Wie gefährlich ist Fipronil?
In Deutschland sind Millionen Eier in den Handel gekommen, die mit dem Insektizid Fipronil belastet sind. Wie gefährlich ist der Verzehr? Wie können die Eier entsorgt werden? Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Eier aus dem niederländischen Putten
Mit dem Insektizid Fipronil belastete Eier aus den Niederlanden tauchen in immer mehr Bundesländern auf. Millionen von ihnen sind nach Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen gelangt - sie wurden inzwischen aus dem Handel genommen. Im Bundesland Bremen wurden ebenfalls belastete Eier entdeckt. Möglicherweise wurden weitere Chargen nach Hessen und Bayern geliefert.
Zusätzlich wurden Eier aus einem deutschen Betrieb in Niedersachsen positiv auf Fipronil getestet. Der Lebensmittelhändler Rewe und seine Discounttochter Penny nehmen Eier aus den Niederlanden nach eigenen Angaben vorsorglich aus dem Verkauf.
Was ist Fipronil?
Der Wirkstoff Fipronil kommt als Pflanzenschutzmittel oder in der Veterinärmedizin zum Schutz von Hunden vor Flöhen und Zecken zum Einsatz. Fipronil ist allerdings nicht nur für Zecken und Flöhe, sondern auch für Honigbienen in hohem Maße giftig. 2013 hat die Europäische Union daher beschlossen, den Einsatz in der Landwirtschaft zu begrenzen. Um Bienenvölker besser zu schützen, darf es zum Beispiel nicht mehr zur Saatgutbehandlung von Mais verwendet werden.
Wie kommt Fipronil in Hühnereier?
Als Auslöser gilt ein Desinfektionsmittel, Dega-16, mit dem Blutläuse bei Geflügel bekämpft werden. Diesem wurde Fipronil beigemischt, obwohl es bei Nutztieren nicht verwendet werden darf. Ein belgischer Händler steht im Verdacht, dies getan zu haben.
Was passiert, wenn man Eier mit Fipronil-Spuren isst?
Vermutlich nichts, denn die derzeit gemessenen Fipronil-Werte der Eier sind nicht sehr hoch: "Für Erwachsene ist das noch nicht gefährlich", sagte eine Sprecherin des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Wegen Analyseergebnissen in Belgien hatte das BfR allerdings vor einem potenziell akuten Gesundheitsrisiko für Kinder beim Verzehr der Eier gewarnt.
Auf Basis europäischer Verzehrsdaten für Kinder ergibt sich bei den betroffenen Eiern demnach eine Überschreitung der sogenannten akuten Referenzdosis (ARfD) bis um das 1,6-Fache. Dies gilt aber nur bei dem höchsten Wert, der in Belgien gemessen wurde. Wird die Referenzdosis überschritten, heißt das nicht zwangsläufig, dass eine konkrete Gesundheitsgefährdung vorliegt, schreibt das BfR. Aber, dass sie nach derzeitigem Wissensstand möglich ist.
In höheren Dosen kann Fipronil bei Menschen Haut und Augen reizen sowie Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen verursachen.
Wie werden mit Fipronil belastete Eier entsorgt?
Verbraucher können anhand der aufgestempelten Nummern selbst überprüfen, ob Eier in ihrem Kühlschrank mit dem Insektizid belastet sind. Die zuständigen Ministerien der betroffenen Bundesländer raten dazu, solche Eier zu entsorgen. Das geht ganz regulär über die Restmülltonne. Wer will, kann die betroffenen Eier zum Händler zurückbringen und sein Geld zurückfordern.
Aktuell sind nach Angaben des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit Eier mit folgenden Nummern betroffen: 1-DE-0357731, 1-NL 4128604, 1-NL 4286001, 0-NL 4392501, 0-NL 4385501, 2-NL-4015502, 0-NL-4310001, 1-NL-4167902, 1-NL-4385701, 1-NL-4339301, 1-NL-4339912, 2-NL-4385702, 1-NL-4331901, 2-NL-4332601, 2-NL-4332602, 1-NL-4359801. Nicht auszuschließen ist, dass in den kommenden Tagen noch weitere Nummern hinzukommen.
Welche Eier sind mit Fipronil belastet? Diese Nummern sind vom Rückruf betroffen
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Prüfnummern im Überblick
Düsseldorf. Auch in Deutschland wurden mit dem Insektengift Fipronil belastete Eier verkauft. Wir haben aufgelistet, wie die Supermärkte mit Eiern verfahren und bei welchen Prüfnummern Sie aufpassen müssen.
Franziska Hein Rheinland-Reporterin
Franziska Hein (heif) ist für RP online als Rheinland-Reporterin unterwegs.
Verbraucher können am besten selbst überprüfen, ob ihre Eier mit Fipronil belastetet sein könnten. Die niederländische Prüfbehörde hat die bislang 127 Kennungen auf ihrer Internetseite veröffentlicht. Der entscheidende Bestandteil der Nummern ist die Kennung des Betriebs. Sie wird durch fünf Ziffern im Stempel angezeigt. Die erste Ziffer des Stempel hingegen informiert darüber, ob das Ei von einem Huhn aus Käfig, Boden, Freiland, oder Bio-Haltung stammt. Die beiden letzten Ziffern zeigen die Stallnummer an, falls es mehrere Ställe gibt. Diese Angaben sind für Verbraucher im Zusammenhang mit Fipronil nicht relevant, sie sind daher in der Liste der Behörde mit "X" gekennzeichnet. Wer Eier mit den folgenden Stempelnummern findet, sollte diese nicht verzehren und entsorgen.
