Auch deutsche Eier womöglich mit Insektizid belastet
Wirtschaft
Belastete Eier aus den Niederlanden gelangten nach Deutschland © dpa/AFP/Archiv Carmen Jaspersen
Auch in einigen Legehennenbetrieben in Deutschland könnte ein mit dem Insektizid Fipronil versetztes Reinigungsmittel eingesetzt worden sein. Der Schwerpunkt liegt aber mit über 100 Risikobetrieben in den Niederlanden.
Auch in einigen Legehennenbetrieben in Deutschland könnte ein mit dem Insektizid Fipronil versetztes Reinigungsmittel eingesetzt worden sein. Das berichtete die “Neue Osnabrücker Zeitung” am Mittwoch unter Berufung auf den Vorstandsvorsitzenden des Vereins für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen (KAT), Friedrich-Otto Ripke. “Der Schwerpunkt liegt aber mit über 100 Risikobetrieben ganz klar in den Niederlanden”, sagte Ripke der Zeitung.
Dem Eier-Zertifizierer KAT gehören dem Bericht zufolge europaweit 2200 Legehennenbetriebe an, fast jedes Ei in deutschen Supermärkten kommt demnach aus einem KAT-Betrieb. “Wir tun alles, um den zuständigen Behörden bei der schnellen Aufklärung behilflich zu sein”, sagte Ripke.
Der Verein habe alle Mitgliedsbetriebe aufgefordert sich zu melden, sofern sie Kunden des niederländischen Unternehmens gewesen sind, dass den Wirkstoff in die Ställe gebracht haben soll. Neben etwa 100 Eierproduzenten aus den Niederlanden hätten sich auch “weniger als zehn Betriebe aus Deutschland gemeldet”, sagte Ripke.
Es werde derzeit geprüft, ob eine Verunreinigung der Ställe oder der Eier vorliege. “Den Legehennenhaltern ist absolut kein Vorwurf zu machen. Hier war an anderer Stelle kriminelle Energie im Spiel”, betonte Ripke.
Am Wochenende war bekannt geworden, dass mit Fipronil belastete Eier aus den Niederlanden nach Nordrhein-Westfalen und offenbar auch nach Niedersachsen gelangt sind. Nach Angaben des Düsseldorfer Umweltministeriums wurden 2,9 Millionen dieser Eier nach NRW geliefert, rund 875.000 kamen in dem Bundesland in den Handel.
Von NRW aus gelangten zudem nach Angaben des Agrarministeriums in Hannover rund 1,3 Millionen Eier nach Niedersachsen. Diese Eier mit den Stempelnummern 1-NL 4128604 und 1-NL 4286001 wurden in NRW und Niedersachsen zurückgerufen. Die Eier wurden zwischen dem 9. und dem 21. Juli gelegt.
Wie das NRW-Umweltministerium am Dienstagabend mitteilte, wurden unterdessen bei einer weiteren Eier-Packstation im Kreis Borken Eier von zwei niederländischen Betrieben identifiziert, die mit Fipronil belastet sind. Die Stempelaufdrucke der neu hinzugekommenen Betriebe lauten 0-NL 4392501 und 0-NL 4385501.
Das Insektizid Fipronil wird nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) unter anderem gegen Flöhe, Läuse, Zecken, Schaben und Milben eingesetzt. Eine Anwendung an lebensmittelliefernden Tieren ist nicht unzulässig.
Laut NRW-Umweltministerium sind einer BfR-Stellungnahme zufolge bei einer Fipronilkonzentration bis 0,72 Milligramm pro Kilogramm Ei keine gesundheitlichen Risiken zu erkennen. In den nach NRW gelieferten Eiern wurden demnach 0,033, 0,11 und 0,053 Milligramm pro Kilogramm nachgewiesen. Es sei somit laut BfR “bei normalem Verzehr” nicht von einem gesundheitlichen Risiko auszugehen.
Nach Angaben des niedersächischen Agrarministeriums warnt das BfR allerdings aufgrund von Analyseergebnissen in Belgien vor einem potenziell akuten Gesundheitsrisiko für Kinder beim Verzehr von mit Fipronil belasteten Eiern. Für andere Menschen werde ein Gesundheitsrisiko ausgeschlossen.
Der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) kritisierte die Kommunikation deutscher Behörden in dem Fall. Die Lebensmittelreferentin des Verbandes, Jutta Jaksche, sagte der “Neuen Osnabrücker Zeitung”: “Das Informationswirrwarr von Bundes- und Landesbehörden verunsichert die Verbraucher nur, statt für Klarheit zu sorgen.”Das BfR solle Konsumempfehlungen herausgeben “und nicht jedes Bundesland selbstständig”.
Fipronil : Deutschland blockiert Informationen über belastete Eier
Fipronil-Skandal
Deutschland blockiert Informationen über belastete Eier
Mit dem Insektengift Fipronil verseuchte Eier verunsicherten Verbraucher über Wochen . Das Ausmaß des Skandals bleibt bis heute verborgen . Ein Grund : Die EU hält Daten zurück , weil Deutschland bremst .
Legehennen in der Eierproduktion
Mit dem Insektengift Fipronil belastete Eier schreckten im Sommer Verbraucher in ganz Europa auf . Bis heute ist unbekannt , wie viele Eier wirklich belastet waren und wie stark . Das wahre Ausmaß wird der Öffentlichkeit auch vorenthalten , weil die EU-Kommission die Herausgabe von Meldungen der Fipronil-Fälle und konkreten Zahlen verweigert . Sie beruft sich laut Deutscher-Presse-Agentur dabei auf Deutschland und die Niederlande , die eine Datenherausgabe ablehnten . Beide Länder waren besonders betroffen von dem Eierskandal .
Die Fipronil-Funde hatten im Sommer wochenlang für Aufregung in der EU gesorgt . Für Verbraucher soll von verunreinigten Produkten zwar keine akute Gesundheitsgefahr ausgegangen sein . Vorsorglich wurden aber bislang unbekannte Mengen Eier und Eierprodukte vom Markt genommen und vernichtet . Die EU-Mitgliedsländer hatten in das gemeinsame Schnellwarnsystem RASFF Daten zu den Fipronil-verseuchten Eiern eingegeben .
Rückschlüsse auf Reaktion der Behörden wären möglich
Um welche Mengen es sich genau handelte , könnte vermutlich anhand der Meldungen im Schnellwarnsystem errechnet werden . Ebenso wären zum Beispiel Rückschlüsse möglich , wie schnell auf Warnmeldungen reagiert wurde .
