понедельник, 11 декабря 2017 г.

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Allergietest -Online .de

Eine Ei Allergie bzw. Hühnerei-Allergie oder korrekter Hühnereiweißallergie tritt vor allem in den jungen Jahren bei Säuglingen und Kindern auf. Ei Allergien sind auch häufig keine permanente Allergien, sondern sie vergehen mit den Jahren. Im Erwachsenenalter ist eine Hühnereiallergie eher selten.

Auch wenn der Name es nicht suggeriert, so ist man bei einer Ei Allergie nicht gegen das Ei an sich allergisch, sondern um genau zu sein gegen das Eiweiß darin. Dabei besteht keine generelle Allergie gegen Eiweiß, sondern gegen bestimmte Eiweiße von verschiedenen Nahrungsmitteln. Die korrekte Bezeichnung ist deshalb auch Hühnereiweißallergie, auch wenn sich im Sprachgebrauch der allgemeine Begriff Ei Allergie durchgesetzt hat. Die Allergene können im Hühnerei sowohl im Eiklar (Eiweiß) als auch im Eidotter (Eigelb) sitzen. Im Eiklar sind allerdings mehr Allergene zu finden als im Eidotter. So finden sich im Eiklar unter anderem Ovomukoid, Ovalbumin, Ovotransferrin und Lysozyme, die für eine allergische Reaktion des Körpers verantwortlich sein können. Die Hauptallergene im Eigelb sind hingegen Albumin und YGP42. 1 Die Stoffe haben unterschiedliche Eigenschaften, sodass manche von ihnen hitzestabil sind, andere wiederum hitzelabil. Ist beispielsweise das hitzelabile Ovalbumin das entsprechende Allergen, dann kann dieses nach dem Erhitzen für einen Ei-Allergiker ungefährlich werden.

Diese ganz spezielle Nahrungsmittelallergie wird meist nicht sofort diagnostiziert, sondern oft erst über Umwege. Nachfolgend werden die Symptome aufgelistet, die für eine Hühnereiallergie sprechen können.

Symptome der Ei Allergie

Zu den Symptomen einer Ei Allergie zählen unter anderem::

Ei Allergie Test

Eine Ei Allergie kann man durch verschiedene Testverfahren herausfinden. Oft zum Einsatz kommt der sogenannte Pricktest, aber auch Bluttest sind keine Seltenheit. Ab und an greift man auch auf einen Provokationstest zurück, um die Ergebnisse von vorangegangenen Tests und Beobachtungen zu bestätigen.

Der Pricktest zählt sich zu den Hauttests, bei denen der behandelnde Arzt eine Allergenlösung tröpfchenweise auf den Unterarm gibt. Anschließend werden diese Stellen mit einer feinen Lanzette kurz angestochen, damit die Lösung unter die Haut gehen kann. Nun wird abgewartet, ob die Haut eine Reaktion zeigt, z.B. in dem sich Quaddeln bilden oder die Haut sich verfärbt. Sollte sich keine Reaktion zeigen, dann kann eine Hühnereiallergie ausgeschlossen werden. Bei einer Reaktion hingegen kann nicht automatisch auf das Vorliegen einer Allergie geschlossen werden. Eine gründliche Anamnese ist deshalb ebenfalls sehr wichtig.

Ebenfalls häufig wird ein Bluttest durchgeführt. Dabei wird das Blut nach speziellen IgE-Antikörpern durchsucht. Werden diese im hohen Maße gefunden, dann kann dies auf eine Ei Allergie hinweisen, ein Beweis ist es aber noch nicht. Nur im Kontext mit beobachteten Symptomen und evtl. weiteren Tests kann eine eindeutige Diagnose erstellt werden.

Bluttests auf eine Ei Allergie können auch Zuhause alleine ohne Arzt durchgeführt werden. Im Internet kann man sich beispielsweise Allergie-Selbsttests kaufen, bei denen man sich selbst ein paar Tropfen Blut aus dem Finger entnimmt. Anschließend werden diese in eine Testlösung gegeben und nach einige Minuten kann man ablesen, ob eine Ei Allergie vorliegen könnte oder nicht. Bei einem positiven Ergebnis muss aber dennoch ein Arzt konsultiert werden, da das Ergebnis alleine noch keine Allergie eindeutig beweist.

Generell gilt bei Nahrungsmittelallergien das betroffene Nahrungsmittel, das die allergische Reaktion auslöst, bei einer Ei Allergie also das Ei, zu vermeiden. Das hört sich oft leichter an als gesagt, da das Ei in vielen Lebensmitteln verarbeitet ist, an die man zuerst gar nicht denkt. So dienen Eier heutzutage als Binde-, Lockerungs- oder auch Dickungsmittel (z.B. in Kuchen, Teig- und Backwaren, Saucen, Mayonnaise, Brühen . ). In den Zutatenlisten taucht das Ei auch nicht immer unter der Bezeichnung „Ei“ auf, sondern in den verschiedensten Variationen, wie beispielsweise Eiprotein, Eiöl, Flüssigei, Gefrierei, Trockeneiweiß, E322 Lecithin, E1105 Lysozym usw. Für eine Ernährungsumstellung müssen also erst einmal entsprechende Lebensmittel identifiziert werden. Anschließend müssen diese Produkte aus dem Speiseplan gestrichen werden. Ein bloßer Verzicht ist aber meistens nicht wirklich zielführend, da eine ausgewogene Ernährung weiterhin gewährleistet werden muss. Deshalb sollte man sich mit einem Ernährungsberater zusammensetzen.

Vogel-Ei-Syndrom

Unter dem Volgel-Ei-Syndrom („Bird-Egg-Syndrom“) versteht man eine Kreuzreaktion zwischen Eiallergenen und anderen Allergenen des Huhnes. Betroffene leiden also nicht nur durch den Verzehr von Hühnereier, sondern auch beispielsweise auch beim Verzehr von Hühnerfleisch oder auch beim Kontakt von Vogelfedern.

Eine sehr wirkungsvolle Therapie ist die sogenannte Hyposensibilisierung. Auch bekannt unter den Begriffen Allergieimpfung oder Spezifische Immuntherapie. Dabei wird dem Körper das entsprechende Allergen in steigender Dosis über einen längeren Zeitraum hinzugeführt. Abgezielt wird auf eine Gewöhnung an das Allergen, damit es nicht mehr zu der überschießenden Reaktion des Immunsystems kommt.

Quellen und Verweise

  • 1 : Flanagan, Simon, Handbook of Food Allergen Detection and Control (Woodhead Publishing Series in Food Science, Technology and Nutrition) , S.318

Allgemeiner wichtiger Hinweis:

Die auf dieser Seite aufgeführten Informationen wurden im bestem Gewissen nach dem aktuellen Stand der Forschung zusammengetragen und aufbereitet. Für eine Richtigkeit kann dennoch nicht garantiert werden. Deshalb dienen die Informationen auch nicht für eine Selbstdiagnose und ersetzen auf keinen Fall einen Arztbesuch. Darüber hinaus dienen die Artikel der allgemeinen Bildung und stellen keine Beratung für individuelle Fälle dar. Bei Fragen rund um Ihre Gesundheit ist der Arzt immer erster Ansprechpartner!

Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V.

Hühnerei-Allergie

Hühnerei-Allergien gehören mit der Kuhmilch-Allergie zu den häufigsten Allergien im Säuglingsalter. Diese frühkindlichen Allergien bestehen in der Regel ein bis zwei Jahre und können danach "rauswachsen“. Im Erwachsenenalter sind Hühnerei-Allergien selten.

Wofür wir uns einsetzen und we lche Angebote wir für unsere Mitglieder haben, lesen Sie am Ende des Textes.

Oft kommt es bei der Hühnerei-Allergie zu Begriffsverwechslungen. Im Folgenden wird der weiße (klare) Teil des Hühnereis als Eiklar und das Gelbe als Eidotter bezeichnet. Der Begriff Eiweiß wird gezielt vermieden, da der Laie oftmals bei einer Hühnereiweiß-Allergie meint, es dürfte generell kein Eiweiß mehr verzehrt werden.

Die vom Immunsystem gebildeten Antikörper, die mit für die allergische Reaktion verantwortlich sind, werden immer nur ganzspezifisch gegen eine spezielle Eiweißkomponente gebildet. Somit gibt es keine allgemeine “Eiweiß-Allergie”, sondern nur eine Hühnereiweiß-Allergie, Kuhmilcheiweiß-Allergie etc.

Der eindeutige Nachweis einer Hühnerei-Allergie wird durch einen Allergologen mittels verschiedener Haut-/Blutuntersuchungen (Prick, IgE) und diätetischer Verfahren erbracht. In Einzelfällen muss eine Provokation ergänzend durchgeführt werden.

Meiden von Hühnereiern

Die Therapie besteht in erster Linie aus einer Ernährungsumstellung. Nachdem durch den Allergologen eindeutig festgestellt worden ist, dass eine Hühnerei-Allergie vorliegt, müssen Ei- und Eiprodukte vom Speiseplan gestrichen werden. Dazu gehören: Frühstücksei, Eigelb, Eiklar, Rührei, Spiegelei, Eierstich, Pfannkuchen, Panaden, Kuchen mit Ei oder Omelette.

Neben dem Frühstücks-, Rühr- und Spiegelei werden Eier vielfach in der eigenen Küche zur Verarbeitung von Lebensmitteln eingesetzt. Pfannkuchen, Panaden, Cremespeisen und Kuchen sind ohne die Zutat Ei kaum denkbar. Dies hat auch die Lebensmittelindustrie für sich entdeckt und setzt Eier als Binde-, Lockerungs- und Dickungsmittel ein.

Beim Einkauf von verpackten Lebensmitteln kann ein Blick auf das Zutatenverzeichnis eine Orientierungshilfe sein. Hier werden Hühnereier und Produkte daraus als Zutat aufgelistet und fett oder unterstrichen hervorgehoben. Dabei sollte auf folgende Begriffe geachtet werden: Eiöl, Eiprotein, Flüssigei, Flüssigeiweiß, Gefrierei, Trockenei, Trockeneiweiß, Trockeneigelb, (Ovo-)Albumin, Ovo-Protein, Simplesse, Vollei, E 322 Lecithin (ei), E 1105 LYsozym (Ei).

