Warum Bio-Eier teurer sind
Ostern naht, und mit dem Fest das Ei. Neben der Frage nach Haltbarkeit und Zubereitung steht auch die Herkunft immer wieder im Blickpunkt. Bio oder konventionell? Nach wie vor sind Bio-Eier teurer als Eier aus konventioneller Haltung. Trotzdem gehören Bio-Eier mit knapp 14 Prozent Umsatzanteil nach wie vor zu den Produkten mit dem höchsten Bio-Anteil am jeweiligen Gesamtmarkt.
Der höhere Preis hat einen einfachen Grund. Neben den Kosten für die Aufzucht der Legehennen, dem höheren Flächen- und Personalbedarf sind es vor allem die Kosten für die Futtermittel, die zu Buche schlagen. So sind Getreide und Hülsenfrüchte in Bioqualität wesentlich teurer als entsprechende Produkte aus konventionellem Anbau. Und gentechnisch verändertes Sojaschrot als preiswerter Eiweißträger kommt nicht in Frage, da Gentechnik im Ökolandbau generell verboten ist.
Ökologische Haltung: Was steckt dahinter?
Die ökologische Haltung von Legehennen erfordert vom Landwirt zudem ein ausgeklügeltes Management. Im Vordergrund steht das natürliche Verhalten der Hühner. Sie müssen einen Auslauf ins Freie haben und ständig Frischluft und viel Tageslicht bekommen. Darüber hinaus muss jedes Huhn Raum zum Ruhen, Laufen, Picken, Scharren, Staub- und Sandbaden haben. Die artgerechtere Haltung und Fütterung, die Hygiene sowie die regelmäßige Beobachtung der Tiere erfordern einen höheren Aufwand.
Eier aus ökologischer Legehennen-Haltung sind durch Hinweise wie "aus ökologischer Erzeugung", "Bio" oder "Öko" gekennzeichnet. Im Erzeugercode - dem Herkunftsstempel - tragen sie als erste Ziffer eine "0". Wer in Biomärkten einkauft, findet im Sortiment nur Lebensmittel aus Öko-Produktion, somit auch die Eier. Verpackungen im Lebensmitteleinzelhandel mit Bildern von freilaufenden Hühnern oder die Bezeichnung "aus kontrollierter Haltung" sind keine bindenden Informationen sondern reine Werbung.
Sind Bio-Hühner "glücklicher"?
Ob Bio-Hühner letztlich "glücklicher" sind, darüber streiten sich Wissenschaftler übrigens seit Jahrzehnten. Die Bedürfnisse der Tiere können nicht nach menschlichen Maßstäben gemessen werden. So entsprechen die für den Menschen angenehmen Vorstellungen von freilaufenden Hühnern auf der grünen Wiese in frischer Luft nicht unbedingt den Bedürfnissen der Tiere: Hühner sind ursprünglich Waldbewohner und leben nicht auf großen Grasflächen. Sie brauchen Bäume oder andere Unterstellmöglichkeiten, die ihnen Schutz vor Feinden wie Greifvögeln, Füchsen oder Mardern bieten - was bei den heutigen Haltungssystemen mit Freilauf selbstverständlich berücksichtigt wird.
Neues vom Bio-Hof
Danke, dass Sie sich die Zeit nehmen, etwas mehr Гјber uns und unsere Tiere zu erfahren.
Die Bio-Landwirtschaft erzeugt hochwertige Lebensmittel von gesunden Tieren und Pflanzen. Wir schützen das Klima und die Umwelt und wir Biobauern schaffen lebenswerte Lebensräume für Mensch, Tier und Pflanzenwelt.:
Was passiert eigentlich mit den BrГјdern unserer Legehennen?
Was die Natur uns bietet mit Respekt zu nutzen, das ist nicht nur sinnvoll, es ist richtig!
Daher ist es für uns selbstverständlich, dass sowohl weibliche als auch männliche Küken mit viel Sorgfalt aufwachsen dürfen. Reichlich Auslauf, bestes österreichisches Bio-Futter sind neben hohen Tierschutz-Standards dabei selbstverständlich.
Herzlichen Dank, dass Sie das Leben der Bruderhähne mit dem Kauf unserer cremefarbenen Bio-Eier ermöglichen, ganz im Sinne von Bio Austria: „Wir schauen aufs Ganze“. www.bruderhahn.at
Was war zuerst: die Henne oder das Ei?
Dieser Frage widmeten sich schon zahlreiche Philosophen und so wirklich geklärt ist die Frage bis heute nicht. Klar hingegen ist, dass das Ei seit jeher ein Symbol für Fruchtbarkeit und Leben gilt. Wen wundert`s bei all den wertvollen Inhaltsstoffen die im Ei stecken.
Welches Ei stammt aus welcher Haltungsform?
Haltung, Herkunft und Haltungsform sieht man beim Ei auf den ersten Blick.
Wenn man direkt beim Bauern kauft, dann ist man in den besten Händen, denn dann kennt man womöglich die Hennen schon höchstpersönlich.
Grosse Eier - kleine Eier?
Die Größe der Hühnereier hängt einerseits von der Hühnerrasse und andererseits vom Alter der Hennen ab, denn junge Hennen legen eben noch kleinere Eier. Je älter das Huhn, desto größer und schwerer werden die Eier. Damit Sie wissen, was Sie für Ihr Geld bekommen, sind die Eier in Gewichtsklassen unterteilt:
S = Kurzbezeichnung - Klein = unter 53 g
M = Kurzbezeichnung - Mittel = 53 bis unter 63 g
L = Kurzbezeichnung - GroГџ = 63 bis unter 73 g
XL = Kurzbezeichnung - Sehr GroГџ = 73 g und mehr
Was fressen den die Bio-Hennen und Hähne?
Mais, Weizen, viel Sonnenblumenkuchen, knackige Futtererbsen oder Ackerbohnen, eiweißreiche Sojabohnen und Kräuter, Öle, Kalk, Vitamine, Effektive Mikroorganismen und … - natürlich alles biologisch und aus Österreich! Summa Summarum: eine gesunde Ernährung.
Bio-Ei, woher kommst du?
Ja, Bio-Eier werden von Hennen gelegt, die 10mВІ grГјnen Auslauf in der Sonne je Henne haben. Bio-HГјhner werden biologisch und natГјrlich gentechnikfrei gefГјttert.
Preise Bioeier
Richtpreis Knospe-Eier Grosshandel
Im Herbst 2016 haben sich die grössten Abnehmer von Bioeiern und die Produzentenvertreter zu Richtpreis-Verhandlungen getroffen. Aufgrund der unveränderten Marktlage bleibt der Richtpreis für Knospe-Bioeier auch ab 1. Januar 2017 bei 45.5 Rp.
Da sich Legeleistung und Futterverbrauch bei weissen und braunen Hennen unterscheiden, können Abnehmer deren Eier unterschiedlich vergüten. Möglich sind Preisdifferenzen von etwa 5 Rp.
Durchschnittliche Eierpreise in der Schweiz
Richtpreis Knospe-Junghennen
Der Richtpreis für Knospe-Junghennen beträgt ab 01.01.2017:
- für die Legehennenkäufer Fr. 24.85 (>1451 Tiere, exkl. Beitrag GalloSuisse, MWSt., zusätzliche Impfungen)
- für die Aufzüchter Fr. 22.25, engros ab Stall
Als Grundlage für Preisverhandlungen mit Abnehmern wird jedes Jahr die Preiskalkulation aktualisiert, die auf den Daten von Knospe-Betrieben basiert.