Offiziell begründeten die deutschen Behörden die Informationssperre mit dem Schutz des Schnellwarnsystems . Wenn Nutzer eine Veröffentlichung ihrer Meldungen befürchten müssten , werde es zu “ Verzögerungen bei der Kommunikation ” kommen , heißt es in der Stellungnahme an die EU-Kommission . Die niederländischen Behörden geben hingegen ermittlungstaktische Gründe für ihre Ablehnung an . Eine Veröffentlichung der Informationen könnte demnach die Ermittlungen zu dem Skandal “ irreversibel schädigen ”.
Nach den bisherigen Ermittlungen gelangte das Insektengift Fipronil in die Eier , weil es unerlaubterweise zur Reinigung von Ställen eingesetzt wurde . Auch deutsche Legehennen-Betriebe waren offenbar betroffen . Ziel war offensichtlich , kostengünstig und effizient die Rote Vogelmilbe , umgangssprachlich auch Blutlaus genannt , zu bekämpfen . Das weit verbreitete Spinnentier ernährt sich vom Blut verschiedener Vogelarten und gilt als einer der wirtschaftlich bedeutendsten Schädlinge in der Geflügelzucht .
Die Deutsche Presse-Agentur will nun unter Berufung auf eine Regelung im EU-Recht von der Kommission verlangen , die Entscheidung gegen eine Veröffentlichung der Meldungen zum Fipronil-Skandal noch einmal zu überprüfen . Grundsätzlich ist dort ein Recht der Bürger auf Zugang zu Dokumenten festgelegt , das nur in bestimmten begründeten Ausnahmefällen nicht gewährt werden darf . Um die Ermittlungen zum Skandal nicht zu beeinträchtigen , könnte die EU-Kommission beispielsweise im aktuellen Fall Namen von Personen und Unternehmen sowie Adressen schwärzen .
insgesamt 4 Beiträge
Der Dieselskandal hat doch bereits zweifelsfrei bewiesen das das Wohl der Wirtschaft vorgeht vor dem Wohl/der Gesundheit des Bürgers.
Frage mich aber wann unsere Politiker mal begreifen das es ohne Bürger auch keine […]
Der Dieselskandal hat doch bereits zweifelsfrei bewiesen das das Wohl der Wirtschaft vorgeht vor dem Wohl/der Gesundheit des Bürgers.
Frage mich aber wann unsere Politiker mal begreifen das es ohne Bürger auch keine Wirtschaft mehr gibt .
. . . welchen Stellenwert der Verbraucherschutz und damit die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger hat : Keinen !
. . . welchen Stellenwert der Verbraucherschutz und damit die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger hat : Keinen !
Solange nicht klar ist , welche Eier genau belastet sind , werde ich einfach gar keine Eier mehr kaufen . Sind denn wirklich nur Eier belastet oder auch Fleisch und Produkte wie Nudeln , etc ?
Ich vermute das Schlimmste …
Solange nicht klar ist , welche Eier genau belastet sind , werde ich einfach gar keine Eier mehr kaufen . Sind denn wirklich nur Eier belastet oder auch Fleisch und Produkte wie Nudeln , etc ?
Ich vermute das Schlimmste …
Beim Verbraucherschutz tendieren Einzelstasten doch eher zum Schutz der einheimischen Produzenten – nicht nur bei Eiern sondern auch beim Diesel . Weniger Blockaderechte der Mitgliedstaaten und mehr EU Kompetenzen würde da helfen . […]
Beim Verbraucherschutz tendieren Einzelstasten doch eher zum Schutz der einheimischen Produzenten – nicht nur bei Eiern sondern auch beim Diesel . Weniger Blockaderechte der Mitgliedstaaten und mehr EU Kompetenzen würde da helfen . Die EU Verordnungen zu Fahrgastrechten ( Flug , Bahn ) sind da ein positives Beispiel in einem anderen Bereich .
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Fipronil : Auch Bio-Eier mit Insektizid belastet
Der Rückruf von mit Fipronil belasteten Eiern betrifft auch in Deutschland mehr Chargen als bisher bekannt. In einer weiteren Eier-Packstation im Kreis Borken hat das nordrhein-westfälische Umweltministerium Eier von zwei niederländischen Betrieben ermittelt, die mit dem Insektizid belastet und in den Handel gelangt sind. Die Stempelaufdrucke der neu hinzugekommenen Betriebe lauten 0-NL 4392501 und 0-NL 4385501.
Das niedersächsische Agrarministerium warnte außerdem am Dienstagabend auf dem Verbraucherschutz-Internetportal Lebensmittelwarnung vor Eiern mit dem Aufdruck 0-NL-4310001 und 1-NL-4167902. Damit sind inzwischen acht Betriebe bekannt, die Fipronil eingesetzt haben. Die bisher bekannten Chargen tragen in Nordrhein-Westfalen die Stempelaufdrucke 1-NL 4128604 und 1-NL 4286001. Die Legedaten liegen zwischen dem 9. und dem 21. Juli. In Niedersachsen sind die Chargen 1-NL 4128604 oder 1-NL 4286001 sowie die Mindesthaltbarkeitsdaten 14.08.2017 und 16.08.2017 betroffen.
Die niederländische Lebensmittelkontrollbehörde teilte underdessen mit, Fipronil sei in weiteren 17 Geflügelbetrieben gefunden worden. Eier mit 27 Codes gelten nun als gesundheitsschädlich, die Behörde warnte vor dem Verzehr der Eier dieser Betriebe. Insgesamt sind 180 Geflügelzüchterbetriebe vorübergehend gesperrt, bis Sonntag wollen die Behörden die Eier aller Betriebe testen.
Der Stempel auf Eiern gibt Auskunft über ihre Herkunft und die Haltungsform der Legehennen. Die Ziffern 0 bis 3 an erster Stelle stehen für Biohaltung (0), Freilandhaltung (1), Bodenhaltung (2) oder Käfighaltung (3). Hinter den anschließenden zwei Buchstaben verbirgt sich die Länderkennung der Erzeugerbetriebe (NL für Niederlande, DE für Deutschland), hinter der Ziffernfolge am Ende die Legebetriebsnummer.
Für Bio-Eier gelten strenge Regeln
Unter den belasteten Chargen sind auch Eier aus Biohaltung. Für Bio-Eier gelten die strengsten Produktions- und Haltungsbedingungen, etwa müssen die Hennen mehr Platz haben, eine Auslauffläche, sie müssen scharren und picken können, dürfen nur ökologisch erzeugtes Futter bekommen. Der Einsatz von Pestiziden, etwa zur Stallsäuberung, ist verboten.
