Eier als Lebensmittel
Ob als Rührei oder Eiersalat, ob im Kuchen- oder Nudelteig, als 4 ½ Minuten Ei oder zu steifem Baiser gebackener Eischnee: Eier stehen in vielerlei Form auf dem menschlichen Speisezettel. Nicht nur bei Gemischtköstlern, auch für viele Vegetarier sind Eier ein regelmäßiger Bestandteil ihrer Ernährung. „Ei ist ein wertvolles, aber verhältnismäßig teures Nahrungsmittel“ lehrte Charlotte Villwock-Bielefeld 1956 in einem Schulbuch für Hauswirtschaftsunterricht und stellt Aufgaben wie: „Berechne wieviel Eier mehr eine Hausfrau ihrer Familie zuführen kann, wenn sie im Sommer 125 Eier à 0,21 DM einlegt, statt im Winter je Ei 0,30 DM zu zahlen?“ Eier sind heute in der Ernährung der meisten Menschen in Europa so selbstverständlich wie allgegenwärtig. Durch große züchterische Steigerung der Legeleistung, optimierte Fütterung und moderne Haltungsformen die ein auf die speziellen Bedürfnisse von Legehennen abgestimmtes Lichtmanagement in den Ställen beinhaltet, ist ein Ei heute ein ganzjährig verfügbares und preiswertes Lebensmittel. Doch wie entstehen Eier, was ist ihr Nutzen auf dem Speiseplan und was mindert ihre Qualität?
Wie entsteht ein Ei
Vögel legen Eier zum Zwecke der Vermehrung. Der Embryo entwickelt sich außerhalb des Körpers der Mutter in der geschützten Umgebung des Eis. Das ist evolutionsbiologisch betrachtet äußerst praktisch. Es ermöglicht zum Beispiel mehrere Küken gleichzeitig zu erbrüten und zu betreuen. Auch wird die Flugfähigkeit des Muttertieres nicht lange durch das Eigewicht beeinträchtigt. Plündern Fressfeinde ein Gelege, können neue Eier gelegt werden.
Während Wildvögel nur zur Brutsaison und wenige Eier legen, ist das Huhn für lange Legeperioden gezüchtet. Ca. 290 Eier pro Huhn und Jahr ist heute realistisch. Noch vor 50 Jahren war die Legeleistung der einzelnen Henne oft nicht einmal halb so hoch und saisonal unterschiedlich. Das bedingte die oben erwähnten Schwankungen im Verbraucherpreis für Eier. Im Winter war das Angebot geringer und der Preis höher.
Wenn eine Henne etwa drei Monate alt ist, verfügt sie je nach Rasse über 1500 bis 2500 Folikelanlagen aus denen sich später Eier bilden können. Nicht alle werden sich zu Eiern entwickeln. Mit etwa 5 Monaten beginnt das Huhn Eier zu legen. Bei Hühnern entwickelt sich nur ein funktionsfähiger Eileiter. Hier bildet sich das Ei, wenn sich ein reifes Follikel als fertiges Dotter vom Eierstock ablöst. Knapp 25 Stunden dauert es, bis aus dem Follikel ein legefertiges Ei geworden ist. Wenn die Dotterkugel aus dem Eierstock an den Eileiter abgegeben wird, lagert sich zunächst das Eiklar an den Dotter an, was mehr als 4 Stunden dauert. In dieser Zeit entstehen durch die Rotation des Eies während der Eibildung im Eiklar die etwas festeren Hagelschnüre, die ab jetzt den Dotter in zentraler Lage halten, wodurch eine gleichmäßige Temperatureinwirkung auf den Embryo während des Brutvorganges gewährleistet werden soll.
