Eier aus Stahl: Jan Böhmermann disst Tom Beck, Simon Unge, Dner und andere YouTube-Stars
Eier aus Stahl: Jan Böhmermann disst Tom Beck, Simon Unge, Dner und andere YouTube-Stars
Jan Böhmermann haut wieder auf seine derzeitigen Lieblingsgegner drauf. In der neuen Ausgabe seiner Rubrik „Eier aus Stahl“, in der er sich zuvor u.a. über Campinos “Band Aid 30“-Projekt lustig machte, kritisiert er die vermeintliche Authentizität von YouTube-Stars wie Simon Unge, Dner, Sami Slimani und Bibi. Nur vordergründig, so die eindeutige wie einfache Aussage des achtminütigen Clips, ginge es all diesen YouTubern und deren Managern darum, ihre Millionen Abonnenten beziehungsweise Fans glücklich zu machen. In Wahrheit wollen sie bloß Geld machen, und das offenbar mit allen Mitteln – und Erfolg:
Jan Böhmermann legt sich nicht das erste Mal mit all den jungen neuen YouTube-Stars aus Deutschland an. Via Twitter beleidigte er Simon Unge und Co. mehrfach und erntete dafür den ein oder anderen Shitstorm. Sprüche wie „Lern’ erstmal Longboard fahren“ sind seitdem in den Kanon der bekannten Beleidigungen gegen Böhmermann übergegangen.
Jan Böhmermanns Diss „Eier aus Stahl“ ist Teil der neuen Ausgabe des NEO MAGAZIN ROYALE. Die Show wurde am Donnerstag bereits in der Mediathek des ZDF sowie auf ZDFneo ausgestrahlt, Freitagabend wird sie auch im Hauptprogamm des ZDF zu sehen sein.
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"Eier aus Stahl" :
Böhmermann zerpflückt Campino und Band Aid 30 auf ZDFneo
Steckt hinter dem Campino-Projekt Band Aid 30 ein ehrlicher Charity-Gedanke? TV-Comedian Jan Böhmermann zweifelt das im aktuellen "Neo Magazin" an. Böse und gelungen!
27 November 2014
Jan Böhmermann beweist diese Woche in seinem "Neo Magazin", dass er Satire beherrscht: Der ZDFneo-Moderator zerpflückt in einem vorab auf Youtube platzierten Beitrag das Charity-Projekt Band Aid 30 regelrecht, das hierzulande vonTote-Hosen-Frontmann Campino betreut wird. Rund sechs Minuten lang hält Böhmermann der Popbranche Scheinheiligkeit vor und schlägt auch noch gleich die Brücke ins Lager der Werbungtreibenden, wo Ferrero aus seiner Sicht eher weniger das Wohl der Kinder vor Augen habe.
Jan Böhmermann greift in dem Clip aus der neuen Rubrik "Eier aus Stahl" die Kritik beziehungsweise Häme auf, die in den vergangenen Tagen in Medien und sozialen Netzwerken über der deutschen Version von "Do They Know It's Christmas" ausgekippt worden ist. Hauptsender ZDF hat darüber bereits berichtet.
Im "Neo Magazin" nimmt er nicht nur Campino auseinander und hinterfragt auf seine Art, ob das Ganze wirklich ein Charity-Projekt für Ebola-Betroffene in Westafrika sei oder nur eine weitere PR-Nummer der Plattenindustrie aka Universal Music. Böhmermann: Das wäre ja so, als "würde man selber von Gibraltar aus Afrika mit Geld bewerfen". Auch andere Mitsingende wie Jan Josef Liefers, Anna Loos und Bob Geldof stehen in der Schusslinie. Raffiniert: Mit dem ausgegebenen Hashtag der Woche - #dotheyknowitsscheisse - debattierte das Social Web schon vor Ausstrahlung im TV rege über den Band-Aid-30-Verriss.
Aber nehmen Sie selbst einen Einblick in die Show, die immer am Donnerstagabend um 22.30 Uhr bei ZDFneo läuft und lassen Sie sich erklären, warum das Stück die neue Rubrik "Eier aus Stahl" eröffnet. Hier der Clip:
Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.