Auf genau diesem Weg ist aber offenbar das Fipronil in die Eier gekommen. Nach Behördenangaben ist das Mittel Dega16, das auf Basis ätherischer Öle für die Reinigung und Desinfektion von Ställen zugelassen ist, in unzulässiger Weise mit Fipronil vermischt worden. Dieses Insektizid wird zur Bekämpfung von Flöhen, Zecken oder Läusen verwendet. Es ist jedoch als Arzneimittel für die Anwendung bei Lebensmittel liefernden Tieren verboten. Über Haut und Gefieder nehmen Legehennen das Insektizid auf, Rückstände davon können später auch in Eiern und im Fleisch der Tiere nachgewiesen werden.
Auch deutsche Betriebe Kunden des Reinigungsmittelherstellers
Das mit Fipronil gemischte Reinigungsmittel könnte auch in deutschen Ställen eingesetzt worden sein, sagte Friedrich-Otto Ripke, der Präsident der Deutschen Geflügelwirtschaft, der Neuen Osnabrücker Zeitung. Ripke ist auch Vorsitzender des Vereins für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen. Der Verein setzt sich für eine transparente Qualitätssicherung bei der Produktion von Eiern in Deutschland und seinen Nachbarländern ein. Er hat seine Mitglieder aufgefordert, sich zu melden, sofern sie Kunden des niederländischen Unternehmens seien, das den Wirkstoff in die Ställe gebracht haben soll. Daraufhin hätten sich neben 100 Eierproduzenten aus den Niederlanden auch "weniger als zehn Betriebe aus Deutschland gemeldet".
Die niederländischen Behörden haben Millionen mit dem Insektizid verseuchte Eier aus Supermärkten zurückrufen lassen. Für Erwachsene ist der Verzehr von belasteten Eiern nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung nicht gefährlich, da die gemessenen Werte nicht sehr hoch sind. Für Kinder ergebe sich jedoch ein potenziell erhöhtes Risiko. In höheren Dosen kann Fipronil bei Menschen Haut und Augen reizen sowie Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen verursachen.
Heimische Produzenten decken knapp 70 Prozent der Nachfrage an Eiern in Deutschland ab. Der Rest wird laut dem Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) aus dem Ausland importiert, meistens aus Nachbarländern wie den Niederlanden, Belgien oder Polen.
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Fipronil : Millionen mit Insektizid belastete Eier zurückgerufen
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Hier verweise ich auch auf einen weiteren Schwindel:
. auch wenn die Welt keine wirklich seriöse Quelle ist..
Vegan ist wohl doch besser.
Auch bei Bio … und »immer wieder Holland«. Ich kaufe seit Jahren »keine holländische Produkte« mehr ¡¡ Ein muss, seit dem Futtermittelskandal …
In früheren Jahre, bantragten die Holländischen Biologisch Dynamisch arbeitenden Bauern in unserem europäischen Verband ein Gefährliches spritzmittel für Apfelbüme verwenden zu dürfen … …
Die Hemmschwelle ist in Holland nicht cetis paribus
„Auch bei Bio … und »immer wieder Holland«. Ich kaufe seit Jahren »keine holländische Produkte« mehr ¡¡ Ein muss, seit dem Futtermittelskandal …“
Aber der deutsche Bio-Skandal mit über 50 Toten und tausenden teils schwerst Geschädigten hat keinerlei Umdenken bewirkt?
Bis vor einigen Jahren saßen die Hühner vor Vogelmilben und anderen Parasiten weitgehend sicher in ihren Käfigen. Dann wurde ausgerechnet diese Haltungsform mit den qualitativ besten Eiern, den geringsten Tierverlusten und niedrigsten Medikamentenverbrauch verboten. Warum nur?
Es ist simpel: Keine Eier mehr konsumieren.
Gehen ein regional priduziertes Ei, am besten Bio, ist nun wirklich nix einzuwenden.
Welche Eier sind mit Fipronil belastet? Diese Nummern sind vom Rückruf betroffen
Wählen Sie, welchen Ressorts, Themen und Autoren dieses Artikels Sie folgen möchten. Entsprechende Artikel finden Sie dann auf „Mein RP ONLINE“
Prüfnummern im Überblick
Düsseldorf. Auch in Deutschland wurden mit dem Insektengift Fipronil belastete Eier verkauft. Wir haben aufgelistet, wie die Supermärkte mit Eiern verfahren und bei welchen Prüfnummern Sie aufpassen müssen.
Franziska Hein Rheinland-Reporterin
Franziska Hein (heif) ist für RP online als Rheinland-Reporterin unterwegs.
Verbraucher können am besten selbst überprüfen, ob ihre Eier mit Fipronil belastetet sein könnten. Die niederländische Prüfbehörde hat die bislang 127 Kennungen auf ihrer Internetseite veröffentlicht. Der entscheidende Bestandteil der Nummern ist die Kennung des Betriebs. Sie wird durch fünf Ziffern im Stempel angezeigt. Die erste Ziffer des Stempel hingegen informiert darüber, ob das Ei von einem Huhn aus Käfig, Boden, Freiland, oder Bio-Haltung stammt. Die beiden letzten Ziffern zeigen die Stallnummer an, falls es mehrere Ställe gibt. Diese Angaben sind für Verbraucher im Zusammenhang mit Fipronil nicht relevant, sie sind daher in der Liste der Behörde mit "X" gekennzeichnet. Wer Eier mit den folgenden Stempelnummern findet, sollte diese nicht verzehren und entsorgen.
- Eier mit diesen Codes sollen nicht von Kindern gegessen werden
- Die Liste aller niederländischen Betriebe, bei denen der Stoff nachgewiesen wurde (Stand: 8. August 2017):
Eier aus den Niederlanden mit folgenden Stempelnummern sind ebenfalls nachweislich mit Fipronil belastet und nach Deutschland geliefert worden:
Am Sonntag, 30. Juli, waren bereits rund 900.000 Eier vom Markt genommen worden. Eine Umfrage unserer Redaktion unter Supermarktketten ergab, dass unter anderem Kaufland und Lidl belastete Eier im Handel hatten. Auch Real teilte am Donnerstagabend mit, betroffen zu sein.
"Nach aktuellem Stand wurden einzelne Filialen von uns in NRW mit entsprechenden Eiern aus den Niederlanden beliefert. Wir haben die betroffenen Eier umgehend aus dem Verkauf genommen", teilte das Unternehmen mit.
Auch das Unternehmen Lidl teilt am Donnerstagmorgen mit, dass es belastete Eier im Verkauf hatte. Diese wurden nun entfernt. "Unsere Kunden können bei Lidl Deutschland gekaufte Eier jederzeit ohne Angabe von Gründen in unseren Filialen auch ohne Vorlage des Kassenbons zurückgeben", heißt es weiter in der Mitteilung.
