Fibronil Belastete Eier auch in deutschen Supermärkten
Den Überwachungsbehörden in Belgien und den Niederlanden zufolge wurde in Legehennenbeständen das nicht zugelassene Biozid Fipronil eingesetzt. 2,9 Millionen Eier wurden nach NRW geliefert, circa 875.000 gelangten in den Handel. Wir sagen Ihnen, was Sie als Verbraucher wissen müssen.
Fipronil ist ein Phenylpyrazol, das zumeist als Pflanzenschutzmittel und Biozid zur Bekämpfung von Parasiten gebraucht wird. Auch in der Tiermedizin kommt es bei Hunden und Katzen zum Einsatz, um diese vor Flöhen und Zecken zu schützen, die Anwendung bei lebensmittelliefernden Tieren wie Hühnern ist jedoch verboten. Die Überwachungsbehörden in Belgien und den Niederlanden haben jetzt allerdings gemeldet, dass der Stoff in dortigen Legehennenbeständen eingesetzt worden sei. Eier aus den betroffenen Betrieben wurden offenbar auch nach NRW geliefert. Von den circa 2,9 Millionen gelieferten Eiern gelangten gut 875.000 in den Handel.
Stempelaufdruck schafft Gewissheit
Die zuständigen Behörden rufen alle Eier mit dem Stempelaufdruck 1-NL 4128604 oder 1-NL 4286001 zurück. Die Eier wurden zwischen dem 09. und 21. Juli 2017 gelegt. Welche Vertriebswege die belasteten Eier nahmen und welche Märkte und Supermärkte tatsächlich betroffen sind, ermitteln zurzeit noch die Behörden.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung betont, dass bei Gehalten bis 0,72mg/Kilo Ei keine gesundheitlichen Risiken zu erkennen seien. Der höchste bei den nach NRW gelieferten Eiern nachgewiesene Fipronil-Wert habe bei 0,053 mg/kg gelegen, bei normalem Verzehr sei also von keinem gesundheitlichen Risiko auszugehen. Nichtsdestotrotz müssten die belasteten Lebensmittel aus dem Verkehr genommen werden. Das Land NRW wurde über das Schnellwarnsystem am vergangenen Freitag über die betroffenen Lieferungen aus den Niederlanden informiert, bereits am Samstagmorgen wurden die Packstelle im Kreis Borken überprüft und weitere Schritte zur Ermittlung der Vertriebswege und zum Rückruf der Eier eingeleitet.
Liste der Stempelnummern
Von amtlicher Seite aus bestätigte Eier mit Fipronil-Belastungen:
Eigenkontrollergebnisse mit erhöhten Fipronil-Werten:
Die Liste wird regelmäßig aktualisiert und umfasst die Stempelnummern von Eiern, die in Nordrhein-Westfalen in den Handel gelangt sind. Es ist jederzeit davon auszugehen, dass über Eigenkontrollergebnisse von Packstationen oder Erzeugern sowie über amtliche Ergebnisse noch weitere Eier-Stempelnummern hinzu kommen werden.
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Liste Stempelnummern von mit Fipronil belasteten Eiern (aktualisiert am 02.08.2017; 18.00 h)
Das NRW-Verbraucherschutzministerium rät dazu, die in der unten stehenden Liste verzeichneten Eier nicht zu verzehren, sondern über den Restmüll zu entsorgen oder zum Handel zurückzubringen. Die Stempelnummer ist direkt auf dem Ei zu finden.
Weitere Informationen und Links zur Einschätzung des gesundheitlichen Risikos durch mit Fipronil belastete Eier durch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) oder zur Bedeutung der einzelnen Ziffern der Stempelnummern finden Sie unten auf dieser Seite.
Von amtlicher Seite aus bestätigte Eier mit Fipronil-Belastungen:
Eigenkontrollergebnisse mit erhöhten Fipronil-Werten:
Die Liste wird regelmäßig aktualisiert und umfasst die Stempelnummern von Eiern, die in Nordrhein-Westfalen in den Handel gelangt sind. Es ist jederzeit davon auszugehen, dass über Eigenkontrollergebnisse von Packstationen oder Erzeugern sowie über amtliche Ergebnisse noch weitere Eier-Stempelnummern hinzu kommen werden.
Nach der aktuellen Stellungnahme des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) sind bei Gehalten bis 0,72 mg/kg Fipronil-Rückständen im Ei keine gesundheitlichen Risiken zu erwarten. Bei Kleinkindern ist vorsorglich auch von einem Verzehr von belasteten Eiern mit niedrigeren Werten abzusehen.
Fipronil ist ein Phenylpyrazol und wird vielfach als Pflanzenschutzmittel und Biozid genutzt. In der Tiermedizin wird es als Mittel gegen Flöhe und Zecken bei Hunden und Katzen eingesetzt. Die Anwendung bei lebensmittelliefernden Tieren ist nicht erlaubt. Da der Stoff Fipronil nicht in Bereichen der Erzeugung von Lebensmitteln eingesetzt werden darf, müssen alle damit belasteten Erzeugnisse aus dem Verkehr genommen werden.
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Eier-Rückruf: Welche Nummern haben die belasteten Fipronil-Eier?
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Insektizid in Lebensmitteln
Amsterdam. Lebensmittelüberwacher in den Niederlanden haben eine Liste von 170 Codes veröffentlicht. So können Verbraucher nachschauen, welche Eier mit dem Insektizid Fipronil belastet sind.
Dies bedeute aber nicht, dass 170 Herstellerbetriebe geschlossen seien, sagte ein Sprecher der Kontrollbehörde NVWA in Utrecht der Nachrichtenagentur dpa. Oft hätten Produzenten mehrere Ställe mit unterschiedlichen Identifizierungscodes.