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Böhmermanns Adidas-Kritik: „Eier aus Stahl“ – mit Fehlern
- 30.10.2015 12:22 Uhr
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Mit der Wahrheit nicht allzu genau genommen.
München Adidas und der Fußball, das ist wie Weihwasser und die katholische Kirche. Seit Jahrzehnten passt kein Blatt zwischen die Mächtigen des Weltfußballs und die Marke mit den drei Streifen. Doch die Debatte um das angeblich gekaufte Sommermärchen 2006 bringt dem Sportkonzern täglich neue, negative Schlagzeilen. Denn das Schmiergeld soll vom ehemaligen Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus stammen.
Jan Böhmermann hat sich der Sache jetzt bei ZDF Neo angenommen. Der 34-Jährige hatte im Frühjahr mit seiner angeblichen Fälschung des Stinkefinger-Videos des ehemaligen griechischen Finanzminister Varoufakis für Aufsehen gesorgt (#Varoufake). Nun gibt sich der Satiriker alle Mühe, den Skandal und die Verwicklung von Adidas anschaulich zu machen. Dummerweise nimmt er es mit der Wahrheit in seinem Format „Eier aus Stahl“ nicht immer allzu genau. Das Handelsblatt hat den Adidas-Clip aus dem „Neo Magazin Royal“ dem Faktenscheck unterzogen.
Fakt 1: Ja, Adidas hat vergangenes Jahr 14,5 Milliarden Euro Umsatz erzielt. Wahnsinnig viel Geld, das stimmt schon. Was Böhmermann verschweigt: 2014 war alles in allem eine blanke Katastrophe für Adidas, der Gewinn ist um mehr als ein Drittel eingebrochen, der Aktienkurs um fast 40 Prozent abgeschmiert. Das Jahr des großen Triumphs von Jogis Elf in Rio, für den von Böhmermann geschmähten Adidas-Chef Herbert Hainer war es einfach nur furchtbar. Die Aktionäre waren sauer, Investoren forderten sogar seine Ablösung. Denn Tatsache ist: Der Hauptkonkurrent Nike ist viel, viel größer und zudem deutlich profitabler.
Fakt 2: Böhmermann behauptet, Adidas-Erbe Horst Dassler hätte Fifa-Präsident Sepp Blatter in dessen ersten Jahren beim Weltfußballverband bezahlt. Unstrittig ist, dass der Schweizer zu Beginn seiner Arbeit bei der Fifa in den Büros von Adidas gearbeitet hat. Aber Blatter bestreitet, dass er von dem Sportkonzern seinen Lohn bekommen hat. „Ich stand niemals auf der Gehaltsliste von Adidas“, betonte Blatter schon vor Jahren. Kann man dem Patron glauben? Tja, nicht unbedingt. Aber einfach ohne Beweise das Gegenteil in den Raum zu stellen, ist auch mutig.
Fakt 3: Böhmermann vergleicht seine eigenen, zweijährigen Handyverträge mit den Sponsoringkontrakten von Adidas und kommt zum Schluss: Alles Schiebung, kein Mensch würde sich je bis 2030 an einen Partner binden – so wie es die Marke mit den drei Streifen und der Weltfußballverband getan haben. Tatsache ist: Viele Sponsoringverträge laufen über mehrere Jahre, Adidas hat auch Manchester United für ein volles Jahrzehnt verpflichtet. Sicher ist die extrem lange Laufzeit der Fifa-Vereinbarung außergewöhnlich. Aber: Weltmeisterschaften sind nur alle vier Jahre. Ein Zweijahresvertrag wäre von vornherein nutzlos. Also: Ein plakativer Vergleich von Böhmermann, der freilich etwas schief ist.
