воскресенье, 4 февраля 2018 г.

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Schädliches Insektizid gefunden Skandal um belastete Eier weitet sich aus

Stand: 02.08.2017 19:41 Uhr

Der Skandal um mit Fipronil verseuchte Eier zieht immer weitere Kreise: Offenbar sind mehr Chargen betroffen als bekannt, das Insektizid kam auch in Deutschland zum Einsatz. Betriebe in Niedersachsen wurden gesperrt. Rewe verkauft vorerst keine Eier mehr aus den Niederlanden.

Von dem Rückruf mit Fipronil belasteter Eier sind in Deutschland mehr Chargen betroffen als bisher bekannt. Neben Nordrhein-Westfalen sind nun auch in Bremen, Hessen und Bayern mit Fipronil belastete Eier ausgemacht worden. Auch Legehennenhalter in Niedersachsen haben bei der Desinfektion ihrer Ställe ein mit Fipronil verunreinigtes Putzmittel eingesetzt.

Ein niedersächsischer Betrieb aus der Grafschaft Bentheim habe eine Selbstanzeige gestellt, sagte der niedersächsische Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne). Dort seien Rückstände gefunden worden. Der Betrieb mit 40.000 Freilandlegehennen sei gesperrt. "Der Gifteierskandal hat sich gestern deutlich nach Niedersachsen ausgeweitet", sagte Meyer.

Darüber hinaus wurden ihm zufolge offenbar vier weitere niedersächsische Betriebe mit dem Reinigungsmittel Dega 16 beliefert, drei davon ebenfalls aus dem Landkreis Bentheim, einer aus dem Emsland. Sie seien ebenfalls gesperrt worden. Die Landwirte seien davon ausgegangen, ein zugelassenes Mittel zu kaufen, betonte Meyer. Niedersachsen werde jetzt flächendeckend Eier auf Rückstände des Insektizids untersuchen.

tagesschau 15:00 Uhr, 02.08.2017, Ingrid Bertram, WDR

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Ein Fall von krimineller Energie?

Schon zuvor hatte der Verein für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen berichtet, dass das mit Fipronil versetzte Reinigungsmittel aus den Niederlanden möglicherweise auch in deutschen Betrieben verwendet wurde. "Den Legehennenhaltern ist absolut kein Vorwurf zu machen. Hier war an anderer Stelle kriminelle Energie im Spiel", sagte der Vereinsvorsitzende Friedrich-Otto Ripke der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Der Verein habe alle Mitgliedsbetriebe aufgefordert, sich zu melden, sofern sie Kunden des niederländischen Unternehmens gewesen sind, das den Wirkstoff in die Ställe gebracht haben soll. Daraufhin hätten sich neben 100 Eierproduzenten aus den Niederlanden auch "weniger als zehn Betriebe aus Deutschland gemeldet".

Behörden mahnen zur Vorsicht

Auch in den Niederlanden wurde das giftige Insektizid in weiteren Geflügelbetrieben gefunden. Eier mit 27 Codes gelten nun als gesundheitsschädlich. Die niederländische Lebensmittelkontrollbehörde NVWA rief die Menschen kurzzeitig sogar dazu auf, vorläufig überhaupt keine Eier mehr zu essen.

Die Warnung wurde jedoch wieder eingeschränkt: Nur vom Verzehr von Eiern der betroffenen Betriebe werde abgeraten, sagte ein Sprecher im niederländischen Radio. 180 Geflügelzüchterbetriebe sind gesperrt. Bis Sonntag sollten die Produkte aller gesperrten Betriebe auf Fipronil getestet sein.

Diese Eier sind betroffen

Die niedersächsischen Behörden nennen als positiv mit Fipronil getestet mehrere Printnummer: 1-DE-0357731, 1-DE-0358001, 0-DE-0360521, 1-DE-0358001, 0-DE-0360521. Die Nummern stehen direkt auf dem Ei.

Stempelnummern von Eiern, in denen Fipronil-Belastungen durch eigene Kontrollen der Betriebe nachgewiesen wurden: 2-NL-4322402, 1-NL-4322401, 0-NL-4170101, 1-NL-4339301, 1-NL-4385701, 1-NL-4331901.

Rewe verkauft keine NL-Eier mehr

Der Lebensmittelhändler Rewe und seine Discounttochter Penny teilten mit, Eier aus den Niederlanden ab sofort vorsorglich aus dem Verkauf zu nehmen. Kunden, die bereits Eier mit der Kennzeichnung NL gekauft hätten, könnten diese zurückbringen und bekämen das Geld erstattet. Die Rewe-Gruppe werde Eier aus den Niederlanden erst wieder verkaufen, wenn diese nachweislich frei von Fipronil seien.

Verbraucher können sich auch auf dem Internet-Portal www.lebensmittelwarnung.de über die betroffenen Chargen-Nummern informieren. Bereits gekaufte Eier können grundsätzlich in den Lebensmittelmärkten zurückgegeben werden.

Verzehr vor allem für Kinder riskant

Das Insektizid Fipronil wird zur Bekämpfung von Flöhen, Läusen, Schaben, Zecken und Milben eingesetzt. Es kann in hoher Dosis Schäden an Leber, Schilddrüse oder Niere verursachen, Haut und Augen reizen sowie Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen auslösen. Die derzeit gemessenen Fipronil-Werte der Eier sind zwar nicht sehr hoch: "Für Erwachsene ist das noch nicht gefährlich", sagte eine Sprecherin des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Wegen Analyseergebnissen in Belgien hatte das BfR allerdings vor einem potenziell akuten Gesundheitsrisiko für Kinder beim Verzehr der Eier gewarnt.

Skandal um belastete Eier weitet sich aus

Ralf Lachmann, WDR Den Haag

03.08.2017 07:10 Uhr

Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 02. August 2017 um 12:00 Uhr.

Dioxin in Eiern und Geflügel: Gift im Frühstücksei

Wochen­lang haben Geflügelhöfe Dioxin-verseuchtes Futtermittel verfüttert. Der Skandal kam ans Tages­licht, als Lebens­mittel­prüfer Dioxin in Eiern fanden. Allein in Nieder­sachsen schlossen die Aufsichts­behörden darauf­hin rund 1 000 Betriebe. test.de klärt auf.

Abfall im Tierfutter

Der Futtermittel­hersteller Harles & Jentzsch hat im Tierfutter tech­nische Fett­säure verarbeitet, ein Abfall­produkt der Biodiesel­herstellung. Damit hätte er Schmier­mittel herstellen dürfen, nicht aber Tier­nahrung. Insgesamt lieferte Harles & Jentzsch 2 700 Tonnen Dioxin-verseuchten Futtermittels an andere Futtermittel­hersteller. Diese verkauften es weiter. Unter anderem an Höfe in Nieder­sachsen, Nord­rhein-West­falen, Thüringen, Sachsen und Brandenburg. Neben Hühnern fraßen auch Puten und Schweine das vergiftete Futter.

Nicht verkehrs­fähig

Die Tests laufen noch. Bislang fanden die Lebens­mittel­prüfer in 18 Eiern Dioxin. Bei mehreren Proben über­schritt der Dioxin­gehalt den in der Europäischen Union fest­gelegten Höchst­gehalt. Diese Eier hätten nicht in den Handel gelangen dürfen. Die von den geschlossenen Höfen ausgelieferten Eier werden jetzt aus dem Verkehr gezogen. Die Namen der betroffenen Höfe sowie die Zahl der verkauften Eier behalten viele Aufsichts­behörden jedoch für sich. Der Vorstand der Verbraucherzentrale Bundes­verband, Gerd Billen, fordert deshalb mehr Trans­parenz: "Die Behörden müssen die Öffent­lich­keit aktiv informieren, welche Hersteller, Händler und Chargen­nummern betroffen sind."