Zudem würden ständig einzelne Ställe wieder freigegeben. Am Samstag waren im Gegenzug 14 neue Codes hinzugekommen. Dabei handelte es sich um Codes von Betrieben, die keine registrierten Kunden der Reinigungsfirma waren, die das Fipronil-Mittel verbotenerweise verwendet hatte. Die Betriebe, die dennoch Geschäftsbeziehungen mit der Firma unterhielten, hatten sich freiwillig bei der Behörde zur Kontrolle gemeldet, wie es hieß.
"Unsere Liste ist sehr dynamisch und verändert sich ständig", sagte der Sprecher. "Die Zahlen der Betriebe alleine sagen nicht sehr viel aus, sondern tragen eher zu Verwirrung bei." Deswegen würden jetzt nur noch die Codes der Eier veröffentlicht, in denen Fipronil festgestellt worden sei. Die Verbraucher könnten damit erkennen, ob ein bestimmtes Ei betroffen sei. "Wir erwarten nicht, dass wir in den nächsten Tagen noch viele neue Fälle finden."
Hier finden Sie die Liste mit den Codes der belasteten Eier. (Quelle: Niederländisches Wirtschaftsministerium) Stand: 7. August 2017
Eier mit diesem Code sollen nicht gegessen werden
Eier mit diesen Codes sollen nicht von Kindern gegessen werden
Eicodes aller Betriebe, in deren Waren Fipronil gefunden wurde
Auch in Deutschland wurden mit dem Insektengift Fipronil belastete Eier verkauft. Wir haben aufgelistet, wie die Supermärkte mit Eiern verfahren und bei welchen Prüfnummern Sie aufpassen müssen.
Bereits seit Anfang Juni waren belgische Behörden über einen Fipronil-Verdachtsfall bei Eiern informiert. Das bestätigte eine Sprecherin der belgischen Lebensmittelsicherheitsbehörde FASNK am Samstag in Brüssel.
Das Pestizid wurde auch in Fertigsalaten gefunden. Aldi stoppt den Eierverkauf.
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Fipronil in Eiern und Eierlikör gefunden
Fipronil in Eiern und Eierlikör gefunden
W iesbaden (dpa/lhe) - In Hessen sind zum zweiten Mal mit Fipronil belastete Eier entdeckt worden. Außerdem tauchte das Insektizid in Eierlikör auf, wie das hessische Verbraucherschutzministerium am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Der Likör sei an zwei Lebensmittelbetriebe geliefert und verarbeitet worden, bevor die Fipronil-Belastung von Eiern bekannt geworden sei. In Proben der Lebensmittel habe das Landeslabor entweder keine Rückstände von Fipronil oder Werte deutlich unterhalb der Grenze gefunden.
Die belastete Ei-Charge stammte nach Angaben von Freitag aus den Niederlanden. Sie gehört zu einer Charge, die auf der Internetseite lebensmittelwarnung.de gelistet war. Aus einer solchen Charge kam bereits der erste Fund Mitte August.
Lebensmittelhandel und landwirtschaftliche Betriebe reichten bislang beim Landeslabor in Gießen 154 Proben ein. Getestet werden Eier, Hühnerfleisch, Mayonnaise, Kuchen und Nudeln. In 114 Fällen fanden die Prüfer keine Hinweise auf das Insektizid. Die Prüfungen sind noch nicht abgeschlossen.
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Welche Eier sind mit Fipronil belastet? Diese Nummern sind vom Rückruf betroffen
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Prüfnummern im Überblick
Düsseldorf. Auch in Deutschland wurden mit dem Insektengift Fipronil belastete Eier verkauft. Wir haben aufgelistet, wie die Supermärkte mit Eiern verfahren und bei welchen Prüfnummern Sie aufpassen müssen.
Franziska Hein Rheinland-Reporterin
Franziska Hein (heif) ist für RP online als Rheinland-Reporterin unterwegs.
Verbraucher können am besten selbst überprüfen, ob ihre Eier mit Fipronil belastetet sein könnten. Die niederländische Prüfbehörde hat die bislang 127 Kennungen auf ihrer Internetseite veröffentlicht. Der entscheidende Bestandteil der Nummern ist die Kennung des Betriebs. Sie wird durch fünf Ziffern im Stempel angezeigt. Die erste Ziffer des Stempel hingegen informiert darüber, ob das Ei von einem Huhn aus Käfig, Boden, Freiland, oder Bio-Haltung stammt. Die beiden letzten Ziffern zeigen die Stallnummer an, falls es mehrere Ställe gibt. Diese Angaben sind für Verbraucher im Zusammenhang mit Fipronil nicht relevant, sie sind daher in der Liste der Behörde mit "X" gekennzeichnet. Wer Eier mit den folgenden Stempelnummern findet, sollte diese nicht verzehren und entsorgen.
- Eier mit diesen Codes sollen nicht von Kindern gegessen werden
- Die Liste aller niederländischen Betriebe, bei denen der Stoff nachgewiesen wurde (Stand: 8. August 2017):
Eier aus den Niederlanden mit folgenden Stempelnummern sind ebenfalls nachweislich mit Fipronil belastet und nach Deutschland geliefert worden:
Am Sonntag, 30. Juli, waren bereits rund 900.000 Eier vom Markt genommen worden. Eine Umfrage unserer Redaktion unter Supermarktketten ergab, dass unter anderem Kaufland und Lidl belastete Eier im Handel hatten. Auch Real teilte am Donnerstagabend mit, betroffen zu sein.
"Nach aktuellem Stand wurden einzelne Filialen von uns in NRW mit entsprechenden Eiern aus den Niederlanden beliefert. Wir haben die betroffenen Eier umgehend aus dem Verkauf genommen", teilte das Unternehmen mit.
Auch das Unternehmen Lidl teilt am Donnerstagmorgen mit, dass es belastete Eier im Verkauf hatte. Diese wurden nun entfernt. "Unsere Kunden können bei Lidl Deutschland gekaufte Eier jederzeit ohne Angabe von Gründen in unseren Filialen auch ohne Vorlage des Kassenbons zurückgeben", heißt es weiter in der Mitteilung.