- Eier mit diesen Codes sollen nicht von Kindern gegessen werden
- Die Liste aller niederländischen Betriebe, bei denen der Stoff nachgewiesen wurde (Stand: 8. August 2017):
Eier aus den Niederlanden mit folgenden Stempelnummern sind ebenfalls nachweislich mit Fipronil belastet und nach Deutschland geliefert worden:
Am Sonntag, 30. Juli, waren bereits rund 900.000 Eier vom Markt genommen worden. Eine Umfrage unserer Redaktion unter Supermarktketten ergab, dass unter anderem Kaufland und Lidl belastete Eier im Handel hatten. Auch Real teilte am Donnerstagabend mit, betroffen zu sein.
"Nach aktuellem Stand wurden einzelne Filialen von uns in NRW mit entsprechenden Eiern aus den Niederlanden beliefert. Wir haben die betroffenen Eier umgehend aus dem Verkauf genommen", teilte das Unternehmen mit.
Auch das Unternehmen Lidl teilt am Donnerstagmorgen mit, dass es belastete Eier im Verkauf hatte. Diese wurden nun entfernt. "Unsere Kunden können bei Lidl Deutschland gekaufte Eier jederzeit ohne Angabe von Gründen in unseren Filialen auch ohne Vorlage des Kassenbons zurückgeben", heißt es weiter in der Mitteilung.
Aldi Nord und Aldi Süd
Nicht eindeutig äußern wollte sich Aldi Süd. Aldi Süd erklärte auf Anfrage: "Bereits seit Anfang der Woche beziehen wir keine Eier aus Betrieben, bei denen der Einsatz von Fipronil bekannt ist oder deren Status unklar ist." Ob davor Eier aus betroffenen Chargen verkauft wurden, sagt das Unternehmen nicht.
Aldi Nord erklärte, man habe vorsorglich Eier aus den betroffenen Betrieben aus dem Verkauf genommen. Diese wiesen geringe Mengen von Fipronil auf, bei denen nach Einschätzung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) allerdings keine Gesundheitsgefahr bestehe. Einen Rückruf gebe es derzeit nicht. Aktuell beziehe man keine Eier aus den betroffenen Betrieben in den Niederlanden. Kunden könnten bei Aldi Nord gekaufte Eier aber dennoch zurückgeben.
Rewe und Penny
In allen Rewe- und Penny-Märkten wurden Eier, die "NL" im Stempel tragen, aus dem Verkauf genommen. Bis auf Weiteres wolle man nur noch Eier aus Deutschland beziehen. Bereits gekaufte Eier können ohne Probleme zurückgegeben werden, teilte das Unternehmen mit.
Edeka hat keine Eier aus den Niederlanden verkauft. Alle verkauften Eier der Eigenmarke stammen aus Deutschland, erklärte ein Sprecher. Man lasse die Eier routinemäßig auf Insektizide prüfen.
Wie das Unternehmen unserer Redaktion am Donnerstagabend mitteilte, wurden möglicherweise betroffene Eier auch an Real geliefert. Kunden sollten bereits gekaufte Eier mit den Printnummern 2-NL4332602 (Mindesthaltbarkeitsdatum 9.8., 12.08., 13.08., 16.08., 18.08.2017) oder 1-DE-0357731 (Mindesthaltbarkeitsdatum 6.8., 8.8., 11.08.) nicht verzehren, sondern in die Märkte zurückbringen. Die übrige betroffene Ware sei bereits aus dem Verkauf genommen worden.
Auch die Großmärkte von Metro sind nicht betroffen. "Unser Lieferant hat uns bestätigt, dass wir von den betroffenen Farmen mit betroffenen Chargennummern nicht beliefert wurde", teilte ein Unternehmenssprecher auf Anfrage am Donnerstag mit.
Bei der Frage, wie Millionen Eier mit dem Insektizid Fipronil vergiftet werden konnten, führt die Spur nun nach Belgien. Nach Angaben von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) soll der Lebensmittelskandal dort seinen Ursprung haben.
Millionen von Eiern aus den Niederlanden sind mit dem Insektizid Fipronil verseucht, Hunderttausende wurden zurückgerufen. Den Niederländern wird nun empfohlen, zunächst ganz auf Eier zu verzichten. Und möglicherweise wurde Fipronil auch in Deutschland eingesetzt.
In Deutschland sind wohl mehr mit dem Insektizid Fipronil verseuchte Eier verkauft worden als bislang bekannt. Inzwischen wird in elf Bundesländern vor belasteten Eiern gewarnt. Auch Eier aus deutscher Produktion sind betroffen.
Belastete Eier aus den Niederlanden wurden bei Kaufland verkauft.
Fipronil-Skandal weit größer als gedacht Niedersachsens Landwirtschaftsminister: „100 Millionen Eier belastet“ – Verunreinigte Lebensmittel noch im Handel
Das Ausmaß des Skandals um Hühnereier, die mit dem Läusegift Fipronil belastetet sind, ist in Deutschland offenbar weit größer als gedacht. „Es ist davon auszugehen, dass nach Deutschland rund 100 Millionen belastete Eier gelangt sind“, sagte Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne) der WirtschaftsWoche.
Bislang ging die höchste bekannte Schätzung von bis zu 30 Millionen Eiern aus, die vernichtet wurden. Allein in Niedersachsen, dem größten Eierproduzenten der Bundesrepublik, habe es bislang 18 stille Rückrufe von Lebensmitteln gegeben, große Mengen an verarbeiteten Ei-Produkten seien gesperrt worden.