Im weiteren Verlauf der Eibildung wird das Ei durch den Eileiter vorangetrieben und passiert anschließend eine Eileiterenge. Nun bilden sich die innere und äußere Schalenhaut, die Dotter und Eiklar umhüllen. Das Ei schiebt sich weiter in Richtung Uterus und erhält nun seine feste Schale in Form von Kalkablagerungen. Zuvor nimmt das Ei aber noch Wasser auf, so dass sich die Schalenhäute mit der Volumenzunahme glätten. Die Schalenproduktion nimmt 12 bis 14 Stunden in Anspruch. Erst im letzten Drittel dieser Zeit bekommt das Ei seine Farbe. Pigmenteinlagerungen in die Kalkstruktur ergeben den „Bräunungsgrad“ eines Eis. Welche Farbe ein Ei hat, ist rassetypisch, variiert aber von Huhn zu Huhn. Vom pigmentlosen weißen Ei bis zu schokoladenbrauner Eierschale ist das Spektrum breit. Im Bereich der Rassegeflügelzucht gibt es auch Hühnerrassen, die grüne Eier legen und sich dabei zwischen Mint und Olivgrün bewegen, aber auch rötliche und sogar bläuliche Varianten kommen vor. Als Konsumeier werden aber in der Regel weiße und hellbraune Eier bevorzugt. Hühner legen ihr Leben lang in etwa dieselbe Eifarbe.
Abbildung 1: Unterschiedliche Eierschalenfarben aus einem Bestand verschiedener und vermischter Hühnerrassen.
Foto: R. Bartel
Zum Abschluss der Eibildung wird die Cuticula gebildet und auf die Kalkschale aufgelagert. Sie schützt das Ei davor, dass Bakterien durch das poröse Kalkmaterial der Schale eindringen können. Über den Uterus des Huhns gelangt das fertige Ei dann in den Enddarm, die Kloake. Das Ei kommt aber nicht mit Kot und Darmbakterien in Kontakt. Zur Eiablage stülpt sich die Scheidenöffnung durch die Kloake nach außen und das Ei wird möglichst im Nest abgelegt. Verschmutzungen entstehen erst nach dem Legevorgang, zum Beispiel wenn die Henne das Ei außerhalb des Nestes gelegt hat oder das Nest nicht sauber ist.
Bereits 30 min nach der Eiablage kommt es zum nächsten Eisprung. Damit kann das Huhn den Takt von etwa einem Ei am Tag einhalten. Moderne Legehennen können heute an mehr als 100 Tagen ohne eine Legepause jeden Tag ein Ei legen. Nach einer solchen sogenannten individuellen Legesequenz legen die Hühner eine Pause von einem Tag ein und beginnen dann die nächste Legesequenz.
In der Natur legen Hühner Eier bis eine bestimmte Gelegegröße erreicht ist. Egal ob all diese Eier befruchtet sind oder nicht, beginnen sie dann, diese zu bebrüten. Im befruchteten Ei kann sich im Verlauf der Brut aus der Keimscheibe ein Küken entwickeln. Da in der modernen Legehennenhaltung in der Regel zusammen mit den Hennen keine Hähne gehalten werden, sind die erzeugten Konsumeier auch nicht befruchtet. Ob befruchtet oder nicht – für den Verbraucher ist da kein haptischer oder geschmacklicher Unterschied.
Hühner brauchen also keinen Hahn in ihrem Umfeld, damit sie Eier produzieren. Dennoch sieht man außerhalb von Zuchtbetrieben vereinzelt Hähne in Legehennenbeständen herumstolzieren. Einzelne Hähne dienen in Legehennenherden nicht zur Motivation, sondern wirken beruhigend auf den Gesamtbestand auch bei großen Tierzahlen. Sie warnen z.B. bei Freilandhaltung vor sich nähernden Fressfeinden und sie reichern die Umwelt an, mit der die Hennen interagieren können. Durch die Aufstallung von Hähnen will man auch erreichen, dass der Auslauf in Freilandhaltungen gleichmäßiger genutzt wird, in dem die Hühner durch den „Schutz“ der Hähne dazu angeregt werden, sich weiter vom Stall zu entfernen.
Aufbau, Inhaltsstoffe und Zusammensetzung
Von außen nach innen besteht das Ei also aus Cuticula, Eischale, zwei Schalenhäuten, dem Eiklar und dem Dotter mit Dottermembran, Keimscheibe und Hagelschnüren. Die kalkhaltige Schale wird in der menschlichen Ernährung nicht verwendet, sie macht etwa 10% des Eigewichtes aus. Die übrigen 90% verteilen sich etwa zu zwei Dritteln auf das Eiklar, ein Drittel macht der Dotter aus.
