Bio eier freiland
Alternative Legehennenhaltung – eine Alternative?
Nach jahrzehntelangen Kampagnen von Tierschutzorganisationen sind für viele Verbraucher und Verbraucherinnen Hühner im Käfig zu Recht der Inbegriff für Tierquälerei. Viele Menschen greifen daher immer öfter guten Gewissens auf Eier aus Boden-, Bio- oder Freilandhaltung zurück. Nahezu alle Discounter haben Eier aus Käfighaltung komplett aus ihren Regalen verbannt und auf Eier aus alternativen Haltungsformen umgestellt. Wie aber die Wirklichkeit in Freiland-, Bio- oder Bodenhaltung aussieht, zeigen Filmaufnahmen aus sieben Betrieben, die unter anderem für große Discounter produzieren: Von Parasiten befallene Hühner, kranke, halbnackte und sterbende Hühner, Hühner stehen auf toten Artgenossen, verweste Kadaver liegen im Stall, Enge und Stress, Kannibalismus und ausgepickte Federkleider, mangelhafte Hygiene, die Ausläufe der Freiland- und Biohaltungen können oft nur zu einem kleinen Teil genutzt werden - oder sind tageweise völlig verschlossen.
Die Videodokumentation zum Thema:
Tierschutzkampagnen und ihre Folgen
Tierschutzkampagnen gegen Käfigeier sind seit Jahrzehnten zentraler Bestandteil der Arbeit großer und kleiner Tierschutzorganisationen. Außer Frage steht: Die Haltung von Legehennen in Käfigen ist absolute Tierquälerei. Daran hat auch die Änderung der Tierschutznutztierhaltung nichts geändert, wonach ab spätestens 2009 die kleinen Käfige mit meist 4 Hennen durch größere Käfige mit bis zu 60 Hennen ersetzt werden mussten (Platz pro Henne vorher 600 cm2; nachher 800 cm2). Durch die Kampagnen nahmen fast alle Supermärkte Eier aus Käfighaltung aus den Regalen (z.B. Tierschutzbund-Kampagne: http://www.tierschutzbund.de/handel_kaefig-ei-frei.html oder andere Nachahmerkampagnen). Die Auszeichnung von „alternativen“ Eiern im Geschäft mit bunten Wimpelchen und Hinweis auf „Eier von glücklichen Hühnern“ hat Früchte getragen: die Menschen kaufen, und zwar mit gutem Gewissen. Eier von Hühnern, die sicherlich alles andere als „glücklich“ sind. Auch bei Auszeichnung und der Verleihung von „Goldenen Eiern“ an Produzenten, die für ihre Lebensmittel keine Käfigeier mehr verwenden, dürfte sich rein menschlich betrachtet so manchem betroffenen Bodenhaltungs-Huhn tüchtig der Magen umdrehen.
Diese Tierschutzkampagnen nach dem einfachen „Kein-Ei-mit-3“- Prinzip hatten zur Folge, dass viele Menschen im Glauben an tierschutzgerechte Haltung zu den Eiern aus „alternativen Haltungsformen“ greifen. Unter Boden-, Freiland- oder gar Biohaltung stellt sich Niemand industrielle Haltung mit Drahtgitterböden auf mehreren Etagen, Kotförderbändern und Massentierhaltung vor, sondern glückliche Hühner auf Stroh oder gar der grünen Wiese. Leider ist die Realität, dass auch die alternativen Haltungsformen industrialisierte Massentierhaltungen sind, um die ungebremste Nachfrage zu befriedigen. Ställe mit 10.000, 20.000 oder gar noch mehr Tieren sind die Regel - auch bei Bio. Der Stallbereich ist geprägt durch technisierte Anlagen aus Stahl, in denen die Hühner leben. Die Tiere sind durch zu viele Artgenossen völlig überfordert; Federpicken, Kannibalismus und andere Verhaltensstörungen sind an der Tagesordnung. Durch das Gedränge ausgelöster Stress schwächt das Immunsystem der Tiere zusätzlich und ist damit oft Auslöser für Krankheiten und den Tod vieler Hühner. Auch Parasitenbefall ist häufig anzutreffen.
Freiland- und Biohühner ohne Freilauf
Mit dem Zugang ins Freie bei Freiland- und Biohaltung nimmt man es auch nicht so genau. Im Rahmen mehrerer Recherchen von Animal Rights Watch (ehemals die Tierfreunde e.V.) wurde eine Freilandhaltung und mehrere Biohaltungen dokumentiert, bei denen den Hühnern mindestens an den Wochenenden der Zugang ins Freie verwehrt wird, so dass die Tiere von Freitag bis Montag auf engsten Raum eingesperrt sind. Kontrollieren, wann die Hühner ins Freie kommen, kann niemand: der Zugang ist nicht tierschutzrechtlich geregelt, so dass daher die örtlichen Veterinäre für die Überprüfung der Einhaltung nicht zuständig sind. Die Landesanstalten oder die KAT http://www.was-steht-auf-dem-ei.de/ können kaum flächendeckend kontrollieren – an Wochenenden augenscheinlich schon gar nicht. Aufgrund der Vogelgrippehysterie kann es sogar vorkommen, dass eine Aufstallpflicht besteht und die Betriebe die Eier auch ohne Freilauf für die Tiere weiter (maximal für 12 Wochen) als Freiland- oder Bio-Eier kennzeichnen dürfen.
Bei den Freiläufen fehlt fast immer der notwendige und geforderte Schutz für die Hühner. Ohne Deckung trauen sich die meisten Hühner nicht, die Ausläufe zu nutzen, so dass eine noch so große Fläche den Tieren oftmals nichts nutzt. Manche Rassen trauen sich nie in Ausläufe ohne Deckung, andere erst im erwachsenen Alter. Da die Hühner aber nur etwa ein Jahr in den verschiedenen Systemen gehalten und dann wegen nachlassender Legeleistung ausgestallt, geschlachtet und durch junge Hühner (ca. 3 Monate alt) ersetzt werden, ist für die Hühner die meiste Zeit ihres Lebens ein Auslauf ohne Deckung nutzlos.
Bio-Hühner, etwa 1 Jahr alt
Bio-Huhn, etwa 1 Jahr alt
Bio-Huhn, kurz darauf
(in einem kleinen Bioladen)
Filmmaterial aus deutschen Bioställen:
Nachfolgende Aufnahmen mit Filmrohmaterial zeigen repräsentative deutsche Biohühnerställe. Die weit verbreitete Vorstellung, dass Bio-Eier von kleinen Bauernhöfen mit ein paar glücklichen Hühnern stammen, ist Wunschdenken: solche kleinen Höfe einiger Idealisten haben auf die Herstellung der meisten Bio-Eier schlichtweg keinen nennenswerten Einfluss; die in den Aufnahmen zu sehenden Zustände sind hingegen die Regel. Die Betreiber der abgefilmten Anlagen liefern Bio-Eier an Regionalvermarkter, Bioketten und Discounter unter bekannten Markennamen. Die unterschiedlichen Bio-Label sind in Punkto Tierhaltung kaum unterschiedlich – es gibt kein Biosiegel, welches solche Zustände verhindern könnte. Bei der Einstallung mit „frischen Hühnern“ sind die Ställe noch sauber und die Hennen sehen „gut“ aus. Einige Zeit später fangen die Hühner an, ihr Federkleid zu verlieren, und die Anlagen sind mehr und mehr verdreckt, zugekotet und staubig – die Sterberate steigt. Die Hühner sind durch die Haltungsbedingungen gestresst und psychisch gestört, neigen zu Federpicken und Kannibalismus und leiden an der Qualzucht, die sie nahezu täglich Eier legen lässt und unter anderem zu schweren, oftmals tödlichen Eileiterentzündungen führt. Am Ende der Legeperiode (etwa 12-18 Monate) sollte man die Anlagen wegen der hohen Staubbelastung ohne Mundschutz nicht mehr betreten, die Hühner atmen schwer, sind zerrupft und ausgelaugt. Die Ausläufe sind zugekotet und können oft wegen fehlender Deckung nur am Stallrand genutzt werden – am Wochenende bleiben die Hühner mitunter komplett eingesperrt.
Die Befreiung eines Biohuhns:
Aufgabe: ein Jahr Eierlegen
Die Hennen werden in den verschiedenen Systemen etwa 1 Jahr gehalten. Dann lässt die Legeleistung nach und sie werden geschlachtet. Der Zustand der Hühner und der Hygienezustand im Stall sind stark vom Alter der Hennen abhängig. Die Hallen müssen nach jedem Lege-Durchgang (etwa einmal jährlich) grundgereinigt und desinfiziert werden (§14.1.3 NutzTierVO). Danach werden junge Hennen eingestallt. Ein erst kürzlich eingestallter Stall sieht daher noch recht sauber aus und die Tiere haben ein noch volles Gefieder. Das ändert sich schnell, wenn die Tiere einige Wochen oder gar Monate in der Anlage sind. Kurz vor dem Ausstallen sind sie ausgemergelt, krank, fast nackt und die Hygienesituation im Stall ist unerträglich.
Die Sterberaten in den alternativen Haltungssystemen sind, genau wie im Käfig, wesentlich. In einer Veröffentlichung vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz „Legehennenzucht und Eierzeugung – Empfehlungen für die Praxis“ aus dem Jahr 2008 werden 11,8% Mortalität in alternativen Haltungsformen (Boden- Freiland- Biohaltung) angegeben. Das bedeutet, dass in einer Halle mit 20.000 Hennen im Schnitt täglich 6-7 Hennen sterben. Dass tote Tiere zwischen den Lebendigen aufgefunden werden, ist daher „normal“ und unbestritten. Inwieweit die toten Hennen aussortiert werden ist vom jeweiligen Stallmanagement abhängig. Diese Tiere sterben nicht ohne Grund. Sie sind Krankheiten und Verletzungen zum Opfer gefallen: Eileiterentzündungen, Bauchfellentzündung, Parasitenbefall, Brustbeinverkrümmungen und Brustbeinbrüche, Folgen von Kannibalismus, Viren, Bakterien - ein leidvoller, stiller und oft langsamer Tod auch in den alternativen Haltungssystemen. Krankenstationen sind Einzelfälle, nicht vorgeschrieben und aufgrund der hohen Tierbestandszahlen nur Schein: meist leiden und sterben die Tiere inmitten ihrer Artgenossen im Legebereich.
Geschlüpft, um zu Sterben: 50 Millionen männliche Küken
Etwa 50 Millionen „neue“ Legehennen werden jährlich in Deutschland in allen Haltungssystemen eingestallt. Sie schlüpfen aus 100 Millionen, in großen „Elterntierhaltungen“ produzierten, Eiern. Aus der Hälfte dieser Eier schlüpfen männliche Küken: für die Eierproduktion naturgemäß nicht zu gebrauchen. Da diese Tiere aufgrund der Zuchtselektion auf eine hohe Legeleistung zur Mast nicht zu gebrauchen sind, da „unrentabel“, werden 50 Millionen männliche Küken in Deutschland pro Jahr unmittelbar nach dem Schlüpfen getötet – auch in der Regel die männlichen Geschwister von Bio-Legehennen. Bemühungen diese Hähne zu mästen werden zwar pressewirksam immer wieder in Szene gesetzt, in der Praxis bleiben dies aber Einzelfälle zur Imagepflege der Legehennenhalter/innen.
Die unterschiedlichen Haltungsformen
Ziffer 3 - Käfighaltung: 800 Quadratzentimeter pro Henne. Mindestgröße des Käfigs 2,5 qm (bis 2009 waren es in den alten Käfigen 600 Quadratzentimeter pro Henne).
Ziffer 2 - Bodenhaltung: Neun Hennen pro qm. In Hallen mit mehreren Etagen (die Regel) 18 Hennen pro qm. Maximale Gruppengröße: 6.000 Legehennen.
Ziffer 1 - Freilandhaltung: Innenraum wie Bodenhaltung + Zugang ins Freie. Die Freilandfläche muss bewachsen sein und über die gesamte Fläche gleichmäßig verteilt z.B. Buschwerk, Hecken, Mais u.ä. als Schutz- und Unterschlupfmöglichkeiten für die Tiere aufweisen. Der Auslauf muss täglich uneingeschränkt zugänglich sein. Auslaufgröße: 4 qm/Tier. Flächen maximal 150 Meter vom Stall entfernt.
Ziffer 0 - Ökologische Erzeugung: Sechs Hennen pro qm. In Hallen mit mehreren Etagen (die Regel) 12 Hennen pro qm. Maximale Gruppengröße: 3.000 Legehennen. Auslauf wie Freilandhaltung (4 qm/Tier). Es darf ausschließlich ökologisch erzeugtes Futter aus gentechnisch unveränderten Erzeugnissen verwendet werden.
Geflügelhof Middendorf
Herzlich Willkommen beim Geflügelhof Middendorf
Mit rund 100 Mitarbeitern steuern wir unseren Betrieb seit 65 Jahren auf Erfolgskurs.
Das zeigt unser stetig wachsender und zufriedener Kundenstamm.
Frische Eier für alle
Egal ob Eier aus Bio-, Freiland- oder Bodenhaltung.
Der Geflügelhof Middendorf bieten Ihnen eine vollumfassende Produktpalette an
Der Erfolg liegt in der Junghenne
Wir bieten Ihnen leistungsstarke und gesunde Junghennen!
Herzlich Willkommen auf Bioeier.de!
Herzlich willkommen am Seepointer Hof.
Unsere 4.750 Hühner und die Haltungsform fallen seit der Umstellung zur ökologischen Freilandhaltung (kurz:Bio) im Jahr 1999 aus dem konventionellen Rahmen:
-die artgerechte Hühnerhaltung in Freiheit mit viel frischer Luft,
-geräumigen Nestern zum Eierlegen,
- viel Stroheinstreu im Scharr-Raum und
- hundert Prozent biologischem Futter (überwiegend aus eigener Produktion)
sind die Basis für gute Eier.
Grundlage dazu war die Umstellung der Ackerflächen zum ökologischen Landbau im Jahr 1990.
Den hohen Qualitätsstandart zu halten macht viel Mühe. Aber die Arbeit erfüllt uns mit Zufriedenheit, weil wir für unsere Tiere und das Land das Beste tun.
Der Seepointer Hof arbeitet unter dem Biosiegel "NATURLAND" und hält sich an die Richtlinien dieses Ökoverbandes, die deutlich über dem des EU-Biosiegels liegen.
Aktuelles zum Thema"Fipronil und Bio Eier"!
nachdem sich der Skandal um die Fipronil-Belastung in Eiern immer weiter ausweitet, wollen wir von unserer Seite eine kurze Info an Sie weitergeben:
Fipronil ist ein Insektizid, welches zur Bekämpfung von Flöhen, Läusen, Milben etc. bei Tieren eingesetzt wird.
Dieses Mittel ist zur Anwendung bei lebensmittelspendenden Tieren, also auch bei Legehennen verboten, da das Mittel die Eier kontaminiert.
Dank der Bio-Tierhaltung bei uns am Seepointer Hof mit Auslauffläche und Wintergarten wird bei uns dem Schädlingsbefall, der auch im Öko-Landbau vorkommen kann , auf natürliche Weise begegnet:
Das wichtigste Mittel für die Milbenbekämpfung ist ein ausgiebiges Sandbad, bei dem sich die Hühner ihr Gefieder selber reinigen können.