Zwei Stempel­nummern

Bisher hat nur das nord­rhein-west­fälische Umwelt­ministerium die Stempel­nummern möglicher­weise belasteter Eier veröffent­licht. Die Eier wurden bis zum 23. Dezember verkauft. Es handelt sich um XL-Eier mit der Stempel­nummer 2-DE-0513912 und um bräunliche Eier mit der Nummer 3-DE-0514411. Das Ministerium betonte, die betroffenen Land­wirte hätten unwissentlich das verunreinigte Futter verwendet und trügen nun die Konsequenzen für das Fehl­verhalten Dritter.

[Update: 5. Januar 2011]

Inzwischen hat auch Nieder­sachsen eine Stempel­nummer möglicher dioxin-belasteter Eier veröffent­licht. Eier mit dem Erzeugercode 2-DE-0355461 über­schritten in einer amtlichen Proben­unter­suchung die Höchst­grenze. Das Ministerium für Ernährung, Land­wirt­schaft, Verbraucher­schutz und Landes­entwick­lung rät vom Verzehr dieser Eier ab. Sobald weitere Ergeb­nisse vorliegen, sollen auch diese Kenn-Nummern folgen.

Tipp: test.de sagt, ob Sie Eier oder Geflügel­fleisch reklamieren können.

Eigene Recherche

Wer trotzdem die Herkunft seiner Eier ermitteln möchte, muss selbst nach­forschen. Über den aufgedruckten Erzeugercode lassen sich Betrieb und Stall­nummer ermitteln. Zusätzlich zeigt das Bundes­amt für Verbraucher­schutz und Lebens­mittel­sicherheit eine Liste aller zugelassenen Betriebe. Die Zulassungs­nummer steht auf der Eier­verpackung. Auf diesem Weg lässt sich der Hersteller bestimmen. Ein Anruf bringt Klarheit, ob der Betrieb geschlossen wurde oder nicht.

Verzehr vermeiden

Wer über einen kurzen Zeitraum dioxinhaltige Eier verzehrt hat, muss keine unmittel­bare gesundheitliche Beein­trächtigung befürchten. So sieht es das Bundesinstitut für Risikobewertung. Trotzdem sollte jeder möglichst wenig Dioxin zu sich nehmen. Denn der Körper baut Dioxin nur sehr lang­sam ab. Lang­fristig kann Dioxin Krebs erregen, das Immun­system stören sowie Atemwege, Schild­drüse und Verdauungs­trakt schädigen. Besonders vorsichtig sollten Kinder sein: Wegen ihres geringeren Körpergewichts erreichen sie die kritische Aufnahme­menge von Dioxin schneller als Erwachsene. Sie sollten nicht mehr als ein bis zwei Eier pro Woche essen.

Ohne Haut und Fett

Weniger wahr­scheinlich ist Dioxin in Hähn­chen­brust­filet. Grund: Das Gift lagert sich vor allem im Fett­gewebe und in der Haut ab. Davon haben Hähnchenbrustfilets naturgemäß wenig.

Weitere Informationen: Gift im Frühstücksei Teil 2

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Lebensmittelskandal Verseuchte Eier wurden auch in Sachsen verkauft

Hauptinhalt

Die mit dem Insektizid Fipronil verseuchten Eier sind auch in Sachsen verkauft worden. Das erklärte die Staatssekretärin des sächsischen Verbraucherschutzministeriums, Andrea Fischer, am Donnerstag. Zuvor hatte das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit eine Warnung für Sachsen herausgegeben. Am Mittwoch hieß es noch offiziell, die belasteten Eier hätten Sachsen und Thüringen nicht erreicht.

Belastete Eier bereits in Sachsen verteilt

Kollegen aus Brandenburg haben das sächsische Ministerium am Donnerstagmorgen informiert, dass "eine Charge belasteter Eier aus den Niederlanden in eine Verpackungsstelle nach Sachsen gekommen ist und von dort verbreitet wurde", erklärte Fischer. Das betreffende Unternehmen habe seinen Sitz im Erzgebirge. Einzelheiten dazu wollte die Staatssekretärin nicht nennen.

Aldi nimmt alle Eier aus dem Verkauf

"Die Eier sind an diverse Discounter in Sachsen geliefert worden", erklärte Fischer weiter. Die Zahl der betroffenen Märkte lasse sich jedoch nicht abschätzen. "Eier werden überall verkauft. Genauso groß ist die Möglichkeit einer Verbreitung." Derzeit prüften die örtlichen Lebensmittelüberwachungsbehörden sowie die Lebensmittelmärkte selbst alle Lieferlisten, ob sich belastete Eier in den Beständen befinden. Betroffen seien alle bekannten Anbieter.

Die Lebensmittelüberwachungsbehörden ergreifen derzeit alle lebensmittelrechtlichen Maßnahmen, um belastete Eier aus dem Verkehr zu nehmen.

Erste Eier seien zum Teil schon aus dem Handel gezogen wurden, erklärte Staatssekretärin Fischer. Belastete Eier seien jedoch auch verkauft worden. Aldi Süd und Nord teilten am Freitag mit, sämtliche Eier aus dem Verkauf zu nehmen. Es handele sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme.

Eier zu Hause und beim Kauf gründlich prüfen

Weil verseuchte Eier schon beim Endverbraucher gelandet sein könnten, sollten Verbraucher alle Eierbestände im Haushalt eingehend prüfen, warnt die Staatssekretärin. Zudem sollte auch beim Kauf von Eiern gewissenhaft auf deren Herkunft geachtet werden. Zu erkennen sind die mit Fipronil belasteten Eier an dem Stempelaufdruck. Die entsprechenden Codes sind am Ende des Artikels aufgelistet.

Kriminelle Handlung

Die Staatssekretärin sieht in der Verwendung des für Hunde und Katzen bestimmten Insektizids für Geflügel eine kriminelle Handlung. "Der Einsatz des Schädlingsbekämpfungsmittel Fipronil ist schlicht und einfach kriminell", sagte Fischer. Sie schließt nicht aus, dass sich der Skandal in Sachsen ausweiten könnte. "Das ist ein Dauerprozess, wir wissen nicht, ob da noch etwas hinterherkommt." Bis gesicherte Erkenntnisse vorlägen, hieße es, "Vorsicht beim Eierkauf".

Keine konkrete Gesundheitsgefahr

Das Verbraucherschutzministerium entwarnt gleichzeitig. Bei einem "normalen Verzehr" belasteter Eier bestünde keine konkrete und gravierende Gesundheitsgefahr. Besondere Vorsicht gelte jedoch bei Kindern. "Der Verzehr im üblichen Maße gefährdet die Gesundheit nicht maßgeblich, es sind keine nachhaltigen Schäden zu erwarten", sagte Fischer. "Aber es sind Stoffe enthalten, die dort nicht hingehören."

Eier mit folgenden Nummern sind betroffen: Rückstandsbelastung mit Fipronil oberhalb der Bestimmungsgrenze von 0,005 mg/kg - Chargennummer /Printnummern auf dem Ei:

Die von amtlicher Seite aus bestätigten Eier mit Fipronil-Belastungen tragen folgende Stempelaufdrucke:

Fipronil Das Mittel Fipronil kommt als Pflanzenschutzmittel oder in der Veterinärmedizin zum Schutz von Hunden und Katzen vor Flöhen und Zecken zum Einsatz. Das Mittel ist nach Angaben des Zentralverbands der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) als Arzneimittel für die Anwendung bei Lebensmittel liefernden Tieren, wie etwa Hennen, verboten. Auslöser des Skandals ist das Desinfektionsmittel Dega-16, mit dem Blutläuse bei Geflügel bekämpft werden sollen. Darin wurde Fipronil beigemischt.