Um trotz Diät eine ausgewogene Ernährung zu sichern und eine Alternative fürs Kochen und Backen zu schaffen, ist eine individuelle Ernährungstherapie sinnvoll. Die Ernährungsfachkräfte des Deutschen Allergie- und Asthmabundes stehen Ihnen für eine individuelle Beratung gerne zur Verfügung und vermitteln Ihnen Adressen von Ernährungsfachkräften in Ihrer Region.

"Eiweiß" im Rahmen der Nährwertanalyse (. Gramm (g) Eiweiß/ Protein) zeigt nicht die Verwendung von Hühnerei an.

Sollten Sie weitere Fragen haben, dann wenden Sie sich an den Deutschen Allergie- und Asthmabund e.V. Dort erhalten Sie als Mitglied eine detaillierte Beratung durch das DAAB-Wissenschaftsteam.

Zu diesem Thema bieten wir Ihnen weitere schriftliche Informationen:

  • Ernährungs-Symptom-Tagebuch
  • Restaurantkarte Hühnerei-Allergie
  • Flyer zur Allergenkennzeichnung
  • Ernährungsfachkräfte in Ihrer Nähe

Das gibt es zusätzlich nur für unsere Mitglieder

  • Hühnerei-Allergie: Fragen von A-Z
  • Ausführliche Ernährungsempfehlungen zur Hühnerei-Allergie
  • Eiersatzprodukte für den täglichen Gebrauch
  • Restaurantkarte Hühnerei-Allergie
  • Informationen zur Allergen-Kennzeichnung
  • Rezeptsammlung des DAAB

Dafür setzen wir uns ein

  • Bessere Allergie-Diagnostik von Lebensmittelallergien: Zugang für Patienten zu leitliniengerechter Diagnostik, d.h. Anamnese, Blut- und Hauttests und ggf. orale Provokationstestung (auch stationär).
  • Kostenübernahme einer qualifizierten Ernährungstherapie der Krankenkassen für Patienten mit einer Lebensmittel-Unverträglichkeit.
  • Ein für den Verbraucher verständliches und eindeutiges Zutatenverzeichnis:

    • einen Allergiehinweis auf verpackten Lebensmitteln außerhalb der Zutatenliste, in dem die allergieauslösenden Zutaten in "einfacher Sprache" aufgeführt sind. Beispiel: Enthält Milch, Weizen.
    • Einzelverpackungen aus Großgebinden sollten (bei ausreichender Verpackungsgröße) den Hinweis auf das Vorkommen von Hauptallergenen und möglichen unbeabsichtigten Verunreinigungen erhalten.
    • Differenzierung der Gruppen "Glutenhaltiges Getreide" und "Schalenfrüchte" bei Hinweisen auf unbeabsichtigte Kontamination: Statt "Kann Schalenfrüchte enthalten" besser formuliert "Kann Haselnüsse, Mandeln (etc.) enthalten". Statt "Kann glutenhaltiges Getreide enthalten" besser formuliert "Kann Weizen, Dinkel (etc.) enthalten".
  • Einheitliche Kennzeichnung durch einen vorgegebenen Wortlaut für das unbeabsichtigte Vormommen von Allergieauslösern (Spurenkennzeichnung).
  • Festlegung einer einheitlichen Grundlage zur Kennzeichnung von unbeabsichtigt vorkommenden "Spuren" anhand von medizinisch gesicherten Schwellenwerten.
  • Schriftliche Information zu allergenen Zutaten, die vollständig, tagesaktuell und für Kunden einsehbar ist.
  • Verpflichtende Allergenschulung für alle Mitarbeiter in Herstellung und Service bei unverpackt angebotenen Lebensmitteln (Lose Ware), z.B. angeschlossen an die Hygieneschulung.
  • Sichere Außer-Haus Verpflegung für Lebensmittelallergiker in Kitas, Schulen, Kliniken etc.: Verpflichtende Allergieschulungen für lebensmittelverarbeitende Berufe wie Metzger, Bäcker etc.
  • Aufnahme des Themas Lebensmittelallergien in die Ausbildung von Köchen, Metzgern, Bäckern sowie in allen Bereichen des lebensmittelverarbeitenden Industrie und Gastronomie.

Unsere Buchempfehlungen zu diesem Thema

Rezepte ohne Milch, Ei, Weizen und Soja, C. Schäfer, B. Schäfer, 2011

Richtig einkaufen bei Nahrungsmittel-Allergie, Dr. Reese, Constien, Schäfer, 2007

Hühnereiallergie

Von einer Hühnereiallergie betroffen sind meist nur Säuglinge oder Kinder. Erwachsene haben nur sehr selten mit dieser, nur temporär auftretenden Lebensmittelallergie zu tun. Welche Symptome mit einer Hühnereiallergie einhergehen und wie man sie zweifelsfrei bestätigen kann, erfährst du hier. Doch welche Auswirkungen hat eine Diagnose auf die Ernährungsweise? Dieser Eintrag gibt ebenfalls Auskunft darüber, was man als Betroffener in seiner Ernährung beachten muss und welche Lebensmittel gemieden werden müssen. Wie man sich trotz Allergie gesund und ausgewogen ernähren kann, verrät der Yazio.de-Tipp.

Die Hühnereiallergie ist eine kurzfristige Lebensmittelallergie. Meist tritt sie bereits im Säuglings- oder Kindesalter auf. Die Allergie bleibt ein bis zwei Jahre bestehen und klingt dann wieder ab. Fälle einer Hühnereiallergie im Erwachsenenalter sind eher selten. Die Hühnereiallergie gehört zu den häufigsten Auslösern von allergischen Reaktionen im Kindesalter.

Bei einer Hühnereiallergie ist der Betroffene gegen das Eiweiß im Ei allergisch. Das bedeutet, dass der Allergiker weder das gelbe Eidotter noch das Eiklar verträgt, er aber andere Lebensmittel essen kann, obwohl diese auch Eiweiß enthalten. Eiweiß, auch Protein genannt, ist ein Oberbegriff für eine Gruppe von Nährstoffen. Die Eiweiße in verschiedenen Nahrungsmitteln unterscheiden sich untereinander sehr. Daher ist ein Betroffener bei einer Hühnereiallergie nur gegen das Eiweiß vom Hühnerei und nicht gegen alle Eiweiße allergisch.

Hühnereiallergie: Symptome und Nachweis

Durch die Allergie kommt es zu Beschwerden wie Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Nesselsucht und Neurodermitisschüben. Die Hühnereiallergie Symptome können von leichtem Unwohlsein bis hin zu einem gefährlichen anaphylaktischen Schock reichen.

Sind mehrere Anzeichen für eine Hühnereiallergie aufgetreten, ist ein Allergietest beim Arzt zu empfehlen. Die Allergie wird meist durch eine Blutuntersuchung und einen Pricktest festgestellt. Bei der Blutuntersuchung können bestimmte Antikörper nachgewiesen werden. Diese Antikörper bilden sich gegen körperfremde Allergene. Das endgültige Ergebnis dieser Untersuchung liegt erst nach zwei Wochen vor. Wesentlich schneller ist der Pricktest durchzuführen. Hier sind die ersten Aussagen bereits nach 20 bis 30 Minuten möglich. Der Arzt durchsticht die Haut mit einer Nadel. Anschließend werden auf diese Stelle wenige Tropfen der untersuchenden Substanz aufgetragen.

Hühnereiallergie: Ernährung und Rezepte

Eier werden in der heimischen Küche vielfältig angewendet und auch die Lebensmittelindustrie verwendet Hühnereier als Binde-, Dickungs- oder Lockerungsmittel. Daher fällt eine Ernährung ohne Eier im ersten Moment schwer, ist aber bei einer Hühnereiallergie streng einzuhalten, um ohne die Beschwerden zu leben. Wurde eine Allergie festgestellt, sollte man auf alle Eierprodukte verzichten. Dazu gehören natürlich Spiegelei, Rührei, Eierstich, Pfannkuchen, Omelette, Panaden und Kuchen. Weiterhin sind Eier aber auch in Teig- und Backwaren, Klößen, Cremespeisen, Eis, Mayonnaise, Saucen, Fruchtsäften, Brühe, Aspik und Eierlikör zu finden.

Auch ohne Ei ist Backen und Kochen möglich. Es gibt geschmacksneutrale Ei-Ersatzprodukte, welche zum Kochen und Backen geeignet sind. Darüber hinaus existieren viele Hühnereiallergie Rezepte, in denen das Ei durch andere Produkte ausgetauscht wird. So kann etwa in Kuchen Pflanzenöl und Wasser verwendet werden, zum Binden von Frikadellen eignen sich Grießmehl, Haferflocken oder Quark. In Cremespeisen kann das Ei durch Gelatine ausgetauscht werden.

Das Zutatenverzeichnis auf verpackten Produkten vereinfacht den Einkauf. Dort muss die Verwendung von Hühnerei gekennzeichnet sein. Dabei verstecken sich Bestandteile von Ei hinter Begriffen wie E322 Lecithin, E1105 Lysozym, Eiprotein, Eiöl, Flüssigei, Flüssigeiweiß, Flüssigeigelb, Trockenei, Trockeneigelb, Trockeneiweiß, Gefrierei, Ovo-Protein, Ovo-Albumin, Simplesse oder Vollei.

Ernährung bei Hühnereiallergie

Auch mit einer Hühnereiallergie ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung möglich. Dabei ist vor allem auf einen abwechslungsreichen Essensplan zu achten. Wichtig sind viel Gemüse und Obst, daneben auch Vollkornprodukte, mageres Fleisch, Fisch, Milchprodukte und Hülsenfrüchte. Es empfiehlt sich bei einer Lebensmittelallergie mit einem Ernährungsexperten einen ausgeglichenen Speiseplan zu entwickeln.

Inhaltsverzeichnis

Über den Autor

Andrea ist seit über zehn Jahren Journalistin und schlitterte immer wieder von Diät zu Diät. Erst durch eine achtsame und kohlenhydratarme Ernährung sowie tägliche Sporteinheiten konnte sie dauerhaft abnehmen. Wenn sie nicht gerade durch den Park joggt, geht sie mit dem Hund spazieren oder hält sich mit Yoga gesund und fit.

Allergie gegen Eier: Besser schon als Baby Hühner­eiweiß essen?

