среда, 21 февраля 2018 г.

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Regenwurm eier

Regenwürmer sind Zwitter und besitzen sowohl männliche Geschlechtsorgane (Hoden) als auch weibliche (Eierstöcke). In Ausnahmefällen können sie sich selbst befruchten. Normalerweise suchen sie sich aber einen Partner, mit dem sie sich paaren und ihre Samenzellen austauschen.

Eine feste Paarungszeit gibt es bei Regenwürmern nicht. Sie scheinen aber den Frühsommer und Herbst zu bevorzugen, wenn die Temperatur- und Feuchtigkeits­verhältnisse im Boden günstig sind. Genau nachvollziehen lässt sich das aber nicht, da sich die meisten Arten in der Erde paaren. Nur der Tauwurm (Lumbricus terrestris) paart sich an der Bodenoberfläche.

Dazu kommen die geschlechtsreifen Tauwürmer, die man an dem Gürtel im vorderen Körperdrittel erkennt, meist nach Regenfällen und in der Dämmerung an die Bodenoberfläche. Möglichst ohne ihre Wohnröhren dabei ganz zu verlassen, suchen sie nach einem paarungswilligen Partner. Die Paarung selbst findet meistens erst spät in der Nacht oder gegen Morgen statt und dauert häufig mehrere Stunden, besonders in den Monaten Mai und Juni: „In warmen, nicht zu trockenen Nächten kann man dann in großer Menge kopulierende (= sich paarende) Würmer beobachten“ (FÜLLER 1954, S. 14).

Bei der Paarung legen sich die beiden Partner in entgegen gesetzter Richtung mit den Bauchseiten so aneinander, dass die Samentaschenregion im 9./10. Segment des einen Tieres dem Gürtel des anderen gegenüberliegt (s. Abb.1). Aus den Drüsen der Gürtelzone wird nun ein klebriger Schleim abgesondert, um die beiden Tiere für den Samenaustausch zu verbinden (s. Abb.2). Zusätzlich wird diese enge Verbindung durch die Klammerborsten (s. Borsten) unterstützt.

Abb. 1: Regenwürmer bei der Paarung

(Foto: Prof. Dr. Nico Michiels, Westfälische Wilhelms-Universität Münster – 2003)

Bei der Paarung werden zwischen den Partnern nur die Samenzellen ausgetauscht und in den Samentaschen gespeichert. Die eigentliche Befruchtung der Eizellen erfolgt erst später. Die Samenzellen werden von den männlichen Geschlechtsöffnun­gen (= Porus , s. Geschlechtsorgane) abgegeben, die sich im 15. Segment beid­seitig der Bauchzone befinden, und durch zwei parallel verlaufende Samenrinnen nach hinten bis zum Gürtel transportiert. Dort wandern sie in die gegenüberliegenden Samentaschen des Partners. Auf diese Weise tauschen beide Partner ihre Samen aus (s. Abb.3). Nach einigen Stunden trennen sie sich wieder.

Abb.2:Schleimabsonderung bei der Paarung

(Abb. aus FÜLLER 1954, S.15)

(Zeichnung: Karen Kiffe nach MEINHARDT 1986, S. 24)

Die Befruchtung der eigenen Eizellen mit dem fremden Sperma findet oft erst Tage später statt. Dazu wird – wiederum von den Drüsenzellen der Gürtelzone – ein klebriger Schleimring produziert, der später zu einer pergamentähnlichen Hülle erstarrt. In diese Hülle, die als Kokon bezeichnet wird, scheiden andere Drüsen des Gürtels eine eiweißhaltige Flüssigkeit ab. Aus dieser ringartig um den Körper liegen­den Hülle schiebt sich der Wurm nun langsam rückwärts kriechend heraus, so dass der Kokon nach vorne zum Kopfende hin wandert.

Abb. 4: Regenwurmkokon

(Foto: Marius Buning/ Gesine Hellberg-Rode 2/03)

Sobald der Kokon das 14. Körpersegment passiert, werden aus dem Eileiter-Porus reife Eizellen – meist nur eine – in den Kokon abgegeben. Wenn der Kokon dann die weiter vorne im 9. und 10. Segment liegenden Samentaschen erreicht, wandern die dort gespeicherten Samenzellen des Partners in den Kokon und befruchten die Ei­zelle. Nachdem der mit Nährflüssigkeit und befruchteter Eizelle gefüllte Kokon das Kopfende passiert hat, ziehen sich die offenen Enden des Kokons zusammen, so dass eine zitronenförmige Eikapsel entsteht (s. Abb.4). Danach werden auf gleiche Weise weitere Kokons produziert (vgl. FÜLLER 1954, S. 14/15; BUCH 1986, S. 16 ff.).

Die Kokons werden in den oberen Bodenzonen abgelegt und zum Teil noch mit einer Schutzhülle aus Regenwurmkot versehen. Größe, Form und Farbe der Kokons sind bei den verschiedenen Regenwurmarten unterschiedlich ausgeprägt. So variiert die Farbe zwischen Gelb- und Brauntönen (s. MEINHARDT 1986, S. 44 ff.). Im Laufe der Entwicklung werden die aber Kokons transparenter, so dass man die sich entwickeln­den Tiere sehen kann. Die Länge der Kokons beträgt je nach Art etwa 2-7 mm (s. Abb.4). Beim Tauwurm (Lumbricus terrestris) ist der Kokon circa 6 mm lang und 4 mm dick, bei dem deutlich kleineren Mistwurm (Eisenia foetida) nur halb so groß.

Abb. 4: Kokonformen

(Abbildung aus: BUCH 1986, S.17)

Auch die Zahl der abgelegten Kokons ist bei den einzelnen Regenwurmarten zum Teil sehr unterschiedlich. So paart sich der Tauwurm meist nur einmal im Jahr und produziert dabei 5-10 Kokons mit jeweils einem Ei. Der Mistwurm dagegen paart sich viel häufiger und legt dabei wesentlich mehr Kokons ab, in denen sich jeweils aus bis zu 11 Eiern Larven entwickeln können. Insgesamt kann ein Mistwurm über 300 Nach­­kommen pro Jahr erzeugen (vgl. DUNGER 1964, S. 72/73; MEINHARDT 1986, S. 44 ff.).