Je mehr Datenmelder bereit sind, sich daran zu beteiligen, deso besser kann eine repräsentative Kalkulation erstellt werden. Helfen Sie mit und melden Sie sich als Datenmelder an. Ihre Unterstützung hat grossen Nutzen für Sie und alle Knospe-Eierproduzenten. Sie werden honoriert!
Melden Sie sich gleich an: Markus Schumacher E-Mail
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Richtpreise Direktvermarktung für Bioeier (105.6 KB) und weitere Hofprodukte.
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Ja! Natürlich Bio-Freilandeier bei BILLA
Wo gibt's Ja! Natürlich Bio-Freilandeier?
Verfügbarkeit und Preisentwicklung
Das Angebot von BILLA für Ja! Natürlich Bio-Freilandeier ist leider abgelaufen. wogibtswas.at hat derzeit 13 aktuelle Angebote für Eier. Die BILLA-Filiale in der Karl Koenig Platz 3 (6 km entfernt) hat heute von 07:15 bis 19:30 geöffnet. Alle BILLA-Filialen mit Öffnungszeiten
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Jedes Ei hat seinen Preis
Schreckliche Bilder haben die Bio-Hühnerhaltung in Verruf gebracht. Waren es Einzelfälle? Oder steckt der Fehler im System? Die gute Nachricht vorab: Es gibt vorbildliche Höfe. // Leo Frühschütz
Kaum öffnet Markus Schleich das Tor des Wintergartens, drängen seine Hühner neugierig heraus. Sie scharren im Kies und weichen geschickt dem langen Stecken aus, mit dem der graulockige Demeter-Bauer sie vorsichtig zurückscheucht. Vor den Menschen, die im Kreis um sie stehen, haben die braun gefiederten Tiere keine Scheu. Überrascht sagt eine Frau: „Die sehen ja richtig gut aus.“
Einige Wochen zuvor waren im Fernsehen ganz andere Bilder von Bio-Hennen zu sehen: kranke, ausgemergelte Tiere, halb nackt und mit Geschwüren. Wegen dieser Bilder haben Markus Schleich und seine Hennen an einem milden Novembernachmittag Besuch bekommen: 50 Bio-Ladner, organisiert vom Naturkost Südbayern e. V., wollten sehen, wie Bio-Legehennen leben.
Der Bicklhof der Familie Schleich liegt bei Peiting, südwestlich von München. Markus Schleich verkauft die Eier seiner 7 500 Legehennen direkt an Naturkostläden in der Region. Kein kleiner Betrieb, aber eine überschaubare Lieferkette. Das ist Realität bei Bios – ebenso wie die zerrupften und gequälten Hühner der Erzeugergemeinschaft Fürstenhof oder des Agrarkonzerns Wiesengold, die im Fernsehen zu sehen waren. Fürstenhof und Wiesengold produzieren rund die Hälfte der deutschen Bio-Eier – in Ställen mit 18 000 und mehr Legehennen und mit dem Segen der Anbauverbände Biopark und Naturland.
Was kostet ein Bio-Ei?
„Das sind keine Einzelfälle“, sagen die Tierschützer über die Betriebe, in denen sie nachts heimlich gefilmt haben. Branchenexperten bestätigen das. Etwa Walter Höhne, Vorstand der Legegemeinschaft Die Biohennen, zu der sich 30 kleine Landwirte zusammengeschlossen haben. „In den großen Ställen kann man solche Bilder häufiger sehen.“ Höhne nennt zwei Gründe dafür: schlechte Betreuung und billiger Preis.
„Für 26 Cent pro Ei kann man nicht mehr erwarten“, kommentiert er die Fernsehbilder. 26 Cent kostet das Bio-Ei bei den Discountern, die fast die Hälfte aller Bio-Eier verkaufen. 30 Prozent der Bio-Eier kaufen die Kunden in Supermärkten und zahlen dafür je nach Herkunft 26 bis 40 Cent. Das verbleibende Fünftel teilen sich Bio-Läden, Hofläden, Wochenmärkte und Direktvermarkter. Dort kosten die Eier deutlich über 30 Cent, oft auch 40 Cent und mehr.
Doch was kostet ein Ei den Bauern? Welchen Preis braucht er, um seine Legehennen artgerecht zu halten? Das Futter der Hennen macht rund die Hälfte der Kosten aus. EU-Bio-Betriebe sind hier gegenüber Verbandsbauern im Vorteil: Sie können Futter von anderen EU-Bio-Betrieben einkaufen und müssen nicht das teurere Verbandsfutter nehmen. Bei Geflügel erlaubt die EU-Öko-Verordnung noch bis Ende 2014 fünf Prozent konventionelles eiweißhaltiges Futter. EU-Bio-Betriebe haben dabei eine große Auswahl und dürfen sogar konventionelle Sojabohnen verfüttern. Die Anbauverbände haben die Auswahl unterschiedlich stark eingeschränkt. Bioland und Biokreis erlauben nur zwei konventionelle Zutaten, Demeter gar keine. Bei der Legegemeinschaft Biohennen steht schon seit 2003 100 Prozent Bio auf dem Speiseplan der Tiere. Das ist die teuerste Variante.
Kostenfaktor Futter
Vorteile haben auch Eiererzeuger, die zu Konzernen gehören, weil diese ihr Futter in großen Mengen und dadurch oft günstiger einkaufen. Dabei steigt die Betrugsgefahr. 2008 bis 2011 schleuste eine italienische Firma 30 000 Tonnen umdeklarierte Futtermittel aus Rumänien nach Deutschland.
Ein Fünftel der Kosten entfällt auf die Junghennen. Sie werden meist in spezialisierten Betrieben aufgezogen und kommen erst mit 18 Wochen zum Eier-Erzeuger. Die Aufzucht ist entscheidend dafür, ob es später in einer Legehennenherde zum Federpicken kommt (siehe Interview Seite 98). Bei dieser Verhaltensstörung reißen die Tiere sich gegenseitig Federn aus. „Wenn du eine Herde mit gestörten Tieren bekommst, kannst du nur wenig gegensteuern“, bestätigt Demeter-Bauer Markus Schleich die Bedeutung der Aufzucht. Er lobt seinen Hennenlieferanten – und zahlt einen Euro mehr pro Henne als anderswo.
„Dass Federpicken bei uns kein Problem ist, liegt auch daran, dass die Tiere viel mehr Platz haben als die Richtlinien vorschreiben“, ergänzt Schleich. 4,4 Hennen pro Quadratmeter Stall hält er, statt der erlaubten sechs. Bei einem Stall für 18 000 Tiere sind die Baukosten pro Hennenplatz deutlich geringer als bei einem für 3 000 Tiere mit mehr Platz.