Allergien gegen Lebens­mittel wie Hühner­eiweiß nehmen zu – und sie entwickeln sich häufig bereits in den ersten zwei Lebens­jahren. Eltern fragen sich, ob und wie sich vorbeugen lässt. Gewöhnen statt vermeiden, heißt eine Strategie – für die es immer mehr wissenschaftliche Hinweise gibt. Das gilt auch für Klein­kinder, die familiär vorbelastet sind, wie eine neue Studie aus Japan zeigt.

Jüngere häufiger betroffen als Erwachsene

Klein­kinder und auch Jugend­liche leiden öfter unter Lebens­mittel­allergien als Erwachsene. Gefährdet sind vor allem jene, die mindestens einen engen Verwandten haben, der Allergiker ist – Vater, Mutter oder Geschwister. Aber auch Kinder ohne eine solche genetische Vorbelastung können eine Lebens­mittel­allergie entwickeln.

Allergierisiko bei Verzicht fünf­mal höher

Hühner­eiweiß gilt als besonders all­ergen. Die aktuelle Studie aus Japan – publiziert im medizi­nischen Fachmagazin The Lancet – hat untersucht, ob sich durch frühes Einführen von Eiern in die Baby­kost das Risiko einer Allergie verringern lässt. Alles deute darauf hin, so das Fazit der japa­nischen Forscher: Von 60 Kindern, denen erhitztes pulverisiertes Hühner­eiweiß zugefüttert worden war, entwickelten nur fünf eine Eial­lergie, das sind acht Prozent. In der Kontroll­gruppe, die ein all­ergen­freies Plazebopulver erhalten hatte, bekamen dagegen 23 von 61 Kindern eine Eial­lergie – das heißt 38 Prozent. Ihr Risiko für eine Hühnerweiß­allergie ist demnach fünf­mal höher als bei jenen Kindern, die früh mit dem All­ergen Bekannt­schaft machen.

Nur allergiegefähr­dete Kinder nahmen teil

An der Studie nahmen ausschließ­lich allergiegefähr­dete Kinder teil. Sie waren ansonsten gesund und zeigten auch keine Symptome einer Lebens­mittel­allergie, hatten aber einen Haut­ausschlag entwickelt. Ein Allergologe beaufsichtigte die Kinder, während sie die erste Dosis Hühner­eiweiß bekamen – und auch später, als die Dosis erhöht wurde. Die kleinen Probanden wurden nach dem Zufalls­prinzip in zwei Gruppen einge­teilt. Weder Eltern noch behandelnde Ärzte wussten, welches Kind welcher Gruppe zugehörte. Eine Gruppe bekam ab einem Alter von 6 Monaten ein halbes Jahr lang täglich das zuvor erhitzte und dann pulverisierte Hühner­eiweiß zur Beikost. Nach drei Monaten wurde die Dosis von 25 auf 125 Milligramm erhöht. Die Kontroll­gruppe wurde im gleichen Zeitraum mit einem all­ergen­freien Plazebo gefüttert, das in Aussehen und Geschmack identisch mit dem Hühner­eiweiß­pulver war. Andere eierhaltige Lebens­mittel durften die Kinder während dieser Zeit nicht essen, ansonsten gab es keine Einschränkungen bei der Ernährung. Über­dies wurde der Haut­ausschlag der Kinder konsequent behandelt.

Studie vorzeitig abge­brochen

Im Alter von einem Jahr wurden die Kinder auf Hühner­eiweiß­allergie untersucht. Schon da zeigte sich deutlich der positive Effekt eines frühen Kontakts mit dem All­ergen. Die Forscher werteten das Ergebnis dieser Zwischen­analyse als durch­schlagenden Erfolg und brachen die Studie darum vorzeitig ab. So konnte leider nicht erfasst werden, ob sich auf lange Sicht unerwünschte Wirkungen einstellen. Zudem besteht die Gefahr, dass die Wissenschaftler den Nutzen der frühen Einführung über­schätzt haben.

Auch andere All­ergene in die Beikost

Allerdings stützen andere Unter­suchungen die Ergeb­nisse der japa­nischen Studie. Früher und regelmäßiger Verzehr von Erdnussbutter etwa kann das Risiko, eine Allergie gegen Erdnüsse zu entwickeln, senken. Auch liegen Hinweise dafür vor, dass Fisch­konsum im ersten Lebens­jahr präventiv wirkt. Der gleiche Effekt wird für Gluten in der Baby-Beikost vermutet. Die Ernährungs­kommis­sion der Deutschen Gesell­schaft für Kinder- und Jugend­medizin (DGKJ) empfiehlt in ihrer Publikation Ernährung für Säuglinge, wie alle anderen Beikost­produkte auch Lebens­mittel mit starken Nahrungs­mittel­allergenen ab dem fünften bis siebten Lebens­monat schritt­weise einzuführen. Eltern allergiegefähr­deter Babys sollten sich am besten mit dem Kinder­arzt beraten, wie diese frühe Einführung ablaufen sollte. In unserem Special Brei für Brei zum Familienessen finden Sie weitere Tipps für die Ernährung im ersten Lebens­jahr.

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Allergie gegen eier

Die Eier des Haushuhnes (Gallus domesticus) sind eine wichtige Proteinquelle in der menschlichen Ernährung. Mayonnaisen, Soßen, Teig-/Backwaren, Glasuren, viele Wurstsorten, Salate, Fertigspeisen, Liköre, Wein, Süßwaren, Shampoos. Dabei können Eibestandteile Bindemittel, Klärmittel, Schaumbildner und Emulgatoren sein In Spuren Vorkommen in Fischmehl, Soja, Arzneimittel/Impfstoffe. Gelegentlich können Eier auch Spuren der an die Hühner verabreichten Futtermittel (z.B. Fischmehl) oder Arzneimittel enthalten.

Verwendung als kosmetischer Inhaltsstoff

Hydrolyzed albumen (INCI). Proteinhydrolysate aus Hühnereieiweiß. Funktion: antistatisch, hautpflegend, viskositätsregelnd, haarkonditionierend

Hydrolyzed egg protein (INCI). Proteinhydrolysate aus Eiern. Funktion: haarkonditionierend

Hydrolyzed egg shell membrane (INCI). Proteinhydrolysate aus Innenmembran von Eischalen. Funktion: hautpflegend

Luteum ovi extract (INCI). Extrakt aus Eidotter. Funktion: hautpflegend, haarkonditionierend

Luteum ovi powder (INCI). Endprodukt der Entwässerung der Dotter von Hühnereiern. Funktion: abrasiv

Ovum (INCI). Der gesammte Inhalt von Hühnereierern. Funktion: hautpflegend, haarkonditionierend

Ovum oil (INCI). Durch Extraktion aus Dotter frischer Hühnereier gewonnenes Öl. Es besteht vorwiegend aus Cholesterin, Lezithin sowie aus Glyceriden von Clupanodonsäure, Linolsäure, Ölsäure, Palmitinsäure und Stearinsäure. Funktion: geschmeidig machend

Ovum powder (INCI). Pulver aus getrochneten ganzen Hühnereiern. Funktion: abrasiv

Ovum shell powder (INCI). Entsteht durch Zerkleinern von Hühnereischalen. Funktion: abrasiv

Allergologie (Relevanz)

Die Ei-Allergie manifestiert sich meist in den ersten Lebensjahren. Hühnereier sind neben der Kuhmilch die häufigste Ursache einer Nahrungsmittelallergie im Kindesalter. In diesem Alter ist die Ei-Allergie nicht selten ein Vorzeichen einer späteren ”atopischen Karriere”. Mit zunehmenden Alter nehmen Ei-Allergien üblicherweise wieder ab. Im Erwachsenenalter wird meistens zunächst eine inhalative Allergie durch das Halten von Ziervögeln erworben und die alimentäre Ei-Allergie tritt erst später auf (Vogel-Ei-Syndrom/bird-egg-syndrome, siehe unter ”Vögel”). Besonders empfindliche Personen können bereits auf geringste Mengen von Ei-Protein reagieren.

Die klinischen Erscheinungen können in unterschiedlicher Intensität mit gastrointestinalen Beschwerden, Reaktionen seitens des Respirationstraktes, der Haut und des Kreislaufsystems (bis zum anaphylaktischen Schock) – isoliert oder in Kombination – einhergehen. In Einzelfällen wurde auch ein orales Allergie-Syndrom beobachtet.

Das Ei setzt sich aus dem Eiklar und Eigelb (Dotter) zusammen. Bei der Sensibilisierung gegen Eiklar- und Eigelb-Proteine ist eine starke Altersabhängigkeit zu beobachten. Eiklar-Allergien werden in erster Linie bei Kindern beobachtet, bei Erwachsene überwiegen Sensibilisierungen gegen Dotter-Proteine bei gleichzeitigem Bestehen eines Vogel-Ei-Syndroms.

Das Eiklar besteht fast vollständig aus Proteinen, von den die fünf Hauptkomponenten etwa 80 % der gesamten Proteinmenge ausmachen. Das wichtigste Allergen des Eiklars ist das Ovomukoid, ein Glykoprotein. Es ist sehr resistent gegen Denaturierung, vor allem Hitzedenaturierung, so dass auch gekochte und gebratene Eier eines dieser Allergene enthalten. Das Ovalbumin ist ein Phosphoglykoprotein mit nur geringer Thermostabilität; sofern keine Sensibilisierung durch Ovomukoid vorliegt, werden gekochte oder gebratene Eier vertragen.

Der Dotter (Eigelb) besteht zu über 50 % aus Lipiden. Daneben enthält er eine Vielzahl von Proteinen, die in drei verschieden Fraktionen eingeteilt werden können. Die Allergenität der Eidotter-Proteine scheint schwächer als die des Eiklars zu sein. Als Livetin wird die hydrophile Fraktion des Eigelbs bezeichnet. Livetin besteht aus mehreren Proteinkomponenten – 6 Major-, 4 Minor-Komponenten - und wird nach der elektrophoretischen Mobilität in alpha-, beta- und gamma-Livetin eingeteilt.