Aldi Nord und Aldi Süd
Nicht eindeutig äußern wollte sich Aldi Süd. Aldi Süd erklärte auf Anfrage: "Bereits seit Anfang der Woche beziehen wir keine Eier aus Betrieben, bei denen der Einsatz von Fipronil bekannt ist oder deren Status unklar ist." Ob davor Eier aus betroffenen Chargen verkauft wurden, sagt das Unternehmen nicht.
Aldi Nord erklärte, man habe vorsorglich Eier aus den betroffenen Betrieben aus dem Verkauf genommen. Diese wiesen geringe Mengen von Fipronil auf, bei denen nach Einschätzung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) allerdings keine Gesundheitsgefahr bestehe. Einen Rückruf gebe es derzeit nicht. Aktuell beziehe man keine Eier aus den betroffenen Betrieben in den Niederlanden. Kunden könnten bei Aldi Nord gekaufte Eier aber dennoch zurückgeben.
Rewe und Penny
In allen Rewe- und Penny-Märkten wurden Eier, die "NL" im Stempel tragen, aus dem Verkauf genommen. Bis auf Weiteres wolle man nur noch Eier aus Deutschland beziehen. Bereits gekaufte Eier können ohne Probleme zurückgegeben werden, teilte das Unternehmen mit.
Edeka hat keine Eier aus den Niederlanden verkauft. Alle verkauften Eier der Eigenmarke stammen aus Deutschland, erklärte ein Sprecher. Man lasse die Eier routinemäßig auf Insektizide prüfen.
Wie das Unternehmen unserer Redaktion am Donnerstagabend mitteilte, wurden möglicherweise betroffene Eier auch an Real geliefert. Kunden sollten bereits gekaufte Eier mit den Printnummern 2-NL4332602 (Mindesthaltbarkeitsdatum 9.8., 12.08., 13.08., 16.08., 18.08.2017) oder 1-DE-0357731 (Mindesthaltbarkeitsdatum 6.8., 8.8., 11.08.) nicht verzehren, sondern in die Märkte zurückbringen. Die übrige betroffene Ware sei bereits aus dem Verkauf genommen worden.
Auch die Großmärkte von Metro sind nicht betroffen. "Unser Lieferant hat uns bestätigt, dass wir von den betroffenen Farmen mit betroffenen Chargennummern nicht beliefert wurde", teilte ein Unternehmenssprecher auf Anfrage am Donnerstag mit.
Bei der Frage, wie Millionen Eier mit dem Insektizid Fipronil vergiftet werden konnten, führt die Spur nun nach Belgien. Nach Angaben von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) soll der Lebensmittelskandal dort seinen Ursprung haben.
Millionen von Eiern aus den Niederlanden sind mit dem Insektizid Fipronil verseucht, Hunderttausende wurden zurückgerufen. Den Niederländern wird nun empfohlen, zunächst ganz auf Eier zu verzichten. Und möglicherweise wurde Fipronil auch in Deutschland eingesetzt.
In Deutschland sind wohl mehr mit dem Insektizid Fipronil verseuchte Eier verkauft worden als bislang bekannt. Inzwischen wird in elf Bundesländern vor belasteten Eiern gewarnt. Auch Eier aus deutscher Produktion sind betroffen.
Belastete Eier aus den Niederlanden wurden bei Kaufland verkauft.
Eier-Skandal: Auch Eier aus Deutschland mit Insektizid belastet – Gesundheitsgefahr
Diese Eier dürfen Sie nicht mehr essen!
Immer mehr Eier sind mit dem Insektizid Fipronil belastet und sollen nicht verzehrt werden. In diesem Artikel erklären wir, woran Sie belasteten Eier erkennen und wie Ihnen Ihr Smartphone dabei helfen kann. Denn eine App erleichtert vor Ort im Lebensmittelmarkt den Eier-Check.
Zunächst schien nur Nordrhein-Westfalen von dem Eierskandal betroffen zu sein. Doch nun sind mindestens zehn weitere Bundesländer betroffen. Hinzu kommt, dass der Skandal nicht mehr nur für Eier aus den Niederlanden gilt. Auch deutsche Eier sind mit dem Insektizid Fipronil belastet. Diese Eier sollten nicht mehr gegessen und zurückgegeben werden.
Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung kann wohl bei den bisher gemessenen Werten eine Gesundheitsrisiko für Erwachsene ausgeschlossen werden, solange Sie sich an einen normalen Eier-Verzehr halten (drei Eier pro Woche). Bei Kindern dagegen besteht ein Gesundheitsrisiko.
Welche Eier sind belastet?
Am Wochenanfang gingen die Behörden von 2,9 Millionen niederländischen Eiern aus, die an eine Packstelle in NRW geliefert wurden. Knapp 900.000 Eier gelangten nach Angaben des Ministeriums für Umwelt NRW in den Handel. Das Agrarministerium Niedersachsen hat nun mitgeteilt, dass Schadstoff belastete Eier aus Belgien und den Niederlanden über die Packstelle in NRW auch nach Niedersachsen gelangt sind. Dabei geht es um etwa 1,3 Millionen Eier. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit warnt mittlerweile vor belasteten Eiern in elf Bundesländern. Der MDR geht mittlerweile von 12 Bundesländern aus.
Nun hat sich herausgestellt, dass weitere Eier mit Fipronil belastet sind. Diese wurden in den Niederlanden zum Verkauf angeboten. Eier mit dem Stempelaufdruck X-NL-40155XX sollten Sie nicht verzehren. Überprüfen Sie Ihre Eier, wenn Sie diese in den vergangenen Tagen in den Niederlanden oder der Grenzregion verkauft haben.
Hier können Sie uns folgen:
Auch Legehennenbetriebe in Niedersachsen betroffen
Die Belastung mit dem Insektizid kommt offenbar über ein Mittel zur Stall-Desinfektion (Dega 16). Dabei wird Fipronil bei Tieren gegen Parasiten wir Flöhe, Zecken, Läuse, Schaben und Milben genutzt. Bei Lebensmittel liefernden Tieren darf es nicht verwendet werden. Ein belgisches Unternehmen steht hierbei als Verursacher im Mittelpunkt. Die Ermittlungen laufen. Das Unternehmen soll das Reinigungsmittel mit dem Insektizid angereichert und anschließend in den Niederlanden verkauft haben. Von dort wurde das Reinigungsmittel an 180 Betriebe in den Niederlanden verteilt.
Scheinbar haben auch Legehennenbetriebe in Niedersachsen das gleiche Mittel zur Stallreinigung verwendet. Ein Halter hatte sich bei den Behörden gemeldet. Die Untersuchung der entsprechenden Eier war positiv. Vier weitere Betriebe befinden sich derzeit in der Überprüfung. Alle fünf Betriebe sind aktuell gesperrt.