Tiere brauchen eine Bezugsperson
Vierter großer Kostenblock sind die Löhne. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen rechnet künftigen EU-Bio-Eiererzeugern vor, dass sie einen Stall mit 18 000 Hühnern mit 0,6 Arbeitskräften bewirtschaften können. Ein besserer Teilzeitjob. Konventionelle Agrarberater veranschlagen zwei Kontrollgänge am Tag. „Wir sind jeden Tag mindestens vier bis fünf Mal im Stall“, sagt Markus Schleich. „Man muss mit den Hennen reden“, ergänzt Walter Höhne. Begrüßungslaute beim Betreten des Stalles, beruhigende Worte, wenn die Herde aufgeregt ist. „Die Tiere brauchen eine vertraute Bezugsperson.“ In Großanlagen mit 18 000 oder 24 000 Tieren sei oft nur angestelltes und schlecht bezahltes Personal tätig. „Die laufen durch den Stall und denken an den Feierabend.“ Ganz anders sei das bei einem Bauern, der 500 000 Euro in einen modernen Stall mit zwei mal 3 000 Hühnern investiert habe. „Für den hängt die Existenz dran, und dementsprechend engagiert er sich.“
All diese Unterschiede summieren sich. Die billigsten deutschen Erzeuger bieten ihre Bio-Eier dem Handel fertig verpackt für etwa 20 Cent an, schreibt die Agrarmarkt-Informationsgesellschaft AMI. „Zu diesem Niveau können wir nicht liefern“, sagt Walter Höhne. „24 bis 25 Cent, das ist ein Preis, mit dem wir und die Bauern leben können.“ Mit den Aufschlägen des Handels und der Mehrwertsteuer kosten die Biohennen-Eier im Laden dann um die 40 Cent. Markus Schleichs Eier verkaufen die Läden für 40 bis 45 Cent. Er verlangt seit Oktober 2012 drei Cent mehr. Für das Geld lässt er von seinem Hennenlieferanten die Brüder der Hennen aufziehen und mästen. So will er das Dilemma auflösen, dass diese Küken üblicherweise schon am Tag ihrer Geburt getötet werden.
Initiative BruderHahn
Weil die „Legehähne“ schlechte Futterverwerter sind und nur langsam Fleisch ansetzen, rechnet sich das nur mit dem Aufschlag. In Norddeutschland haben der Bauckhof und einige Naturkostgroßhändler mit der BruderHahn-Initiative ein ähnliches Projekt gestartet. Eine andere Möglichkeit sind Zweinutzungshühner, also Tiere, die Eier legen und zur Mast taugen. Allerdings leisten sie in beiden Bereichen weniger als die üblichen Hybridlinien. Deshalb müssen ihre Produkte teurer verkauft werden.
Ein hoher Preis ist aber keine Garantie für eine besonders artgerechte Haltung. Mehr Sicherheit bieten die Logos der Anbauverbände Bioland, Demeter und Biokreis. Auch die Biohennen-Bauern gehören diesen Verbänden an. Am besten: einfach fragen. Viele Bio-Läden kennen ihre Lieferanten. Meist sind es regionale, bäuerliche Betriebe. Doch auch die Agrarindustrie liefert in Bio-Läden.
Interview „Die Küken brauchen Anreize“
Dr. Christiane Keppler hat an der Universität Kassel erforscht, wie sich Federpicken bei Legehennen vermeiden lässt
Die Verhaltensstörung Federpicken entwickelt sich oft schon bei Küken. Was läuft da schief?
Hühner verbringen zwei Drittel des Tages damit, ihr Futter zu suchen und zu verschlingen. Zwei Wochen alte Küken picken 10 000 bis 15 000 Mal am Tag nach Futter. Am interessantesten sind für sie Dinge, die glänzen. Denn das könnten Wassertropfen oder Käfer sein.
Und wenn kein Futter zum Picken da ist?
Stehen die Tiere relativ dicht und haben sonst nichts, dann picken sie eben nach den Federn des Nachbarn. Denn auch die Hülsen glänzen. Die Küken lernen dann, dass sie Federn fressen können.
Wie kann man gegensteuern?
Die Tiere nehmen ihr Futter relativ schnell über Futtertröge auf. Deshalb muss es zusätzliche Angebote geben. Wichtig sind eine gut strukturierte Einstreu mit Körnern drin, Futterkörbe mit Raufutter, etwa Rüben, sowie Picksteine. Und natürlich Auslauf mit Gras, sobald sie etwas älter sind. Die Tiere brauchen so viel Platz und Anreiz wie möglich.
Nicht nur die Küken?
Das gilt auch für ausgewachsene Hennen. Auch sie können Federpicken entwickeln. Bei ihnen kommt als weitere Ursache noch Nährstoffmangel hinzu, wenn in der Nahrung Salze fehlen oder essenziell wichtige Aminosäuren.
Sind große Herden und große Betriebe anfälliger fürs Federpicken?
Da haben wir keine belastbaren Daten. Aus der Erfahrung kann ich sagen: Je größer die Betriebe sind, desto anspruchsvoller sind Management und Tierbetreuung. Daher ist das Risiko bei größeren Betrieben erhöht. Schiefgehen kann es aber auch einmal bei Kleinen.
Sind nackte Hühnerhintern normal?
Das ist nicht normal. Ich komme in viele Betriebe, die das sehr gut hinkriegen. Und es werden immer mehr. Aber auch die Besten können mal einen Durchgang haben, mit dem etwas schiefgeht. Das muss nicht am Halter liegen. Das kann ein Fehler bei der Aufzucht sein oder in der Futtermischung. Bio-Legehennen sind empfindliche Hochleistungstiere, die bis zu 300 Eier im Jahr legen.
Ihre Meinung ist gefragt
Was darf Ihr Bio-Ei kosten – eine ordentliche Tierhaltung vorausgesetzt? 25, 30, 35, 40 oder 45 Cent? Im Internet unter www.schrotundkorn.de/bioeier können Sie bis 21. März 2013 abstimmen. Sie können uns Ihre Meinung aber auch schreiben: Schrot&Korn, Stichwort: Bio-Eier, Magnolienweg 23, 63741 Aschaffenburg
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Bei Aldi kosten BIO-Eier 26 Cent pro Stück, aber der Bauer bekommt davon angeblich nur 15 Cent ab (SWR). Hier liegt das Problem. Mit BIO, vegan & Co. machen sich auch Aldi & Co. überproportional die Taschen voll.
Ich kaufe meine Eier so oft es geht bei einem konv. Freilandbetrieb mit 10.000 Tieren in unserer Region, der seinerzeit mal als bester Hennenhalter Deutschlands gekürt wurde (das sieht man der Anlage auch an). Preis pro Ei um 0,20 €. Bio-Eier müssen also keine 40 Cent kosten, aber wenn sie das tun, erwarte ich beste Haltungsbedingungen für Henne und Bruder.
Ich finde dass die Eier so teuer verkauft werden sollen wie möglich damit es den Tieren gut geht. Wenn ein Ei 50 oder mehr Cent kostet, geht der Verbraucher wahrscheinlich sorgfältiger damit um und denkt über seinen Eierverbrauch mehr nach. Der Kuchen schmeckt zB: mit drei Eiern genau so gut wie mit fünf! Eier würden nicht einfach so, neben anderen tierischen Produkten, was genau so schlimm ist, im Kühlschrank vergammeln, sondern man würde sie mehr schätzen. Das tun die Menschen mit Dingen die etwas mehr kosten bekanntlich.
Ein Ei von Hühnern, die grüne Ausläufe haben, artgerecht gehalten werden und nur im Krankheitsfall medizinisch behandelt werden ist jeden Cent wert. Ich würde daher ohne Disskussion 0,45 € bezahlen, vorausgesetzt, die biologische Haltungsform ist auch verifizierbar.