Unsere Hühner haben im Stall und vor allem auch im Freiland genügend Möglichkeiten, ausgiebig ein Sandbad zu nehmen.
Falls dies allein nicht genügt und eine Hilfe von Menschenhand nötig ist, geschieht das bei uns am Hof nur durch zwei alte Hausmittel: die Schmierseife und das Rapsöl.
Wir gehen mit einer Seifenlösung oder mit dem Öl durch den Stall und besprühen die Ecken und Schlupflöcher der Milben. Dadurch verkleben diese und sterben ab.
Wir verwenden keinerlei chemisches Schädlingsbekämpfungsmittel.
Deshalb können Sie weiterhin unsere Eier mit vollem Genuß verzehren.
Gerne dürfen Sie sich bei uns auch persönlich davon überzeugen.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch bei uns am Hof.
Ihre Familie Bauer/ Haider
Wir laden Sie herzlich zu einem Besuch und einer Führung auf dem Seepointerhof ein.
Bio eier freiland
Die PETA-Eier-Recherche 2012
Über Bio-, Freiland- und Bodenhaltung
Eine Gutachterkommission hat u.a. die von PETA angezeigten Legehennenbestände beim Geflügelhof Tiemann kontrolliert und die teils eklatanten Missstände bestätigt. U.a. hohe Mortalitätsraten, hoher Krankheitsstand, Mutmassungen über mehr eingestallte Hühner als erlaubt und eine fast völlig ins Leere laufende Kontrollfunktion des ebenfalls angezeigten IMO-Instituts werden dokumentiert. Alles Verstöße gegen die Tierschutznutztierhaltungsverordnung und die EG-Öko-Verordnung.
Im Jahr 2012 kontrollierten PETA-Ermittler mehrere Hühnerfarmen, so auch die Farm „Glitten“ von Heinrich Tiemann und seiner Bio-Geflügelhof-Tiemann GmbH in Twistringen. Hier werden im Namen des Naturland-Logos Bio-Eier für Edeka produziert. Große Schilder an der Farm weisen darauf hin. Vermarktet werden die Eier über die Wiesengold Landei GmbH, die ebenfalls unter der Geschäftsführung von Heinrich Tiemann steht. 150 Millionen Bio-Eier werden so jährlich vermarktet und Wiesengold ist damit nach eigenen Angaben der größte Bio-Ei-Lieferant in Deutschland. Neben Edeka liefert Wiesengold auch die Naturkind-Bio-Eier von Kaiser‘s Tengelmann sowie die Eigenmarke der tegut-Supermärkte. Teilhaber der Bio-Geflügelhof Tiemann GmbH sowie der Wiesengold Landei GmbH ist neben Heinrich Tiemann die Deutsche Frühstücksei GmbH, der größte „Legehennen“-Halter in Deutschland überhaupt.
Was die Ermittler in der besagten Farm in Twistringen im Landkreis Diepholz zu sehen bekommen, stimmt in keiner Weise mit den romantischen Bildern überein, die Verbraucher von der Biohaltung haben. Im Betrieb finden sich tote und sterbende Tiere. Viele Hennen haben eitrige Kloaken, die Hinterteile der Tiere und große Teile der Haut sind wund und federlos. Etliche Hühner sind mit Kot der über ihnen sitzenden Tiere verschmutzt. Das ließe sich mit einer sinnvollen Anordnung der Sitzgelegenheiten vermeiden. Ein massiver Befall mit Vogelmilben konnte dokumentiert werden. Ein solcher Befall macht die Tiere krankheitsanfällig und fördert Entzündungen an den Bissstellen. Außerdem steigt die Seuchengefahr.
Die Wendlander Frischei GmbH betreibt mehrere Biofarmen, so auch in Prinzhöfte. Im Februar 2012 kommt es dort zu einem Brand. 4.000 Hühner sterben qualvoll, 15.000 werden auf Anordnung des Veterinäramtes notgeschlachtet. Ein technischer Defekt soll die Ursache gewesen sein. Knapp 200 Meter von der Brandruine entfernt, steht ein weiterer Stall des Unternehmens. Die offensichtliche Ursache für eine potentielle Brandgefahr findet sich hier schnell: Praktisch alle Bodenflächen im Stall und im „Kaltscharrraum“ sind mit Weidezaunleitungen ausgestattet. Die anliegende Spannung von 15.000 Volt sorgt an mehreren Stellen für sichtbare Funkenübersprünge in die brennbare Einstreu. Warum überhaupt elektrische Leitungen verlegt werden, ist schleierhaft. Denn diese befinden sich an den Wänden, die ohnehin eine Begrenzung für die Hühner darstellen. In einem Stallbereich ist die Leitung sogar so verlegt, dass die Hühner sie beim Verlassen des „Kaltscharrraums“ berühren müssen. Natürlich können wir nicht mit Sicherheit sagen, dass die Weidezaundrähte der Grund für den Brand im Nachbarstall waren. Jedoch liegt die Vermutung nahe.
Nicht nur für die Tiere bietet ein Siegel für Bio-, Freiland- oder Bodenhaltung keinen Schutz, schließlich werden auch die Verbraucher betrogen, belogen und getäuscht.
So auch im Falle der von PETA-Aktivisten im Jahr 2012 besuchten Hühnerfarm in Velbert. Der Stall gehört Richard Hennenberg, der u.a. auch der Eigner der Wendlander Frischei GmbH ist. Bis zum März 2010 stand hier an der Nordrather Straße 37 noch die größte Bio-Hennenfarm von NRW. Dass jedoch statt ca. 80.000 Quadratmetern vorgeschriebener Auslauffläche nur etwa 15.000 Quadratmeter vorhanden waren und selbst dort teilweise über Wochen und Monate keine Tiere im Freilauf zu sehen waren, fiel angeblich bei keiner der Kontrollen auf. Hennenberg gab einfach einen Wald, der weder beantragt noch genehmigt und auch nicht als Auslauffläche hergerichtet war, an, und führte so das Biosystem mehr als zwei Jahre an der Nase herum. Erst die Recherchen von PETA und einer örtlichen Bürgerinitiative sowie der mediale Druck veranlassten das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz in Nordrhein-Westfalen (LANUV) letztlich dazu, Hennenberg das Bio-Siegel für diese eine Farm zu entziehen. In vielen anderen seiner Betriebe wird bis heute Bio-Ware produziert und das Vertrauen in die Bio-Branche scheint ungebrochen. Und auch hier war IMO das „blinde“ Kontrollinstitut.
(Gegen den Hennenberg-Clan, gegen mehrere Behörden und gegen die Kontrollfirma IMO laufen Ermittlungsverfahren. Der Anzeigen-Komplex hat die Aktenzeichen 50 Js 301/09, 85 Js 68/09 und 85 Js 15/10 Staatsanwaltschaft Wuppertal.
Mit den beiden unanfechtbaren Beschlüssen des Oberverwaltungsgerichts NRW vom 26.7.2010 wurde rechtskräftig festgestellt, dass das illegal als Auslauffläche genutzte Waldgebiet nicht umgenutzt werden darf und somit der Status als „Bio-Ei“ zu Recht entfallen ist (Az.: 20 B 327/10 und 20 B 514/10 OVG NRW).
Das Haltungssystem wurde schließlich auf Bodenhaltung umgestellt. Seit dem 31.8.2012 wird der Stall mit behördlicher Genehmigung als kombinierte Freiland- und Bodenhaltungsfarm betrieben. Boden- und Freilandeier werden auf dasselbe Eiertransportband gelegt, die Unterscheidung erfolgt durch die unterschiedliche Farbe. Bei den weißen Eiern handelt es sich um Boden-, bei den braunen um Freilandeier. Das zuständige Landesamt LANUV bestätigt das in einer E-Mail und nennt auch die notwendige Auslauffläche: für die 9.421 „Freilandhennen“ wären das 37.685 Quadratmeter. Ob diese tatsächlich aus fachlicher Sicht als für die Hühner genutzte effektive Fläche tatsächlich zur Verfügung steht, wird von PETA angezweifelt. Doch unabhängig davon kommt es noch „besser“: An einem Marktstand in Wuppertal kaufen die Ermittler über den Zeitraum von mehreren Wochen immer wieder Eier aus genau diesem Stall. Der Händler bestätigt, dass die Eier von Hennenberg stammen. Doch obwohl es sich um die weißen Bodenhaltungseier („2“) handelt, haben diese einen Freilandstempel („1“). Dies lässt den Schluss insbesondere im Hinblick auf den Betrugsskandal 2009/2010 zu, dass das ganze Kontrollsystem nicht funktioniert. Weiterhin wurden auch dieses Mal wieder dutzende tote Tiere im Stall gefunden. Auch der Zustand der lebenden Tiere sowie der Stallanlage insgesamt war bemerkenswert schlecht, auch dies ist Verbraucherbetrug.
Was Sie tun können
Der Verein für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen e.V. (Bonn) vergibt ein eigenes Siegel, das KAT-Siegel. KAT kontrolliert nicht selbst, sondern schickt z.B. das Institut IMO. Die KAT-Kriterien sind teilweise etwas strenger als die Bio-Richtlinien. So schreibt die Bio-EU-Verordnung vor, dass Hennen in der Bio-Landwirtschaft ein Drittel ihres Lebens Zugang zum Freilauf haben müssen. Bei KAT muss dies jeden Tag erfolgen. KAT betreibt die Seite www.was-steht-auf-dem-ei.de. Hier kann man Eier-Printcodes eingeben und sich Bilder und die geografische Lage der entsprechenden Farmen ansehen, aus denen die Eier stammen (sollen). In der Praxis ist das aber oft eine Mogelpackung, denn viele Eierproduzenten geben falsche oder gar keine geografischen Informationen an. Auch der genannte Ort ist nicht immer der Ort, an dem die Farm selbst steht, sondern es handelt sich nur um den Firmensitz. Und oft genug gibt es auch keine Bilder. Da die Informationen von KAT anscheinend nicht effektiv genug geprüft werden, weiß der Verbraucher nie, ob die Angaben zur Farm richtig sind oder nicht.
IMO (Konstanz) ist eines von 22 freien Instituten, die im Auftrag der Bioverbände, der Landesämter oder des KAT-Vereins kontrolliert. Interessanterweise wird das Institut nicht von den Auftraggebern, sondern vom Eierproduzenten selbst bezahlt. Da die 22 Institute untereinander konkurrieren, besteht der Verdacht, dass der Eierproduzent einen gewissen Einfluss darauf haben könnte, wer bei ihm prüft und wer nicht. Immerhin zahlt er die Rechnung. Man könnte vermuten, dass am ehesten das Institut bezahlt wird, das die gewünschten Ergebnisse liefert. Nur so ist es zu erklären, dass Hennenberg von 2007 bis 2010 mit 6,5 Hektar fehlender Auslauffläche durchgekommen ist. Der Prüfer kann das nicht übersehen haben. Das Institut IMO hat die Kontrollen bei allen hier erwähnten Farmen durchgeführt.
Diese Supermärkte verkaufen die Wiesengold-Eier als Bio-Eigenmarke. An Tiemanns Biofarm in Twistringen ist sogar das Edeka-Logo abgebildet, scheinbar wird dort speziell für das Handelsunternehmen produziert.
Nach eigenen Angaben der größte Bioverband der Welt (über 50.000 Mitglieder). An Tiemanns Biofarm in Twistringen ist sogar das Naturland-Logo abgebildet, dort soll nach den Kriterien des Verbandes produziert werden. Die Naturland-Richtlinien sind strenger als die Bio-EU-Vorgaben. Alle Tiemann/Wiesengold-Ställe produzieren unter dem Naturland-Logo.
Agrarmulti aus Velbert (NRW), ist mit mehreren Firmen in der Eierproduktion tätig (Wendlander Frischei GmbH, Landgut Hennenberg GmbH, Richard und Andreas Hennenberg Landwirtschaftliche GmbH, Hennenberg Qualitätsei GmbH, . ). Betreibt etliche Farmen in mehreren Bundesländern. Machte 2009/2010 Schlagzeilen mit dem von PETA Deutschland aufgedeckten Skandal um die größte Bio-Hühnerfarm NRWs, die sich als Mogelpackung herausstellte. Nach PETA-Recherchen wurde ihm das Bio-Siegel für die Farm aberkannt.
Produziert seit 1995 Bio-Eier im großen Stil. In allen Farmen befinden sich weit mehr als 10.000 Tiere. Geschäftsführer ist Heinrich Tiemann, der sich selbst als Biopionier sieht, der Maßstäbe gesetzt hat. Sein Motto: Mehr tun als man muss. Neben Tiemann ist auch die Deutsche Frühstücksei GmbH Teilhaber am Bio-Geflügelhof Tiemann.
Geschäftsführer ist ebenfalls Heinrich Tiemann, Teilhaber ebenfalls die Deutsche Frühstücksei GmbH. Wiesengold vermarktet nach eigenen Angaben über 150 Millionen Bio-Eier im Jahr und ist damit der größte Anbieter in diesem Segment.
Größter „Legehennenhalter“ in Deutschland. Keine Firma sperrt mehr Hühner in Käfige. Mittlerweile haben sie sich dem neuen Markt mit Eiern aus Biohaltung angepasst. Die DFE ist Teilhaber bei Wiesengold und beim Bio-Geflügelhof Tiemann.
Die Hennenberg-Farmen trugen bisher das Biopark-Siegel. Biopark ist ein großer, in Ostdeutschland etablierter Bioverband mit über 700 angeschlossenen Betrieben. In Sachen Aufklärung im Hennenberg-Skandal 2009/2010 hat sich der Verein nicht mit Ruhm bekleckert und nahm PETA-Hinweise in Sachen Biobetrug nicht ernst. PETA vermutet, dass Hennenberg noch immer mit Biopark zusammenarbeitet.
Unter anderem zuständig für die Vergabe des Bio-EU-Siegels und für die Zulassung von Tierhaltungsbetrieben. Auch das LANUV verlässt sich auf die Angaben IMO.
Bio eier freiland
VN 09-1, April 2009, ergдnzt am 27. Mai 2009 web-code: 100-018
Viele Konsumenten sind bereit, fьr tierfreundliche Produkte mehr zu bezahlten. Die Nachfrage nach Freiland-Eiern ist gross. Dies wird von der gesamten Branche der Produzenten, Grossverteiler und Detailhдndler (Bio-Suisse, Kagfreiland, Coop , Migros, Volg, Bio- und Reformlдden) schamlos ausgenьtzt, indem teure „Freilandeier” aus Massentierhaltung verkauftt werden, welche diese Bezeichnung nicht wirklich verdienen. Es wird alles darangesetzt, dass dieser Schwindel nicht an die Цffentlichkeit kommt. Der „Kassensturz”, K-Tipp, Saldo und alle anderen Medien interessierten sich nicht fьr das Ergebnis einer zweijдhrigen Recherche des VgT, welche diesen Konsumentenbetrug dokumentiert. Wiedereinmal erfahren nur die Leser der VgT-Nachrichten, was wirklich ablдuft
Ein Drittel der in der Schweiz konsumierten Eier kommt aus dem Ausland (meistens aus Kдfighaltung, international als Tier-KZ bezeichnet) und wird vorallem in verarbeiteter Form als Eier-Teigwaren, Guetzli und Zopf und viele andere Backwaren und Fertigprodukten konsumiert. Das ist ein grosser Betrug an den Konsumenten, da diese versteckten Eier auf dem Produkt nicht als Kдfig-Eier deklariert werden mьssen.