Aufgrund der Ausweitung des Skandals ist es durchaus möglich, dass auch weitere deutsche Betriebe betroffen sind.
Stempelaufdruck prüfen
Sollten Sie in den vergangenen Tagen Eier gekauft haben, müssen Sie unbedingt den Stempelaufdruck überprüfen. Folgende Eier sind laut Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen betroffen:
Update 16.08.2017
- 0-DE-0360521, 1-DE-0357731, 1-DE-0358001, 2-DE-0358621
- 0-NL-4170101, 0-NL-4310001, 0-NL-4352602, 0-NL-4385501, 0-NL-4392501, 0-NL-4031001, 0-NL-4352601, 0-NL-4370301, 0-NL-4048602, 0-NL-4263501, 0-NL-4263502
- 1-NL-4128604, 1-NL-4167902, 1-NL-4286001, 1-NL-4322401, 1-NL-4331901, 1-NL-4339301, 1-NL-4339912, 1-NL-4359801, 1-NL-4385701, 1-NL-4035701, 1-NL-4056701, 1-NL-4074606, 1-NL-4112901, 1-NL-4117601, 1-NL-4117602, 1-NL-4205102, 1-NL-4315402, 1-NL-4394301, 1-NL-4402101, 1-NL-4044401, 1-NL-4044402, 1-NL-4044403
- 2-NL-4212103, 2-NL-4272201, 2-NL-4272202, 2-NL-4272301, 2-NL-4322402, 2-NL-4332601, 2-NL-4332602, 2-NL-4385702, 2-NL-4041202, 2-NL-4056702, 2-NL-4074605, 2-NL-4167901, 2-NL-4205101, 2-NL-4207903, 2-NL-4275603, 2-NL-4360502, 2-NL-4383803, 2-NL-4383804, 2-NL-4395001, 2-NL-4044402, 2-NL-4044403, 2-NL-4044404, 2-NL-4270802, 2-NL-4037602
- 3-NL-4022701
- X-NL-4022701 (X=beliebige Ziffer)
App Faules Ei: Überprüfung von Eiern auf Insektizidbelastung – Hilfe im Fipronil-Skandal
Im aktuellen Fipronil-Skandal bekommen die Verbraucher jetzt digitale Hilfe. Gemeint ist die Android- und iOS-App „Faules Ei“, welche Sie kostenfrei bei Google Play und im App Store erhalten. Die Anwendung […]
Faules Ei – Der Eier-Checker – App Download für Android und iOS
Mit der Android- und iOS-App „Faules Ei“ erfahren Sie in Windeseile, ob ein Ei mit Giftstoffen belastet ist. Mit der entsprechenden Internetverbindung ist der Check unterwegs beim Einkauf schnell durchgeführt. […]
Rewe und seine Tochter Penny erklärten am Mittwochabend, alle Eier aus den Niederlanden aus dem Verkauf zu nehmen.
Lidl hat nach eigenen Worten Eier aus den Höfen, auf denen Fipronil festgestellt worden ist, aus dem Sortiment genommen und Aldi Süd bezieht einer Stellungnahme zufolge bereits seit Anfang der Woche keine Eier mehr von diesen Betrieben. Auch Aldi Nord hat belastete Chargen aus dem Regal genommen.
Ihre Meinung
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- Quelle: Rückruf: Fipronil in Eiern und Ei-Produkten auf verbraucherzentrale.nrw
- Quelle: Mit Biozid (Fipronil) belastete Eier: Zwei weitere Chargen identifiziert, die auch in NRW in den Handel gelangten auf umwelt.nrw.de
- Quelle: Agrarministerium: Mit Insektizid belastete Eier aus Belgien und den Niederlanden zurückgeben auf ml.niedersachsen.de
- Quelle: Insektizid Fipronil in Eiern: Auch Eier aus Deutschland sind belastet auf test.de
- Fragen und Antworten zum Thema Fipronil
- Rückruf von Konsumeiern vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
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16.08.2017 Wir haben den Artikel am 16.08.2017 aktualisiert.
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Belastete Eier Höfe in Niedersachsen wegen Dioxin-Funden gesperrt
Behörden haben erneut mit Dioxin belastete Eier gefunden. Diesmal sind konventionelle Höfe in Niedersachsen betroffen, sie wurden gesperrt. Ausgelieferte Eier wurden zurückgerufen, Stempelnummern veröffentlicht.
Eier in der Sortiermaschine: Neue Dioxin-Funde in Niedersachsen
Hannover - Zwei Legehennen-Betriebe in Niedersachsen dürfen wegen erhöhter Dioxinwerte vorerst keine Eier mehr ausliefern. In welchem Zeitraum und Umfang belastete Ware in den Handel gelangt ist, ist noch unklar. Eine unmittelbare Gesundheitsgefahr für die Verbraucher bestehe nicht, sagte eine Sprecherin des Agrarministeriums in Hannover. "Wir gehen davon aus, dass ein Großteil der Eier bereits aus den Verkaufsregalen geholt worden ist."
Der Hinweis auf die Belastung war von einem Labor in Schleswig-Holstein gekommen, das die Eier im Auftrag der Höfe untersucht hatte. Als Konsequenz aus dem Dioxin-Skandal vor gut einem Jahr waren Labore zur Meldung positiver Befunde an die Behörden und nicht nur die Betriebe selbst verpflichtet worden. Da diese sogenannten Eigenkontrollen nur alle zwei bis drei Monate vorgenommen werden, ist unklar, über welchen Zeitraum belastete Eier ausgeliefert wurden.
Die Vertriebswege würden derzeit noch ermittelt, hieß es. Gewarnt wurde vor dem Verzehr von Eiern mit den Erzeugercodes 1-DE-0354451, 1-DE-0354452, 1-DE-0354453 und 1-DE-0352691.
Weitere Betriebe in der Region sollen nun verstärkt kontrolliert werden, auch um die noch unbekannte Quelle der Belastung einzugrenzen. Laut den Behörden gibt es bisher keine Verbindung zu den Funden von Dioxin in Eiern in Nordrhein-Westfalen. Dort war bei zwei kleinen Direktvermarktern in Duisburg belastete Ware entdeckt worden. Zudem tauchten auf einem Hof in Ostwestfalen Eier mit erhöhten Dioxin-Werten auf.
Die beiden nun ermittelten Höfe in Niedersachsen liegen im Kreis Aurich. Es handelt sich um Freilandbetriebe mit konventioneller Haltung und insgesamt 2800 Legehennen. Die Behörden wollen das Futtermittel, den Boden und das Wasser untersuchen und eine mögliche Belastung über die Luft prüfen lassen. Die beiden Großbetriebe hätten ihr Futter vom gleichen Lieferanten in Niedersachsen bezogen, bei dem ebenfalls Futtermittelproben kontrolliert werden sollten, sagte die Ministeriumssprecherin.
