воскресенье, 14 января 2018 г.

eier_niedersachsen

Was wäre ein Sonntagmorgen ohne Frühstücksei? Aber auch an anderen Wochentagen hat das Ei einen festen Platz in unserer Ernährung. Werden die in Lebensmitteln verarbeiteten Eier hinzugezählt, verspeist jeder Bundesbürger jährlich mehr als 200 Eier.

In den niedersächsischen Märkten der REWE Group gibt es unter den beiden Marken „REWE Regional" (REWE) und „Heimat schmeckt" (PENNY) erstmals Eier aus einem Pilotstall, bei dem die Schnäbel der Legehennen nicht gekürzt wurden. Zudem tragen die Eier mit dem PRO PLANET-Label das Siegel „Ohne Gentechnik", weil auf den Einsatz von gentechnisch veränderten Futtermitteln verzichtet wurde. Darüber hinaus wird der Anteil an Soja aus Übersee kontinuierlich reduziert – mit dem Ziel, dass das Futter für die Legehennen ab 2016 kein Soja aus Übersee enthält.

>> Auf der Rohstoffseite Soja erfahren Sie mehr darГјber, wie sich die REWE Group fГјr einen ressourcenschonenderen Anbau von Futtermittel einsetzt.

In einem Stall im niedersächsischen Bohmte Hunteburg bei Lohne wurden im September 2014 46 000 Tieren ohne gekürzte Schnäbel eingestallt. Die braunen Hennen werden nach wissenschaftlichem Kenntnisstand bedarfsorientiert, nicht kostenoptimiert, in Bodenhaltung aufgezogen. Dazu gehört beispielsweise ein rohfaserreiches Futter. Das vermittelt den Tieren ein anderes Sättigungsgefühl, führt aber auch dazu, dass sie mehr fressen. Der Stall ist mit moderner Technik ausgestattet. Klima- und Lichtveränderungen werden digital erfasst und ermöglichen im Bedarfsfall eine rasche Reaktion. Mitarbeiter der Hochschule Osnabrück und der Tierärztlichen Hochschule Hannover begleiten die Tiere bereits seit sie aus dem Ei geschlüpft sind. Zentrales Ziel des Projekts ist es, die Verhaltensstörungen Federpicken und Kannibalismus zu verhindern oder zumindest zu verringern. Dazu soll eine Liste der Risiken und der erfolgreichen Maßnahmen erstellt werden. Das Projekt wird vom Land Niedersachsen finanziell gefördert. Erhältlich sind die Eier mit PRO PLANET-Label in allen REWE- und PENNY-Märkten in Niedersachsen sowie in ausgewählten Märkten im Raum Hamburg und Bremen.

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Kurz und Gut

Förderung verbesserter Haltungsbedingungen, umweltschonenderer Futtermittelanbau

MaГџnahmen:

Verzicht auf SchnabelkГјrzung der Legehennen, Futtermittel ohne Gentechnik

Niedersachsens Agrarminister Vermutlich zehn Millionen verseuchte Eier verkauft

Hauptinhalt

Millionen Fipronil-Eier wurden schon aus dem Handel genommen. Bisher ging man davon aus, dass hierzulande rund drei Millionen Eier verkauft wurden. Doch Niedersachsens Agrarminister geht von mehr als dem Dreifachen aus.

Nach Angaben von Niedersachsens Agrarministers Christian Meyer sind weitaus mehr mit dem Insektizid Fipronil belastete Eier in Deutschland verkauft worden als bislang bekannt. Es handele sich mindestens um zehn Millionen und nicht nur um drei Millionen, sagte der Grünen-Politiker am Freitag. Derzeit werde geprüft, ob auch von Hühnerfleisch eine Gesundheitsgefahr ausgehe. Zudem würden eihaltige Produkte untersucht.

Im niedersächsischen Landkreis Vechta wurden nach Angaben eines Kreissprechers bis Freitagnachmittag 12,1 Millionen Eier bei einem Großhändler zurückgezogen. Davon waren etwa 300.000 an einen Eierproduktehersteller gegangen und auch schon verarbeitet. Die betroffenen Eier wurden in ein Sperrlager gebracht. Wie sie entsorgt werden sollen, steht noch nicht fest.

Auch Betriebe in Deutschland betroffen

Ursprünglich wurde die Fipronil-Belastung von Hühnereiern in Belgien und später in den Niederlanden entdeckt. 138 Betriebe, in denen ein mit Fipronil belastetes Desinfektionsmittel verwendet worden war, wurden dort gesperrt. Von den Niederlanden aus wurden auch Fipronil-Eier nach Deutschland geliefert.

Aldi nimmt Eier aus dem Programm

Die Supermarktkette Aldi kündigte am Freitag an, sämtliche Eier aus dem Verkauf zu nehmen. Gleichzeitig betonte das Unternehmen, dies sei eine reine Vorsichtsmaßnahme. Eier kämen erst wieder in die Läden, wenn sie negativ auf Fipronil getestet worden seien.

Fipronil Fipronil wird nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung unter anderem gegen Flöhe, Läuse, Zecken, Schaben und Milben eingesetzt. Eine Anwendung an Lebensmittel liefernden Tieren ist nicht zulässig. Auslöser des Skandals ist das "saubere" Desinfektionsmittel Dega-16, mit dem Blutläuse bei Geflügel bekämpft werden sollen. Das wurde mit dem giftigen Fipronil gepanscht.

Agrarpolitiker fordern Kennzeichnung

Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer forderte auch Konsequenzen vom Bund. Das Insektizid Fipronil müsse in die bundesweiten Lebensmittelkontrollen aufgenommen werden. Stichproben-Kontrollen sollten nicht nur für Eier aus den Niederlanden gelten, sondern auch für die aus Deutschland.