Laut Meyer sind demnach nicht alle mit Fipronil verunreinigten Eier auch vernichtet worden. Ein Großteil sei in anderen Produkten verarbeitet worden und immer noch im Handel. „Diese Produkte sind teilweise noch mehr als ein Jahr haltbar. Di e Belastung mit Fipronil bleibt also“, so Meyer. „Laut Bundesagrarministerium kann man ein zu hoch mit Fipronil belastetes Ei soweit verarbeiten und verdünnen, bis im Endprodukt der EU-Grenzwert nicht mehr überschritten wird. In der Lesart des Bundes kann ich also aus einem fünfmal zu hoch belasteten faulen Ei, das für sich genommen nicht verkehrsfähig ist, einfach einen Kuchen backen mit einem Eianteil unter einem Fünftel und diesen dann ganz legal verkaufen“, so Meyer. Deshalb hätten viele Herstelle ihre belasteten Ei-Produkte nie aus dem Handel genommen.
Grundlage dafür ist eine rechtliche Einschätzung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), die der WirtschaftsWoche vorliegt. Demnach gilt für rohe Eier ein strenger EU-Grenzwert von 0,005 Milligramm Fipronil pro Kilogramm Ei, die sogenannte Bestimmungsgrenze. Ein darüber belastetes Ei gilt nicht mehr als verkehrsfähig. Bei verarbeiteten Ei-Produkten ist das ander s. „Für den Fall, dass Fipronil im verarbeiteten Erzeugnis nicht mehr bestimmt werden kann […] greift das Verkehrsverbot nach §9 Absatz 1 Nummer 3 LFGB für das verarbeitete eihaltige Erzeugnis nicht“, schreibt das BMEL.
„Aus meiner Sicht drängt sich doch sehr der Eindruck auf, dass es sich dabei um eine Gefälligkeit für einzelne Wirtschaftsunternehmen handelt“, sagte Meyer der WirtschaftsWoche weiter. „Denn schließlich erspart ja ein solches Vorgehen den großen Lebensmittel-Produzenten, Millionen Eier und Ei-Produkte zu vernichten. Auf Grundlage der Einschätzung aus Berlin, die aus niedersächsischer Sicht rechtswidrig ist, drohten uns nun große namhafte Hersteller, deren Produkte gesperrt worden sind, gar mit Klagen.“
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU), sagte der WirtschaftsWoche dazu: „Der Bund hat auf Wunsch der Bundesländer seine Auffassung des einschlägigen EU-Rechts mitgeteilt, dem sich dann übrigens a lle Bundesländer, einschließlich Niedersachsen, angeschlossen haben.“ Es seien die Länder, die darüber entschieden, ob ein Rechtsverstoß vorliege, aufgrund dessen Maßnahmen einzuleiten seien.
Fipronil-Skandal: Niedersachsen kritisiert Krisenmanagement des Bundes - Bundesagrarminister Schmidt kündigt europaweite Maßnahmen an.
Niedersachsen, das größte Eier-produzierende Land der EU, erhebt im Skandal um mit Fipronil belastete Eier, schwere Vorwürfe gegen die Bundesregierung. Es habe vielerlei Schwierigkeiten im Umgang mit dem Bundesagrarministerium gegeben, sagte Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne) der WirtschaftsWoche. „Da hat der Bundesminister wochenlang nicht reagiert und sprach von regionalem Geschehen. Es war sehr schwierig, mit dem Berliner Landwirtschaftsministerium zusammenzuarbeiten“, so Meyer. Sein Land etwa habe sich sehr früh entschlossen, betroffene Eier-Codes zu veröffentlichen, auch aus den Niederlanden. Das Bundesministerium habe sich dagegen gesträubt, sehe bis heute keine Gesundheitsgefahr, während er zumindest von einer Gefährdung von Kindern ausgehe. „Von Anfang an hat bundesweit eine koordinierende Hand gefehlt. Wir Länder fühlten uns da v om Bund ziemlich im Stich gelassen“, sagte Meyer.
Er plädiert daher im Interview mit der WirtschaftsWoche für eine europäische Lebensmittelkontrolle. „Die Zusammenarbeit in Deutschland war schlecht, aber auch zwischen Belgien und den Niederlanden gab es Streit – zu Lasten der Verbraucher“, so Meyer. „Da würde ich mir eine starke, koordinierende EU wünschen, die einheitliche Grenzwerte, Rückrufe und Kontrollen festlegt. Eine Europol Verbraucher- und Lebensmittelschutz wäre auch unabhängiger von Unternehmensinteressen.“ Der Verbraucherschutz sei bislang mit dem gemeinsamen europäischen Binnenmarkt nicht mitgewachsen. „So ist der nächste Lebensmittelskandal programmiert“, sagte Meyer.
Beim CSU-geführten Bundeslandwirtschaftsministerium hält man die Idee einer europäischen Lebensmittelpolizei für nicht praktikabel. „Haltlose – und mit dem EU-Recht unvereinbare – Forderungen bringen uns nicht weiter“, sagte Bundesagrarmini ster Christian Schmidt (CSU) der WirtschaftsWoche: „Die Bundesländer sind für die Durchführung der Lebensmittelüberwachung zuständig. Es sind die zuständigen Länderbehörden, die darüber entscheiden, ob ein Rechtsverstoß vorliegt und aufgrund dessen Maßnahmen einzuleiten sind.“ Das Fipronil-Geschehen habe aber deutlich gemacht, dass der Informationsfluss auf EU-Ebene weiter verbessert werden müsse. „Deshalb haben wir gemeinsam mit Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Österreich die Initiative ergriffen, ein gemeinsames Papier mit Lösungsvorschlägen erarbeitet und dieses Konzept mit konkreten Maßnahmen der EU-Kommission vorgelegt.“
Dieser Beitrag erschien der WirtschaftsWoche am 17.11.2017.