Die Zusammensetzung von Dotter und Eiklar unterscheidet sich sehr: Der Dotter besteht zu 50%, das Eiklar zu 87% aus Wasser. Der Proteinanteil des Dotters liegt bei etwa 16%, im Eiklar stecken 11,1% Eiweiß. Fette finden sich fast ausschließlich im Dotter, von dem sie fast 32% ausmachen, während im Eiklar deutlich unter einem Prozent Fett enthalten ist. Der Kohlehydratanteil ist mit je unter einem Prozent in beiden Substanzen gering. Mineralstoffe machen im Eigelb 1,7% im Eiklar 0,7% aus.
Tabelle 1: Zusammensetzung von Dotter und Eiklar.
Tabelle 2: Nährwerttabelle mit Inhaltsstoffen (Hühnerei)
Und so ist auch der Kaloriengehalt der Eibestandteile sehr verschieden: Bei einer Verzehrmenge von jeweils 100 Gramm nähme man 1459 Kilojoule beim Eigelb und 202 Kilojoule beim Eiklar zu sich. Der durchschnittliche Brennwert von 100 Gramm essbarem Ei beträgt daher 648 Kilojoule (entspricht 156 kcal).
Da das Ei von der Natur als Nahrungsvorrat für ein sich entwickelndes Küken konzipiert ist, sind alle Vitamine, Mineralstoffe und essenzielle Aminosäuren darin enthalten, die für die Entwicklung von Knochen, Bindegewebe und Organen eines Vogels – hier des Huhns – nötig sind. Das macht Eier in der Natur zu einer attraktiven Beute für Fressfeinde.
Im Hinblick auf den Wert des Eies für die menschliche Ernährung ist daher festzustellen, dass ein Ei Eiweiß (Protein) mit der höchsten biologischen Wertigkeit enthält. Ferner sind alle relevanten Mineralstoffe und darüber hinaus nahezu alle Vitamine und/oder deren Vorstufen enthalten. Eine Ausnahme ist das Vitamin C, es entsteht erst, wenn das Ei bebrütet wird.
Vitamin- und Nährstoffgehalt der Eier hängen zum Teil davon ab, was das Huhn frisst. Inhaltsstoffe können über die Fütterung gefördert werden wie z.B. zur Steigerung des Gehaltes an Omega-3-Fettsäuren.
Kaum veränderbar scheint dagegen der Cholesteringehalt: Etwa 200 mg Cholesterin stecken in einem Hühnerei. Auch die Züchtung kann das nicht beeinflussen: Der Cholesteringehalt von Eiern lässt sich über die Genetik nicht effektiv reduzieren. Cholesterin gehört eben ins Ei, denn es ist für die Entwicklung eines Kükens notwendig. Cholesterin spielt in verschiedenen Stoffwechselprozessen eine Rolle. Es ist Vorstufe zu verschiedenen Hormonen und auch der Gallensäure, außerdem Teil von Plasmamembranen tierischer Zellen.
Cholesterin wird überwiegend vom Körper selbst gebildet. Die Aufnahme von Cholesterin aus der Nahrung ist begrenzt. Überschüssiges Cholesterin wird über den Harn ausgeschieden. Für die menschliche Ernährung war dieser Inhaltsstoff aber über Jahrzehnte hinweg umstritten – und mit ihm das Ei.
Diese Erkenntnisse gelten jedoch schon lang als überholte. Nach aktuellem Wissensstand ist der Verzehr von Eiern für gesunde Menschen unbedenklich. Für Menschen mit genetischer Veranlagung zu Fettstoffwechselstörung empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung den Verzehr von 2 bis 3 Eiern pro Woche.