Kennzeichnung von Eiern Seit 2004 müssen in der Europäischen Union produzierte Eier mit einem Code gekennzeichnet sein. Für die meisten Verbraucher am wichtigsten ist für gewöhnlich gleich die erste Zahl, die über die Haltung der Legehennen Auskunft gibt.

DE steht für Deutschland, NL für Niederlande) und eine mehrstellige Betriebs- und Stallnummer. Die ersten beiden Ziffern der Nummer weisen auf das Bundesland hin, aus dem das Ei kommt. Für Niedersachsen steht die Nummer 03.

Befunde in Deutschland unter Grenzwert

Nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) gibt es in Deutschland vorerst keine Befunde für einen möglicherweise gesundheitsschädlichen Gehalt an Fipronil pro Kilogramm Ei. Bisher vorliegende Daten lägen "um einen Faktor zehn unterhalb" des kritischen Werts, bis zu dem eine Gefährdung für Erwachsene wie Kinder unwahrscheinlich sei. Dieser Wert gelte sowohl für lose Eier als auch für verarbeitete Produkte. BfR-Abteilungsleiterin Monika Lahrssen-Wiederholt stellte aber klar, generell gelte: "Fipronil hat in Eiern nichts zu suchen".

Niederländer warnen vor bestimmter Charge

Das nordrhein-westfälische Verbraucherschutzministerium verwies allerdings auf eine Information der niederländischen Überwachungsbehörde NVWA, die drei Listen mit Stempelnummern von Betrieben mit fipromilbelasteten Eiern herausgegeben hat, von denen man auch annehmen müsse, dass sie nach NRW gelangt seien. Die erste Liste umfasst dabei eine Stempelnummer mit Eiern, deren Verzehr laut NVWA eine akute Gefahr für die Gesundheit mit sich bringen könne. Die zweite Liste umfasst Stempelnummern von Eiern, die nicht von Kindern verzehrt werden sollten. Die dritte Liste umfasst hingegen alle Stempelnummern von Eiern, in denen Fipronil nachgewiesen wurde.

Über dieses Thema berichtet MDR AKTUELL auch im : Radio | 04.08.2017 | 06:30 Uhr

Zuletzt aktualisiert: 04. August 2017, 20:57 Uhr

Die Kommentierungsdauer ist abgelaufen. Der Beitrag kann deshalb nicht mehr kommentiert werden.

Fipronil: Staatsanwaltschaft Oldenburg ermittelt

Die Staatsanwaltschaft Oldenburg hat gegen die Legehennenbetriebe in Niedersachsen, die positiv auf Fipronil getestet worden waren, ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Es bestehe der Verdacht, dass gegen das Lebensmittel- und Futtermittelgesetz verstoßen wurde, so eine Sprecherin. Die Ermittlungen richten sich gegen drei Betriebe in der Grafschaft Bentheim sowie einen Legehennenbetrieb im Landkreis Leer. Weitere Details nannte die Sprecherin bislang nicht. Auch in Belgien und den Niederlanden sind bereits Ermittlungsverfahren eingeleitet worden.

Landwirtschaftsministerium fordert weitere Stichproben

Das niedersächsische Landwirtschaftsministerium hat die Landkreise Leer, Emsland, Vechta, Cloppenburg, Oldenburg, Rotenburg und die Grafschaft Bentheim unterdessen aufgefordert, in Hühnerhöfen mit mehr als 3.000 Stallplätzen sowie in Packstellen stichprobenartig nach Hinweisen auf Fipronil zu suchen. Der Landkreis Cloppenburg meldete am Montag einen ersten Verdachtsfall, wollte aber nach Angaben von NDR 1 Niedersachsen bislang noch nichts zu Ort und Ausmaß sagen. Weil das Desinfektionsmittel Fipronil in Eiern aus der Grafschaft Bentheim und im Gefieder von Hennen im Landkreis Emsland nachgewiesen worden war, werden dort insgesamt 60 Betriebe untersucht.

Vechta zieht 12 Millionen Eier aus dem Verkehr

Der Landkreis Vechta hat bereits mehr als zwölf Millionen Eier aus dem Verkehr gezogen. Vorwürfe der Tierrechtsorganisation PETA, die niederländischen Eier würden von dem Unternehmen Deutsche Frühstücksei in Neuenkirchen-Vörden umetikettiert, haben sowohl das Unternehmen als auch der Landkreis Vechta mittlerweile zurückgewiesen. Allerdings sei es möglich und legal, dass gestempelte niederländische Eier in einem Karton einer deutschen Packstelle auftauchen. Unklar ist noch, inwieweit die weiterverarbeitende Industrie von dem Skandal betroffen ist. Freitagabend waren sechs Salatprodukte des Herstellers Neue Mayo Feinkost wegen belasteter Eier zurückgerufen worden.

Landvolk fordert Schadenersatz

Das Landvolk Niedersachsen fordert Schadenersatz für betroffene Betriebe. "Die Bauern können ja nichts dafür", so Präsident Werner Hilse. Er halte auch Zivilklagen gegen die Verursacher für vorstellbar. Der Landvolk-Präsident schließt nicht aus, dass betroffene Betriebe in ihrer Existenz gefährdet sind. Dazu trage auch bei, dass große Discounter wie Aldi Eier komplett aus dem Verkauf genommen haben. Entscheidend sei jetzt, wie lange es dauere, bis das Problem mit den belasteten Eiern gelöst sei, so Hilse. "Nach derzeitigem Stand sind die Bauern unbescholten und vollkommen unschuldig in diese Notlage geraten", sagte auch Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne).