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Fipronil-Skandal weit größer als gedacht Niedersachsens Landwirtschaftsminister: „100 Millionen Eier belastet“ – Verunreinigte Lebensmittel noch im Handel
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Eier aus den Niederlanden mit Biozid belastet
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Düsseldorf. In NRW werden fast 900.000 Eier zurückgerufen – sie sollen mit Biozid belastet sein. Ein Gesundheitsrisiko besteht aber nicht. Verena Kensbock. Journalistenschülerin. Autor anschreiben. Kontaktieren Sie den Autor. Ihr Name. Ihre E-Mail-
Einem WDR Bericht zufolge werden in Nordrhein-Westfalen mehr als 850.000 Eier aus den Niederlanden zurückgerufen. Ob die belasteten Eier nur nach NRW oder auch in andere Bundesländer gelangt sind, ist derzeit offen. Hintergrund ist eine Belastung
Ganze 875.000 Eier werden in Nordrhein-Westfallen zurückgerufen. Sie wurden aus Belgien und den Niederlanden nach Deutschland exportiert. Dort waren erhöhte Gehalte an Fipronil in Eiern festgestellt worden, wie das Schnellwarnsystem für Lebens-. Etwa 2,9 Millionen Eier aus betroffenen Beständen wurden auch nach NRW geliefert, davon gelangten etwa 875.000 Eier in den Handel. Die zuständigen Überwachungsbehörden klären derzeit die Vertriebswege der Eier und haben eine Rücknahme vom
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Fipronil : Auch Bio-Eier mit Insektizid belastet
Der Rückruf von mit Fipronil belasteten Eiern betrifft auch in Deutschland mehr Chargen als bisher bekannt. In einer weiteren Eier-Packstation im Kreis Borken hat das nordrhein-westfälische Umweltministerium Eier von zwei niederländischen Betrieben ermittelt, die mit dem Insektizid belastet und in den Handel gelangt sind. Die Stempelaufdrucke der neu hinzugekommenen Betriebe lauten 0-NL 4392501 und 0-NL 4385501.
Das niedersächsische Agrarministerium warnte außerdem am Dienstagabend auf dem Verbraucherschutz-Internetportal Lebensmittelwarnung vor Eiern mit dem Aufdruck 0-NL-4310001 und 1-NL-4167902. Damit sind inzwischen acht Betriebe bekannt, die Fipronil eingesetzt haben. Die bisher bekannten Chargen tragen in Nordrhein-Westfalen die Stempelaufdrucke 1-NL 4128604 und 1-NL 4286001. Die Legedaten liegen zwischen dem 9. und dem 21. Juli. In Niedersachsen sind die Chargen 1-NL 4128604 oder 1-NL 4286001 sowie die Mindesthaltbarkeitsdaten 14.08.2017 und 16.08.2017 betroffen.
Die niederländische Lebensmittelkontrollbehörde teilte underdessen mit, Fipronil sei in weiteren 17 Geflügelbetrieben gefunden worden. Eier mit 27 Codes gelten nun als gesundheitsschädlich, die Behörde warnte vor dem Verzehr der Eier dieser Betriebe. Insgesamt sind 180 Geflügelzüchterbetriebe vorübergehend gesperrt, bis Sonntag wollen die Behörden die Eier aller Betriebe testen.
Der Stempel auf Eiern gibt Auskunft über ihre Herkunft und die Haltungsform der Legehennen. Die Ziffern 0 bis 3 an erster Stelle stehen für Biohaltung (0), Freilandhaltung (1), Bodenhaltung (2) oder Käfighaltung (3). Hinter den anschließenden zwei Buchstaben verbirgt sich die Länderkennung der Erzeugerbetriebe (NL für Niederlande, DE für Deutschland), hinter der Ziffernfolge am Ende die Legebetriebsnummer.
Für Bio-Eier gelten strenge Regeln
Unter den belasteten Chargen sind auch Eier aus Biohaltung. Für Bio-Eier gelten die strengsten Produktions- und Haltungsbedingungen, etwa müssen die Hennen mehr Platz haben, eine Auslauffläche, sie müssen scharren und picken können, dürfen nur ökologisch erzeugtes Futter bekommen. Der Einsatz von Pestiziden, etwa zur Stallsäuberung, ist verboten.
Auf genau diesem Weg ist aber offenbar das Fipronil in die Eier gekommen. Nach Behördenangaben ist das Mittel Dega16, das auf Basis ätherischer Öle für die Reinigung und Desinfektion von Ställen zugelassen ist, in unzulässiger Weise mit Fipronil vermischt worden. Dieses Insektizid wird zur Bekämpfung von Flöhen, Zecken oder Läusen verwendet. Es ist jedoch als Arzneimittel für die Anwendung bei Lebensmittel liefernden Tieren verboten. Über Haut und Gefieder nehmen Legehennen das Insektizid auf, Rückstände davon können später auch in Eiern und im Fleisch der Tiere nachgewiesen werden.