Größte Sportartikelhersteller der Welt (Umsatz 2014)
9. Platz: Billabong (Australien)
0,8 Milliarden Euro
8. Platz: Columbia Sportswear (USA)
1,9 Milliarden Euro
7. Platz: Asics (Japan)
2,33 Milliarden Euro
6. Platz: Under Armour (USA)
2,79 Milliarden Euro
5. Platz: Puma (Deutschland)
2,97 Milliarden Euro
4. Platz: New Balance (USA)
2,98 Milliarden Euro
3. Platz: VF Corp. (USA)
11,12 Milliarden Euro
2. Platz: Adidas (Deutschland)
14,53 Milliarden Euro
1. Platz: Nike (USA)
25,14 Milliarden Euro
Fakt 4: Adidas ist der Top-Sponsor im Fußball auf der ganzen Welt – sagt Herr Böhmermann. Schön wär’s, würden sie da im Adidas-Hauptquartier in Herzogenaurach wohl antworten. Klar hat das Label einen guten Stand im Fußball, aber der US-Rivale Nike ist mindestens auf Augenhöhe; so genau lässt sich das nicht sagen, weil kein Außenstehender die Verträge kennt. Die Marke von der amerikanischen Westküste hat Nationalteams wie Frankreich und Brasilien unter Vertrag und ist in ihrem Geschäftsgebaren nicht viel besser.
Der Fußballklub Paris St. Germain und Nike sind jedenfalls vergangene Woche mit einer Millionen-Strafe für Jahre zurückliegende Steuervergehen belegt worden. Ein Gericht verurteilte die Partner zur Zahlung von 5,5 Millionen Euro an die URSSAF, die in Frankreich für die Erhebung von Sozialabgaben zuständige Organisation. Der französische Meister und Nike werden beschuldigt, vielen Profis zwischen 2000 und 2005 nicht versteuerte Extra-Gelder gezahlt zu haben.
„Eier aus Stahl“ – mit Fehlern
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Satire braucht keine "Eier aus Stahl"
Jan Böhmermann ist also ein Feigling? Wie so viele geht Oliver Polak davon aus, Böhmermann habe Recep Tayyip Erdoğan vorsätzlich beleidigt, als er in seiner vorletzten Sendung den Unterschied zwischen erlaubter Kritik und (derzeit) verbotener "Schmähkritk" an einem Beispiel verdeutlichte.
Dabei spricht doch schon ungeachtet allen Kontextes allein die öffentliche Aufführung des Theaters dafür, dass es um etwas anderes ging, nämlich: eine Nummer fürs Publikum. Zwar hat Böhmermann in seinem Showtext rund um das Gedicht "Schmähkritik" Erdoğan persönlich angesprochen - aber das ist schlicht ein sicherlich auch Polak gut bekanntes Stilmittel, was nicht zuletzt in der Tradition des gespielten Größenwahns jüngster Frankfurter Schule steht. Hätte Böhmermann eine Mitteilung für Erdoğan gehabt, wäre ihm sicherlich ein Mittel der direkten Kommunikation eingefallen.
Sicher, Böhmermann durfte erwarten, dass türkische Sittenwächter ihren Präsidenten über die Aufführung im Neo Magazin Royale unterrichten werden, damit er sich politisch nützlich erregen könne. Normal ist das allerdings nicht. Normalerweise sind lebende Gegenstände der Satire gut beraten, sich nicht um das zu scheren, was in Magazinen oder auf Kabarettbühnen über sie erzählt wird. Mit den oft derben Späßen und Zuspitzungen sind auch kaum sie selbst gemeint. Der Witz entsteht ja gerade erst dadurch, dass sich das Publikum ertappt fühlt, sich von Knallchargen beherrschen zu lassen. Verpeilte, machtgeile, unfähige Politiker sind doch nicht unterhaltsam (und Kabarett will sie auch nicht zu besseren Menschen machen). Der Unterhaltungswert liegt ausschließlich in der Betroffenheit des Auditoriums (weshalb Späße über das Personal anderer Bananenrepubliken in Deutschland so selten sind und die kürzlich noch europaweit unterstützte französische Satirezeitschrift Charlie Hebdo in Deutschland so gut wie keine Leser hat).
