среда, 13 декабря 2017 г.

bio_eier_belastet

Bio eier belastet

Alternative Legehennenhaltung – eine Alternative?

Nach jahrzehntelangen Kampagnen von Tierschutzorganisationen sind für viele Verbraucher und Verbraucherinnen Hühner im Käfig zu Recht der Inbegriff für Tierquälerei. Viele Menschen greifen daher immer öfter guten Gewissens auf Eier aus Boden-, Bio- oder Freilandhaltung zurück. Nahezu alle Discounter haben Eier aus Käfighaltung komplett aus ihren Regalen verbannt und auf Eier aus alternativen Haltungsformen umgestellt. Wie aber die Wirklichkeit in Freiland-, Bio- oder Bodenhaltung aussieht, zeigen Filmaufnahmen aus sieben Betrieben, die unter anderem für große Discounter produzieren: Von Parasiten befallene Hühner, kranke, halbnackte und sterbende Hühner, Hühner stehen auf toten Artgenossen, verweste Kadaver liegen im Stall, Enge und Stress, Kannibalismus und ausgepickte Federkleider, mangelhafte Hygiene, die Ausläufe der Freiland- und Biohaltungen können oft nur zu einem kleinen Teil genutzt werden - oder sind tageweise völlig verschlossen.

Die Videodokumentation zum Thema:

Tierschutzkampagnen und ihre Folgen

Tierschutzkampagnen gegen Käfigeier sind seit Jahrzehnten zentraler Bestandteil der Arbeit großer und kleiner Tierschutzorganisationen. Außer Frage steht: Die Haltung von Legehennen in Käfigen ist absolute Tierquälerei. Daran hat auch die Änderung der Tierschutznutztierhaltung nichts geändert, wonach ab spätestens 2009 die kleinen Käfige mit meist 4 Hennen durch größere Käfige mit bis zu 60 Hennen ersetzt werden mussten (Platz pro Henne vorher 600 cm2; nachher 800 cm2). Durch die Kampagnen nahmen fast alle Supermärkte Eier aus Käfighaltung aus den Regalen (z.B. Tierschutzbund-Kampagne: http://www.tierschutzbund.de/handel_kaefig-ei-frei.html oder andere Nachahmerkampagnen). Die Auszeichnung von „alternativen“ Eiern im Geschäft mit bunten Wimpelchen und Hinweis auf „Eier von glücklichen Hühnern“ hat Früchte getragen: die Menschen kaufen, und zwar mit gutem Gewissen. Eier von Hühnern, die sicherlich alles andere als „glücklich“ sind. Auch bei Auszeichnung und der Verleihung von „Goldenen Eiern“ an Produzenten, die für ihre Lebensmittel keine Käfigeier mehr verwenden, dürfte sich rein menschlich betrachtet so manchem betroffenen Bodenhaltungs-Huhn tüchtig der Magen umdrehen.

Diese Tierschutzkampagnen nach dem einfachen „Kein-Ei-mit-3“- Prinzip hatten zur Folge, dass viele Menschen im Glauben an tierschutzgerechte Haltung zu den Eiern aus „alternativen Haltungsformen“ greifen. Unter Boden-, Freiland- oder gar Biohaltung stellt sich Niemand industrielle Haltung mit Drahtgitterböden auf mehreren Etagen, Kotförderbändern und Massentierhaltung vor, sondern glückliche Hühner auf Stroh oder gar der grünen Wiese. Leider ist die Realität, dass auch die alternativen Haltungsformen industrialisierte Massentierhaltungen sind, um die ungebremste Nachfrage zu befriedigen. Ställe mit 10.000, 20.000 oder gar noch mehr Tieren sind die Regel - auch bei Bio. Der Stallbereich ist geprägt durch technisierte Anlagen aus Stahl, in denen die Hühner leben. Die Tiere sind durch zu viele Artgenossen völlig überfordert; Federpicken, Kannibalismus und andere Verhaltensstörungen sind an der Tagesordnung. Durch das Gedränge ausgelöster Stress schwächt das Immunsystem der Tiere zusätzlich und ist damit oft Auslöser für Krankheiten und den Tod vieler Hühner. Auch Parasitenbefall ist häufig anzutreffen.

Freiland- und Biohühner ohne Freilauf

Mit dem Zugang ins Freie bei Freiland- und Biohaltung nimmt man es auch nicht so genau. Im Rahmen mehrerer Recherchen von Animal Rights Watch (ehemals die Tierfreunde e.V.) wurde eine Freilandhaltung und mehrere Biohaltungen dokumentiert, bei denen den Hühnern mindestens an den Wochenenden der Zugang ins Freie verwehrt wird, so dass die Tiere von Freitag bis Montag auf engsten Raum eingesperrt sind. Kontrollieren, wann die Hühner ins Freie kommen, kann niemand: der Zugang ist nicht tierschutzrechtlich geregelt, so dass daher die örtlichen Veterinäre für die Überprüfung der Einhaltung nicht zuständig sind. Die Landesanstalten oder die KAT http://www.was-steht-auf-dem-ei.de/ können kaum flächendeckend kontrollieren – an Wochenenden augenscheinlich schon gar nicht. Aufgrund der Vogelgrippehysterie kann es sogar vorkommen, dass eine Aufstallpflicht besteht und die Betriebe die Eier auch ohne Freilauf für die Tiere weiter (maximal für 12 Wochen) als Freiland- oder Bio-Eier kennzeichnen dürfen.

Bei den Freiläufen fehlt fast immer der notwendige und geforderte Schutz für die Hühner. Ohne Deckung trauen sich die meisten Hühner nicht, die Ausläufe zu nutzen, so dass eine noch so große Fläche den Tieren oftmals nichts nutzt. Manche Rassen trauen sich nie in Ausläufe ohne Deckung, andere erst im erwachsenen Alter. Da die Hühner aber nur etwa ein Jahr in den verschiedenen Systemen gehalten und dann wegen nachlassender Legeleistung ausgestallt, geschlachtet und durch junge Hühner (ca. 3 Monate alt) ersetzt werden, ist für die Hühner die meiste Zeit ihres Lebens ein Auslauf ohne Deckung nutzlos.