Kreuzreaktionen können bestehen

  • zwischen den verschiedenen Allergenen des Hühnereis
  • zwischen Ei-Allergenen und anderen Allergenen des Huhnes
  • zwischen Allergenen des Hühnereis und denen von Eiern anderer Vögel

Im Dotter, im Serum und im Fleisch von Hühnern wurden Proteine nachgewiesen, die immunologische Kreuzreaktivitäten mit Hauptallergenen des Hühnereiklars zeigten. Damit kann eine Kreuzallergie zwischen Hühnereiproteinen und Allergenen von Hühnerfleisch und ggf. auch von Putenfleisch begründet sein. Neben einer isolierten Allergie gegen Hühnereiproteine können auch Allergien gegen andere Vogeleiproteinarten (Truthahn-, Enten-, Gänse-, Möwen-, Kiebitz-, Wachteleier u.a.) vorliegen.

Diagnostik

Prick, i.c. (Al.: Hühnerei, gesamt, klar, gelb); RAST (Ph.: Eiklar, Eigelb, Ovalbumin, Ovomukoid, Ei-ganz, Lysozym)

Lebensmittelauswahl bei Hühnereiweißunverträglichkeit

Milch und Milchprodukte

  • Milchshakes mit Lezithinzusatz
  • Cremeeis
  • Fruchteis
  • Milchspeiseeis mit Ei
  • Speiseeispulver mit Eispulver
  • italienisches Eis von der Eisdiele
  • Milch
  • Käse
  • Joghurt
  • Sauermilch
  • Quark
  • Buttermilch
  • Sahne/Sauerrahm
  • Eiscreme ohne Ei
  • Kunstspeiseeis
  • Aspik, Sülze
  • Corned beef
  • zubereitetes Hackfleisch

(z.B. Frikadellen, Tatar,

Hamburger, Buletten)

  • Fleisch, paniert
  • Fisch, paniert
  • bei einer zusätzlichen Allergie

    auf Geflügeleiweiß, muss

    Hühnerfleisch gemieden werden

    • Schinken, gekocht, geräuchert
    • Rohwurst (z.B. Salami,

    Mettwurst, Teewurst)

  • Bratenaufschnitt (z.B. Kasseler, Schweinebraten, Roastbeef)
  • Brühwürste (z.B. Knacker,

    Wiener, Leberkäse, Bierschinken)

  • Hackepeter
  • Fisch, frisch oder tiefgekühlt,

    unpaniert

  • Fleisch, frisch oder tiefgekühlt, unpaniert
    • Margarine mit Eigelb und Lezithin
    • Produkte, die Lezithin enthalten (z.B. pflanzlichen (vegetarischen) Brotaufstrichen, Nuss-Nougat-Creme
    • Margarine ohne Lezithin und

    (Feinkostsalate, Mayonnaise, Saucen, Ketchup, Dressings)

    Bei dieser Produktgruppe muss auf die Zutatenliste geachtet werden, da die Produkte Hühnereiweiß/Hühnerlezithin enthalten können. Sind pflanzliches Eiweiß bzw. pflanzliches Lezithin verwendet worden, sind die Lebensmittel geeignet.

    • Pudding mit Ei
    • Pudding mit Schokostückchen
    • Creme mit Ei
    • italienische Nachspeise (z.B. Tiramisu)
    • Puddingpulver ohne Ei
    • Dessertpulver zum Kaltanrühren ohne Eipulver
    • Fruchtkaltschale
    • Fruchtquark
    • Fruchtjoghurt
    • Grütze
    • Fertigpuddings ohne Ei

    Getreide und Getreideprodukte

    • Pumpernickel
    • Grahambrot
    • Zwieback
    • süße Brötchen
    • Kuchen
    • Kekse mit Ei
    • Torten
    • Kleingebäck
    • Biskuit
    • Strudelteig
    • Waffeln
    • Lebkuchen
    • Baisers/Meringen
    • Lezithinteigwaren
    • Paniermehl
    • Backmischungen
    • Mehl, Getreideflocken
    • Müsli
    • Rahmblätterteig
    • Mürbeteig ohne Ei
    • Lebkuchenteig ohne Ei
    • Diätgebäck ohne Ei
    • italienischeHartweizengrieß-nudeln ohne Ei
    • Sojanudeln
    • Vollkornnudeln ohne Ei
    • Vollreiswaffeln
    • Cornflakes
    • Brot und Hefegebäck können mit Eiweiß glasiert sein, das Gebäck glänzt dann.
    • Bei Gebäck und Brot nachfragen, ob diese mit Backmitteln hergestellt wurden, Backmittel sind Mischungen, die Eibestandteile (z.B. auch Eilezithin) enthalten können; Vollkornprodukte und -brötchen aus dem Reformhaus werden ohne Backmittel hergestellt
    • Traubensaft
    • Mischgetränke mit Lezithinzusatz
    • Ovomaltine
    • Mineralwasser
    • Frucht- und Kräutertees
    • Fruchtsäfte (ungeklärt)
    • Getreidekaffee

    (Tiefkühlwaren, Konserven, Trockenprodukte)

    • Trockensuppen mit Ei (Lezithin)
    • Suppenkonserven mit Ei
    • panierte Produkte
    • Trockensaucen mit Ei
    • Mayonnaisen, Remouladen
    • Tomatenketchup
    • Brühen, klare Suppen, Gemüsebrühen
    • Tiefkühlgebäck (Kuchen, Pizza, Torten)
    • Tortellini, Ravioli
    • Kinderfertigmenüs mit Ei oder Eiernudeln
    • Feinkostsalat mit Mayonnaise
    • Fertigsaucen (für Salate, Fleisch, Desserts)
    • Tiefkühlgemüse u. -obst ohne Zusätze
    • Suppen, Saucen, Mayonnaise ohne Ei
    • Dressings auf Sojabasis
    • Tomatenketchup aus dem Reformhaus
    • Gemüse und Obst in Dosen, Gläser ohne Zusätze
    • Kartoffelprodukte ohne Ei und Lezithin
    • Bratlinge aus Gemüse und Soja
    • Säuglings- und Kinderfertigmenüs ohne Ei
    • Sauerkonserven
    • reines Weinstein-Backpulver
    • Tortenguss ohne Ei oder Lezithin

    Um bei Säuglings- und Kleinkindernahrungsmittel sicher zu gehen können auch die jeweiligen Hersteller angefragt werden, diese verschicken Listen mit genauen Inhaltsstoffe der Produkte.

    Versorgung mit kritischen Nährstoffen

    Eier enthalten hochwertige Eiweiß, Vitamin A, Vitamin B1, Vitamin B2 und Eisen. Das Kind, das abwechslungsreich ernährt wird, braucht jedoch aus ernährungswissenschaftlicher Sicht keine Eier.

    Literatur:1, 2, 114

    Romeira: Egg allergy - to be or not to be boiled. Allergy, 58, 533-534 (2003)

    Dr. Irion kündigt publizistische Neuauflage seines allergologischen Werkes für das Frühjahr 2016 an. Lesen Sie mehr

    Profitieren Sie von den Kenntnissen und Erfahrungen von Dr. Irion:

    Allergie gegen Hühnerei: Allergene, Meidung, Ersatz

    Eine Allergie gegen Hühnerei betrifft meist Kleinkinder - im Erwachsenenalter ist die Hühnerei Allergie eher selten. Zwar kann sich die Hühnerei Allergie bei Kindern im Laufe der Zeit auch wieder verlieren. Solange sie besteht, sind jedoch schwere allergische Symptome und im schlimmsten Fall ein allergischer Schock möglich. Die wichtigste Maßnahme ist es deshalb, das Allergen zu meiden. MeinAllergiePortal sprach mit Dipl. oec. troph. Petra Funk-Wentzel, Praxis für Ernährungstherapie, Schwerpunkt Allergologie und Nahrungsmittelunverträglichkeiten in Stuttgart darüber, wie man Hühnerei meiden bzw. ersetzen kann.

    Wo sitzen die Allergene beim Hühnerei, im Eiklar oder im Eigelb?

    Hühnerei kann sehr schwere allergische Reaktionen auslösen. Die Allergene können sowohl im Eiklar als auch im Eigelb vorkommen. Häufig gibt es nur Sensibilisierungen gegen die Proteine im Eiklar, jedoch ist es küchentechnisch schwierig diese Trennung so exakt zu vollziehen, dass der Verzicht auf das gesamte Hühnerei empfohlen wird.

    Zunächst wird bei einem Bluttest bestimmt, ob gegen den Gesamtextrakt "Hühnereiweiß" eine Sensibilisierung vorliegt. In einzelnen Fällen können auch die Einzelkomponenten bestimmt werden, da dies Hinweise auf die schwere der möglichen Reaktion und die Toleranzentwicklung geben kann.

    Ein sehr hitzestabiles und aggresives Einzelallergen ist das "Ovomucoid", das im Eiklar vorkommt. Liegt eine Sensibilisierung gegen Ovomucoid vor, so besteht ein Risiko für Reaktionen gegen Hühnerei in allen Zubereitungsformen - roh und erhitzt!

    Andere Einzelkomponenten wie das "Ovoalbumin", welches im Eiklar und Eigelb vorkommt und auch das "Ovotransferrin" oder "Ovolysozym" verlieren dagegen beim Erhitzen ihre Allergenität. Sie sollten aber immer im Einzelfall mit den Allergologen klären, ob Ei in bestimmten Formen gegeben werden kann!

    Sind diese Allergene auch in anderen Vogeleiern vorhanden, oder kann man mit einer Hühnerei Allergie, z.B. Wachteleier, essen? Und: erstreckt sich die Allergie auch auf Geflügelfleisch?

    Der Verzehr von Eiern anderer Vögel kann zu Kreuzreaktionen führen und sollte mit dem Allergologen abgeklärt werden. Eine gleichzeitige Allergie auf Geflügelfleisch kommt sehr selten vor, dann handelt es sich um das Vogel-Ei-Syndrom.

    • 30 Sep 2013
    • Autor: Sabine Jossé, www.mein-allergie-portal.com

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    Hühnereiweißallergie / Ei-Allergie

    Die Hühnereiweißallergie gehört zu den „echten“ Lebensmittelallergien, bei der das Immunsystem Antikörper gegen Eiweiße des Hühnereies bildet. Hühnerei kann schwere allergische Symptome auslösen. Dafür genügen sogar geringe Spuren von Ei, denn das Eiweiß des Eis gehört zu den potentesten Allergenen.

    Die Ei-Allergie tritt am häufigsten bei Babys und kleinen Kindern auf und verliert sich oft bis zum Schulalter wieder. Behandelt wird sie mit einer strikten eifreien Ernährung, bei der alle eihaltigen Lebensmittel gemieden werden.