Belgische Lebensmittelbehörde wusste von Fipronil-Verdacht

Unterdessen ist bekannt geworden, dass die belgischen Behörden schon Anfang Juni von einem Fipronil-Verdacht wussten. Dennoch habe die Lebensmittelsicherheitsbehörde sich nach Angaben einer Sprecherin entschieden, den Fall zunächst nicht öffentlich zu machen. Mutmaßlich hatte ein belgischer Hersteller dem Reinigungsmittel das Fipronil beigemischt.

Vier Betriebe in Niedersachsen gesperrt

Derzeit sind vier Betriebe in Niedersachsen gesperrt. Sie sollen mit einem niederländischen Dienstleister zusammengearbeitet haben, der offenbar das mit Fipronil versetzte Reinigungsmittel verwendet hatte. Die Zahl der gesperrten Legehennenbetriebe, bei denen das Gift gefunden wurde, hat nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums bislang nicht zugenommen. Seit Donnerstag werden in den Landkreisen Emsland, Leer und Grafschaft Bentheim in Betrieben Proben genommen. Legehennenhalter Hartmut Lönink musste am Donnerstag 400.000 belastete Eier vernichten.

Der Fipronil-Skandal: Eine Chronologie

Bundesweit untersuchen Prüflabore Eier auf das Insektizid Fipronil. Noch ist unklar, wie viele Millionen Eier in Niedersachsen tatsächlich mit dem Gift belastet sind. mehr

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    Vermarktung von Eiern - Packstellen

    Nur Packstellen dürfen Eier nach Güte und Gewichtsklasse sortieren. Die Packstellen werden vom LAVES Dezernat 43 "Marktüberwachung" zugelassen. Es erteilt auf Antrag jedem Betrieb oder Erzeuger, der über geeignete Räumlichkeiten und die entsprechende technische Einrichtung verfügt, eine Erlaubnis zum Sortieren von Eiern sowie eine Kennummer. Die Erlaubnis kann widerrufen werden, wenn die Voraussetzungen nicht mehr vorliegen.

    Packstellen sind auch hygienerechtlich zuzulassen. Beide Zulassungen können getrennt voneinander erteilt werden. Eine Packstelle darf aber nur betrieben werden, wenn beide Zulassungen erteilt sind. Näheres dazu entnehmen Sie bitte auch dem nebenstehenden "Merkblatt für Packstellenbetreiber"

    Alle sortierten und verpackten Eier sind der Verordnung entsprechend zu kennzeichnen. Spätestens in der Packstelle werden die einzelnen Eier mit dem Erzeugercode versehen.

    Alle GroГџpackungen und Kleinpackungen sind der Verordnung entsprechend auf einer AuГџenseite in deutlich sichtbarer und leicht lesbarer Druckschrift zu kennzeichnen. Anzugeben ist nach Vermarktungsnorm:

    • die Kennummer der Packstelle
    • die GГјteklasse und die Gewichtsklasse
    • das Mindesthaltbarkeitsdatum
    • die Empfehlung an den Verbraucher, die Eier nach dem Kauf bei KГјhlschranktemperatur zu lagern
    • Art der Legehennenhaltung, z.B. Eier aus KГ¤fighaltung

    Die Bedeutung des Erzeugercodes ist in oder auf der Verpackung zu erläutern.

    Nach der Lebensmittelkennzeichnungsverordnung ist auch die Anschrift des Betriebes, der die Eier verpackt hat auf der Verpackung anzugeben.

    In den Packstellen werden, nach Art der Legehennenhaltung getrennt, Bücher über die Ein- und Ausgänge von Eiern geführt. Die Packstellen und deren Buchführung werden vom LAVES regelmäßig geprüft.

    Sortiereinrichtung fГјr Eier in einem landwirtschaftlichen Betrieb

     Antrag auf Zulassung einer Eierpackstelle mit Erläuterungen

    Fipronil-Skandal weit größer als gedacht Niedersachsens Landwirtschaftsminister: „100 Millionen Eier belastet“ – Verunreinigte Lebensmittel noch im Handel

    Das Ausmaß des Skandals um Hühnereier, die mit dem Läusegift Fipronil belastetet sind, ist in Deutschland offenbar weit größer als gedacht. „Es ist davon auszugehen, dass nach Deutschland rund 100 Millionen belastete Eier gelangt sind“, sagte Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne) der WirtschaftsWoche.

    Bislang ging die höchste bekannte Schätzung von bis zu 30 Millionen Eiern aus, die vernichtet wurden. Allein in Niedersachsen, dem größten Eierproduzenten der Bundesrepublik, habe es bislang 18 stille Rückrufe von Lebensmitteln gegeben, große Mengen an verarbeiteten Ei-Produkten seien gesperrt worden.

    Laut Meyer sind demnach nicht alle mit Fipronil verunreinigten Eier auch vernichtet worden. Ein Großteil sei in anderen Produkten verarbeitet worden und immer noch im Handel. „Diese Produkte sind teilweise noch mehr als ein Jahr haltbar. Di e Belastung mit Fipronil bleibt also“, so Meyer. „Laut Bundesagrarministerium kann man ein zu hoch mit Fipronil belastetes Ei soweit verarbeiten und verdünnen, bis im Endprodukt der EU-Grenzwert nicht mehr überschritten wird. In der Lesart des Bundes kann ich also aus einem fünfmal zu hoch belasteten faulen Ei, das für sich genommen nicht verkehrsfähig ist, einfach einen Kuchen backen mit einem Eianteil unter einem Fünftel und diesen dann ganz legal verkaufen“, so Meyer. Deshalb hätten viele Herstelle ihre belasteten Ei-Produkte nie aus dem Handel genommen.