Aldi Nord und Aldi Süd
Nicht eindeutig äußern wollte sich Aldi Süd. Aldi Süd erklärte auf Anfrage: "Bereits seit Anfang der Woche beziehen wir keine Eier aus Betrieben, bei denen der Einsatz von Fipronil bekannt ist oder deren Status unklar ist." Ob davor Eier aus betroffenen Chargen verkauft wurden, sagt das Unternehmen nicht.
Aldi Nord erklärte, man habe vorsorglich Eier aus den betroffenen Betrieben aus dem Verkauf genommen. Diese wiesen geringe Mengen von Fipronil auf, bei denen nach Einschätzung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) allerdings keine Gesundheitsgefahr bestehe. Einen Rückruf gebe es derzeit nicht. Aktuell beziehe man keine Eier aus den betroffenen Betrieben in den Niederlanden. Kunden könnten bei Aldi Nord gekaufte Eier aber dennoch zurückgeben.
Rewe und Penny
In allen Rewe- und Penny-Märkten wurden Eier, die "NL" im Stempel tragen, aus dem Verkauf genommen. Bis auf Weiteres wolle man nur noch Eier aus Deutschland beziehen. Bereits gekaufte Eier können ohne Probleme zurückgegeben werden, teilte das Unternehmen mit.
Edeka hat keine Eier aus den Niederlanden verkauft. Alle verkauften Eier der Eigenmarke stammen aus Deutschland, erklärte ein Sprecher. Man lasse die Eier routinemäßig auf Insektizide prüfen.
Wie das Unternehmen unserer Redaktion am Donnerstagabend mitteilte, wurden möglicherweise betroffene Eier auch an Real geliefert. Kunden sollten bereits gekaufte Eier mit den Printnummern 2-NL4332602 (Mindesthaltbarkeitsdatum 9.8., 12.08., 13.08., 16.08., 18.08.2017) oder 1-DE-0357731 (Mindesthaltbarkeitsdatum 6.8., 8.8., 11.08.) nicht verzehren, sondern in die Märkte zurückbringen. Die übrige betroffene Ware sei bereits aus dem Verkauf genommen worden.
Auch die Großmärkte von Metro sind nicht betroffen. "Unser Lieferant hat uns bestätigt, dass wir von den betroffenen Farmen mit betroffenen Chargennummern nicht beliefert wurde", teilte ein Unternehmenssprecher auf Anfrage am Donnerstag mit.
Bei der Frage, wie Millionen Eier mit dem Insektizid Fipronil vergiftet werden konnten, führt die Spur nun nach Belgien. Nach Angaben von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) soll der Lebensmittelskandal dort seinen Ursprung haben.
Millionen von Eiern aus den Niederlanden sind mit dem Insektizid Fipronil verseucht, Hunderttausende wurden zurückgerufen. Den Niederländern wird nun empfohlen, zunächst ganz auf Eier zu verzichten. Und möglicherweise wurde Fipronil auch in Deutschland eingesetzt.
In Deutschland sind wohl mehr mit dem Insektizid Fipronil verseuchte Eier verkauft worden als bislang bekannt. Inzwischen wird in elf Bundesländern vor belasteten Eiern gewarnt. Auch Eier aus deutscher Produktion sind betroffen.
Belastete Eier aus den Niederlanden wurden bei Kaufland verkauft.
Rückruf: Fipronil in Eiern und Ei-Produkten
Der Insektizid-Wirkstoff wurde in Eiern aus den Niederlanden und Deutschland gefunden. Auch Salate sind belastet. Hier sehen Sie die Liste der betroffenen Eier und Produkte.
- Millionen Eier aus den Niederlanden enthalten den Insektizid-Wirkstoff Fipronil. Viele wurden auch in Deutschland verkauft und weiterverarbeitet.
- In Niedersachsen haben Betriebe das betroffene Desinfektionsmittel "Dega 16", das illegalerweise Fipronil enthält, eingesetzt. Dadurch sind auch Eier mit deutschem Code betroffen (Liste s. unten).
- Fipronil kann das Nervensystem schädigen. Es wird in Pflanzenschutzmitteln und Mitteln gegen Parasiten verwendet. Eine Anwendung bei Nutztieren ist nicht zulässig.
Foto: rdnzl / Fotolia.com
Wenn Sie schnell erfahren möchten, ob Sie Eier mit Fipronil gekauft haben, drücken Sie auf Ihrer Tastatur [Strg] und [f] gleichzeitig. Es öffnet sich ein Suchfeld, in das Sie den Code Ihrer Eier eingeben können. Alternativ können Sie auch die Liste weiter unten im Text abgleichen.
Nach heutigen Erkenntnissen wurde dem Desinfektionsmittel "Dega 16" das Insektizid Fipronil illegalerweise zugemengt. Fipronil wird für die Bekämpfung von Flöhen und Zecken bei Hunden und Katzen eingesetzt. Für Tiere in der Lebensmittelproduktion ist der Stoff nicht zugelassen. Die zuständigen Überwachungsbehörden haben angeordnet, dass die betroffenen Eier vom Markt genommen werden.
Weitere belastete Eier in Deutschland entdeckt
Am 01.08. wurde bekannt, dass weitere belastete Eier über eine Packstelle in Borken (Münsterland) in den deutschen Handel gelangt sind. Auch in anderen Bundesländern wurden entsprechende Eier verkauft: neben Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen sind es Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen.
In Niedersachsen haben Legehennenbetriebe das Reinigungsmittel "Dega 16" verwendet, in dem illegal Fipronil enthalten war. Somit enthalten auch Eier aus Deutschland den Giftstoff, teilt das Verbraucherschutzministerium Niedersachsen mit.