Bio-Hühner, etwa 1 Jahr alt

Bio-Huhn, etwa 1 Jahr alt

Bio-Huhn, kurz darauf

(in einem kleinen Bioladen)

Filmmaterial aus deutschen Bioställen:

Nachfolgende Aufnahmen mit Filmrohmaterial zeigen repräsentative deutsche Biohühnerställe. Die weit verbreitete Vorstellung, dass Bio-Eier von kleinen Bauernhöfen mit ein paar glücklichen Hühnern stammen, ist Wunschdenken: solche kleinen Höfe einiger Idealisten haben auf die Herstellung der meisten Bio-Eier schlichtweg keinen nennenswerten Einfluss; die in den Aufnahmen zu sehenden Zustände sind hingegen die Regel. Die Betreiber der abgefilmten Anlagen liefern Bio-Eier an Regionalvermarkter, Bioketten und Discounter unter bekannten Markennamen. Die unterschiedlichen Bio-Label sind in Punkto Tierhaltung kaum unterschiedlich – es gibt kein Biosiegel, welches solche Zustände verhindern könnte. Bei der Einstallung mit „frischen Hühnern“ sind die Ställe noch sauber und die Hennen sehen „gut“ aus. Einige Zeit später fangen die Hühner an, ihr Federkleid zu verlieren, und die Anlagen sind mehr und mehr verdreckt, zugekotet und staubig – die Sterberate steigt. Die Hühner sind durch die Haltungsbedingungen gestresst und psychisch gestört, neigen zu Federpicken und Kannibalismus und leiden an der Qualzucht, die sie nahezu täglich Eier legen lässt und unter anderem zu schweren, oftmals tödlichen Eileiterentzündungen führt. Am Ende der Legeperiode (etwa 12-18 Monate) sollte man die Anlagen wegen der hohen Staubbelastung ohne Mundschutz nicht mehr betreten, die Hühner atmen schwer, sind zerrupft und ausgelaugt. Die Ausläufe sind zugekotet und können oft wegen fehlender Deckung nur am Stallrand genutzt werden – am Wochenende bleiben die Hühner mitunter komplett eingesperrt.

Die Befreiung eines Biohuhns:

Aufgabe: ein Jahr Eierlegen

Die Hennen werden in den verschiedenen Systemen etwa 1 Jahr gehalten. Dann lässt die Legeleistung nach und sie werden geschlachtet. Der Zustand der Hühner und der Hygienezustand im Stall sind stark vom Alter der Hennen abhängig. Die Hallen müssen nach jedem Lege-Durchgang (etwa einmal jährlich) grundgereinigt und desinfiziert werden (§14.1.3 NutzTierVO). Danach werden junge Hennen eingestallt. Ein erst kürzlich eingestallter Stall sieht daher noch recht sauber aus und die Tiere haben ein noch volles Gefieder. Das ändert sich schnell, wenn die Tiere einige Wochen oder gar Monate in der Anlage sind. Kurz vor dem Ausstallen sind sie ausgemergelt, krank, fast nackt und die Hygienesituation im Stall ist unerträglich.

Die Sterberaten in den alternativen Haltungssystemen sind, genau wie im Käfig, wesentlich. In einer Veröffentlichung vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz „Legehennenzucht und Eierzeugung – Empfehlungen für die Praxis“ aus dem Jahr 2008 werden 11,8% Mortalität in alternativen Haltungsformen (Boden- Freiland- Biohaltung) angegeben. Das bedeutet, dass in einer Halle mit 20.000 Hennen im Schnitt täglich 6-7 Hennen sterben. Dass tote Tiere zwischen den Lebendigen aufgefunden werden, ist daher „normal“ und unbestritten. Inwieweit die toten Hennen aussortiert werden ist vom jeweiligen Stallmanagement abhängig. Diese Tiere sterben nicht ohne Grund. Sie sind Krankheiten und Verletzungen zum Opfer gefallen: Eileiterentzündungen, Bauchfellentzündung, Parasitenbefall, Brustbeinverkrümmungen und Brustbeinbrüche, Folgen von Kannibalismus, Viren, Bakterien - ein leidvoller, stiller und oft langsamer Tod auch in den alternativen Haltungssystemen. Krankenstationen sind Einzelfälle, nicht vorgeschrieben und aufgrund der hohen Tierbestandszahlen nur Schein: meist leiden und sterben die Tiere inmitten ihrer Artgenossen im Legebereich.

Geschlüpft, um zu Sterben: 50 Millionen männliche Küken

Etwa 50 Millionen „neue“ Legehennen werden jährlich in Deutschland in allen Haltungssystemen eingestallt. Sie schlüpfen aus 100 Millionen, in großen „Elterntierhaltungen“ produzierten, Eiern. Aus der Hälfte dieser Eier schlüpfen männliche Küken: für die Eierproduktion naturgemäß nicht zu gebrauchen. Da diese Tiere aufgrund der Zuchtselektion auf eine hohe Legeleistung zur Mast nicht zu gebrauchen sind, da „unrentabel“, werden 50 Millionen männliche Küken in Deutschland pro Jahr unmittelbar nach dem Schlüpfen getötet – auch in der Regel die männlichen Geschwister von Bio-Legehennen. Bemühungen diese Hähne zu mästen werden zwar pressewirksam immer wieder in Szene gesetzt, in der Praxis bleiben dies aber Einzelfälle zur Imagepflege der Legehennenhalter/innen.