Aber auch die von der Schweizer Agro-Lobby und von den Grossverteilern (Migros, Coop) und der Bio-Branche (Bio-Knospe, kagfreiland) verbreiteten Bild ьber die schweizerische "Boden-","Freiland"- und "Bio"-Hьhnerhaltungen tдuschen die Konsumenten. So idyllisch, wie von diesen Kreisen gezeigt, leben nur noch ganz wenige Hьhner in Kleingruppen zur Selbstversorgung. Die fьr die wirtschaftliche Ei-Produktion speziell gezьchteten Legehennen leben zu tausenden in dьsteren, lдrmigen, staubigen, stinkigen Stдllen, wo sie durch Ьberzьchtung und Kraftfutter gezwungen werden, tдglich ein Ei zu legen. Bereits nach 15 Monaten sind diese jungen Tiere derart ausgebeutet, dass sie "entsorgt" werden und nicht einmal mehr als Suppenhuhn Verwertung finden. Und die nicht fьr die Ei-Produktion verwendbaren mдnnlichen Kьcken werden millionenfach vergast oder lebendig
Sogenannte versteckte Eier (Ei-Zutaten in Fertigprodukten) kцnnten ohne weiteres ersetzt werden durch pflanzliche Produkte, die es - fьr den Privatkonsum - im Reformhaus gibt (siehe auch die Vegan einkaufen ).
Eine Bauersfrau verkaufte auf dem Berner Wochenmarkt "Freiland-Eier". Eine grosse Tafel eines Berner Tierschutzvereins garantierte, dass es Freiland-Eier seien. In Wirklichkeit waren es Kдfig-Eier, welche die Bauersfrau im Migros einkaufte. Die Tafel war einmal von einem Tierschutzverein, den es schon lange nicht mehr gab, herausgegeben worden.
Eine ehemalige Angestellte einer Eiervermarktungsfirma berichtete, dass sie Eier nicht nach Herkunft, sondern je nach Bestellungen als "Freiland-Eier", "Bodenhaltungs-Eier" oder normale Eier abzupacken hatte.
Krasse Fдlle, die zufдllig ans Licht kamen - ohne wesentliche Folgen fьr die Betrьgen. Einzelfдlle? Effektiv ist der ganze Freiland-Eier-Handel in der Schweiz ein umfassender, riesengrosser Betrug an den Konsumenten. Wie raffiniert und durch Staatswillkьr gedeckt das ablдuft, wird im nun an einem konkreten Beispiel detailliert dargelegt und dann durch eine grцssere Anzahl дhnlicher Beispiel-Fдlle illustriert.
D ie dreistцckige Hьhnerfabrik Eugster in Balterswil, Kanton Thurgau, verkauft seit Jahrzehnten "Freiland-Eier", die keine sind. Auf diesen Betrieb bin ich vor bald 20 Jahren aufmerksam geworden:
Dreistцckige Hьhnerfabrik Eugster mit ьber 4000 Hennen an der Lochwiesstrasse in Balterswil: Verkauft seit bald 20 Jahren "Freiland-Eier", die keine sind - ungestцrt und unbestraft, weil das Bundesgericht lieber den VgT bekдmpft als die Konsumentenbetrьger.
So sieht es im Innern aus:
Im Jahr 1992 lieferte Eugster seine Tierfabrik-Eier als angebliche "Freilandeier" an die Firma "Eiermaa". Solche Konsumententдuschungen stellen gemдss dem Gesetz ьber unlauteren Wettbewerb (UWG) ein Vergehen dar. Eine Strafanzeige des VgT gegen Eugster wurde jedoch vom Bundesgericht formalistisch und willkьrlich abgewьrgt: Der VgT sei nicht zur Klage legitimiert.
Am 20. Oktober 2005 reichte der VgT erneut eine Strafklage gegen Eugster ein, gleichzeitig auch gegen die Verantwortlichen der VOLG-Filiale in Eschlikon, die seit Jahren wissentlich an dieser Konsumententдuschung mitmachen und Eugsters Eier als "Freilandeier" verkaufen. In der Anzeige beantragte der VgT die polizeiliche Ermittlung der weiteren Kunden, die Eugster betrьgerisch mit "Freilandeier" beliefert (Antrag auf Durchsuchung der Gschдftsrдume). Soweit kam es aber nicht. Wieder wurde die Klagelegitimation des VgT bestritten. Der VgT liess hierauf von zwei namhaften Konsumentenschutz-Juristen Rechtsgutachten erstellen, welche bestдtigten, dass der VgT die gesetzlichen Voraussetzungen erfьllt. Das Bundesgericht setzte sich mit diesen Gutachten nicht ernsthaft auseinander und wies die Beschwerde des VgT mit billigen, willkьrlichen Phrasen ab und beugt lieber das Recht, um den VgT zu bekдmpfen, anstatt mitzuhelfen, Betrьgern das Handwerkt zu legen. Eugster kann ungestцrt weitermachen. Aber nicht nur Eugster: auch all die vielen anderen "Freilandhьhner"-Betriebe, die in Wirklichkeit gar keine sind. Der Konsumentenschutz bleibt in der Schweiz toter Buchstabe, so wie auch der Tierschutz.
Das einzige, was sich geдndert hat: Seit dieser neuen Anzeige gegen Eugster und der Verцffentlichung des Skandals auf der VgT-Website lдsst Eugster selten ein paar Hьhner in einen untauglichen Auslauf. Mehr hдlt er nicht fьr nцtig, warum auch. Dem VgT wurde vom Bundesgericht das Klagerecht aberkannt und andere Medien berichten nicht ьber solche Konsumententtдuschungen, weil sie gar nicht die Fachleute haben, um diese zu durchschauen oder weil sie es nicht wagen, landesьbliche, verbreitete Missstдnde anzugeben, denn dies wьrde die Interessen der Agrolobby und der Grossverteiler zu sehr treffen. So haben Kassensturz, K-Tipp, Saldo, Beobachter etc, aber auch die lokale Tagespresse, die Thurgauer Zeitung, welche ьber diese skandalцse Konsumententдuschung informiert wurden, nicht reagiert.
Warum verbiegt das Bundesgericht klares geltendes Recht (Verbandsklagerecht im Konsumentenschutz) deart gegen das цffentliche Interesse an einem wirksamen Konsumentenschutz?
Gemдss Artikel 5 der Bundesverfassung muss staatliches Handeln im цffentlichen Interesse liegen. Das gilt auch fьr das Bundesgericht. Mit seinem Abwьrgen des gesetzlichen Verbandsklagerecht zugunsten einer skrupellosen (Land-)Wirtschaft, hat das Bundesgericht nicht nur das Gesetz verletzt, sondern auch die Verfassung.
Eugster beliefert vor allem die Migros. "Aus der Region - fьr die Region".
Gegenьber der "Assocciazione delle consumatrici e consumatori della Svizzera italiano" behauptete Migros, bei dieser Eierfabrik Eugster sei alles bestens, "sonst wдre der VgT nicht schon zweimal vor dem Gericht abgeblitzt". Arglistig verschweigt die Migros, dass die Konsumenttдuschung dieses Eierlieferanten nie gerichtlich beurteilt wurde, sondern dem VgT einfach die Klagelegitimation abgesprochen wurde. Migros spekuliert offensichtlich darauf, dass die Leute von dieser italienischsprachigen Konsumentenschutzvereinigung nicht recht Deutsch kцnnen.
Die schweren Gefierderschдden verharmlost Migros als etwas, das halt vorkommen kцnne, aber weiter keine Bedeutung habe. Damit bestдtigt Migros die Feststellung des VgT, dass es sich hier nicht um Einzelfдlle, nicht um "schwarze Schafe" handelt, sondern eben um ganz normale Zustдnde bei seinen sogenannten Freilandhьhner-Betrieben.
Ausfьhrlicher Bericht ьber den Fall Eugster (mit Rechtsgutachten und Bundesgerichtsurteil) und den verlogenen Konsumententдuschungen von Migros: www.vgt.ch/id/200-018
Weitere Beispiele typischer
Es handelt sich nicht um ausgesuchte "schwarze Schafe", sondern um beliebig herausgegriffene Beispiele, die den ganz normalen Wahnsinn und den ьblichen Konsumentenbetrug zeigen.
Seit zehn Jahren beobachtet der VgT die
Hьhnerfabrik Zaugg in Hцri im Zьrcher Unterland :
Dieser Betrieb ist aufgefallen, weil er Freiland-Eier anbietet, jedoch selten Hьhner im Freien zu sehen sind und wenn, dann nur wenige der insgesamt 6'000 Hennen.
Bei der Halle oberhalb der Strasse kцnnen die Hьhner nur durch die geцffnete Tьre auf der Frontseite des Gebдudes in den Auslauf. Darum sind - wenn ьberhaupt - nur ein paar wenige von den mehreren tausend hier eingestallten Hennen im Freien zu sehen:
Ein Auslauf kann unmцglich funktionieren, wenn sich hunderte und tausende von Hennen wie hier durch eine einzige Tьre drдngen mьssen. Hьhner haben bekanntlich eine Hackordnung und diese kann nur in kleinen Gruppen stabil sein. Wenn sich hier an diesem Ausgang stдndig fremde Hennen begegnen, wird das Aufsuchen des Auslaufs fьr jede Henne zu einem Spiessrutenlaufen; die meisten ziehen es darum als kleineres Ьbel vor, den Stall nicht zu verlassen. Und das ist offensichtlich genau das, was Zaugg und andere "Freiland"-Massenhьhnerhaltung wollen: einen unbenьtzten Alibi-Auslauf, der nichts zu tun gibt, zur Vortдuschung einer Freilandhaltung zwecks hцherem Gewinn mit teureren "Freiland"-Eiern.
Solche Hьhnerfabrikbesitzer behaupten dann jeweils: "Sehen Sie, die Hьhner wollen gar nicht ins Freie, obwohl sie kцnnten."
Wonnemonat Mai 2008, an einem wunderschцnen Nachmittag, sind von den 6000 Hьhnern nur ein paar wenige zu sehen:
Auslauf auf der Ostseite Auslauf auf der Westseite
Bei so grossen Hьhnerfabriken, leider ьblich in der Schweiz, funktioniert der fьr Freilandhьhnerhaltungen vorgeschriebene Weide-Auslauf fast nie. Zaugg ist da keine Ausnahme. Tausende von Hьhnern in einem Stall ist nicht artgerecht, ьberfordert die Tiere, die genetisch an ein Leben in kleinen Gruppen angepasst sind. Zudem handelt es sich stets um junge, unerfahrene Hennen, ohne Leittiere. In jugendlichem Alter, nach rund 15 Monaten, werden sie bereits "entsorgt" und durch Junge ersetzt. Weil sie zudem sehr restriktiv und nur im Sommer eine Auslaufmцglichkeit haben, kцnnen sie gar keine Auslauf-Erfahrung gewinnen. Es bilden sich in der grossen Masse der Tiere kleine Lokalgruppen von Hennen, die sich kennen. Wenn einzelne Tiere durch das Gedrдnge hindurch zur Fronttьre und dort ins Freie gehen, verlieren sie ihre Gruppe. Aus Angst davor bleiben sie lieber im Stall, denn es sind alles junge Hennen ohne erfahrene, дltere Leittiere.Wie ein in einer grossen Menschenmenge verlorenes Kleinkind traut sich die einzelne Henne, verschьchtert, kaum, ihren Platz zu verlassen. Dies umso mehr, wenn ein grosser Stall nur an einem Ende eine Auslaufцffnung hat, wie bei diesem Stall auf dem Tierfabrik-Areal von Zaugg:
Auch bei der Halle unterhalb der Hauptstrasse getrauen sich aus diesen Grьnden nur wenige Hьhner ins Freie, obwohl hier auf einer Seite auf der ganzen Lдnge Auslaufцffnungen vorhanden sind vorhanden sind. Neben der viel zu grossen Anzahl Tiere in einer einzigen Halle hindert auch die absolut unsachgemдsse Gestaltung des Auslaufs die Hьhner daran, diesen zu benьtzen. Hьhner, von Natur aus an eine Buschlandschaft angepasst, suchen instinktiv Deckungsmцglichkeiten gegen Flugfeinde. Junge, unerfahrene Hennen ohne Leittiere wagen sich nicht weit auf das offene Feld. Deswegen bleiben sie bei Zaugg und den meisten anderen Freilandbetrieben in Stallnдhe, wo der Boden vцllig ьbernutzt und vegetationslos-tot ist, wдhrend die weiter entfernt liegenden Auslaufbereiche kaum genutz werden. Darum muss das Gras regelmдssig geschnitten oder von Schafen abgeweidet werden. Von Freilandhaltung kann unter solchen, leider ьblichen Umstдnden nicht die Rede sein. Die Geflьgelhalter sind auch gar nicht daran interessiert, dass die Hьhner ins Freie gehen, sie legen auch so Eier, und nur darauf kommt es ihnen an. Der Auslauf hat nur eine Alibi-Funktion zur Vortдuschung einer Freilandhaltung wegen den hцheren Preisen fьr Freilandeier.
Fьr Freilandhьhner ist auch im Winterhalbjahr Auslauf vorgeschrieben. Doch die Realitдt sieht anders aus: Bei Zaugg - wie bei den meisten "Freiland"-Betrieben - bleibt der Auslauf im Winter die meiste Zeit geschlossen.
Fьr die Freilandhьhnerhaltung ist ein sogenannter "Aussenklimabereich" vorgeschrieben. In Wirklichkeit herrscht hier - wie schon oben beschrieben - nur Aussentemperatur, jedoch wegen der durch den Netzvorhang abgeschirmte Besonnung kein Aussenklima. Die Idee dieses sog "Aussenklimabereichs" war ursprьnglich gut, dass nдmlich die Hьhner bei sehr schlechtem Wetter (viel Schnee, starker Wind oder Regen) wenigstens hier etwas frische Luft atmen und Tageslicht aufnehmen kцnnen. Heute ist dieser Aussenklimabereicht fast ьberall zu einer blossen Stallvergrцsserung - mit entsprechend mehr Tieren - missbraucht worden. Ьberdacht und umschlossen haben diese Aussenklimabereiche mit "Aussen" praktisch nichts mehr zu tun.
Zaugg hat bei seinen "Freiland"-Stдllen nur zum Teil ьberhaupt einen solchen vorgeschriebenen Aussenklimabereich, und wo er einen hat, ist dieser mit einem dunklen Vorhangnetz so eingepackt, dass kein Sonnenstrahl einzudringen vermag. Die meisten seiner "Freiland"-Hьhner verbringen deshalb ihr Leben im Halbdunkeln - auch das leider eine ьbliche Erscheinung in der Freilandhьhnerhaltung in der Schweiz:
In Wirklichkeit handelt es sich bei Zauggs Hьhnerfabrik, die er selber "Hьhnerfarm" nennt, nicht um eine tierfreundliche Freilandhaltung, sondern um eine ьble Massentierhaltung. In einem entsprechend grдsslichen Zustand hat der VgT die Hьhner in diesem Pseudo-Freilandhaltungsbetrieb im Laufe der Jahre immer wieder angetroffen:
"Das Gefieder ist eines der optischen Merkmale,
wonach wir das Befinden des Huhner primдr einschдtzen."