Liste der betroffenen Eier
Die bislang bekannten belasteten Eier, die in den deutschen Handel kamen, tragen einen der folgenden Aufdrucke:
- 1-DE-0804632 (ergänzt am 04.09.**)
- 2-DE-0358621 (ergänzt am 05.08.*)
- 2-DE-0804634 (ergänzt am 04.09.**)
- 2-DE-0804635 (ergänzt am 04.09.**)
- * Betroffen ist ein Betrieb in Niedersachsen | ** Betroffen ist ein Betrieb in Baden-Württemberg
- 0-NL-4031001 (ergänzt am 11.08.)
- 0-NL-4048602 (ergänzt am 14.08.)
- 0-NL-4170101
- 0-NL-4263501 (ergänzt am 15.08.)
- 0-NL-4263502 (ergänzt am 15.08.)
- 0-NL-4293801
- 0-NL-4310001
- 0-NL-4352601 (ergänzt am 11.08.)
- 0-NL-4352602
- 0-NL-4370301 (ergänzt am 11.08.)
- 0-NL-4385501
- 0-NL-4392501
- 1-NL-4044401 (ergänzt am 14.08.)
- 1-NL-4044402 (ergänzt am 14.08.)
- 1-NL-4044403 (ergänzt am 14.08.)
- 1-NL-4128604 (ergänzt am 08.08.)
- 1-NL-4167902
- 1-NL-4286001
- 1-NL-4322401 (ergänzt am 08.08.)
- 1-NL-4331901
- 1-NL-4339301
- 1-NL-4339912
- 1-NL-4359801
- 1-NL-4385701
- 1-NL-4035701 (ergänzt am 11.08.)
- 1-NL-4056701
- 1-NL-4074606
- 1-NL-4112901
- 1-NL-4117601
- 1-NL-4117602
- 1-NL-4205102
- 1-NL-4315402
- 1-NL-4359801
- 1-NL-4360101 (ergänzt am 24.08.)
- 1-NL-4385701
- 1-NL-4394301
- 1-NL-4402101
- 2-NL-4037602 (ergänzt am 15.08.)
- 2-NL-4041202 (ergänzt am 11.08.)
- 2-NL-4044402 (ergänzt am 14.08.)
- 2-NL-4044403 (ergänzt am 14.08.)
- 2-NL-4044404 (ergänzt am 14.08.)
- 2-NL-4056701 (ergänzt am 24.08.)
- 2-NL-4056702
- 2-NL-4074605
- 2-NL-4167901
- 2-NL-4205101
- 2-NL-4207903
- 2-NL-4212103 (ergänzt am 08.08.)
- 2-NL-4270802 (ergänzt am 14.08.)
- 2-NL-4272201 (ergänzt am 07.08.)
- 2-NL-4272202 (ergänzt am 07.08.)
- 2-NL-4272301 (ergänzt am 07.08.)
- 2-NL-4275603
- 2-NL-4322402 (ergänzt am 08.08.)
- 2-NL-4332601
- 2-NL-4332602
- 2-NL-4360502
- 2-NL-4383803
- 2-NL-4383804
- 2-NL-4385702
- 2-NL-4395001
- 3-NL-4022701 (ergänzt am 11.08.)
- X-NL-4022701 (ergänzt am 10.08.; X=beliebige Ziffer)
- X-NL-4025503 (ergänzt am 17.08.)
Sollten weitere Nummern hinzu kommen, wollen die Behörden auf der Seite www.lebensmittelwarnung.de darüber informieren. Die Liste in diesem Text wird bei Bekanntwerden entsprechend aktualisiert. In den Niederlanden sind zahlreiche weitere Eier belastet. Die Codes nennt das Niederländische Handelsministerium.
Rückruf von Produkten mit belasteten Eiern
Auch in der verarbeitenden Industrie sind Fipronil-Eier verwendet worden. Die Neue MAYO Feinkost GmbH ruft mehrere Salate zurück.
Gesundheitliches Risiko für Kinder möglich
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) geht davon aus, dass bei Gehalten von bis zu 0,72 Milligramm Fipronil pro Kilogramm Hühnerei weder für Erwachsene noch für Kinder ein akutes gesundheitliches Risiko besteht. Da in Belgien aber auch Analyseergebnisse mit Werten von bis zu 1,2 Milligramm Fipronil pro Kilogramm Hühnerei nachgewiesen wurden, hält das BfR eine akute gesundheitliche Gefährdung für Kinder für möglich.
Fipronil kann toxisch auf das Nervensystem wirken. Dies wurde in Tierversuchen bei höheren Konzentrationen festgestellt. Die Substanz ist in der Lebensmittelproduktion nicht zulässig.
Antworten auf häufige Verbaucherfragen (FAQ)
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hält eine gesundheitliche Gefährdung für einen Erwachsenen mit einem normalen Eierverzehr für unwahrscheinlich. Das BfR hat errechnet, dass ein Erwachsener 7 Eier am Tag essen könnte, ohne dass der gesundheitliche Richtwert für Fipronil überschritten wird. Für ein einjähriges Kind liegt die Menge bei einem Ei pro Tag.
Aber: Fipronil ist für Tiere in der Lebensmittelproduktion verboten und daher dürfen Eier, die Fibronil enthalten, nicht verkauft werden.
Das BfR hält bei normalem Eier-Verzehr eine gesundheitliche Gefährdung für unwahrscheinlich. Allerdings liegen zurzeit viel zu wenige Untersuchungsergebnisse vor, um die Frage abschließend beantworten zu können.
Es ist davon auszugehen, dass die belasteten Eier aus dem Handel genommen und nicht mehr erhältlich sind. Zurzeit können wir nicht abschätzen, wie viele Eiercodes, neben den bekannten Codes, noch betroffen sind und welches Ausmaß dieser Skandal noch annimmt.