Über dieses Thema berichtet MDR SACHSEN auch im Radio und Fernsehen: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 03.08.2017 | Nachrichten ab 11:00 Uhr

MDR SACHSENSPIEGEL | 03.08.2017 | 19:00 Uhr

Zuletzt aktualisiert: 04. August 2017, 19:58 Uhr

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18 Kommentare

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Lebensmittelwarnung Fipronil-Eier in Sachsen

Fipronil-Eier in Sachsen

Vor diesen Produkten warnt das Bundesamt für Verbraucherschutz.

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Wetter in Bayern

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Auch in Bayern Skandal um belastete Eier

Der Skandal um verseuchte Eier zieht immer weitere Kreise: Auch in Bayern sind inzwischen mit dem Insektizid Fipronil belastete Eier aus den Niederlanden aufgetaucht. Ein Reinigungsmittel war verbotenerweise mit dem Insektizid versetzt worden. Auf diese Weise gelangte es in die Eier. Viele Verbraucher sind verunsichert – sie sollten also aufmerksam sein – und gekaufte Eier überprüfen.

Von: Antje Dörfner

Zwölf Bundesländer betroffen

Eier haben wohl die meisten Verbraucher zuhause im Kühlschrank. Zwölf Bundesländer sind mittlerweile von dem Skandal betroffen, sagt Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt. Nun müssten so schnell wie möglich offene Fragen beantwortet werden.

"Welche Betriebe sind mittel- oder unmittlebar betroffen, seit wann wurde der nicht zugelassene Wirkstoff eingesetzt, welche Eier befinden sich noch im Umlauf, welche der betroffenen Eier sind bereits verabrbeitet worden? Und wenn ja, wo? Zu diesen offenen Fragen brauche ich und erwarte ich eine lückenlose Aufklärung."

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt

Mehrere Hunderttausend Eier in Bayern

Nach Bayern sind mehrere Hunderttausend mit Fipronil verseuchte Eier geliefert worden. Das hat das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit inzwischen bestätigt. Vor einigen Tagen hatte es noch erklärt, Bayern sei nicht betroffen. Diese Informationspolitik sei wenig vertrauenserweckend, kritisiert der Verbraucherschutzexperte der SPD-Landtagsfraktion Florian von Brunn. Brunn will auch wissen, ob das mit Fipronil versetzte Reinigungsmittel auch in Bayern eingesetzt wurde. Hühnerhaltung in Bayern unterscheide sich stark von der in den Niederlanden, sagt Geflügelhalter Michael Häsch aus Dietramszell südlich von München. In Bayern werde ganz anders gearbeitet. Geflügelhalter Häsch verwendet Silikatstaub zur Milbenbekämpfung. Ein Mittel das völlig ungefährlich sei. Milben sind ein Problem in allen Betrieben.

"Nichts zu tun ist für mich Tierquälerei."

Geflügelhalter Michael Häsch

Codenummern überprüfen

Verbraucherschützer raten, die Codenummern gekaufter Eier zu überprüfen. Unter www.lebensmittelwarnung. de sind die Chargen-Nummern bisher gefundener mit Fibronil belasteter Eier aufgeführt.

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zum Artikel Eier-Skandal Welche Eier sind betroffen?

zum Artikel Fipronil-Skandal Lückenlose Kontrolle aller Eier nicht möglich

zum Artikel Insektizid-Skandal App findet verseuchte Eier (nicht)

zur Übersicht Aus Landwirtschaft und Umwelt Das Magazin nicht nur für Landwirte

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So können Sie prüfen, ob Ihre Eier mit Fipronil verseucht sind

Einfacher Check : So können Sie prüfen, ob Ihre Eier mit Fipronil verseucht sind

  • 15.08.17, 00:00 Uhr

Der Lebensmittelhändler Rewe und seine Discounttochter Penny nehmen Eier aus den Niederlanden nach eigenen Angaben vorsorglich aus dem Verkauf.

Millionen Eier sind mit dem giftigen Insektizid Fipronil belastet. Verbraucher sollten betroffene Eier vorsichtshalber entsorgen oder zum Händler zurückbringen.

Wie können Verbraucher herausfinden, ob ihre Eier belastet sind?

Verbraucher können anhand der aufgestempelten Nummern selbst überprüfen, ob Eier in ihrem Kühlschrank mit dem Insektizid Fipronil belastet sind. Die zuständigen Ministerien der betroffenen Bundesländer raten dazu, solche Eier zu entsorgen. Das geht ganz regulär über die Restmülltonne. Wer will, kann die betroffenen Eier jedoch auch zum Händler zurückbringen und sein Geld zurückfordern.

Die Niederländischen Behörden haben inzwischen (Stand vom 14. August) drei verschiedene Listen mit Eiern herausgegeben, die mit Fipronil belastet sind.

Achtung: Eier mit der Stempelnummer 2-NL-4015502 sind derart hoch belastet, dass der Verzehr akute Gefahren für die Gesundheit mit sich bringen könnte.

Die Stempelnummern der zweiten Liste sollen nicht von Kindern verzehrt werden. Unter anderem sind es die Nummern X-NL 40004XX bis X-NL 40709-XX, X-NL 41176-XX bis X-NL 441679-XX, X-NL-42037-XX bis X-NL-42995-XX, X-NL-43100-XX bis X-NL-43998-XX und X-NL-44021-XX bis X-NL-43998-XX. Auf dieser Seite sehen Sie eine genaue Auflistung aller Nummern.

Auf der dritten Liste sind Stempelnummern von Eiern genannt, in denen Fipronil nachgewiesen worden ist, aber mit einer geringen Belastung.

In fast allen Bundesländern sind inzwischen mit Fipronil belastete Eier oder daraus erzeugte Produkte gefunden worden. Lediglich aus dem Saarland und aus Sachsen wurde bis zum Freitagnachmittag noch kein gesicherter Nachweis gemeldet. Nach Angaben des niedersächsischen Agrarministers Christian Meyer (Grüne) wurden weit mehr belastete Eier in Deutschland verkauft als bislang bekannt: nicht drei, sondern zehn Millionen, wie Meyer sagte. Derzeit werde geprüft, ob auch von Hühnerfleisch eine Gesundheitsgefahr ausgehe. Zudem würden eihaltige Produkte untersucht. Experten sehen momentan allerdings keine großen Gesundheitsrisiken beim Verzehr belasteter Eier.

Ist Fipronil für den Menschen gefährlich?

Wie genau Fipronil auf Menschen wirkt, ist nicht bekannt. In Tierexperimenten mit Ratten schädigte der Stoff das Nervensystem und die Leber, erklärt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Es reizt demnach nicht die Augen oder Haut, löst keine allergischen Hautreaktionen aus und ist nach derzeitigem Kenntnisstand des Instituts weder erbgutschädigend noch krebserregend.

Wie wird berechnet, wie viel Fipronil für den Menschen eventuell schädlich ist?

Auf Grundlage von Tierexperimenten wurde im Rahmen der EU-Wirkstoffprüfung für Pflanzenschutzmittel eine Referenzdosis - kurz ARfD - berechnet. Sie gibt die Menge eines Stoffs pro Kilogramm Körpergewicht an, die man innerhalb von 24 Stunden ohne erkennbares gesundheitliches Risiko verzehren kann. Für die Berechnung wurde der Wert, der im Tierexperiment noch keine gesundheitliche Folgen hatte, durch 100 geteilt. Die errechnete Dosis liegt bei 0,009 Milligramm Fipronil pro Kilogramm Körpergewicht.