Abhängig von der jeweiligen Art und den Umgebungsbedingungen dauert es unter­schiedlich lange bis der fertig entwickelte Jungwurm aus dem Kokon schlüpft. Diese Brutzeit dauert beim Mistwurm bei einer Temperatur von 25°C etwa 16 Tage, beim Tauwurm dagegen bei einer durchschnittlichen Bodentemperatur von 12°C etwa 90 Tage (s. GRAFF 1983, S. 28). Die jungen, frisch geschlüpften Regenwürmer unter­scheiden sich von den erwachsenen und geschlechtsreifen Tieren durch eine wesentlich geringere Größe, nur sehr schwache Pigmentierung und den noch nicht entwickelten Geschlechtsapparat. Erst nach 1-2 Jahren wird der Jungwurm geschlechtsreif. Dann entwickelt sich die Gürtelzone zur Fortpflanzung (s. FÜLLER 1954, S. 20).

BUCH, W. (1986): Der Regenwurm im Garten. Stuttgart: Ulmer.

DUNGER, W. (1964): Tiere im Boden. Wittenberg: Ziemsen.

FÜLLER, H. (1954): Die Regenwürmer. Die Neue Brehm-Bücherei, Heft 140 (Nachdruck). Wittenberg: A. Ziemsen Verlag.

GRAFF, O. (1983): Unsere Regenwürmer: Lexikon für Freunde der Bodenbiologie. Hannover: Schaper.

MEINHARDT, U. (1986): Alles über Regenwürmer. Stuttgart: Franckh.

Regenwurm-Kokons

Würmer sind die ultimativen natürlichen Recycler

Kein anderes Tier wird besser mit organischen Abfällen fertig als der Wurm. Regenwürmer fressen abgestorbene Pflanzen und Mineralteilchen. Die ausgeschiedenen, krümeligen Häufchen sind fruchtbarer als alle anderen Erdarten. Die Würmer sind vermutlich die wichtigsten Erdbewohner und Humusproduzenten ganz ohne Chemie. Diese Erkenntnis hatten schon die Chinesen vor 4000 Jahren.

Regenwurm-Kokons werden auch als “Regenwurmeier” bezeichnet, was eigentlich nicht richtig ist. Das ist wohl auf die Form zurückzuführen, die der Form eines Eies gleicht.

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Regenwurm eier

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Antwort: Die Verdickung heißt Gürtel oder Clitellum und beinhaltet Drüsengewebe. Diese Drüsen sondern bei der Paarung ein Schleimsekret ab, mit dessen Hilfe sich die Würmer aneinander heften. Würmer sind zwar zwittrig, befruchten sich aber nur sehr selten selbst, bei der Paarung werden gegenseitig Spermapäckchen ausgetauscht. . Antwort ansehen

Antwort: Das ist recht unterschiedlich und die Entwicklung über 3–5 Stadien kann von 4 Wochen bis 2 oder 3 Jahre dauern. sehr ausführliche Info hier: http://www.wissenschaft-online.de/abo/lexikon/bio/2698 . Antwort ansehen

Antwort: zwei bis vier Wochen, bis es dann zur Metamorphose kommt. Ist denk ich auch von Art zu Art unterschiedlich. Beim Teichmolch z. B. sind es nur 1-3 Wochen. gefunden bei: http://de.wikipedia.org/wiki/Molch_(Biologie) . Antwort ansehen

Antwort: Ich habe welche im Garten. Offensichtlich ist die erste Generation des Jahres schon geschlüpft. Einige Jungtiere flitzen schon zwischen den Mauersteinen. . Alle Antworten ansehen

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Die Fortpflanzung des Regenwurms

Weltweit gibt es schätzungsweise 3000 verschiedene Regenwurmarten. Bei uns in Deutschland leben 46 verschiedene Arten des Regenwurms. Zu den bekanntesten Arten in Deutschland gehören der 12 bis 30 cm lange Gemeine Regenwurm (Lumbricus terrestris), auch Tauwurm genannt, und der 4 bis 14 cm lange Kompostwurm (Eisenia fetida).

Während sich ersterer hauptsächlich durchs Erdreich von Wiesen und Gärten gräbt und sich von weniger stark verwestem Pflanzenmaterial ernährt, ist der Kompostwurm überwiegend unter verrottendem Pflanzenmaterial vorzufinden, welches auch seine Nahrung darstellt. Er ist verantwortlich für die Umwandlung von Kompost zu Gartenerde in unseren heimischen Gärten. Daher wird er auch gerne von der Gartenindustrie genutzt und in sogenannten Wurmfarmen vermehrt.

Bei der Kompostierung im Garten sind Regenwürmer also äußerst nützlich. Jeder weiß, dass Regenwürmer in unseren Beeten willkommen sind, doch wer weiß schon, wie die Regenwurm Fortpflanzung vonstattengeht? Da das Leben der Regenwürmer meist unterirdisch im Verborgenen stattfindet, kennen die wenigsten Menschen den Lebenszyklus dieser Tiere. Dabei bietet die Regenwurm Fortpflanzung so manch eine Überraschung.

Die Paarung

Bevor es zur Regenwurm Fortpflanzung kommen kann, müssen die einzelnen Tiere die Geschlechtsreife erreichen. Geschlechtsreife Regenwürmer erkennt man an dem Clitellum, auch Gürtel genannt, einer Verdickung zwischen dem 27. und dem 35. Körpersegment.

Allen Regenwurmarten gemein ist, dass es sich um Zwitter handelt, die sowohl über männliche als auch weibliche Geschlechtsorgane verfügen. Bei günstigen Witterungsverhältnissen, hauptsächlich im Frühsommer und Herbst, wandern die geschlechtsreifen Tiere zur Regenwurm Fortpflanzung auf der Suche nach einem Partner an die Oberfläche. Dabei müssen sie nicht zwangsläufig ihre Gänge verlassen.

In der für die Tiere gefährlichen Paarungszeit müssen sich beide Würmer mehrere Stunden mittels einer Schleimabsonderung miteinander verbinden, um gegenseitig die Samenzellen auszutauschen. Bei der Regenwurm Fortpflanzung tauschen beide Partner gegenseitig Samenzellen aus und die Würmer liegen so aneinander, dass das 9. und 10. Segment der Bauchseite, die für die Samenproduktion zuständig sind, einander zugewandt sind. Diese Verbindung wird zusätzlich durch die sogenannten Klemmborsten (paarweise aneinander geordnete Borsten auf der Körperoberfläche) stabilisiert.

