понедельник, 11 декабря 2017 г.

aldi_süd_bio_eier_skandal

Aldi nimmt sämtliche Eier aus dem Verkauf

Mit Fipronil kontaminierte Eier wurden inzwischen in zwölf Bundesländern gefunden. Aldi Süd und Aldi Nord nehmen jetzt deutschlandweit sämtliche Eier aus dem Verkauf.

Millionen Eier werden infolge des Fipronil-Skandals in den Niederlanden zerstört

Der Skandal um die mit Fipronil belasteten Eier zwingen die Lebensmittelhändler zum Handeln. Jetzt kündigten die Discounter Aldi Nord und Aldi Süd an, den Verkauf von frischen Eiern vorläufig einzustellen. Es handele sich um eine "reine Vorsichtsmaßnahme", es könne weiter von keiner gesundheitlichen Beeinträchtigung ausgegangen werden, hieß es in der Mitteilung.

Von sofort an dürften nur noch Eier an Aldi geliefert werden, für die ein Nachweis vorliege, dass sie negativ auf fipronilhaltiges Anti-Läusemittel getestet seien. Die Unternehmen teilten mit, das Vorgehen werde möglicherweise dazu führen, dass es zu Engpässen bei der Versorgung mit Eiern kommt.

Die Unternehmensgruppen begründeten ihr Vorgehen den Angaben zufolge damit, dass sie "Klarheit und Transparenz" bei ihren Kunden herstellen wollten. Schon seit Anfang der Woche beziehe Aldi keine Eier mehr aus gesperrten niederländischen Betrieben. Zudem seien in den vergangenen Tagen in einzelnen Regionen Freiland-, Bodenhaltungs- und Bio-Eier vorsorglich aus dem Verkauf genommen worden, wie es weiter hieß.

Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt hält den Skandal inzwischen auch für einen Skandal von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU). Es könne nicht sein, dass der Minister "tagelang in der Versenkung verschwindet, während die Verbraucher verunsichert sind", sagte die Politikerin der "Passauer Neuen Presse". Der Skandal sei "kein Skandal der Biohaltung", betonte Göring-Eckardt. "Vielmehr haben Reinigungsmittelhersteller aus Belgien und womöglich auch den Niederlanden mit Insektiziden gepanscht." Zudem sei es "unerträglich, wie das dem Bundeslandwirtschaftsministerium unterstehende Bundesamt für Risikobewertung abwiegelt", sagte die Politikerin.

Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne) fordert auch Konsequenzen beim Bund. Das Insektizid Fipronil müsse in das bundesweite Rückstandsmonitoring für Lebensmittelkontrollen aufgenommen werden. "Wir haben schon Anfang der Woche dazu aufgefordert, Fipronil aufzunehmen, und dass alle Bundesländer und Landkreise regelmäßig eine Zahl von Stichproben machen sollen von Eiern, die im Verkauf sind", sagte Meyer. Das sollte nicht nur für Eier aus den Niederlanden gelten, sondern auch für Eier aus Deutschland.

Der Skandal zieht Kreise: Inzwischen sei von zwölf betroffenen Bundesländern auszugehen, hatte Schmidt am Donnerstagabend in Berlin gesagt. Die Schwerpunkte lägen in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Es gebe zwar "noch keine Entwarnung", die Lage sei aber unter Kontrolle. Ein Ursprung des Skandals sind belastete Eier aus den Niederlanden, die auch in Deutschland in den Handel gelangten - darunter Bio-Eier. Vorerst nicht betroffen waren laut Bundesministerium die vier Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und das Saarland.

Auch verarbeitete Produkte betroffen

Meyer sagte, es sei davon auszugehen, dass auch in verarbeiteten Produkten mit Fipronil belastete Eier verarbeitet worden seien, etwa in Kuchen oder Nudeln. Er habe angewiesen, dass die kommunalen Lebensaufsichtsbehörden auch stichprobenartig in den Supermärkten Proben nehmen. Das laufe aber erst an. "Aber man muss dem nachgehen. Wenn es eine hohe Belastung gibt, besteht möglicherweise auch hier eine Gesundheitsgefahr", sagte der Minister.

Nach Angaben des Bundesinstitut für Risikobewertung gibt es vorerst keine Befunde für einen möglicherweise gesundheitsschädlichen Gehalt an Fipronil pro Kilogramm Ei. Bisher vorliegende Daten lägen "um einen Faktor zehn unterhalb" des kritischen Werts, ab dem von einer Gefährdung für Erwachsene wie Kinder auszugehen sei. Dieser Wert gelte sowohl für lose Eier als auch für verarbeitete Produkte.

Insgesamt 180 Betriebe hatten ein Anti-Läusemittel eingesetzt, dem das für Nahrungsmittel verbotene Fipronil beigemischt worden war. Zu den Ermittlungen gegen das flämische Unternehmen, das als Verursacher verdächtigt wird, machte die Staatsanwaltschaft in Antwerpen keinerlei Angaben.

Marktcheck prüft Bio-Eier von Aldi - mit erschreckendem Ergebnis

Marktcheck prüft Bio-Eier von Aldi - mit erschreckendem Ergebnis

Aktualisiert: 31.07.17 11:45

Auch bei Bio-Produkten scheint nicht das drin zu sein, was draufsteht: Dies stellte die SWR-Sendung "Marktcheck" bezüglich der Eier von Aldi-Süd fest.

Wer Bio-Eier bei Aldi-Süd kauft, zahlt in der Regel den doppelten Preis im Vergleich zu Eiern aus der Bodenhaltung. Dafür erwarten die Kunden auch, dass die Tiere Auslauf bekommen und gut behandelt werden. Doch in der SWR-Sendung "Marktcheck" stellte man im Juni ein paar beunruhigende Tatsachen fest: Denn Bio scheint schon länger nicht mehr Bio zu sein.

Grund der Untersuchung waren Aufnahmen des Deutschen Tierschutzbüro e.V., die dem Sender zugespielt wurden. Diese zeigen die Haltung von tausenden von Hühnern auf engstem Raum aus Hühnerfarmen in den Niederlanden: Es sind tote Tierkadaver in den Käfigen und unerlaubte Stromleitungen zu sehen. Ausgerechnet die Eier aus dieser Produktion scheinen bei Aldi als Bio über die Ladentheke zu gehen.

Marktcheck besucht Hühnerfarmen von Aldi-Süd

Das Team vom SWR machte sich mit dem Tierschützer Jan Peifer auf den Weg zu den betroffenen Hühnerfarmen in den Niederlanden, um der Sache auf den Grund zu gehen - zuvor kauften sie in zufällig ausgewählten Filialen des Discounters Bio-Eier und fanden anhand des Codes heraus, dass sich darunter tatsächlich die auffälligen Betriebe befanden.

Angekommen auf dem ersten Hof in Maarsbergen stellte man sofort fest, dass kein einziges Huhn im Freien unterwegs war - und das um zwölf Uhr mittags. Der Kontrollverein KAT legt nämlich fest, dass den Hühnern bis spätestens 10 Uhr morgens bis zum Sonnenuntergang Auslauf gewährt werden muss.

Für Peifer steht fest: "Die Tiere werden halt drin gelassen und dort eingepfercht, weil es einfacher ist. In dem Moment wo er die Tiere raus lässt, ist Verlust da. Vor allem die Eier werden irgendwo draußen gelegt. Dann müsste man das per Hand einsammeln. Das ist personalintensiv."

Zahlreiche Richtlinien für Bio-Höfe werden nicht eingehalten

Aber nicht nur das - der Mitarbeiter auf dem Hof trug nicht die verordnete Schutzkleidung, sondern nur kurze Hosen und T-Shirt. Erst als der Chef der Hühnerfarm auftauchte, wurden die Hühner freigelassen und das Kamerateam über den Hof geführt.

Auch pikant: Überall waren Stromanschlüsse zu entdecken, die eigentlich nicht erlaubt sind. Der Chef des Betriebes gab zwar an, dass diese schon seit Jahren nicht mehr genutzt wurden - doch nur zwei Wochen zuvor konnte das Deutsche Tierschutzbüro e.V. in seinen Aufnahmen belegen, dass diese Strom führten.

Außerdem sieht der Tierschützer Peifer die Tatsache, dass die meisten Hühner trotz geöffneter Auslaufklappen den Stall nicht verlassen wollten, als Anzeichen für ein Konditionierung der Tiere: Man gab ihnen offensichtlich Stromschläge, damit sie sich nicht in die Nähe des Ausganges bewegen würden.

So sieht es auf anderen Bio-Farmen von Aldi aus

Bei der nächsten Hühnerfarm in Lunteren ging es noch schlimmer zu: Schon von Weitem schlug den Besuchern ein Verwesungsgeruch entgegen - in den Mülltonnen entdeckten sie zahlreiche Tierkadaver, die laut KAT eigentlich in gekühlten Kadaverboxen gelagert werden sollten.