Anhand der Eiercodes kann jedes betroffene Ei identifiziert werden. Eine Liste mit den derzeit bekannten betroffenen Codes finden Sie oben in diesem Artikel. Codes belasteter Eier in den Niederlanden finden Sie hier.
Auf dem Karton ist die Nummer der Packstelle angegeben; sie zeigt nur an, wo die Eier abgepackt wurden aber nicht, wo Hühner sie gelegt haben. Das bedeutet: Eier können in den Niederlanden gelegt werden, aber erst in Deutschland in einen Karton wandern. Ausschließlich am Stempel auf dem Ei lässt sich erkennen, woher die Eier im Karton stammen. Dieser Erzeugercode informiert darüber, wie die Hennen gehalten werden (etwa Bodenhaltung) und über die Herkunft. Große Lücken in der Kennzeichnung bestehen bei gefärbten Eiern und eihaltigen Produkten wie Majonäse, Backwaren oder Nudeln. Bei diesen Lebensmitteln sind Angaben zur Haltungsform und Herkunft kein Muss.
Nach aktuellem Kenntnisstand verändert das Kochen oder Braten von Eiern den Fipronilgehalt nicht.
Wenn der Landwirt bestätigt, dass er das Desinfektionsmittel "Dega 16" nicht benutzt hat, können Sie die Eier bedenkenlos kaufen.
Fragen Sie nach, ob und welche Eier verarbeitet wurden.
Die Firma Neue Mayo Feinkost GmbH hat am 04.08. einige ihrer Feinkostsalate zurückgerufen, da bei der Herstellung mit Fipronil belastete Eier verwendet wurden. Eier werden in vielen Produkten verarbeitet. Anhand der Zutatenliste von verpackten Produkten können Sie nachsehen, ob Ei enthalten ist. Bei loser Ware zum Beispiel in Bäckereien oder Restaurants, können Sie nachfragen.
Nach Auskunft des Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes NRW sind nach heutigem Kenntnisstand ausschließlich Legehennenbetriebe betroffen. Hähnchenfleisch stammt aber nicht von Legehennen, sondern von Masthähnchen (oder Masthennen), die in reinen Mastställen gehalten werden. Masthähnchen sind spezielle Rassen, die auf eine schnelle Gewichtszunahme, insbesondere der bevorzugten Teile Brust und Keule, gezüchtet wurden.
Positiv getestetes Ei aus den Niederlanden
Untersuchung von Stichproben ergab positives Ergebnis / Belastetes Ei stammt aus niederländischem Betrieb
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© Markus Mainka / Fotolia
Das Verbraucherschutzministerium wurde heute darüber informiert, dass unter den bisher untersuchten Stichproben aus dem Lebensmittel-Einzelhandel ein mit Fipronil belastetes Ei war. Bisher wurden 20 Proben von Eiern auf Fipronil getestet, 19 Ergebnisse waren negativ.
Das belastete Ei stammt aus den Niederlanden und gehört zu einer Charge, die auf lebensmittelwarnung.de (3-NL-4022701) gelistet ist. Das zuständige Veterinäramt wurde umgehend benachrichtigt. Der Lebensmittelkontrolleur ist nun vor Ort im betroffenen Betrieb, um nachzuprüfen, ob die Eier aus dem Verkauf genommen wurden. Derzeit laufen außerdem Ermittlungen in Bezug auf die Anzahl der zu der belasteten Charge gehörenden Eier.
Das Verbraucherschutzministerium rät beim Kauf und Verzehr von Eiern weiterhin zu Vorsicht. Eine Liste der belasteten Eier finden Sie hier.
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Verbraucherwarnung vor mit Fipronil belasteten Eiern
Aktualisiert am 04.08.2017; 16.30 h
Die Behörden in den Niederlanden haben weitere Eier identifiziert, die mit dem nicht zugelassenen Stoff Fipronil, einem Biozid zur Bekämpfung von Parasiten, belastet sind.
Das NRW-Verbraucherschutzministerium rät dazu, diese Eier nicht zu verzehren, sondern über den Restmüll zu entsorgen oder zum Handel zurückzubringen.
Weitere Informationen
- Übersicht über alle Stempelnummern der belasteten Eier auf den Seiten der niederländischen Behörden
Hinweis: Die Informationen sind in Niederländisch verfasst. Die niederländische Verbraucherschutzbehörde veröffentlicht derzeit drei Listen:
Lijst 2 enthält die Stempelnummern von Eiern, die nicht von Kindern verzehrt werden sollen.
Lijst 3 enthält die Stempelnummern von allen Eiern, in denen Fipronil nachgewiesen wurde.
Das Zeichen „X“ in den Listen ist als Platzhalter zu verstehen. Alle Eier mit den hier aufgeführten Nummern, die die mittleren 7 Zeichen in den Stempelnummern tragen, sind jeweils betroffen.
- Verbraucherwarnungen vor mit Fipronil verunreinigten Eiern anderer Bundesländer beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
Fipronil in Eiern - Fragen und Antworten für Verbraucherinnen und Verbraucher
(Stand: 3. August 2017, 18:00 Uhr)
Was ist Fipronil?
Fipronil ist ein Mittel gegen den Insektenbefall von Pflanzen, das häufig auch in der Veterinärmedizin bei Haustieren gegen Flöhe, Milben oder Zecken verwendet wird. Fipronil darf nicht bei Tieren verwendet werden, die zur Lebensmittelerzeugung gehalten werden, wie in diesem Fall Legehennen. Nachweisbare Rückstände von Fipronil dürfen in den Lebensmitteln nicht vorhanden sein. Daher ist es verboten, mit Fipronil belastete Lebensmittel in den Verkehr zu bringen.
Wie gefährlich ist Fipronil?