Wie viele belastete Eier müsste ein Erwachsener essen, um die Dosis zu überschreiten?

In belgischen Eiern wurden bisher die höchsten Werte gemessen: 1,2 Milligramm pro Kilogramm Ei. Legt man diesen Wert zugrunde, kann ein Erwachsener mit 65 Kilo Körpergewicht 7 Eier innerhalb von 24 Stunden essen, ohne den Wert zu überschreiten. „Eine Überschreitung der ARfD bedeutet aber nicht zwangsläufig eine konkrete Gesundheitsgefährdung“, erklärt das BfR. Es bedeutet, dass eine Gefährdung möglich ist. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, nicht mehr als drei Eier pro Woche zu essen - verarbeitete Eier bereits eingerechnet.

Sind Kinder anders gefährdet als Erwachsene?

Für Kinder gilt derselbe Richtwert wie für Erwachsene. Sie müssen aufgrund ihres geringeren Körpergewichts aber natürlich deutlich weniger Eier essen, um die Dosis zu erreichen. Die BfR gibt ein Rechenbeispiel: Bei einem Kind mit einem Gewicht von 16,15 Kilo wären es 1,7 Eier mit der höchsten Fipronil-Belastung innerhalb von 24 Stunden.

Enthalten auch Lebensmittel, in denen betroffene Eier verarbeitet wurden, das Insektizid?

Laut BfR wird Fipronil nicht abgebaut, wenn die Eier gekocht oder gebacken werden. Das BfR nimmt daher an, dass Lebensmittel, in denen belastete Eier stecken, genauso viel Fipronil enthalten wie die verarbeiteten Eier selbst. Wie viel Fipronil etwa in einer Portion Eiernudeln steckt, hängt von der Menge Eier ab, die in den Nudeln verarbeitet wurden. Woher verarbeitete Eier in Lebensmitteln stammen, ist für Verbraucher allerdings in der Regel nicht nachvollziehbar. (dpa)

Insektizid Fipronil : Rewe und Penny nehmen niederländische Eier aus dem Handel

EU zum Eier-Skandal: Die Situation ist unter Kontrolle

Gift-Eier in immer mehr Bundesländern

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Dioxinskandal: Die Kennnummern belasteter Eier

05.01.11 06:29 aktualisiert: 14.01.11 09:44

Dioxinskandal: Die Kennnummern belasteter Eier

Berlin - Mit Hochdruck arbeiten die deutschen Behörden an der Aufklärung des Futtermittel-Skandals. Nordrhein-Westfalen gibt indes die Kennnummern bekannt, an denen dioxinbelastete Eier zu erkennen sind.

In Nordrhein-Westfalen wurden am Dienstagabend vorsorglich 139 weitere Betriebe gesperrt. Dioxinverseuchte Eier und möglicherweise belastetes Geflügelfleisch verunsichern Verbraucher, empören Landwirte und rufen Bundesregierung und EU-Kommission auf den Plan. Die Bundesregierung prüft schärfere Regeln für Hersteller, die EU verlangt Aufklärung. Nordrhein-Westfalen veröffentlichte als erstes betroffenes Bundesland Kennnummern, anhand derer die Verbraucher dioxinbelastete Eier erkennen können. Sie sind jeweils auf die Schale gestempelt.

Die Grünen im Bundestag dringen auf schärfere Konsequenzen aus den Dioxin-Funden in Futtermitteln und fordern eine bessere Abstimmung der Bundesländer. “Das heißt ein einheitliches Vorgehen der Bundesländer mit der Priorität auf Verbraucherschutz“, sagte die stellvertretende Grünen-Fraktionsvorsitzende Bärbel Höhn in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Die Überwachung bei Lebens- und Futtermitteln ist Ländersache.

Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) forderte mehr Transparenz über den Verbleib belasteter Eier. “Dazu gehört auch, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher erfahren können, ob mit Dioxin belastete Eier bei ihrem Lebensmittelhändler verkauft wurden“, sagte Aigner den “Ruhr Nachrichten“ (Mittwoch).

Die deutsche Ernährungsindustrie verlangt eine schnelle Aufklärung und Bestrafung der Verantwortlichen. Jürgen Abraham, Vorsitzender der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie sagte der “Bild“- Zeitung (Mittwochausgabe): “Verstöße gegen geltendes Recht müssen umfassend aufgeklärt und bestraft werden. Es muss alles unternommen werden, dass sie sich nicht wiederholen.“

Nach Informationen der in Bielefeld erscheinenden Tageszeitung “Neue Westfälische“ (Mittwochausgabe) hat das NRW- Verbraucherministerium bei der EU bereits die Zustimmung für eine Erhöhung der Bio-Förderung beantragt. Das bestätigte ein Sprecher des Ministeriums. Verstärkt gefördert werden sollen Betriebe, die auf den alternativen Anbau umstellen.

Verbraucherschützer des Landes Niedersachsen haben nach eigenen Angaben eine “außerordentlich hohe“ Dioxin-Belastung des in den Handel gelangten Tierfutters festgestellt. In einer Probe seien 123 Nanogramm Dioxin pro Kilogramm Fett ermittelt worden. Bernhard Aue, beim Landesamt für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz (Laves) für die Futtermittelüberwachung zuständig, sagte der “Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“: “Das ist ein außerordentlich hoher Wert.“ Von Teilen des Futters, das mindestens 15 Hersteller an Landwirte in Niedersachsen verkauft haben, gehe ein “erhebliches Kontaminationsrisiko“ für Lebensmittel aus.

Das Unternehmen Harles & Jentzsch soll im November und Dezember 2010 insgesamt 2700 Tonnen Dioxin-belastetes Futterfett an 25 Futtermittelhersteller geliefert haben. Die Ware sei an Firmen in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Sachsen-Anhalt gegangen, berichtet das Bielefelder “Westfalen-Blatt“ (Mittwoch) unter Berufung auf das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. In dem Futterfett soll sich nach Angaben des Bundesamtes technische Mischfettsäuren befunden haben, die nicht für die Verwendung von Futtermitteln, sondern für den Einsatz zur Papierherstellung bestimmt waren.

Die technische Mischfettsäure sei bei der Produktion von Biodiesel bei der Firma Petrotec am Standort Emden angefallen. Die Ware wurde der Zeitung zufolge von der niederländischen Firma Olivet in Poortugaal bei Rotterdam angekauft und sofort an Harles & Jentzsch weitergeliefert. Olivet habe die Ware korrekt als technische Mischfettsäure gekennzeichnet. Dies hätten die Kontrollen der niederländischen Behörden ergeben, sagte ein Unternehmenssprecher der Zeitung. Die Verunreinigung der Futtermittel sei in Deutschland geschehen.

Ursache des Skandals war die Verwendung von Fett in der Futtermittelproduktion, das nur für technische Zwecke geeignet ist. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Firma Harles & Jentzsch.

Welche Lebensmittel außer Eiern noch verseucht sein könnten, wird erst in einigen Tagen feststehen. Mehr als 1000 Bauernhöfe in mehreren Bundesländern sind geschlossen. Sie dürfen ihre Ware erst wieder verkaufen, wenn sie auf eigene Kosten in Labortests die Unbedenklichkeit nachgewiesen haben.

Agrarminister wollen rasch auf Dioxin-Skandal reagieren

Die Agrarminister der Länder wollen noch im Januar Konsequenzen aus dem Skandal um giftiges Dioxin in Tierfutter auf den Weg bringen. Der Vorsitzende der Agrarministerkonferenz, Thüringens Landwirtschaftsminister Jürgen Reinholz (CDU), sagte der “Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch), die Minister würden am Rande der bevorstehenden Grünen Woche in Berlin über Konsequenzen beraten. “Es bedarf in erster Linie deutlich schärferer Strafen bei Verstößen gegen das Lebens- und Futtermittelrecht“, sagte Reinholz.