Wenn sich Erdoğan durch Böhmermanns Ausführungen über die Grenzen der Satire beleidigt fühlt, dann ist das sein Privatvergnügen, allenfalls ein Kollateralschaden - oder weniger martialisch: eine unvermeidliche Nebenwirkung. Und genau deshalb ist ja auch jede Straf- und Schadensersatzüberlegung in diesem Zusammenhang grotesk. Sie sollen sich mal nicht so wichtig nehmen, die Damen und Herren Politiker. Und dulden, dass man über sie spricht (weil mit ihnen zu sprechen den meisten Menschen nicht vergönnt ist, selbst wenn sie sich etwa auf Twitter an die Großköpfe heranwanzen).
Böhmermann braucht daher auch keine "Eier aus Stahl", wie Polak meint, nach dem Motto: wer austeilt muss auch einstecken können. Satire ist meistens kein Dialog mit Politikern, sondern ein Angebot ans Publikum, Dinge auf eine bestimmte Weise zu betrachten. Viele großartige Künstler verweigern sich komplett der Interpretation oder gar Rechtfertigung ihrer Werke. Man darf einen Roman schreiben und dann alle, die mögen, darüber diskutieren, rätseln, urteilen lassen, ohne sich irgendwie zu äußern. Anders als es beispielsweise Bernd Gäbler meinte, tat Jan Böhmermann völlig recht, sich der Debatte zu entziehen (und nicht den angeratenen Kotau vor der Political Correctness zu machen). Es gibt Satiriker wie Martin Sonneborn, zu deren besonderen Stilmitteln die Interaktion gehört, - die meisten Satiriker aber stehen nicht für Aktionskunst, und es ist jedenfalls ihr künstlerisches Recht, ihre Spielorte frei zu wählen.
Polak hat ein merkwürdiges Verständnis vom guten Comedian: "Das ist jemand, der in die Manege geht, wo der große Löwe mit der Mähne sitzt, er reißt dem Löwen das Maul auf und steckt seinen Kopf rein - und im besten Fall schreit er dem Löwen noch in den Rachen rein: Ich ficke dich." Was ist daran mutig, einen dressierten, dauervergewaltigten Löwen dazu zu bringen, dem Dompteur nicht den Kopf abzubeißen? Die Manegen der Welt zeigen, dass es gelingt, fast immer bleibt der Kopf des ach so Mutigen auf dem Rumpf. Ein erbärmliches Bild - aber absolut passend zum Humorland Mario Barth.
War Kurt Tucholsky etwa kein mutiger Satiriker, nur weil er für seine Ansicht "Soldaten sind Mörder" nicht einmal vor Gericht stand?
Aber da sind wir auch schon beim Zentralproblem: Polak redet über seine Ansprüche an Comedians - doch die Böhmermann-Nummer "Schmähkritik" war Satire. Und die muss keineswegs lustig sein, weshalb es auch kein Qualitätsmakel ist, dass Polak über das Gedicht - das nur ein Bestandteil der Aufführung war! - nicht gelacht hat (im Gegensatz zu Mathias Döpfner und mir - Smiley). Witz kann ein Stilmittel der Satire sein - ein Wesensmerkmal ist er mit Sicherheit nicht. Satire ist eine künstlerische Darstellung von Tatsachen und Meinungen mittels unwahrer Aussagen, oder, verkürzt jedoch einprägsam und als Eselsbrücke brauchbar: Satire sagt Wahres durch Unwahres.
Der Unterschied zwischen Comedy und Satire macht Polak im SPIEGEL-Interview deutlich mit dem Vorwurf, Böhmermann habe "Humor von der Selektionsrampe", denn "er sagt mir, wer die Guten sind und wer die Bösen". Die Bestandsaufnahme überzeugt nicht, Böhmermann ist in Teilen seines öffentlichen Wirkens (leider) im Gegenteil Comedian, dem es tatsächlich wie Polak "zuerst um den Witz, den Gag" geht, und nicht um die Haltung, weshalb er sich an den von ihm aufgebauten Hassfiguren laben kann, was tatsächlich die Schule Harald Schmidt ist, in der gerade nicht nach gut und böse selektiert wird, sondern nur nach pointable und showmäßig unbrauchbar. Publizisten mit Haltung hingegen sagen natürlich immer - nur nicht so platt -, wer für sie "die Guten" und wer "die Bösen" sind. Und ja, diese klare Position hat Böhmermann bei seiner Schmähkritik-Nummer bezogen, weshalb es eben auch kein Gag war, sondern eine Message. Haltung ist übrigens das Wesentliche, was man bei Tucholsky lernen kann (die ihm z.B. auch bei den verhassten Nazis jeden billigen Scherz und jeden Angriff unter der Gürtellinie verbot) - und die für ihn die Rechtfertigung war, warum Satire unbeschränkt frei sein muss.