Auch das Huhn ist ein Mitgeschöpf und es verdient, seine Leistung (Eier) angemessen bezahlt zu bekommen. Und schließlich und endlich muss auch der Bauer vernünftig davon leben können, ohne den Bio-Standard herunter schrauben zu müssen.
Eier vom Bauernhof
Nicht nur zu Ostern spielt das Ei eine besondere Rolle: Als Nahrungsmittel wird es in den verschiedensten Varianten gekocht und verzehrt und ist somit Bestandteil unzähliger Gerichte. Lesen Sie mehr Eier haben einen besonders hohen Nährwert und enthalten hochwertige Proteine. Sie werden von diversen Tieren gelegt, bei uns werden jedoch am häufigsten Hühnereier gegessen. Die Eier von anderen Vogelarten werden ebenso verspeist und häufig als Spezialität deklariert: So zum Beispiel Wachteleier, Enteneier, Straußeneier und Eier der Hausgans. Innerhalb dieser Kategorie des Landwirt.com Hofladens werden Eier in unterschiedlichen Mengen direkt vom Bauernhof bzw. vom Bauern verkauft aber auch gekauft.
Hier finden Sie alles zu: Eier vom Bauernhof.
Herzlich Willkommen auf Bioeier.de!
Herzlich willkommen am Seepointer Hof.
Unsere 4.750 Hühner und die Haltungsform fallen seit der Umstellung zur ökologischen Freilandhaltung (kurz:Bio) im Jahr 1999 aus dem konventionellen Rahmen:
-die artgerechte Hühnerhaltung in Freiheit mit viel frischer Luft,
-geräumigen Nestern zum Eierlegen,
- viel Stroheinstreu im Scharr-Raum und
- hundert Prozent biologischem Futter (überwiegend aus eigener Produktion)
sind die Basis für gute Eier.
Grundlage dazu war die Umstellung der Ackerflächen zum ökologischen Landbau im Jahr 1990.
Den hohen Qualitätsstandart zu halten macht viel Mühe. Aber die Arbeit erfüllt uns mit Zufriedenheit, weil wir für unsere Tiere und das Land das Beste tun.
Der Seepointer Hof arbeitet unter dem Biosiegel "NATURLAND" und hält sich an die Richtlinien dieses Ökoverbandes, die deutlich über dem des EU-Biosiegels liegen.
Aktuelles zum Thema"Fipronil und Bio Eier"!
nachdem sich der Skandal um die Fipronil-Belastung in Eiern immer weiter ausweitet, wollen wir von unserer Seite eine kurze Info an Sie weitergeben:
Fipronil ist ein Insektizid, welches zur Bekämpfung von Flöhen, Läusen, Milben etc. bei Tieren eingesetzt wird.
Dieses Mittel ist zur Anwendung bei lebensmittelspendenden Tieren, also auch bei Legehennen verboten, da das Mittel die Eier kontaminiert.
Dank der Bio-Tierhaltung bei uns am Seepointer Hof mit Auslauffläche und Wintergarten wird bei uns dem Schädlingsbefall, der auch im Öko-Landbau vorkommen kann , auf natürliche Weise begegnet:
Das wichtigste Mittel für die Milbenbekämpfung ist ein ausgiebiges Sandbad, bei dem sich die Hühner ihr Gefieder selber reinigen können.
Unsere Hühner haben im Stall und vor allem auch im Freiland genügend Möglichkeiten, ausgiebig ein Sandbad zu nehmen.
Falls dies allein nicht genügt und eine Hilfe von Menschenhand nötig ist, geschieht das bei uns am Hof nur durch zwei alte Hausmittel: die Schmierseife und das Rapsöl.
Wir gehen mit einer Seifenlösung oder mit dem Öl durch den Stall und besprühen die Ecken und Schlupflöcher der Milben. Dadurch verkleben diese und sterben ab.
Wir verwenden keinerlei chemisches Schädlingsbekämpfungsmittel.
Deshalb können Sie weiterhin unsere Eier mit vollem Genuß verzehren.
Gerne dürfen Sie sich bei uns auch persönlich davon überzeugen.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch bei uns am Hof.
Ihre Familie Bauer/ Haider
Wir laden Sie herzlich zu einem Besuch und einer Führung auf dem Seepointerhof ein.
Bio-Eier, Freilandeier, Bodenhaltung – welche Eier soll ich kaufen?
Ob zu Ostern oder im restlichen Jahr: wir Deutsche essen jede Menge Eier. Wie unterscheidet man Bio-Eier von Freilandeiern und vermeidet Käfigeier? Was bedeutet der Code auf dem Ei? Und wie zuverlässig sind diese Angaben?
Deutsche essen durchschnittlich knapp 220 Eier pro Jahr und Kopf, insgesamt etwa 15.000.000.000 (15 Milliarden) Stück. Zu Ostern essen wir besonders viele – Zeit also, sich über die Qualität, Herkunft und Entstehung der Eier Gedanken zu machen. Aus aktuellem Anlass: Hier findest Informationen zum jüngsten „Gift-Eier-Skandal“ mit dem Insektizid Fipronil und Hinweise zur Film-Doku „Die Eierlüge“.
Welche Eier kaufen? Hier die wichtigsten Tipps:
- Kaufe stets Bio-Eier.
- Weiche nur in besonderen Fällen auf Freilandeier aus.
- Meide Eier aus Bodenhaltung.
- Achte auch bei verarbeiteten Produkten auf das grüne EU-Bio-Siegel.
- Meide Billig-Eier.
Immerhin: In Deutschland kommen die meisten Eier aus heimischer Produktion, etwa 75 Prozent. Aus Bio- oder wenigstens Freiland-Haltung stammen indes längst nicht alle, wie beim Ei(n)kauf jeder selbst am Eier-Code erkennen kann.
Der Code auf dem Ei: Was heisst „0-DE-1234567“?
Seit 2004 haben Eier eine einheitliche Kennzeichnung. Die führende Ziffer des Eiercodes informiert dabei über eine der vier Haltungsformen:
Das Kürzel des Produktionslandes zeigt, aus welchem EU-Land das Ei kommt:
- DE = Deutschland
- AT = Österreich
- IT = Italien
- NL = Niederlande
- etc.
„0-DE-1234567“ ist also ein Bio-Ei aus Deutschland. Vorsicht: Das gilt nur für den Aufdruck auf dem Ei selbst! Es kann gut sein, dass ein ähnlicher Code auf der Verpackung DE (als Ort der Verpackung) ausweist, während die Bio-Eier jeweils ein NL tragen (weil Hennen im Nachbarland sie legten).
Der mehrstellige Code am Ende (im Beispiel: „1234567“) verrät, aus welchem Bundesland und von welchem Produzenten die Eier stammen. Ohne Hilfsmittel ist dieser Zahlencode allerdings schwer zu durchschauen – hier hilft die iPhone-App Eiercode oder die Webseite was-steht-auf-dem-ei.de.