Laut der Chefin wurden nur wenige Tage zuvor 10.000 Hühner geschlachtet, damit neue kommen könnten. Das wäre das gängige Prozedere.

Für den Tierschützer Jan Peifer ist nach diesen Enthüllungen eines ganz klar: "Als Verbraucher muss man sich eben bewusst sein, dass Bio mittlerweile auch Massentierhaltung bedeutet. Das heißt: Tiere werden auf engem Raum gehalten und das ist etwas, was den meisten wahrscheinlich gar nicht so bewusst ist."

Bio-Eier-Skandal? Das sagt Aldi-Süd zu den Aufdeckungen

Auch Aldi-Süd gab eine Stellungnahme zu den Zuständen auf den Hühnerfarmen ab. Nachdem die Verantwortlichen mit den Recherchen konfrontiert wurden erklärte das Unternehmen, ". dass die geschilderten Auffälligkeiten. nicht den KAT-Anforderungen und somit auch nicht den von ALDI SÜD geforderten, verbindlichen Richtlinien entsprechen."

Somit wolle der Discounter-Riese die betroffenen Betriebe noch einmal genau unter die Lupe nehmen und bei Bedarf entsprechende Konsequenzen ziehen.

Eier-Skandal ALDI Süd: Marktcheck deckt schlechte Haltung von Hühnern für Bio-Eier auf

Von wegen glückliche Hühner: Die Bio-Eier von ALDI Süd stammen teils von Hühnern, die sehr schlecht gehalten werden, so das Ergebnis von Recherchen des Verbrauchermagazins Marktcheck.

Bio-Eier von ALDI Süd stammen teils von Hühnern ohne Auslauf

Herumliegende Tierkadaver, verbotene Elektroleitungen, kein Auslauf, massig Tiere auf engstem Raum – es sind schreckliche Bilder, die das Kamerateam von Marktcheck, einem Verbrauchermagazin des Südwestrundfunk (SWR) aufgenommen hat - hier im Video zu sehen:

Die Undercover-Aufnahmen stammen aus dem Mai 2017 und zeigen die Zustände in Hühnerfarmen in den Niederlanden. Die Eier, die dort gelegt werden, werden als Bio-Eier bei ALDI Süd verkauft. Sie kosten 26 Cent pro Ei, der Hühnerbetrieb bekommt für jedes Ei ca. 15 Cent.

Massenhaft Hühner in den Ställen zusammengepfercht

Wenn Verbraucher Bio-Eier aus vermeintlicher Freilandhaltung kaufen und dafür einen etwa doppelt so hohen Preis bezahlen, wie für Eier aus Bodenhaltung, dann tun sie das in der Regel, weil sie hoffen, den Tieren so ein schöneres Leben zu ermöglichen – mit viel Auslauf an der frischen Luft, Platz zum freien Bewegen, ohne die typischen Qualen der Massentierhaltung.

Doch den Hühnern in den Niederlanden ist ein solches Leben offensichtlich nicht vergönnt. Die Aufnahmen von Marktcheck zeigen riesige Ställe mit massenhaft Tieren, herumliegende tote Hühner und sogar Elektroleitungen in den Ställen, die die Tiere am Auslauf hindern.

Marktcheck hat die Herkunft der Eier über die Codes ermittelt, die sich auf den Eiern finden. Sie verraten genau, in welchem Betrieb und welchem Stall das Huhn lebt, von dem das Ei stammt.

Das Kamerateam von Marktcheck hat eine Hühnerfarm in Maarsbergen in den Niederlanden aufgesucht – unangemeldet.

  • Als die Reporter auf dem Hof eintreffen, sehen sie, dass die Tiere im Stall eingesperrt sind – obwohl sie schon längst im Freien herumlaufen dürfen sollten. Bei Bio-Betrieben ist das nach den Vorgaben des Kontrollvereins KAT (Verein für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen e.V.), der die Eiercodes vergibt und Betriebe kontrolliert, verboten. Spätestens ab 10 Uhr bis zum Sonnenuntergang müssten die Tiere nach dem KAT-Leitfaden für Legebetriebe Auslauf haben.

Ein vom SWR zu dem Fall interviewter Tierschützer erläutert die vermutlichen Gründe für die schlechte Haltung der Tiere: es sei zum Beispiel sehr aufwändig und teuer die Eier im Freien aufzusammeln.

Gegenüber Marktcheck sagt Jan Pfeifer vom Deutschen Tierschutzbüro: "Die Tiere werden halt drin gelassen und dort eingepfercht, weil es einfacher ist. In dem Moment wo er die Tiere raus lässt, ist Verlust da. Vor allem die Eier werden irgendwo draußen gelegt. Dann müsste man das per Hand einsammeln. Das ist personalintensiv."

Ähnlich erschreckende Bilder zeigt Marktcheck von einer Hühnerfarm in Lunteren. Dort türmen sich in den Mülltonnen verwesende Hühner, es stinkt bestialisch. Auch das verstößt gegen die KAT-Richtlinien. Diese geben vor, dass „verendete Tiere schnellstmöglich aus dem Stall zu entfernen sind und die Kadaverlagerung in gekühlten Kadaverboxen zu erfolgen hat.“

Mit den schockierenden Bildern konfrontiert hat ALDI Süd gegenüber Marktcheck angekündigt, die betroffenen Betriebe überprüfen zu wollen. Bei Bedarf sollen Konsequenzen folgen, denn die „geschilderten Auffälligkeiten entsprächen nicht den KAT-Anforderungen und somit auch nicht den von ALDI Süd geforderten, verbindlichen Richtlinien.“

Auch die Redaktion von Wunderweib.de hat ALDI Süd um eine Stellungnahme zu der schlechten Haltung der Hühner gebeten. Das Unternehmen erklärt: "Wir können Ihnen versichern, dass die Haltungsbedingungen nicht den von ALDI SÜD geforderten, verbindlichen Richtlinien entsprechen. Für alle Lieferanten gilt die Tierwohl-Einkaufspolitik, ein verbindlicher Handlungsrahmen mit Grundsätzen, aktuellen Maßnahmen und Zielen für tiergerechtere und nachhaltigere Haltungsbedingungen. Wir befinden uns zu den Vorfällen sowohl im Austausch mit KAT als auch mit den Erzeugerbetrieben und haben um unverzügliche Aufklärung und Darstellung der weiteren Maßnahmen gebeten. Nach Information des KAT wurden sowohl aktuell als auch in den vergangenen Jahren routinemäßige, unangemeldete Kontrollen in den genannten Legebetrieben durchgeführt. Die im SWR-Beitrag vorgebrachten Mängel wurden dabei nicht bestätigt."

Bis zur vollständigen Klärung der Auffälligkeiten soll der der Betrieb "dennoch keine Ware an ALDI SÜD liefern".

Alle Details zu den Recherchen von Marktcheck sind hier nachzulesen:

Video: Vegane Kosemtik - was bedeutet das eigentlich?

Willst du aktuelle News von Wunderweib auf dein Handy bekommen? Dann trag' dich schnell in unserem WhatsApp-Newsletter ein!

Bio-Eier von ALDI Süd Die Mär von glücklichen Hühnern

Marktcheck deckt auf

Marktcheck hat Betriebe besucht, die Bio-Eier auch für ALDI Süd produzieren. Von Elektrozäunen bis zu herumliegenden Tierkadavern: Ein Skandal wird sichtbar.

Update vom 3. August 2017: ALDI Süd reagiert

Marktcheck-Recherchen zeigen Wirkung: ALDI Süd hat unsere Vorwürfe gegen die zwei in diesem Beitrag beispielhaft aufgeführten großen niederländischen Bio-Eier-Produzenten überprüft und ebenfalls Mängel festgestellt. Der Discounter bezieht daher keine Bio-Eier mehr von den betroffenen Höfen.

Bio-Eier von ALDI Süd sind mehr als doppelt so teuer als die aus Bodenhaltung. Doch viele Kunden zahlen den Aufpreis zum Wohl der Tiere gern. Sie hoffen, dass die Tiere sich frei bewegen können, ein glückliches Leben führen und es sich nicht um Massentierhaltung handelt.

Doch Undercover-Aufnahmen vom Mai 2017, die Marktcheck von Tierschützern zugespielt wurden, zeigen ein anderes Bild. Das Bildmaterial stammt aus Hühnerfarmen in den Niederlanden, die Bio-Eier für ALDI Süd produzieren. Sie zeigen riesige Ställe mit unzähligen Tieren, reihenweise tote Hühner und verbotene Elektroleitungen, die die Tiere am Auslauf hindern.