(Archivaufnahmen VgT der Freilandhьhnerfabrik Zaugg)
Die Zьrcher Kantonstierдrztin Regula Vogel fand diesen katastrophalen Zustand der Hьhner in der Freiland-Eier-Tierfabrik Zaugg normal, nicht zu beanstanden.
Obwohl sie Vogel heisst, versteht sie offensichtlich nichts von Vцgeln und deren Gefieder
Frьhere Reportagen zur Hьhnerfabrik Zaugg:
Schwere Gefiederschдden sind allerdings in dem Sinne "normal", dass sie weit verbreitet, ьblich sind, auch in der Bio- und Freilandhaltung. Genau Zahlen liegen fьr Bio-Betriebe in Deutschland vor (dьrften auch fьr die Schweiz reprдsentativ sein). Gemдss Erhebungen ьber den Gesundheitszustand in der Legehennenhaltung *) weisen rund 50 % der Bio-Hennen solche schweren Gefiederschдden auf.
*) Legehennenprojekt des Instituts fьr цkologischen Landbau (Mьller-Arnke, Koopmann, Rahamann, Oppermann, Goeritz, Holle), im Auftrag der Bundesforschungsanstalt fьr Landwirtschaft, Vortrag gehalten an der 12. Internationalen Geflьgeltagung, 22.-24. Januar 2008, Veranstaltet von der Bioland eV.
Bei der sog "Bodenhaltung" sind stakre Gefiederschдden ab dem Alter von knapp drei Monaten noch hдufiger, nдmlich 50 - 87 % (Quelle: "Artgerechte Geflьgelerzeugung", Deerberg, Joost-Meyer zu Bakum, Staak, Seite 80). Diese weite Verbreitung starker Gefiederschдden, sozusagen der Normalzustand, deckt sich mit den Erfahrungen und Beobachtungen des VgT.
Ein Referent an der Bioland-Geflьgeltagung, selber Bio-Hьhnerhalter, sagte dazu treffend: "Der Kцrper ist die Ьbersetzung der Seele ins Sichtbare."
Und der bekannte Hьhner-Wissenschafter, Erfinder der Voliиren-Hennenhaltung, welche die Kдfighaltung abgelцst hat, Prof Detlef Fцlsch, hielt in einem Buch ьber das Gefieder des Huhnes fest:
"Das Gefieder ist eines der optischen Merkmale, wonach wir das Befinden des Huhner primдr einschдtzen."
(aus: Burckhardt/Fцlsch/Scheifele: Das Gefieder des Huhnes, Birkhдuser Verlag)
Die Beschдdigung des Gefieders bezeichnet Fцlsch weiter als "Technopathie", dh als haltungsbedingten krankhaften Zustand.
Und im Fachbuch "Artgerechte Geflьgelerzeugung", von Deerberg/Joost-Meyer zu Bakum/ Staak, Seite 108, heisst es:
"Ein intaktes und gut gepflegtes Federkleid ist wichtig fьr das Wohlbefinden und die Konstitution des Geflьgels."
Die Haut dieser Hennen ist rot-entzьndet, weil der Gefiederschutz fehlt. Solche Entzьndung als Dauerzustand (Juckreize) sind mit Artikel 2 des Tierschutzgesetzes nicht vereinbar, werden aber von den Tierschutzbeamten dennoch toleriert und als ein halt ьblicher Zustand angsehen. Artikel 2 des Tierschutzgesetzes schreibt vor:
"Tiere sind so zu behandeln, dass ihren Bedьrfnissen in bestmцglicher Weise Rechnung getragen wird."
"Wer ein Tier hдlt, muss es angemessen nдhren, pflegen und ihm soweit nцtig Unterkunft gewдhren."
Diese Vorschrift ist toter Buchstabe geblieben, auch in der Bio- und Freilandhьhnerhaltung. Es ist eine grundlegende Vorschrift, die von den Veterinдrдmtern des Bundes und der Kantone schlicht nicht angewendet wird. Der katastrophale Gefiederzustand der ьberzьchteten Legehennen wird im wirtschaftlichen Interesse der Geflьgelbranche toleriert. Dem VgT sind wegen der politischen Willkьr-Rechtsprechung des Bundesgerichtes rechtlich die Hдnde gebunden und die Konsumentenschutzorganisationen, welche ein gerichtliches Klagerecht hдtten, scheuen sich, davon Gebrauch zu machen.
Deshalb, weil niemand da ist, der zum Rechten schaut, die Tierschutzvorschriften durchsetzt und gegen den Konsumentenbetrug einschreitet, fehlt es nicht nur meistens an einem Grьnauslauf, sondern auch an einer Staubbadmцglichkeit im Stall wдhrend der langen Zeit, wo die Tiere keinen Auslauf haben. Die Hьhner haben deshalb vorallem im Winterhalbjahr keine Mцglichkeit zur arttypischen Gefiederpflege. Statt dessen werden sie in der Intensivhaltung verhaltensgestцrt und picken einander die Federn aus. In der Fachsprache wird diese Verhaltensstцrung "Federpicken" gennant. Oft geht dieses verhaltensgestцrte Picken in blutigen Kannibalismus ьber. Auch dagegen schreiten die Tierschutzbehцrden nicht ein.
Ein Merkmal von Hьhnerhaltungen, auf denen wenig oder kein Federpicken vorkommt, ist das gute Stallklima: wenig Staub und kaum Ammoniakgeruch. In Stдllen mit hohen Ammoniakkonzentrationen wird ausnahmslos Federpicken beobachtet . Untersuchungen haben auch ergeben, dass auf Hцfen, auf denen die Hьhner ins Freie kцnnen und den Auslauf auch gerne aufsuchen, wesentlich weniger Federpicken vorkommt als auf Betrieben, wo dies nicht oder weniger der Fall ist. Ferner ist auch bekannt, dass das Federpicken durch hohe Besatzdichten gefцrdert wird ("Artgerechte Geflьgelerzeugung", Deerberg/Jost-Meyer zu Bakum/ Staak). Kurz: Federpicken und Gefiederschдden sind eine Folge der intensiven Massentierhaltung, der leider auch unter Freiland- und Bio-Labeln betrieben wird.
Weitere Beispiele typischer "Freiland"-Hьhner-Fabriken
Marcel Strдssler, Viehweidstrasse 85, Weidhof, 3123 Belp
9000 "Freiland"-Hьhner. Davon sieht man im Auslauf - wenn ьberhaupt - hцchstens ein paar hundert. Denn was sollen sie auch machen in diesem - wie bei den meisten "Freiland"-Hьhnerhaltungen - nicht tiergerecht strukturierten Auslauf, in dem insbesondere jede Deckung fehlt, auf dem in grossem Bereich toten, vegetationslosen, mit Hьhnerkot durchsetzten Auslauf, wo kein Weiden mцglich ist (Hьhner fressen gerne und viel Gras und Krдuter, wenn sie kцnnen; nicht zuletzt dafьr sollen sie ja Auslauf haben). Bis in die entfernteren, noch grьnen Bereiche wagen sich nur vereinzelte, ganz wenige Hьhner. Im Sommer fehlen auch schattige Plдtze - ein gravierender Mangel (siehe dazu die Landwirtschaftszeitung "Die Grьne", Nr 14/2008). Der vorhandene Auslauf genьgt kaum fьr ein paar hundert Hьhner. Fьr tausende von Hьhnern ein reiner Alibis-Auslauf - wie ьblich halt.
Nachdem Strдsslers Hьhner - auch wie halt ьblich - das Winterhalbjahr im Halbdunkeln hinter einem dunklen Netzvorhang, der keinen Sonnenstrahl durchlдsst - verbracht haben, sind sie in ьblem Zustand, wenn sie wieder mal hinaus dьrfen, und zwar alle Jahre wieder:
Die Weide fьr Freilandhьhner ist gemдss RAUS-Verordnung eine mit Grдsern und Krдutern bewachsene Grьnflдche - toter Buchstabe, wie halt so ьblich im Tierschutz. Dennoch wird den Konsumenten in der Werbung vorgekaukelt, Bio- und Freiland-Hьhner kцnnten auf grьnen Wiesen herumspazieren. Die Werbefirmen wissen genau, was Hьhner nach gesundem Volksempfinden tatsдchlich brauchen!
Der grossflдchig vegetationslose "Grьn"-Auslauf bei Strдssler ist sogar auf Satelliten-Aufnahmen zu sehen. Siehe den recheckfцrmigen Auslauf oben rechts im Bild an der Viehweidstrasse:
Und so sehen die schцnen, glьcklichen Freilandhьhner im saftigen, grьnen Gras auf Strдsslers Eierschachteln aus:
Und das ist Strдssler himself - links im Bild, rechts eine seiner Sklavinnen:
Strдssler liefert seine "Freiland"-Eier hauptsдchlich an Heime und Spitдler.
Inzwischen hat der Besitzer gewechselt. Heute gehцrt die Hьhnerfabrik der Betriebsgemeinschaft Beyeler. Daran beteiligt ist RogerLeuenberger. Laut dessen (ungeprьften) Angaben hat der Betrieb nur noch 6'000 Hennen, davon 2'000 braune "Freilandhьhner" (die anderen weiss). Er beliefert nach eigenen Angaben nur Privatkunden, keine Grossverteiler.
Im Wonnemonat Mai 2008 bei schцnem, warmem Frьhlingswetter kein einziges "Freiland"-Huhn im Freien. Nicht nur das: es ьberhaupt keinen Auslauf, nicht einmal einen unbenьtzten Alibi-Auslauf:
Im Obergerschoss eingesperrte braune "Freiland"-Hьhner:
Die Folgen der Intensivhaltung, Ьberzьchtung und einseitigen Ernдhrung mit Kraftfutter fьr maximale Legeleistung:
Nach mehrmaligem Besitzerwechsel gehцrt diese Tierfabrik heute der Betriebsgemeinschaft Familie Beyeler, Brunnhof 204, 5108 Oberflachs. Eine haltlose Anzeige gegen den VgT wegen angeblichem Hausfriedensbruch verlief im Sand.
Bio-Betriebe sind auch nicht viel besser
Hosberg AG Bio-Eierhandel, kagfreiland:
Bio-Hьhner Sдgesser in Murzelen/BE:
Im Jahr 2004 entdeckte der VgT diese Bio-Hьhnerhaltung bei Urs Sдgesser in Murzelen/BE. Auslauf auf die Wiese haben die Hьhner nicht, nur auf dieses grobe Gerцll. Scharren, Picken, Sandbaden - die elementarsten Bedьrfnisse von Hьhnern ist in diesem absurden Auslauf nicht mцglich. Dementsprechend katastrophal der Zustand der Hьhner:
Die Weide fьr Freilandhьhner ist gemдss RAUS-Verordnung eine mit Grдsern und Krдutern bewachsene Grьnflдche - toter Buchstabe, wie halt so ьblich im Tierschutz. Dennoch wird den Konsumenten in der Werbung vorgekaukelt, Bio- und Freiland-Hьhner kцnnten auf grьnen Wiesen herumspazieren. Die Werbefirmen wissen genau, was Hьhner nach gesundem Volksempfinden tatsдchlich brauchen!
Nachdem der VgT diese Missstдnde verцffentlichte (Bio-Hьhner Sдgesser), meinte eine Sprecherin der Bio-Suisse in einem Radio-Interview: «Die Eier kцnnen bedenkenlos gegessen werden.»
Dank der Verцffentlichung des VgT hat Sдgesser heute einen kleinen Auslauf mit Erdboden - aber vцllig vegetationslos, obwohl die Bio-Vorschriften Auslauf auf eine Weide vorschreiben. Diese Vorschrift wird von sehr vielen Freilandhьhnerhaltern missachtet, von den Kontrollorganen offensichtlich geduldet, so auch bei Sдgesser:
Nur ein Bruchteil der 900 Hьhner ist jeweils im (vegetationslosen!) Auslauf zu sehen.
Bio-Hьhner Ritzmann in 8218 Osterfingen/SH:
Auf diesem Bio-Betrieb mit 3000 Hьhnern ist der Auslauf vцllig ьbernutzt und grossflдchig vegetationslos, obwohl nur selten mal ein paar hundert der 3000 Hьhner draussen sind. Ein so grosser Tierbestand mьsste auf viele kleine Stдlle (Hьtten) aufgeteilt werden, damit ein Grьnauslauf funktionieren kцnnte. Stattdessen kцnnen auch mobile Stдlle verwendet werden, die periodisch verschoben werden, um den Hьhnern frische Weiden anzubieten und eine gewдsserschutzrechtlich unzulдssige Ьberdьngung des Bodens zu vermeiden. Doch die Bio-Eier-Branche ist an einem funktionierenden Auslauf gar nicht interessiert. Ein Alibi-Auslauf und schцne Bildchen in der Werbung genьgen, dass gutglдubige Konsumenten bereit sind, fьr angebliche "Freilandeier" mehr zu bezahlen.
Eichberg Bio-Ei-Betrieb, Eichberg Bio AG, 5707 Seengen:
Grossbetrieb mit 3400 Kagfreiland-Bio-Hьhner.
Die Weide fьr Freilandhьhner ist gemдss RAUS-Verordnung eine mit Grдsern und Krдutern bewachsene Grьnflдche, die fьr das Geflьgel zusдtzlich Zufluchtsmцglichkeiten wie Bдume, Strдucher oder Unterstдndeaufweisen muss - toter Buchstabe, wie halt so ьblich im Tierschutz.
Dieser Auslauf fьr soviele Hьhner in einem zentralen Gebдudekomplex kann nicht funktionieren: Die stallnahen Bereiche werden ьbernutzt und stellen keinen Grьnauslauf mehr dar, sondern eine vegetationslose, mit Hьhnerkot ьberdьngte Wьste, wenn es regnet ein Morast. Darum bleibt der Auslauf bis in den spдten Frьhling hinein geschlossen, wie Beobachtungen des VgT belegen. Nur wenige der 3500 auslauf-ungewohnten, jungen Hennen schaffen es bis in die entfernteren grьnen Bereiche des Auslaufs.
Die Weide fьr Freilandhьhner ist gemдss RAUS-Verordnung eine mit Grдsern und Krдutern bewachsene Grьnflдche - toter Buchstabe, wie halt so ьblich im Tierschutz. Dennoch wird den Konsumenten in der Werbung vorgekaukelt, Bio- und Freiland-Hьhner kцnnten auf grьnen Wiesen herumspazieren. Die Werbefirmen wissen genau, was Hьhner nach gesundem Volksempfinden tatsдchlich brauchen!
Sommer und Winter das gleiche traurige Bild.
Aufnahmen vom Juli 2008. Der vegetationslose "Grьnauslauf" hat sich noch nicht erholt, obwohl schon lange keine dieser "Freiland"-Hьhner darin herumspazierne dьrften, wie der Zustand des Auslaufs beweist: Die wenigen spriessenden Pflanzen wдhren sonst abgefressen.
Eichberg Bio liefert seine Alibi-Freilandeier an Bio-Lдden und Reformhдuser.