    Umgangssprachlich werden auch die Begriffe Hühnereiallergie, Ei-Allergie, Hühnereiunverträglichkeit, Hühnerei-Intoleranz oder Eiweißallergie verwendet. Die wissenschaftlich korrekte Bezeichnung ist Hühnereiweißallergie, da das Immunsystem Eiweiße des Eies als fremd erkennt.

    Was ist eine Hühnereiweißallergie? Und was passiert im Körper?

    Unser Immunsystem schützt den Körper vor Krankheitserregern und Fremdstoffen. Aus nicht vollständig erforschten Ursachen kann das Immunsystem jedoch manchmal fehlerhaft arbeiten. Es erkennt dann Inhaltsstoffe im Ei als Fremdstoffe und bekämpft diese, als wären es Erreger.

    Das erste Erkennen eines Allergens im Hühnerei wird als „Sensibilisierung“ bezeichnet und läuft unbemerkt ab. Ist das Immunsystem nun auf Hühnereiweiß sensibilisiert, werden die Allergie auslösenden Stoffe im Ei (die Ei-Allergene) bei jedem erneuten Kontakt vom Immunsystem sofort wiedererkannt und der Körper reagiert mit Symptomen.

    Bei einer Eiweißallergie vom Sofort-Typ setzen die Symptome meist innerhalb weniger Minuten nach dem Kontakt mit Ei ein.

    Da es sich bei Hühnereiern um ein Grundnahrungsmittel handelt, das in sehr vielen Lebensmitteln enthalten ist und fast täglich gegessen wird, ist ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen dem Verzehr und den auftretenden Symptomen nicht sofort erkennbar.

    Die ersten Symptome einer Ei-Allergie treten meist bei Babys im ersten Lebensjahr auf. Im Alter bis zum 3. Lebensjahr gehört die Hühnereiweißallergie, zusammen mit der Kuhmilch- und Erdnussallergie, zu den drei häufigsten IgE-vermittelten Lebensmittelallergien. 1 bis 2 Prozent der Babys und Kleinkinder haben eine nachgewiesene Hühnereiallergie.

    Zum Glück ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass ein Kleinkind oder Baby eine Allergie gegen Hühnerei verliert. Etwa 70 Prozent aller Hühnereiallergiker reagieren bereits mit sechs Jahren nicht mehr mit Hühnereiallergie-Symptomen.

    Allergene des Hühnereis

    Im Ei gibt es fünf Hauptallergene: Ovomukoid, Ovalbumin, Ovotransferrin, Lysozym und Livetine. Hauptallergene sind die Ei-Bestandteile, die bei mehr als 50 % der Ei-Allergiker Symptome auslösen.

    Das Ei besteht aus Eiklar (Eiweiß) und Eigelb (Dotter).

    Im Eiklar finden sich fast nur Proteine (Eiweiß). Das wichtigste Allergen des Eiklars ist das Ovomukoid, ein Glykoprotein. Es kann durch Erhitzen nicht verändert werden, so dass es auch in gekochten und gebratenen Eiern enthalten ist.

    Weitere Allergene in Eiklar sind Ovalbumin, Ovotransferrin und Lysozyme.

    Ovalbumin wird beim Erhitzen zerstört. Hat also jemand eine Allergie gegen das Ovalbumin im Ei, werden gekochte oder gebratene Eier vertragen. Eine Verträglichkeit von erhitztem Ei sollte immer unter ärztlicher Aufsicht, nicht zu Hause, getestet werden.

    Das Eigelb besteht zu über 50 % aus Fetten. Der Rest des Eigelbs sind jedoch Eiweiße, die ebenfalls eine Allergie auslösen können. Das alpha-Livetin ist das Hauptallergen im Eigelb. Die Allergenität der Eiweiße im Eigelb sind aber generell schwächer als die des Eiklars.

    Bei der Ei-Allergie spielt das Alter eine große Rolle. Eiklar-Allergien werden in erster Linie bei Kindern beobachtet, bei Erwachsenen überwiegen Allergien gegen Eigelb-Proteine.

    Eier von anderen Vögeln

    Neben den Hühnereiern können auch andere Vogeleier (z. B. Puteneier, Truthahneier, Enteneier, Gänseeier, Möweneier, Kiebitzeier oder Wachteleier) eine Allergie hervorrufen. Oder Sie können zu sogenannten Kreuzallergien führen. Bei Hühnereiallergie sollten Sie Eier anderer Vögel immer nur verzehren, wenn die Verträglichkeit vom Allergologen eindeutig festgestellt wurde.

    Kreuzallergie bei Hühnereiweißallergie

    Aufgrund der Ähnlichkeit der Allergene kann es zu folgenden Kreuzallergien kommen:

    • zwischen den verschiedenen Allergenen des Eiklars und des Eidotters im Hühnerei
    • zwischen Ei-Allergenen und Allergenen im Hühnerfleisch
    • zwischen Allergenen des Hühnereis und denen von Eiern anderer Vögel (Puten, Truthahn-, Enten-, Gänse-, Möwen-, Kiebitz-, Wachteleier u.a.)

    Die Kreuzallergie zwischen Hühnerei und Hühnerfleisch wird Vogel-Ei-Syndrom („Bird-Egg-Syndrom“) genannt.

    Symptome der Hühnereiweißallergie

    Eine Hühnereiallergie kann wie andere Allergien verschiedene Symptome auslösen, wie Neurodermitis, Hautausschlag, Übelkeit, Durchfall, Asthma oder Anaphylaxie.

    Allergische Symptome der Hühnereiweißallergie, die IgE-vermittelt sind, zeigen sich sehr schnell innerhalb weniger Minuten bis zu 2 Stunden.

    Bei T-Zell-vermittelten Allergien (Typ IV-Allergien) treten die Symptome meist erst nach 1 bis 2 Tagen auf. Sie führen meist zu entzündlichen Veränderungen der Haut (Ekzeme, Neurodermitis).

    An den Symptomen allein ist aber nicht erkennbar, ob und welche Allergie die Beschwerden auslöst. Um eine Hühnereiweißallergie eindeutig festzustellen, muss ein Arzt mehrere Tests und Diagnosewerkzeuge anwenden.

    Mögliche Symptome einer Lebensmittelallergie gegen Hühnereiweiß sind:

    • Symptome der Haut (häufig): Juckreiz , rote Flecken, Nesselsucht (Urtikaria), Quaddeln, Neurodermitis und ekzematöser Haut-Ausschlag.

    Haut-Symptome treten bei 90 % der betroffenen Babys und Kinder auf.

    Magen-Darm-Symptome treten bei ca. 45 % der betroffenen Babys und Kinder auf.

    Bei Babys beginnen die Symptome oft direkt mit dem Breialter, also im Alter zwischen sechs und acht Monaten, wenn begonnen wird, hühnereihaltige Babynahrung zu füttern.

    Tests & Diagnose der Hühnereiallergie

    Nicht immer handelt es sich um eine Hühnereiweißallergie, wenn sich die oben genannten Symptome zeigen. Die Diagnose stellt ein Allergologe oder Dermatologe, also ein Spezialist für Hauterkrankungen oder Allergien.

    Die Diagnose einer Ei-Allergie beruht auf den klassischen Bausteinen der Allergiediagnostik:

    • Allergologische Anamnese: Erhebung der Krankheitsgeschichte unter Einbeziehung der Beobachtungen des Patienten hinsichtlich unverträglicher Lebensmittel und aktueller Symptome
    • Haut-Test und/oder IgE-Blut-Test
    • Ernährungs- und Symptomprotokoll (Ernährungstagebuch)
    • Orale Provokationstestung: Verabreichung des Hühnerei-Allergens mit Beobachtung der Symptome unter ärztlicher Aufsicht

    Um eine Lebensmittelintoleranz aufzuspüren, wird in der Regel zu Beginn der Behandlung die Vorgeschichte des Patienten und das Beschwerdebild in einem Gespräch mit dem Arzt genau ermittelt und analysiert (Anamnese).

    Es werden Fragen gestellt wie: „Um welche Symptome handelt es sich?“ „Wann und unter welchen Umständen treten die Beschwerden auf?“, “Wie lange bestehen die Beschwerden schon?“ Welche Allergien oder Unverträglichkeiten gibt es in der direkten Verwandtschaft?“

    Die Suche nach den Auslösern wird erleichtert, wenn Betroffene dem Arzt Hinweise geben können. Dazu können sie vor dem Arztbesuche ein Ernährungstagebuch führen.

    Haut-Tests zur Diagnose der Hühnereiweißallergie

    Als Standard unter den Allergie-Hauttests gilt der Prick-Test (skin prick test, SPT). Bei diesem Test wird auf markierte Hautstellen jeweils ein Tropfen der zu testenden Allergenlösungen aufgebracht. Anschließend sticht der Arzt an diese Stellen mit einer feinen Lanzette in die Haut, damit die Allergen-Lösung unter die Haut gehen kann. Nun wird 15 bis 20 Minuten abgewartet und danach geschaut, ob die Haut eine Reaktion zeigt, z. B. indem sich Quaddeln bilden oder die Haut sich rötet. Sollte sich keine Reaktion zeigen, ist der Prick-Test negativ. Dann kann eine IgE-vermittelte Allergie gegen Hühnereier ausgeschlossen werden.

    Bei einem positiven Testergebnis, also wenn die Haut reagiert, kann allerdings keinesfalls 100%ig auf das Vorliegen einer Eiweißallergie des Hühnereis geschlossen werden. Eine gründliche Anamnese ist hier ebenfalls sehr wichtig. Eventuell müssen ergänzend weitere Diagnosewerkzeuge wie das Ernährungs- und Symptomprotokoll und/oder ein Provokationstest durchgeführt werden. Außerdem hängt der diagnostische Wert des Tests sehr von der Qualität des verwendeten Extrakts und der Erfahrung des durchführenden Arztes ab.

    Prick-zu-Prick-Test

    Stehen keine käuflichen Substanzen für einen Prick-Test zur Verfügung oder liefert ein Test mit diesen kein eindeutiges Ergebnis, kann auf den Prick-zu-Prick-Test zurückgegriffen werden. Hierbei wird die Lanzette zunächst in das Lebensmittel gestochen (bei der Hühnereiweißallergie also in das Eidotter oder Eiklar) und anschließend in die Haut des Patienten gebracht.