Zwei Regenwürmer bei der Kopulation (Paarung)

Die Samenzellen werden von den im 15. Segment befindenden Geschlechtsöffnungen abgegeben und mittels der zwei Samenrinnen in die Samentaschen des Partners transportiert.

Die Befruchtung und Entwicklung der Regenwürmer am Beispiel des Tauwurms

Nach dem Austausch der Samenzellen, findet nicht sofort die Befruchtung der Eizellen statt. Erst nach einigen Tagen bildet der Regenwurm mit den Drüsenzellen der Gürtelzone eine Art Kokon aus Schleim, der durch die Bewegung des Regenwurms über den Körper wandert. Sobald er das 14. Körpersegment erreicht, wird eine Eizelle abgegeben und beim 9. und 10 Segment werden die fremden Samenzellen hinzugeben.

Zusätzlich wird der Kokon noch mit einer Eiweißschicht gefüllt, die die Larve während der bevorstehenden Entwicklung als Nährstoffquelle nutzt. Der Kokon verschließt sich, sobald er den Kopf des Regenwurms passiert hat, und verwandelt sich somit in eine Eikapsel. Diese Eikapsel wird auch Regenwurmkokon genannt und mit dem Absondern des Kokons, ist die Regenwurm Fortpflanzung für das adulte Tier abgeschlossen.

In Abhängigkeit von den Witterungsbedingungen schlüpft nach etwa 90 bis 135 Tagen aus dieser Kapsel ein einzelner nahezu vollständig entwickelter Tauwurm. Erst nach ein bis zwei Jahren ist dieser selbst geschlechtsreif und erhält die für die Regenwurm Fortpflanzung unabkömmliche Gürtelzone.

Die Jungwürmer der Kompostwürmer entwickeln sich dank der höheren Temperaturen des verrottenden Pflanzenmaterials bereits nach ca. 20 Tagen. Auch ist diese Art wesentlich produktiver. Sie paart sich häufiger im Jahr und produziert auch mehr Eier pro Kokon (bis zu 11). Ein einzelnes geschlechtsreifes Tier kann so bis zu 300 Nachkommen pro Jahr produzieren. Der Gemeine Regenwurm hingegen paart sich in der Regel nur ein mal pro Jahr, produziert dabei 5 bis 10 Kokons mit jeweils einem Ei.

Regenwurm Fortpflanzung: Das Fazit

Die Regenwurm Fortpflanzung mag uns seltsam erscheinen, jedoch hat sich dieser Prozess seit Jahrmillionen bewährt. Diese Nützlinge des Gartens sind ein Beweis für die Komplexität der Natur, die selbst vor so gewöhnlich erscheinenden Lebewesen, wie dem Regenwurm, nicht Halt macht.

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Auf dem #1 Informationsseite über Regenwürmer findest du viele interessante Informationen über die Lebensweise von Regenwürmern, den Körperbau, welche Bedeutung sie für die Bodenverbesserung haben oder welche Arten es in Deutschland überhaupt gibt. Wusstest du z.B. das der Tauwurm bis zu 30 Zentimeter lang werden kann und neben dem Kompostwurm die wohl bekannteste einheimische Regenwurmart ist?

Zusätzlich erfährst du, wo man am besten Regenwürmer kaufen kann oder wie sie am besten gezüchtet werden. Viel Spaß beim Lesen und Informieren.

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Was sind Regenwürmer überhaupt?

Regenwürmer leben im Erdboden und gehören zur Ordnung der Wenigborster. Im Jahr 2008 waren rund 670 Arten weltweit bekannt, wovon ca. 46 in Deutschland vorkommen. Der 9 bis 30 cm lange Tauwurm gehört neben dem 6 bis 13 cm langen Kompostwurm zu den am häufigsten anzutreffensten Arten in Deutschland. Regenwürmer werden zwischen 3 und 8 Jahre alt und sie sind die wohl bekannteste wirbellose Tierart im deutschsprachigen Raum.

Erwachsener Regenwurm im Bodenprofil

von Luis Miguel Bugallo Sánchez ([1]. Shot with a Nikon E8800.) [GFDL oder CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons

So gut wie jeder weiß wie Regenwürmer aussehen oder kann zumindest mit dem Begriff „Regenwurm“ etwas anfangen. Auch wenn die Kenntnis über die systematische Einordung in der Tierwelt, seinen Körperbau und seine Lebensweise in der Regel lediglich bruchstückhaft sein dürfte, haben Regenwürmer bei den Menschen ein ambivalentes Image. Auf der einen Seite werden sie als sprichwörtliche Beispiele für Schlichtheit und Wehrlosigkeit eher abwertend eingeschätzt, auf der anderen Seite lässt sie ihre Harmlosigkeit sowie ihre ökonomische und ökologische Bedeutung sympathisch erscheinen.

Vielleicht hat aber auch ihre Anpassungsfähigkeit zum vorwiegend positiven Image beigetragen. Regenwürmer findet man nämlich sogut wie überall auf unserem Planteten. Bis auf die Polarzonen und vegetationslosen Gebieten wie Wüsten, findet man die kleinen fleißigen Landarbeiter fast in allen unverdichteten Böden auf unserem Planeten. In Deutschland gelten in dieser Hinsicht lediglich Moore und Dünenlandschaften als eher regenwurmfeindliche Lebensräume.

Große Artenvielfalt

Der Regenwurm gehört zum Tierstamm der Gliederwürmer (Ringelwürmer), der sich wiederum in die Klassen Vielborster und Gürtelwürmer unterteilt. Die wie die Egel zur Klasse der Gürtelwürmer zählende Ordnung der Wenigborster, umfasst unter anderem neben den Familien der Schlammröhrenwürmer und Riesenregenwürmer (Megascolecidae) auch die Tierfamilie der Regenwürmer (Lumbricidae).

Regenwürmer stellen also keine eigene Art dar. Sie bilden eine weltweit mindestens 670 Arten umfassende Tierfamilie. Die Abgrenzung der Regenwürmer zu anderen Wurm-Familien beziehungsweise die Zuweisung zu bestimmten Wenigborster-Familien ist in der Fachwelt uneinheitlich. Das ist auch ein Grund dafür, dass die Zahlenangaben für die in Deutschland heute heimischen Regenwurm-Arten unterschiedlch sind. Sie schwanken zwischen 45 und 55 Arten.