Auch deutsche Betriebe Kunden des Reinigungsmittelherstellers
Das mit Fipronil gemischte Reinigungsmittel könnte auch in deutschen Ställen eingesetzt worden sein, sagte Friedrich-Otto Ripke, der Präsident der Deutschen Geflügelwirtschaft, der Neuen Osnabrücker Zeitung. Ripke ist auch Vorsitzender des Vereins für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen. Der Verein setzt sich für eine transparente Qualitätssicherung bei der Produktion von Eiern in Deutschland und seinen Nachbarländern ein. Er hat seine Mitglieder aufgefordert, sich zu melden, sofern sie Kunden des niederländischen Unternehmens seien, das den Wirkstoff in die Ställe gebracht haben soll. Daraufhin hätten sich neben 100 Eierproduzenten aus den Niederlanden auch "weniger als zehn Betriebe aus Deutschland gemeldet".
Die niederländischen Behörden haben Millionen mit dem Insektizid verseuchte Eier aus Supermärkten zurückrufen lassen. Für Erwachsene ist der Verzehr von belasteten Eiern nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung nicht gefährlich, da die gemessenen Werte nicht sehr hoch sind. Für Kinder ergebe sich jedoch ein potenziell erhöhtes Risiko. In höheren Dosen kann Fipronil bei Menschen Haut und Augen reizen sowie Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen verursachen.
Heimische Produzenten decken knapp 70 Prozent der Nachfrage an Eiern in Deutschland ab. Der Rest wird laut dem Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) aus dem Ausland importiert, meistens aus Nachbarländern wie den Niederlanden, Belgien oder Polen.
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Fipronil : Millionen mit Insektizid belastete Eier zurückgerufen
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Hier verweise ich auch auf einen weiteren Schwindel:
. auch wenn die Welt keine wirklich seriöse Quelle ist..
Vegan ist wohl doch besser.
Auch bei Bio … und »immer wieder Holland«. Ich kaufe seit Jahren »keine holländische Produkte« mehr ¡¡ Ein muss, seit dem Futtermittelskandal …
In früheren Jahre, bantragten die Holländischen Biologisch Dynamisch arbeitenden Bauern in unserem europäischen Verband ein Gefährliches spritzmittel für Apfelbüme verwenden zu dürfen … …
Die Hemmschwelle ist in Holland nicht cetis paribus
„Auch bei Bio … und »immer wieder Holland«. Ich kaufe seit Jahren »keine holländische Produkte« mehr ¡¡ Ein muss, seit dem Futtermittelskandal …“
Aber der deutsche Bio-Skandal mit über 50 Toten und tausenden teils schwerst Geschädigten hat keinerlei Umdenken bewirkt?
Bis vor einigen Jahren saßen die Hühner vor Vogelmilben und anderen Parasiten weitgehend sicher in ihren Käfigen. Dann wurde ausgerechnet diese Haltungsform mit den qualitativ besten Eiern, den geringsten Tierverlusten und niedrigsten Medikamentenverbrauch verboten. Warum nur?
Es ist simpel: Keine Eier mehr konsumieren.
Gehen ein regional priduziertes Ei, am besten Bio, ist nun wirklich nix einzuwenden.
Eier belastet: Fipronil auch in deutschen Legehennenbetrieben?
Aktualisiert: 02.08.17 19:08
Skandal weitet sich aus
Eier belastet: Fipronil auch in deutschen Legehennenbetrieben?
Millionen von Eiern sind mit einem Insektenvernichtungsmittel belastet. Sie müssen vernichtet werden. Mit dem schädlichen Fipronil wurden auch deutsche Betriebe behandelt.
Osnabrück - Der Skandal um verseuchte Eier aus den Niederlanden weitet sich aus. Das giftige Insektizid Fipronil war auch in mindestens fünf deutschen Betrieben benutzt worden, machte das niedersächsische Landwirtschaftsministerium am Mittwoch in Hannover bekannt. In einem Betrieb waren Spuren des Stoffes in den Eiern gefunden worden. In den Niederlanden wurde Fipronil in den Eiern von weiteren 17 Geflügelbetrieben nachgewiesen. Damit gelten nun Eier mit 27 Prüfnummern als gesundheitsschädlich.
Experten erwarten, dass die Zahl noch steigen werde, da noch nicht alle Testergebnisse der 180 gesperrten Betriebe vorlagen. Millionen mit dem Insektenvernichtungsmittel belastete Eier waren auch nach Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen gelangt und wurden inzwischen aus dem Handel genommen. Die niederländische Lebensmittelaufsichtsbehörde NVWA untersucht nun auch Nahrungsmittel, die Eier enthalten wie Mayonnaise, Pasta oder Eis auf Spuren von Fipronil.
Die NVWA warnte vor dem Verzehr von belasteten Eiern. In zu hoher Dosis könne das Mittel Leber, Nieren und Schilddrüse schädigen. Die Behörde schränkte aber eine allgemeine Warnung ein, nachdem der Verband der Geflügelzüchter protestiert hatte. Durch die Affäre erlitten die betroffenen Betriebe bereits Verluste in Millionenhöhe, teilte der Verband mit.
Mittel wirkt gegen Blutläuse bei Geflügel
Als Ursache gilt das Desinfektionsmittel Dega-16, mit dem Blutläuse bei Geflügel bekämpft werden sollen. Die 180 Betriebe sowie auch mindestens fünf niedersächsische Höfe hatten das Mittel von einem niederländischen Unternehmen in Barneveld bei Amersfoort bezogen.
Das auf ätherischen Ölen basierende Mittel war mit dem für Nahrungsmittel verbotenen Insektizid Fipronil vermischt worden. Es darf nicht in der Geflügelzucht verwendet werden. Die belgische Staatsanwaltschaft vermutet, dass ein belgischer Händler Fipronil beigemischt hatte, wie die niederländische Agentur ANP berichtete. Unklar ist, ob der niederländische Reinigungsbetrieb davon wusste. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft dauern an. Das Unternehmen in Barneveld reagierte bislang nicht.