Die unterschiedlichen Haltungsformen

Ziffer 3 - Käfighaltung: 800 Quadratzentimeter pro Henne. Mindestgröße des Käfigs 2,5 qm (bis 2009 waren es in den alten Käfigen 600 Quadratzentimeter pro Henne).

Ziffer 2 - Bodenhaltung: Neun Hennen pro qm. In Hallen mit mehreren Etagen (die Regel) 18 Hennen pro qm. Maximale Gruppengröße: 6.000 Legehennen.

Ziffer 1 - Freilandhaltung: Innenraum wie Bodenhaltung + Zugang ins Freie. Die Freilandfläche muss bewachsen sein und über die gesamte Fläche gleichmäßig verteilt z.B. Buschwerk, Hecken, Mais u.ä. als Schutz- und Unterschlupfmöglichkeiten für die Tiere aufweisen. Der Auslauf muss täglich uneingeschränkt zugänglich sein. Auslaufgröße: 4 qm/Tier. Flächen maximal 150 Meter vom Stall entfernt.

Ziffer 0 - Ökologische Erzeugung: Sechs Hennen pro qm. In Hallen mit mehreren Etagen (die Regel) 12 Hennen pro qm. Maximale Gruppengröße: 3.000 Legehennen. Auslauf wie Freilandhaltung (4 qm/Tier). Es darf ausschließlich ökologisch erzeugtes Futter aus gentechnisch unveränderten Erzeugnissen verwendet werden.

Dioxin - wie stark sind Eier belastet?

Dioxine kommen fast überall in der Umwelt vor. Daher ist kaum zu verhindern, dass die giftigen Substanzen in die Nahrungskette gelangen. Kann man sich dennoch vor dem Umweltgift schützen?

Dioxin findet sich vor allem in Fleisch, Fisch, Eiern, Milch und den daraus hergestellten Produkten. Pflanzliche Lebensmittel enthalten weniger Dioxine. Wer seine Dioxinbelastung möglichst gering halten will, kann den Verzehr von tierischen Lebensmitteln reduzieren. Ein völliger Verzicht auf Eier und Fleisch aufgrund von Dioxin ist laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) aber nicht notwendig, da derzeit „keine akute Gesundheitsgefahr für Verbraucher durch den kurzfristigen Verzehr dieser Produkte“ besteht.

Keine akuten Schäden durch den Verzehr von mit Dioxin belasteten Eiern

Die im Januar 2011 in einigen Eiern gemessenen Dioxin-Konzentrationen lagen zwar über dem EU-Höchstwert von drei Picogramm Toxizitätsäquivalente pro Gramm Fett. Die Obergrenze der für den Menschen als tolerierbar definierten Dioxinmenge wird durch den Verzehr von ein oder zwei Eiern aber längst nicht überschritten. Selbst wer einen Monat lang täglich zwei Eier isst, steigert seine „normale“ Dioxinbelastung nur unwesentlich.

Grenzwerte für Dioxin in Lebensmitteln

Laut BfR nimmt ein Mensch durchschnittlich 60 bis 120 Picogramm (ein billionstel Gramm) Dioxin-Toxizitätsäquivalente über Lebensmittel wie Fleisch und Eier zu sich. In der Europäischen Union gilt eine tägliche Aufnahme von zwei Picogramm Toxizitätsäquivalente pro Kilogramm Körpergewicht als noch tolerierbarer Grenzwert. Ein 75 kg schwerer Mensch kann demnach also täglich 150 Picogramm Toxizitätsäquivalente zu sich nehmen, ohne sich einem erkennbaren Gesundheitsrisiko auszusetzen. Allerdings ist bisher unklar, ob diese Menge tatsächlich völlig unbedenklich ist. Die WHO betont, dass aus Vorsorgegründen ein Wert unter einem Picogramm Toxizitätsäquivalente pro Kilogramm Körpergewicht und Tag angestrebt werden soll.

Zu bedenken ist außerdem, dass für manche Bevölkerungsgruppen, zum Beispiel schwangere und stillende Frauen, möglicherweise niedrigere Grenzwerte sinnvoll wären. Schweden geht mit einem guten Beispiel voran und rät Mädchen und jungen Frauen, nur einmal im Monat fetten Fisch aus der Ostsee zu essen, damit nicht so viel Dioxin im Körperfett gespeichert und ein Kind während einer Schwangerschaft nicht zu hoch belastet wird.

Laut Umweltbundesamt sollte die Dioxinbelastung der Menschen und der Umwelt weiter gesenkt werden, „da immer noch große Teile der Bevölkerung mehr Dioxin täglich zu sich nehmen, als die WHO als Vorsorgewert empfiehlt.“ Sie müssen zwar nicht auf Eier & Co. verzichten, sollten aber keine Massen essen.

Auch für viele Lebensmittel hat die EU Höchstwerte für den Dioxingehalt festgelegt. Doch auch diese Werte orientieren sich nicht an der Unbedenklichkeit, sondern „im Wesentlichen an der nicht vermeidbaren Belastung der Lebensmittel durch Dioxine aus der Umwelt, der sogenannten Hintergrundbelastung“, informiert das Bundesinstitut für Risikobewertung.

Autor: Dr. Judith Neumaier

Letzte Aktualisierung: 19. Januar 2014

Quellen: Bundesamt für Risikobewertung (BfR), Fragen und Antworten zu Dioxinen in Lebensmitteln, 10. Januar 2011 (Link: http://www.bfr.bund.de/cm/276/fragen_und_antworten_zu_dioxinen_in_lebensmitteln.pdf) Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Link: www.bmelv.de)

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Auch Bio-Eier mit Insektizid belastet | ZEIT ONLINE

Der Rückruf mit Fipronil belasteter Eier betrifft auch in Deutschland mehr Chargen als bisher bekannt. In einer weiteren Eier-Packstation im Kreis Borken hat das nordrhein-westfälische Umweltministerium Eier von zwei niederländischen Betrieben ermittelt, die mit dem Insektizid belastet und in den Handel gelangt sind. Die Stempelaufdrucke der neu hinzugekommenen Betriebe lauten 0-NL 4392501 und 0-NL 4385501.