Polak findet vieles im hiesigen Unterhaltungsbetrieb typisch deutsch - nur seine eigene Leidenschaft fürs Zerreden nicht. Böhmermann hat gerade die folgenreichste Satire in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland veröffentlicht, aber die meisten seiner Kollegen können sich nicht verneigen, - sie mäkeln und wissen besser. Das ist freilich auch eine Haltung, eine sehr einfache, die wir aus dem brav-inszenierten deutschen Gangsta-Rap kennen: "Komme da wer wolle, ich habe den Größten!"
Geschrieben von
Hädecke Verlag 2017
380 Seiten. Gebunden.
Gut Essen (und Leben) kann so einfach sein. Das Prinzip "Nature" von Alain Ducasse ist eine wunderbare Gebrauchsanweisung für eine zeitgemäße Küche mit der Raffinesse der französischen Küche. Dies wird auch im zweiten Band mit 150, nach Jahreszeiten sortierten Rezepten, genussvoll umgesetzt
Teheran Tabu
Kinostart: 16. November 2017
Länge: 96 Minuten
"Teheran Tabu" feierte als provokanter, gesellschaftskritischer Animationsfilm seine Weltpremiere bei den diesjährigen Internationalen Filmfestspielen von Cannes. Die deutsch-österreichische Koproduktion ist das Spielfilmdebüt des gebürtigen Iraners Ali Soozandeh, der in Deutschland lebt und auch das Drehbuch schrieb
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Kommentare 2
Böhmermann hat gerade die folgenreichste Satire in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland veröffentlicht, aber die meisten seiner Kollegen können sich nicht verneigen, - sie mäkeln und wissen besser.
Naja, ist die Tatsache, dass Böhmermanns Satire am folgenreichsten war, nun ein Qualitätsmerkmal mit Verbeugungspflicht? Verneigen ist aber auch eine ziemlich deutsche Forderung - (kleiner Scherz)
Kann ich nicht sehen. Sie haben ja selbst gerade den Tucholsky angeführt. Dessen satirische Zuspitzung blieb - für ihn - folgenlos, hatte dann aber Folgen durch die Jahrzehnte.
Das wünsche ich mir bei Böhmermann gar nicht. Der wird bald mit dem nächsten Gag diesen zudecken und - Gottseidank. Was hat er denn bewirkt? Dass embedded Satire ein prima Stilmittel ist. Das Wichtigste in der Kunst war schon immer das Passepartout.
Herr Polak ist ein Beispiel dafür, wie gut es ist, wenn Komiker abseits ihrer Witze nicht so viel äußern: Sie laufen weniger Gefahr, ernsthaft ungeheuren Stuss zu reden.
Jan Böhmermann und die „Eier aus Stahl“ von Adidas-Chef Hainer
Videos - 5. Nov. 2015 von Alexander // Kommentare
Jan Böhmermann gilt bei nicht wenigen Menschen als große Hoffnung der deutschen Comedy. In seiner Show „Neo Magazin Royale“ macht er nicht nur gehobenen Quatsch, sondern nimmt sich ab und zu einiger Missstände an. „Eier aus Stahl“ heißt die Kategorie innerhalb seiner Sendung, in der Böhmermann mit spitzer Zunge etwa gegen „Band Aid“ schießt. In der jüngsten Ausgabe bekam Adidas-Chef Herbert Hainer sein Fett weg.