Bei einem Betrieb in der niedersächsischen Grafschaft Bentheim mit 40 000 Freilandlegehennen waren nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums Rückstände von Fipronil gefunden worden. Vier weitere Betriebe, die Dega-16 erhalten hatten, wurden gesperrt.
„Den Legehennenhaltern ist absolut kein Vorwurf zu machen. Hier war an anderer Stelle kriminelle Energie im Spiel“, sagte der Präsident der Deutschen Geflügelwirtschaft, Friedrich-Otto Ripke, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch).
Eier mit Fipronil belastet
Am Freitagabend wurden erstmals Produkte zurückgerufen, für die Eier verarbeitet wurden: Das Unternehmen Neue Mayo Feinkost aus Lübeck rief sechs Salatprodukte zurück, die mit Fipronil belastet sein könnten. Betroffen von dem Salate-Rückruf sind Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein, wie es auf der Seite lebensmittelwarnung.de heißt. Das betroffene Unternehmen habe vorbildlich und verantwortungsbewusst gehandelt und sich selbst gemeldet, betonte Wolf Gehrmann vom Verbraucherschutzministerium in Kiel.
Experten sehen momentan keine großen Gesundheitsrisiken beim Verzehr belasteter Eier. Nach Angaben des niedersächsischen Agrarministers Christian Meyer (Grüne) wurden weit mehr der mit dem Insektengift belasteten Eier in Deutschland verkauft als angenommen: nicht drei, sondern zehn Millionen. Es werde geprüft, ob auch von Hühnerfleisch eine Gesundheitsgefahr ausgehe. Die einzigen Bundesländer ohne gesicherten Nachweis auf Fipronil-Eier waren bis zum Freitagnachmittag Sachsen und das Saarland.
Die Verbraucher reagieren auf den Fipronil-Skandal: Bei Eiern sei mittlerweile “eine deutliche Kaufzurückhaltung” der Kunden zu beobachten, hieß es vom Lebensmittelhändler Rewe. Zwei Discounter haben besonders drastisch reagiert: Aldi Nord und Aldi Süd nahmen deutschlandweit sämtliche Eier aus dem Verkauf. In die Regale sollen nur noch Eier kommen, die die giftige Substanz nachweislich nicht enthalten, wie die Unternehmensgruppen am Freitag mitteilten. Es handele sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme, “Klarheit und Transparenz” für die Kunden sollen geschaffen werden. Möglicherweise komme es zeitweise zu Engpässen.
Der Deutsche Bauernverband kritisierte den Aldi-Verkaufsstopp als überzogene Reaktion. Angesichts bisheriger Risikobewertungen und Untersuchungen sei er nicht angemessen, teilte der Verband mit. Die Supermarktketten Edeka, Rewe und Lidl sahen keine so weitgehenden Maßnahmen vor. Die Situation werde aber weiter beobachtet, hieß es von Rewe. Ähnlich äußerte sich Edeka. Lidl verzichtet auf einen generellen Verkaufsstopp, will künftig aber ebenfalls nur noch auf Fipronil getestete Eier ankaufen.
Reinigungsmittel Dega-16 unter Verdacht
Vor allem in den Niederlanden war in Legehennenbetrieben das für diesen Zweck verbotene Insektengift Fipronil eingesetzt worden, viele der dort produzierten Eier wurden nach Deutschland verkauft. Die giftige Substanz war nach derzeitigem Stand der Ermittlungen über das Reinigungsmittel Dega-16 in die Ställe gelangt, das normalerweise nur auf ätherischen Ölen wie Menthol und Eukalyptus beruht.
Vermutlich hatte ein belgischer Hersteller Fipronil beigemischt – ein Kontaktgift, das gegen Hautparasiten wie Läuse, Milben und Flöhe wirkt. Es wird zum Beispiel auch bei Hunden und Katzen verwendet. Die Anwendung bei lebensmittelliefernden Tieren ist nicht erlaubt. In hohen Dosen kann Fipronil auch für Menschen gefährlich sein. Wie genau es auf Menschen wirkt, ist nicht bekannt.
In Experimenten mit Ratten schädigte der Stoff das Nervensystem und die Leber, hatte das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)
erklärt. Vorerst gebe es aber keine Befunde mit einem möglicherweise gesundheitsschädlichen Gehalt an Fipronil pro Kilogramm Ei. Die Messwerte liegen demnach bisher “um einen Faktor zehn unterhalb” des Wertes, bis zu dem eine Gefährdung für Erwachsene wie Kinder als unwahrscheinlich eingestuft wird.
Foodwatch fordert systematische Tests
Die Verbraucherorganisation Foodwatch forderte systematische Tests von Lebensmitteln auf Schädlingsbekämpfungsmittel. Minister Christian Schmidt (CSU) müsse ein entsprechendes Programm zwischen den Ländern koordinieren, sagte Foodwatch-Expertin Lena Blanken.
Der neue Lebensmittel-Skandal komme nicht überraschend – und werde nicht der letzte sein, sagte Leif Miller, Bundesgeschäftsführer des Naturschutzbunds (NABU). Mit ihrer Agrarförderung belohne die EU derzeit vor allem jene, die Masse statt Klasse produzierten. Auch aufgrund des Preisdrucks durch Handel und Verbraucher seien Landwirte gezwungen, möglichst billig zu produzieren. “Daher ist die Versuchung grundsätzlich groß, zu kritischen und mitunter illegalen Mitteln zu greifen und so die Produktion bis zum Maximum auszureizen.”