Deutschlands häufigste Regenwürmer: Tauwurm und Kompostwurm

In Deutschland am häufigsten und am bekanntesten sind die beiden Arten Tauwurm (Lumbricus terrestris) und Kompostwurm (Eisenia foetida). Der Tauwurm wird bis zu 30 cm lang. Er hat ein rötliches Vorderteil und ein blass-graues Hinterteil. Sein Lebensraum sind Äcker, Wiesen und Weiden, Obstanlagen und Gärten.

Der mit maximal 15 cm Länge deutlich kleinere, rote Kompost- oder Mistwurm fällt durch seine gelben Ringe auf. Sein Biotop sind vor allem Komposthaufen und Misthügel, aber auch in Wiesenböden ist er sehr häufig anzutreffen. Kompostwürmer kommen, wie es der Name schon vermuten lässt, auch in der Wurmkompostierung zum Einsatz.

Schlichter Körperaufbau, zwittriges Sex-Leben

Typisch für den Körperaufbau beim Regenwurm sind die spitzzulaufenden Vorder- und Hinterenden sowie die Segmentierung des langgestreckten Körpers in ringförmige Elemente. Bei erwachsenen Regenwürmern können um die 160 Segmente gezählt werden. Neben der Vielzahl der Segmente eines Regenwurms, weisen diese eine weitere Besonderheit auf. Jedes Segment besitzt nämlich vier Paar Borsten, die mit der Hilfe besonderer Muskeln bewegt werden können und so die Fortbewegung des Regenwurms ermöglichen.

Die Borsten eines Regenwurms

Regenwürmer sind Zwitter. Durch gegenseitiges Zusammenpressen der im oberen Drittel des Wurmkörpers befindlichen Gürtel-Verdickungen werden beim Paarungsakt beiderseitig Samen ausgetauscht. Es bildet sich ein Schleimring, aus dem sich der Regenwurm langsam herauszieht. Bei diesem Vorgang werden die Eier zur Befruchtung an den Schleim abgegeben. Es werden so bis zu 150 Eierkokons gebildet. Abhängig von Regenwurmart und Temperaturbedingungen schlüpfen die Jungwürmer bei Kompost- und Tauwurm nach 15 bis 120 Tagen.

Starker Nützling

Der blinde und taube Regenwurm lebt meist in mehrere Meter tiefen Gängen. Bei seiner Suche nach Essbarem, vorzugsweise abgefallene Blätter und abgestorbenen Pflanzenteilen, gräbt der Regenwurm ständig den Boden um. Er benutzt sein spitzes Vorderteil dabei als Bohrkopf, der durch Anspannung der vorderen Ringmuskeln ins Erdreich gepresst wird. Die dabei aufgebrachte Kraft ist verglichen mit Körpergröße und Eigengewicht der Regenwürmer enorm.

Regenwürmer tragen durch das stetige Bohrgraben zur Lockerung des Erdreichs bei und beugen somit einer eventuellen Verfestigung des Bodens vor. Damit zählen sie zu den besonders nützlichen Erdbewohnern und spielen eine wichtige Rolle für die Bodenverbesserung. Als mit positiven Auswirkungen auf das Wachstum von Wild- und Kulturpflanzen verbundene Folge wird der Boden gut durchlüftet und kann gleichmäßig Wasser aufnehmen. Ferner werden durch den Regenwurm Nährstoffe aus tieferen Erdschichten an das Wurzelwerk der Pflanzen gebracht.

Außer mit diesen nützlichen mechanischen Tätigkeiten nutzt der Regenwurm zur Freude von Gartenbesitzern und Landwirten auch als natürlicher Düngerlieferant für die Qualitätsverbesserung der von ihm bewohnten Böden. Ein Regenwurm vertilgt täglich etwa die Hälfte seines eigenen Körpergewichts an Pflanzenteilen. Sein ausgeschiedener Kot ein wertvoller Humus.

Gefährliches Wurmleben

Regenwürmer werden zwischen drei und acht Jahre alt. In der freien Wildbahn wird diese mögliche Lebensspanne aber nur selten erreicht, da der Regenwurm viele Fressfeinde hat. Vor allem ist er eine begehrte Beute für Vögel, Maulwürfe und andere Raubtiere. Dazu gehört und gehörte auch der Mensch. So galt der Regenwurm in Mitteleuropa noch bis ins 19. Jahrhundert als Pflanzenschädling und wurde, wenn auch nur mit relativ geringem Erfolg, verfolgt. Heute werden die mittlerweile als Nützlinge anerkannten Regenwürmer in Mitteleuropa lediglich vereinzelt als Fischköder getötet. In anderen Regionen allerdings, wie z. B. Neuguinea, gehören Regenwürmer roh oder verarbeitet zur menschlichen Ernährung.

Regenwürmer bevorzugen Böden mit einem pH-Wert von mehr als 3,5. Bei zu sauren Böden wird die schützende Schleimschicht des Wurms mit tödlichen Folgen für das Tier zerstört. Auch zu kalte oder zu heiße Temperaturen sowie Kunstdünger und Pflanzenschutzmittel können sich negativ auf die Lebenserwartung der Regenwürmer auswirken. Um ihre Gefährdung durch Austrocknung und Fressfeinde zu minimieren, kommen Regenwürmer nur gelegentlich an die Erdoberfläche. Und wenn, wie z. B. beim Paarungsakt, dann vorzugsweise nachts.

Thesen zum Verhalten bei Regen

Ausnahmsweise kommen Regenwürmer auch tagsüber an die Oberfläche und zwar dann in der Regel nach Regenfällen. Die manchmal herangezogene These, dass Regenwürmer die Oberfläche aufsuchen, um den Erstickungstod in ihren vom Regen überfluteten Gängen zu entgehen, hat sich als nicht haltbar erwiesen. Normalerweise ist eine Durchfeuchtung des Bodens, wie sie bei Regen eintritt, nicht lebensbedrohend für die niedrige Sauerstoffkonzentrationen vertragenden Regenwürmer. Lediglich andauernde Staunässe wirkt gefährlich.

Als wahrscheinlich gilt die Vermutung, dass durch den Regen Erschütterungen im Erdreich ausgelöst werden, die bei den Regenwürmern einen aktivierenden Reiz auslösen. Dadurch könnte signalisiert werden, dass der Feuchtigkeitsgehalt an der Erdoberfläche in Hinsicht auf die bei Sonnenstrahlen durch Austrocknung gefährdete Hautschicht aktuell optimal ist.