Im gut zehn Minuten langen Beitrag deckt Böhmermann auf, wie sehr Adidas mit dem internationalen Fußball verwoben ist – und zwar so sehr, dass es dem Konzern schwer fällt, sich jetzt gegen die korrupte FIFA zu wenden. Schließlich sponsert der Sportartikelhersteller praktisch jedes große Fußball-Event der Welt, einige Clubs der Bundesliga und viele deutsche Nationalspieler. Unterfüttert mit witzigen Einblendungen bringt Böhmermann die Verstrickungen auf den Punkt. Wäre nur toll, wenn das auch was bei FIFA und Co. bewirken würde.
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TV-Moderator wirft Teenie-Idolen Abzocke vor Jan Böhmermann kritisiert YouTube-Stars!
Jan Böhmermann teilt wieder aus!
In seiner ZDF-Show „Neo Magazin Royale“ knöpfte sich der TV-Moderator in der Rubrik „Eier aus Stahl“ die Stars der YouTube-Szene vor – und den Manager Tom Beck (36).
Sein Hauptkritikpunkt: Die YouTuber verführen ihre meist sehr jungen Fans dazu, die von ihnen angepriesenen Produkte zu kaufen und verdienen dabei kräftig mit.
Egal ob YouTuber Simon Unge (964 781 Abonnenten ), Dagi Bee (1 584 414 Abonnenten), Dner (1 706 068 Abonnenten) oder Sami Slimani (1 169 879 Abonnenten) – sie alle haben laut Böhmermann nur eine wirkliche Aufgabe: abkassieren!
Denn hinter den erfolgreichsten Stars der Szene steht ein cleveres Management. Als Beispiel führt er den Musiker und Schauspieler Tom Beck (u.a. „Alarm für Cobra 11“) an, dem er vorwirft, als Manager der YouTube-Stars den jugendlichen Fans das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Auch Interessant
So wie bei Bianca Heinicke, deren Channel „Bibis Beauty Palace“, mehr als 1,6 Millionen Abonnenten hat. In ihren Videos erklärt Heinicke den Kids, wie man sich richtig schminkt, stylt und welche Produkte dafür besonders geeignet sind.
Der Vorwurf: Heinicke und ihr Manager Tom Beck verdienen mit, sobald sich die Kids die angepriesenen Produkte kaufen.
In einem von Böhmermann gezeigten Video freut sich Bianca Heinicke über eine tolle (und teure) Uhr. Passend dazu gibt es bei ihr sofort den Link auf ein Online-Kaufhaus. Kauft sich ein Abonnent diese Uhr, bekommt Heinicke zehn Prozent des Kaufpreises.
Böhmermanns Fazit: „YouTube-Stars sind eine Mischung aus der Coolness von QVC kombiniert mit der Seriosität und Transparenz von 9Live.“
YouTube-Stars
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Von Zeit zu Zeit ehren wir im NEO MAGAZIN ROYALE ganz besondere Menschen, die immer einen kleinen Schritt in eine Richtung weitergehen, obwohl es ganz tief innen drin eine Stimme gibt, die sagt: “Ge .
Uhr Eier aus Stahl: Tom Beck und andere YouTube-Manager | NEO MAGAZIN ROYALE mit Jan Böhmermann - ZDFneo Neueste
Von Zeit zu Zeit ehren wir im NEO MAGAZIN ROYALE ganz besondere Menschen, die immer einen kleinen Schritt in eine Richtung weitergehen, obwohl es ganz tief innen drin eine Stimme gibt, die sagt: “Geh mal lieber nicht weiter”.
Lieber Jan Böhmermann. Warum Kollegah als Nächstes "Eier aus Stahl" verdient hätte
Ob als Jim Pandzko oder als Xavier Naidoo-Double, Jan Böhmermann zieht mit seinen Diss-Videos regelmäßig deutsche Musiker durch den Dreck. PULS Autor Malte Borgmann hätte einen Vorschlag fürs nächste Mal: Böhmis Kumpel Kollegah.