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Eier belastet: Fipronil auch in deutschen Legehennenbetrieben?
Aktualisiert: 02.08.17 19:08
Skandal weitet sich aus
Eier belastet: Fipronil auch in deutschen Legehennenbetrieben?
Millionen von Eiern sind mit einem Insektenvernichtungsmittel belastet. Sie müssen vernichtet werden. Mit dem schädlichen Fipronil wurden auch deutsche Betriebe behandelt.
Osnabrück - Der Skandal um verseuchte Eier aus den Niederlanden weitet sich aus. Das giftige Insektizid Fipronil war auch in mindestens fünf deutschen Betrieben benutzt worden, machte das niedersächsische Landwirtschaftsministerium am Mittwoch in Hannover bekannt. In einem Betrieb waren Spuren des Stoffes in den Eiern gefunden worden. In den Niederlanden wurde Fipronil in den Eiern von weiteren 17 Geflügelbetrieben nachgewiesen. Damit gelten nun Eier mit 27 Prüfnummern als gesundheitsschädlich.
Experten erwarten, dass die Zahl noch steigen werde, da noch nicht alle Testergebnisse der 180 gesperrten Betriebe vorlagen. Millionen mit dem Insektenvernichtungsmittel belastete Eier waren auch nach Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen gelangt und wurden inzwischen aus dem Handel genommen. Die niederländische Lebensmittelaufsichtsbehörde NVWA untersucht nun auch Nahrungsmittel, die Eier enthalten wie Mayonnaise, Pasta oder Eis auf Spuren von Fipronil.
Die NVWA warnte vor dem Verzehr von belasteten Eiern. In zu hoher Dosis könne das Mittel Leber, Nieren und Schilddrüse schädigen. Die Behörde schränkte aber eine allgemeine Warnung ein, nachdem der Verband der Geflügelzüchter protestiert hatte. Durch die Affäre erlitten die betroffenen Betriebe bereits Verluste in Millionenhöhe, teilte der Verband mit.
Mittel wirkt gegen Blutläuse bei Geflügel
Als Ursache gilt das Desinfektionsmittel Dega-16, mit dem Blutläuse bei Geflügel bekämpft werden sollen. Die 180 Betriebe sowie auch mindestens fünf niedersächsische Höfe hatten das Mittel von einem niederländischen Unternehmen in Barneveld bei Amersfoort bezogen.
Das auf ätherischen Ölen basierende Mittel war mit dem für Nahrungsmittel verbotenen Insektizid Fipronil vermischt worden. Es darf nicht in der Geflügelzucht verwendet werden. Die belgische Staatsanwaltschaft vermutet, dass ein belgischer Händler Fipronil beigemischt hatte, wie die niederländische Agentur ANP berichtete. Unklar ist, ob der niederländische Reinigungsbetrieb davon wusste. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft dauern an. Das Unternehmen in Barneveld reagierte bislang nicht.
Bei einem Betrieb in der niedersächsischen Grafschaft Bentheim mit 40 000 Freilandlegehennen waren nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums Rückstände von Fipronil gefunden worden. Vier weitere Betriebe, die Dega-16 erhalten hatten, wurden gesperrt.
„Den Legehennenhaltern ist absolut kein Vorwurf zu machen. Hier war an anderer Stelle kriminelle Energie im Spiel“, sagte der Präsident der Deutschen Geflügelwirtschaft, Friedrich-Otto Ripke, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch).
Fipronil : Auch Bio-Eier mit Insektizid belastet
Der Rückruf von mit Fipronil belasteten Eiern betrifft auch in Deutschland mehr Chargen als bisher bekannt. In einer weiteren Eier-Packstation im Kreis Borken hat das nordrhein-westfälische Umweltministerium Eier von zwei niederländischen Betrieben ermittelt, die mit dem Insektizid belastet und in den Handel gelangt sind. Die Stempelaufdrucke der neu hinzugekommenen Betriebe lauten 0-NL 4392501 und 0-NL 4385501.
Das niedersächsische Agrarministerium warnte außerdem am Dienstagabend auf dem Verbraucherschutz-Internetportal Lebensmittelwarnung vor Eiern mit dem Aufdruck 0-NL-4310001 und 1-NL-4167902. Damit sind inzwischen acht Betriebe bekannt, die Fipronil eingesetzt haben. Die bisher bekannten Chargen tragen in Nordrhein-Westfalen die Stempelaufdrucke 1-NL 4128604 und 1-NL 4286001. Die Legedaten liegen zwischen dem 9. und dem 21. Juli. In Niedersachsen sind die Chargen 1-NL 4128604 oder 1-NL 4286001 sowie die Mindesthaltbarkeitsdaten 14.08.2017 und 16.08.2017 betroffen.
Die niederländische Lebensmittelkontrollbehörde teilte underdessen mit, Fipronil sei in weiteren 17 Geflügelbetrieben gefunden worden. Eier mit 27 Codes gelten nun als gesundheitsschädlich, die Behörde warnte vor dem Verzehr der Eier dieser Betriebe. Insgesamt sind 180 Geflügelzüchterbetriebe vorübergehend gesperrt, bis Sonntag wollen die Behörden die Eier aller Betriebe testen.
Der Stempel auf Eiern gibt Auskunft über ihre Herkunft und die Haltungsform der Legehennen. Die Ziffern 0 bis 3 an erster Stelle stehen für Biohaltung (0), Freilandhaltung (1), Bodenhaltung (2) oder Käfighaltung (3). Hinter den anschließenden zwei Buchstaben verbirgt sich die Länderkennung der Erzeugerbetriebe (NL für Niederlande, DE für Deutschland), hinter der Ziffernfolge am Ende die Legebetriebsnummer.
Für Bio-Eier gelten strenge Regeln
Unter den belasteten Chargen sind auch Eier aus Biohaltung. Für Bio-Eier gelten die strengsten Produktions- und Haltungsbedingungen, etwa müssen die Hennen mehr Platz haben, eine Auslauffläche, sie müssen scharren und picken können, dürfen nur ökologisch erzeugtes Futter bekommen. Der Einsatz von Pestiziden, etwa zur Stallsäuberung, ist verboten.
Auf genau diesem Weg ist aber offenbar das Fipronil in die Eier gekommen. Nach Behördenangaben ist das Mittel Dega16, das auf Basis ätherischer Öle für die Reinigung und Desinfektion von Ställen zugelassen ist, in unzulässiger Weise mit Fipronil vermischt worden. Dieses Insektizid wird zur Bekämpfung von Flöhen, Zecken oder Läusen verwendet. Es ist jedoch als Arzneimittel für die Anwendung bei Lebensmittel liefernden Tieren verboten. Über Haut und Gefieder nehmen Legehennen das Insektizid auf, Rückstände davon können später auch in Eiern und im Fleisch der Tiere nachgewiesen werden.