Code 0 – Bio-Eier sind die besseren Eier
Bei der Produktion von Bio-Eiern gelten die strengsten Regeln. Die Legehennen dürfen nicht in Käfigen gehalten werden, sondern nur in offenen Ställen mit Auslauf. Der Stall muss Sitzstangen haben – jede Henne hat ein Recht auf 18 Zentimeter Sitzstange – und zu einem Drittel mit Stroh, Holzspänen, oder Sand ausgestreut sein. Im gesamten Stall dürfen nicht mehr als 3000 Hennen wohnen. Man trennt außerdem zwischen Stall und ständig verfügbarem Auslauf: im Stall dürfen sich maximal 6 Hühner einen Quadratmeter teilen (weitere 6 auf einer Stange), im Auslauf müssen jedem Huhn vier weitere Quadratmeter zur Verfügung stehen.
Außerdem gelten die Regeln der ökologischen Landwirtschaft, wichtig etwa beim Futter: Statt aus industriellen Abfallfetten stammt das Fett im Futter hier beispielsweise aus ökologisch erzeugten Pflanzenölen, Gentechnik ist nicht erlaubt, kranke Tiere sind mit Naturheilmitteln zu kurieren. Anders als bei den übrigen Haltungsarten dürfen die Schnäbel hier nicht systematisch gekürzt werden.
Derzeit werden die EU-Regeln überarbeitet, zu befürchten ist, dass sie aufgeweicht werden.
Code 1: Freilandhaltung ist Auslauf ohne Bio
Auch bei der Freilandhaltung darf man die Hennen nicht in Käfigen halten, sondern nur in Ställen mit Auslauf. Allerdings haben die Hennen bei Freilandeiern weniger Platz: Im Stall müssen sich 9 Hühner einen Quadratmeter teilen (Bio: 6 Hühner). Erst im tagsüber unbegrenzt zugänglichen Auslauf stehen bei Freilandeiern jedem Huhn – wie bei Code 0 – vier weitere Quadratmeter zur Verfügung. Die Auslauffläche sollte größtenteils bewachsen sein, in der Praxis wächst dort aber wegen des Hühnerkotes nicht mehr viel.
Der entscheidende Unterschied ist, dass für die Legehennen bei Freilandeiern kein Bio-Futter verwendet werden muss. So kam seinerzeit auch der Eier-Doxin-Skandal zustande: Dem Futter wurden technische Fette (u.a. Reste aus industrieller Produktion von Diesel) beigemischt – Prost Mahlzeit!
So sind Freilandeier ethisch sicher besser als Käfigeier – aber Bio-Eier sind eben besser.
Code 2: Bodenhaltung klingt besser, als sie ist
„Bodenhaltung“ klingt halbwegs natürlich. Ist sie aber nicht. Neun Hennen teilen sich bei Bodenhaltung einen Quadratmeter. Nur innerhalb ihrer geschlossenen Ställe dürfen sie sich „frei“ bewegen.
Der „Boden“ ist bei der Bodenhaltung keineswegs das, was wir darunter verstehen: Es können nämlich auch drei Etagen sein, dann teilen sich 18 Hühner einen Quadratmeter Stallgrundfläche („Volierenhaltung“). Oft handelt es sich um Gitterroste, damit der Kot hindurchfallen und automatisiert von den Hennen getrennt werden kann, sofern er eben nicht an den Hennen kleben bleibt.
Anders als bei Bio- oder Freilandhaltung haben Hennen bei Bodenhaltung darüber hinaus keinen Auslauf, es gibt nur einen Scharrbereich mit Streu. Das Futtermittel kann von sonst woher kommen. Kurzum: Code-2-Hühnereier aus Bodenhaltung kann man guten Gewissens nicht kaufen.
Code 3: Kleingruppenhaltung/Käfighaltung
Die konventionelle „Käfighaltung“ existiert in der EU begrifflich nicht mehr, heute gibt es nur noch die „Kleingruppenhaltung“, die natürlich auch eine Käfighaltung ist. Hinzu kommt, dass diese Haltungsbedingungen bundesweit unterschiedlich geregelt sind, ausgehend von der Tierschutznutztierhaltungsverordnung, deren Lektüre wenig Spaß macht und die an vielen Stellen vage bleibt. Code-3-Eier sollte man auf jeden Fall meiden, doch im direkten Handel findet man sie ohnehin kaum noch.
Wer isst freiwillig die Käfigeier?
Wir alle – ohne es zu wissen. Zwar findet man im direkten Handel kaum noch Käfigeier. doch einer Packung Eiernudeln sieht man nicht an, was für Käfigeier darin verrührt wurden.
Der Trick: Mit der Verarbeitung des Eis entfällt die Pflicht zur Kennzeichnung. Verarbeitete Lebensmittel aus dem Supermarkt können daher Käfigeier enthalten. Eine Ausnahme sind industrielle Lebensmittel mit Bio-Siegel, denn die müssen Bio-Eier verwenden.
Einige Websites bieten Listen von Produkten bzw. Herstellern, die keine Käfigeier verarbeiten, etwa tierschutzbund.de oder bei albert-schweitzer-stiftung.de. Sie zeigen teils auch, welche Firmen definitiv Käfigeier verarbeiten – und wer sich um eine Antwort drückt.
Gibt es gefärbte Bio-Eier?
Selten. Denn bereits gekochte und gefärbte Eier, wie man sie manchmal bei Feinkostläden oder Metzgern an der Theke, immer häufiger aber auch im Supermarkt findet, sind „verarbeitet“ und daher auf die oben genannte Weise nicht kennzeichnungspflichtig.
Gefärbte Eier sind selten Bio-Eier (Foto: utopia/aw)
Daher kann es sich bei gefärbten Eiern auch um billige Eier aus Käfig- oder Bodenhaltung handeln – wenn man nicht im Bioladen einkauft ist das sogar wahrscheinlich. Die beste Lösung: im Bioladen kaufen. Oder so: Ostereier färben – So geht’s mit Naturmaterial.
Wie alt ist das Ei?
Das Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Verpackung (selten auf dem Ei) darf nicht mehr als 28 Tage nach dem Legedatum liegen. Obwohl man also nie genau weiß, wann ein Ei gelegt wurde, braucht man nur 28 Tage vom Mindesthaltbarkeitsdatum abziehen, um zu sehen, wann es frühestens gelegt worden ist: älter kann es nicht sein, nur frischer.
Aber: Das Mindesthaltbarkeitsdatum markiert nicht das Ende der Haltbarkeit, das Ei verfällt nicht an diesem Tag. Viele Eier lassen sich auch nach dem MHD noch essen. Prüfe einfach, ob es gut oder schlecht riecht.
Müssen Eier in den Kühlschrank?
Eigentlich nicht. Sie halten problemlos drei Wochen auch ohne Kühlung, im Kühlschrank auch ein, zwei Wochen über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus. Wer sie roh verwendet – Tiramisu, Mayonnaise etc. – sollte dennoch auf Bio-Eier achten, die maximal zwei Wochen alt sind, wo also das MHD mindestens zwei Wochen in der Zukunft liegt.
Ob ein Ei noch „gut“ ist, kann man ganz einfach mit dem Wasserglas-Test herausfinden: Ei in ein Glas voll mit kaltem Wasser geben – wenn es sinkt, ist es in Ordnung, wenn es oben schwimmt, sollte man es nicht mehr essen.
Was kosten Bio-Eier & Freilandeier?
Bio-Eier (Code 0) kosten beim Bio-Händler pro Stück 40 bis 50 Cent, bei gehobenen Supermärkten zwischen 30 und 40 Cent, beim Discounter teils nur 23 Cent.