Article source: http://www.rp-online.de/leben/ratgeber/verbraucher/eier-mit-fipronil-belastet-unternehmen-ruft-fertigsalate-zurueck-aid-1.6993459
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Standort: Story : „Fipronil: Welche Eier belastet sind“
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Fipronil: Welche Eier belastet sind
Über Lieferungen an den Gastronomiegroßhandel sind mit dem Insektizid Fipronil belastete Eier aus den Niederlanden und Belgien auch nach Österreich gelangt. Frische Eier aus heimischer Zucht sind weiterhin nicht betroffen und können bedenkenlos konsumiert werden.
Auch in Österreich sind Eiprodukte, die mit Fipronil belastet sind, in Umlauf gekommen. Die belasteten Eipodukte aus Deutschland, den Niederlanden, Belgien und Polen wurden dabei ausschließlich an den Gastronomiegroßhandel geliefert. Gängige Eiprodukte in der Gastronomie sind etwa Eipulver, pasteurisiertes Flüssigei und bereits fertig gekochte und geschälte Eier.
Frische Eier aus Österreich nicht betroffen
Von 80 gezogenen Proben, die von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) überprüft wurden, bestätigte sich in acht Fällen der Verdacht, bei zehn weiteren Proben laufe noch die Abklärung, so die AGES. Der höchste gemessene Wert liege bei 0,1 Milligramm pro Kilo, das sei um das Zehnfache weniger als der höchste Wert, der bisher in Belgien gemessen wurde.
Frischeier waren bisher nicht betroffen. Die AMA hatte zuletzt 30 Marktproben österreichischer Frischeier im heimischen Lebensmittelhandel gezogen und untersuchen lassen. In keiner einzigen wurde Fipronil nachgewiesen. Auch die AGES hatte zuvor bereits Frisch-Eier, Backwaren, Hühnerfleisch, Kekse, Mayonnaise, Teigwaren und Waffeln aus dem österreichischen Einzelhandel auf Fipronil untersucht. „Alle bisherigen Ergebnisse waren negativ, das bedeutet, es konnte kein Fipronil in den Lebensmitteln nachgewiesen werden“, teilte die AGES mit.
Herkunft bei Fertigprodukten unklar
Bei verarbeiteten Lebensmitteln mit Eiprodukten wie etwa Fertigkuchen gibt es keine verpflichtende Angabe der Haltungsform oder der Herkunft zu den verarbeiteten Eiern. Deshalb fordert die deutsche Verbraucherorganisation Foodwatch, dass die Behörden offenlegen, welche Unternehmen möglicherweise belastete Eier verarbeitet haben und welche Lebensmittel betroffen sein könnten.
Ab mehr als sieben Eiern pro Tag bedenklich
Fipronil ist laut AGES nach dem derzeitigen wissenschaftlichen Kenntnisstand nicht krebserregend und erbgutschädigend. Es kann aber beim Menschen neurotoxisch wirken. In höheren Dosen führt es zu Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen bis hin zu Lähmungserscheinungen.
Bei jenen Mengen Fipronil, die bisher in den Eiern (Niederlande, Deutschland) gefunden wurden, sei von keiner gesundheitlichen Beeinträchtigung für Menschen auszugehen. Gehe man von dem höchsten in einem Ei gemessenen Wert aus, so wäre eine tägliche Aufnahmemenge von sieben Eiern für Erwachsene bzw. ein Ei für ein Kind mit zehn Kilogramm Körpergewicht tolerierbar.
Ei-Lieferungen sogar in Hongkong aufgetaucht
Der aktuelle Eierskandal zeigt die abenteuerlichen Transportwege von Lebensmitteln in Europa und weltweit auf. Der Skandal hat seinen Ursprung in Belgien und den Niederlanden. Die belgische Firma Poultry-Vision lieferte ein mit Fipronil gepanschtes Desinfektionsmittel an die niederländische Reinigungsfirma Chickfriend, die es anschließend offenbar in den Ställen von Legehennen einsetzte.
Niederländische Betriebe exportierten belastete Eier in zahlreiche europäische Länder, besonders viele nach Deutschland - nach Angaben des deutschen Landwirtschaftsministeriums 10,7 Millionen. Auch in Hongkong wurden laut EU-Kommission inzwischen Fipronileier aus den Niederlanden entdeckt.
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Nach Rückruf von Eiern: Gibt es noch mehr belastete Produkte?
Düsseldorf - Nach der Einfuhr von belasteten Eiern (TAG24 berichtete) prüft Nordrhein-Westfalen, ob auch andere Packstellen in NRW Produkte mit dem gefundenen Insektizid Fipronil erhalten haben könnten.
"Wir haben ein entsprechendes Monitoring-Programm aufgesetzt", sagte ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums am Dienstagmorgen.
Nach dem Rückruf der belasteten Chargen aus Belgien und den Niederlanden rechnet er nicht damit, dass weitere Eier dieser Ladungen in den Regalen zu finden sind. "Es dürfte eigentlich keine Eier mit dieser Stempelnummer mehr im Verkauf geben."
Zuvor waren in einer Packstelle im Kreis Borken mit dem Insektizid Fipronil belastete Eier gefunden worden. Daraufhin wurden in NRW fast 900.000 Eier zurückgerufen. Ein Gesundheitsrisiko besteht laut Ministerium aber nicht.
"Fipronil hatten wir noch nie, das ist für unsere Fachleute etwas Neues", sagte der Sprecher. Die Anwendung bei tierischen Produkten sei nicht erlaubt. In Belgien und den Niederlanden müsse nun geprüft werden, warum es dennoch verwendet worden sei.