Näher beleuchten wir dieses Phänomen in unserem Artikel Flucht an die Oberfläche bei Regen.

Namensherkunft

Die Eigenschaft der Lumbricidae, bei Regen an die Erdoberfläche zu kommen, könnte für die im deutschsprachigen Raum übliche Bezeichnung „Regenwurm“ ursächlich sein. Möglicherweise könnte der Begriff „Regenwurm“ aber auch auf die Beobachtung des Wurms als ein „reger Wurm“ zurückgeführt werden. In vielen anderen Sprachen der Welt wird der Wurm als „Erdwurm“ („Earthworm“, „Lombriz de Tierra“, usw.) bezeichnet.

Regenwurm eier

Für den Kompost, Garten oder die Zucht.

Regenwurm - Kokons werden auch als Regenwurmeier bezeichnet, was wohl auf die Form zurückzuführen ist, da der Kokon einem Ei gleicht.

Die Wurmkokons oder Regenwurmeier von Eisenia hortensis (Riesen-Rotwurm oder auch Dendrobena) haben eine Größe von 2 – 4 mm und können 1-2 Würmer beherbergen.

Nach Ablegen des Kokons hat dieser eine grünliche Färbung und wird im Laufe seiner Entwicklung immer dunkler, bis der Kokon am Ende braun ist.

Dann befinden sich die jungen Würmer sichtbar im Kokon und schlüpfen bald.

Von der Ablage der Kokons bis zum Schlüpfen kann es einige Wochen dauern.

Das hängt im Wesentlichen von der Umgebung des Bodens ab (Temperatur,Feuchtigkeit).

Wurmkokons können einen sehr langen Zeitraum überdauern bis dieser sich weiterentwickelt,

bis die Umgebung geeignet erscheint.

Würmer legen die Kokons auch im Winter ab und dann wartet der Kokon mit der Weiterentwicklung bis es wärmer wird.

Wurmkokons sind klein und robust und lassen sich so auch gut über größere Entfernungen

mit längeren Transportzeiten versenden.

Verwendung der Kokons

Kokons sind bestens geeignet um mit einer eigenen Wurmzucht zu beginnen.

Kokons sind das richtige, wenn Sie besonders kleine Würmer als Futterwürmer oder zum Angeln benötigen.

Kokons können auch als Anzucht für den Kompost oder Garten verwendet werden.

Kokons nehmen ihre Umgebung war und stellen die Würmer schon im Wachstum darauf ein.

Daher sind frisch geschlüpfte Würmer besser auf die aktuellen Bodenverhältnisse eingestellt als erwachsene Würmer.

Die Kokons können direkt in den Kompost gestreut werden.

Im Garten jeweils einige Kokons in kleine Löcher geben und mit Erde bedecken und so den Gartenboden oder den Rasen impfen.

Ideal auch für Gewächshäuser und Hochbeete.

Die Kokons verteilen und mit Erde bedecken.

Das ganze anfeuchten und mit Deckel verschließen.

Nach einigen Wochen schlüpfen die ersten Würmer aus ihren Kokons.

Aber Vorsicht, die Würmer sind zunächst schwer zu erkennen, da sie sehr klein sind.

Das Wachstum hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie Temperatur, Feuchtigkeit und Nahrungsangebot.

Die Kokons reifen unterschiedlich schnell, so dass sich unterschiede in der Entwicklung ergeben können.

Die Kokons können auch in einem belüfteten Behälter herangezogen werden (z.B. unsere kleine Wurmfarm oder Wurmeimer ).

Lieferform: 1000 Kokons in einer Dose mit Substrat.

Regenwurm, Lebensweise

Weltweit gibt es über 3 000 Arten von Regenwürmern, in Deutschland sind es immerhin ca. 36. Der Gemeine Regenwurm ist die bekannteste Art. Er kann eine Länge von 30 cm erreichen. Ein größerer Verwandter, der Riesenregenwurm, lebt in tropischen Ländern. Er kann bis zu 300 cm lang werden. Regenwürmer gehören zu den Ringelwürmern.

Weltweit gibt es über 3 000 Arten von Regenwürmern, in Deutschland sind es immerhin ca. 36. Der Gemeine Regenwurm ist die bekannteste Art. Er kann eine Länge von 30 cm erreichen. Regenwürmer gehören zu den Ringelwürmern (Annelida).

Der Gemeine Regenwurm bewegt sich kriechend fort. Verantwortlich für diese Fortbewegung ist sein Hautmuskelschlauch.

Durch Zusammenziehen der Ringmuskeln wird der Körper gestreckt, er wird dünn. Dabei erschlaffen die Längsmuskeln. Anschließend ziehen sich die Längsmuskeln zusammen und die Ringmuskeln erschlaffen. Der Regenwurm wird an dieser Stelle dicker und zieht den Körper nach. Durch dieses abwechselnde Zusammenziehen und Erschlaffen der Muskeln entsteht eine wellenförmige Bewegung, die dem gliedmaßenlosen Tier ein Vorwärtskriechen ermöglicht. Die Borsten unterstützen die Fortbewegung, indem sie sich im Boden festhalten und ein Zurückgleiten verhindern.

Tagsüber halten sich die Regenwürmer im kühlen und feuchten Erdboden auf. Sie meiden also Sonne und Trockenheit. Der hohe Feuchtigkeitsbedarf der Regenwürmer hängt mit ihrer Atmung zusammen. Die Aufnahme von Sauerstoff und die Abgabe von Kohlenstoffdioxid erfolgen durch die dünne, feuchte und schleimige Haut. Er ist ein Hautatmer .

Starke Sonneneinstrahlung würde seine Haut austrocknen und sie für Atemluft unpassierbar machen. Er müsste ersticken. Deshalb kommt er meist nur nachts zur Nahrungssuche aus seinen selbst gegrabenen Erdröhren und lebt tagsüber im feuchten Boden.

Er ist ein Feuchtlufttier und gut an das Leben im Boden angepasst.

Fortpflanzung

Der Regenwurm besitzt sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsorgane. Er ist ein Zwitter . Zur Fortpflanzung müssen sich jedoch immer zwei Tiere paaren, denn es erfolgt stets eine wechselseitige Begattung. Dabei legen sich zwei geschlechtsreife Tiere mit den Vorderenden an einer rot gefärbten, ringförmigen Verdickung, dem Gürtel, aneinander und tauschen Samenzellen aus.