Und so macht kagfreiland fьr diese Hьhnerfabrik Werbung - Konsumententдuschung pur:
Verhaltensbiologie des Haushuhns
Deerberg/Jost-Meyer zu Bakum/ Staak,
Willy Baumann, Bioland Verlag
Obwohl das Huhn auf einseitige Hцchstleistung gezьchtet wurde und sich damit deutlich von seinen wilden Stammformen (Bankiva-Huhn) unterscheiden, hat sich sein Verhalten im Verlauf der Selektion kaum verдndert. Bankivas und verwilderte Haushьhner verbringen den grцЯten Teil des Tages mit der Nahrungssuche. Auf ihrem Speiseplan stehen Insekten und Wьrmer, hauptsдchlich aber Samen, Keimlinge, Frьchte und Beeren. Die Futtersuche geht einher mit stдndigem Ortswechsel wдhrend der Futteraufnahme sowie mit Scharren, bodenorientierter Kopfhaltung und Picken nach Futter.
Beim Nutztier Huhn beginnt der Tag mit dem Verlassen des Schlafplatzes vor Sonnenaufgang . (Mit Ausnahme des Eierlegens verlдuft der Tag bei Lege- und Masthuhn дhnlich.) In der Mittagspause suchen die Tiere einen erhцhten Platz, um sich ausgiebig zu putzen und zu ruhen. Am spдten Vormittag und frьhen Nachmittag unternehmen die Tiere weitere Futtergдnge, die von Gefiederpflege, Staubbaden und Ruhezeiten unterbrochen werden.
Ein Auslauf bietet den Hьhnern Abwechslung vom monotonen Stallleben in grosser Enge mit einer unьbersichtlichen Masse von Artgenossen, ermцglicht arttypische Nahrungssuche, Staub- und Sonnenbaden und frische Luft, die Mцglichkeit zum artypischen Scharren.
"Die Mцglichkeit des Freilandaufenthalts ist fьr die Tiere selbst von grosser Wichtigkeit. Erfahrene Geflьgelhalter цffnen die Klappen zum Auslauf tдglich, und zwar bei jedem Wetter, und ьberalssen die Entscheidung ihren Tieren. Das Resultat ist, dass ein sehr grosser Teil (80 bis 90 Prozent) ihrer Tiere hinausgeht. Es gibt Beispiele von Hьhnern, die sich auch bei Schnee noch in grosser Zahl im Freien aufhalten." (Deerber et al, Seite 128). Was hier beschrieben ist bezьglich der Auslaufnutzung gilt nur bei artgerechter Haltung, das heisst kleinen Gruppen mit Leittieren und sachgerecht gestaltetem Auslauf, der den Tieren wirklich das bietet, was sie suchen und brauchen. Dass in Grossbetrieben mit tausenden von Hьhnern und unzweckmдssigem Auslauf nur wenige Hьhner im Freien zu sehen sind, darf nicht so ausgelegt werden, dass die Hьhner nicht gerne einen Auslauf aufsuchen; vielmehr weist dies darauf hin, dass die Freilandhaltung nicht sachgerecht organisiert ist und gar nicht funktioniert (dazu kцnnen viele Faktoren beitragen).
Die fьr die Freiland- und Bio-Hьhner-Haltung in der Schweiz massgeblichen RAUS-Vorschriften schreiben einen Auslauf ins Freie erst ab 13 Uhr vor - fьr den Frьhaufsteher Huhn eine vцllig abwegige Vorschrift, die sich einseitig nur an den Interessen der Tierhalter orientiert.
Hьhner kцnnen bis zu 30 % des Trockenmassenbedarfs aus dem Grьnfutter aufnehmen. Die Menge hдngt entscheidend von der stдndig neuen Vorlage junger frischer Weide ab.
Weiden, welche den Hьhner ermцglicht, ihren Bedarf an gutem, frischen Grьnfutter zu decken (Grдser, Krдuter), sind sehr selten anzutreffen. Soweit die Hьhner ьberhaupt vorschriftsgemдss in einen Grьnauslauf gelassen werden, ist dieser dort, wo er von den Hьhnern effektiv genutzt wird, vцllig ьbernutzt und ьberdьngt und mit montonem, krдuterlosem Gras bestockt oder oft gдnzlich vegetationslos. Entferntere Bereich des Auslaufs, die noch grьn sind, kцnnen von den Hьhnern aus den oben dargelegten Grьnden oft nicht genutzt werden und dienen lediglich als Alibi-Auslaufflдche zur Deklaration der Eier als "Freiland"-Eier.
Die meisten Hьhner - auch Freiland und Bio - mьssen sich einseitig mit einem monotonen, von der Futterindustrie zusammengestellten, nicht artgerechten Spezialfutter zur Maximierung der Legeleistung ernдhren, da ihnen kein adдquater Grьnauslauf mit Klee, Krдutern und artenreichen Grдsern zur Verfьgung steht - ganz im Gegensatz, was den Konsumenten in der Werbung versprochen wird:
Eine echte Freilandhaltung auf gesunder, grьner Wiese, ist bei grцsseren Tierbestдnden praktisch nur durch Aufteilung auf viele kleine Gruppen realisierbar (Hьttenhaltung oder mobile Stдlle). Das ist aber selten. Gewцhnlich werden "Freiland"-Hьhner zu Tausenden in einer einzigen grossen Tierfabrik gehalten, wo die Freilandhaltung den Tieren nicht mehr viel bieten kann und zum blossen Alibi verkommt.
Andreas Aeschbacher, Sonnenbьhl, Ammenhaussen, 8506 Lanzenneunforn/TG
So sieht die Realitдt aus:
Die 2500 Hьhner haben nur einen viel zu schmalen Durchgang zur Weide. Boden vцllig ьbernutzt, vegetationslos, morastig - darum ist der Auslauf im Winterhalbjahr geschlossen. Doch Coop verspricht den Konsumenten: "Auslauf garantiert. Die Tiere haben tдglich Auslauf ins Freie - bei schlechtem Wetter in einem gedeckten Bereich."
"Tiere, die draussen daheim sind", so bezeichnet Coop seine Legehennen.
Auslauf bei schцnstem Frьhlingswetter immer noch geschlossen:
Erst im Mai wurde der Auslauf geцffnet. Einige wenige der 2500 Hennen getrauen sich ins Freie. Teilweise mit schweren Gefiederschдden:
So sieht die "Weide" in der Realitдt aus, welche Coop fьr seine naturafarm-Hьhner verspricht.
Die Weide fьr Freilandhьhner ist gemдss RAUS-Verordnung eine mit Grдsern und Krдutern bewachsene Grьnflдche - toter Buchstabe, wie halt so ьblich im Tierschutz. Dennoch wird den Konsumenten in der Werbung vorgekaukelt, Bio- und Freiland-Hьhner kцnnten auf grьnen Wiesen herumspazieren. Die Werbefirmen wissen genau, was Hьhner nach gesundem Volksempfinden tatsдchlich brauchen!
Coop NaturaPlan "Freiland"-Hьhner
Die im folgenden gezeigten Fдlle sind keine ausgesuchten "schwarzen Schafe" sondern typische Beispiele, die den ganz normalen Wahnsinn und den ьblichen Konsumentenbetrug mit dem Coop-Naturaplan-Label illustrieren.
Bruno Eigenmann, Frankrьti 78, 9305 Berg/SG, Coop NaturaPlan
Das Winterhalbjahr verbringen die Hьhner im halbdunklen, muffigen Stall auf engstem Raum in Intensivhaltung, ohne Auslauf, obwohl fьr Bio- und Freilandhьhner auch im Winter vorgeschrieben:
Erst spдt im Frьhjahr wird der Auslauf geцffnet:
Der sog Aussenklimabereich ist auch hier - wie bei den meisen "Freiland"-Hьhnerfabriken - mit einem dunklen Netz umspannt, so das im Winter kein Sonnenstrahl die Hennen erreichen kann. Die Tiere mьssen das lange Winterhalbjahr im dunklen, muffigen Stall auf engstem Raum verbringen und kommen im spдten Frьhling in einem katastrophalen Zustand ans Licht:
Coop nimmt Stellung: Nach der Verцffentlichung dieses Berichtes hat Coop einer empцrten Konsumentin in einem Antwortschreiben vom 30. Mдrz 2009 mitgeteilt, dass diese Betriebe den Coop-Naturafarm-Vorschriften genьgen. Dieser Zustand von Hьhnern sei normal.
Der international bekannte Hьhner Experte Prof Dr Detlef Fцlsch ist ganz klar anderer Meinung:
Meine eigenen Erfahrungen zeigten, dass sich solche Hьhner bei guter Haltung rasch erholen und niemehr(!) so aussehen: www.vgt.ch/vn/9903/nackthuehner.htm
Das bestдtigt unsere Feststellung, dass es sich bei den hier gezeigten Beispielen nicht um "schwarze Schafe" handelt, sondern um ganz normale Coop-Betriebe.
Der Bericht in der Coop-Zeitung ьber dieses Coop-NaturaPlan-Hьhne-KZ von Bruno Eigenmann zeigt eine Scheinwelt fьr die Werbung mit frisch zugekauften, noch schцnen Junghennen:
Auch sonst sehen die Hьhner in der Coop-Werbung vцllig anders aus als in der Realitдt:
In der Realitдt sehen die Coop-Bio-Hennen ganz anders aus als in der Werbung:
Die Werbung beweist, dass Coop ganz genau weiss, was die Konsumenten von einer Bio- und NaturaPlanl-Hьhnerhaltung erwarten.
Anstatt fьr teure, verlogene Werbung viel Geld auszugeben, wьrde Coop gescheiter dafьr sorgn, dass die Hьhner tatsдchlich tierfreundlich gehalten wьrden.
Jakob und Irene Sturzenegger, Girtannen 259, 9044 Wald/AR
Auslauf im Winterhalbjahr geschlossen. Lange liegt der Schnee. "Freiland"-Hьhner-Fabriken in den Bergen - welch abwegige Idee. Hьhner sind genetisch an ein warme Buschlandschaften angepasst, nicht an verschneite Berge:
Hermann und Vreni Ulmann, Tцbeli 684, 9413 Oberegg/AI
2'000 Bio-Freilandhьhner Coop-Pro Montagna
Auslauf im nicht nur im Winterhalbjahr (bild oben)geschlossen und unbenьtzt. Elektrozaun am Boden. Im Juni immer noch das gleiche Bild. Keinerlei Spuren (Kot) von Hьhnern (Aufnahmen unten).
Coop-Pro-Montagna-"Freiland"-Hьhner, die aus blosser Bequemlichkeit nie ins Freie dьrfen!
Diese Pro-Montagna-Betriebe sind typische Coop-NaturaPlan-Hьhnerfabriken, nur jetzt
neu unter dem rьhrseligen Label Pro Montagna., denn wer wьrde nicht gerne
arme Bergbдuerlein untersьtzten, die fast nichts zu essen haben und fьr ihre drei
Kьhlein mьhsam von Hand am Steilhang heuen mьssen. Solche Emotionen der Konsumenten sollen offensichtlich mit Pro Montagna geweckt werden.
Auf das Drama der Migros-"Freiland"-Hьhner (und der angeblich glьcklichen Schweizer Hьhner ьberhaupt) stiess ch zum erstenmal im Jahr 1991 bei einem Migros-Freilandhьhnerbetrieb in Weiningen bei Frauenfeld auf nackte Hьhner (www.vgt.ch/vn/9605/vn96-5.htm#migros) :
In der Migros-Zeitung, die damals noch Brьckenbauer hiess, vom 2.10.91 nahm die Migros wie folgt Stellung dazu:
Ein Fachmann aus der Eierabteilung des Migros-Genossenschafts-Bundes hat den erwдhnten Produzenten am Tag nach der Kassensturz-Sendung besucht und dabei festgestellt, dass das Federkleid der Tiere nicht ansehnlich war, die Tiere aber gesund waren und die Legeleistung normal. Fьr die Konsumenten bestand zu keiner Zeit ein Grund zur Verunsicherung, denn die Migros bьrgt auch weiterhin fьr die einwandfreie Deklaration auf ihren Eierverpackungen und die Einhaltung der bestehenden Richtlinien.
Mit anderen Worten: dieser katastrophale Zustand der Hьhner macht nichts, es sieht nur nicht schцn aus.
Kein Wunder bei einer solchen Geisteshaltung, dass ich seither immer wieder auf schwerste Gefiederschдden stosse - auch bei sogenannten Bio- und "Freiland"-Hьhnerhaltungen.
Ich habe einmal solche Nackthьhner zu meiner kleinen Hьhnerschar in meinem Garten geholt, wo sie sich rasch erholten (Ein Tagebuch von Erwin Kessler: Wie sich nackte Hьhner in meinem Hьhnerhof erholten). Дhnliche Erfahrungen machte eine andere Tierfreundin, die ebenfalls ein Nackthuhn aus einer Schwiezer Hьhnerfabrik zu sich nahm und pflegte. Hier ihr ergreifender Bericht: www.vgt.ch/vn/0401/huehner-bopp.htm
In einem neueren Fall (Hьhnerfabrik Salzmann im Wallis) bezeichneten die Migros-Verantwortlichen derart schwere Gefiederschдden als normal und den Betrieb als "gut gefьhrt": www.vgt.ch/vn/0302/wallis_2.htm
Weitere Beispiele von Migros-"Freiland"-Hьhnern
Welche Hьhnerfabriken Migros beliefern, ist generell schwierig festzustellen, da nicht offiziell angeschrieben wie bei CoopNaturaplan. Dass wir hier weniger Beispiele von Migros zeigen als von Coop sagt deshalb nichts. Wir kennen auch keine positiven Beispiele von Migros - so wie ьberhaupt alle in diesem Bericht dokumentierten Beispiele keine ausgesuchten "schwarzen Schafe" sind, sondern praktisch beliebige zur Beobachtung und Dokumentierung ausgewдhlte Betriebe.
Freilandhьhner-Fabrik an der Birnstielstrasse in 9225 Wilen-Gottshaus
Diesen Betrieb dokumentiert der VgT seit dem Jahr 1990. Damals gehцrte dieser Betrieb mit seinen 12 000 "Freiland"-Hьhnern dem Tierarzt Dr med vet Albert Rechsteiner. Bis heute beliefert dieser Betrieb "Freiland"-Eier an Migros. Ein typischer Alibi-Freilandbetrieb.
So sah es damals aus - und seither hat sich nichts sichtbar verдndert:
Von den 12'000 "Freiland"-Hьhnern getrauen sich nur ein paar hundert in den selten geцffneten Auslauf, und diese intensive Massentierhaltung hinterlдsst deutliche Spuren im Zustand der Hennen:
Der Geflьgelspezialist des Bundesamtes fьr Veterinдrwesen, Dr Oester, fand hier nichts zu beanstanden, weshalb eine Strafanzeige des VgT wegen Verletzung des Tierschutzgesetzes im Sand verlief. Das Bundesamt fьr Veterinдrwesen bezeichnete diesen Betrieb gar als vorbildlich.
Die Fenster waren bis zur Strafanzeige es VgT mit Lдden lichtundurchlдssig verschlossen. Die Hьhner vegetierten im schwachen Dдmmerlicht von ein paar vereinzelten Glьhlampen und lebten grцsstenteils auf Gitterrosten, was nicht tiergerecht ist, weil die Hьhner sich in einem solchen Haltungssystem nicht arttypisch verhalten kцnnen. Die Migros, welche in der Werbung damit prahlte, ihre Betriebe jдhrlich zu kontrollieren, hatte alle diese Mдngel geduldet. Die Branche erachtet Hьhner in so katastrophalem Zustand und eine solche Alibi-Freilandhaltung eben als ganz normal - was es tatsдchlich auch ist.