    Grundlage dafür ist eine rechtliche Einschätzung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), die der WirtschaftsWoche vorliegt. Demnach gilt für rohe Eier ein strenger EU-Grenzwert von 0,005 Milligramm Fipronil pro Kilogramm Ei, die sogenannte Bestimmungsgrenze. Ein darüber belastetes Ei gilt nicht mehr als verkehrsfähig. Bei verarbeiteten Ei-Produkten ist das ander s. „Für den Fall, dass Fipronil im verarbeiteten Erzeugnis nicht mehr bestimmt werden kann […] greift das Verkehrsverbot nach §9 Absatz 1 Nummer 3 LFGB für das verarbeitete eihaltige Erzeugnis nicht“, schreibt das BMEL.

    „Aus meiner Sicht drängt sich doch sehr der Eindruck auf, dass es sich dabei um eine Gefälligkeit für einzelne Wirtschaftsunternehmen handelt“, sagte Meyer der WirtschaftsWoche weiter. „Denn schließlich erspart ja ein solches Vorgehen den großen Lebensmittel-Produzenten, Millionen Eier und Ei-Produkte zu vernichten. Auf Grundlage der Einschätzung aus Berlin, die aus niedersächsischer Sicht rechtswidrig ist, drohten uns nun große namhafte Hersteller, deren Produkte gesperrt worden sind, gar mit Klagen.“

    Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU), sagte der WirtschaftsWoche dazu: „Der Bund hat auf Wunsch der Bundesländer seine Auffassung des einschlägigen EU-Rechts mitgeteilt, dem sich dann übrigens a lle Bundesländer, einschließlich Niedersachsen, angeschlossen haben.“ Es seien die Länder, die darüber entschieden, ob ein Rechtsverstoß vorliege, aufgrund dessen Maßnahmen einzuleiten seien.

    Fipronil-Skandal: Niedersachsen kritisiert Krisenmanagement des Bundes - Bundesagrarminister Schmidt kündigt europaweite Maßnahmen an.

    Niedersachsen, das größte Eier-produzierende Land der EU, erhebt im Skandal um mit Fipronil belastete Eier, schwere Vorwürfe gegen die Bundesregierung. Es habe vielerlei Schwierigkeiten im Umgang mit dem Bundesagrarministerium gegeben, sagte Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne) der WirtschaftsWoche. „Da hat der Bundesminister wochenlang nicht reagiert und sprach von regionalem Geschehen. Es war sehr schwierig, mit dem Berliner Landwirtschaftsministerium zusammenzuarbeiten“, so Meyer. Sein Land etwa habe sich sehr früh entschlossen, betroffene Eier-Codes zu veröffentlichen, auch aus den Niederlanden. Das Bundesministerium habe sich dagegen gesträubt, sehe bis heute keine Gesundheitsgefahr, während er zumindest von einer Gefährdung von Kindern ausgehe. „Von Anfang an hat bundesweit eine koordinierende Hand gefehlt. Wir Länder fühlten uns da v om Bund ziemlich im Stich gelassen“, sagte Meyer.

    Er plädiert daher im Interview mit der WirtschaftsWoche für eine europäische Lebensmittelkontrolle. „Die Zusammenarbeit in Deutschland war schlecht, aber auch zwischen Belgien und den Niederlanden gab es Streit – zu Lasten der Verbraucher“, so Meyer. „Da würde ich mir eine starke, koordinierende EU wünschen, die einheitliche Grenzwerte, Rückrufe und Kontrollen festlegt. Eine Europol Verbraucher- und Lebensmittelschutz wäre auch unabhängiger von Unternehmensinteressen.“ Der Verbraucherschutz sei bislang mit dem gemeinsamen europäischen Binnenmarkt nicht mitgewachsen. „So ist der nächste Lebensmittelskandal programmiert“, sagte Meyer.

    Beim CSU-geführten Bundeslandwirtschaftsministerium hält man die Idee einer europäischen Lebensmittelpolizei für nicht praktikabel. „Haltlose – und mit dem EU-Recht unvereinbare – Forderungen bringen uns nicht weiter“, sagte Bundesagrarmini ster Christian Schmidt (CSU) der WirtschaftsWoche: „Die Bundesländer sind für die Durchführung der Lebensmittelüberwachung zuständig. Es sind die zuständigen Länderbehörden, die darüber entscheiden, ob ein Rechtsverstoß vorliegt und aufgrund dessen Maßnahmen einzuleiten sind.“ Das Fipronil-Geschehen habe aber deutlich gemacht, dass der Informationsfluss auf EU-Ebene weiter verbessert werden müsse. „Deshalb haben wir gemeinsam mit Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Österreich die Initiative ergriffen, ein gemeinsames Papier mit Lösungsvorschlägen erarbeitet und dieses Konzept mit konkreten Maßnahmen der EU-Kommission vorgelegt.“

    Dieser Beitrag erschien der WirtschaftsWoche am 17.11.2017.

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    Verbraucherzentrale warnt auch vor Eiern aus Niedersachsen

    Familien mit Kindern sollten vorerst generell auf Eier aus Niedersachsen verzichten, sagt die Verbraucherzentrale. Mit giftigem Insektizid Fipronil belastete Eier sind auch in Bremen im Handel. Tipp des Gesundheitsressorts: Kennung der Eier überprüfen

    Auch Eier aus Niedersachsen sollten vorerst nicht mehr verzehrt werden, rät die Verbraucherzentrale Bremen.