Eier aus „normaler“ Freilandhaltung (Code 1) kosten zwischen 20 und 30 Cent, Eier aus Bodenhaltung bereits nur noch 10 bis 20 Cent – sie sollten für verantwortungsvolle Konsumenten aber aber keine Option sein.
Echte Bio-Eier können also teuer sein. Doch Eier sind eben aufwändig in der Produktion und gelten im Übermaß auch nicht als gesund. Wer also mit dem Preis gegen Bio argumentiert, sollte lieber weniger Eier, dafür nur die besten essen. Oder sogar ab und zu mal vegane Ei-Alternativen wagen.
Ist Bio beim Ei nicht bloß ein Etikettenschwindel?
Es gibt Etikettenschwindel, den du als Konsument selbst erkennen kannst:
- Auf der Eier-Schachtel sind deutsche (Bio-)Eier ausgelobt, innen drin zeigt der Eier-Code aber, dass es sich um Importeier handelt. Auch umgekehrt gibt es das. Es kann sich dabei um Schwindel handeln, aber auch um versehen oder um bereits bedruckte Kartons, die man verwendet statt sie wegzuwerfen.
- Auf der Eier-Schachtel werden Bio-Eier versprochen, drin stecken aber Code-1-Eier, also Freilandhaltungseier. Hier kann man von Schwindel ausgehen.
Schlimmer sind Schwindel, die man nicht erkennen kann:
- Der Code ist gelegentlich eine platte Lüge, die angeblichen Bio-Eier stammen nicht aus Bio-Haltung oder wenigstens Freilandhaltung und werden einfach umetikettiert, an der Quelle verschleiert durch trickreiche Auslegung der Gesetze, auf dem Weg verschleiert durch Importe und Exporte.
Keine Frage: Wenn man ein Ei für den doppelten Preis verkaufen kann, dann ist die Versuchung groß, per Etikettenschwindel schnelles Geld zu machen – lies dazu den TV-Tipp: Die Eierlüge.
Betrug am Kunden aber ist kein Problem von Bio-Eiern, sondern ein rein menschliches Problem: Schwarze Schafe gibt es eben überall.
Denke mal umgekehrt: Wenn alle nur noch Bio-Eier kaufen würden, und zwar in Bio-Läden statt beim Discounter, dann würde es zwangsläufig bald nur noch Bio-Ei-Produzenten geben. Dann wäre es für die Kotkäfigeier weitaus schwieriger, überhaupt in den Handel zu kommen. Wenn also in Medien von „Bio-Schwindel“ die Rede ist, sollte man ganz genau lesen, um was es wirklich geht – meist ist das Problem eben nicht Bio.
Problematischer finden wir eher, dass etwa im Frühjahr 2017 Eier mit Code 2 in Code-1-Kartons verkauft werden durften, weil wegen der Vogelgrippe die Freilandeier knapp wurden. Das musste zwar gekennzeichnet werden, aber es steht symbolisch für den Wunsch, diese Kennzeichnungen unterlaufen zu wollen.
Machen Bio-Eier den Eierkuchen oder andere Speisen besser?
Es ist leider nicht so, dass Eierkuchen oder andere Gerichte mit Bio-Eiern besser schmecken. Auch finden es einige Verbraucher seltsam, dass das Eigelb der Bio-Eier oft blasser ist als bei normalen – das liegt aber daran, dass man Mais oder gleich Farbstoffe an die Nicht-Bio-Hühner verfüttert.
Beim direkten Vergleichen zwischen gekochtem Bio-Ei und einem konventionellen können einige Feinschmecker aber nach eigener Aussage den Unterschied herausschmecken. Wichtiger als das Hoffen auf einen besseren Eierkuchen ist aber, wie wir mit den Tieren umgehen – und hier ist die einzige vertretbare Option die Bio-Haltung.
Die weniger strengen Regeln der konventionellen Haltung begünstigen die immer wieder auftauchenden Eier-Skandale.
Sind Discounter-Eier wirklich Bio?
Längst bieten auch Discounter Bio-Eier und solche aus Freilandhaltung an. Die müssen nicht zwangsläufig schlechter sein als andere. Aber eine preisgetriebene Logik führt geradezu automatisch dazu, dass Billig-Bio-Anbieter beim Einkauf vor allem auf den Preis schauen.
Der alleinige Blick auf den Preis wiederum führt dazu, dass das Ei so günstig wie möglich produziert wird, nur eben so, dass es die EU-Bio-Siegel-Kriterien mit minimalstem Aufwand erfüllt.
Und hier muss man eben unterscheiden: Denn „Bio“ bedeutete den Gründern der Bio-Bewegung eben mehr als „erfüllt gerade noch so die minimalsten EU-Bio-Kriterien“.
Aber: Selbst Billig-Bio ist immer noch besser als gar nicht bio.
Sind Bio-Eier mit Verbandslogo besser?
Ja, besser als „irgendein“ Bio-Ei ist ein Bio-Ei, das zusätzlich eine Verbandszertifizierung hat. Bioanbauverbände wie Bioland, Demeter, Naturland haben teils noch strengere Richtlinien für den Platz, den Hennen haben und wie dieser gestaltet sein muss, oder das Futter, das sie erhalten.
Dort gibt es teils auch striktere Bestimmungen, dass etwa das Futter zu gewissen Anteilen aus regionalem Anbau kommen muss, wie die Hennen tierärztlich zu betreuen sind, ob der Hof parallel auch Nicht-Bio-Eier produzieren darf etc.
Die Details dazu würden einen eigenen Artikel ergeben, wichtig ist vor allem eines: Produzenten, die sich diesen Verbänden angeschlossen haben, halten nicht einfach nur Mindestvorschriften ein, um das EU-Bio-Siegel zu ergattern, sondern entwickeln Bio insgesamt weiter, wie etwa Naturland selbst mit dem Projekt Ei Care.
Utopia empfiehlt: nimm Bio-Eier!
Utopia empfiehlt, grundsätzlich Bio-Eier aus Ökohaltung (Code 0) zu kaufen, am besten solche mit zusätzlichen Siegeln von Bioanbauverbänden wie Bioland, Demeter, Naturland. Für alle, die genauer hinschauen wollen, können Freilandeier (Code 1) manchmal die bessere Wahl sein: Billige Bio-Eier vom Discounter, entstanden mit Bio-Futter vom anderen Ende der Welt, kann aus Nachhaltigkeitssicht „schlechter“ sein als Freilandeier vom Regionalmarkt, wo kleine Eierhändler ihre Waren anbieten, die mit lokalem Futter entstanden sind.
Eier aus Boden- oder Käfighaltung sollte man meiden.
Einfache Bio-Siegel wie das EU-Bio-Siegel stellen halbwegs sicher, dass minimale Regeln eingehalten werden, die für eine bessere Tierhaltung sorgen. Als Kernproblem bleibt, dass die Produktion tierischer Nahrungsmittel im industriellen Maßstab eigentlich nicht nachhaltig sein kann, auch nicht bei Eiern. Außerdem gibt der Eier-Code keine Auskunft darüber, wie groß der Stall war (Kleinhaltung oder Massentierhaltung), ob die Tiere gesund waren usw.