Nur mit harten, abschreckenden Sanktionen seien die Scharlatane der Branche zu beeindrucken. Bisher drohen bis zu drei Jahre Freiheitsstrafe oder Geldstrafe, wenn Lebens- oder Futtermittel mit gesundheitsschädlichen oder verbotenen Zusätzen versehen werden.

Zudem werde es darum gehen, den Informationsaustausch zwischen den Ländern weiter zu verbessern und die Spielregeln für den Vertrieb von Futtermitteln zu verschärfen, sagte Reinholz. Bei den Kontrollen der Futter- und Lebensmittelbranche sieht er keinen Handlungsbedarf. “Das Kontrollniveau ist bereits sehr hoch.“

Dioxinskandal: Die Kennnummern belasteter Eier

Dioxinskandal: Die Kennnummern belasteter Eier

Aktualisiert: 05.01.11 06:47

Berlin - Mit Hochdruck arbeiten die deutschen Behörden an der Aufklärung des Futtermittel-Skandals. Nordrhein-Westfalen gibt indes die Kennnummern bekannt, an denen dioxinbelastete Eier zu erkennen sind.

In Nordrhein-Westfalen wurden am Dienstagabend vorsorglich 139 weitere Betriebe gesperrt. Dioxinverseuchte Eier und möglicherweise belastetes Geflügelfleisch verunsichern Verbraucher, empören Landwirte und rufen Bundesregierung und EU-Kommission auf den Plan. Die Bundesregierung prüft schärfere Regeln für Hersteller, die EU verlangt Aufklärung. Nordrhein-Westfalen veröffentlichte als erstes betroffenes Bundesland Kennnummern, anhand derer die Verbraucher dioxinbelastete Eier erkennen können. Sie sind jeweils auf die Schale gestempelt.

Die Grünen im Bundestag dringen auf schärfere Konsequenzen aus den Dioxin-Funden in Futtermitteln und fordern eine bessere Abstimmung der Bundesländer. “Das heißt ein einheitliches Vorgehen der Bundesländer mit der Priorität auf Verbraucherschutz“, sagte die stellvertretende Grünen-Fraktionsvorsitzende Bärbel Höhn in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Die Überwachung bei Lebens- und Futtermitteln ist Ländersache.

Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) forderte mehr Transparenz über den Verbleib belasteter Eier. “Dazu gehört auch, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher erfahren können, ob mit Dioxin belastete Eier bei ihrem Lebensmittelhändler verkauft wurden“, sagte Aigner den “Ruhr Nachrichten“ (Mittwoch).

Die deutsche Ernährungsindustrie verlangt eine schnelle Aufklärung und Bestrafung der Verantwortlichen. Jürgen Abraham, Vorsitzender der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie sagte der “Bild“- Zeitung (Mittwochausgabe): “Verstöße gegen geltendes Recht müssen umfassend aufgeklärt und bestraft werden. Es muss alles unternommen werden, dass sie sich nicht wiederholen.“

Nach Informationen der in Bielefeld erscheinenden Tageszeitung “Neue Westfälische“ (Mittwochausgabe) hat das NRW- Verbraucherministerium bei der EU bereits die Zustimmung für eine Erhöhung der Bio-Förderung beantragt. Das bestätigte ein Sprecher des Ministeriums. Verstärkt gefördert werden sollen Betriebe, die auf den alternativen Anbau umstellen.

Verbraucherschützer des Landes Niedersachsen haben nach eigenen Angaben eine “außerordentlich hohe“ Dioxin-Belastung des in den Handel gelangten Tierfutters festgestellt. In einer Probe seien 123 Nanogramm Dioxin pro Kilogramm Fett ermittelt worden. Bernhard Aue, beim Landesamt für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz (Laves) für die Futtermittelüberwachung zuständig, sagte der “Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“: “Das ist ein außerordentlich hoher Wert.“ Von Teilen des Futters, das mindestens 15 Hersteller an Landwirte in Niedersachsen verkauft haben, gehe ein “erhebliches Kontaminationsrisiko“ für Lebensmittel aus.

Das Unternehmen Harles & Jentzsch soll im November und Dezember 2010 insgesamt 2700 Tonnen Dioxin-belastetes Futterfett an 25 Futtermittelhersteller geliefert haben. Die Ware sei an Firmen in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Sachsen-Anhalt gegangen, berichtet das Bielefelder “Westfalen-Blatt“ (Mittwoch) unter Berufung auf das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. In dem Futterfett soll sich nach Angaben des Bundesamtes technische Mischfettsäuren befunden haben, die nicht für die Verwendung von Futtermitteln, sondern für den Einsatz zur Papierherstellung bestimmt waren.

Die technische Mischfettsäure sei bei der Produktion von Biodiesel bei der Firma Petrotec am Standort Emden angefallen. Die Ware wurde der Zeitung zufolge von der niederländischen Firma Olivet in Poortugaal bei Rotterdam angekauft und sofort an Harles & Jentzsch weitergeliefert. Olivet habe die Ware korrekt als technische Mischfettsäure gekennzeichnet. Dies hätten die Kontrollen der niederländischen Behörden ergeben, sagte ein Unternehmenssprecher der Zeitung. Die Verunreinigung der Futtermittel sei in Deutschland geschehen.

Ursache des Skandals war die Verwendung von Fett in der Futtermittelproduktion, das nur für technische Zwecke geeignet ist. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Firma Harles & Jentzsch.

Welche Lebensmittel außer Eiern noch verseucht sein könnten, wird erst in einigen Tagen feststehen. Mehr als 1000 Bauernhöfe in mehreren Bundesländern sind geschlossen. Sie dürfen ihre Ware erst wieder verkaufen, wenn sie auf eigene Kosten in Labortests die Unbedenklichkeit nachgewiesen haben.

Agrarminister wollen rasch auf Dioxin-Skandal reagieren

Die Agrarminister der Länder wollen noch im Januar Konsequenzen aus dem Skandal um giftiges Dioxin in Tierfutter auf den Weg bringen. Der Vorsitzende der Agrarministerkonferenz, Thüringens Landwirtschaftsminister Jürgen Reinholz (CDU), sagte der “Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch), die Minister würden am Rande der bevorstehenden Grünen Woche in Berlin über Konsequenzen beraten. “Es bedarf in erster Linie deutlich schärferer Strafen bei Verstößen gegen das Lebens- und Futtermittelrecht“, sagte Reinholz.

Nur mit harten, abschreckenden Sanktionen seien die Scharlatane der Branche zu beeindrucken. Bisher drohen bis zu drei Jahre Freiheitsstrafe oder Geldstrafe, wenn Lebens- oder Futtermittel mit gesundheitsschädlichen oder verbotenen Zusätzen versehen werden.

Zudem werde es darum gehen, den Informationsaustausch zwischen den Ländern weiter zu verbessern und die Spielregeln für den Vertrieb von Futtermitteln zu verschärfen, sagte Reinholz. Bei den Kontrollen der Futter- und Lebensmittelbranche sieht er keinen Handlungsbedarf. “Das Kontrollniveau ist bereits sehr hoch.“

Belgische Behцrden wussten seit Juni von belasteten Eiern

Amsterdam/Dьsseldorf Der Eier-Skandal schreckt Verbraucher auf, heute kam heraus: die belgischen Behцrden wussten wohl schon seit Anfang Juni von Fipronil-Verdachtsfдllen. Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten zum Insektizid.