Das niedersächsische Agrarministerium warnte außerdem am Dienstagabend auf dem Verbraucherschutz-Internetportal Lebensmittelwarnung vor Eiern mit dem Aufdruck 0-NL-4310001 und 1-NL-4167902. Damit sind inzwischen acht Betriebe bekannt, die Fipronil eingesetzt haben. Die bisher bekannten Chargen tragen in Nordrhein-Westfalen die Stempelaufdrucke 1-NL 4128604 und 1-NL 4286001. Die Legedaten liegen zwischen dem 9. bis 21. Juli. In Niedersachsen sind die Chargen 1-NL 4128604 oder 1-NL 4286001 sowie die Mindesthaltbarkeitsdaten 14.08.2017 und 16.08.2017 betroffen.

Die niederländische Lebensmittelkontrollbehörde hat die Bevölkerung inzwischen dazu aufgerufen, bis Sonntag gar keine Eier mehr zu essen. Fipronil sei in weiteren 17 Geflügelbetrieben gefunden worden, teilte die Behörde am Mittwoch in Utrecht mit. Eier mit 27 Codes gelten nun als gesundheitsschädlich, 180 Geflügelzüchterbetriebe sind gesperrt. Bis Sonntag wollen die Behörden die Eier aller gesperrten Betriebe testen.

Der Stempel auf Eiern gibt Auskunft über ihre Herkunft und die Haltungsform der Legehennen. Die Ziffern 0 bis 3 an erster Stelle stehen für Biohaltung (0), Freilandhaltung (1), Bodenhaltung (2) oder Käfighaltung (3). Hinter den anschließenden zwei Buchstaben verbirgt sich die Länderkennung der Erzeugerbetriebe (NL für Niederlanden, DE für Deutschland), hinter der Ziffernfolge am Ende die Legebetriebsnummer.

Für Bioeier gelten strenge Regeln

Unter den belasteten Chargen sind auch Eier aus Biohaltung. Für Bioeier gelten die strengsten Produktions- und Haltungsbedingungen, etwa müssen die Hennen mehr Platz haben, eine Auslauffläche, sie müssen scharren und picken können, dürfen nur ökologisch erzeugtes Futter bekommen. Der Einsatz von Pestiziden, etwa zur Stallsäuberung, ist verboten.

Auf genau diesem Weg ist aber offenbar das Fipronil in die Eier gekommen. Nach Behördenangaben ist das Mittel Dega16, das auf Basis ätherischer Öle für die Reinigung und Desinfektion von Ställen zugelassen ist, in unzulässiger Weise mit Fipronil vermischt worden. Dieses Insektizid wird zur Bekämpfung von Flöhen, Zecken oder Läusen verwendet. Es ist jedoch als Arzneimittel für die Anwendung bei Lebensmittel liefernden Tieren verboten. Über Haut und Gefieder nehmen Legehennen das Insektizid auf, Rückstände davon können später auch in Eiern und im Fleisch der Tiere nachgewiesen werden.

Auch deutsche Betriebe Kunden des Reinigungsmittelherstellers

Das mit Fipronil gemischte Reinigungsmittel könnte auch in deutschen Ställen eingesetzt worden sein, sagte Friedrich-Otto Ripke, der Präsident der Deutschen Geflügelwirtschaft, der Neuen Osnabrücker Zeitung. Ripke ist auch Vorsitzender des Vereins für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen. Der Verein setzt sich für eine transparente Qualitätssicherung bei der Produktion von Eiern in Deutschland und seinen Nachbarländern ein. Er hat seine Mitglieder aufgefordert, sich zu melden, sofern sie Kunden des niederländischen Unternehmens seien, das den Wirkstoff in die Ställe gebracht haben soll. Daraufhin hätten sich neben 100 Eierproduzenten aus den Niederlanden auch „weniger als zehn Betriebe aus Deutschland gemeldet“.

Die niederländischen Behörden haben Millionen mit dem Insektizid verseuchte Eier aus Supermärkten zurückrufen lassen. Für Erwachsene ist der Verzehr von belasteten Eiern nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung nicht gefährlich, da die gemessenen Werte nicht sehr hoch sind. Für Kinder ergebe sich jedoch ein potentiell erhöhtes Risiko. In höheren Dosen kann Fipronil bei Menschen Haut und Augen reizen sowie Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen verursachen.

Heimische Produzenten decken knapp 70 Prozent der Nachfrage an Eiern in Deutschland. Der Rest wird nach laut dem Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) aus dem Ausland importiert, meistens aus Nachbarländern wie den Niederlanden, Belgien oder Polen.

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Bio-Eier mit Dioxin belastet (Lidl)

Bio-Eier mit Dioxin belastet (Lidl)

Siehste, deswegen hab ich meine eignen Hühner und brauch den Bio Mist nicht kaufen. Meine Eier sind nicht verseucht. Und vor allem meine Eier sind kein Biobetrug. In Biofutter darf nämlich bis zu 30% normales Futter, nennste das dann wirklich Bio? Es gibt sogar Bio Bodenhaltung so sie ein Mini bißchen mehr Platz haben aber trotzdem oft nie wirklich die Sonne sehen. So viel Spaß mit Bio!

Aber dir ist schon klar, dass sich nicht jeder einen Hühnerstall zuhause hinzimmern kann? In Berlin mitte bspw. sind eigene Hühner wohl eher eine Rarität. Gerade deswegen finde ich deine Aussage irgendwie. wie soll ich sagen?! --Sinnlos!

p.s.: WIR haben auch Hühner und eigene Kartoffeln, Salat, Äpfel usw. und wenn ich wollte auch eigenes Kaninchenfleisch *kotzurbini*

Es stimmt schon das nicht jeder eigne Eier von Eignen Hühner hat. Wieso auch immer sei jetzt mal dahin gestellt.