Bioeier von Aldi-Süd mit EU-Öko-Siegel

Es wäre ein Skandal, wenn solche Eier tatsächlich als Bio verkauft würden. Wir prüfen nach, kaufen in zehn zufällig ausgewählten ALDI Süd-Filialen Bio-Eier ein. Anhand der Codes verfolgen wir zurück, woher sie stammen. Und tatsächlich: Die Betriebe, aus denen die Undercover-Aufnahmen stammen, sind dabei.

Beispiel 1: Hühnerfarm in Maarsbergen

Wir fahren selbst nach Maarsbergen in den Niederlanden – zu einer der Hühnerfarmen aus den Undercover-Aufnahmen.

Kein Auslauf

Kurz vor 12.00 Uhr mittags und kein Huhn weit und breit

Vor Ort treffen wir Tierschützer Jan Peifer. Auf dem Hof fällt uns sofort auf, dass kein einziges Huhn im Freien zu sehen ist. Die Auslaufklappen sind geschlossen.

Jan Peifer, Deutsches Tierschutzbüro:

"Die Tiere werden halt drin gelassen und dort eingepfercht, weil es einfacher ist. In dem Moment wo er die Tiere raus lässt, ist Verlust da. Vor allem die Eier werden irgendwo draußen gelegt. Dann müsste man das per Hand einsammeln. Das ist personalintensiv."

Kein Auslauf im Freien und das um kurz vor zwölf Uhr mittags. Laut Kontrollverein KAT (Verein für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen e.V.), der die Eiercodes vergibt und Betriebe kontrolliert, ist das bei Bio-Betrieben verboten.

Zitat aus dem KAT-Leitfaden für Legebetriebe:

"Der Auslauf ist den Tieren (. ) täglich spätestens ab 10 Uhr bis zum Sonnenuntergang zur Verfügung zu stellen."

Keine Schutzkleidung

Kurze Hose und Shirt statt vorgeschriebener Schutzkleidung

Kaum durch die Tür, entdecken wir schon den der nächste Verstoß: Der Arbeiter trägt eine kurze Hose und ein ärmelloses Shirt statt vorgeschriebener Schutzkleidung. Filmen ist nicht erwünscht, der Boss sei nicht vor Ort.

Als wir Tierschützer Jan Peifer an der Grundstücksgrenze interviewen wollen, tut sich was. Der Juniorchef wurde von seinem Arbeiter angerufen. Der junge Hühnerfarmer ist erstaunlich offen. Er bestätigt uns, dass der Code auf der von uns bei ALDI Süd gekauften Eierschachtel von seinem Hof ist und will uns diesen auch zeigen.

Und Überraschung: Plötzlich sind die Auslaufklappen geöffnet, allerdings trauen sich längst nicht alle Hühner raus. Und dass die Tiere bei unserem Termin nicht um 10.00 Uhr raus durften, war angeblich nur eine Ausnahme.

Massentierhaltung

Ein unfassbar dichtes Gedränge!

Drinnen treten sich die Hühner die Füße platt. Knapp 24.000 Tiere leben auf dem Gelände. Der Hühnerfarmer bestätigt uns, dass es sich dabei ausschließlich um Hühner für die Bioeier-Produktion handelt. Zirka 15 Cent kriegt der Betrieb von ALDI Süd pro Ei, gekauft haben wir sie für 26 Cent pro Ei.

Wir stellen zudem fest: Auf dem Hof läuft alles vollautomatisch.

Jan Peifer, Deutsches Tierschutzbüro e.V.:

"Das hat natürlich nichts mit der Idylle zu tun, wie der Verbraucher sich das vorstellt. Weil hier merkt man ganz klar, dass Bio eben auch Massenprodukt geworden ist. Das ist Massentierhaltung, was wir hier sehen, nichts Anderes."

Gut 12.000 Eier pro Tag wandern vom Hof in die Filialen von ALDI Süd. Und: Kaum ist ein Kamerateam im Haus, wird auf einmal auch die Schutzkleidung getragen.

Stromleitungen im Hühnerstall

In der Nähe der Auslaufklappen entdecken wir Anschlüsse für Stromleitungen. Die seien aber schon lange stillgelegt, sagt der Hühnerfarmer. Doch der Verein Deutsches Tierschutzbüro e.V. hat auf dem Hof im Mai 2017 funktionsfähige Stromleitungen dokumentiert. Und die sind, laut Kontrollverein KAT, eindeutig verboten.

Dass so viele Tiere, trotz offenstehender Klappen, lieber drinbleiben als raus zu gehen, ist laut Experten ein Anzeichen dafür, dass diese durch Stromschläge konditioniert wurden, nicht in die Nähe der Klappen zu gehen.

Dass solche Eier bei Aldi-Süd als Bio-Eier verkauft werden ist unglaublich.

Beispiel 2: Hühnerfarm in Lunteren

Wir fahren zur nächsten Hühnerfarm - nach Lunteren. Rund 9000 Bio-Eier werden hier am Tag für ALDI produziert. Schon von Weitem kommt einem ein bestialischer Gestank entgegen, es riecht nach totem Tier.

Die Mülltonnen sind voll mit verwesenden Hühnern. Und das ist laut Kontrollverein KAT verboten.

Offene Tonne statt gekühlter Kadaverbox

Von der Chefin erfahren wir, dass alle 10.000 Hühner vor wenigen Tagen geschlachtet wurden. Bald sollen neue kommen. Das sei üblich. Den Stall von innen filmen dürfen wir nicht.

Mitte Mai 2017 sah es auf dem Hof noch anders aus, wie die Aufnahmen von Tierschützern belegen.

Auffällig ist, dass die Auslauffläche vor dem Stall vollständig begrünt ist. Hier waren offenbar schon länger keine Hühner mehr im Freien. Obwohl wir erst vor wenigen Tagen Bio-Eier von hier bei ALDI gekauft haben.

Im Stall wegen der Vogelgrippe

Der Hühnerbauer begründet das mit der Vogelgrippe und bestätigt, dass er die Tiere ein halbes Jahr gar nicht raus gelassen hat.

Gedränge statt Auslauf in der Sonne

Bio-Eier von Hühnern zu verkaufen, die seit einem halben Jahr die Sonne nicht gesehen haben, das ist zwar unglaublich, aber nicht verboten: Laut KAT dürfen Bio-Landwirte ihre Hühner in den Ställen lassen, wenn die Tiere gefährdet sind, sich mit der Vogelgrippe zu infizieren - und das über Monate.

Bio ist Massentierhaltung

Wo Bio drauf steht ist also nicht unbedingt das Bio drin, das man erwartet.

Jan Peifer, Deutsches Tierschutzbüro e.V.:

"Als Verbraucher muss man sich eben bewusst sein, dass Bio mittlerweile Massentierhaltung auch bedeutet. Das heißt Tiere werden auf engem Raum gehalten und das ist Etwas was den meisten wahrscheinlich gar nicht so bewusst ist."

Tierschützer Jan Peifer will nun Anzeige gegen die betreffenden Bio-Höfe erstatten.

Stellungnahme von Aldi

Und Aldi-Süd? Konfrontiert mit unseren Recherchen versichert uns der Handelsriese, ". dass die geschilderten Auffälligkeiten . nicht den KAT-Anforderungen und somit auch nicht den von ALDI SÜD geforderten, verbindlichen Richtlinien entsprechen."

ALDI hat gegenüber uns angekündigt die Betriebe erneut zu prüfen und bei Bedarf entsprechende Konsequenzen zu ziehen.

Update vom 3. August 2017: ALDI Süd reagiert

Marktcheck-Recherchen zeigen Wirkung: ALDI Süd hat unsere Vorwürfe gegen die zwei in diesem Beitrag beispielhaft aufgeführten großen niederländischen Bio-Eier-Produzenten überprüft und ebenfalls Mängel festgestellt. Der Discounter bezieht daher keine Bio-Eier mehr von den betroffenen Höfen.

Übrigens: Bio-Eier bei ALDI-Süd werden nur nach den schwachen Richtlinien des EU-Öko-Siegels vertrieben. Bei Demeter oder Bioland zum Beispiel sind die Kontrollen stärker und die Vorgaben strenger.

Infos zu Boden-, Freiland- und Biohaltung des Vereins für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen e.V. (KAT)

Code-Entschlüsselung des Vereins für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen e.V. (KAT)

Infos des Bundeszentrums für Ernährung (BZfE)

Broschüre des aid infodienst Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V., 15. Auflage 2017, 2,50 Euro

Daniel Güldner, SWR Wirtschaft und Umwelt | Online: Dorothée Panse

Insektizid Fipronil Aldi nimmt alle Eier aus dem Sortiment

Stand: 04.08.2017 11:11 Uhr

Aldi Nord und Aldi Süd verkaufen deutschlandweit zunächst keine Eier mehr. Dies sei als Vorsichtsmaßnahme gedacht, teilten die Unternehmen mit. Niedersachsens Landwirtschaftsminister Meyer sagt, der Höhepunkt des Gifteier-Skandals sei noch nicht erreicht.