Unerwünschte Inhaltsstoffe
Eier können Substanzen enthalten, die dort nicht erwünscht sind. Dadurch wird das Ei in einigen Fällen für den menschlichen Verzehr ungeeignet. Auch eher harmlose Geschmacks- und Geruchsabweichungen goutieren Konsumenten nicht. Zu solchen Veränderungen kommt es zum Beispiel, wenn Eier Gerüche aus der Umwelt aufnehmen oder das Futter unausgewogen ist.
Bei braunen Hühnern gab es das Phänomen, dass deren Eier nach Verfütterung von Futter mit Rapsschrotanteilen zum Teil einen fischigen Geruch aufwiesen. Dieser Geruch konnte auf einen genetischen Defekt zurückgeführt werden, bei dem die Aktivität des Enzyms Trimethylaminoxidase stark eingeschränkt wird. In Folge dieser verminderten Enzymaktivität können Hennen, die diesen Gendefekt in sich tragen, den für den Geruch verantwortlichen Stoff nicht abbauen. Dank intensiver Forschung und Züchtungsarbeit ist es Wissenschaftlern der Lohmann Tierzucht GmbH und des Instituts für Tierzucht in Mariensee gelungen, die genetische Ursache für diesen Defekt zu finden und mit Hilfe einer Marker gestützten Selektion herauszuzüchten. Grundsätzlich kann es neben bakteriellen Belastungen auch zu einer Besiedlung der Eischale mit Pilzen kommen. Ist die Eischale bewachsen, zeigt das Ei Stockflecken und riecht muffig.
Chemische Belastung
Hühner können über Fütterung, Materialien in ihrer Umgebung oder durch Medikamente Substanzen aufnehmen, die sich bei der Eibildung im Ei einlagern.
Tiermedikamente, die im Legehennenbestand zum Einsatz kommen, sind darauf getestet, ob sie Rückstände im Fleisch oder den Eiern hinterlassen. Oft gelten bei Medikamenteneinsatz im Nutztierbestand sogenannte Wartezeiten, während derer die behandelten Tiere nicht für den Verzehr geschlachtet oder ihre Produkte dem Handel zugeführt werden dürfen. In so einem Fall werden die Eier also für eine bestimmte Anzahl von Tagen nach der Behandlung verworfen.
Auch aufgrund der Gefahr, Rückstände zu hinterlassen, sind manche Tierarzneien nicht für Legehennenbestände zugelassen. So gibt es zum Beispiel gegen die Kokzidiose, eine häufige Darmerkrankung bei Hühnern, in Deutschland kein für Legehennen zugelassenes Medikament. Hier ist die Prävention durch Impfung derzeit die sicherste Methode, die Tiere gesund und die Eier rückstandsfrei zu halten. Über Futtermittel kann es zu Kontaminationen mit unerwünschten Substanzen kommen wie zum Beispiel Dioxine oder PCB.
Bakterielle Belastung
Die poröse Kalkschale kann für Bakterien passierbar sein. Das ist der Grund, warum Eier nicht gewaschen werden sollten. Im Gegensatz zu den USA ist das Waschen von Eiern, die in den Handel kommen, in der Europäischen Union verboten. Wasser und mechanisches Abreiben zerstören die oberste Schutzschicht des Eis und erleichtern den Durchtritt von Bakterien durch die etwa 10.000 Poren der Kalkschale. Das Innere des Eis ist für viele Bakterien eine hervorragende Nährstoffgrundlage. Über den Konsum roher oder nicht vollständig gegarter Frischeiprodukte können sich Menschen bakterielle Infektionen aus infizierten Eiern zuziehen. Regelmäßige Untersuchungen zeigen aber, dass die Salmonellenbelastung von Eiern in Deutschland relativ gering ist. Bei ordnungsgemäßer Küchenhygiene ist das Risiko einer Salmonellenerkrankung über den Verzehr von Eiern eher gering. Im Übrigen haben intensive Vorbeugemaßnahmen in den Legebeständen in den letzten Jahren zu einer deutlichen Reduktion der Salmonellenvorkommen in der Legehennenhaltung beigetragen.