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) betrachtet Fipronil für den Menschen als "mäßig giftig". In großen Mengen kann es Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Schwindel und epileptische Anfälle hervorrufen. Nach der aktuellen Risikoeinstufung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) besteht bis zu einer Fipronilkonzentration von 0,72 Milligramm pro Kilogramm (mg/kg) Ei bei einem üblichen Verzehr von Hühnereiern kein akutes gesundheitliches Risiko. Die amtlichen Untersuchungsergebnisse für die nach NRW gelieferten Eier lagen bisher deutlich unterhalb dieses Wertes. Dennoch sollten aus Gründen der Vorsorge grundsätzlich alle Eier, die einen Stempelaufdruck aufweisen, der auf der Homepage des Ministeriums oder bei lebensmittelwarnung.de veröffentlicht ist, nicht verzehrt werden. Diese Empfehlung gilt unabhängig vom tatsächlichen Fipronilgehalt und für alle Verbrauchergruppen, insbesondere auch für Kinder.
Wie kommt Fipronil in Eier?
Diese Frage wird zurzeit von den Strafverfolgungsbehörden in Belgien und den Niederlanden untersucht. Als wahrscheinlicher Auslöser gilt das Desinfektionsmittel Dega-16, mit dem Ungeziefer bei Geflügel bekämpft wird. Es wird vermutet, dass diesem Desinfektionsmittel im Rahmen der Anwendung Fipronil beigemischt worden sein könnte, obwohl dieser Stoff bei Nutztieren nicht verwendet werden darf. Die Untersuchungen der zuständigen Behörden in Belgien und den Niederlanden dauern noch an.
Was bedeutet die Stempelnummer?
Die Kennzeichnung der Eier ist EU-weit verbindlich geregelt und muss auf jedem verkauften Ei aufgestempelt sein. Die erste Zahl verrät das Haltungssystem (0 = Ökologische Erzeugung, 1 = Freilandhaltung, 2 = Bodenhaltung, 3 = Käfighaltung), die darauf folgenden Buchstaben bezeichnen das Herkunftsland und der Rest der Zahlenfolge dienen der Identifizierung des Betriebs.
Was ist zu tun, wenn ich belastete Eier gekauft habe?
Das NRW-Verbraucherschutzministerium rät dazu, Eier mit in der genannten Liste verzeichneten Stempelnummern nicht zu verzehren, sondern über den Restmüll zu entsorgen. Es ist auch möglich, die betroffenen Eier zum Händler zurückzubringen. Kochen oder die Verwendung beim Backen sind nicht geeignet, um einen möglichen Fipronilgehalt in den Eiern zu senken oder zu beseitigen. Mehrere Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels haben bis auf Weiteres Eier aus den Niederlanden vorsorglich ganz aus dem Verkauf genommen.
Gibt es ein Problem mit verarbeiteten Ei-Produkten oder Hühnerfleisch?
Die Lebensmittelüberwachungsbehörden untersuchen nicht nur Eier, sondern auch eihaltige, verarbeitet Produkte. Diese Tests dauern noch an. Werden mit Fipronil belastete Eier-Produkte gefunden werden diese aus dem Verkehr genommen. Auch Fleisch von Legehennen aus den betroffenen Betrieben wird untersucht, bevor es in den Verkehr gelangen kann.
Wieviele Legehennenbetriebe und welche Haltungsformen sind betroffen?
Nach bisherigen Erkenntnissen wird erwartet, dass mehr als 150 niederländische, vier deutsche und ein belgischer Betrieb das Desinfektionsmittel DEGA 16 bezogen haben. Derzeit wird geprüft, ob und in welchem Umfang die Eier der betroffenen Betriebe tatsächlich mit Fipronil belastet sind. Wenn Fipronil nachgewiesen wird, werden die Unternehmen gesperrt und dürfen keine weiteren Eier verkaufen. Es sind sowohl Eier aus ökologischer Erzeugung, aus Freilandhaltung, als auch aus Bodenhaltung betroffen.
Weitere Informationen
- zur gesundheitlichen Risikobewertung beim Bundesamt für Risikobewertung (BfR)
- zur Bedeutung der Stempelnummern auf Eiern auf den Seiten des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
Quelle: MULNV NRW (Artikeldatum: 04.08.2017)
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Aldi verkauft wieder Eier- Bisher keine Fipronil-Eier von Hühnern aus NRW
Fipronil-Skandal verschont Eier aus Nordrhein-Westfalen
Erst vor Kurzem hatte der Discounter ‚Aldi‘ aufgrund des Fipronil-Skandals Eier komplett aus seinem Sortiment genommen. Das Insektengift gelangte über ein Desinfektionsmittel in die betroffenen Eier. Nun hat sich der Discounter dazu entschlossen, getestete Eier wieder zu verkaufen.
Aldi verkauft wieder Eier
Neben vorrangig niederländischen Eiern, waren auch einige deutsche Chargen vom Fipronil-Skandal betroffen. Aldi nahm als Konsequenz daraus alle Eier aus dem Sortiment. Nun gibt es aber wieder Eier beim Discounter zu kaufen. Die Eier, die jetzt in den Verkauf gehen, sollen auf das Insektizid getestet sein.
Tests: NRW-Hühner bisher noch unbelastet
Die Labore arbeiten zurzeit unter Hochdruck. Dabei gab es nun auch eine positive Nachricht: In Eiern aus nordrhein-westfälischer Produktion ist bislang kein Insektengift Fipronil gefunden worden. Nach Angaben des NRW-Umweltministeriums waren alle bisherigen Ergebnisse negativ. Das entspreche den Erkenntnissen, dass das Gift nicht in NRW-Ställen eingesetzt wurde, sagte Ministeriumssprecher Wilhelm Deitermann.
Fokus liegt nun auch auf Eiprodukte-Hersteller
Vermehrt werden jetzt Eiprodukte-Hersteller untersucht, die Flüssigei oder Eipulver für die Verarbeitung in ihren Erzeugnissen verwenden. In vielen Produkten, in den Eier verwendet wurden, ist das Insektengift zu finden. Einige sind schon zurückgerufen worden.