Doch solange wir Verbraucher nicht einsehen wollen, dass ein Ei eigentlich mehr als 50 Cent kosten muss, wenn es unter würdigen Bedingungen entstehen soll, solange wird man uns eben auch faule Eier unterjubeln. Wie bei allen Produkten tierischen Ursprungs gilt also selbstverständlich auch für Bio-Eier: Bewusst und vor allem in Maßen konsumieren!
Weiterlesen auf Utopia.de:
(4) Kommentare
Erst einmal: ein schöner, übersichtlicher Artikel und ich würde ihn gerne so unterschreiben.
Allerdings kommen mir ganz bestimmt keine Eier mehr in den Einkaufswagen. Der Hauptgrund dafür ist das Töten der männlichen Küken in der Eierproduktion. Dazu gibt es ja schon einen Artikel auf Utopia – ich würde es begrüßen, wenn dieser Missstand auch hier Erwähnung finden würde, da er untrennbar mit diesem Thema verbunden ist.
Die „Alternative“, die männlichen Küken zu Masthähnchen zu machen, was sich wirtschaftlich ohnehin nicht rentiert, will ich persönlich nicht unterstützen. Von dem Prinzip, Tiere für die Schlachtbank heranzuzüchten, habe ich mich schon lange distanziert.
ich bin auf den Artikel gestoßen, um nochmal zu sehen, ob es Bio-Eier sein „müssen“ – anscheinend ja 🙂
Jedenfalls habe ich vor kurzer Zeit einen kleinen Bericht gesehen, wo jemand exakt das Problem vermeidet. Er zieht die männlichen Küken (unwirtschaftlich da wenig Fleisch) groß, dann werden sie geschlachtet. Meines Wissens nach, kosteten die Eier 2,79€.
Ups, vielleicht hätte ich noch den Zweiten Abschnitt lesen sollen….
Bio eier preis
Alternative Legehennenhaltung – eine Alternative?
Nach jahrzehntelangen Kampagnen von Tierschutzorganisationen sind für viele Verbraucher und Verbraucherinnen Hühner im Käfig zu Recht der Inbegriff für Tierquälerei. Viele Menschen greifen daher immer öfter guten Gewissens auf Eier aus Boden-, Bio- oder Freilandhaltung zurück. Nahezu alle Discounter haben Eier aus Käfighaltung komplett aus ihren Regalen verbannt und auf Eier aus alternativen Haltungsformen umgestellt. Wie aber die Wirklichkeit in Freiland-, Bio- oder Bodenhaltung aussieht, zeigen Filmaufnahmen aus sieben Betrieben, die unter anderem für große Discounter produzieren: Von Parasiten befallene Hühner, kranke, halbnackte und sterbende Hühner, Hühner stehen auf toten Artgenossen, verweste Kadaver liegen im Stall, Enge und Stress, Kannibalismus und ausgepickte Federkleider, mangelhafte Hygiene, die Ausläufe der Freiland- und Biohaltungen können oft nur zu einem kleinen Teil genutzt werden - oder sind tageweise völlig verschlossen.
Die Videodokumentation zum Thema:
Tierschutzkampagnen und ihre Folgen
Tierschutzkampagnen gegen Käfigeier sind seit Jahrzehnten zentraler Bestandteil der Arbeit großer und kleiner Tierschutzorganisationen. Außer Frage steht: Die Haltung von Legehennen in Käfigen ist absolute Tierquälerei. Daran hat auch die Änderung der Tierschutznutztierhaltung nichts geändert, wonach ab spätestens 2009 die kleinen Käfige mit meist 4 Hennen durch größere Käfige mit bis zu 60 Hennen ersetzt werden mussten (Platz pro Henne vorher 600 cm2; nachher 800 cm2). Durch die Kampagnen nahmen fast alle Supermärkte Eier aus Käfighaltung aus den Regalen (z.B. Tierschutzbund-Kampagne: http://www.tierschutzbund.de/handel_kaefig-ei-frei.html oder andere Nachahmerkampagnen). Die Auszeichnung von „alternativen“ Eiern im Geschäft mit bunten Wimpelchen und Hinweis auf „Eier von glücklichen Hühnern“ hat Früchte getragen: die Menschen kaufen, und zwar mit gutem Gewissen. Eier von Hühnern, die sicherlich alles andere als „glücklich“ sind. Auch bei Auszeichnung und der Verleihung von „Goldenen Eiern“ an Produzenten, die für ihre Lebensmittel keine Käfigeier mehr verwenden, dürfte sich rein menschlich betrachtet so manchem betroffenen Bodenhaltungs-Huhn tüchtig der Magen umdrehen.
Diese Tierschutzkampagnen nach dem einfachen „Kein-Ei-mit-3“- Prinzip hatten zur Folge, dass viele Menschen im Glauben an tierschutzgerechte Haltung zu den Eiern aus „alternativen Haltungsformen“ greifen. Unter Boden-, Freiland- oder gar Biohaltung stellt sich Niemand industrielle Haltung mit Drahtgitterböden auf mehreren Etagen, Kotförderbändern und Massentierhaltung vor, sondern glückliche Hühner auf Stroh oder gar der grünen Wiese. Leider ist die Realität, dass auch die alternativen Haltungsformen industrialisierte Massentierhaltungen sind, um die ungebremste Nachfrage zu befriedigen. Ställe mit 10.000, 20.000 oder gar noch mehr Tieren sind die Regel - auch bei Bio. Der Stallbereich ist geprägt durch technisierte Anlagen aus Stahl, in denen die Hühner leben. Die Tiere sind durch zu viele Artgenossen völlig überfordert; Federpicken, Kannibalismus und andere Verhaltensstörungen sind an der Tagesordnung. Durch das Gedränge ausgelöster Stress schwächt das Immunsystem der Tiere zusätzlich und ist damit oft Auslöser für Krankheiten und den Tod vieler Hühner. Auch Parasitenbefall ist häufig anzutreffen.
Freiland- und Biohühner ohne Freilauf
Mit dem Zugang ins Freie bei Freiland- und Biohaltung nimmt man es auch nicht so genau. Im Rahmen mehrerer Recherchen von Animal Rights Watch (ehemals die Tierfreunde e.V.) wurde eine Freilandhaltung und mehrere Biohaltungen dokumentiert, bei denen den Hühnern mindestens an den Wochenenden der Zugang ins Freie verwehrt wird, so dass die Tiere von Freitag bis Montag auf engsten Raum eingesperrt sind. Kontrollieren, wann die Hühner ins Freie kommen, kann niemand: der Zugang ist nicht tierschutzrechtlich geregelt, so dass daher die örtlichen Veterinäre für die Überprüfung der Einhaltung nicht zuständig sind. Die Landesanstalten oder die KAT http://www.was-steht-auf-dem-ei.de/ können kaum flächendeckend kontrollieren – an Wochenenden augenscheinlich schon gar nicht. Aufgrund der Vogelgrippehysterie kann es sogar vorkommen, dass eine Aufstallpflicht besteht und die Betriebe die Eier auch ohne Freilauf für die Tiere weiter (maximal für 12 Wochen) als Freiland- oder Bio-Eier kennzeichnen dürfen.