Im Skandal um giftbelastete Eier nehmen Aldi Süd und Aldi Nord deutschlandweit sämtliche Eier aus dem Verkauf. Wie die Unternehmensgruppen mitteilten, handele sich um eine "reine Vorsichtsmaßnahme", es könne weiter von keiner gesundheitlichen Beeinträchtigung ausgegangen werden, hieß es in der Mitteilung.

Von sofort an dürften nur noch Eier an Aldi geliefert werden, für die ein Nachweis vorliege, dass sie negativ auf fipronilhaltiges Anti-Läusemittel getestet seien. Die Unternehmen teilten mit, das Vorgehen werde möglicherweise dazu führen, dass es zu Engpässen bei der Versorgung mit Eiern kommt. Die Unternehmensgruppen begründeten ihr Vorgehen den Angaben zufolge damit, dass sie "Klarheit und Transparenz" bei ihren Kunden herstellen wollten.

Mehr zum Thema

Edeka sieht keinen Grund für Verkaufsstopp

Schon seit Anfang der Woche beziehe Aldi keine Eier mehr aus gesperrten niederländischen Betrieben. Zudem seien in den vergangenen Tagen in einzelnen Regionen Freiland-, Bodenhaltungs- und Bio-Eier vorsorglich aus dem Verkauf genommen worden, die geringe Gehalte an Fipronil aufwiesen, wie es weiter hieß. Kunden, die Eier bei Aldi gekauft haben, könnten diese ohne Vorlage des Kassenbons in allen Filialen zurückgeben, der Verkaufspreis werde vollständig erstattet.

Andere Lebensmittelhändler sehen bislang keinen Grund für einen Verkaufsstopp von Eiern. Die Edeka-Zentrale in Hamburg teilte mit, dass die Eier der Eigenmarken ausschließlich aus Deutschland stammten. "Bislang liegen uns hier keine Nachweise von Fipronil vor." Es gebe aber einen "engen Austausch" mit Lieferanten und den zuständigen Behörden. Sollte sich herausstellen, dass Eier aus belasteten Chargen auch an Edeka geliefert worden seien, würde diese "unverzüglich" aus dem Verkauf genommen.

Auch die Rewe-Kette will erst einmal abwarten. Derzeit sehe man "keine Veranlassung" für einen kompletten Verkaufsstopp, hieß es von einem Unternehmenssprecher: "Sollten wir im Sinne unserer Kunden zu der Erkenntnis kommen, dass weitergehende Schritte notwendig werden, so werden wir entsprechend reagieren."

tagesschau 14:00 Uhr, 04.08.2017, Anna Buch und Christoph Hamann, NDR

Nutzungsbedingungen Embedding Tagesschau: Durch Anklicken des Punktes „Einverstanden“ erkennt der Nutzer die vorliegenden AGB an. Damit wird dem Nutzer die Möglichkeit eingeräumt, unentgeltlich und nicht-exklusiv die Nutzung des tagesschau.de Video Players zum Embedding im eigenen Angebot. Der Nutzer erkennt ausdrücklich die freie redaktionelle Verantwortung für die bereitgestellten Inhalte der Tagesschau an und wird diese daher unverändert und in voller Länge nur im Rahmen der beantragten Nutzung verwenden. Der Nutzer darf insbesondere das Logo des NDR und der Tageschau im NDR Video Player nicht verändern. Darüber hinaus bedarf die Nutzung von Logos, Marken oder sonstigen Zeichen des NDR der vorherigen Zustimmung durch den NDR.

Der Nutzer garantiert, dass das überlassene Angebot werbefrei abgespielt bzw. dargestellt wird. Sofern der Nutzer Werbung im Umfeld des Videoplayers im eigenen Online-Auftritt präsentiert, ist diese so zu gestalten, dass zwischen dem NDR Video Player und den Werbeaussagen inhaltlich weder unmittelbar noch mittelbar ein Bezug hergestellt werden kann. Insbesondere ist es nicht gestattet, das überlassene Programmangebot durch Werbung zu unterbrechen oder sonstige online-typische Werbeformen zu verwenden, etwa durch Pre-Roll- oder Post-Roll-Darstellungen, Splitscreen oder Overlay. Der Video Player wird durch den Nutzer unverschlüsselt verfügbar gemacht. Der Nutzer wird von Dritten kein Entgelt für die Nutzung des NDR Video Players erheben. Vom Nutzer eingesetzte Digital Rights Managementsysteme dürfen nicht angewendet werden. Der Nutzer ist für die Einbindung der Inhalte der Tagesschau in seinem Online-Auftritt selbst verantwortlich.

Der Nutzer wird die eventuell notwendigen Rechte von den Verwertungsgesellschaften direkt lizenzieren und stellt den NDR von einer eventuellen Inanspruchnahme durch die Verwertungsgesellschaften bezüglich der Zugänglichmachung im Rahmen des Online-Auftritts frei oder wird dem NDR eventuell entstehende Kosten erstatten

Das Recht zur Widerrufung dieser Nutzungserlaubnis liegt insbesondere dann vor, wenn der Nutzer gegen die Vorgaben dieser AGB verstößt. Unabhängig davon endet die Nutzungsbefugnis für ein Video, wenn es der NDR aus rechtlichen (insbesondere urheber-, medien- oder presserechtlichen) Gründen nicht weiter zur Verbreitung bringen kann. In diesen Fällen wird der NDR das Angebot ohne Vorankündigung offline stellen. Dem Nutzer ist die Nutzung des entsprechenden Angebotes ab diesem Zeitpunkt untersagt. Der NDR kann die vorliegenden AGB nach Vorankündigung jederzeit ändern. Sie werden Bestandteil der Nutzungsbefugnis, wenn der Nutzer den geänderten AGB zustimmt.

Zum einbetten einfach den HTML-Code kopieren und auf ihrer Seite einfügen.

Supermärkte in den Niederlanden räumen Regale

Aus den niederländischen Supermärkten sind nach Angaben des Handels alle mit dem Insektizid belasteten Eier entfernt worden. Das erklärte ein Sprecher des Verbandes des Lebensmittelhandels im niederländischen Radio. Bis zur Öffnung der Geschäfte am Morgen seien die Regale geräumt worden.

Das Insektizid Fipronil wird nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) unter anderem gegen Flöhe, Läuse, Zecken, Schaben und Milben eingesetzt. Demnach besteht durch den Verzehr der belasteten Hühnereier aber "keine konkrete" Gesundheitsgefährdung. "Für die besonders empfindliche Verbrauchergruppe Kinder ist ein gesundheitliches Risiko nicht völlig auszuschließen", teilte das Landwirtschaftsministerium mit.

Im Auftrag der niederländischen Lebensmittelbehörde werden hier rund eine Million Eier aus einem der betroffenen Betriebe vernichtet.

Zwölf Bundesländer betroffenen

Nach Angaben des niedersächsischen Agrarministers Christian Meyer wurden weitaus mehr belastete Eier aus den Niederlanden in Deutschland verkauft als bislang bekannt. Nach neuesten Informationen handele es sich nicht nur um drei Millionen, sondern um zehn Millionen Eier, sagte der Grünen-Politiker im ZDF. Der Höhepunkt des Gifteier-Skandals sei noch nicht erreicht. Bislang gebe es zwar keine Hinweise, dass auch von Hühnerfleisch eine Gesundheitsgefahr ausgehe. "Aber wir untersuchen auch das jetzt." Produkte, in denen Eier verarbeitet wurden, würden ebenfalls unter die Lupe genommen.

Gestern Abend hatte Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt in Berlin mitgeteilt, dass mittlerweile von zwölf betroffenen Bundesländern auszugehen sei. Eine Schlüsselrolle hätten Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Die Lage sei "unter Kontrolle", es gebe aber "noch keine Entwarnung", so der CSU-Politiker. Vorerst nicht betroffen waren laut Bundesministerium die vier Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und das Saarland.

Zur besseren Kontrollen von Lebensmitteln

Niedersachsens Landwirtschaftsminister Meyer fordert nun Konsequenzen auch beim Bund. Das Insektizid Fipronil müsse in das bundesweite Rückstandsmonitoring für Lebensmittelkontrollen aufgenommen werden. "Wir haben schon Anfang der Woche dazu aufgefordert, Fipronil aufzunehmen und dass alle Bundesländer und Landkreise regelmäßig eine Zahl von Stichproben machen sollen von Eiern, die im Verkauf sind", sagte Meyer der dpa. Das sollte nicht nur für Eier aus den Niederlanden gelten, sondern auch für Eier aus Deutschland. "Wenn wir was finden, wird gesperrt, gewarnt und zurückgerufen."