    Eher selten durchgeführt werden der Intrakutantest und der Reib- und Scratch-Test.

    Atopie-Patch-Test

    Insbesondere um verzögerte Reaktionen abzuklären, also um T-Zell-vermittelte Lebensmittelallergien (Typ-IV-Allergien vom Spättyp) ausfindig zu machen, wird ein Atopie-Patch-Test durchgeführt. Dabei werden die Eibestandteile Eigelb und Eiklar einzeln mit einem Pflaster auf die Haut am Rücken aufgebracht und verbleiben dort. Nach zwei Tagen wird die Haut auf Veränderungen untersucht.

    Der Test ist hilfreich, wenn z. B. bei Neurodermitis-Patienten oder Kindern mit Hautausschlägen der Verdacht besteht, dass eine Ei-Allergie an der Verschlimmerung der Symptome beteiligt ist. Allerdings muss dabei beachtet werden, dass die Haut bei Neurodermitis-Patienten sehr empfindlich ist und falsch positive Reaktionen auftreten können.

    Bluttests zur Diagnose der Hühnereiweißallergie

    Ermittlung des Gesamt IgE-Spiegels

    Um zu ermitteln, ob der Körper generell vermehrt IgE-Antikörper bildet, kann der Gesamt-IgE-Spiegel (alle freien IgE-Antikörper) im Blut gemessen werden.

    Achtung: Erhöhte Gesamt-IgE-Werte treten bei allergischen Erkrankungen, aber auch bei Parasitenbefall und bei bestimmten Blutkrankheiten (hämatologische Erkrankungen) auf.

    Eine Hühnereiweißallergie lässt sich auch über Allergen-spezifische IgE-Antikörper im Blut nachweisen. Bei diesem Test wird die Konzentration der IgE-Antikörper, z. B. gegen das Hauptallergen im Eiklar (Ovomukoid), im Blut ermittelt. Neue molekularbiologische Systeme wie die Microarray-Technologie, kommen bei dieser Untersuchung mit sehr wenig Blut aus.

    Achtung: Die Messung von IgE-Antikörpern im Blut erlaubt eine Aussage darüber, ob eine Sensibilisierung stattgefunden hat. Lässt aber nur bedingt eine Einschätzung der Schwere der Symptome und gar keine Aussage über die Art der Symptome zu. Es ist auch möglich, dass Allergen-spezifische IgE-Antikörper nicht nachgewiesen werden können, obwohl eine Sensibilisierung stattgefunden hat.

    Die Interpretation der Ergebnisse ist sehr komplex. Liegen erhöhte IgE-Antikörpern gegen Eiweiße des Eis vor, kann eine Hühnereiweißallergie nur zusammen mit weiteren Diagnosebausteinen (Provokationstest, Ernährungstagebuch) sicher diagnostiziert werden.

    IgG-Antikörper Bluttest

    Um Lebensmittelallergien, wie auch die Hühnereiweißallergie, aufzuspüren, bieten manche Labore einen Bluttest an, der IgG-Antikörper nachweist. Bei dieser neuen Methode, werden bis zu 300 verschiedene Lebensmittel getestet und die Ergebnisse teilweise mit Diätempfehlungen verknüpft.

    Achtung: nationale und europäische allergologische Fachverbände raten von diesen Tests ab, da ihrer Ansicht nach die Produktion von IgG-Antikörpern eine normale Reaktion des Körpers auf den Kontakt mit Lebensmitteln ist und damit keinen Hinweis auf eine Krankheit gibt.

    Oraler Provokationstest

    Ob das Hühnerei für die Symptome verantwortlich ist, kann nur mit einem oralen Provokationstest sicher festgestellt werden.

    • Bei diesem Test wird das Allergie-verdächtige Lebensmittel in steigender Dosierung gegessen und Symptome der Lebensmittelallergie beobachtet.
    • Die Provokation sollte in einer symptomfreien oder mindestens in einer symptomarmen, möglichst stabilen Phase der Erkrankung durchgeführt werden.
    • Wegen des Risikos schwerwiegender allergischer Reaktionen sollte die Provokation immer unter medizinischer Aufsicht erfolgen.

    Dem Provokationstest geht eine mehrtägige allergenfreie bzw. allergenarme Diät voraus.

    a) Gibt es bereits einen konkreten Verdacht auf ein bestimmtes Allergen, wird dieses weggelassen (Eliminationsdiät).

    b) Wenn es noch keine Hinweise auf ein verdächtiges Lebensmittel gibt, wird die Nahrung allergenarm zusammengestellt.

    Für die Provokation nehmen die Betroffenen zunächst eine geringe Menge an Hühnerei zu sich. Nun wird die Ei-Menge in regelmäßigen Abständen erhöht (alle 30 – 60 Minuten), bis es entweder zu einer allergischen Reaktion kommt oder die Lebensmittelmenge erreicht ist, die von Gesunden durchschnittlich pro Tag aufgenommen wird (zum Beispiel ein ganzes Ei).

    Die Beobachtungsdauer sollte bei erwarteten Sofortreaktionen 24 Stunden betragen, bei möglichen Spätreaktionen (z. B. bei Neurodermitis) mindestens 48 Stunden.

    Doppelblinder, Placebo-kontrollierter oraler Provokationstest

    Die aussagekräftigsten Ergebnisse liefert der so genannte doppelblinde Placebo-kontrollierte orale Provokationstest. Die Reaktion auf das Ei wird hierbei mit der Reaktion auf ein Scheinallergen (Placebo) verglichen, wobei weder der Untersucher noch der Betroffene wissen darf, was gerade verabreicht wird (doppelblind). Allerdings ist bei diesem Test der Aufwand für Untersucher und Patient sehr hoch. Experten sehen diesen Aufwand jedoch gerechtfertigt, weil man nur so Lebensmittelallergien sicher diagnostizieren und Patienten vor unsinnigen Diäten bewahren kann.

    Symptom- und Ernährungstagebuch

    Um die Symptome und einen Zusammenhang zwischen Lebensmitteln zu erforschen, kann der Arzt zusätzlich anordnen, ein Beschwerde-/Ernährungstagebuch zu führen. Hier notieren Sie genau und mit Uhrzeit,

    • was Sie essen und trinken,
    • welche Medikamente Sie nehmen
    • welche Beschwerden (z. B. Kopfschmerzen) aufgetreten sind und
    • weitere Faktoren, wie z. B. Stress

    Der Arzt wird Ihnen eine genaue Anleitung und ein entsprechendes Formular für das Symptom- und Ernährungstagebuch mitgeben und bestimmen, wie lange die Aufzeichnungen des Essverhaltens dauern.

    Wie ein solches Ernährungstagebuch aussieht, können Sie vorab auf unserer Seite ansehen: kostenloses kochenOHNE Symptom- und Ernährungstagebuch.

    Ernährung & Behandlung bei Ei-Allergie

    Die einzige Möglichkeit der Behandlung der Hühnereiweißallergie ist die eifreie Ernährung. Sie beinhaltet die konsequente Meidung von Eiern und eihaltigen Lebensmitteln. In der Regel werden Eier in jeder Form, das heißt pur, roh, gekocht oder verarbeitet in Kuchen, Nudeln und dergleichen strikt gemieden.

    Auch wenn sich die Allergie nur gegen die Proteine im Eiklar richtet, wird der Verzicht auf das gesamte Hühnerei empfohlen, weil es sehr schwierig ist, Eigelb und Eiweiß 100%ig zu trennen.

    Nur im Einzelfall dürfen Ei-Allergiker erhitztes und gebackenes Ei essen. Dafür muss ärztlich festgestellt worden sein, dass die Ei-Allergie nur gegenüber hitzelabilen Ei-Allergenen besteht und es muss zusätzlich eine Provokationstestung auf erhitztes Ei durchgeführt worden sein.

    Tipps: Wie meide ich Eier in der täglichen Ernährung?

    • Eiklar und Eigelb sind aufgrund seiner vielen hervorragenden Eigenschaften eine häufig verwendete Zutat in der Lebensmittelindustrie und in selbst zubereiteten Speisen, Kuchen und Keksen. Obwohl es aber so viele Produkte gibt, die Ei enthalten, gibt es auch oft Alternativen ohne Ei: Eifreie Nudeln, Brote, Dressings und Eiscremes findet man recht unproblematisch, indem man die Zutatenliste auf der Packung studiert. Bei einigen industriell gefertigten Lebensmitteln kann Ei aber im Produkt versteckt sein, beispielsweise bei Brühen oder Säften, wenn diese mit Eiklar geklärt worden sind.

    Eifreie Ernährung von Säuglingen, Babys und Kindern

    • Das ausschließliche Stillen, also die Ernährung mit Muttermilch, ist während der ersten 4 bis 6 Monate für Babys die optimale Ernährung.
    • Die Mutter sollte sich während der Stillzeit eifrei ernähren. Andere häufige Lebensmittelallergene (Soja, Milch, Weizen usw.) müssen jedoch nicht von der Mutter gemieden werden.
    • Die Beikost mit Baby-Breien darf erst ab dem 5. Lebensmonat eingeführt werden und muss strikt eifrei sein.
    • Die Ei-Allergie muss nach ein bis zwei Jahren ärztlich überprüft werden.

    Nährstoffversorgung ohne Ei

    Im Gegensatz zu anderen Allergien und Unverträglichkeiten gefährdet der Verzicht auf Hühnerei nicht die vollwertige Ernährung, da die Versorgung mit hochwertigen Eiweißen auch durch andere tierische oder pflanzliche Alternativen leicht erreicht werden kann.

    Eier sind eine gute Quelle für Folsäure, jedoch kann der Bedarf ebenfalls gut durch grüne Gemüsesorten und Vollkorn gedeckt werden.

    Ei in der Zutatenliste

    Wer als Hühnereiallergiker industriell verarbeitete Lebensmittel oder Fertigprodukte aus dem Supermarkt kauft, für den ist das Studieren der Zutatenliste also unerlässlich.

    Die Zutatenliste gibt Auskunft, ob das Lebensmittel eihaltig ist oder nicht. In Zweifelsfragen gibt der Hersteller Auskunft.