    Im Skandal um verseuchte Eier hat die Vebraucherzentrale Bremen jetzt auch ihr Augenmerk auf Eier aus Niedersachsen gerichtet. Gestern war bekannt geworden, dass nicht nur Eier aus den Niederlanden mit dem Insektizid Fipronil belastet sind. Auch fünf niedersächsische Betriebe wurden vorläufig gesperrt, weil dort ein mit Fipronil versetztes Reinigungsmittel verwendet wurde. Die niedersächsichen Behörden warnen jetzt auch vor dem Verzehr von Eiern dieser niedersächsichen Betriebe. Aktuell betroffen ist die Chargennummer: 1-DE-0357731.

    Die Verbraucherzentrale Bremen geht einen Schritt weiter.

    Da auch Betriebe in Niedersachsen Desinfektionsmittel mit Fipronil verwendet haben, empfehlen wir vorsorglich Familien mit Kindern, vorerst auf niedersächsische Eier zu verzichten. Sie sind auf dem Stempelaufdruck an der Ziffer 03 zu erkennen, die direkt nach dem DE-Kennzeichen folgt.

    Der Wirkstoff wird bei Hunden und Katzen als Mittel zur Bekämpfung von Parasiten eingesetzt. Bei Lebensmittel liefernden Tieren ist die Anwendung verboten. Fipronil ist in Lebensmitteln nicht zugelassen. Der Wirkstoff kann toxisch auf das Nervensystem wirken. Es kann in hoher Dosis Schäden an Leber, Schilddrüse oder Niere verursachen, Haut und Augen reizen sowie Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen auslösen. Die derzeit gemessenen Fipronil-Werte der Eier sind zwar nicht sehr hoch: "Für Erwachsene ist das noch nicht gefährlich", sagte eine Sprecherin des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Wegen Analyseergebnissen in Belgien hatte das BfR allerdings vor einem potenziell akuten Gesundheitsrisiko für Kinder beim Verzehr der Eier gewarnt.

    Der Landkreis Vechta hat unterdessen 800.000 Eier aus den Niederlanden für den Weiterverkauf gesperrt. Ein Importeur aus dem Kreis Vechta hatte Proben der Eier genommen. Die Eier von zwölf verschiedenen Herkunftsfarmen aus den Niederlanden seien mit Fipronil belastet gewesen, teilte der Kreis mit

    Auch in Bremen sind versuchte Eier aufgetaucht

    Gestern hatte bereits das Bremer Ressort für Gesundheit und Verbraucherschutz erklärt, dass verseuchte Eier in Bremen im Umlauf sein könnten. Verbraucher sollten auf jeden Fall die Kennung auf den Eiern überprüfen. Verbraucherschutzsenatorin Eva Quante-Brandt (SPD) warnte vor Eiern mit folgenden Aufdrucken: 0-NL-4310001, 1-NL-4167902, 1-NL-4385701, 1-NL-4339301, 1-NL-4339912, 2-NL- 4385702, 1-NL-4331901, 2-NL-4332601, 2-NL-4332602, 1-NL-4359801.

    Die Bundesländer informieren auf der Internetseite lebensmittelwarnung.de über aktuelle Entwicklungen in dem Skandal. Dort finden sich auch alle Chargennummern, die bislang betroffen sind.

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    Verbraucherzentrale warnt auch vor Eiern aus Niedersachsen

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    Die Verbraucherzentrale Bremen geht einen Schritt weiter.

    Da auch Betriebe in Niedersachsen Desinfektionsmittel mit Fipronil verwendet haben, empfehlen wir vorsorglich Familien mit Kindern, vorerst auf niedersächsische Eier zu verzichten. Sie sind auf dem Stempelaufdruck an der Ziffer 03 zu erkennen, die direkt nach dem DE-Kennzeichen folgt.

    Annabel Oelmann, Vorstand der Verbraucherzentrale Bremen

    Der Landkreis Vechta hat unterdessen 800.000 Eier aus den Niederlanden für den Weiterverkauf gesperrt. Ein Importeur aus dem Kreis Vechta hatte Proben der Eier genommen. Die Eier von zwölf verschiedenen Herkunftsfarmen aus den Niederlanden seien mit Fipronil belastet gewesen, teilte der Kreis mit.

    Auch in Bremen sind versuchte Eier aufgetaucht

    Gestern hatte bereits das Bremer Ressort für Gesundheit und Verbraucherschutz erklärt, dass verseuchte Eier in Bremen im Umlauf sein könnten. Verbraucher sollten auf jeden Fall die Kennung auf den Eiern überprüfen. Verbraucherschutzsenatorin Eva Quante-Brandt (SPD) warnte vor Eiern mit folgenden Aufdrucken: 0-NL-4310001, 1-NL-4167902, 1-NL-4385701, 1-NL-4339301, 1-NL-4339912, 2-NL- 4385702, 1-NL-4331901, 2-NL-4332601, 2-NL-4332602, 1-NL-4359801.

    Die Bundesländer informieren auf der Internetseite lebensmittelwarnung.de über aktuelle Entwicklungen in dem Skandal. Dort finden sich auch alle Chargennummern, die bislang betroffen sind.

    Der Wirkstoff wird bei Hunden und Katzen als Mittel zur Bekämpfung von Parasiten eingesetzt. Bei Lebensmittel liefernden Tieren ist die Anwendung verboten. Fipronil ist in Lebensmitteln nicht zugelassen. Der Wirkstoff kann toxisch auf das Nervensystem wirken. Es kann in hoher Dosis Schäden an Leber, Schilddrüse oder Niere verursachen, Haut und Augen reizen sowie Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen auslösen. Die derzeit gemessenen Fipronil-Werte der Eier sind zwar nicht sehr hoch: "Für Erwachsene ist das noch nicht gefährlich", sagte eine Sprecherin des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Wegen Analyseergebnissen in Belgien hatte das BfR allerdings vor einem potenziell akuten Gesundheitsrisiko für Kinder beim Verzehr der Eier gewarnt.