Meyer sagte darüber hinaus, es sei davon auszugehen, dass auch in verarbeiteten Produkten mit Fipronil belastete Eier verarbeitet worden seien, etwa in Kuchen oder Nudeln. Er habe angewiesen, dass die kommunalen Lebensaufsichtsbehörden auch stichprobenartig in den Supermärkten Proben nehmen. Das laufe aber erst an. "Aber man muss dem nachgehen. Wenn es eine hohe Belastung gibt, besteht möglicherweise auch hier eine Gesundheitsgefahr", sagte der Minister. Allerdings lasse sich aufgrund der Produkte nicht herausfinden, wo die verwendeten Eier hergekommen seien - anders als bei losen Eiern, bei denen eine eindeutige Identifizierungsnummer aufgedruckt sei.

Mehr kontaminierte Eier im Verkauf als gedacht

S. Hesse, ARD Berlin

04.08.2017 10:21 Uhr

Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 04. August 2017 um 09:00 Uhr.

_v-teaserRelaunch.jpg" />

Werner Eckert, SWR, zu dem Eier-Skandal

tagesschau 12:00 Uhr, 04.08.2017 | video

Fipronil: Aldi Nord und Süd nehmen sämtliche Eier aus dem Verkauf

  • 04.08.2017 08:05 Uhr
  • Update: 04.08.2017, 12:21 Uhr

Sie haben den Artikel in Ihre Merkliste aufgenommen.

Möchten Sie ihn nicht auch gleich mit Feunden teilen?

Berlin/Hannover Im Skandal um giftbelastete Eier nehmen Aldi Süd und Aldi Nord deutschlandweit sämtliche Eier aus dem Verkauf. Das teilten die Unternehmensgruppen am Freitag mit. Es handele sich um eine „reine Vorsichtsmaßnahme“, es könne weiter von keiner gesundheitlichen Beeinträchtigung ausgegangen werden, hieß es in der Mitteilung.

Von sofort an dürften nur noch Eier an Aldi geliefert werden, für die ein Nachweis vorliege, dass sie negativ auf fipronilhaltiges Anti-Läusemittel getestet seien. Die Unternehmen teilten mit, das Vorgehen werde möglicherweise dazu führen, dass es zu Engpässen bei der Versorgung mit Eiern kommt.

Die Unternehmensgruppen begründeten ihr Vorgehen den Angaben zufolge damit, dass sie „Klarheit und Transparenz“ bei ihren Kunden herstellen wollten. Schon seit Anfang der Woche beziehe Aldi keine Eier mehr aus gesperrten niederländischen Betrieben. Zudem seien in den vergangenen Tagen in einzelnen Regionen Freiland-, Bodenhaltungs- und Bio-Eier vorsorglich aus dem Verkauf genommen worden, wie es weiter hieß.

Der deutsche Eiermarkt

Die Zahlen

Im Jahr 2016 wurden hierzulande nach Angaben der Bonner Marktinfo Eier und Geflügel (MEG) 13,1 Milliarden Konsumeier produziert. Das Statistische Bundesamt, das nur die Höfe mit mehr als 3000 Hennenhaltungsplätzen zählt, kommt auf knapp 12,0 Milliarden Eier im selben Jahr.

Hier leben die Hennen

Die Hennen stammen zu 63 Prozent Bodenhaltung. 17 Prozent aus Freiland- und jeweils 10 Prozent aus Bio- und Kleingruppenhaltung (Statistisches Bundesamt).

Deutsche Eigenproduktion

Die Eier, welche in Deutschland verzehrt werden, stammen zu 67, 3 Prozent aus der eigenen Produktion.

Der Eierimport

Es wurden etwa 7 Milliarden Eier nach Deutschland importiert, wovon etwa fünf Milliarden Eier aus den Niederlanden kamen.

So viele Eier isst der Deutsche

Pro Kopf wurden etwa 235 Eier verbraucht.

Der Deutsche Bauernverband kritisierte den Verkaufsstopp als überzogene Reaktion. Angesichts bisheriger Risikobewertungen und Untersuchungen sei er zum derzeitigen Zeitpunkt nicht angemessen, teilte der Verband am Freitag mit.

Am Donnerstagabend hatte Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) in Berlin mitgeteilt, dass mittlerweile von zwölf betroffenen Bundesländern auszugehen sei. Eine Schlüsselrolle hätten Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Die Lage sei „unter Kontrolle“, es gebe aber „noch keine Entwarnung“. Warenströme würden mit Hochdruck untersucht, auch für Produkte mit verarbeiteten Eiern. Ein Ursprung des Skandals sind belastete Eier aus den Niederlanden, die auch in Deutschland in den Handel gelangten – darunter Bio-Eier.

Die Bundesregierung nehme das Geschehen „sehr ernst“, sagte Schmidt. Er fügte hinzu, dass eine akute gesundheitliche Gefährdung für die Verbraucher nach derzeitigem Stand praktisch ausgeschlossen sei. Auch niedersächsische Legehennenhalter stehen unter Verdacht, Ställe mit dem Anti-Läusemittel Dega-16 desinfiziert zu haben. Dort sind nach Angaben des Landesagrarministeriums nunmehr vier Betriebe gesperrt, in denen sich ein Verdacht bestätigt habe.

Lebensmittel-Skandale : Von Pferdelasagne und Ehec-Sprossen

2017: Läusegift auf Eiern

Der Skandal um möglicherweise mit dem Insketizid Fipronil belastete Eier beschäftigt Deutschland in diesem Sommer. Inzwischen sei von zwölf betroffenen Bundesländern auszugehen, sagte Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt. Fipronil war über das Anti-Läusemittel Dega-16 in die Eier gelangt. Das Mittel beruht eigentlich nur auf ätherischen Ölen wie Menthol und Eukalyptus. Vermutlich hatte ein belgischer Hersteller Fipronil beigemischt, obwohl das Mittel für die Geflügelzucht verboten ist. Aldi nahm unterdessen sämtliche Eier aus dem Verkauf.

Vorerst nicht betroffen waren laut Bundesministerium die vier Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und das Saarland. Die Discounter Aldi Nord, Aldi Süd und Lidl hatten bereits Eier von Höfen unter Fipronil-Verdacht aus den Regalen genommen. Einen Verkaufsstopp für alle niederländische Eier verhängten Rewe und Penny.

Nach Angaben des niedersächsischen Agrarministers Christian Meyer (Grüne) sind weitaus mehr belastete Eier aus den Niederlanden in Deutschland verkauft worden als bislang bekannt. Nach neuesten Informationen handele es sich nicht nur um drei Millionen, sondern zehn Millionen Eier, sagte Meyer am Freitag im ZDF. „Ich glaube, in Deutschland weitet es sich weiterhin aus.“

Der Höhepunkt dieses Gifteier-Skandals sei noch nicht erreicht. Bislang gebe es aber noch keine Hinweise, dass auch von Hühnerfleisch eine Gesundheitsgefahr ausgeht. „Aber wir untersuchen auch das jetzt.“ Produkte, in denen Eier verarbeitet wurden, würden ebenfalls unter die Lupe genommen.

Wie Aldi groß wurde

Wer hatte eigentlich die Idee Aldi so zu gründen, wie wir es heute kennen? Es wird wohl nie endgültig zu klären sein. Aber viele Indizien deuten darauf hin, dass es eher Karl Albrecht war als sein Bruder Theo. Das soll aber nicht schmälern, welch wichtigen Beitrag auch Letzterer beitrug.

Wiege im Hinterstübchen

Der Krieg war aus. 1946 im zerbombten Essen-Schonnebeck begann die Erfolgsgeschichte zwischen Lebensmittelkartons und Krämerware. Das Brüderpaar Karl und Theo Albrecht erkannte die Chance, die die Phase der sozialen Umorientierung bot. Sie bauten den Tante-Emma-Laden der Eltern aus.

Es reicht nicht

Karl und Theo Albrecht erkannten rasch, dass der Laden der Eltern ihnen beiden keine Zukunftsaussicht bot. Sie entdeckten die betriebswirtschaftliche Zauberformel der Zeit „Nachfrage versus Bedarfsdeckung“ für sich und schafften es, sie im Sinne des Kunden zu lösen.

Das geniale Gespann

Karl und Theo Albrecht lebten die Anforderungen der damaligen Zeit in perfekter Symbiose. Sie hatten weder äußerlich viel gemeinsam noch waren sie ähnlich gepolt. Theo überragte seinen Bruder um Kopfeslänge. Doch der „Kleinere“ war Vordenker und Impulsgeber. Ungeduldig, beredt, rastlos, bisweilen explosiv war Karl. Theo wirkte dagegen eher zurückhaltend, sogar zögerlich abwägend.

Die Aufgabenteilung

Die beiden Brüder waren in ihrer uniformen Arbeitsauffassung füreinander ein Glücksfall. Von vornherein waren die Aufgaben geteilt: Karl versah den Innen-, Theo den Außendienst. Sprich: Karl kümmerte sich um die schwierige Einkaufspolitik. Es war nicht einfach, die richtige Ware preiswert und in ausreichende Menge zu erhalten. Theo betreute die Verkaufsstellen sowie die Verwaltung und Buchhaltung.