Das Insektizid wird zur Bekämpfung von Flöhen, Läusen, Schaben, Zecken und Milben eingesetzt. Nach NRW wurden laut Ministerium etwa 2,9 Millionen Eier aus den betroffenen Beständen geliefert, davon sollen etwa 875.000 in den Handel gelangt sein.
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Auch Bio-Eier mit Insektizid belastet | ZEIT ONLINE
Der Rückruf mit Fipronil belasteter Eier betrifft auch in Deutschland mehr Chargen als bisher bekannt . In einer weiteren Eier-Packstation im Kreis Borken hat das nordrhein-westfälische Umweltministerium Eier von zwei niederländischen Betrieben ermittelt , die mit dem Insektizid belastet und in den Handel gelangt sind . Die Stempelaufdrucke der neu hinzugekommenen Betriebe lauten 0-NL 4392501 und 0-NL 4385501.
Das niedersächsische Agrarministerium warnte außerdem am Dienstagabend auf dem Verbraucherschutz-Internetportal Lebensmittelwarnung vor Eiern mit dem Aufdruck 0-NL-4310001 und 1-NL-4167902 . Damit sind inzwischen acht Betriebe bekannt , die Fipronil eingesetzt haben . Die bisher bekannten Chargen tragen in Nordrhein-Westfalen die Stempelaufdrucke 1-NL 4128604 und 1-NL 4286001. Die Legedaten liegen zwischen dem 9. hogy 21. július. In Niedersachsen sind die Chargen 1-NL 4128604 oder 1-NL 4286001 sowie die Mindesthaltbarkeitsdaten 14.08.2017 és 16.08.2017 érintett.
Die niederländische Lebensmittelkontrollbehörde hat die Bevölkerung inzwischen dazu aufgerufen , bis Sonntag gar keine Eier mehr zu essen . Fipronil sei in weiteren 17 Geflügelbetrieben gefunden worden , teilte die Behörde am Mittwoch in Utrecht mit . Eier mit 27 Codes gelten nun als gesundheitsschädlich , 180 Geflügelzüchterbetriebe sind gesperrt . Bis Sonntag wollen die Behörden die Eier aller gesperrten Betriebe testen .
Der Stempel auf Eiern gibt Auskunft über ihre Herkunft und die Haltungsform der Legehennen . Die Ziffern 0 hogy 3 an erster Stelle stehen für Biohaltung (0), Freilandhaltung (1), Bodenhaltung (2) oder Käfighaltung (3). Hinter den anschließenden zwei Buchstaben verbirgt sich die Länderkennung der Erzeugerbetriebe ( NL für Niederlanden , DE für Deutschland ), hinter der Ziffernfolge am Ende die Legebetriebsnummer .
Für Bioeier gelten strenge Regeln
Unter den belasteten Chargen sind auch Eier aus Biohaltung . Für Bioeier gelten die strengsten Produktions - und Haltungsbedingungen , etwa müssen die Hennen mehr Platz haben , eine Auslauffläche , sie müssen scharren und picken können , dürfen nur ökologisch erzeugtes Futter bekommen . Der Einsatz von Pestiziden , etwa zur Stallsäuberung , ist verboten .
Auf genau diesem Weg ist aber offenbar das Fipronil in die Eier gekommen . Nach Behördenangaben ist das Mittel Dega16 , das auf Basis ätherischer Öle für die Reinigung und Desinfektion von Ställen zugelassen ist , in unzulässiger Weise mit Fipronil vermischt worden . Dieses Insektizid wird zur Bekämpfung von Flöhen , Zecken oder Läusen verwendet . Es ist jedoch als Arzneimittel für die Anwendung bei Lebensmittel liefernden Tieren verboten . Über Haut und Gefieder nehmen Legehennen das Insektizid auf , Rückstände davon können später auch in Eiern und im Fleisch der Tiere nachgewiesen werden .
Auch deutsche Betriebe Kunden des Reinigungsmittelherstellers
Das mit Fipronil gemischte Reinigungsmittel könnte auch in deutschen Ställen eingesetzt worden sein , sagte Friedrich-Otto Ripke , der Präsident der Deutschen Geflügelwirtschaft , az Neue Osnabrücker Zeitung. Ripke ist auch Vorsitzender des Vereins für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen . Der Verein setzt sich für eine transparente Qualitätssicherung bei der Produktion von Eiern in Deutschland und seinen Nachbarländern egy. Er hat seine Mitglieder aufgefordert , jelenteni, sofern sie Kunden des niederländischen Unternehmens seien , das den Wirkstoff in die Ställe gebracht haben soll . Daraufhin hätten sich neben 100 Eierproduzenten aus den Niederlanden auch “ weniger als zehn Betriebe aus Deutschland gemeldet ”.
Die niederländischen Behörden haben Millionen mit dem Insektizid verseuchte Eier aus Supermärkten zurückrufen lassen . Für Erwachsene ist der Verzehr von belasteten Eiern nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung nicht gefährlich , da die gemessenen Werte nicht sehr hoch sind . Für Kinder ergebe sich jedoch ein potentiell erhöhtes Risiko . In höheren Dosen kann Fipronil bei Menschen Haut und Augen reizen sowie Übelkeit , Erbrechen und Kopfschmerzen verursachen .
Heimische Produzenten decken knapp 70 Prozent der Nachfrage an Eiern in Deutschland . Der Rest wird nach laut dem Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft ( ZDG ) aus dem Ausland importiert , meistens aus Nachbarländern wie den Niederlanden , Belgien oder Polen .
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