    Dieses Thema im Programm: Hörfunknachrichten, 2. August 2017, 12 Uhr

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    Eier: Fipronil-Skandal - Auch in Bremen und Niedersachsen belastete Eier aufgetaucht, Warnung

    Familien mit Kinder sollten vorerst verzichten

    Fipronil-Skandal: Verseuchte Eier tauchen auch in Niedersachsen und Bremen auf

    Der Skandal um die verseuchten Eier weitet sich aus. In immer mehr Bundesländern tauchen Eier aus den Niederlanden aus. Aber auch Eier aus deutscher Produktion sind betroffen. In Bremen und Niedersachsen wurde bereits verseuchte Ware entdeckt. Die Verbraucherzentrale Bremen rät genau auf den Stempel zu schauen.

    Mit dem Insektizid Fipronil verseuchte Eier aus den Niederlanden tauchen in immer mehr Bundesländern auf. Millionen mit dem Mittel belastete Eier sind nach Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen gelangt und wurden inzwischen aus dem Handel genommen. Möglicherweise wurden verseuchte Eier aus den Niederlanden auch nach Hessen und Bayern geliefert, wie die Behörden am Mittwochabend mitteilten. Im Bundesland Bremen tauchten ebenfalls belastete Eier auf. Auch Eier aus einem deutschen Betrieb in Niedersachsen wurden positiv auf Fipronil getestet. Der Lebensmittelhändler Rewe und seine Discounttochter Penny nehmen Eier aus den Niederlanden nach eigenen Angaben vorsorglich aus dem Verkauf.

    Verbraucherzentrale Bremen rät Familien mit Kindern vom Verzehr ab

    „Verbraucherinnen und Verbraucher sollten jetzt genau auf ihre Eier-Stempel schauen“, rät Annabel Oelmann, Vorstand der Verbraucherzentrale Bremen. Eier aus Holland seien leicht an dem Aufdruck „NL“ zu erkennen. Da aber auch Betriebe in Niedersachsen Desinfektionsmittel mit Fipronil verwendet haben, empfiehlt die Expertin vorsorglich Familien mit Kindern, vorerst auf niedersächsische Eier zu verzichten. „Sie sind auf dem Stempelaufdruck an der Ziffer 03 zu erkennen, die direkt nach dem DE-Kennzeichen folgt. Chargen, in denen Fipronil nachgewiesen wurde, sind daneben unter www.lebensmittelwarnung.de zu finden.“

    Derzeit prüft der Bremer Senat für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz die Vertriebswege. Verbraucherinnen und Verbraucher sollten überprüfen, ob sie Eier mit den Printnummern: 0-NL-4310001, 1-NL-4167902, 1-NL-4385701, 1-NL-4339301, 1-NL-4339912, 2-NL- 4385702, 1-NL-4331901, 2-NL-4332601, 2-NL-4332602, 1-NL-4359801 eingekauft haben. Diese sollten nicht gegessen, sondern an den Händler zurückgegeben werden.

    Aus Sicht der Verbraucherzentrale Bundesverband muss vor allem die Information der Kunden verbessert werden: „Neben einer zentralen Risikobewertung durch das Bundesinstitut für Risikobewertung brauchen wir zukünftig konkrete Verhaltensempfehlungen im Sinne einer Krisenkommunikation - und zwar bundesweit einheitlich", sagte die Lebenmittelexpertin des Verbands, Jutta Jaksche, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Sie forderte für das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit einen klaren Auftrag der Bundesländer: Die Behörde sollte auf der Website auf der Grundlage einer BfR-Bewertung „klare Handlungsempfehlungen geben und nicht nur die Warnungen der Bundesländer zusammentragen".

    „Dieser Stoff hat nichts in Lebensmitteln zu suchen“

    Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer verlangte eine Null-Toleranz-Politik. „Bei diesem toxischen Stoff gilt die Nulltoleranz. Er hat in Lebensmitteln nichts zu suchen", erklärte der Grünen-Politiker am Mittwochabend. Die Argumentation, für Kinder gehe bei einem Durchschnittskonsum in Deutschland keine Gesundheitsgefahr aus, verharmlose das Problem. Wenn ein Kind mehr Eier esse als durchschnittlich angenommen, sei die tägliche Aufnahmedosis dieses Giftes bereits überschritten.

    Auch bereits verarbeitete Eier können gefährlich sein

    Meyer betonte zudem, dass auch von verarbeitenden Eiern eine Gefahr ausgehe. Mangels Kennzeichnungspflicht bei verarbeiteten Eiern sei die Herkunft der Eier nicht zu erkennen. Verbraucher könnten so belastete Chargen nicht erkennen. „Auch hier gilt die Nulltoleranz. Wer auch immer bewusst oder fahrlässig Mittel zur Schädlingsbekämpfung bei der Lebensmittelherstellung von Eiern und Fleisch verwendet hat, muss unnachgiebig zur Rechenschaft gezogen werden", forderte der Minister.

    Doch nicht nur in den Niederlanden ist die illegale Mixtur des Milbenbekämpfungsmittels Dega-16, die das Fipronil enthält, zum Einsatz gekommen. Bei einem Betrieb in der niedersächsischen Grafschaft Bentheim mit 40.000 Freilandlegehennen wurden nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums Eier mit Fipronil gefunden. Damit sind auch erstmals Eier mit einer deutschen Printnummer betroffen: Das Ministerium warnt vor Eiern mit der Nummer 1-DE-0357731. Vier weitere Betriebe, die Dega-16 erhalten hatten, wurden gesperrt. Als Auslöser des Skandals gilt das Desinfektionsmittel Dega-16, mit dem Blutläuse bei Geflügel bekämpft werden sollen. Darin wurde Fipronil beigemischt, was in der Geflügelzucht nicht verwendet werden darf. Ein belgischer Händler steht im Verdacht, dies getan zu haben.