Der Aufstieg

1946 begann es mit dem kleinen Laden der Eltern. 1950 nannten die beiden Brüder eine Kette von 13 Läden inklusive Bedienungen ihr Eigen. Nun strukturierten sie ihre Läden nach dem Discountprinzip um. 1961 trennten sie ihre Geschäfte in Aldi Nord und Aldi Süd.

Die Lebensweise der Brüder

Zur moralischen Stabilität ihrer Konzerne trug maßgeblich die persönliche Lebensweise der Brüder bei. Beide waren im Auftreten zurückhaltend und lebten bescheiden. Sie waren nach alter Schule nach den Prinzipien Sparsamkeit und Kargheit erzogen.

Der einzige Luxus

Als einzigen „Luxus“ erlaubten sie sich ein eigenes Auto. Auf sein Golfschloss in Donaueschingen schickte Karl Albrecht seine Führungskräfte zum Entspannen. Die Brüder kannten keine Scheu vor ihrer kleinbürgerlichen Herkunft. Die Adresse Huestraße 89 in Essen-Schonnebeck wollten sie nie abstreifen. Sie waren stets praktizierende Katholiken und wollten in der Öffentlichkeit so wenig wie möglich wahrgenommen werden.

In dubio pro Theo

Theo Albrecht hatte eine Marotte: Er wollte jede Filiale sehen, bevor die zentrale Schreinerei an die Fertigung der Regale und Einrichtungsteile ging. Dabei kümmerte den Hobbyarchitekten die Delegation von Aufgaben zur eigenverantwortlichen Erledigung nur bedingt. Es galt: In dubio pro Theo.

Strategische Grundsatzentscheidung

Es gab durchaus Spannungen zwischen Theo und Karl Albrecht. Besonders deutlich wurde das beim ersten Schritt über die Grenzen Deutschlands. 1971 expandierte Aldi nach Österreich. Karl war es, der die Familie als erster international aufstellte. Heute firmiert Aldi Süd in Österreich übrigens unter dem Namen „Hofer“.

Die Aldi-Burka

Verschwiegenheit war stets Trumpf im Hause Albrecht. Aldi lässt sich partout nicht in die Karten schauen. Die totale Verschleierung aller Kulissen ist institutionalisiert. So wenig undichte Stellen wie möglich, lautet die Devise.

Selbstverordnete Kasteiung

Die Brüder gaben sich Maßregeln, die zu unverrückbaren internen Prinzipien wurden: Keine Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Keine Firmensprecher. Keine Interviews im Radio oder Fernsehen. Keinerlei mondäner Lifestyle. Keine Lobbyarbeit. Keine Firmenjubiläen. Lückenlose Rückgabe von Werbegeschenken.

Zurückhaltung aus gutem Grund

Die Zurückhaltung hatte einen guten Grund: Abgucker und Schmarotzer sollte keine Gelegenheit zur Einsicht in Interna haben. Die innovative Discount-Struktur war eine zarte Pflanze und schutzbedürftig. Das neue Konzept musste sich in Ruhe verfestigen. Erfahrungen waren Gold wert.

Der Verwaltungsrat

Aldis Verwaltungsrat ist ein frei schwebendes Organ. Gesellschaftsrechtlich ist es nirgendwo in den Statuten eingebunden. Seine Mitglieder haben freiberuflichen Status, sind aber dennoch die „Macher“: Der Verwaltungsrat ist das zentrale Machtorgan des Konzerns. Aldi steht seit jeher zu seinem Führungssystem, dass sich mit dem Wort Durchgriffs-Management am besten umschreiben lässt. Der Verwaltungsrat hat den Alleinführungsanspruch.

Der Mustermitarbeiter

Aldi stellte stets besondere Anforderungen an seine Mitarbeiter und richtet seine Personalsuche darauf ab. Vorstellungsgespräche sind exzessiv angelegt, manchmal über mehrere Sitzungen. Man lotet die charakterlichen und sozialen Hintergründe des Bewerbers genau aus. Personalvermittlungen kommen nicht zum Zug.

Das Aldianer Stellenprofil

Natürlich variiert das Anforderungsprofil je nach Stelle, aber es gibt gewisse Grundvorstellungen: Der Bewerber sollte unauffällig und zurückhaltend im Auftreten sein, seine Bekleidung schlich und gediegen, seine Herkunft möglichst bodenständig, die Familienverhältnisse geordnet, Sparsamkeit wird sehr geschätzt wie auch Pflichtbewusstsein und Normalität hinsichtlich des Lebensprinzips.

Hauseigene Führungskräfte

Das Warenumschlagssystem von Aldi mit seinen schematisierten Abläufen erfordert erfahrene Praktiker. Es wird nicht vorrangig Kopfarbeit am Schreibtisch verlangt. Wer richtig aufsteigen wollte, hatte bei den Albrechts eine Ochsentour vor sich. Ein Akademikerstatus ist entbehrlich.

Zeitmanagement und Prämien

Für Aldi liegt das Geheimnis des langfristigen Erfolges im Zeitmanagement der Führungskräfte. Es gibt eine detaillierte Planungsphilosophie und strenge Normen nach dem Motto: Plan dich oder friss dich! Zudem hat Aldi ein umfangreiches Prämiengerüst. Bezirksleiter bekommen solche und vergeben wiederum welche an ihre Filialleiter. Einzig der Geschäftsführer bekommt keine Prämie.

Die Handbücher

Wer den Ansprüchen Aldis gerecht werden will, muss sie beherrschen: die Handbücher. Das gilt aber vor allem für die regionalen Geschäftsführer. Aldi Nord hat im Laufe der Jahre alles, was Firmeninterna angeht, in solchen Handbüchern fortgeschrieben. Da ist einiges Zusammengekommen – viel Lesestoff.

Wenig zu lachen

Aldi-Mitarbeiter lachen wenig. Zu stark lastet der Druck auf allen. Er wird von der Spitze her aufgebaut und durchgereicht. Das einzige, was lacht, ist die Liquidität.

Es ist auch für Journalisten vom Fach sehr schwierig, Details über die beiden Aldi-Konzerne herauszubekommen. Das Unternehmen ist nicht börsennotiert und somit nur zu bestimmten Veröffentlichungen verpflichtet. Umso wertvoller sind glaubwürdige und detaillierte Berichte, wie sie Eberhard Fedtke in seinem Buch geliefert hat. Er war viele Jahre lang Gesellschafter bei dem Konzern.

Aldi Geschichten. Ein Gesellschaftler erinnert sich

NWB Verlag, Herne 2011

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat vorerst keine Befunde für einen möglicherweise gesundheitsschädlichen Gehalt an Fipronil pro Kilogramm Ei. Bisher vorliegende Daten lägen „um einen Faktor zehn“ unterhalb des kritischen Werts, bis zu dem eine Gefährdung für Erwachsene wie Kinder unwahrscheinlich sei. Dieser Wert gelte sowohl für lose Eier als auch für verarbeitete Produkte. Generell gelte: „Fipronil hat in Eiern nichts zu suchen“, sagte BfR-Abteilungsleiterin Monika Lahrssen-Wiederholt.

Schmidt mahnte eine lückenlose Klärung der Vorgänge an. Zentral sei vor allem, wo im Handel oder anderswo sich noch kontaminierte Eier befinden könnten, die dann aus dem Verkehr zu nehmen seien. Bund und die betroffenen Länder stünden in enger Abstimmung, auch mit den Niederlanden und Belgien würden Informationen ausgetauscht. Verbotene Verwendung des Insektengifts wie bei Hennen sei nicht hinnehmbar und müsse von der Justiz geahndet werden, sagte der Minister.