    Eine Pflicht zur Allergenkennzeichnung von Ei und Eibestandteilen gilt übrigens sogar für unverpackte Lebensmittel (z. B. Brötchen) und für Gerichte in der Kantine, im Imbiss oder Restaurant. Achten Sie auf Schilder, Aushänge im Laden oder auf der Speise- und Getränkekarte. Fragen Sie im Zweifel beim Personal nach.

    Wie Sie Eier / Hühnereier anhand der Zutatenliste erkennen

    Diese Liste soll helfen Ei und Eibestandteile zu identifizieren, um eine eifreie Ernährung zu ermöglichen. Wenn eins der nachstehenden Begriffe in der Zutatenliste aufgeführt ist, ist das Lebensmittel für Hühnereiallergiker tabu:

    • Eigelb
    • Eiklar
    • Eilecithin
    • E 322 Lecithin (Ei)
    • Eiprotein
    • Eipulver, Eiweißpulver
    • Eischnee
    • Flüssigei, Flüssigeigelb, Flüssigeiweiß
    • Gefrierei, Gefriereigelb Globulin
    • Lysozym (Ei) E 1105, Konservierungsmittel E 1105 aus Eiklar
    • Lysozym wird aus Hühnerei gewonnen und wird als konservierender Zusatz in Käserinde, Schnittkäse und geriebenem Käse eingesetzt.
    • Ovozym, Ovomucoid, Ovo-/Albumin, Ovoprotein (alle Substanzen und Lebensmittel mit der Vorsilbe Ovo)
    • Simplesse
    • Trockenei, Trockeneigelb, Trockeneiweiß
    • Vollei, Volleipulver

    Hinweis: Der Begriff Eiweiß oder Protein unter den Nährwertangaben eines Lebensmittels bezieht sich auf das Eiweiß aller Zutaten und ist kein Hinweis auf Hühnerei.

    „Kann Spuren von Hühnerei enthalten“

    Auf vielen Verpackungen ist der Hinweis „Kann Spuren von Ei enthalten“ zu lesen. Was diese Angabe ganz genau bedeutet, können Sie in unserem Artikel zur Allergenkennzeichnung im Abschnitt „Hinweise auf Spuren von Allergenen“ nachlesen. Die Bedeutung dieses Hinweises muss für jeden Allergiker individuell geklärt werden.

    Verwendung von Hühnereiern

    Ei wird in der Lebensmittelindustrie und bei selbst zubereiteten Speisen verwendet:

    • als Emulgator (ermöglicht z. B. Öl und Wasser zu mischen) in Mayonnaise, Saucen, Suppen, Gebäck, Süßspeisen

    Wo kann ich noch mit Ei rechnen?

    Außer in Lebensmitteln können Ei-Bestandteile in

    • Medikamenten (lysozymhaltigen Lutschtabletten) oder

    Auch Pflegeprodukte enthalten manchmal Ei, z. B. Ei-Shampoo und könnten Beschwerden auslösen.

    Die besten Ei-Ersatz-Zutaten beim Backen ohne Ei

    Lebensmittel ohne Ei / Lebensmittel mit Ei

    Hühnereiallergiker und die Eltern allergiekranker Kinder stellen sich die Frage: "Welche Lebensmittel muss man bei Eiallergie meiden, welche sind erlaubt?"

    Betroffene Allergiker müssen die eihaltigen Lebensmittel und Zutaten der rechten Spalte meiden.

    Lebensmittel für eine eifreie Ernährung bei Hühnereiallergie (Tabelle)

    geeignete eifreie Lebensmittel

    verbotene eihaltige Lebensmittel

    Rührei, Omelette, Eierpfannkuchen, Crêpes

    • Brot, Brötchen, Knäckebrot ohne Ei
    • Getreide (Weizen, Roggen, Dinkel, Gerste, Hafer, Reis, Mais) als Flocken, Mehl, Grieß, Schrot oder Stärke
    • Pseudo-Getreide (Amaranth, Hirse, Quinoa, Bulgur, Buchweizen)
    • Müslis ohne Ei
    • Zwieback, Kuchen, Kekse ohne Ei
    • Nudeln / Pasta ohne Ei
    • Milchbrötchen, Rosinenbrötchen, Franzbrötchen, Berliner, Quarkbällchen, Butterzopf, Hefezopf, Brioche .
    • mit Ei glasierte Brot- und Backwaren
    • Kuchen, Torten, Biskuit, Waffeln, Stollen
    • Kekse, Löffelbiskuit, Zwieback, Franzbrötchen
    • Eiernudeln, Eierteigwaren, z.B. Spätzle
    • Fertigbackmischungen
    • Paniermehl
    • Fertigpizza, Fertigaufläufe
    • Alle Gemüse- und Obstsorten (frisch, tiefgefroren, getrocknet, Konserven)
    • Nüsse, Samen, Kräuter
    • Suppen und Soßen mit Ei als Bindemittel
    • Suppen, Soßen und Fertiggewürzmischungen aus der Tüte
    • Obst- und Gemüsefertiggerichte, z.B. Lasagne
    • Kartoffeln und alle selbst hergestellten Gerichte und Beilagen aus Kartoffeln
    • Kartoffelgratin, Kroketten, Knödel, Bauernfrühstück, Rösti, Kartoffelsalat
    • Kuhmilch, Schafsmilch Molke, Buttermilch, Kefir
    • Sahne, Kondensmilch, Joghurt, saure Sahne
    • Frischkäse, Quark, Feta, Ziegenkäse
    • Milchpulver mit Eibestandteilen,
    • Käse, Schnittkäse, geriebener Käse (Lysozym)
    • Eis
    • Kakaogetränke
    • Alle unverarbeiteten Sorten Fleisch, Fisch, Geflügel, Wild (frisch, tiefgekühlt, geräuchert ohne Zusätze)
    • Aufschnitt und Würstchen ohne Ei
    • Hackfleisch
    • Rohschinken, Roastbeef, Putenbrustaufschnitt
    • Paniertes Fleisch, z.B. Wiener Schnitzel
    • Fleischzubereitungen, z.B. Frikadellen, Tartar, Hamburger, Bouletten
    • Fleischfertiggerichte, z.B Pfannengerichte, Hühnerfrikassee
    • Würste + Aufstrich: Leberwurst, Leberpastete, Bratwurst, Brühwurst, Kochwurst, Mortadella und Fleischsalate
    • Panierter Fisch, Fischstäbchen
    • Fischsalate, Fischfertiggerichte, Fischpastete
    • vegane Pasteten und Brotaufstriche
    • Wasser / Mineralwasser
    • Tee, Kaffe
    • naturtrübe Fruchtsäfte und Fruchtsaftgetränke
    • Kakaopulver aus reinem Kakao
    • Schokolade ohne Ei
    • Honig, Marmelade
    • Fruchtgummi, Fruchtbonbons, Kaugummi, Traubenzucker
    • Götterspeise, Kompott
    • reines Frucht- und Wassereis, Sorbet, Eis ohne Ei
    • Instantgetränke
    • klare Fruchtsäfte, wenn zur Klärung Eiklar verwendet wurde
    • Kakaogetränkepulver, Ovomaltine
    • Wein, Campari, Liköre (z. B. Eierlikör, Cremelikör, Marsala)
    • Nuss-Nougat-Cremes, Schokocremes
    • Süßigkeiten wie Waffeln, Kekse, Biskuit, Schokolade, Pralinen
    • Eiscreme
    • Fertigpudding,-Desserts aus dem Kühlregal oder Tüte
    • Schaumzuckerwaren (Schokoküsse, Waffeln, Marshmallows)
    • Zuckerwatte, Cremespeisen, Desserts, Mousse
    • alle Öle (z.B. Olivenöl, Rapsöl, Sonnenblumenöl)
    • Butter
    • Margarine
    • Ketchup
    • Senf
    • Brühwürfel, Gemüsebrühpulver, Brühen
    • Fertigsuppen und -Soßen, Würzmischungen z.B. wie Maggi-Fix für Lachsauflauf
    • Mayonnaise, Remoulade, Dressing, Meerrettichsoße, Würzpasten

    Diese Liste zur eifreien Ernährung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Quellen dieser Lebensmittelliste zur Hühnereiweißallergie 2 3

    Quellen zum Text Hühnereiweißallergie

    1. Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V. (Daab), www.daab.de/ernaehrung/huehnerei-allergie
    2. Reese, Schäfer, Werfel, Worm: Diätetik in der Allergologie, Diätvorschläge, Positionspapiere und Leitlinien zu Nahrungsmittelallergie und anderen Nahrungsmittelunverträglichkeiten , 4. Auflage 2013, Dustri Verlag
    3. Körner, U. / Schareina, A.: Nahrungsmittelallergien und -unverträglichkeiten: in Diagnostik, Therapie und Beratung , Stuttgart 2010, Haug Verlag
    4. Worm M, Jappe U, Kleine-Tebbe J, Schäfer C, Reese I, Saloga J, Treudler R, Zuberbier T, Wassmann A, Fuchs T, Dölle S, Raithel M, Ballmer-Weber B, Niggemann B, Werfel T.: In-vitro-Diagnostik und molekulare Grundlagen von IgE-vermittelten Nahrungsmittelallergien, Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI), des Ärzteverbandes Deutscher Allergologen (ÄDA), der Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin (GPA), der Österreichischen Gesellschaft für Allergologie und Immunologie (ÖGAI) und der Schweizerischen Gesellschaft für Allergologie und Immunologie (SGAI), Allergo J 2009; 18: 132–46;
    5. Avigael H. Benhamou et al., Allergy 2010; 65: 283–289
    6. Reinehr, Thomas et al, Pädiatrische Ernährungsmedizin - Grundlagen und praktische Anwendung, Stuttgart 2012
    7. Landschek, I.: Allergien im Griff, Stiftung Warentest , Berlin 2010
    8. Die VERBRAUCHER INITIATIVE e.V.: Zusatzstoff E 1105 Lysozym, zusatzstoffe-online.de

    Autor: Sabine Theiding

    Bücher zum Thema Hühnereiweißallergie / Ei-Allergie

    Hilfreiche Bücher für Ei-Allergiker und/oder deren Angehörige (z. B. Eltern, Lebenspartner):

    Nahrungsmittelallergien - Hühnereiallergie

    Eier enthalten im Eiklar und im Eigelb Allergene, wobei die meisten durch das Kochen zerstört weren. Wegen des vielfältigen Einsatzes von Eiern in der Lebensmittelindustrie wird beim Auftreten von Symptomen oft erst spät an eine Allergie gegen Eier gedacht. Die wichtigsten Allergene sind Ovomukoid, Ovalbumin, Ovotransferrin, Lysozym und Livetine.