Von: Malte Borgmann
Stand: 08.05.2017 | Archiv
Lieber Jan,
in schöner Regelmäßigkeit attackierst du die deutsche Popindustrie und ihre Vertreter. Oder soll ich sagen: Du zerfickst sie nach allen Regeln der Kunst? Erst Campino und seinen schwer erträglichen BandAid-Ebola-Spenden-Kitsch. Dann Max Giesinger und die deutsche Schimpansen-Schlagerpophölle. Zuletzt Alumützenträger Xavier und seine (Huren)Söhne Mannheims mit ihrem „nicht antisemitischen Album Death To Israel“.
Wie immer war das bitterböse, gnadenlos, derb, überspitzt, aber treffend und mit Haltung. Wie so viele andere habe ich laut ge*lol*t und innerlich auf das Applausemoji gedrückt. Eine Frage aber hat gleichzeitig gewaltig an mir genagt: Was ist eigentlich mit Kollegah?
Kollegah war bereits mehrmals in deinen Sendungen zu Gast, er ist einer der erfolgreichsten Popstars Deutschlands. Außerdem hält er Chemtrails für wissenschaftlich erwiesen – die Evolutionstheorie dagegen für Unfug. Und hast du den Song "NWO" mal gehört?
"Präsidenten sind nur Marionetten, die wahren Leader / Zieh’n im Hintergrund die Fäden wie Harfenspieler / (…) / Die Gewalt nimmt ihren Lauf / Unter dem zufriedenen Blick des allsehenden Auges / NWO – Camouflage, Langstreckenraketen / Eine mächtige Minderheit, der Schandfleck des Planeten"
Kollegah in 'NWO'
Könnte auch ein SmashHit der Hurensöhne Mannheims sein, oder? Der gute Kolle scheint auf jeden Fall ebenfalls kein Freund des Puppenspiels zu sein. Oder hier, kleines Quiz: "Die Strippenzieher im Hintergrund haben ein Michael-Jackson-Best-Of veröffentlicht um meinen Charterfolg zu sabotieren." Und: "Wenn ich die Politik von Amerika kritisiere, bin ich doch auch kein Anti-Amerikaner oder hasse das Amerikanische Volk. Warum ist das denn nur mit Israel so?"
Wer hats gesagt? Xavier auf der Reichsbürger-Demo oder Kolle im TV-Straßensound-Interview?
Aus dem Song "Fokus" von Kollegah stammt das folgende Zitat: "Eiskalte Menschen, hart wie steinerne Wände / Herrschen über diesen Erdball mit eisernen Händen (…) Und weil kaum einer Geld oder Finanzen versteht / Versklaven sie die Welt durch das moderne Bankensystem.“ Im Video zum Song sieht man bei diesen Zeilen Bilder des israelischen Grenzzauns. Entstanden sind die während Kolles Palästina-Reise, du erinnerst dich sicher: Letztes Jahr ist der Boss ja in den Nahen Osten geflogen, um sich vor Ort mal eben ein Bild davon zu machen, was da so schiefläuft. Er hat sich dabei filmen lassen. In der so entstandenen Dokumentation wird das Leid der palästinensischen Bevölkerung ausführlich geschildert, jeder darf sein Einzelschicksal dem betroffen nickenden Imperator erzählen – während im ganzen abendfüllenden Film kein einziger Israeli zu Wort kommt. Der Staat Israel erscheint nur in Form von Wachtürmen, Mauern und bewaffneten Soldaten. Man muss deswegen nicht die große Antisemitismus-Keule unter dem Systemjournalistenschreibtisch hervorholen, aber man muss auch kein Nahost-Experte sein, um zu sehen, dass diese Art der Darstellung ziemlich einseitig und problematisch ist. Der Zentralrat der Juden erhob in der Folge jedenfalls Antisemitismus-Vorwürfe – allerdings auf formal ziemlich verpfuschte Art und Weise.
Kollegah-Kuschelkurs?