    Fipronil in Millionen Eiern - auch Salat betroffen

    In Deutschland sind mehr Eier mit dem Insektizid Fipronil belastet und in den Verkauf gelangt als zunächst angenommen. Das teilte Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne) am Freitag bei einer Pressekonferenz mit. Allein über niedersächsische Packstellen seien mehr als zehn Millionen belastete Eier aus den Niederlanden nach Deutschland gelangt. Für alle diese Eier sei ein Rückruf angeordnet worden, so Meyer weiter. "Wir können nicht ausschließen, dass das nicht alles ist. Das sind die Informationen, die uns große Verarbeiter in Niedersachsen geben." Freitagabend sind auch sechs Salatprodukte des Herstellers Neue Mayo Feinkost wegen belasteter Eier zurückgerufen worden. Es handelt sich um die Produkte "Porreesalat Toscana", "Oma's Pellkartoffelsalat" (Mindesthaltbarkeitsdatum: 16. August), "Gosch Sonntagsfrühstück", "Eiersalat klassisch" (18. August), "Hofgut Eiersalat" (16. August) sowie "Hofgut Thunfischsalat" (16. August). Die Salate wurden laut Warnung neben Niedersachsen auch in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein vertrieben.

    Fipronil: So gefährlich sind verseuchte Eier

    Der Skandal um mit Fipronil verseuchte Eier weitet sich aus. Wie gefährlich das Insektizid für Erwachsene und Kinder? Wie lauten die betroffenen Chargen? Das erfahren Sie hier. mehr

    Printnummern im Internet einzusehen

    Ebenso würden laut Meyer nun auch weitere Produkte geprüft, in denen Eier verarbeitet wurden - etwa Nudeln oder Kuchen. Er kritisierte, dass in diesem Fall die Initiative nicht vom Bundesministerium kam, sondern sein Ressort auf Berlin zugehen musste. Verbrauchern riet er, vorsichtig zu sein und sich die Nummern der Eier genau anzuschauen. Bei den betroffenen Chargen gelte nach wie vor "null Toleranz". Die Printnummern der betroffenen Eier aus Niedersachsen lauten 1-DE-0357731, 1-DE-0358001 und 0-DE-0360521. Im Internetportal www.lebensmittelwarnung.de sind alle Printnummern potenziell betroffener Eier zu finden. Die meisten davon stammen aus den Niederlanden.

    Behörden werden in vier Betrieben fündig

    Die Zahl der gesperrten Legehennenbetriebe, bei denen das Gift gefunden wurde, habe zum jetzigen Zeitpunkt nicht zugenommen. Seit Donnerstag werden in den Landkreisen Emsland, Leer und Grafschaft Bentheim in Betrieben Proben genommen. Fündig geworden waren die Behörden bereits in vier Betrieben, die mit einem niederländischen Dienstleister zusammengearbeitet haben, der offenbar ein mit Fipronil versetztes Reinigungsmittel verwendet hatte. Legehennenhalter Hartmut Lönink musste am Donnerstag 400.000 belastete Eier vernichten.

    Vergiftete Eier im Norden

    Mittlerweile sind zwölf Bundesländer in Deutschland vom Eier-Skandal betroffen. Auch nach Schleswig-Holstein sind niederländische Eier geliefert worden, die mit Fipronil belastet sein könnten. Dem Verbraucherschutzministerium in Kiel liegt eine entsprechende Meldung vom Europäischen Schnellwarnsystem für Lebensmittel vor. In Mecklenburg-Vorpommern entdeckte ein Mann in Rostock in einem Supermarkt Eier mit dem betroffenen Kennzeichnungs-Code. Auch Hamburg bleibt von den Lieferungen nicht verschont. Betroffen ist dort etwa ein Großlager in der Umgebung. Die in der Hansestadt zuständigen Bezirke sind laut Gesundheitsbehörde informiert worden.

    Ist auch Geflügelfleisch betroffen?

    Hinweise, dass in Niedersachsen auch von Geflügelfleisch eine Gesundheitsgefahr ausgehen könnte, gibt es laut Meyer derzeit nicht. Dies werde aber untersucht. In Belgien und den Niederlanden seien Nachweise im Fleisch der Legehennen gefunden worden. "Bei den Legenhennen, die wir belastet finden, ist ein menschlicher Verzehr natürlich nicht möglich und findet in der Regel auch nicht statt." Bislang gebe es keine Belege darüber, ob das Mittel auch in Masthühnerbetrieben zum Einsatz kam. "Auch dort wird es nun Untersuchungen geben", erklärte Meyer.

    Aldi nimmt Eier bundesweit aus dem Verkauf

    Auch in Norddeutschland sind giftbelastete Eier in den Handel geraten. Nur aus Mecklenburg-Vorpommern sind bislang keine Fälle bekannt. Der Discounter Aldi verkauft vorerst keine Eier mehr. mehr

    "Überzogene Reaktion" von Aldi?

    Freitagmorgen gab der Discounter Aldi bekannt, dass bis auf Weiteres keine Eier mehr verkauft werden. Rewe und Penny wollen auf einen solchen radikalen Schritt verzichten, meldeten die Unternehmen im Anschluss. Bei Rewe sehe man derzeit "keine Veranlassung" dazu, man beobachte die Entwicklung genau: "Sollten wir im Sinne unserer Kunden zu der Erkenntnis kommen, dass weitergehende Schritte notwendig werden, so werden wir entsprechend reagieren", hieß es bei Rewe. Ganz ähnlich äußerte sich Edeka. Die Eier der Edeka-Eigenmarken würden ausschließlich aus Deutschland stammen. Bislang liege dem Unternehmen kein Nachweis von Fipronil darin vor. Kritik an Aldi kam vom Deutschen Bauernverband: Zum jetzigen Zeitpunkt sei die Maßnahme des Konzerns eine "überzogene Reaktion".