Von Annette Birschel, dpa

Die belgischen Behцrden waren bereits seit Anfang Juni ьber einen Fipronil-Verdachtsfall bei Eiern informiert. Das bestдtigte eine Sprecherin der belgischen Lebensmittelsicherheitsbehцrde FASNK. In fast allen deutschen Bundeslдndern wurde inzwischen Fipronil in Eiern nachgewiesen. Das fьr diesen Zweck verbotene Insektengift war vor allem in den Niederlanden in Legehennenbetrieben eingesetzt worden, viele der dort produzierten Eier wurden nach Deutschland verkauft. Die giftige Substanz gelangte nach derzeitigem Stand der Ermittlungen ьber das Reinigungsmittel Dega-16 in die Stдlle. MutmaЯlich hatte ein belgischer Hersteller Fipronil beigemischt.

Welche Risiken fьr die Gesundheit gibt es? Fragen und Antworten zum Eier-Skandal.

Foto: dpa

Wie kann man verseuchte Eier erkennen?

Anhand der Stempel-Nummern kann man selbst ьberprьfen, ob Eier im Kьhlschrank mit dem Insektizid Fipronil belastet sind. Alle Prьfnummern findet man auf dem Internet-Portal www.lebensmittelwarnung.de . Die belasteten Eier kann man ganz regulдr ьber die Restmьlltonne entsorgen. Wer will, kann sie auch zum Hдndler zurьckbringen und sein Geld zurьckfordern.

Sind andere Lebensmittel mit Ei wie Mayonnaise oder Pasta auch belastet?

Fipronil wird nicht abgebaut, wenn die Eier gekocht oder gebacken werden. Das heiЯt, dass Lebensmittel, in denen belastete Eier stecken, prinzipiell genauso viel Fipronil enthalten wie die verarbeiteten Eier selbst. Doch wie viel etwa in einer Portion Eiernudeln steckt, hдngt von der Menge Eier ab, die verarbeitet wurden. Woher verarbeitete Eier in Lebensmitteln stammen, ist fьr Verbraucher allerdings in der Regel nicht nachvollziehbar. Die niederlдndische Lebensmittelkontrollbehцrde NVWA kontrolliert bereits Nahrungsmittel, die Eier enthalten. Zuletzt rief die Lьbecker Firma Mayo Feinkost schon erste Produkte zurьck. Welche Produkte betroffen sind, sehen Sie auf der Webseite lebensmittelwarnung.de.

Was ist mit Hьhnerfleisch?

Das Fleisch ist nicht betroffen. Legehennen werden sowieso nicht fьr den menschlichen Verzehr gezьchtet. Ihr Fleisch kцnnte aber etwa in Dosensuppen landen. Um das zu verhindern, werden in den Niederlanden mit Fipronil verseuchte Legehennen getцtet und das Fleisch entsorgt.

Ist Fipronil fьr den Menschen gefдhrlich?

Wie genau Fipronil auf Menschen wirkt, ist nicht bekannt. In Experimenten mit Ratten schдdigte der Stoff das Nervensystem und die Leber, erklдrt das Bundesinstitut fьr Risikobewertung (BfR). Es reizt demnach nicht die Augen oder Haut, lцst keine allergischen Hautreaktionen aus und ist nach derzeitigem Kenntnisstand des Instituts weder erbgutschдdigend noch krebserregend. Experten sehen momentan keine groЯen Gesundheitsrisiken beim Verzehr belasteter Eier oder daraus hergestellter Produkte.

Wie viel Fipronil ist fьr den Menschen eventuell schдdlich?

Auf Grundlage von Tierversuchen wurde eine Dosis fьr Menschen berechnet. Sie gibt die Menge eines Stoffs pro Kilo Kцrpergewicht an, die man innerhalb von 24 Stunden ohne erkennbares gesundheitliches Risiko verzehren kann. Fьr die Berechnung wurde der Wert, der im Tierexperiment noch keine gesundheitliche Folgen hatte, durch 100 geteilt. Die errechnete Dosis liegt nach Angaben des BfR bei 0,009 Milligramm Fipronil pro Kilo menschlichem Kцrpergewicht.

Wie viele belastete Eier mьsste ein Erwachsener essen, um die Dosis zu ьberschreiten?

Bislang lagen die hцchsten Fipronil-Werte bei 1,2 Milligramm pro Kilogramm Ei. Auf der Basis kann nach der Berechnung des BfR ein Erwachsener mit 65 Kilo Kцrpergewicht 7 Eier innerhalb von 24 Stunden essen, ohne den Wert zu ьberschreiten. Die Deutsche Gesellschaft fьr Ernдhrung (DGE) empfiehlt, nicht mehr als drei Eier pro Woche zu essen - verarbeitete Eier bereits eingerechnet.

Sind Kinder gefдhrdeter als Erwachsene?

Fьr Kinder gilt derselbe Richtwert wie fьr Erwachsene. Sie haben aufgrund ihres geringeren Kцrpergewichts aber natьrlich die Dosis schon erreicht, wenn sie deutlich weniger Eier gegessen haben. Die BfR gibt ein Rechenbeispiel: Bei einem Kind mit einem Gewicht von 16,15 Kilo wдren es 1,7 Eier mit der hцchsten Fipronil-Belastung innerhalb von 24 Stunden.

Was ist die Ursache der Verseuchung?

Die Quelle ist das Anti-Lдusemittel Dega-16. Es beruht eigentlich nur auf дtherischen Цlen wie Menthol und Eukalyptus. Vermutlich hatte ein belgischer Hersteller Fipronil beigemischt, obwohl das Mittel fьr die Geflьgelzucht verboten ist. Unklar ist, ob der niederlдndische Hдndler, von dem die meisten Hцfe das Mittel bezogen, davon wuЯte. Gegen beide Unternehmen wird ermittelt. Die Firmen selbst дuЯerten sich bislang nicht.

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Fragen und Antworten Wie gefährlich sind Fipronil-Eier?

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Millionen Hühnereier aus den Niederlanden waren mit dem Insektizid Fipronil belastet. Sie wurden auch in Deutschland verkauft. Verbraucher sind besorgt: Wie schädlich ist das Insektizid? Gibt es Risiken für die Gesundheit? Kann man belastete Eier und belastetes Hühnerfleisch essen? Und was ist mit anderen Produkten, die Eier enthalten?

Auf dieser Seite:

Was ist Fipronil?

Fipronil ist ein Kontaktgift. Es wird unter anderem als Pflanzenschutzmittel und in der Tiermedizin gegen Hautparasiten wie Flöhe und Zecken bei Katzen und Hunden, aber auch zur Bekämpfung von Läusen, Schaben und Milben eingesetzt. Es gibt verschiedene Produkte mit Fipronil, die frei in der Tierapotheke verkauft werden. Tierarzt Jörg Mewes erklärte MDR AKTUELL: "In der Regel ist es ein Produkt, das nach dem Auftragen in die Haut einzieht und dann in der Haut verbleibt (. ). Allerdings sollte man in der Zeit der Anwendung auf die Anwendungshinweise achten, weil ja dann das Tier doch mit dem Wirkstoff benässt wurde und man da aufpassen muss, dass keine Kinder oder Menschen direkt mit dem Wirkstoff in Kontakt kommen." Die Anwendung bei Tieren, die Lebensmittel liefern, ist grundsätzlich verboten.

Ist Fipronil für den Menschen gefährlich?