So gesehen haste schon recht ich finde nur das Bio Eier so oder so Beschiss sind wenn man eben etwas dahinter schaut. Daher würde ich mich nicht aufregen das die sowas enthalten. Die arme Tiere werden gequält und sinnlos mit Medis vollgepumpt da verwundert mich sowas überhaupt nicht. Dann kann ich mir das Geld auch sparen und die Billigeier kaufen. Das ist derselbe Schrott dann aber wenigstens günstiger.

Na ja Ok Kotzurbini bei den Hasen, grins ich esse unsere Hasen auch. Wobei das nicht jeder tut manche halten sie eben auch einfach so.

Es ist ja OK wenn du meinen Beitrag grenzwertig findest, aber wo bitte schön rate ich zu einer konventionellen Haltung? Ich sage lediglich das ich bei MEINEN Hühnern weiß was ich esse und wie sie gehalten werden. Bei den anderen weiß ich das nicht. Im übrigen hab ich zwar was geschrieben das keiner genau weiß welchen Dreck man ist oder so ähnlich weil wirklich keiner weiß was in den Eiern alles drin ist. Aber hälst du Hühner? Ich nehme mal an nicht von daher hast du dich vielleicht nicht oder nur bedingt damit beschäftigt was alles in die armen Bodenhaltungstiere reingepumpt wird nur damit sie GESUND sind.

Womit ich füttere kann ich dir sagen:

Keine Fertigmischungen, ich kaufe fertigen Futtermais ( geschrotet), WEizen, Austernschalen und mische selbst. Sie kriegen noch ein paar kleine Extras von GEmüse und solchen Sachen und Kräuter womit ich gute Ergebnisse erziele und von der Chemie so weit wie möglich wegzukommen.

ich glaub, das war eh nur ein trollbeitrag.

Kann ich gar nicht nachvollziehen, wie nefur auf sowas kommt.

WENN Bio, dann entweder aus eigener Zucht (Garten, eigene Tiere), oder vom Bauer des Vertrauens.

Gute Frage obs nur ein Trollbeitrag ist, schließlich kommt sowas in Wahrheit auch immer wieder vor.

Eigne Hühner kamen eher zufällig und inzwischen hab ich 50 Hühner ( einschließlich Küken und Hähnen), und noch 16 Enten!

Aktuell läuft der Brüter und 2 Glucken ( Hühner wollen Mama werden und brüten). Also kommt demnächst noch was nach. Bei mir haben die Hühner Namen und ich streichel sie auch mal. Aber nicht zu verwechseln mit Streichelhühnern. Kuscheltiere sinds nicht. Ich meine lediglich das ich welche habe die besonders zutraulich sind und denen ich auch mal über den Rücken streichel.

So wild ist das mit der Haltung gar nicht finde ich.

Ach so wenn du magst kann ich dir mal Bilder schicken, grins.

Käfighaltung. Du bist echt arm dran.

Tierquäler.

Ich habe es mir extra kopiert, damit hier nicht noch ein Tippfehler reingerät.

Geraten hab ich euch gar nichts meine Beste. Ich rede lediglich von mir und habe nicht und nirgends geschrieben ihr solltet das auch tun. Ist lediglich meine Meinung. im übrigen muss ich kein Biofutter kaufen. Meine Hühner leben auch so wie ein glückliches Huhn.

Also ich glaube sicherlich nicht alles aber bei einigen Sachen von mir weiß ich das sie nicht Genmanipuliert sind weil ich den Bauer kenne der sie anbaut. Ob ich Dreck verfüttere weißt du selbst ja gar nicht, aber trotzdem sind meine Hühner auf jeden Fall glücklicher. Im übrigen gehts mir hier weniger um die Tatsache Bio und das Futter bei Lidl sondern um die Haltungsform. Und die ist bei Bodenhaltung und Käfig einfach scheiße. Das prangere ich in erster Linie an. Bio muss ich gar nicht füttern, nur wenn ich es täte würde ich es 100prozentig und aus überzeugung tun. :Ich selbst aber wie gesagt tus nicht lege aber viel wert auf die Haltung der Hähner.

Und wie du schon sagst Sachen mischen kann jeder, jedoch kommt natürlich bei mir noch ein wenig mehr dazu als nur 1 plus 1 plus 1 und fertig.

Danke für den link!

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Dioxin in Bio-Eiern gefunden - Hof gesperrt

Kurz vor Ostern sind erneut verseuchte Eier aufgetaucht, ausgerechnet bei einem Bio-Erzeuger in Nordrhein-Westfalen. Die Ware enthielt dioxinähnliches PCB, die Konzentration lag bis zu sechsmal so hoch wie erlaubt. Der Hof mit 25.000 Legehennen wurde gesperrt.

Ein Ei wird in einem Labor untersucht: Erneuter Dioxin-Fund kurz vor Ostern

Düsseldorf - Ausgerechnet in der Woche vor Ostern haben Prüfer erneut Dioxin in Eiern entdeckt. Die Eier aus zwei von insgesamt vier Ställen eines Bio-Erzeugers in Nordrhein-Westfalen seien mit dioxinähnlichen Polychlorierten Biphenylen (PCB) belastet - die Konzentration habe den Grenzwert bis um das Sechsfache überschritten, teilte das Verbraucherschutzministerium in Düsseldorf mit. PCB kann dem Ministerium zufolge im Prinzip mit Dioxin gleichgesetzt werden. Letztmalig seien Eier am 7. März ausgeliefert worden. Sie hatten das Mindesthaltbarkeitsdatum 31. März.