Die Samenzellen werden in Samentaschen im Inneren des Körpers aufbewahrt.

Sind die Eizellen reif, sondert der Gürtel Schleim ab und bildet somit eine schützende Hülle, die wie eine Manschette den Körperabschnitt umgibt. Nun windet sich der Regenwurm aus der Schleimhülle heraus, dabei findet die Befruchtung statt.

Die Schleimhülle erhärtet an der Luft, sie wird zu einem Kokon . In ihm befinden sich die befruchteten Eizellen.

Aus den befruchteten Eizellen entwickeln sich kleine Regenwürmer. Die Entwicklungsdauer ist u. a. von der Bodentemperatur abhängig. Sie dauert in unseren geografischen Breiten etwa drei bis vier Wochen.

Reaktion auf Umweltreize

Der Regenwurm reagiert auf Umwelteinflüsse. Er besitzt keine Augen. Trotzdem kann er hell und dunkel unterscheiden. Verantwortlich dafür sind lichtempfindliche Zellen, die über die gesamte Körperoberfläche verteilt sind, am Kopfende jedoch besonders dicht beieinander liegen. Diese lichtempfindlichen Zellen stehen mit dem Gehirn und dem Strickleiternervensystem in Verbindung.

Sobald der Regenwurm tagsüber an die Erdoberfläche gelangt, nehmen die Lichtsinneszellen die Lichtunterschiede wahr. Er kriecht wieder ins Dunkle zurück. Der Regenwurm ist auch in der Lage, Berührungen und Erschütterungen wahrzunehmen. Er zieht sich daraufhin ebenfalls sofort in seine Erdröhre zurück.

Lebensraum

Der Lebensraum der Regenwürmer ist der Boden. Sie leben in einem verzweigten Röhrensystem, das von der Erdoberfläche bis in 2 Meter Tiefe reicht. Das Röhrensystem wird ständig ausgebaut und erweitert, indem sich die Regenwürmer regelrecht durch das Erdreich bohren und fressen.

Die neu entstandenen Gänge werden anschließend mit Schleim und Kot ausgekleidet, so dass keine Erde nachrutschen kann. Dieses Röhrensystem stellt somit ein ideales Bewässerungs- und Durchlüftungssystem des Bodens dar. Die Regenwurmröhren erleichtern das Eindringen von Regenwasser und Luft in den Erdboden.

Gleichzeitig bewirkt die Tätigkeit der Regenwürmer eine Auflockerung des Bodens. Durch die Tätigkeit der Regenwürmer wird den Pflanzenwurzeln das Eindringen ins Erdreich erleichtert.

Nachts ziehen Regenwürmer Blätter, Gräser oder abgestorbene Pflanzenteile als Nahrung in ihre Erdröhre. Diese werden jedoch nicht sofort gefressen, sondern erst wenn sie durch die Tätigkeit von Mikroorganismen zersetzt sind. Die zersetzten Stoffe werden dann zusammen mit Erde durch den zahnlosen Mund aufgenommen ( heterotrophe Ernährung ).

Unverdaute Nahrungsreste und Mineralien findet man oft als kleine Kothäufchen an der Erdoberfläche unmittelbar neben der Öffnung von Wurmröhren. Auf diese Weise tragen Regenwürmer mit ihrem Kot zur Humusbildung und Bodendurchmischung und damit zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit bei.

Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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Regenwurm eier

z.B. Gewцhnlicher Regenwurm Lumbricus terrestris

Ringelwьrmer, Familie: Regenwьrmer (Lumbricidae)

Von den Regenwьrmern sind mehr als 30 Arten in Mitteleuropa bekannt. Sie bevorzugen feuchten Lehmboden. Der hдufigste unter ihnen ist der "Tauwurm" oder "Gewцhnlicher Regenwurm" (manche Leute sagen auch "Gemeiner Regenwurm", das bedeutet das gleiche).

Der Gewцhnliche Regenwurm ist ein rotbraun gefдrbter Ringelwurm, der bis zu 10 Jahre alt werden kann. Die Kцrperlдnge kann bis zu 30 cm betragen. Am Vorderende hat er eine Mundцffnung, dann folgen im vorderen Drittel die Geschlechtsorgane (Samentaschen und Eierstцcke), der Gьrtel (ein verdickter Abschnitt in der Mitte des Kцrpers) und schlieЯlich am Hinterende der rundliche After.

Der Kцrper des Regenwurms besteht aus 110 bis 180 Ringen, die man auch Segmente nennt. Der Muskelschlauch besteht aus einem Ringmuskel und einem Lдngsmuskel. Beim Kriechen machen die Regenwьrmer die Muskeln ihrer Kцrperringe abwechselnd lang und dьnn und dann wieder kurz und dick. Weil auf jedem Segment 4 Paare von kurzen Borsten sitzen, die sich am Boden festkrallen, kriecht der Wurm durch das Strecken und Zusammenziehen vorwдrts. Mit den vielen Borsten am Kцrper hakt der Regenwurm sich auch im Boden fest, wenn Feinde ihn fressen wollen. Es ist nicht schlimm, wenn ein Feind mal ein Stьck Wurm abreiЯt. Das Schwanzende wдchst nach. Dies ist eine besondere Fдhigkeit des Regenwurms.

Der Regenwurm besitzt als Schutz gegen die Sonne ьber den ganzen Kцrper verteilte Lichtsinnesorgane. Damit erkennt er Licht und kann sich vor dem Austrocknen retten. Er stirbt jedoch nicht nur wenn es zu trocken ist. Auch, wenn er lдnger als ein paar Minuten am hellen Sonnenlicht ist, ьberlebt er das nicht. Wenn man Regenwьrmer an der Erdoberflдche sieht, legt man sie deshalb am besten ins Dunkle (zum Beispiel unter Blдtter), damit sie sich dort wieder in Ruhe eingraben kцnnen. Bei zu groЯer Wдrme oder Kдlte ist der Regenwurm tief eingegraben im Boden. Bei Regen verlдsst er seinen Erdbau.

Die unterirdischen Gдnge des Baus kцnnen bis zu 3 Meter tief sein, in seinem ganzen Leben kann ein Regenwurm 1 km Gдnge graben. Wenn der Wurm aus seinem Gang herauskriecht, schiebt er feuchte Erde beiseite und frisst trockene Erde. Nachts zieht er welkes Laub und verfaulende Frьchte vom Erdboden hinunter in seine Gдnge, um sie zu fressen.