Wie Fipronil auf Menschen wirkt, ist nicht genau bekannt. Im Tierversuch hat sich der Stoff zumindest als akut giftig erwiesen. In Experimenten mit Ratten schädigte er nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) das Nervensystem und die Leber. Außerdem kann Fipronil demnach Schäden an Nieren und Schilddrüse verursachen. Beim Menschen kann der Stoff in höheren Dosen zu Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen führen. Als krebserregend oder erbgutschädigend gilt Fipronil nach derzeitigem Kenntnisstand des BfR allerdings nicht. Laut dem Institut reizt Fipronil auch nicht die Augen oder Haut. Es löst auch keine allergischen Hautreaktionen aus.

Wie erkennt man verseuchte Eier und was macht man mit ihnen?

Anhand der Stempel-Nummern kann man selbst überprüfen, ob Eier im Kühlschrank mit dem Insektizid Fipronil belastet sind. Alle Prüfnummern findet man auf dem Internet-Portal www.lebensmittelwarnung.de. Die belasteten Eier kann man ganz regulär über die Restmülltonne entsorgen. Wer will, kann sie auch zum Händler zurückbringen. Der Ernährungsexperte der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, Bernhard Burdick, sagte MDR AKTUELL, Kunden sollten Ersatz oder ihr Geld für die zurückgebrachten Eier einfordern.

Sind auch andere Lebensmittel mit Eier-Anteil belastet?

Fipronil wird nicht abgebaut, wenn die Eier gekocht oder gebacken werden. Das heißt, dass Lebensmittel, in denen belastete Eier stecken, prinzipiell genauso viel Fipronil enthalten wie die verarbeiteten Eier selbst. Doch wie viel etwa in einer Portion Eiernudeln steckt, hängt von der Menge Eier ab, die verarbeitet wurden. Woher verarbeitete Eier in Lebensmitteln stammen, ist für Verbraucher allerdings in der Regel nicht nachvollziehbar. Die niederländische Lebensmittelkontrollbehörde NVWA kontrolliert bereits Nahrungsmittel, die Eier enthalten.

Was ist mit Hühnerfleisch?

Im Fleisch von Legehennen wurde Fipronil nachgewiesen. Eine akute gesundheitliche Gefährdung für Menschen besteht nach Angaben des BfR aber nicht. Zum einen liege der ermittelte Wert lediglich bei rund einem Viertel des zulässigen Grenzwertes von 0,77 Milligramm pro Kilogramm Hühnerfleisch. Zudem werden Legehennen nicht für den menschlichen Verzehr gezüchtet. Ihr Fleisch könnte allerdings in Dosensuppen landen. Um das zu verhindern, werden in den Niederlanden mit Fipronil verseuchte Legehennen getötet und das Fleisch entsorgt.

Wie viel Fipronil ist für den Menschen eventuell schädlich?

Auf Grundlage von Tierversuchen wurde eine Dosis für Menschen berechnet. Sie gibt die Menge eines Stoffs pro Kilo Körpergewicht an, die man innerhalb von 24 Stunden ohne erkennbares gesundheitliches Risiko verzehren kann. Für die Berechnung wurde der Wert, der im Tierexperiment noch keine gesundheitliche Folgen hatte, durch 100 geteilt. Die errechnete Dosis liegt nach Angaben des BfR bei 0,009 Milligramm Fipronil pro Kilo menschlichem Körpergewicht.

Wie viele belastete Eier müsste man essen, um die Dosis zu überschreiten?

Die aktuell gemessenen Fipronil-Werte in den belasteten Eiern überschreiten nach Angaben des BfR nicht die Referenzwerte, bis zu denen Lebensmittel ohne erkennbares Risiko aufgenommen werden können. Bislang lagen die höchsten Fipronil-Werte bei 1,2 Milligramm pro Kilogramm Ei. Auf der Basis kann nach der Berechnung des BfR ein Erwachsener mit 65 Kilo Körpergewicht 7 Eier innerhalb von 24 Stunden essen, ohne den Wert zu überschreiten. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, nicht mehr als drei Eier pro Woche zu essen - verarbeitete Eier bereits eingerechnet.

Sind Kinder gefährdeter als Erwachsene?

Für Kinder gilt derselbe Richtwert wie für Erwachsene. Sie haben aufgrund ihres geringeren Körpergewichts aber natürlich die Dosis schon erreicht, wenn sie deutlich weniger Eier gegessen haben. Deshalb warnte das BfR vor einem grundsätzlich möglichen gesundheitlichen Risiko für Kinder beim Verzehr belasteter Hühnereier. Die Behörde gibt ein Rechenbeispiel: Bei einem Kind mit einem Gewicht von 16,15 Kilo wären es 1,7 Eier mit der höchsten Fipronil-Belastung innerhalb von 24 Stunden.

Was geschieht mit den Fipronil-Hühnern?

Allein in den Niederlanden wurden kurz nach Bekanntwerden des Skandals täglich rund 5,5 Millionen mit Fipronil verseuchte Eier vernichtet. Bei den Legehennen gibt es drei Möglichkeiten: Ältere und schwerer belastete Hühner werden geschlachtet und entsorgt. Jüngere Legehennen können auf Diät gesetzt werden. Dabei verlieren sie Fett und Federn und damit auch die Reste des Insektizids. Das dauert aber mindestens sechs Wochen. Bei Legehennen, in deren Eiern nur sehr geringe Spuren von Fipronil gefunden wurden, kann man auch einfach abwarten. Experten gehen davon aus, dass die Hühner in etwa zwei Wochen wieder schadstofffrei sind.

(Quellen: dpa, AFP und MDR AKTUELL)

Über dieses Thema berichtet MDR AKTUELL auch im: Fernsehen | 04.08.2017 | 19:30 Uhr

Zuletzt aktualisiert: 16. August 2017, 16:34 Uhr

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Belastete Ware aus den Niederlanden Hunderttausende Insektizid-Eier in Bayern

Bayern ist mehr als bisher angenommen vom sogenannten Holland-Ei-Skandal betroffen. Mehrere Hunderttausend mit Fipronil verseuchte Eier wurden nach Bayern geliefert. Das bestätigte das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) dem BR.

Von: Eva Lell, Peter Kveton, Anton Rauch

Noch vor zwei Tagen hatte das LGL erklärt, es seien keine Fipronil-Eier nach Bayern gelangt. Bereits am Donnerstagmittag meldete sich aber ein Leser des BR-Text. Er hatte in Ottobrunn im dortigen Aldi Eier gekauft und war schon stutzig geworden, weil auf der Packung "DE" stand, auf den Eiern aber "NL" aufgedruckt war. Schließlich verglich er die Nummer mit den belasteten Chargen, die der Bayerische Rundfunk bereits seit Mittwoch veröffentlicht hatten und der Fall war klar - zwei Eier hatte er da schon gegessen.

Ei aus belasteter Charge

Am späten Donnerstagnachmittag nannte die Behörde auf BR-Anfrage zum ersten Mal eine konkrete Zahl: 268.000 mit Fipronil verseuchte Eier wurden demnach in den Freistaat geliefert. Die Rücknahme, so ein LGL-Sprecher sei bereits eingeleitet. Das heißt, die betroffenen Eier müssen aus den Regalen und Lagern entfernt werden. Wie viele Eier verkauft wurden und somit an den Endverbraucher gelangt sind, konnte das LGL nicht sagen. "Das ist noch offen", so der Sprecher wörtlich. Der SPD-Verbraucherschutzexperte Florian von Brunn kritisiert das LGL für seine Informationspolitik:

"Für mich ist es nicht nachvollziehbar, warum das LGL erst sagt, Bayern wäre nicht betroffen - und einen Tag später stellt man fest, es sind doch Eier nach Bayern geliefert worden. Das sollte man sich vorher genau überlegen anstatt die Menschen so zu verunsichern."