Aldi nimmt sämtliche Eier aus dem Verkauf

Grüne fordern Konsequenzen beim Bund

  • 20.11.17 US-Regierungsklage : Fusion von AT&T und Time Warner geblockt
  • 20.11.17 Stellenabbau bei Siemens : Kaeser in der Kritik
  • 20.11.17 Image als Wettbewerbsvorteil : Deutsche vertrauen Familienunternehmen
  • 20.11.17 Whitney Wolfe-Herd : „Einen Harvey Weinstein gibt es überall“
  • 20.11.17 David und Charles Koch investieren in „Time“-Verlag : In die Höhle des Löwen
  • 20.11.17 Pro-Sieben Aufsichtsratschef Werner Brandt : Aufräumer in München
  • 20.11.17 Pro-Sieben-Chef muss gehen : Die Börse feiert Ebelings Abschied
  • 20.11.17 General Electric : Siemens-Rivale weiter angeschlagen
  • 20.11.17 Aufsichtsbehörden : Wachsender Wettbewerb bremst Energiepreise
  • 20.11.17 Marie-Luise Dierks : „Wir wollen, dass die Patienten nachfragen“
  • 20.11.17 VW-Abgasskandal : Dresdner Landgericht für Musterverfahren
  • 20.11.17 Selbstfahrende Autos : Uber will tausende Robo-Taxis von Volvo kaufen
  • 20.11.17 Protest gegen Stellenabbau : Siemens-Mitarbeiter umringen Werk in Berlin
  • 20.11.17 Hochgeschwindigkeitsverbindung : Deutsche Eisenbahner planen für Kalifornien
  • 20.11.17 Expat City Ranking 2017 : Die beliebtesten Städte für Spitzenpersonal
  • 20.11.17 Wuppertaler Stadtwerke : „Ökostrom direkt vom Erzeuger“
  • 20.11.17 Rosneft : Russen schließen milliardenschweren Öldeal mit China
  • 20.11.17 Autonomes Fahren : London will die Autos selbstfahren lassen
  • 20.11.17 Der Medien-Kommissar : Variationen der Fremdenfeindlichkeit
  • 20.11.17 Krebsmedikamente : Roche-Aktionäre feiern den Forschungsfortschritt

Mehr zu: Fipronil-Skandal - Aldi nimmt sämtliche Eier aus dem Verkauf

Kommentare zu " Fipronil-Skandal: Aldi nimmt sämtliche Eier aus dem Verkauf"

Dieser Beitrag kann nicht mehr kommentiert werden. Sie können wochentags von 8 bis 18 Uhr kommentieren, wenn Sie angemeldeter Handelsblatt-Online-Leser sind. Die Inhalte sind bis zu sieben Tage nach Erscheinen kommentierbar.

  • Frau Annette Bollmohr 04.08.2017, 13:59 Uhr

@Herr Toni Ebert, 04.08.2017, 12:27 Uhr

Die Eier landen in den Nudel, sie essen alles auf, war alles schon da, Beschwerden sinnlos.

@Herr Toni Ebert, 04.08.2017, 12:27 Uhr

suchen Sie mehr als 215.000 Stellenanzeigen in 36 deutschen Stellenbörsen.

Lebensmittel-Skandal – Aldi nimmt sämtliche Eier aus dem Verkauf

Im Skandal um giftbelastete Eier nehmen Aldi Süd und Aldi Nord deutschlandweit sämtliche Eier aus dem Verkauf. Das teilten die Unternehmensgruppen am Freitag mit. Die Supermarktketten werden nur noch Eier ins Sortiment aufnehmen, die eindeutig negativ auf Fipronil getestet wurden.

Aldi Süd und Aldi Nord nehmen Eier aus niederländischen Betrieben aus dem Sortiment.

Berlin. Im Skandal um giftbelastete Eier nehmen Aldi Süd und Aldi Nord deutschlandweit sämtliche Eier aus dem Verkauf. Das teilten die Unternehmensgruppen am Freitag mit. Es handele sich um eine „reine Vorsichtsmaßnahme“, es könne weiter von keiner gesundheitlichen Beeinträchtigung ausgegangen werden, hieß es in der Mitteilung.

Von sofort an dürften nur noch Eier an Aldi geliefert werden, für die ein Nachweis vorliege, dass sie negativ auf fipronilhaltiges Anti-Läusemittel getestet seien. Die Unternehmen teilten mit, das Vorgehen werde möglicherweise dazu führen, dass es zu Engpässen bei der Versorgung mit Eiern kommt.

Die Unternehmensgruppen begründeten ihr Vorgehen den Angaben zufolge damit, dass sie „Klarheit und Transparenz“ bei ihren Kunden herstellen wollten. Schon seit Anfang der Woche beziehe Aldi keine Eier mehr aus gesperrten niederländischen Betrieben. Zudem seien in den vergangenen Tagen in einzelnen Regionen Freiland-, Bodenhaltungs- und Bio-Eier vorsorglich aus dem Verkauf genommen worden, wie es weiter hieß.

Am Donnerstagabend hatte der Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) in Berlin mitgeteilt, dass mittlerweile von zwölf betroffenen Bundesländern auszugehen sei. Eine Schlüsselrolle hätten Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Die Lage sei „unter Kontrolle“, es gebe aber „noch keine Entwarnung“. Vorerst nicht betroffen waren laut Bundesministerium die vier Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und das Saarland.

Mehr zum Eier-Skandal

Welche Aktien steigen gerade? Welche Fonds bieten eine gute Rendite? Wo gibt's die besten Zinsen? Das Moneyspecial informiert ausführlich rund ums Thema Geld. mehr

Auf der Suche nach dem richtigen Ausbildungsplatz? Auf lvz-job.de findest du mehr als 500 Ausbildungsangebote! Reinschauen lohnt sicht! mehr

Quelle: Deutsche Bank / Realtime Indikation

"Unverschämt": SPD-Chef Schulz sauer über erneute Merkel-Kandidatur

Nach Jamaika-Aus: Das wünschen sich die Deutschen

"Bauer sucht Frau"-Hottie Gerald heiratet zweimal!

Großeinsatz: Einfamilienhaus eingestürzt, Feuerwehr sucht Verschüttete

Nach Seuchen-Alarm: Aldi nimmt alle Eier aus dem Verkauf!

Berlin - Im Skandal um giftbelastete Eier nehmen Aldi Süd und Aldi Nord deutschlandweit sämtliche Eier aus dem Verkauf. Das teilten die Unternehmensgruppen am Freitag mit. Es handele sich um eine "reine Vorsichtsmaßnahme", es könne weiter von keiner gesundheitlichen Beeinträchtigung ausgegangen werden, hieß es in der Mitteilung.

Von sofort an dürften nur noch Eier an Aldi geliefert werden, für die ein Nachweis vorliege, dass sie negativ auf fipronilhaltiges Anti-Läusemittel getestet seien. Die Unternehmen teilten mit, das Vorgehen werde möglicherweise dazu führen, dass es zu Engpässen bei der Versorgung mit Eiern kommt.

Die Unternehmensgruppen begründeten ihr Vorgehen den Angaben zufolge damit, dass sie "Klarheit und Transparenz" bei ihren Kunden herstellen wollten. Schon seit Anfang der Woche beziehe Aldi keine Eier mehr aus gesperrten niederländischen Betrieben. Zudem seien in den vergangenen Tagen in einzelnen Regionen Freiland-, Bodenhaltungs- und Bio-Eier vorsorglich aus dem Verkauf genommen worden, wie es weiter hieß.

Am Donnerstagabend hatte der Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) in Berlin mitgeteilt, dass mittlerweile von zwölf betroffenen Bundesländern auszugehen sei. Eine Schlüsselrolle hätten Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.

Die Lage sei "unter Kontrolle", es gebe aber "noch keine Entwarnung". Vorerst nicht betroffen waren laut Bundesministerium die vier Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und das Saarland.

Wir bei WhatsApp: 0160 - 24 24 24 0

Engpässe möglich: Aldi nimmt Eier aus dem Verkauf

Engpässe möglich : Aldi nimmt Eier aus dem Verkauf

  • 04.08.17, 08:17 Uhr

Der Discounter Aldi nimmt in den Nord- und Süd-Filialen die Eier aus dem Sortiment.

Im Skandal um giftbelastete Eier nehmen nun auch Aldi Süd und Aldi Nord deutschlandweit sämtliche Eier aus dem Verkauf.

Das teilten die Unternehmensgruppen am Freitag mit.

Das Insektizid Fipronil war in Eiern aus den Niederlanden nachgewiesen worden. Daraufhin hatten bereits Lebensmittelunternehmen wie Rewe die Ware aus dem Verkauf genommen.

Mögliche Engpässe in der Eier-Versorgung

Von sofort an dürften nur noch Eier an Aldi geliefert werden, für die ein Nachweis vorliege, dass sie negativ auf fipronilhaltiges Anti-Läusemittel getestet seien. Die Unternehmen teilten mit, das Vorgehen werde möglicherweise dazu führen, dass es zu Engpässen bei der Versorgung mit Eiern kommt.

Die Unternehmensgruppen begründeten ihr Vorgehen den Angaben zufolge damit, dass sie „Klarheit und Transparenz“ bei ihren Kunden herstellen wollten. Schon seit Anfang der Woche beziehe Aldi keine Eier mehr aus gesperrten niederländischen Betrieben.

Zudem seien in den vergangenen Tagen in einzelnen Regionen Freiland-, Bodenhaltungs- und Bio-Eier vorsorglich aus dem Verkauf genommen worden, wie es weiter hieß.

Am Donnerstagabend hatte der Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) in Berlin mitgeteilt, dass mittlerweile von zwölf betroffenen Bundesländern auszugehen sei. Eine Schlüsselrolle hätten Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.