Wie das Ministerium am Mittwoch mitteilte, soll es sich bei den Funden jedoch um einen Einzelfall handeln. Wo genau sich der Hof befindet, gab das Ministerium nicht bekannt. Woher die Dioxin-Belastung stamme, sei noch unbekannt, in dem auf dem Hof aktuell verwendeten Futter seien aber keine Verunreinigungen gefunden worden. Genauere Erkenntnisse erhoffe man sich von der Analyse der Rückstellproben des älteren Futters. Der Lieferant sitze in Niedersachsen - die dortigen Behörden seien eingeschaltet worden.

Vor allem Supermärkte beliefert

Der Betrieb beliefert nach Angaben des Ministeriums vor allem Supermärkte. Nach einem Bericht des WDR-Hörfunks liegt er im ostwestfälischen Kreis Minden-Lübbecke. Das Ministerium wollte sich dazu nicht äußern. Auf dem Hof werden die Legehennen in vier Ställen gehalten. Bei Eiern aus zwei Ställen seien deutlich überhöhte Dioxin-Werte festgestellt worden, bei Eiern aus den beiden anderen Stallungen leicht erhöhte Werte. Die Dioxin-Analysen seien aufwendig, hieß es aus dem Ministerium, Ergebnisse würden deshalb voraussichtlich nicht vor Freitag vorliegen.

Der Verzehr auch der höher belasteten Eier bedeute keine akute Gefährdung. Schädigungen seien aber bei häufigem und langfristigem Verzehr dioxinverseuchter Lebensmittel nicht auszuschließen. Dioxine sind chemisch ähnlich aufgebaute Verbindungen, die aber unterschiedlich giftig sind. Bereits geringe Konzentrationen können gefährlich sein. Als Langzeitwirkungen wurden etwa Störungen des Immunsystems, schwere Erkrankungen der Haut, der Atemwege, der Schilddrüse und des Verdauungstrakts festgestellt. In Tierversuchen wurden krebserregende Wirkungen nachgewiesen.

Zuletzt hatten überhöhte Dioxin-Werte in Eiern und Fleisch Anfang 2011 die Verbraucher verunsichert. Das Dioxin stammte damals aus Futtermitteln und hatte sich weit verbreitet - Tausende Betriebe waren damals gesperrt.

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Belastete Bio-Eier: Öko-Geflügelhöfe wegen Dioxin-Verdacht gesperrt

Belastete Bio-Eier: Öko-Geflügelhöfe wegen Dioxin-Verdacht gesperrt

Nachdem erhöhte Dioxin-Werte in Bio-Eiern festgestellt wurden, sind mehre Öko-Geflügelhöfe vorübergehend gesperrt worden. Als Grund der Verseuchung gilt mit Dioxin belasteter Mais aus der Ukraine. Dieser war zu Futtermittel verarbeitet worden.

Wegen Dioxin-Verdachts hat das Landesamt für Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) am Freitag knapp ein Dutzend Bio-Geflügelhöfe vorübergehend gesperrt. Die betroffenen Höfe könnten bis auf weiteres ihre Eier nicht verkaufen, und bereits ausgelieferte Ware werde aus dem Handel genommen, sagte LANUV-Präsident Heinrich Bottermann in Recklinghausen. Es wird geprüft, ob das Hühnerfutter in den Betrieben mit Dioxin belastet war.

Der Discounter Lidl reagierte bereits am Freitag auf die Information, dass mehrere Legebetriebe mit dioxinhaltigem Futtermittel beliefert worden seien: Das Unternehmen nahm bundesweit alle Bio-Eier aus seinem Sortiment. Grund für die Futterverschmutzung ist laut LANUV dioxinbelasteter Mais aus der Ukraine: Der Mais sei im Januar dieses Jahres von einem Futtermittelhersteller am Niederrhein zu Mischfutter für Nutztiere verarbeitet und an landwirtschaftliche Betriebe in mehreren Bundesländern ausgeliefert worden.

Betroffen von der Sperrung in Nordrhein-Westfalen sind laut Behörde Betriebe in den Kreisen Minden-Lübbecke, Soest, Mettmann/Ennepe-Ruhr sowie im Oberbergischen und Rheinisch-Bergischen Kreis. In amtlichen Untersuchungen werde derzeit geprüft, ob die dort produzierten Eier erhöhte Dioxin-Werte aufwiesen, heißt es.

Auch das Verbraucherschutzamt in Niedersachsen hat bereits Untersuchungen bei Bio-Geflügelhöfen unternommen. Bei zwei von 13 Futtermittelproben sei ein erhöhter Dioxin-Wert festgestellt worden, sagte eine Sprecherin des Landesamts für Verbraucherschutz in Oldenburg. Zudem sei bei Eierproben von zwölf Höfen in zwei Fällen die Dioxin-Belastung zu hoch gewesen.

Öko-Verband warnte selbst vor Gefahr

Das Bielefelder "Westfalen-Blatt" berichtet unter Berufung auf das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in Braunschweig, das dioxinverseuchte Futter sei an Betriebe in mindestens neun Bundesländer geliefert worden: Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt. Nach Informationen des Blattes könnte auch Brandenburg betroffen sein. Ein Sprecher des Bundesamtes sagte der Zeitung, hinzu kämen Betriebe in Belgien und den Niederlanden.

Das belastete Futter ging dem Bericht zufolge an 21 Betriebe des Vereins für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen (KAT). Dieser hat durch eigene Kontrollen die Gefahr entdeckt, wie das nordrhein-westfälische Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz dem Blatt mitteilte.