Auch deutsche Betriebe Kunden des Reinigungsmittelherstellers
Das mit Fipronil gemischte Reinigungsmittel könnte auch in deutschen Ställen eingesetzt worden sein, sagte Friedrich-Otto Ripke, der Präsident der Deutschen Geflügelwirtschaft, der Neuen Osnabrücker Zeitung. Ripke ist auch Vorsitzender des Vereins für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen. Der Verein setzt sich für eine transparente Qualitätssicherung bei der Produktion von Eiern in Deutschland und seinen Nachbarländern ein. Er hat seine Mitglieder aufgefordert, sich zu melden, sofern sie Kunden des niederländischen Unternehmens seien, das den Wirkstoff in die Ställe gebracht haben soll. Daraufhin hätten sich neben 100 Eierproduzenten aus den Niederlanden auch "weniger als zehn Betriebe aus Deutschland gemeldet".
Die niederländischen Behörden haben Millionen mit dem Insektizid verseuchte Eier aus Supermärkten zurückrufen lassen. Für Erwachsene ist der Verzehr von belasteten Eiern nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung nicht gefährlich, da die gemessenen Werte nicht sehr hoch sind. Für Kinder ergebe sich jedoch ein potenziell erhöhtes Risiko. In höheren Dosen kann Fipronil bei Menschen Haut und Augen reizen sowie Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen verursachen.
Heimische Produzenten decken knapp 70 Prozent der Nachfrage an Eiern in Deutschland ab. Der Rest wird laut dem Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) aus dem Ausland importiert, meistens aus Nachbarländern wie den Niederlanden, Belgien oder Polen.
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Fipronil : Millionen mit Insektizid belastete Eier zurückgerufen
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Kommentare
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Hier verweise ich auch auf einen weiteren Schwindel:
. auch wenn die Welt keine wirklich seriöse Quelle ist..
Vegan ist wohl doch besser.
Auch bei Bio … und »immer wieder Holland«. Ich kaufe seit Jahren »keine holländische Produkte« mehr ¡¡ Ein muss, seit dem Futtermittelskandal …
In früheren Jahre, bantragten die Holländischen Biologisch Dynamisch arbeitenden Bauern in unserem europäischen Verband ein Gefährliches spritzmittel für Apfelbüme verwenden zu dürfen … …
Die Hemmschwelle ist in Holland nicht cetis paribus
„Auch bei Bio … und »immer wieder Holland«. Ich kaufe seit Jahren »keine holländische Produkte« mehr ¡¡ Ein muss, seit dem Futtermittelskandal …“
Aber der deutsche Bio-Skandal mit über 50 Toten und tausenden teils schwerst Geschädigten hat keinerlei Umdenken bewirkt?
Bis vor einigen Jahren saßen die Hühner vor Vogelmilben und anderen Parasiten weitgehend sicher in ihren Käfigen. Dann wurde ausgerechnet diese Haltungsform mit den qualitativ besten Eiern, den geringsten Tierverlusten und niedrigsten Medikamentenverbrauch verboten. Warum nur?
Es ist simpel: Keine Eier mehr konsumieren.
Gehen ein regional priduziertes Ei, am besten Bio, ist nun wirklich nix einzuwenden.
Insektizid im Hühnerstall Auch deutsche Eier vermutlich belastet
Der Skandal um verseuchte Eier weitet sich aus: Auch in deutschen Legehennenbetrieben ist das Insektizid Fipronil womöglich zum Einsatz gekommen. In den Niederlanden wird unterdessen vor dem Verzehr von Eiern aus 27 betroffenen Betrieben gewarnt.
Das in Millionen verseuchten Eiern gefundene Insektizid Fipronil soll in mindestens vier deutschen Legehennen-Betrieben als Reinigungsmittel genutzt worden sein. "Nach unserem jetzigen Kenntnisstand haben 100 niederländische, 4 deutsche und 1 belgischer Betrieb das Desinfektionsmittel DEGA 16 bezogen", teilte ein Sprecher des Vereins für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen (KAT) mit. Die Betriebe seien für das sogenannte KAT-System umgehend gesperrt worden. "Wir prüfen derzeit, ob und in welchem Umfang die von den genannten Betrieben erzeugten Eier tatsächlich mit Fipronil belastet sind", sagte der KAT-Sprecher weiter.
Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer erklärte, dass ein Betrieb aus der Grafschaft Bentheim Selbstanzeige gestellt habe. Dort seien Rückstände gefunden worden. Der betroffene Betrieb mit 40.000 Freilandlegehennen sei gesperrt. Darüber hinaus wurden Meyer zufolge nach Ermittlungen der niederländischen Behörden vier weitere niedersächsische Betriebe mit dem Putzmittel beliefert. Sie seien ebenfalls gesperrt worden. "Den Legehennenhaltern ist absolut kein Vorwurf zu machen. Hier war an anderer Stelle kriminelle Energie im Spiel", sagte der KAT-Vereinsvorsitzende Friedrich-Otto Ripke der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Ripke ist auch Präsident der Deutschen Geflügelwirtschaft.
Niederlande und Deutschland betroffen
Zuvor hatten die niederländischen Behörden Millionen mit dem Insektizid verseuchte Eier aus Supermärkten zurückrufen lassen. Am Wochenende war bekannt geworden, dass mit Fipronil belastete Eier aus den Niederlanden nach Nordrhein-Westfalen und offenbar auch nach Niedersachsen gelangt sind. Nach Angaben des Düsseldorfer Umweltministeriums wurden 2,9 Millionen dieser Eier nach NRW geliefert, rund 875.000 kamen in den Handel. Diese Eier wurden zurückgerufen.
Wie das NRW-Umweltministerium inzwischen mitgeteilt hat, wurden unterdessen bei einer weiteren Eier-Packstation im Kreis Borken Eier von zwei niederländischen Betrieben identifiziert, die mit Fipronil belastet sind. Das Insektizid wird nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) unter anderem gegen Flöhe, Läuse, Zecken, Schaben und Milben eingesetzt.