Die Feinde des Regenwurms sind fleischfressende Tiere, zum Beispiel Igel, Maulwurf, Amsel und andere kleinere Vцgel. Auch viele groЯe Vцgel fressen Regenwьrmer, zum Beispiel Mцwen, Stцrche und Reiher.

Regenwьrmer sind Zwitter, das heiЯt sie haben mдnnliche und weibliche Geschlechtsorgane in einem Kцrper, sind also zugleich Mдnnchen und Weibchen. Bei der Paarung lagern sich zwei Regenwьrmer eng aneinander. Sie werden durch Schleim, der aus dem Gьrtel abgesondert wird, zusammengehalten. Dabei ьbertragen jedes der beiden Tiere Samenzellen (Spermien) in die Hauttaschen des anderen. Die Spermien verbleiben dort bis zur Eiablage. Wenn die Eier reif sind, sondert der Gьrtel eine Schleimhьlle ab, die Eier und Spermien enthдlt. Diese Schleimhьlle erhдrtet und wird als Eibehдlter (Kokon) im Boden abgelegt. Der Kokon enthдlt etwa 20 Eier. Nach 2-4 Wochen schlьpfen daraus bis zu 5 Regenwьrmer, die sofort selbststдndig sind.

Der Regenwurm ist ein fьr die Menschen sehr wichtiges Tier. Beim Abbau pflanzlicher Abfдlle stellt er Humus her. AuЯerdem sorgen seine Gдnge fьr stдndige Belьftung und Durchmischung des Bodens. Dazu mьsste ein Gдrtner den Boden sonst dauernd umgraben.

Text von: Fiona Ko. (Wachtberg, 8 Jahre), Marvin Br. (Bietigheim-Bissingen, 10 Jahre)

Zeichnung von: Jan St., Cismar

c 2001; Texte und Bilder dьrfen nur von Kindern fьr Bildungszwecke genutzt werden; jegliche geschдftliche (kommerzielle) Nutzung ist nicht gestattet.

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Letzte Bearbeitung dieser Seite: 20. August 2015

Ein emsiger, aber lichtscheuer Geselle

Der Regenwurm im Porträt

Regenwürmer sind blind, taub, stumm, können nur kriechen und haben noch nicht einmal einen irgendwie besonders geformten Körper. Genau genommen sind sie nur ein Strich in der Landschaft. Aber was für einer! Zum Beispiel produzieren sie Dünger, der zu den besten der Welt gehört.

Regenwurm - Foto: Helge May

Der Regenwurm ist eines der stärksten Tiere der Erde. Zumindest im Verhältnis zu seiner Körpergröße. Im 16. Jahrhundert hieß der Regenwurm noch „reger Wurm“, weil er ständig arbeitet und frisst. Von dieser regen Tätigkeit stammt auch sein heutiger Name. Mit Regen hat der Wurm nämlich gar nichts am Hut, ganz im Gegenteil. Regen endet häufig tödlich für den Wurm. Nicht etwa, weil er ertrinkt – es haben schon Regenwürmer in Boden überlebt, der fast ein Jahr lang überschwemmt war. Der Wurm wird durch die Vibration der Regentropfen aus der Erde an die Oberfläche gelockt, und dort erwarten ihn zerstörerisches UV-Licht oder eine hungrige Amsel.

Es gibt übrigens gar nicht „den“ Regenwurm. Allein in Deutschland kommen 46 Arten vor, weltweit sogar über 3.000. Am bekanntesten bei uns sind der Tauwurm und der Kompostwurm. Wenn man einen Regenwurm sieht, ist es meistens ein Tauwurm (Lumbricus terrestris). Er ist 12 bis 30 Zentimeter lang und man erkennt ihn an seinem rötlich gefärbten Vorderende und seinem blassen Hinterteil. Der Tauwurm lebt in Wiesen, Gärten und Obstanlagen. Er gräbt bis zu drei Meter tiefe Gänge und durchwühlt den Boden sehr intensiv.

Einen besseren Untermieter im Garten als den Regenwurm kann man sich fast nicht wünschen: Er gräbt freiwillig um, kompostiert altes Laub und düngt mit seinem nährstoffreichen Kot den Garten. Durch sein stetiges Graben belüftet der Regenwurm außerdem den Boden und schichtet Nährstoffe von unten nach oben. Auf einem Boden mit vielen Regenwurm-Gängen staut sich keine Nässe, sondern die Erde saugt den Regen auf wie ein Schwamm. Auch Pflanzenwurzeln und wichtige Bodenorganismen haben es in lockerem Boden leichter.

Regenwurm - Foto: Helge May

Wenn sich der Wurm das zersetzte Blatt einverleibt, nimmt er auch größere Mengen Erde auf. Im Darm wird das Ganze mit Pilzen und Bakterien vermischt. Der Kot von Regenwürmern ist nichts anderes als besonders gute Erde. Bodenbiologen haben herausgefunden, dass ein Regenwurmhäufchen ein besserer Dünger ist als ist als die gleiche Menge Kompost.

Fest verankert in der Volksmeinung ist die Vorstellung, dass aus einem in der Mitte getrennten Regenwurm sich zwei neue entwickeln. Aber wer kann schon mit seinem Hinterteil fressen? Tatsache ist: Nur das Vorderende mit den lebenswichtigen Organen lebt weiter, vorausgesetzt der Darm ist noch lang genug. Das Hinterende kann nachwachsen, ist aber nicht mehr so dick wie das Vorderende. Trotz dieser Regenerationsfähigkeit findet man solche reparierten Würmer nur selten, denn ein verletzter Regenwurm zieht sich an der Wunde sehr leicht eine tödliche Infektion von Pilzen oder Bakterien zu.

Man kann sich einen Regenwurm als einen elastischen Schlauch vorstellen, der mit Wasser gefüllt und von Längs- und Ringmuskeln umgeben ist. Zieht er die Ringmuskeln zusammen, wird der Wurm dünn und lang. Beim Zusammenziehen der Längsmuskeln wird er dick und kurz. Durch das abwechselnde Strecken und Zusammenziehen einzelner Körperabschnitte kriecht er. Vier kurze Borstenpaare an jedem Segment verhindern, dass er zurückrutscht. Der Regenwurm kann sie wie Spikes in den Boden stemmen.