Bei den Freiläufen fehlt fast immer der notwendige und geforderte Schutz für die Hühner. Ohne Deckung trauen sich die meisten Hühner nicht, die Ausläufe zu nutzen, so dass eine noch so große Fläche den Tieren oftmals nichts nutzt. Manche Rassen trauen sich nie in Ausläufe ohne Deckung, andere erst im erwachsenen Alter. Da die Hühner aber nur etwa ein Jahr in den verschiedenen Systemen gehalten und dann wegen nachlassender Legeleistung ausgestallt, geschlachtet und durch junge Hühner (ca. 3 Monate alt) ersetzt werden, ist für die Hühner die meiste Zeit ihres Lebens ein Auslauf ohne Deckung nutzlos.
Bio-Hühner, etwa 1 Jahr alt
Bio-Huhn, etwa 1 Jahr alt
Bio-Huhn, kurz darauf
(in einem kleinen Bioladen)
Filmmaterial aus deutschen Bioställen:
Nachfolgende Aufnahmen mit Filmrohmaterial zeigen repräsentative deutsche Biohühnerställe. Die weit verbreitete Vorstellung, dass Bio-Eier von kleinen Bauernhöfen mit ein paar glücklichen Hühnern stammen, ist Wunschdenken: solche kleinen Höfe einiger Idealisten haben auf die Herstellung der meisten Bio-Eier schlichtweg keinen nennenswerten Einfluss; die in den Aufnahmen zu sehenden Zustände sind hingegen die Regel. Die Betreiber der abgefilmten Anlagen liefern Bio-Eier an Regionalvermarkter, Bioketten und Discounter unter bekannten Markennamen. Die unterschiedlichen Bio-Label sind in Punkto Tierhaltung kaum unterschiedlich – es gibt kein Biosiegel, welches solche Zustände verhindern könnte. Bei der Einstallung mit „frischen Hühnern“ sind die Ställe noch sauber und die Hennen sehen „gut“ aus. Einige Zeit später fangen die Hühner an, ihr Federkleid zu verlieren, und die Anlagen sind mehr und mehr verdreckt, zugekotet und staubig – die Sterberate steigt. Die Hühner sind durch die Haltungsbedingungen gestresst und psychisch gestört, neigen zu Federpicken und Kannibalismus und leiden an der Qualzucht, die sie nahezu täglich Eier legen lässt und unter anderem zu schweren, oftmals tödlichen Eileiterentzündungen führt. Am Ende der Legeperiode (etwa 12-18 Monate) sollte man die Anlagen wegen der hohen Staubbelastung ohne Mundschutz nicht mehr betreten, die Hühner atmen schwer, sind zerrupft und ausgelaugt. Die Ausläufe sind zugekotet und können oft wegen fehlender Deckung nur am Stallrand genutzt werden – am Wochenende bleiben die Hühner mitunter komplett eingesperrt.
Die Befreiung eines Biohuhns:
Aufgabe: ein Jahr Eierlegen
Die Hennen werden in den verschiedenen Systemen etwa 1 Jahr gehalten. Dann lässt die Legeleistung nach und sie werden geschlachtet. Der Zustand der Hühner und der Hygienezustand im Stall sind stark vom Alter der Hennen abhängig. Die Hallen müssen nach jedem Lege-Durchgang (etwa einmal jährlich) grundgereinigt und desinfiziert werden (§14.1.3 NutzTierVO). Danach werden junge Hennen eingestallt. Ein erst kürzlich eingestallter Stall sieht daher noch recht sauber aus und die Tiere haben ein noch volles Gefieder. Das ändert sich schnell, wenn die Tiere einige Wochen oder gar Monate in der Anlage sind. Kurz vor dem Ausstallen sind sie ausgemergelt, krank, fast nackt und die Hygienesituation im Stall ist unerträglich.
Die Sterberaten in den alternativen Haltungssystemen sind, genau wie im Käfig, wesentlich. In einer Veröffentlichung vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz „Legehennenzucht und Eierzeugung – Empfehlungen für die Praxis“ aus dem Jahr 2008 werden 11,8% Mortalität in alternativen Haltungsformen (Boden- Freiland- Biohaltung) angegeben. Das bedeutet, dass in einer Halle mit 20.000 Hennen im Schnitt täglich 6-7 Hennen sterben. Dass tote Tiere zwischen den Lebendigen aufgefunden werden, ist daher „normal“ und unbestritten. Inwieweit die toten Hennen aussortiert werden ist vom jeweiligen Stallmanagement abhängig. Diese Tiere sterben nicht ohne Grund. Sie sind Krankheiten und Verletzungen zum Opfer gefallen: Eileiterentzündungen, Bauchfellentzündung, Parasitenbefall, Brustbeinverkrümmungen und Brustbeinbrüche, Folgen von Kannibalismus, Viren, Bakterien - ein leidvoller, stiller und oft langsamer Tod auch in den alternativen Haltungssystemen. Krankenstationen sind Einzelfälle, nicht vorgeschrieben und aufgrund der hohen Tierbestandszahlen nur Schein: meist leiden und sterben die Tiere inmitten ihrer Artgenossen im Legebereich.
Geschlüpft, um zu Sterben: 50 Millionen männliche Küken
Etwa 50 Millionen „neue“ Legehennen werden jährlich in Deutschland in allen Haltungssystemen eingestallt. Sie schlüpfen aus 100 Millionen, in großen „Elterntierhaltungen“ produzierten, Eiern. Aus der Hälfte dieser Eier schlüpfen männliche Küken: für die Eierproduktion naturgemäß nicht zu gebrauchen. Da diese Tiere aufgrund der Zuchtselektion auf eine hohe Legeleistung zur Mast nicht zu gebrauchen sind, da „unrentabel“, werden 50 Millionen männliche Küken in Deutschland pro Jahr unmittelbar nach dem Schlüpfen getötet – auch in der Regel die männlichen Geschwister von Bio-Legehennen. Bemühungen diese Hähne zu mästen werden zwar pressewirksam immer wieder in Szene gesetzt, in der Praxis bleiben dies aber Einzelfälle zur Imagepflege der Legehennenhalter/innen.
Die unterschiedlichen Haltungsformen
Ziffer 3 - Käfighaltung: 800 Quadratzentimeter pro Henne. Mindestgröße des Käfigs 2,5 qm (bis 2009 waren es in den alten Käfigen 600 Quadratzentimeter pro Henne).
Ziffer 2 - Bodenhaltung: Neun Hennen pro qm. In Hallen mit mehreren Etagen (die Regel) 18 Hennen pro qm. Maximale Gruppengröße: 6.000 Legehennen.
Ziffer 1 - Freilandhaltung: Innenraum wie Bodenhaltung + Zugang ins Freie. Die Freilandfläche muss bewachsen sein und über die gesamte Fläche gleichmäßig verteilt z.B. Buschwerk, Hecken, Mais u.ä. als Schutz- und Unterschlupfmöglichkeiten für die Tiere aufweisen. Der Auslauf muss täglich uneingeschränkt zugänglich sein. Auslaufgröße: 4 qm/Tier. Flächen maximal 150 Meter vom Stall entfernt.
Ziffer 0 - Ökologische Erzeugung: Sechs Hennen pro qm. In Hallen mit mehreren Etagen (die Regel) 12 Hennen pro qm. Maximale Gruppengröße: 3.000 Legehennen. Auslauf wie Freilandhaltung (4 qm/Tier). Es darf ausschließlich ökologisch erzeugtes Futter aus gentechnisch unveränderten Erzeugnissen verwendet werden.
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