Immer mehr Länder betroffen
Der Skandal der belasteten Eier zieht in Europa immer weitere Kreise. In einigen Ländern wird das Ausmaß betroffener Lieferungen erst jetzt richtig klar. Bisher betroffen waren Deutschland, die Niederlande, Belgien, Frankreich, die Schweiz, Schweden, England und Luxemburg. Doch die Liste wird immer länger:
So haben rumänische Behörden bereits eine Tonne mit Fipronil belastetes flüssiges Eigelb sichergestellt. Das Produkt sei aus Deutschland importiert worden. Nichts davon sei zum Verbraucher gelangt. Das mit Fipronil belastete Eigelb werde nun verbrannt.
Auch nach Dänemark und in die Slowakei wurden mit Fipronil belastete Eier geliefert.
Ermittlungen gegen die Verursacher laufen
Es gibt bereits erste Ermittlungserfolge in Belgien und den Niederlanden. In beiden Ländern hat es Razzien gegeben. Die niederländische Staatsanwaltschaft hat zudem zwei Manager festnehmen lassen, die für das Unternehmen ‚ChickFriend‘ arbeiteten, das im Zentrum des Falls steht.
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Fipronil-Skandal in Bayern Zahl der belasteten Eier steigt weiter
Die Zahl der nach Bayern gelieferten, mit Insektizid belasteten Eier hat sich weiter erhöht. Inzwischen listet das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit 20 Erzeuger-Codes auf. Grünen Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt fordert indessen eine Kennzeichnungspflicht für alle Eierprodukte.
Von: Antje Dörfner, Kristina Weber, Alexia Späth
Im Freistaat wurden Fipronil-belastete Eier mit mindestens 20 Erzeugercodes geliefert, darunter auch Bio-Eier. Anfangs ging das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit von fünf Erzeugern aus. Die Eier waren aus den Niederlanden geliefert worden und dürfen nicht mehr verkauft werden. Das Landesamt warnt davor, sie zu essen. Die 20 Erzeugercodes findet man auf der Webseite www.lgl.bayern.de.
Die Grünen: Kennzeichnungspflicht für Eier
Auf Eiern sind bereits Aufdrucke zu finden, die die Herkunft erklären. Die Grünen wollen für den Verbraucherschutz jedoch einen Schritt weiter gehen. Dringend erforderlich sei auch "eine Information auf verarbeitete Produkte, die Eier enthalten, aus welchem Betrieb diese stammen", so Karin Göring-Eckardt den Zeitungen der Funke-Mediengruppe gegenüber. Erreicht werden soll dies durch einen Nummerncode, der aufzeigt, aus welchen Betrieb die verwendeten Eier stammen.
"Verbraucherinnen und Verbraucher haben mehr Schutz verdient."
Katrin Göring-Eckardt, so Grünen Fraktionschefin
Nach den Fipronil-Verdachtsfällen fordern alle Parteien, so auch die Grünen, rückhaltlose Aufklärung. Die Fraktionschefin will zudem ein umfassendes Verbot des Insektizids Fipronil in der Landwirtschaft durchsetzen.
Belgien wußte bereits im Juni von Verdachtsfällen
Schon Anfang Juni seien Informationenüber einen Fipronil-Verdachtsfall eingegangen, heißt es bei der belgischen Lebensmittelsicherheitsbehörde. Weil Ermittlungen eingeleitet wurden, informierte man aber die Öffentlichkeit zunächst nicht.
Eine Sprecherin der belgischen Behörde FASNK erklärte am Samstag, ein Unternehmen hätte damals gemeldet, dass es ein Problem mit Fipronil geben könnte. Die Staatsanwaltschaft ermittelte daraufhin wegen Betrugs. An die EU-Kommission meldeten die Belgier den Fall allerdings erst am 20. Juli. Dass auch die belgischen Verbraucher nicht informiert wurden, verteidigte die Lebensmittelaufsicht. In Belgien seien die Grenzwerte nicht überschritten worden.
Kritik an Aldi-Verkaufsstopp
zum Artikel Insektizid-Skandal Aldi nimmt sämtliche Eier aus dem Verkauf
Der baden-württembergische Agrarminister Peter Hauk (CDU) warnte indes vor Hysterie in der Eier-Krise. Aus Sicht der heimischen Landwirtschaft sei der Schritt des Discounters, deutschlandweit sämtliche Eier aus dem Verkauf zu nehmen, nicht nachvollziehbar. Hauk sagte der "Stuttgarter Zeitung", für die Bauern könne das existenzbedrohend sein.
Auch der Agrar-Experte der Evangelischen Kirche in Deutschland, Clemens Dirscherl, kritisiert, dass Eier vernichtet werden. Dies sei "blödsinnig und ethisch nicht vertretbar", schließlich sei die Belastung weit entfernt von gesundheitlicher Gefährdung. Die derzeitigen Reaktionen sind laut Dirscherl "typisch für unsere egomanische Hysterie-Gesellschaft". Dirscherl rät den Verbrauchern, weiter Eier zu essen. Allerdings müssten die Hühnerhaltungen strenger kontrolliert werden.
Was ist Fipronil?
Fipronil ist ein Insektizid. Der verwendeter Wirkstoff aus der Gruppe der Phenylpyrazole. Es wird bei Hunden und Katzen gegen Flöhe und Zecken eingesetzt. Verboten ist es jedoch, dieses Mittel bei Tieren anzuwenden, die Lebensmittel liefern. Über ein gepanschtes Reinigungsmittel gelangte das Insektizid nun in die Hühnerställe und so in die Eier - betroffen sind vor allem Betriebe in den Niederlanden.
Die Gesundheitsgefahr durch verarbeiteten Eier sei eher gering, meint der Präsident des bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Andreas Zapf. Bei solchen Produkten sei das Insektizid sehr stark verdünnt.