Durchschnittlich wohnen in einem Quadratmeter Boden 100 Regenwürmer. Die Tiere lieben feuchte und lockere Böden. Der pH-Wert der Erde darf nicht niedriger als 3,5 sein, denn die Säure zerstört sonst den Schleimmantel, mit dem sich der Wurm umgibt. Auch zu warm ist schlecht. Ihr Temperaturoptimum liegt zwischen 10 und 15 Grad Celsius. Im Frühjahr und im Herbst sind Regenwürmer deshalb am aktivsten. Wird es ihnen im Sommer zu trocken oder im Winter zu kalt, graben sie sich tief in die Erde hinein, ringeln sich zusammen und fallen in eine Art Sommer- beziehungsweise Winterschlaf.

Regenwürmer sind Zwitter, jeder von ihnen besitzt Hoden und Eierstöcke. Geschlechtsreife Tiere haben eine Hautverdickung im vorderen Drittel des Körpers, den so genannten Gürtel. Dann klärt sich endgültig, wo beim Wurm denn vorne und hinten ist: Der Gürtel liegt näher beim Kopf.

Am Gürtel bildet der Wurm danach einen Schleimring, aus dem er sich langsam herauszieht. Beim Passieren des weiblichen Geschlechtsorgans werden einige Eier in den Schleimring abgegeben. Wenn der Ring die Samentaschen passiert, werden die Eier befruchtet. Der Wurm streift im Boden den rasch härtenden Schleimring ganz ab und die elastischen Enden schließen sich zu einem blassgelben, zitronenförmigen Kokon, etwa so groß wie ein Weizenkorn. Die Anzahl der gebildeten Kokons schwankt zwischen 20 und 90 beim Tauwurm und liegt beim Kompostwurm bei bis zu 140. Bei einer solchen Vermehrungsrate ist es klar, dass es im Komposthaufen oft nur so von Würmern wimmelt.

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Regenwurm – Fortpflanzung, Reaktion auf Licht und Bedeutung für die Umwelt 04:19 min

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Transkript Regenwurm – Fortpflanzung, Reaktion auf Licht und Bedeutung für die Umwelt

Hallo, ich bin Sina. In diesem Video möchte ich euch die Lebensweise des Regenwurms erklären. Es wird um seine Fortpflanzung, seine Reaktion auf Licht und um seine Bedeutung für die Umwelt gehen. Damit du alles verstehen kannst, sollte dir der Bau des Regenwurms bereits bekannt sein. Nun wird es um die Fortpflanzung des Regenwurms gehen. Regenwürmer sind Zwitter. Das bedeutet, dass jeder Regenwurm sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsorgane hat und Spermien und Eizellen bilden kann. Sie befruchten sich aber nicht selbst. Zur Fortpflanzung legen sich im Frühjahr oder im Herbst zwei Regenwürmer aneinander - und zwar Kopf an Körperende. Jeder Regenwurm gibt dem anderen Spermien, die in spezielle Samentaschen gelangen und dort aufbewahrt werden. Die Spermien sind hier im Bild grün. Anschließend trennen sich die Regenwürmer wieder. Im Regenwurm reifen nun Eizellen heran. Sie sind hier rot dargestellt. Der Gürtel bildet eine Schleimhülle. Sie wird hier mit rosa Knete dargestellt. Der Regenwurm windet sich nun rückwärts aus der Schleimhülle heraus und gibt seine Spermien und die Eizellen in die Schleimhülle ab. Erst dort verschmelzen Spermien und Eizellen zu vielen befruchteten Eizellen. Hier wird eine einzige befruchtete Eizelle gezeigt. Sie ist rot. Die Schleimhülle trocknet und wird zu einem Kokon. Darin entwickeln sich aus den befruchteten Eizellen kleine Regenwürmer, die ca. 1 Zentimeter lang sind. Das dauert etwa 3 bis 4 Wochen. Ein Regenwurm kann 3-8 Jahre alt werden. Nun komme ich zu der Reaktion des Regenwurms auf Licht. Hier siehst du den Regenwurm, den ich dir zu Beginn des Videos gezeigt habe. Es stimmt etwas mit ihm nicht. Weißt du, was es ist? Genau! Regenwürmer haben gar keine Augen. Er kann aber trotzdem zum Beispiel auf Licht reagieren und zwischen hell und dunkel unterscheiden. Der Regenwurm hat auf der gesamten Körperoberfläche lichtempfindliche Zellen. Am Kopfende befinden sich besonders viele davon. Man nennt sie Lichtsinneszellen. Gelangt der Regenwurm tagsüber an die Oberfläche, nimmt er das über die Lichtsinneszellen wahr und kriecht zurück. Zuletzt möchte ich euch noch etwas über die Bedeutung des Regenwurms für die Umwelt erklären. Regenwürmer leben im Boden, wo sie ein verzweigtes Röhrensystem anlegen. Die Gänge werden mit Schleim und Kot ausgekleidet, damit sie nicht zusammenfallen. Unter 1 Quadratmeter Wiese können 100 bis 400 Regenwürmer leben. Durch das Röhrensystem gelangen Wasser und Luft sehr gut in den Boden. Häufig setzen Regenwürmer Kothäufchen an der Oberfläche ab. Darin sind viele Mineralstoffe. Dies alles verbessert den Boden und Pflanzen können darauf besser wachsen. Während der Regenwurm selbst nur Pflanzenteile und Erde frisst, ist er selbst ein wichtiges Nahrungsmittel für Maulwürfe, Mäuse, Igel und Vögel. Nun möchte ich das, was du in diesem Video erfahren hast, noch einmal zusammenfassen: Der Regenwurm ist ein Zwitter, der sich durch Paarung fortpflanzt. Er reagiert auf Licht und verbessert den Boden. Außerdem ist er die Nahrungsgrundlage vieler Tiere. Tschüss und danke für's Zuhören.

Videobeschreibung

Im Video geht es zunächst um die Fortpflanzung des Regenwurms. Regenwürmer sind Zwitter, befruchten sich aber nicht selbst, sondern pflanzen sich durch Paarung fort. Wie dies genau stattfindet und welche Besonderheiten es dabei gibt, kannst du im Video erfahren

Außerdem wird dir die Reaktion des Regenwurms auf Licht beschrieben und erklärt, wie er dies ohne Augen wahrnehmen kann. Am Ende des Videos wird dir die Bedeutung des Regenwurms für die Umwelt als Verbesserer der Bodenqualität und Nahrungsquelle für viele andere Tiere geschildert.

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