringend!
Mein Freund hat heute Nachmittag 4 Eier gegessen, die noch haltbar und gut aussahen. Danach wurde ihm aber richtig übel und er klagte nach Bauchschmerzen/Krämpfen. Auf die Toilette ist er jetzt schon mehrere Male gerannt und sagt, dass wenn er nur etwas Wasser trinkt, es wieder raus kommt! Erbrochen hat er noch nicht. Durchfall dafür umso mehr und ihm ist heiß, anscheinend hat er etwas Fieber.
Es kommt schubweise sagt er. was kann das sein und was kann ich/er tun??
- Dabei seit: 01.10.2009
- Beiträge: 4477
Es liegt eine akute Gastroenteritis vor, eine Vorstellung beim Arzt ist anzuraten.
Da insbesondere in Eiern auch Salmonellen übertragen werden, ist eine Stuhluntersuchung wichtig. Als Allgemeinmassnahmen sind wichtig. viel trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.
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Wirkung von Eiern auf Verdauung
Mitglied seit 26.10.2007
130 Beiträge (ø0,04/Tag)
- Stimmt das Überhauüt: Wirken also Eier verstopfend?
- Wenn ja, was im Ei hat diese Wirkung: Das Eiweiß, das Eigelb, .
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Mitglied seit 26.09.2007
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wer mich nicht besucht, macht mir eine Freude.
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13.737 Beiträge (ø2,98/Tag)
kommt sicher auf die Menge drauf an und ich kenne das Gerücht nur von hart gekochten Eiern.
An den Bananen muss was dran sein, bei den Babygläschen wurde es immer ausdrücklich erwähnt. Außerdem erzählte mir mal eine Frau aus dem Osten, dass man in der DDR ein Rezept für Bananen bekamn, wenn das Kind Durchfall hatte.
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Wer schön sein will,muss leiden. Wer leidet,muss aber nicht unbedingt schön sein.
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ich kann nur sagen, bei meinem Mann bewirkt´s das Gegenteil!
Also, wenn er mehrere Eier ißt, kriegt er immer Durchfall (war bei seinem Vater wohl auch schon so)
Mitglied seit 28.12.2006
5.615 Beiträge (ø1,41/Tag)
bei mir ist es leider auch so,dass ich von Eiern Blähungen bekomme
Mitglied seit 02.03.2002
30.795 Beiträge (ø5,36/Tag)
Hier ist es gut erklärt!
Mitglied seit 28.12.2006
5.615 Beiträge (ø1,41/Tag)
Danke für den Link,hätt ich nicht gedacht,dass weiche Eier die Verdauung wieder ankurbeln.
Mitglied seit 23.08.2006
205 Beiträge (ø0,05/Tag)
Dieser Thread wurde geschlossen. Es ist kein Posting mehr möglich.
Durchfall – Was tun?
Jeder hat mal Durchfall – sei es aus Stress, wegen einer verdorbenen Speise oder gar im Urlaub als "Montezumas Rache". Meist verschwinden die Durchfall-Beschwerden nach einiger Zeit wieder von allein. Sie können allerdings Ihrem Körper helfen, um möglichst schnell wieder fit und den Durchfall los zu werden. Wie das möglich ist, verraten wir in diesem Artikel.
Was ist Durchfall?
Von Durchfall oder Diarrhoe spricht man, wenn häufiger als dreimal am Tag ungeformte, breiige oder wässrige Stühle auftreten. Ursache hierfür sind z.B. Krankheitserreger oder Gifte, die die Darmschleimhaut besiedeln oder ihre Zellen schädigen. So kann die Schleimhaut nicht mehr ihrer Aufgabe nachkommen, Wasser aus dem Nahrungsbrei aufzunehmen – der Nahrungsbrei ist flüssiger als gewöhnlich.
Bei dem Versuch des Körpers, die schädlichen Eindringlinge möglichst schnell wieder auszuscheiden, verliert er noch mehr Wasser und Elektrolyte (Mineralsalze). Bei akutem Durchfall dauern die Beschwerden einige Tage, bei chronischem Durchfall treten die Symptome über mehrere Wochen immer wieder kurz hintereinander auf.
Welche Ursachen kann Durchfall haben?
Es gibt verschiedenste Ursachen, die unsere Darmflora stören und dadurch zu Durchfall führen können. Neben Infektionen können zum Beispiel Medikamente oder verdorbene Speisen ursächlich sein.
Etwa ein Drittel aller Fälle von Durchfall wird durch Viren ausgelöst, z.B. durch Adenoviren, Rotaviren oder Noroviren. Daneben können auch krankheitserregende Bakterien unseren Darm stressen und so Durchfall hervorrufen.
So wird Reisedurchfall häufig durch Kolibakterien ausgelöst, andere bakterielle Erreger sind Salmonellen, Shigellen und Yersinien. Die so genannte Amöben-Ruhr wird hingegen durch einen einzelligen Parasiten verursacht, der z.B. bei Fernreisen in die Tropen eine Gefahr darstellt.
Einige Medikamente können als eine der Nebenwirkungen Durchfall verursachen. Gerade Antibiotika, die ja eigentlich schädliche Bakterien beseitigen sollen, haben die Nebenwirkung Durchfall. Denn sie wirken nicht nur auf die "bösen" krankheitserregenden Keime, sondern auch auf die "guten" Bakterien, die im Darm unsere Verdauung und unser Immunsystem unterstützen.
Auch der übermäßige Gebrauch von Abführmitteln kann zu Durchfall führen. Bei einer Behandlung mit Zytostatika, z.B. bei einer Krebstherapie, ist Durchfall ebenfalls eine häufige Nebenwirkung.
So manche Durchfallerkrankung wird nicht durch Bakterien selbst, sondern durch giftige Stoffwechselprodukte der Bakterien erzeugt. So entstehen z.B. Lebensmittelvergiftungen durch bestimmte Staphylokokken oder Clostridien. Auch die Schwermetalle Quecksilber oder Blei können die Verdauung stören, was zu Durchfall führen kann.
Allergien auf bestimmte Nahrungsmittel können sich ganz verschieden äußern – ein häufiges Symptom ist Durchfall. Dadurch kann die Ernährung bei Durchfall, aber auch vor und nach einer Durchfallerkrankung eine wichtige Rolle spielen.
Bei chronischen Entzündungen des Darms tritt ebenfalls oft Durchfall auf. Zu diesen Erkrankungen gehören der Morbus Crohn, das Reizdarmsyndrom oder die Colitis ulcerosa. Bei diesen Erkrankungen ist die Darmschleimhaut durch die Entzündung dauerhaft geschädigt und kann der Wasseraufnahme aus dem Nahrungsbrei nur sehr eingeschränkt nachkommen, so dass Durchfall eine Folge sein kann.
Stress kann sich auf den gesamten Magen-Darm-Trakt auswirken – gerade bei einer schwierigen Prüfung oder vor einem wichtigem Vortrag leiden viele Menschen nicht nur unter feuchten Händen oder Nervosität, sondern auch unter Darmbeschwerden, die Durchfall mit sich bringen können.
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