In den nach NRW gelieferten Eiern wurden bis zu 0,053 Milligramm Fipronil-Konzentration pro Kilogramm nachgewiesen. Laut einer Stellungnahme des Bundesinstituts für Risikobewertung gibt es gesundheitliche Risiken für Erwachsene erst ab 0,72 Milligramm pro Kilogramm Ei. Bei "normalem Verzehr" sei nicht von einem gesundheitlichen Risiko auszugehen
In den Niederlanden hat die Lebensmittelkontrollbehörde NVWA eine erste generelle Warnung, vorläufig keine Eier mehr zu essen, inzwischen eingeschränkt. Nur vom Verzehr der Eier von 27 betroffenen Betrieben werde abgeraten. Die Eier würden eine zu hohe Dosis Fipronil enthalten.
Welche Eier sind mit Fipronil belastet? Diese Nummern sind vom Rückruf betroffen
Wählen Sie, welchen Ressorts, Themen und Autoren dieses Artikels Sie folgen möchten. Entsprechende Artikel finden Sie dann auf „Mein RP ONLINE“
Prüfnummern im Überblick
Düsseldorf. Auch in Deutschland wurden mit dem Insektengift Fipronil belastete Eier verkauft. Wir haben aufgelistet, wie die Supermärkte mit Eiern verfahren und bei welchen Prüfnummern Sie aufpassen müssen.
Franziska Hein Rheinland-Reporterin
Franziska Hein (heif) ist für RP online als Rheinland-Reporterin unterwegs.
Verbraucher können am besten selbst überprüfen, ob ihre Eier mit Fipronil belastetet sein könnten. Die niederländische Prüfbehörde hat die bislang 127 Kennungen auf ihrer Internetseite veröffentlicht. Der entscheidende Bestandteil der Nummern ist die Kennung des Betriebs. Sie wird durch fünf Ziffern im Stempel angezeigt. Die erste Ziffer des Stempel hingegen informiert darüber, ob das Ei von einem Huhn aus Käfig, Boden, Freiland, oder Bio-Haltung stammt. Die beiden letzten Ziffern zeigen die Stallnummer an, falls es mehrere Ställe gibt. Diese Angaben sind für Verbraucher im Zusammenhang mit Fipronil nicht relevant, sie sind daher in der Liste der Behörde mit "X" gekennzeichnet. Wer Eier mit den folgenden Stempelnummern findet, sollte diese nicht verzehren und entsorgen.
- Eier mit diesen Codes sollen nicht von Kindern gegessen werden
- Die Liste aller niederländischen Betriebe, bei denen der Stoff nachgewiesen wurde (Stand: 8. August 2017):
Eier aus den Niederlanden mit folgenden Stempelnummern sind ebenfalls nachweislich mit Fipronil belastet und nach Deutschland geliefert worden:
Am Sonntag, 30. Juli, waren bereits rund 900.000 Eier vom Markt genommen worden. Eine Umfrage unserer Redaktion unter Supermarktketten ergab, dass unter anderem Kaufland und Lidl belastete Eier im Handel hatten. Auch Real teilte am Donnerstagabend mit, betroffen zu sein.
"Nach aktuellem Stand wurden einzelne Filialen von uns in NRW mit entsprechenden Eiern aus den Niederlanden beliefert. Wir haben die betroffenen Eier umgehend aus dem Verkauf genommen", teilte das Unternehmen mit.
Auch das Unternehmen Lidl teilt am Donnerstagmorgen mit, dass es belastete Eier im Verkauf hatte. Diese wurden nun entfernt. "Unsere Kunden können bei Lidl Deutschland gekaufte Eier jederzeit ohne Angabe von Gründen in unseren Filialen auch ohne Vorlage des Kassenbons zurückgeben", heißt es weiter in der Mitteilung.
Aldi Nord und Aldi Süd
Nicht eindeutig äußern wollte sich Aldi Süd. Aldi Süd erklärte auf Anfrage: "Bereits seit Anfang der Woche beziehen wir keine Eier aus Betrieben, bei denen der Einsatz von Fipronil bekannt ist oder deren Status unklar ist." Ob davor Eier aus betroffenen Chargen verkauft wurden, sagt das Unternehmen nicht.
Aldi Nord erklärte, man habe vorsorglich Eier aus den betroffenen Betrieben aus dem Verkauf genommen. Diese wiesen geringe Mengen von Fipronil auf, bei denen nach Einschätzung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) allerdings keine Gesundheitsgefahr bestehe. Einen Rückruf gebe es derzeit nicht. Aktuell beziehe man keine Eier aus den betroffenen Betrieben in den Niederlanden. Kunden könnten bei Aldi Nord gekaufte Eier aber dennoch zurückgeben.
Rewe und Penny
In allen Rewe- und Penny-Märkten wurden Eier, die "NL" im Stempel tragen, aus dem Verkauf genommen. Bis auf Weiteres wolle man nur noch Eier aus Deutschland beziehen. Bereits gekaufte Eier können ohne Probleme zurückgegeben werden, teilte das Unternehmen mit.
Edeka hat keine Eier aus den Niederlanden verkauft. Alle verkauften Eier der Eigenmarke stammen aus Deutschland, erklärte ein Sprecher. Man lasse die Eier routinemäßig auf Insektizide prüfen.
Wie das Unternehmen unserer Redaktion am Donnerstagabend mitteilte, wurden möglicherweise betroffene Eier auch an Real geliefert. Kunden sollten bereits gekaufte Eier mit den Printnummern 2-NL4332602 (Mindesthaltbarkeitsdatum 9.8., 12.08., 13.08., 16.08., 18.08.2017) oder 1-DE-0357731 (Mindesthaltbarkeitsdatum 6.8., 8.8., 11.08.) nicht verzehren, sondern in die Märkte zurückbringen. Die übrige betroffene Ware sei bereits aus dem Verkauf genommen worden.
Auch die Großmärkte von Metro sind nicht betroffen. "Unser Lieferant hat uns bestätigt, dass wir von den betroffenen Farmen mit betroffenen Chargennummern nicht beliefert wurde", teilte ein Unternehmenssprecher auf Anfrage am Donnerstag mit.
Bei der Frage, wie Millionen Eier mit dem Insektizid Fipronil vergiftet werden konnten, führt die Spur nun nach Belgien. Nach Angaben von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) soll der Lebensmittelskandal dort seinen Ursprung haben.
Millionen von Eiern aus den Niederlanden sind mit dem Insektizid Fipronil verseucht, Hunderttausende wurden zurückgerufen. Den Niederländern wird nun empfohlen, zunächst ganz auf Eier zu verzichten. Und möglicherweise wurde Fipronil auch in Deutschland eingesetzt.
In Deutschland sind wohl mehr mit dem Insektizid Fipronil verseuchte Eier verkauft worden als bislang bekannt. Inzwischen wird in elf Bundesländern vor belasteten Eiern gewarnt. Auch Eier aus deutscher Produktion sind betroffen.
Belastete Eier aus den Niederlanden wurden bei Kaufland verkauft.
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