Lage unter Kontrolle, aber keine Entwarnung

Die Lage sei „unter Kontrolle“, es gebe aber „noch keine Entwarnung“. Vorerst nicht betroffen waren laut Bundesministerium die vier Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und das Saarland.

Simpler Check : So finden Sie raus, ob Ihre Eier mit Fipronil vergiftet sind

Giftstoffe entdeckt : Hunderttausende Eier werden zurückgerufen

Viele Rabatte : Wie Sie mit der Abocard kräftig sparen

Viele Rabatte : Wie Sie mit der Abocard kräftig sparen

Kommentar zum Jamaika-Desaster : Götterdämmerung der Kanzlerschaft Merkels hat begonnen

Ein Kommentar zum Scheitern der Sondierungs-Gespräche.

Nach Jamaika-Aus : So schreibt die Welt-Presse über Deutschland

Wir haben Reaktionen aus aller Welt gesammelt.

Nach FDP-Absage : Die Umfrage: Das sagen die Kölner zum Jamaika-Aus

Was denken die Wähler – und würden Sie bei Neuwahlen jetzt anders wählen?

Sondierungen gescheitert : „Nur Verlierer“ – die Pressestimmen zum Jamaika-Aus

Wir haben Pressestimmen zum Scheitern der Verhandlungen gesammelt.

Niedersachsen : CDU stimmt Koalitionsvertrag von SPD zu

Stephan Weil soll erneut zum Regierungschef gewählt werden.

„Ich bereue nichts!“ : Mitarbeiter gestehen, was sie bei der Arbeit schon geklaut haben

Weihnachtsbäume, Thunfisch, Kekse – vor Büro-Dieben ist nichts sicher.

Diese Woche : Karriere-Event mit 15.000 offenen Jobs in Köln

Am 23. und 24. November steigt der Absolventenkongress.

Reaktionen bei Twitter : Der Moment, wenn du ins Bett willst und #Jamaika scheitert

Die FDP hat die Jamaika-Sondierungen abgebrochen.

Entwicklungen im Ticker : Nach Jamaika-Aus: Merkel würde auch bei Neuwahlen antreten

Alle Entwicklungen nach dem Jamaika-Desaster im Liveticker.

FDP bricht Jamaika-Verhandlungen ab : Lindner: „Keine Vertrauensbasis gefunden“

Die Liberalen ziehen sich aus den Gesprächen zurück.

Verirrt im Jamaika-Dschungel : Was passiert, wenn die Verhandlungen scheitern?

Die wichtigsten Fragen zum Sondierungsdrama in Berlin.

Fahnen auf Halbmast : Heute Trauerbeflaggung in NRW – das ist der Grund

Wer heute schon das Haus verlassen hat, dem wird es vielleicht aufgefallen sein.

Nach Flucht aus Nordkorea : Ärzte finden 27-Zentimeter-Wurm in angeschossenem Soldaten

Der Mann hatte sich in den Süden abgesetzt.

19 Vereine im Visier : NRW will gegen radikale Moscheen vorgehen und sie verbieten

Das geht aus einem Bericht des Nachrichtenmagazins Spiegel hervor.

Wie kann das passieren? : Pentagon fordert US-Präsidenten Trump zum Rücktritt auf

Das Verteidigungsministerium ruderte heftig zurück.

Unfassbare Szenen : Sklavenmarkt am Mittelmeer – Männer werden für 400 Dollar verkauft

Eine CNN-Doku zeigt, wie afrikanische Flüchtlinge wie Vieh versteigert werden.

15 Stunden Sitzung : Sondierung unterbrochen – Keine Einigung über Jamaika

Die Parteien wollen am Freitagmittag weiter beraten.

Verhandlungen beendet : Große Koalition in Niedersachsen steht

Einen Monat nach der Wahl haben sich SPD und CDU geeinigt.

Wo war das nochmal? : Peinliche Panne – Trump blamiert sich nach Amoklauf auf Twitter

Der Präsident wollte auf Twitter sein Beileid ausdrücken und verwechselte die Stadt.

Meint er das ernst? : Altkanzler Schröder polarisiert mit Aussage über Putin

Der ehemalige Bundeskanzler kritisiert die westlichen Sanktionen gegen Russland.

ProSiebenSat.1 : Sender-Boss beleidigt Zielgruppe als „fettleibig“ und „arm“

Thomas Ebeling hat ein wenig schmeichelhaftes Bild seiner TV-Zuschauer gezeichnet.

430 Flieger auf einen Schlag : Mega-Deal für Airbus – was ist so toll am neuen Superjet?

Der Auftrag von Indigo Partners umfasst 430 Mittelstreckenjets.

Düsseldorfer Tabelle : Nachgerechnet! Ab Januar bekommen Trennungskinder WENIGER Geld

Die meisten Kinder getrennter Eltern bekommen 2018 weniger Unterhalt.

Aldi: So erschreckend sieht's in den Hühnerfarmen aus, die Aldi Süd mit Bio-Eiern beliefern

SWR-Recherche: So erschreckend sieht's in den Hühnerfarmen aus, die Aldi Süd mit Bio-Eiern beliefern

Aldi Süd steckt in der Bredouille: Der SWR hat Betriebe besucht, die Bio-Eier auch für den Discounter produzieren. Die Zustände sind erschreckend: Tierkadaver liegen herum, Elektrozäune werden eingesetzt. Alles nicht erlaubt. Was steckt dahinter?

Bio-Eier von Aldi-Süd: Die Mär von glücklichen Hühnern

Es ist dem Verbraucher zu verdanken, dass Eier gekennzeichnet werden. Er hat die Wahl zwischen Eiern aus Käfig-, Boden- oder Freilandhaltung. Dafür ist der Konsument gern bereit, etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Teilweise kosten Bio-Eier im Discounter doppelt so viel wie die aus Bodenhaltung. Zum Wohl der Tiere. Zumindest denken das die Verbraucher.

Das dem keineswegs immer so ist, hat der SWR in der Sendung "Marktcheck" in der gestrigen Sendung aufgedeckt – und wittert bereits einen Skandal. Im Mai 2017 wurde Marktcheck Videomaterial von Tierschützern zugespielt. Natürlich sind die Aufnahmen nicht generalisierend auf alle Tierhalter und Bauern übertragbar. Trotzdem existieren jene Zustände. Das Bildmaterial stammt aus Hühnerfarmen in den Niederlanden, die Bio-Eier für Aldi Süd produzieren. Sie zeigen skandalöse Bedingungen: Riesige Ställe mit unzähligen Tieren, reihenweise tote Hühner und verbotene Elektroleitungen, die die Tiere am Auslauf hindern.

Verkauft Aldi Süd wirklich Eier, die als Bio gekennzeichnet sind, aus diesen Betrieben? Wäre dem so, wäre es ein Skandal, berichtet der SWR. Deshalb prüfen sie nach. Sie kaufen aus zehn zufällig ausgewählten Aldi-Süd-Filialen Bio-Eier ein. Anhand der Codes kann man zurückverfolgen, woher die Eier stammen. Und ja: Die Betriebe, aus denen die Undercover-Aufnahmen stammen, sind dabei.

Dichtgedrängt und auf mehreren Etagen hocken die Hühner in einem Stall auf einer Hühnerfarm in Maarsbergen in den Niederlanden. Die Bio-Eier von Aldi Süd kommen von hier. So dürften sie eigentlich nicht als Bio verkauft werden.

Skandalöse Zustände in Riesenbetrieben

Die Fleischindustrie dreht uns Mist an

Warum sie lieber kein Huhn essen sollten

Beim Besuch eines Betriebes in Maarsbergen in den Niederlanden mit einem Tierschützer stellen die Macher der Sendung Erschreckendes fest: Die Hühner haben keinen Auslauf, obwohl das von den Bio-Richtlinien vorgegeben ist. Das soll auf Nachfrage aber nur eine Ausnahme gewesen sein. Knapp 24.000 Hühner leben auf dem Gelände, alle für die Bio-Eier-Produktion. Die Tiere haben keinen Platz für Bewegung, zudem sind Stromleitungen angebracht, die sollen zwar nicht funktionieren, das Verhalten der Tiere lässt aber anderes vermuten. Eine Ausnahme?

Keineswegs. Auf einem Betrieb in Lunteren sieht es nicht anders aus. Hier werden täglich 9000 Bio-Eier für Aldi produziert. Die Mülltonnen sind voll mit verwesenden Hühnern. Auch das ist verboten. Der SWR konfrontiert Aldi Süd mit den Recherchen. Der Discounter versichert, die Betriebe erneut zu prüfen und wenn nötig, Konsequenzen zu ziehen.

Die Bio-Eier bei Aldi Süd richten sich nach dem EU-Öko-Siegel. Die Auflagen sind recht lasch. Wünschen Sie sich strenger kontrollierte Betriebe, greifen Sie zu Demeter- oder Bioland-Eiern.

Комментариев нет:

Отправить комментарий

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...