Die Migros-Manager belьgen die Konsumenten in der Werbung nicht nur mit tдuschenden Farbbildern von schцnen Hennen, die in schцnen, grьnen Wiesen herumspatzieren, sondern auch mit Klartext: Im Brьckenbauer vom 6.3.1991 erschien eine Kundeninformation mit dem Titel "Kleines Eier-ABC". Darin wurde den Konsumenten vorgegaukelt:
. anders bei Freilandeiern. Sie stammen von Hьhnern, die in kleineren Gruppen gehalten werden, in der Regel etwa 500 Tiere. Jede Henne hat Anrecht auf etwa 5 Quadratmeter Auslauf.
Zur gleichen Zeit betrugen diese angeblich "kleineren Gruppen" in diesem Migros-Betrieb 4000 (insgesamt 12000).
Inzwischen hat dieser Betrieb den Besitzer gewechselt. Er gehцrt heute Stephan Beutter. Sonst sind keine wesentlichen Дnderungen erkennbar. Diese Alibi-"Freilandeier" werden weiterhin fьr Migros produziert, und wenn der Auslauf mal geцffnet wird, laufen wenigen Hennen, die den Weg durch das KZ bis zu den Auslaufluken wagen, halbnackt herum, wenn es nicht gerade ganz junge, neu angeschaffte Tiere sind (neue Aufnahmen aus den Jahren 2007 und 2008):
Und so verbringen diese "glьcklichen Hьhner" den allergrцssten Teil ihres traurigen Lebens im Innern dieser Tierfabrik:
Die ьbergrossen, sogenannt hypertrophen Kдmme sind ein typisches Symptom von chronischem Lichtmangel - und das bei angelichen "Freiland"-Hьhnern!
In einer Stellungnahme vom Mai 2009 schreibt Migros, die Hьhner sдhen so aus wie auf diesen Fotos, seien aber gesund. Gesund? Hьhner mit einem derart kranken Gefieder sich sicher nicht gesund. "Das Gefieder ist eines der optischen Merkmale, wonach wir das Befinden des Huhner primдr einschдtzen." (aus dem Fachbuch von Burckhardt/Fцlsch/Scheifele: "Das Gefieder des Huhnes", Birkhдuser Verlag)
Stellungnahme der Migros vom Mai 2009:
Obwohl die Fotos vermutlich ca. 3 jдhrig sind (Winter 06/07), ist es aber richtig, dass eine Herde zur Zeit vom Gefieder her Probleme macht und etwa so aussieht wie auf dem Foto. Die Tiere sind aber gesund, der Kantonstierarzt war letzte Woche fьr eine Salmonellenkontrolle auf dem Betrieb und hat nichts beanstandet, da es sich „nur um einen дsthetischen Punkt“ handelt.
Der Betrieb wurde vor ca. einem Jahr kontrolliert, ohne grosse Beanstandung. Im Februar 09 fand auch eine unangemeldete RAUS/BTS–Kontrolle statt, ebenfalls ohne Beanstandung.
Aha, keine Beanstandungen. Warum auch, solange die Konsumenten die verlogene Werbung glauben:
S o sehen Freilandhьhner in der Migros-Werbung aus:
Zum diesem Werbebild schrieb Migros: "Unsere Hьhner wisssen noch, wie frisches Spitzgras schmeckt. Garantiert."
Brьterei Wьthrich AG in Belp
Die Brьterei Wьhrich verkauft neben konventionellen auch Freiland- und Bio-Kьken und Bio-Junghennen:
Hallen ohne Tageslicht (die kleinen Fenster sind mit Farbe ьbermalt):
Nicht nur kein Auslauf und kein Tageslicht - Zuchthдhne sogar in verbotener Kдfigbatteriehaltung:
Solche verbotene Tierquдlerei auf einem Betrieb, der auch Bio-Hьhner verkauft, geben einen bedenklichen Einblick in die Verfilzung der Hьhnerbranche.
Abgesehen von unbedeutenden kleinen Hьhnerhaltungen sind die Zustдnde in den in der Schweiz ьblichen "Freilandeier"-Tierfabriken, wo tausende von Hьhnern auf engstem Raum gehalten werden, vцllig anders, als was die Werbung verspricht und was die Konsumenten erwarten: Die Hьhner, die kaum je ins Freie kommen, verbringen ihr trauriges kurzes Leben grцsstenteil dicht gedrдngt im Stall. Die vorgeschriebene Einstreu und das Sandbad fehlen bzw sind vцllig verkotet, nicht unterhalten, unbrauchbar fьr die Hьhner. Staub, Ammoniak, Ьberzьchtung, einseitiges Industriefutter, fehlendes Sonnenlicht und ьberbelegte Stдlle setzen den Hьhnern derart zu, dass sie sich - verhaltensgestцrt - gegenseitig die Federn auspicken. Darum kommt es hдufig zu schweren Gefiederschдden.
Der Bund subventioniert solche Tier-KZs unter dem Titel "besonders tierfreundlich" und "RAUS" (Auslauf ins Freie) - ein Etikett, mit dem vor der Цffentlichkeit verborgen wird, dass die Milliarden an Landwirtschaftssubventionen auch heute noch - trotz allem Gerede von цkologischen Auflagen - an die gewerbsmдssigen Tierquдler und Umweltvergifter fliessen. Die Ьbervertretung der Agro-Mafia im Parlament (vorallem SVP) machts mцglich.
Schon die Vorschriften - wenn sie denn eingehalten wьrden - sind alles andere als tierfreundlich: Der Auslauf muss erst nachmittags um 13 Uhr geцffnet werden, also just dann, wenn ein normales, gesundes Huhn Siesta hдlt. Hьhner sind Sonnentiere. Vor dem Sonnenaufgang krдht der Hahn und beim ersten Sonnenstrahl drдngt es die Hьhner ins Freie, wo sie lebhaft die Umgebung erkunden, picken und scharren. Nicht so ein Schweizer Freilandhuhn: Damit es ja keine Eier im Freien verlegt (Verlust) muss es im Dauergedrдne des prallvollen, stickigen Stalles bleiben und kann nur sehnsuchtsvoll und gestresst vor dem Fenster, wenn es welche hat, hin- und herlaufend ins Freie gucken.
Dieser Grossbetrug fдllt Laien kaum auf. Wenn sie Hьhner in einem Auslauf herumspazieren sehen, glauben sie, das sei nun eine gute Freilandhaltung, nicht ahnend, dass das nur 5 oder 10 Prozent der Hьhner des Betriebes sind, und sich der Grossteil - tausende - gar nicht ins Freie wagen. Das hat mehrere Grьnde. Der Hauptgrund ist der, dass die meisten Freilandeier-Produzenten gar nicht wollen, dass die vielen Hьhner hinaus gehen, weil sonst rasch kein Gras mehr wдchst und sich das von den viel zu vielen Hьhnern ьbernutzte Gelдnde in eine unansehnliche vegetationslose Wьste bzw Morast verwandelt. Weitere Grьnde sind viel zu wenige und nicht sachgerecht angeordnete Auslaufluken sowie das Fehlen einer sachgerechten Strukturierung des Auslaufs. Die Hьhner - genetisch darauf programmiert, stдndig auf Schutz vor Raubvцgeln zu achten, getrauen sich nicht, in einen grossen Auslauf ohne Schutzmцglichkeiten (Bьsche, Bдume, Schutzdдcher) hinaus zu gehen, insbesondere unerfahrene, junge Tiere ohne Leittier. Und die Hennen in den "Freilandeier"-Fabriken sind alle sehr jung. Nach der ersten Legeperiode werden sie bereits ersetzt. Sie leben nur ein Jahr, dann werden sie als Abfall entsorgt. Und bei Abfall kommt es nicht auf Bein- und Flьgelbrьche an, wenn sie eines Nachts bьschelweise an den Fьssen gepackt und in Kisten gestopft werden fьr den Abtransport in die Schlдchterei.
Diese ьblen Zustдnde auf "Freiland-" und Bio-Betrieben kann nur erstaunen, wer seine Vorstellung von Freilandhьhnern und Bio aus der Werbung bezieht: Ein paar schцne Hennen, die auf einer grossen, grьnen Wiesen herumspatzieren, schцne Kьhe unter blauem Himmel. Wer den Geist von Bio-Suisse (das sind die mit dem Knospen-Label) kennt, kann nichts mehr ьberraschen: Bio-Suisse hat sich цffentlich dafьr ausgesprochen, dass religiцse Fanatikern erlaubt werden solle, Kьhe, Kдlber und Schafe ohne Betдubung, bei vollem Bewusstsein zu Schlachten (siehe Bio-Suisse befьrwortet das grausame Schдchten ohne Betдubung). Die kaltblьtige Tierverachtung in diesen Kreisen zeigt, dass es auch hier nur um das Geschдft geht. Dementsprechend sieht auch die Realitдt vцllig anders aus als die Werbung: durch Enthornen verstьmmelte, ihrer Wьrde beraubte Kьhe, Schweine die auf dem nackten Zementboden schlafen und gebдren mьssen und ausgebeutete Hьhner, denen die Federn ausfallen.
Wie oben beim Fall Eugster erwдhnt, verhindert das Bundesgericht ein gerichtliches Vorgehen gegen den hier dokumentierten Grossbetrug an den Konsumenten mit abgeblichen Freilandeiern und bekдmpft lieber den VgT mit politischen Willkьrurteilen.
Weil Hдhne keine Eierlegen, werden in der Legehennenzucht alle mдnnlichen Kьken "entsorgt"- auch in der Bio- und "Freiland"-Hьhnerhaltung. Wie das vor sich geht, lдsst folgende makabre Vorschrift, welche in die Tierschutzverordnung aufgenommen werden musste (Artikel 26), erahnen: "Kьken, die getцtet werden, dьrfen nicht aufeinander geschichtet werden, solange sie noch leben." Auf diesem Niveau bewegen sich die Tierschutzvorschriften generell: wenige perverse Tierquдlereien werden verboten, die tierquдlerische Intensivhaltung an sich bleibt aber erlaubt, die wenigen Verbote werden kaum durchgesetzt. Und das gleiche Trauerspiel auch im Konsumentenschutz.
Die tierverachtende Aufzucht der Kьken und die grauenvolle Entsorgung der Hennen in jungem Alter von erst ca 15 Monaten schon nach der ersten Legeperiode, bereits ausgebeutet und erschцpft, erfolgt bei Bio- und Freiland-Hьhnern genau gleich wie bei Hьhnern aus gewцhnlichen Tierfabriken: Die Tragцdie der angeblich glьcklichen Schweizer Hьhner
Der Konsumentenschutz bleibt in der Schweiz - ebenso wie der Tierschutz - toter Buchstabe. Der machthabende Wirtschaftsblock aus SVP, FDP und CVP wollen das so. Fьr sie ist Tier- und Konsumentenschutz nur Sand im Getriebe der Wirtschaft. Und gleich tickt das Bundesgericht: Es deckt den hier dokumentierten Grossbetrug mit Freilandeiern durch willkьrliche Unrechtsprechung und Rechtsbeugung - nicht im Interesse der Цffentlichkeit, aber politisch opportun, denn die Bundesrichter werden nicht vom Volk gewдhlt, sondern vom Parlament, wo der Wirtschaftsblock die Mehrheit hat.
manipulation suisse
Auch publizistisch ist es schwierig, die Konsumenten aufzuklдren. Das Schweizer Staatsfernsehen unterdrьckt - wie цffentlich zugegeben (www.vgt.ch/id/200-026) - systematisch alle vom VgT aufgedeckten Missstдnde im Tier- und Konsumentenschutz, ebenso wie die auch die meisten anderen Medien der Schweiz, die fast alle nur drei Grossverlagen gehцren.
Was in der Schweiz im Tierschutz und Konsumentenschutz bezьglich tierischer Produkte wirklich ablдuft, erfahren praktisch nur die Leser der "VgT-Nachrichten". Und weil diese mit Grossauflagen bis zu 2 Millionen immer wieder die ganze Deutschschweiz abdeckt, wird man immer wieder wieder mit geheuchelter Empцrung ьber den VgT herfallen, um von den erschreckenden Tatsachen abzulenken. Und die Machthabenden benutzen auch die Schweizerische Staatspost als Mittel der Politik zur Bekдmpfung des VgT: Die Post spediert die VgT-Nachrichten nur noch stark eingeschrдnkt (www.vgt.ch\justizwillkuer\postzensur07).
www.vgt.ch - was andere Medien einfach totschweigen!
Ausfьhrliche Dokumentation ьber die Hьhnerhaltung in der Schweiz: www.vgt.ch/doc/huehner
Trotz Verbot der Kдfig-Haltung bestehen in der Legehennen-Haltung KZ-artige Zustдnde, welche den Konsum von Eiern und Ei-haltigen Produkten zur Mittдterschaft an einem Verbrechen machen - leider nur ein ethisches, nicht auch gesetzliches Verbrechen.
Warum verbiegt das Bundesgericht klares geltendes Recht (Verbandsklagerecht im Konsumentenschutz) deart gegen das цffentliche Interesse an einem wirksamen Konsumentenschutz?
Gemдss Artikel 5 der Bundesverfassung muss staatliches Handeln im цffentlichen Interesse liegen. Das gilt auch fьr das Bundesgericht. Mit seinem Abwьrgen des gesetzlichen Verbandsklagerecht zugunsten einer skrupellosen (Land-)Wirtschaft, hat das Bundesgericht nicht nur das Gesetz verletzt, sondern auch die Verfassung.
Mehr zum Drama der angeblich glьcklichen Schweizer Hьhner:
Die Alternative zu Freilandeier sind nicht die noch schlimmeren Billig-Eier, sondern der Verzicht auf Eier und ei-haltige Speisen:
- klassisch italienische Pasta ohne Eier statt Eier-Teigwaren
- Veginaise (erhдltlich in Bio- und Reformlдden) statt Mayonnaise
- Schockogetrдnke ohne Ei (zB Suchard-Express) statt Ovomaltine ("ovo" = Ei)
- Pattisserie ohne Ei ist selten. Oft enthalten Cremeschnitten keine Eier (fragen). Generell ist es auch fьr die Gesundheit und die Schцnheit der Figur vorteilhaft, auf Patisserie und Torten zu verzichten.
- Kuche ohne Ei selber backen (siehe Vegi-Rezepte)
Das bedeutet nicht nur ethische Verantwortung tragen, sondern auch eine wirksame Massnahme gegen ungesundes Ьbergewicht und die dadurch verursachten schweren Zivilisationskrankheiten. Gesunde Ernдhung ohne Tierquдlerei ist beim heutigen grossen ganzjдhrigen Angebot an feinen vegetarischen Lebensmitteln leicht mцglich, ohne Verzicht auf kulinarischen Genuss.
Wen es nicht ekelt, neben Fleischfressern zu speisen, der erhдlt heute auch in allen gewцhnlichen Restaurants vegetarische Menьs, wobei Menьs ohne Eier (lakto-vegetarisch) allerdings speziell verlangt werden mьssen.