Florian von Brunn

Und von Brunn legt nach: Er möchte wissen, ob nicht auch in Bayern das Insektengift Fipronil auf Geflügelfarmen eingesetzt wird:

"Wir fordern aber darüber hinaus auch, dass das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit und die bayerische Staatsregierung jetzt schnellstmöglich untersuchen, ob auch in bayerischen Hühnerställen Fipronil eingesetzt worden ist, das muss jetzt geklärt werden im Interesse der Menschen - und dann müssen solche Ställe geschlossen werden."

Florian von Brunn

Florian von Brunn

Fipronil ist eine Art Insektengift. Es wird gerne von Hunde- und Katzenbesitzern eingesetzt, gegen Zecken, Flöhe oder Läuse. Wirklich gefährlich scheint es für Menschen nicht zu sein, zumindest für Erwachsene nicht - es sei denn, man nimmt größere Mengen zu sich. Kinder sollten solche Eier aber lieber nicht essen. Susanne Moritz von der Verbraucherschutzzentrale Bayern empfiehlt, vorsichtshalber einen Blick in den eigenen Kühlschrank zu werfen und die Eier zu kontrollieren:

"Da gibt es die Seite Lebensmittelwarnung.de, die wird laufend von den Lebensmittelüberwachungsbehörden aktualisiert. Wir empfehlen, sich dort öfter als nur einmal zu informieren. Wir gehen davon aus, dass die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind und dass da immer noch neue Eier entdeckt werden können."

Susanne Moritz, Verbraucherzentrale

Wer in seinem Kühlschrank belastete Eier findet, bringt sie am besten in den Laden zurück. Das empfiehlt auch Susanne Moritz von der Verbraucherschutzzentrale:

"Also eine akute Gefährdung sehe ich jetzt nicht, aber grundsätzlich hat dieser Stoff nichts in Lebensmitteln verloren, darum ist der Rückruf auch gerechtfertigt."

Dass solche Mittel überhaupt eingesetzt werden, liegt aus Sicht von Verbraucherschützerin Moritz auch an der Massentierhaltung.

"Der Skandal ist jetzt leider wieder bei Eiern aufgetreten und es ist halt so, dass Hühner und Eier schon recht gefährdet sind, weil relativ viele Tier auf relativ kleinem Raum zusammen gehalten werden. Das heißt, Krankheiten können leicht weitergegeben werden, aber auch Parasiten. Und in dem Fall geht es wohl um ein Parasitenbekämpfungsmittel, das eingesetzt worden ist."

Aus dem Verbraucherschutzministerium heißt es lediglich, der Schutz der Verbraucher habe oberste Priorität - und: Die betroffenen Eier sollten vorsorglich nicht verzehrt werden.

"Die Priponil-belasteten Eier haben die Printnummern: 1-NL-4331901, 1-NL-4035701, 1-NL-4339912, 1-NL-4339301. Diese sollten vorsorglich nicht konsumiert werden."

Nummern aus der LGL-Pressemitteilung, die dem BR vorliegt

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zum Artikel Holland-Ware mit Insektizid Ekel-Eier nun auch in Bayern gefunden

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Antonietta, Montag, 07.August, 09:36 Uhr

12. GoVegan

Die Tierhaltung, und damit der Konsum tierischer Produkte, ist einer der Hauptverursacher für die größten Probleme unserer Zeit: vom Klimawandel über die Rodung der Wälder, bis hin zur Ressourcenverschwendung und Trinkwasserproblematik. Wenn Ihnen etwas an unserem Planeten liegt, leben Sie vegan.

Antwort von highwayfloh, Samstag, 12.August, 23:05 Uhr

@Antoonietta: Mit Verlaub ein sarkaßtischer Widerspruch zu Ihrer (Auf)-Forderung:

Servus, Freitag, 04.August, 08:31 Uhr

11. Aufsichtspflicht des Staates

In erster Linie versagt hier doch der Staat! Weder erfüllt er seine Aufsichtspflicht, noch seine Informationspflicht.

Wie kann es passieren, dass ein Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit solch unverantwortliche Aussagen an die Öffentlichkeit gibt?! Die noch dazu so einfach und schnell als Lügen aufgedeckt werden können?! Arbeiten die immer so? Wahrscheinlich schon, die Häufung der Skandale lässt darauf schließen.

Manchmal kann man verstehen, dass Menschen desillusioniert in Hartz IV versauern, da müssen sie diesen Wahnsinn wenigstens nicht mitfinanzieren.

wenn man Terroristen mitfinanziert, macht man sich strafbar.

Wenn man als Steuerzahler diesen Wahnsinn mitfinanziert, macht sich dann auch strafbar??

*lach* okay, das war jetzt sarkastisch.

Antwort von highwayfloh, Freitag, 11.August, 19:11 Uhr

@Servus: So abwegig ist Dein letzter Gedanke gar nicht. Wenn es dumm läuft kommt irgendwer genau auf diesen Trichter.

Ramsberger Franz, Freitag, 04.August, 08:24 Uhr

10. priponil

Auch bei Aldi in München/Forum

Denninger Str. Eier aus NL.mit Verpackung DE

Der Verbraucher wird betrogen

Allgäuer, Freitag, 04.August, 08:21 Uhr

9. Re: "Bio Eier"

"Nicht dass jetzt noch einer Bio-Eier empfiehlt. Der höhere Dioxin-Wert ist auch nicht gerade gesund. Ausserdem brauch man sich den Appetit doch nicht verderben lassen. Wenn das Essen wirklich so schlecht wäre, wie einige denken, würde doch die Lebenserwartung nicht immer weiter steigen"

Hauptsache die persönlichen Statussymbole sind sicher. Warum nicht auf Kosten der Natur, ärmeren Menschen und armen Ländern leben?! ist doch nicht unsere Schuld, dass wir uns nagelneue Autos der Premiumklasse leisten können, die wir durch persönliche Qualitäts-Einsparungen bei Lebensmitteln auf Kosten der Produktionsbedingungen finanzieren.

rudi, Freitag, 04.August, 07:22 Uhr

8. . und der nächste lebensmittelskandal

wieviele lebensmittelskandale braucht dieses land noch, bis die leute endlich aufwachen

Hauptsache billig. und dann noch wundern, wenn der nächste Skandal kommt.

wann geht es in die Schädel der menschen, dass so nicht weitergemacht werden kann.

die biologische Landwirtschaft ist der einzig wahre weg, aber wenns immer nur billig sein muß, aber andererseits die fettesten Autos und die neuesten smartphones gekauft werden. schaut euch mal auf einem Aldi parklplatz genau um, da gehen nicht die armen leute einkaufen, siondern die geiz ist geil Fraktion ohne Rücksicht auf verluste und nur das eigene ego zählt.

und dann noch diese unsägliche beitrag von nr. 6. entschuldigung, tut mir leid, aber dümmer geht's nicht.

Antwort von Landei, Freitag, 04.August, 08:24 Uhr

---- biologische Landwirtschaft ist der einzig wahre Weg ------ ?

Antwort von gast, Freitag, 04.August, 08:25 Uhr

BIO schützt leider gar nicht vor Betrug. Und mehr zahlen auch nicht. Das Geld fließt nur in die Gier.

Antwort von rudi, Freitag, 04.August, 10:17 Uhr

deswegen, augen auf beim kauf,

ichkaufe generell kein eg bio

und auch nix was sonstwo hergekarrt wird

eier habe ich von der nachbarsbäuerin

da seh ich was die füttert und wie sie ihre ställe behandelt

es ist besser!! definitiv, da kannste behaupten was du willst

ich kenne mich aus und komme aus der branche

in der tierhaltung, im platzangebot, was die tiere zu fressen bekommen, was auf die äcker gesprüht wird, wie die lebensmittel dannach behandelt werden

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