Deklaration und Klassen
EU-Regelungen und deren Umsetzung in den einzelnen Mitgliedstaaten schreiben vor, welche Kennzeichnungen auf den Eiern vorhanden sein müssen, wenn sie in den Handel gelangen. Anhand der Verpackung und eines Stempels auf den Eiern kann der Verbraucher nachvollziehen, woher sein Ei kommt und in welcher Haltungsform es gelegt wurde. Der sogenannte Erzeugercode setzt sich zusammen aus einer Ziffer für die Haltungsform, einer Länderkennung und der individuellen Betriebsnummer. Damit ist jedes einzelne Ei bis zu dem Stall zurückverfolgbar, in dem es gelegt wurde. Einen Erzeugercode braucht jedes Ei, das roh in der Schale vermarktet wird. Eine Ausnahmeregelung gilt nur für kleine Betriebe/Haltungen, die Eier ab Hof an Endverbraucher abgeben. Schon wer Eier auf den lokalen, öffentlichen Wochenmarkt bringt, muss sie mit einem Erzeugercode kennzeichnen.
Die erste Ziffer des Erzeugercodes benennt die Haltungsform in der das Ei erzeugt wurde, dabei steht die 0 für Eier aus ökologischer Erzeugung, die 1 bedeutet die Eier stammen aus Freilandhaltung und die 2 ist Kennzeichen für Eier aus Bodenhaltung. Mit der 3 sind Eier aus Kleingruppen und Käfighaltung gekennzeichnet. Die konventionelle Käfighaltung ist in der Europäischen Union seit 2012 nicht mehr gestattet (in Deutschland seit 2009). Neue, sogenannte angereicherte Käfigsysteme basieren auf Haltung in kleinen Gruppen mit bis zu 80 Tieren, in denen die Hennen Sitzstangen, Scharrflächen und Einrichtungen zum Staubbaden vorfinden. Auch die Kennzeichnung 3 basiert also auf einer der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung entsprechenden, zugelassenen Haltungsform.
Abbildung 2: Eierkennzeichnung
Quelle: Wilke, WING
Die im Erzeugercode folgenden Buchstaben sind durch Bindestriche hervorgehoben und geben an, in welchem EU-Mitgliedstaat das Ei gelegt wurde, z.B. NL für Niederlande, DE für Deutschland, BE für Belgien, CZ für die Tschechische Republik etc.
Nach der Kennung des Herkunftslandes folgt die Betriebsnummer. Diese setzt sich aus drei Informationen zusammen. Die ersten zwei Ziffern geben das Bundesland an in dem die Eier gelegt wurden, dann folgen vier Stellen für den Betrieb und eine für den Stall. So kann auf den jeweiligen Betrieben genau differenziert werden, aus welcher Herde das Ei stammt.
Die Bundesländer sind von 01 für Schleswig-Holstein bis 16 für Thüringen durchnummeriert (02 = Hamburg, 03 = Niedersachsen, 04 = Bremen, 05 = Nordrhein-Westfalen, 06 = Hessen, 07 = Rheinland-Pfalz, 08 = Baden-Württemberg, 09 = Bayern, 10 = Saarland, 11 = Berlin, 12 = Brandenburg, 13 = Mecklenburg- Vorpommern, 14 = Sachsen, 15 = Sachsen-Anhalt)
Gemäß den Durchführungsbestimmungen hinsichtlich der Vermarktungsnormen für Eier der EU werden Eier grundsätzlich in zwei Qualitätsklassen (A und B) unterteilt. Auf Kleinverpackungen für Eier muss außerdem die Gewichtsklasse angegeben sein. Sie gibt Auskunft darüber wie schwer die einzelnen Eier sind. Bei weniger als 53 Gramm fällt ein Ei in die Klasse S, bis 63 Gramm in M, bis 73 Gramm in L, bei über 73 Gramm ist es ein XL-Ei. Auf der Verpackung ist also S, M, L oder XL angegeben.
Eier, die an Endverbraucher verkauft werden, sind in der Regel Güteklasse A. Diese müssen bis zum Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums (28 Tage nach dem Legen) folgende Qualitätsmerkmale aufweisen: Die Schale und die Kutikula müssen unverletzt und sauber sein. Sie darf auch nicht gewaschen oder die sonst wie mechanisch gereinigt werden.