Fipronil : Auch Bio-Eier mit Insektizid belastet

Der Rückruf von mit Fipronil belasteten Eiern betrifft auch in Deutschland mehr Chargen als bisher bekannt. In einer weiteren Eier-Packstation im Kreis Borken hat das nordrhein-westfälische Umweltministerium Eier von zwei niederländischen Betrieben ermittelt, die mit dem Insektizid belastet und in den Handel gelangt sind. Die Stempelaufdrucke der neu hinzugekommenen Betriebe lauten 0-NL 4392501 und 0-NL 4385501.

Das niedersächsische Agrarministerium warnte außerdem am Dienstagabend auf dem Verbraucherschutz-Internetportal Lebensmittelwarnung vor Eiern mit dem Aufdruck 0-NL-4310001 und 1-NL-4167902. Damit sind inzwischen acht Betriebe bekannt, die Fipronil eingesetzt haben. Die bisher bekannten Chargen tragen in Nordrhein-Westfalen die Stempelaufdrucke 1-NL 4128604 und 1-NL 4286001. Die Legedaten liegen zwischen dem 9. und dem 21. Juli. In Niedersachsen sind die Chargen 1-NL 4128604 oder 1-NL 4286001 sowie die Mindesthaltbarkeitsdaten 14.08.2017 und 16.08.2017 betroffen.

Die niederländische Lebensmittelkontrollbehörde teilte underdessen mit, Fipronil sei in weiteren 17 Geflügelbetrieben gefunden worden. Eier mit 27 Codes gelten nun als gesundheitsschädlich, die Behörde warnte vor dem Verzehr der Eier dieser Betriebe. Insgesamt sind 180 Geflügelzüchterbetriebe vorübergehend gesperrt, bis Sonntag wollen die Behörden die Eier aller Betriebe testen.

Der Stempel auf Eiern gibt Auskunft über ihre Herkunft und die Haltungsform der Legehennen. Die Ziffern 0 bis 3 an erster Stelle stehen für Biohaltung (0), Freilandhaltung (1), Bodenhaltung (2) oder Käfighaltung (3). Hinter den anschließenden zwei Buchstaben verbirgt sich die Länderkennung der Erzeugerbetriebe (NL für Niederlande, DE für Deutschland), hinter der Ziffernfolge am Ende die Legebetriebsnummer.

Für Bio-Eier gelten strenge Regeln

Unter den belasteten Chargen sind auch Eier aus Biohaltung. Für Bio-Eier gelten die strengsten Produktions- und Haltungsbedingungen, etwa müssen die Hennen mehr Platz haben, eine Auslauffläche, sie müssen scharren und picken können, dürfen nur ökologisch erzeugtes Futter bekommen. Der Einsatz von Pestiziden, etwa zur Stallsäuberung, ist verboten.

Auf genau diesem Weg ist aber offenbar das Fipronil in die Eier gekommen. Nach Behördenangaben ist das Mittel Dega16, das auf Basis ätherischer Öle für die Reinigung und Desinfektion von Ställen zugelassen ist, in unzulässiger Weise mit Fipronil vermischt worden. Dieses Insektizid wird zur Bekämpfung von Flöhen, Zecken oder Läusen verwendet. Es ist jedoch als Arzneimittel für die Anwendung bei Lebensmittel liefernden Tieren verboten. Über Haut und Gefieder nehmen Legehennen das Insektizid auf, Rückstände davon können später auch in Eiern und im Fleisch der Tiere nachgewiesen werden.

Auch deutsche Betriebe Kunden des Reinigungsmittelherstellers

Das mit Fipronil gemischte Reinigungsmittel könnte auch in deutschen Ställen eingesetzt worden sein, sagte Friedrich-Otto Ripke, der Präsident der Deutschen Geflügelwirtschaft, der Neuen Osnabrücker Zeitung. Ripke ist auch Vorsitzender des Vereins für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen. Der Verein setzt sich für eine transparente Qualitätssicherung bei der Produktion von Eiern in Deutschland und seinen Nachbarländern ein. Er hat seine Mitglieder aufgefordert, sich zu melden, sofern sie Kunden des niederländischen Unternehmens seien, das den Wirkstoff in die Ställe gebracht haben soll. Daraufhin hätten sich neben 100 Eierproduzenten aus den Niederlanden auch "weniger als zehn Betriebe aus Deutschland gemeldet".

Die niederländischen Behörden haben Millionen mit dem Insektizid verseuchte Eier aus Supermärkten zurückrufen lassen. Für Erwachsene ist der Verzehr von belasteten Eiern nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung nicht gefährlich, da die gemessenen Werte nicht sehr hoch sind. Für Kinder ergebe sich jedoch ein potenziell erhöhtes Risiko. In höheren Dosen kann Fipronil bei Menschen Haut und Augen reizen sowie Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen verursachen.

Heimische Produzenten decken knapp 70 Prozent der Nachfrage an Eiern in Deutschland ab. Der Rest wird laut dem Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) aus dem Ausland importiert, meistens aus Nachbarländern wie den Niederlanden, Belgien oder Polen.

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    Fipronil : Millionen mit Insektizid belastete Eier zurückgerufen

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    Neueste zuerst Leserempfehlung

    Hier verweise ich auch auf einen weiteren Schwindel:

    . auch wenn die Welt keine wirklich seriöse Quelle ist..

    Vegan ist wohl doch besser.

    Auch bei Bio … und »immer wieder Holland«. Ich kaufe seit Jahren »keine holländische Produkte« mehr ¡¡ Ein muss, seit dem Futtermittelskandal …

    In früheren Jahre, bantragten die Holländischen Biologisch Dynamisch arbeitenden Bauern in unserem europäischen Verband ein Gefährliches spritzmittel für Apfelbüme verwenden zu dürfen … …

    Die Hemmschwelle ist in Holland nicht cetis paribus

    „Auch bei Bio … und »immer wieder Holland«. Ich kaufe seit Jahren »keine holländische Produkte« mehr ¡¡ Ein muss, seit dem Futtermittelskandal …“

    Aber der deutsche Bio-Skandal mit über 50 Toten und tausenden teils schwerst Geschädigten hat keinerlei Umdenken bewirkt?