    "Ich teile nicht die Auffassung, jetzt alle Eier aus dem Handel zu nehmen", sagte Meyer. "Wir haben jetzt drei Nummern von mehreren hundert Betrieben." Derzeit meldeten sich viele Betriebe, die nicht mit dem niederländischen Unternehmen zusammengearbeitet hätten.

    Besonders gefährdet: Kinder

    Beim Menschen kann Fipronil in höheren Dosen nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums Haut und Augen reizen sowie zu Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen führen. Schlimmstenfalls bestehe das Risiko einer Schädigung von Organen. Besonders gefährdet könnten Kinder sein, weil sie wegen ihres geringeren Körpergewichts bei der gleichen Verzehrmenge eines Erwachsenen eine höhere Dosis konsumieren.

    Belastete Eier: Verzichten Sie jetzt?

    In Eiern wurde das Insektengift Fipronil gefunden, das eigentlich Flöhe, Läuse und Zecken bekämpfen soll. Essen Sie jetzt keine Eier mehr? Oder lässt Sie das alles kalt? Ihre Meinung! (04.08.2017) mehr

    Meyer fordert harte Strafen

    Agrarminister Meyer sagte weiter, es deute manches darauf hin, dass kriminelle Energie im Spiel ist. "Die Verantwortlichen für diese Gift-Panscherei müssen so schnell wie möglich aus dem Verkehr gezogen und hart bestraft werden", so Meyer. "Nach derzeitigem Stand sind die Bauern unbescholten und vollkommen unschuldig in diese Notlage geraten." Er habe gestern schärfere Kontrollen veranlasst. "Wir werden in den nächsten Tagen und Wochen verstärkt auch mit Eiern verarbeitete Produkte unter die Lupe nehmen", fügte der Minister hinzu. Meyer kritisierte darüber hinaus erneut, dass es keine Kennzeichnungspflicht für verarbeitete Eier gibt: "Hätten wir eine solche Kennzeichnung, wäre es bei Vorkommnissen wie jetzt viel einfacher, die Herkunft von Eiern zurückzuverfolgen." Zudem müsse Fipronil in das bundesweite Rückstandsmonitoring für Lebensmittelkontrollen aufgenommen werden, so der Landwirtschaftsminister.

    Meyer: "Es gilt null Toleranz"

    Mit Blick auf den Eier-Skandal forderte Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer auf NDR Info eine umfassendere Kennzeichnungspflicht für Produkte mit Eiern. (04.08.2017) mehr

    Krisenkonferenz zum Eier-Skandal

    Bund und Länder wollen sich über das weitere Vorgehen im Skandal um die mit dem Insektizid Fipronil belasteten Eier abstimmen. Tagesschau.de berichtet. extern

    Lebensmittelskandale in Deutschland

    Frostschutzmittel im Wein, Dioxin in Eiern, Gammelfleisch: Immer wieder verunsichern Lebensmittelskandale die Verbraucher. Hier eine Übersicht aus den vergangenen drei Jahrzehnten. Bildergalerie

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    Vermarktung von Eiern - Packstellen

    Nur Packstellen dürfen Eier nach Güte und Gewichtsklasse sortieren. Die Packstellen werden vom LAVES Dezernat 43 "Marktüberwachung" zugelassen. Es erteilt auf Antrag jedem Betrieb oder Erzeuger, der über geeignete Räumlichkeiten und die entsprechende technische Einrichtung verfügt, eine Erlaubnis zum Sortieren von Eiern sowie eine Kennummer. Die Erlaubnis kann widerrufen werden, wenn die Voraussetzungen nicht mehr vorliegen.

    Packstellen sind auch hygienerechtlich zuzulassen. Beide Zulassungen können getrennt voneinander erteilt werden. Eine Packstelle darf aber nur betrieben werden, wenn beide Zulassungen erteilt sind. Näheres dazu entnehmen Sie bitte auch dem nebenstehenden "Merkblatt für Packstellenbetreiber"

    Alle sortierten und verpackten Eier sind der Verordnung entsprechend zu kennzeichnen. Spätestens in der Packstelle werden die einzelnen Eier mit dem Erzeugercode versehen.

    Alle GroГџpackungen und Kleinpackungen sind der Verordnung entsprechend auf einer AuГџenseite in deutlich sichtbarer und leicht lesbarer Druckschrift zu kennzeichnen. Anzugeben ist nach Vermarktungsnorm:

    • die Kennummer der Packstelle
    • die GГјteklasse und die Gewichtsklasse
    • das Mindesthaltbarkeitsdatum
    • die Empfehlung an den Verbraucher, die Eier nach dem Kauf bei KГјhlschranktemperatur zu lagern
    • Art der Legehennenhaltung, z.B. Eier aus KГ¤fighaltung

    Die Bedeutung des Erzeugercodes ist in oder auf der Verpackung zu erläutern.

    Nach der Lebensmittelkennzeichnungsverordnung ist auch die Anschrift des Betriebes, der die Eier verpackt hat auf der Verpackung anzugeben.

    In den Packstellen werden, nach Art der Legehennenhaltung getrennt, Bücher über die Ein- und Ausgänge von Eiern geführt. Die Packstellen und deren Buchführung werden vom LAVES regelmäßig geprüft.

    Sortiereinrichtung fГјr Eier in einem landwirtschaftlichen Betrieb

     Antrag auf Zulassung einer Eierpackstelle mit Erläuterungen

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