Der Verrat an Konsumenten und Tieren durch den"Schweizer Tierschutz" STS
"Geflьgelfarm" Hans-Jakob Dдtwyler in Oberwangen bei Dussnang/TG
Das lange dunkle Band ist der mit einem Netz verhьllte sogenannte "Aussenklimabereich" des Stalles, beschцnigend auch "Wintergarten" genannt. Beide Begriffe sind unangemessen und irrefьhrend. Effektiv ist es nicht mehr als ein ungeheiztes und nicht wдrmeisoliertes Stallabteil. Von "Aussenklima" kann aber nicht die Rede sein, denn zu einem Aussenklima gehцrt auch Tageslicht und Besonnung, was durch die dunklen Netzvorhдnge, die keinen Sonnenstrahl durchlassen, aber abgeschirmt wird. So verbringen diese Hьhner das ganze Leben im Halbdunkeln. Ins Freie kommen sie nie. Diese ьble Hьhnerfabrik wurde vom Schweizer Tierschutz STS цffentlich als "tierfreundlich" gepriesen - der ьbliche Verrat des STS an den Tieren und Konsuement, nach Anerkennung strebend, дngstlich darauf bedacht, ja nicht als "extrem" zu erscheinen. Dazu meint der VgT: angesichts des Holocausts der Nutztiere und des systematischen Grossbetruges an den Konsumenten, kцnnen Tierschьtzer gar nicht "extrem" genug sein, um sich Gehцr zu verschaffen. Dдtwyler bezeichnet seine Tierfabrik schцnfдrberisch als "Hьhnerfarm"; das ist so ьblich in der Branche, alles ist auf Profit und Konsumententдuschung ausgerichtet.
Detailaufnahmen der bei schцnstem, sonnigen Wetter hinter dunklen Netzen eingesperrten Legehennen in der Hьhnerfabrik Dдtwyler in Oberegg.
Dдtwyler beliefert unter anderen Migros. In einer Stellungnahme beurteilt Migros hier alles in Ordnung, auch dass die Hьhner ihr Leben fast ohne Tageslicht, ohne einen Sonnenstrahl, hinter diesen dunklen Vorhдngen verbringen mьssen.
Auf Eier kann gut verzichtet werden
Der Gesundheit und den Tieren zulieben empfiehlt sich eine vegetarische Ernдhrung ohne Eier.
V egane Kochbьcher bieten eine grosse Auswahl an feinen vegetarischen Menьs ohne Eier, auch Kuchen und andere Sьssspeisen.Und die Vegan-Einkaufsliste des VgT hilft beim Einkauf ei-freier Produkte: www.besserewelt.net/vegan-einkaufen
Bell-Pouletmast in Leuggern, Kanton Aargau: Auch bei warmem Wetter bleibt der "Aussenklimabereich" offiziell geschlossen, weil die jungen Hьhnchen sonst zu kalt hдtten:
Im Alter von 4 bis 6 Wochen werden die Hьhnchen schon geschlachtet - und vorher haben sie zu kalt, um in den "Aussenklimabereich" gelassen zu werden.
Schwere Gefiederschдden wie hier in diesem Bell-Betrieb sind in der Poulet-Mast allgemein ьblich:
Dieses Tier-KZ erhдlt vom Bund Subventionen fьr "Besonders tierfreundliche Haltung" (BTS). Das ist kein Einzelfall. Praktisch alle BTS-Pouletmдstereien sehen so aus.
Lieber als die traurige Realitдt zu zeigen, macht die Fleischbranche mit derart doofen Inseraten Werbung (Coop-Magazin vom 8. April 2008):
Schweizer Hьhner sind verseucht
Bakterien machen Menschen krank
So titelte die Sonntags-Zeitung am 7. Dezember 2008. Und weiter: "Eine unverцffentlichte Studie des Bundesamtes fьr Veterinдrwesen (BVET) zeigt, dass in diesem Sommer bis zu 90 Prozent der Hьhner vom Krankheitserreger Campylobacter befallen waren." Die Bakterie verursacht beim Menschen Durchfall, starke Krдmpfe und Fieber. Proben wurden bei allen Geflьgelverarbeitetn, darunter der Migros-Schlachatbetreib Micarna und die Coop-Tochter Bell, entnommen.
Bis Ende November waren in der Schweiz 7000 Menschen wegen diesem Bakterium erkrankt, im Vergleich zum Vorjahr 1300 Personen mehr.
In der Studie werden die Fliegen als Ursache der Verseuchung vermutet. Dazu meint der VgT: Viel eher sind es die ungesunden Lebensbedingungen und die Tiertransporte von den Zьchtereien und zu den Geflьgelschlдchtereien, welche Bakterien verbreiten. Wenn es die Fliegen wдren, mьssten ja auch freilebende Vцgel verseucht werden.
Auch die Konsumentenzeitschrift "Saldo" stellt immer wieder eine hohe Verseuchung der Schweizer Hьhner fest. Bei importiertem Pouletfleisch sieht es nicht besser aus.
Einmal mehr ist das beste Rezept: Essen Sie vegetarisch - Ihrer Gesundheit und den Tieren zuliebe.
Bio-Eier, Freilandeier, Bodenhaltung – welche Eier soll ich kaufen?
Ob zu Ostern oder im restlichen Jahr: wir Deutsche essen jede Menge Eier. Wie unterscheidet man Bio-Eier von Freilandeiern und vermeidet Käfigeier? Was bedeutet der Code auf dem Ei? Und wie zuverlässig sind diese Angaben?
Deutsche essen durchschnittlich knapp 220 Eier pro Jahr und Kopf, insgesamt etwa 15.000.000.000 (15 Milliarden) Stück. Zu Ostern essen wir besonders viele – Zeit also, sich über die Qualität, Herkunft und Entstehung der Eier Gedanken zu machen. Aus aktuellem Anlass: Hier findest Informationen zum jüngsten „Gift-Eier-Skandal“ mit dem Insektizid Fipronil und Hinweise zur Film-Doku „Die Eierlüge“.
Welche Eier kaufen? Hier die wichtigsten Tipps:
- Kaufe stets Bio-Eier.
- Weiche nur in besonderen Fällen auf Freilandeier aus.
- Meide Eier aus Bodenhaltung.
- Achte auch bei verarbeiteten Produkten auf das grüne EU-Bio-Siegel.
- Meide Billig-Eier.
Immerhin: In Deutschland kommen die meisten Eier aus heimischer Produktion, etwa 75 Prozent. Aus Bio- oder wenigstens Freiland-Haltung stammen indes längst nicht alle, wie beim Ei(n)kauf jeder selbst am Eier-Code erkennen kann.
Der Code auf dem Ei: Was heisst „0-DE-1234567“?
Seit 2004 haben Eier eine einheitliche Kennzeichnung. Die führende Ziffer des Eiercodes informiert dabei über eine der vier Haltungsformen:
Das Kürzel des Produktionslandes zeigt, aus welchem EU-Land das Ei kommt:
- DE = Deutschland
- AT = Österreich
- IT = Italien
- NL = Niederlande
- etc.
„0-DE-1234567“ ist also ein Bio-Ei aus Deutschland. Vorsicht: Das gilt nur für den Aufdruck auf dem Ei selbst! Es kann gut sein, dass ein ähnlicher Code auf der Verpackung DE (als Ort der Verpackung) ausweist, während die Bio-Eier jeweils ein NL tragen (weil Hennen im Nachbarland sie legten).
Der mehrstellige Code am Ende (im Beispiel: „1234567“) verrät, aus welchem Bundesland und von welchem Produzenten die Eier stammen. Ohne Hilfsmittel ist dieser Zahlencode allerdings schwer zu durchschauen – hier hilft die iPhone-App Eiercode oder die Webseite was-steht-auf-dem-ei.de.
Code 0 – Bio-Eier sind die besseren Eier
Bei der Produktion von Bio-Eiern gelten die strengsten Regeln. Die Legehennen dürfen nicht in Käfigen gehalten werden, sondern nur in offenen Ställen mit Auslauf. Der Stall muss Sitzstangen haben – jede Henne hat ein Recht auf 18 Zentimeter Sitzstange – und zu einem Drittel mit Stroh, Holzspänen, oder Sand ausgestreut sein. Im gesamten Stall dürfen nicht mehr als 3000 Hennen wohnen. Man trennt außerdem zwischen Stall und ständig verfügbarem Auslauf: im Stall dürfen sich maximal 6 Hühner einen Quadratmeter teilen (weitere 6 auf einer Stange), im Auslauf müssen jedem Huhn vier weitere Quadratmeter zur Verfügung stehen.
Außerdem gelten die Regeln der ökologischen Landwirtschaft, wichtig etwa beim Futter: Statt aus industriellen Abfallfetten stammt das Fett im Futter hier beispielsweise aus ökologisch erzeugten Pflanzenölen, Gentechnik ist nicht erlaubt, kranke Tiere sind mit Naturheilmitteln zu kurieren. Anders als bei den übrigen Haltungsarten dürfen die Schnäbel hier nicht systematisch gekürzt werden.
Derzeit werden die EU-Regeln überarbeitet, zu befürchten ist, dass sie aufgeweicht werden.
Code 1: Freilandhaltung ist Auslauf ohne Bio
Auch bei der Freilandhaltung darf man die Hennen nicht in Käfigen halten, sondern nur in Ställen mit Auslauf. Allerdings haben die Hennen bei Freilandeiern weniger Platz: Im Stall müssen sich 9 Hühner einen Quadratmeter teilen (Bio: 6 Hühner). Erst im tagsüber unbegrenzt zugänglichen Auslauf stehen bei Freilandeiern jedem Huhn – wie bei Code 0 – vier weitere Quadratmeter zur Verfügung. Die Auslauffläche sollte größtenteils bewachsen sein, in der Praxis wächst dort aber wegen des Hühnerkotes nicht mehr viel.
Der entscheidende Unterschied ist, dass für die Legehennen bei Freilandeiern kein Bio-Futter verwendet werden muss. So kam seinerzeit auch der Eier-Doxin-Skandal zustande: Dem Futter wurden technische Fette (u.a. Reste aus industrieller Produktion von Diesel) beigemischt – Prost Mahlzeit!
So sind Freilandeier ethisch sicher besser als Käfigeier – aber Bio-Eier sind eben besser.
Code 2: Bodenhaltung klingt besser, als sie ist
„Bodenhaltung“ klingt halbwegs natürlich. Ist sie aber nicht. Neun Hennen teilen sich bei Bodenhaltung einen Quadratmeter. Nur innerhalb ihrer geschlossenen Ställe dürfen sie sich „frei“ bewegen.
Der „Boden“ ist bei der Bodenhaltung keineswegs das, was wir darunter verstehen: Es können nämlich auch drei Etagen sein, dann teilen sich 18 Hühner einen Quadratmeter Stallgrundfläche („Volierenhaltung“). Oft handelt es sich um Gitterroste, damit der Kot hindurchfallen und automatisiert von den Hennen getrennt werden kann, sofern er eben nicht an den Hennen kleben bleibt.
Anders als bei Bio- oder Freilandhaltung haben Hennen bei Bodenhaltung darüber hinaus keinen Auslauf, es gibt nur einen Scharrbereich mit Streu. Das Futtermittel kann von sonst woher kommen. Kurzum: Code-2-Hühnereier aus Bodenhaltung kann man guten Gewissens nicht kaufen.
Code 3: Kleingruppenhaltung/Käfighaltung
Die konventionelle „Käfighaltung“ existiert in der EU begrifflich nicht mehr, heute gibt es nur noch die „Kleingruppenhaltung“, die natürlich auch eine Käfighaltung ist. Hinzu kommt, dass diese Haltungsbedingungen bundesweit unterschiedlich geregelt sind, ausgehend von der Tierschutznutztierhaltungsverordnung, deren Lektüre wenig Spaß macht und die an vielen Stellen vage bleibt. Code-3-Eier sollte man auf jeden Fall meiden, doch im direkten Handel findet man sie ohnehin kaum noch.
Wer isst freiwillig die Käfigeier?
Wir alle – ohne es zu wissen. Zwar findet man im direkten Handel kaum noch Käfigeier. doch einer Packung Eiernudeln sieht man nicht an, was für Käfigeier darin verrührt wurden.
Der Trick: Mit der Verarbeitung des Eis entfällt die Pflicht zur Kennzeichnung. Verarbeitete Lebensmittel aus dem Supermarkt können daher Käfigeier enthalten. Eine Ausnahme sind industrielle Lebensmittel mit Bio-Siegel, denn die müssen Bio-Eier verwenden.
Einige Websites bieten Listen von Produkten bzw. Herstellern, die keine Käfigeier verarbeiten, etwa tierschutzbund.de oder bei albert-schweitzer-stiftung.de. Sie zeigen teils auch, welche Firmen definitiv Käfigeier verarbeiten – und wer sich um eine Antwort drückt.
Gibt es gefärbte Bio-Eier?
Selten. Denn bereits gekochte und gefärbte Eier, wie man sie manchmal bei Feinkostläden oder Metzgern an der Theke, immer häufiger aber auch im Supermarkt findet, sind „verarbeitet“ und daher auf die oben genannte Weise nicht kennzeichnungspflichtig.
Gefärbte Eier sind selten Bio-Eier (Foto: utopia/aw)
Daher kann es sich bei gefärbten Eiern auch um billige Eier aus Käfig- oder Bodenhaltung handeln – wenn man nicht im Bioladen einkauft ist das sogar wahrscheinlich. Die beste Lösung: im Bioladen kaufen. Oder so: Ostereier färben – So geht’s mit Naturmaterial.
Wie alt ist das Ei?
Das Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Verpackung (selten auf dem Ei) darf nicht mehr als 28 Tage nach dem Legedatum liegen. Obwohl man also nie genau weiß, wann ein Ei gelegt wurde, braucht man nur 28 Tage vom Mindesthaltbarkeitsdatum abziehen, um zu sehen, wann es frühestens gelegt worden ist: älter kann es nicht sein, nur frischer.
Aber: Das Mindesthaltbarkeitsdatum markiert nicht das Ende der Haltbarkeit, das Ei verfällt nicht an diesem Tag. Viele Eier lassen sich auch nach dem MHD noch essen. Prüfe einfach, ob es gut oder schlecht riecht.
Müssen Eier in den Kühlschrank?
Eigentlich nicht. Sie halten problemlos drei Wochen auch ohne Kühlung, im Kühlschrank auch ein, zwei Wochen über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus. Wer sie roh verwendet – Tiramisu, Mayonnaise etc. – sollte dennoch auf Bio-Eier achten, die maximal zwei Wochen alt sind, wo also das MHD mindestens zwei Wochen in der Zukunft liegt.
Ob ein Ei noch „gut“ ist, kann man ganz einfach mit dem Wasserglas-Test herausfinden: Ei in ein Glas voll mit kaltem Wasser geben – wenn es sinkt, ist es in Ordnung, wenn es oben schwimmt, sollte man es nicht mehr essen.
Was kosten Bio-Eier & Freilandeier?
Bio-Eier (Code 0) kosten beim Bio-Händler pro Stück 40 bis 50 Cent, bei gehobenen Supermärkten zwischen 30 und 40 Cent, beim Discounter teils nur 23 Cent.
Eier aus „normaler“ Freilandhaltung (Code 1) kosten zwischen 20 und 30 Cent, Eier aus Bodenhaltung bereits nur noch 10 bis 20 Cent – sie sollten für verantwortungsvolle Konsumenten aber aber keine Option sein.