Eier der Güteklasse A müssen frisch sein, was bei einer Luftkammerhöhe von maximal 6 mm gewährleistet ist. Grundsätzlich sollten Eier nicht bei Temperaturen unterhalb von 5 Grad Celsius aufbewahrt werden. Außerdem sind Eier vor größeren Temperaturschwankungen zu schützen. Der Eiinhalt von Güteklasse A Eiern darf keine Ein- und Auflagerungen z.B. Blut oder Fleischflecken aufweisen. Diese kommen gelegentlich in Eiern als kleine rotbräunliche Verfärbung vor. Bei diesen Flecken oder Klümpchen handelt es sich nicht um ein sich entwickelndes Küken sondern um Einschlüsse im Ei, die im Eierstock der Henne geschehen sind, z.B. durch geplatzte Blutgefäße. Verpackungsbetriebe können betroffene Eier über ein Durchleuchtungsverfahren aussortieren.
Außerdem dürfen Eier der Güteklasse A keinerlei Fremdgerüche aufweisen. Klasse B sind Eier, die für die industrielle Verarbeitung bestimmt sind, hierzu gehören auch Eier ab dem 22. Tag nach Legedatum.
Was außerdem noch auf einem Eierkarton stehen muss: Wie viele Eier darin sind und eine Packstellen-Nummer. Die Packstellennummer enthält wie der Erzeugercode ein Länderkürzel, die Ziffern für das Bundesland und eine Betriebsnummer. So kann die Firma identifiziert werden, bei der die Eier sortiert und verpackt wurden. Auch diese Nummern sind EU-weit rückverfolgbar.
Abbildung 3 a und b: Kennzeichnungen auf Eierverpackungen
Fotos: R. Bartel
Für Eier gilt eine Mindesthaltbarkeit von 28 Tagen. An Endverbraucher verkaufen darf sie der Erzeuger oder der Handel nur innerhalb von 21 Tagen ab Legedatum. Die Eier müssen bis zum 3. Tag verpackt sein. Spätestens ab dem 18. Tag ist im Handel Kühlung im Temperaturbereich von 5 bis 8°C zwingend erforderlich.
Wenn es keine Schachtel gibt – die Eier also z.B. lose an einem Marktstand angeboten werden – können die Pflichtangaben auch auf einem Schild oder mittels eines begleitenden Zettels für den Verbraucher offengelegt werden. Auch hier müssen Güte- und Gewichtsklasse, Haltungsform, Mindesthaltbarkeitsdatum und Erzeugercode nachvollziehbar sein.
*Die Autorin ist freie Wissenschaftsjournalistin und wohnt in Syke
Brade, Wilfried: Eiererzeugung und Legehuhnzüchtung in der ehemaligen DDR und den neuen Bundesländern, Berichte über Landwirtschaft – Zeitschrift für Agarpolitik und Landwirtschaft, August 2014, ISSN 2196-5099, Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (Hrsg).
Brade, Wilfried; Flachowsky, Gerhard; Schrader, Lars (Herausgeber) (2008): Legehuhnzucht und Eiererzeugung – Empfehlungen für die Praxis, Johann Heinrich von Thünen-Institut in Kooperation mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Braunschweig, ISSN: 0376-0723, ISBN: 978-3-86576-047-0
Deutsche Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie (DFA), Garching (Hrsg.)(2009): Lebensmitteltabelle für die Praxis, 4 Auflage., Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart.
Lobitz, R. et al, aid (2014): Eier, aid Infodienst, Bonn, ISBN 978-3-8308-1111-4, 14. Auflage
Redmann, Th.; Behr, K.-P.; Reetz, G.: Reproduktion und Brut in Siegmann, O.; Neumann, U. (2012): Kompendium der Geflügelkrankheiten; 7. Auflage, Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH.
Villwock-Bielefeld, Charlotte (1956): Unsere Nahrungsmittel, Verlag Handwerk und Technik GmbH, Hamburg.