Einige Tage nach Veröffentlichung seiner Doku war Kollegah dann als Gast ins Neo Magazin Royal geladen – und wurde von dir mit Samthandschuhen angefasst: Aktzeichnen mit Felix Blume, Karottenjokes auf den Nacken von Intimfeind Fler, Kumpelstimmung zwischen Kolle und Böhmi. Die brisanten Themen der Stunde wurden von dir mit großer Vorsicht und Zurückhaltung behandelt. Kein Spott, kaum kritische Nachfragen – dafür der Versuch der Vermittlung. Eine Gesprächsrunde wolltest du initiieren zwischen dem kontroversen Rapper und prominenten Juden in seinem Alter.
Ich war zwar etwas enttäuscht vom Kollegah-Kuschelkurs, fand die Idee aber letztlich doch ganz gut: Dialog und so, Fronten auflösen statt sie zu verhärten… Und die angeleierte Gesprächsrunde fand ja auch tatsächlich statt: Im Rahmen von Kollegahs großer Imperator-Tour. Im Backstage von Kollegah. Umringt von Kollegahs stiernackiger Entourage. Gefilmt und geschnitten von Kollegahs Hofberichterstatter. Man kann sich das ansehen – auf dem Youtube-Channel von Kollegah. Kudos an die Autorin Kat Kaufmann und den Satiriker Shahak Shapira, dass sie sich unter diesen Bedingungen zu einer Diskussion bereit erklärt haben. Immerhin, es wurde diskutiert. Kritisch und offen – z.B. über die israelische Siedlungspolitik und die Regierung Netanjahu. Kaufmann und Shapira haben dabei immer wieder betont, dass sie Kollegah nicht für einen Antisemiten halten. Auch wenn der heikle Dinge sagte wie: "Die Einzigen, die sich immer in diese Opferrolle setzen seid ihr… Ihr Juden."
Wenige Tage später veröffentlicht Kollegah auf seinem Youtube-Channel dann einen TourVlog, in dem auch die Begegnung mit einem jungen Fan dokumentiert ist. Die beiden unterhalten sich über die Gesprächsrunde, und es kommt zu folgendem Dialog (ab 07:23):
Fan: "Ich hab mir gestern noch das angeguckt, was ihr gemacht habt, mit den, mit den…“
Kollegah (schmunzelnd): "Mit den zwei Juden da.“
Fan (lacht): "Ja, aber ich mein… Da kann man jetzt wieder hundert Jahre drüber diskutieren… Aber immer wieder dieser Punkt: Wenn man sagt, ey, Zionisten sind nicht gleich Juden, und man hat nichts gegen Juden, dann sitzt er so da 'Ja, du bist Antisemit!‘ Und das ist so zum Kotzen! Das ist überall so, gerade in Deutschland."
Kollegah (nickt): "In Deutschland ist es am Allerschlimmsten. Die machen einen halt mundtot damit."
Ist das sein Ernst?!
Du, Kat Kaufmann und Shahak Shapira nehmen Kollegah in Schutz. Zwei jüdische Personen des öffentlichen Lebens und eines der meinungsstärksten Aushängeschilder des öffentlich-rechtlichen Systemfernsehens (*bussi*) sprechen ihn von Antisemitismus-Vorwürfen frei, die außer dem Zentralrat eh niemand geäußert hat – noch nicht mal Markus Staiger. Man sucht den Dialog mit ihm und bietet ihm ein Forum, trotz all der höchst fragwürdigen Dinge, die er tut und von sich gibt. Und Kollegah besitzt die Dreistigkeit, und faselt weiter davon, "die" würden ihn mundtot machen? (Wer auch immer "die" sein sollen?) Und impft diese Message weiter fröhlich seinen jungen Fans ein?
Macht dich das nicht wütend? Ich meine – Hurensöhne-Mannheims-Wütend? Fühlst du dich da nicht ein bisschen zum Steigbügelhalter gemacht?
Und wenn Kollegah das nächste Mal "aufklärerisch" aktiv wird – wäre es da nicht Zeit für eine neue Folge "Eier aus Stahl"?
Nur so 'ne Frage.
Sendung: Plattenbau ab 19 Uhr, 9. Mai 2017
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