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zum Artikel Fipronil-Skandal Grüne fordern Kennzeichnungspflicht
zum Artikel Fipronil-Skandal Lückenlose Kontrolle aller Eier nicht möglich
zum Artikel Eier-Rückrufaktion Salmonellenverdacht auch in Bayern
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Hans, Montag, 07.August, 10:57 Uhr
8. Immer nur Billig macht Menschen, Tiere und Umwelt nur krank !
Der Verbraucher hat es doch selber in der Hand, welche Qualität er kauft. Leider aus egoistisch, verdrängter Gier meistens billig, damit noch genug Geld für den SUV und die Karibik-Reise (beides Klimakiller) übrig bleiben. Hauptsache soviel wie möglich von allem, auf Kosten der Umwelt, des Klimas und des Leids der Tiere. Ich mache das alles schon lange nicht mehr mit. Ich kaufe von meinen unter 2000 € im Monat im Biomarkt ein, möglichst Demeter-Qualität, für meine eigene Gesundheit und die der Umwelt & Tiere. Die Eier kaufe ich beim Basic-Markt von der Bruderhahn-Initiative, wodurch auch männliche Küken groß gezogen werden und nicht Schredder/Vergasung, wie sonst üblich zum Opfer fallen. Ich kann mir das finanziel leisten, weil ich eben bewußt auf andere Dinge verzichte, wie Reisen, dickes Auto, etc. Wozu soll ich mich auch im Urlaub in einem Abgase erzeugenden, dicken Auto in einen kilometerlangen, stressigen Stau stellen. Ich radle lieber entspannt an die Isar und genieße den Tag.
Antwort von Relax, Montag, 07.August, 14:58 Uhr
Antwort von Marie, Montag, 07.August, 17:08 Uhr
@ Relax: Ich muß Hans verteidigen, er hat völlig recht.
Nur mit Ihrer einfachen, billigen Entschuldigung "Leben und Leben lassen" kommen wir nicht weiter und machen unsere Welt eher kaputt. Was Hans hier schreibt, ist einfach nur nachahmenswert, hat nichts mit Neid-Debatten zu tun und verändert wirklich aktiv etwas. Das ist ja genau das Problem: die meisten machen sich`s leicht und sagen, sie könnten sowieso nichts ändern und zeigen nur auf die anderen, statt selber wie Hans aktiv zu werden, z.B. auch auf manches bewußt zu verzichten. Aber Verzicht entspricht ja nicht unserem heutigen Zeitgeist und unserer Überfluss-Konsumgesellschaft mit immer weiter, immer mehr, immer schneller bis zum Burnout. Und da fühlen sich dann Konsumenten wie wie Sie lieber Relax von bewußt lebenden Menschen wie Hans anscheinend nur gestört in ihrem Konsumrausch, weil sie mit ihrer gesellschaftskritischen Lebensweise wach rütteln.
Antwort von Relax, Dienstag, 08.August, 13:47 Uhr
Marie, es ist ja gut. Wo ziehen sie dann nur die Grenze?
Notstromdiesel in Krankenhäusern und wichtigen Einrichtungen der Daseinsvorsorge? Landwirtschaft ist ohne Diesel undenkbar.
wm, Montag, 07.August, 10:44 Uhr
7. Schadenersatz
Wer soll das bezahlen,wer hat soviel Pinke - pinke,wer hat soviel Geld?
Na wer schon,der Steuerzahler!
Taktiker, Montag, 07.August, 10:06 Uhr
6. "Aus ermittlungstaktischen Gründen".
. haben uns die Belgier das nicht mitgeteilt.
Juergen, Montag, 07.August, 09:45 Uhr
5. Eier in Kantinen.
Die großen Lebensmittelketten nehmen Eier im Moment aus ihrem Sortiment, wie sieht dies denn in Kantinen aus. In der Kantine des Bayerischen Rundfunks werden diese Woche zweimal Gerichte mit Spiegelei angeboten! Zeugt dies von Verantwortung des Kantinenbetreibers.
Sabine, Montag, 07.August, 09:28 Uhr
4. Eierskandal
wer billig will, kriegt billig!! Wir irgend jemand GEZWUNGEN Eier aus Niederlande zu kaufen? Lasst den Dreck doch einfach im Regal stehen, auch Birnen auch Chile braucht im August (auch sonst nicht) kein Mensch. Die Liste lässt sich fortsetzen. Lokal kaufen - vom Bauern, dann passiert das nicht. Spart auch noch Transportwege, CO²-Ausstoss, und mit der Bäuerin kann man auch noch nett plaudern.
Antwort von Bayerwaldfan, Montag, 07.August, 09:51 Uhr
Und der "regionale Bauer ihres Vertrauens" hat keine Schweine auf Spaltenböden, züchtet keine Kaninchen in Käfigen, spritzt seine Äcker nur mit Wasser und wäscht sich selbst nur mit Kernseife?
In Niederbayern schlagen die Wasserwerke Alarm, wegen Nitrat im Grund- sprich Trinkwasser.
Man munkelt, dass diese Verunreinigungen von zu vielen Schweinen kämen, deren Ausscheidungen auf die Felder ausgebracht werden.
Ich lache mich kringelig, wenn hier immer so getan wird, als würden nur die Bauern in anderen Ländern die Umwelt verseuchen und zu viele Tiere in ihren Ställen halten.
Wenn Sie einigermaßen sicher sein wollen, dass "ihr Bauer" auch ein guter Bauer ist, sollten Sie sich eher auf Demeter verlassen, als auf Regionalität.
Oder ihr Gemüse selbst anbauen, damit Sie wissen, wieviel Schneckenkorn oder Blaukorn ihr Boden abbekommen hat.
Antwort von wm, Montag, 07.August, 09:54 Uhr
Sabine,und was ist mit dem billigen deutschen "Dreck"?
Fipronil auch in deutschen Eiern nachgewiesen.
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