    Ovomukoid ist somit das hitzestabilste Allergen. Wenn keine Sensibilisierung auf Ovomukoid vorliegt, vertragen die meisten Allergiker auch hartgekochte und doppelseitig gebratene Eier.

    Eine Gerinnung des Eiklars erfolgt stufenweise, da die einzelnen Bestandteile eine unterschiedliche Stabilität gegenüber Hitze aufweisen. Beim Eigelb muss die Hitzeeinwirkung sogar um 8 ° C höher sein, damit das Eigelb gerinnt. Diese kleinen Unterschiede werden beim Kochen von Eiern bemerkbar. Kocht man ein Ei, gerinnen zuerst die Proteine des Eiklars und die Kerntemperatur bleibt für eine Weile bei 60 ° C stabil. Unterbricht man den Kochvorgang hier, erhält man ein weiches Ei. Setzt man den Kochvorgang fort, gerinnt auch das Eigelb und wird hart.

    Quelle: Verträglichkeit von Hühnerei, Buchart K., 2001.

    Hier liegt nun der Unterschied bei den Allergikern: Liegt eine Sensibilisierung auf hitzelabile Eierallergene vor, so werden Eier verträglich, wenn man sie hart kocht oder doppelseitig brät. Auch Kuchen und Gebäck ist für die meisten Allergiker dieser Art gut verträglich, da das Ei während des Backvorganges hoch erhitzt wird.

    Verträglichkeiten / Alternative Lebensmittel

    Im Handel wird Eiersatz auf Hülsenfrucht- oder Stärkebasis angeboten, mit einem mehr oder weniger hohen Sojaanteil. Aber auch Sojamehl kann als Eiersatz verwendet werden. Sojamehl (1EL) mit ein wenig Wasser verrührt, kann als Bindemittel für Teige eingesetzt werden.

    Nährstoffbetrachtung

    Bei Verzicht auf Eiern ist die Eiweißversorgung bei Normalköstlern nicht gefährdet. Die Eiweißzufuhr ist durch Milchprodukte, Fleisch und Fisch ausreichend. Vegetarier mit einer Eierallergie, die auf Fleisch und Fisch verzichten, sollten besonderen Wert auf die Eiweißkombinationen legen. Wenn Milch mit Getreide oder Getreide mit Hülsenfürchten kombiniert wird, ergänzen sich die Eiweißgehalte, und die Versorgung ist nicht weiter problematisch.

    Eier sind für Folsäure eine gute Quelle, jedoch kann der Bedarf durch die Aufnahme von allen grünen Gemüsesorten und Weizenvollkornbrot sowie Dinkelvollkornbrot gedeckt werden.

    Hühnerei als verstecktes Allergen

    Eier werden in der Küche vor allem wegen der küchentechnischen Funktionen vielseitig eingesetzt:

    • Emulgatorwirkung: Margarine, Mayonnaise, Saucen, Suppen, Cremes, Gebäck, Süßspeisen
    • Bindemittel: Speiseeis, Saucen, Gebäck
    • Schaumbildung, Lockerung: Soufflés, Meringen, Angel Cakes, Biskuits
    • Geschmack: Kuchen, Suppen, Süßspeisen
    • Gelbfärbung: durch die Carotinoide des Hühnereis
    • Thermische Koagulation: zum Klären von Flüssigkeiten

    Quelle: Küchentechnische Funktionen des Hühnereis (Behr-Völtzer, 1999)

    Binde- und Schönungsmittel

    Hühnerei wird in vielen Lebensmitteln als Binde- oder Schönungsmittel zugesetzt. Eiklar verwendet man oft zum Klären von Flüssigkeiten. Anschließend entfernt man es wieder, jedoch kann eine 100 %ige Entfernung nie garantiert werden.

    Vielen Fertigprodukten wird Eigelb oder Eipulver als Emulgator zugesetzt.

    Nudeln dürfen als "eifrei" gekennzeichnet werden, wenn sie weniger Hühnereiweiß enthalten als bei Eierteigwaren vorgeschrieben.

    Impfstoffe und Medikamente

    Allergische Reaktionen können durch Impfstoffe hervorgerufen werden, die aus Geflügelembryonen gewonnen werden. Hierzu gehören Impfstoffe gegen FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis), Gelbfieber, Grippe, Masern, Mumps, Röteln und Tollwut. Auch in Medikamenten kann Hühnerei enthalten sein, deshalb immer die Inhaltsstoffe beim Arzt oder Apotheker erfragen.

    Kennzeichnung von Hühnerei

    Mit der neuen EU - Richtlinie 2007/68/EG wird die Allergenkennzeichnung verbessert. Danach müssen alle verpackten Lebensmittel, die Eier und - erzeugnisse enthalten, gekennzeichnet sein. Jedoch ist bei unverpackten Lebensmitteln weiterhin Vorsicht geboten - z.B sollte man die Zutaten von Backwaren, die beim Bäcker gekauft werden, erfragen.

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    Hühnereiweißallergie

    Ein Nest mit bunten Eiern gehört für die meisten zu Ostern ebenso dazu wie der Hase, der sie versteckt. Für Kinder und Erwachsene mit einer Allergie gegen Hühnerei (Hühnereiweißallergie) gilt das nicht. Ihr Körper reagiert auf bestimmte Eiweißstoffe im Eiklar (seltener im Dotter) mit einer heftigen Abwehrreaktion.

    Antikörper im Blut

    Der Allergie auslösende Stoff - das Allergen - ist eigentlich harmlos, aber das Immunsystem des Allergikers stuft ihn als Fremdstoff ein. Es läuft auf Hochtouren, um den vermeintlichen Fremdling zu bekämpfen. Dafür nutzt es Antikörper im Blut, die Immunglobulin E (kurz IgE) heißen. IgE bildet mit Allergenen einen Komplex, der bewirkt, dass spezielle weiße Blutzellen (Mastzellen) Histamin ausschütten.

    Histamin ist als Botenstoff für Rötung, Schwellung und Juckreiz verantwortlich. Deshalb führt der Genuss von Ei bei betroffenen Personen zu Übelkeit, Bauchkrämpfen, Durchfällen, Hautausschlag oder Atembeschwerden. Bei einer sehr starken allergischen Bereitschaft kann bereits nach dem Verzehr geringer Mengen des Allergens ein lebensbedrohlicher Schockzustand auftreten.

    Die Allergie ist nicht bei allen Betroffenen gleich stark ausgebildet. Manche Allergiker, die kein rohes Ei (zum Beispiel im Dessert) vertragen, können es in gekochter Form problemlos essen. Andere reagieren so empfindlich, dass sie nicht nur Hühnerei, sondern auch Eier von Gänsen oder Enten meiden müssen. Im seltenen Fall kommen Kreuzallergien vor, hierbei lösen - durch die chemisch ähnliche Eiweißstruktur - auch Geflügelfleisch oder Vogelfedern eine allergische Reaktion aus.

    Lebensmittelallergie

    Von der Lebensmittelallergie unterscheiden sich Pseudoallergien (pseudo = griechisch: Schein), bei denen Histamin ausgeschüttet wird, ohne dass IgE beteiligt ist. Inhaltsstoffe einiger Lebensmittel und Zusätze wie Farb-, Konservierungs- oder Aromastoffe können direkt mit Mastzellen reagieren und so Histamin freisetzen. Auch der Verzehr von histaminreichen Lebensmitteln wie Käse, Fisch und Wein kann bei einigen Menschen zu allergischen Krankheitszeichen führen.

    Im Gegensatz zu Allergien sind Pseudoallergien seltener und nur größere Mengen des Pseudoallergens lösen Beschwerden aus. Für alle betroffenen Personen gilt: die auslösenden Substanzen unbedingt weglassen!

    Auf der Suche nach dem Ei

    Das Verzichten ist beim bunten Osterei recht einfach, die Suche nach Eiern in Fertigprodukten gestaltet sich dagegen komplizierter. Da Eier als Binde-, Trieb- und Lockerungsmittel gebraucht werden, finden sie sich in Backwaren, Saucen, Mayonnaise, Eis, Creme- und Süßspeisen. Auch zum Klären von Flüssigkeiten wird Ei benutzt, so können Spuren in Brühe, Saft und Wein auftauchen. In der Zutatenliste steckt hinter Fremdprotein, tierisches Eiweiß, Lecithin, Stabilisatoren und Emulgatoren oft Hühnerei.

    Auf Nummer sicher geht, wer Fertigprodukte meidet und selber kocht und backt. Häufig kommen Kuchenrezepte allerdings nicht ohne Ei aus. Hier helfen Eiersatzprodukte (meist auf Sojabasis) aus Reformhaus oder Apotheke.

    EiweiЯallergie

    Etwa 1 bis 5% aller Kinder reagieren allergisch auf HьhnereiweiЯ. Damit gehцrt die Allergie gegen Eier zu den zweithдufigsten Nahrungsmittelallergien im Kindesalter. Die allergischen Reaktionen beziehen sich nahezu ausschlieЯlich auf das EiweiЯ, der Eidotter besteht zum GroЯteil aus Fett und hat nur einen sehr geringen Anteil an Proteinen.

    Hьhnereier kommen in einer Vielzahl von industriell produzierten Nahrungsmitteln vor. Dementsprechend eingeschrдnkt ist bei einer vorhandenen Allergie gegen HьhnereiweiЯ das Nahrungsmittelangebot fьr vorgefertigte Nahrungsmittel.

  • Lecithin (E 322), Stabilisatoren, Emulgatoren.

    Allergiker, die auf HьhnereiweiЯ reagieren, sollten die aufgelisteten Zutaten grьndlich prьfen und im Zweifelsfall auf den Verzehr des Produktes verzichten. Bei unverpackten Lebensmitteln wie Gebдck oder Brot sollte beim Kauf nach den Inhaltsstoffen, insbesondere nach der Verwendung von Backmitteln (eihaltige Mischungen) gefragt werden. Eine entsprechende Zutatenliste muss ausliegen.

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