Echte Bio-Eier können also teuer sein. Doch Eier sind eben aufwändig in der Produktion und gelten im Übermaß auch nicht als gesund. Wer also mit dem Preis gegen Bio argumentiert, sollte lieber weniger Eier, dafür nur die besten essen. Oder sogar ab und zu mal vegane Ei-Alternativen wagen.
Ist Bio beim Ei nicht bloß ein Etikettenschwindel?
Es gibt Etikettenschwindel, den du als Konsument selbst erkennen kannst:
- Auf der Eier-Schachtel sind deutsche (Bio-)Eier ausgelobt, innen drin zeigt der Eier-Code aber, dass es sich um Importeier handelt. Auch umgekehrt gibt es das. Es kann sich dabei um Schwindel handeln, aber auch um versehen oder um bereits bedruckte Kartons, die man verwendet statt sie wegzuwerfen.
- Auf der Eier-Schachtel werden Bio-Eier versprochen, drin stecken aber Code-1-Eier, also Freilandhaltungseier. Hier kann man von Schwindel ausgehen.
Schlimmer sind Schwindel, die man nicht erkennen kann:
- Der Code ist gelegentlich eine platte Lüge, die angeblichen Bio-Eier stammen nicht aus Bio-Haltung oder wenigstens Freilandhaltung und werden einfach umetikettiert, an der Quelle verschleiert durch trickreiche Auslegung der Gesetze, auf dem Weg verschleiert durch Importe und Exporte.
Keine Frage: Wenn man ein Ei für den doppelten Preis verkaufen kann, dann ist die Versuchung groß, per Etikettenschwindel schnelles Geld zu machen – lies dazu den TV-Tipp: Die Eierlüge.
Betrug am Kunden aber ist kein Problem von Bio-Eiern, sondern ein rein menschliches Problem: Schwarze Schafe gibt es eben überall.
Denke mal umgekehrt: Wenn alle nur noch Bio-Eier kaufen würden, und zwar in Bio-Läden statt beim Discounter, dann würde es zwangsläufig bald nur noch Bio-Ei-Produzenten geben. Dann wäre es für die Kotkäfigeier weitaus schwieriger, überhaupt in den Handel zu kommen. Wenn also in Medien von „Bio-Schwindel“ die Rede ist, sollte man ganz genau lesen, um was es wirklich geht – meist ist das Problem eben nicht Bio.
Problematischer finden wir eher, dass etwa im Frühjahr 2017 Eier mit Code 2 in Code-1-Kartons verkauft werden durften, weil wegen der Vogelgrippe die Freilandeier knapp wurden. Das musste zwar gekennzeichnet werden, aber es steht symbolisch für den Wunsch, diese Kennzeichnungen unterlaufen zu wollen.
Machen Bio-Eier den Eierkuchen oder andere Speisen besser?
Es ist leider nicht so, dass Eierkuchen oder andere Gerichte mit Bio-Eiern besser schmecken. Auch finden es einige Verbraucher seltsam, dass das Eigelb der Bio-Eier oft blasser ist als bei normalen – das liegt aber daran, dass man Mais oder gleich Farbstoffe an die Nicht-Bio-Hühner verfüttert.
Beim direkten Vergleichen zwischen gekochtem Bio-Ei und einem konventionellen können einige Feinschmecker aber nach eigener Aussage den Unterschied herausschmecken. Wichtiger als das Hoffen auf einen besseren Eierkuchen ist aber, wie wir mit den Tieren umgehen – und hier ist die einzige vertretbare Option die Bio-Haltung.
Die weniger strengen Regeln der konventionellen Haltung begünstigen die immer wieder auftauchenden Eier-Skandale.
Sind Discounter-Eier wirklich Bio?
Längst bieten auch Discounter Bio-Eier und solche aus Freilandhaltung an. Die müssen nicht zwangsläufig schlechter sein als andere. Aber eine preisgetriebene Logik führt geradezu automatisch dazu, dass Billig-Bio-Anbieter beim Einkauf vor allem auf den Preis schauen.
Der alleinige Blick auf den Preis wiederum führt dazu, dass das Ei so günstig wie möglich produziert wird, nur eben so, dass es die EU-Bio-Siegel-Kriterien mit minimalstem Aufwand erfüllt.
Und hier muss man eben unterscheiden: Denn „Bio“ bedeutete den Gründern der Bio-Bewegung eben mehr als „erfüllt gerade noch so die minimalsten EU-Bio-Kriterien“.
Aber: Selbst Billig-Bio ist immer noch besser als gar nicht bio.
Sind Bio-Eier mit Verbandslogo besser?
Ja, besser als „irgendein“ Bio-Ei ist ein Bio-Ei, das zusätzlich eine Verbandszertifizierung hat. Bioanbauverbände wie Bioland, Demeter, Naturland haben teils noch strengere Richtlinien für den Platz, den Hennen haben und wie dieser gestaltet sein muss, oder das Futter, das sie erhalten.
Dort gibt es teils auch striktere Bestimmungen, dass etwa das Futter zu gewissen Anteilen aus regionalem Anbau kommen muss, wie die Hennen tierärztlich zu betreuen sind, ob der Hof parallel auch Nicht-Bio-Eier produzieren darf etc.
Die Details dazu würden einen eigenen Artikel ergeben, wichtig ist vor allem eines: Produzenten, die sich diesen Verbänden angeschlossen haben, halten nicht einfach nur Mindestvorschriften ein, um das EU-Bio-Siegel zu ergattern, sondern entwickeln Bio insgesamt weiter, wie etwa Naturland selbst mit dem Projekt Ei Care.
Utopia empfiehlt: nimm Bio-Eier!
Utopia empfiehlt, grundsätzlich Bio-Eier aus Ökohaltung (Code 0) zu kaufen, am besten solche mit zusätzlichen Siegeln von Bioanbauverbänden wie Bioland, Demeter, Naturland. Für alle, die genauer hinschauen wollen, können Freilandeier (Code 1) manchmal die bessere Wahl sein: Billige Bio-Eier vom Discounter, entstanden mit Bio-Futter vom anderen Ende der Welt, kann aus Nachhaltigkeitssicht „schlechter“ sein als Freilandeier vom Regionalmarkt, wo kleine Eierhändler ihre Waren anbieten, die mit lokalem Futter entstanden sind.
Eier aus Boden- oder Käfighaltung sollte man meiden.
Einfache Bio-Siegel wie das EU-Bio-Siegel stellen halbwegs sicher, dass minimale Regeln eingehalten werden, die für eine bessere Tierhaltung sorgen. Als Kernproblem bleibt, dass die Produktion tierischer Nahrungsmittel im industriellen Maßstab eigentlich nicht nachhaltig sein kann, auch nicht bei Eiern. Außerdem gibt der Eier-Code keine Auskunft darüber, wie groß der Stall war (Kleinhaltung oder Massentierhaltung), ob die Tiere gesund waren usw.
Doch solange wir Verbraucher nicht einsehen wollen, dass ein Ei eigentlich mehr als 50 Cent kosten muss, wenn es unter würdigen Bedingungen entstehen soll, solange wird man uns eben auch faule Eier unterjubeln. Wie bei allen Produkten tierischen Ursprungs gilt also selbstverständlich auch für Bio-Eier: Bewusst und vor allem in Maßen konsumieren!
Weiterlesen auf Utopia.de:
(4) Kommentare
Erst einmal: ein schöner, übersichtlicher Artikel und ich würde ihn gerne so unterschreiben.
Allerdings kommen mir ganz bestimmt keine Eier mehr in den Einkaufswagen. Der Hauptgrund dafür ist das Töten der männlichen Küken in der Eierproduktion. Dazu gibt es ja schon einen Artikel auf Utopia – ich würde es begrüßen, wenn dieser Missstand auch hier Erwähnung finden würde, da er untrennbar mit diesem Thema verbunden ist.
Die „Alternative“, die männlichen Küken zu Masthähnchen zu machen, was sich wirtschaftlich ohnehin nicht rentiert, will ich persönlich nicht unterstützen. Von dem Prinzip, Tiere für die Schlachtbank heranzuzüchten, habe ich mich schon lange distanziert.
ich bin auf den Artikel gestoßen, um nochmal zu sehen, ob es Bio-Eier sein „müssen“ – anscheinend ja 🙂
Jedenfalls habe ich vor kurzer Zeit einen kleinen Bericht gesehen, wo jemand exakt das Problem vermeidet. Er zieht die männlichen Küken (unwirtschaftlich da wenig Fleisch) groß, dann werden sie geschlachtet. Meines Wissens nach, kosteten die Eier 2,79€.
Ups, vielleicht hätte ich noch den Zweiten Abschnitt lesen sollen….
Das Wagrainer Hühnerdorf Bio-Ei
Woran erkenne ich Bio Eier?
Seit Jänner 2005 ist jedes Ei eindeutig durch eine Nummer zu identifizieren. Diese gibt den KonsumentInnen Auskunft über die Haltungsform der Legehennen und deren Herkunft.
Bei unserer aufgestempelten Nummer 0-AT-2842661 garantiert die „0“ biologische Haltung. Die Folgenden Buchstaben geben das Herkunftsland an und der anschließende Zahlencode identifiziert den Legehennenhalter - hier das Wagrainer Hühnerdorf.
Wer Bio Eier isst tut nicht nur den Legehennen etwas Gutes, sondern auch sich selbst: Biologische Eier weisen keine Antibiotika - und Pestizidrückstände auf, da deren Einsatz in der Produktion von Bio Eiern verboten ist. Über Gras und andere Grünpflanzen werden Carotinoide aufgenommen, was den Einsatz von synthetischen Farbstoffen überflüssig macht.
Im Eidotter steckt Lecithin, das schützt die Leber und die Dickdarmschleimhaut. Außerdem verbessert es die Konzentrations- und Merkfähigkeit.
Durch die hohe Anzahl an Vitaminen und Spurenelementen ist das Ei eines der nährstoffreichsten Lebensmittel.
Sind Bio Eier immer aus Freilandhaltung?
Ja, Bio Eier werden von Hennen gelegt, die mindestens 10m² Auslauf je Henne ins Freie haben. Nur Bio Hühner werden biologisch und garantiert gentechnikfrei gefüttert. Im Gegensatz zu konventionellen Freilandhühnern werden sie auch nicht mit künstlichen Aminosäuren oder Carotinoiden gefüttert.
Hühner lieben und brauchen trockene, windgeschützte Flächen. Das Picken, Scharren und Sandbaden im großflächigen Wintergarten ermöglicht ihnen ihren natürlichen Verhaltensweisen nachzugehen. Aus diesem Grund ist der Wintergarten im Wagrainer Hühnerdorf dreimal so groß, wie laut Bio-Richtlinie vorgeschrieben.
Mit jedem gekauften Ei aus Bio-Freilandhaltung (Qualitätskategorie 0) fördert man die Haltung von glücklichen Hennen auf Bio-Betrieben. Die Haltungsbedingungen unterscheiden sich für die Tiere darin, dass maximal sechs Hennen pro Quadratmeter gehalten werden dürfen und artgerechte Ausstattung des Stalles wie Nester, Sitzstangen und ein Grünauslauf von mindestens 10 Quadratmeter pro Huhn zur Verfügung stehen muss. Die Fütterung unterliegt strengen Bio-Kontrollen, vorbeugende Arzneimittelgaben, synthetische Aminosäuren sowie Farbstoffe sind verboten.
All das macht verständlich, warum Bio-Eier nicht billig sein können. Dafür bekommt man aber auch ein hochwertiges Lebensmittel!
Seepointer Hofladen
Besuchen Sie unseren Hofladen!
Sie finden bei uns:
- Apfelsaft aus der eigenen Streuobstwiese
- Hähnchen, (sh. dazu auch die Infos unter "Aktuelles")
- Wildfleisch aus dem eigenen Jagdrevier und
- Saisonales aus dem eigenen Garten
Montag bis Samstag
8.00 bis 18.00 Uhr
od. auf tel. Anfrage unter Telefon 0871-41350
Das Wagrainer Hühnerdorf
Seit 1994 wird unser Bauernhof biologisch geführt. 2005 beschlossen wir, uns auf Bio Freiland Hennen zu spezialisieren - seit diesem Zeitpunkt gibt es das Wagrainer Hühnerdorf.
Unsere Hühner leben in einem modernen, artgerechten Stall (BJ2013) und legen täglich ca. 1.600 Eier in ihren Spelznestern.
Die Hennen haben die Möglichkeit ihre Tage selbst zu gestalten, sei es in unserem Stall, wo sie Eier legen, fressen und schlafen, im 300m² großen Wintergarten oder auf der Wiese wo jedem Huhn 10m² zur Verfügung stehen.
Mit dem Kauf eines Bio Freilandeis aus dem Wagrainer Hühnerdorf unterstützen Sie nicht nur die artgerechte Tierhaltung, sondern kaufen auch ein Stück Regionalität aus Salzburg!
Eier – alles eine Frage der Haltung
Auf den Bauernhöfen vom Martinshof gibt es ausschließlich Freiland- und Bio-Freilandeier. Denn wir sind überzeugt, dass diese Art des Umgangs mit unseren Hühnern die artgerechteste und achtunsvollste ist.
Hühner, die viel Platz zum Scharren und Picken haben, die die Möglichkeit zum Ausruhen und zum Entdecken haben, kurzum die tun und lassen können, was das Hühnerherz begehrt, sind glückliche Hühner. Und glückliche Hühner legen einfach die besseren Eier. Nicht zuletzt macht dieses Hühnerglück natürlich auch uns Hühnerbauern, die wir Tag für Tag um das Wohl unserer Hühner bemüht sind, zufrieden.
…und das ist sicher eine Frage der Haltung
Ein Team aus Geflügelspezialisten, Tierärzten und Praktikern hat die Martinshof Haltungsstandards entwickelt, damit dem Hühnerglück nichts im Wege steht.
Angenehmer Lebensraum
Alle unsere Stallungen sind speziell für die Freilandhühnerhaltung konzipiert und neu errichtet. Es sind helle, neue Gebäude mit viel Tageslicht. Auf unseren vier Freilandbetrieben leben je ca. 3000 Freilandhühner, auf unseren zwei Biobetrieben ungefähr gleich viel Biohühner.
Sandplätze und Schattenspender
In den gepflegten Ausläufen sind überdachte Sandplätze zum Baden des Gefieders und Bäume sowie Sträucher als Schattenspender und Zufluchtsort. Unsere naturbelassene Wiesen sind weitläufig und voller Wiesenkräuter und -gräsern.
Selbstverständlich können Martinshof Hühner bei ihrem täglichen Auslauf Gräser, Kräuter und Würmer fressen. Darüber hinaus bekommen sie ein ihren Bedürfnissen angepasstes Futter – rein pflanzlich, gentechnikfrei und ganz ohne Soja aus Südamerika.
Auf der Südseite
Bei jedem Betrieb befindet sich auf der Sonnenseite ein Wintergarten. Der befestigte und überdachte Raum wird von den Hühnern natürlich auch gerne im Sommer benützt. Er schützt bei Wind und Wetter und ist mit Stroh von unseren Dinkelbauern bestreut.
Tierärztliche Betreuung
Wir bekommen auf dem Martinshof regelmäßig Besuch von unserer Betreuungstierärztin, die den obligatorischen Salmonellen Check durchführt. Darüberhinaus stärken wir das Immunsystem unserer Tiere hie und da mit harmlosen, aber doch wirkungsvollen Hausmittelchen (Kräutermischungen, Apfelessig,…) – das reicht.
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