    Bis vor einigen Jahren saßen die Hühner vor Vogelmilben und anderen Parasiten weitgehend sicher in ihren Käfigen. Dann wurde ausgerechnet diese Haltungsform mit den qualitativ besten Eiern, den geringsten Tierverlusten und niedrigsten Medikamentenverbrauch verboten. Warum nur?

    Es ist simpel: Keine Eier mehr konsumieren.

    Gehen ein regional priduziertes Ei, am besten Bio, ist nun wirklich nix einzuwenden.

    Dioxin: Behörden finden belastete Eier aus Niedersachsen

    Belastete Eier Höfe in Niedersachsen wegen Dioxin-Funden gesperrt

    Behörden haben erneut mit Dioxin belastete Eier gefunden. Diesmal sind konventionelle Höfe in Niedersachsen betroffen, sie wurden gesperrt. Ausgelieferte Eier wurden zurückgerufen, Stempelnummern veröffentlicht.

    Eier in der Sortiermaschine: Neue Dioxin-Funde in Niedersachsen

    Hannover - Zwei Legehennen-Betriebe in Niedersachsen dürfen wegen erhöhter Dioxinwerte vorerst keine Eier mehr ausliefern. In welchem Zeitraum und Umfang belastete Ware in den Handel gelangt ist, ist noch unklar. Eine unmittelbare Gesundheitsgefahr für die Verbraucher bestehe nicht, sagte eine Sprecherin des Agrarministeriums in Hannover. "Wir gehen davon aus, dass ein Großteil der Eier bereits aus den Verkaufsregalen geholt worden ist."

    Der Hinweis auf die Belastung war von einem Labor in Schleswig-Holstein gekommen, das die Eier im Auftrag der Höfe untersucht hatte. Als Konsequenz aus dem Dioxin-Skandal vor gut einem Jahr waren Labore zur Meldung positiver Befunde an die Behörden und nicht nur die Betriebe selbst verpflichtet worden. Da diese sogenannten Eigenkontrollen nur alle zwei bis drei Monate vorgenommen werden, ist unklar, über welchen Zeitraum belastete Eier ausgeliefert wurden.

    Die Vertriebswege würden derzeit noch ermittelt, hieß es. Gewarnt wurde vor dem Verzehr von Eiern mit den Erzeugercodes 1-DE-0354451, 1-DE-0354452, 1-DE-0354453 und 1-DE-0352691.

    Weitere Betriebe in der Region sollen nun verstärkt kontrolliert werden, auch um die noch unbekannte Quelle der Belastung einzugrenzen. Laut den Behörden gibt es bisher keine Verbindung zu den Funden von Dioxin in Eiern in Nordrhein-Westfalen. Dort war bei zwei kleinen Direktvermarktern in Duisburg belastete Ware entdeckt worden. Zudem tauchten auf einem Hof in Ostwestfalen Eier mit erhöhten Dioxin-Werten auf.

    Die beiden nun ermittelten Höfe in Niedersachsen liegen im Kreis Aurich. Es handelt sich um Freilandbetriebe mit konventioneller Haltung und insgesamt 2800 Legehennen. Die Behörden wollen das Futtermittel, den Boden und das Wasser untersuchen und eine mögliche Belastung über die Luft prüfen lassen. Die beiden Großbetriebe hätten ihr Futter vom gleichen Lieferanten in Niedersachsen bezogen, bei dem ebenfalls Futtermittelproben kontrolliert werden sollten, sagte die Ministeriumssprecherin.

    • Kontaminierte Eier: Zwei weitere Betriebe nach Dioxin-Funden gesperrt (05.04.2012)
    • NRW: Dioxin in Bio-Eiern gefunden - Hof gesperrt (04.04.2012)
    • Dioxin-Skandal: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Aigner-Ministerium (16.02.2012)
    • Futtermittel-Skandal: Foodwatch kritisiert Dioxin-Aktionsplan der Regierung (10.12.2011)
    • Lebensmittelskandal: Wie der Bio-Pfusch funktioniert (07.12.2011)
    • Nordrhein-Westfalen: Ursache für Dioxin in Tierfutter entdeckt (16.11.2011)
    • Themenseite: Alles zum neuen Dioxin-Skandal
    • Dioxin: Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Gift-Skandal (05.01.2011)

    Dioxin-Skandal

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    Rückrufaktion

    Ein niederländischer Bio-Futtermittelhersteller hat nach aktuellem Kenntnisstand dioxinhaltige Futtermittel für die Bio-Frischei-Produktion an verschiedene Legebetriebe in Deutschland ausgeliefert.

    Darüber hat der Verein für kontrollierte alternative Tierhaltung e. V. (KAT) den gesamten Handel informiert.

    Lidl Deutschland hat daher umgehend reagiert und die dioxinbelastete Bio Eier aus Legebetrieben, die vom betroffenen Bio-Futtermittelhersteller beliefert worden sind, aus dem Verkauf genommen.

    Darüber hinaus hat Lidl heute bis auf Weiteres alle Bio-Eier bundesweit aus dem Sortiment genommen.

    onetz.de

    Der Skandal um verseuchte Eier in Bayern weitet sich aus: In den Freistaat wurden Insektizid-belastete Eier mit mindestens 14 Erzeugercodes geliefert - mehr als angenommen. Die belasteten Eier müssen raus aus den Regalen.

    München. Hunderttausende Insektizid-belastete Eier mit insgesamt 14 Kennnummern sind aus den Niederlanden nach Bayern geliefert worden, darunter auch Bio-Eier. Diese Eier dürften nicht weiter verkauft werden, eine Rücknahme sei eingeleitet worden, teilte das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) am Freitag mit.

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