Lebensmittel-Skandal: Schwindel um Bio-Eier: Was lassen wir uns noch alles gefallen?
Schwindel um Bio-Eier: Was lassen wir uns noch alles gefallen?
Erst der Pferdefleisch-Skandal, jetzt die Bio-Eier, die gar keine sind - wir Verbraucher wurden lange genug für dumm verkauft. Höchste Zeit, dass wir uns wehren.
Weil wir Massentierhaltung nicht gut finden, kaufen wir Bio- oder Freiland-Eier und kochen damit Gemüseauflauf. (Der Appetit auf Fleisch ist uns ja schon länger vergangen). Den letzten Bissen noch im Mund, erfahren wir, dass uns Millionen falsch deklarierter Bio-Eier untergejubelt wurden.
Aber das reicht nicht. An unserer Landwirtschaft muss sich grundsätzlich etwas ändern, wenn wir uns nicht weiter von einem Skandal zum nächsten hangeln wollen.
Initiativen gegen Massentierhaltung und für Verbraucherschutz
Bei der Albert-Schweitzer-Stiftung, einer politisch und weltanschaulich ungebundenen Tierschutzorganisation, können Sie eine Petition gegen Massentierhaltung an den Deutschen Bundestag unterschreiben. Einfach Adresse eintragen und abschicken. So viel Zeit hat jeder: http://albert-schweitzer-stiftung.de
Text: Monika Herbst
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Aktuelle Informationen zur Fipronil-Belastung von Eiern
Fipronil ist ein Phenylpyrazol und wird vielfach als Pflanzenschutzmittel und Biozid genutzt. In der Tiermedizin wird es als Mittel gegen Flöhe und Zecken bei Hunden und Katzen eingesetzt. Die Anwendung bei lebensmittelliefernden Tieren ist nicht erlaubt.
Das Biozid Fipronil ist ursprünglich in Eiern aus Belgien und den Niederlanden und mittlerweile auch vereinzelt in deutschen Eiern nachgewiesen worden. In Belgien und den Niederlanden wird derzeit die genaue Ursache für die Verunreinigung von Eiern mit Fipronil ermittelt. Im Fokus der Ermittlungen steht das Reinigungsmittel „Dega 16“ für Hühnerställe, das unzulässig mit Fipronil versetzt worden sein soll. Betroffene Eier wurden unter anderem auch nach Deutschland geliefert, teilweise gelangten möglicherweise belastete Eier in den Handel. Betroffen sind alle Bundesländer.
Gesundheitliche Bewertung: Gefährdung unwahrscheinlich
Vor diesem Hintergrund hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) eine Risikobewertung erstellt. Auf Grundlage der Stellungnahme des BfR sind bei Gehalten bis 0,72 mg/kg Ei keine akuten gesundheitlichen Risiken zu erkennen. Auch für den langfristigen Verzehr ist bei den in Deutschland gemessenen Fipronil-Gehalten eine Gesundheitsgefährdung nach Angaben des BfR unwahrscheinlich. Es ist bei normalem Verzehr somit nicht von einem gesundheitlichen Risiko auszugehen. Dies gilt auch für Kinder als besonders sensible Verbrauchergruppe. Weiterführende Informationen zur Risikoeinschätzung des BfR sind im Artikel Fragen und Antworten zu Fipronilgehalten in Lebensmitteln tierischen Ursprungs des BfR zusammengefasst und unter folgendem Link abrufbar:
Umfangreiche Ermittlungen in Bayern
Am 2. August 2017 wurden dem LGL erstmals Lieferwege mit Fipronil belasteter Eier nach Bayern kommuniziert (https://www.lgl.bayern.de/presse/detailansicht.htm?tid=802098). Rücknahmen belasteter Eier und Verarbeitungsprodukte werden in Bayern behördlich überwacht. Zudem werden fortlaufend Vertriebswege betroffener Produkte in Bayern ermittelt und die Ergebnisse an die zuständigen Behörden kommuniziert.
Die Kommunikation im aktuellen Fall erfolgt überwiegend über das EU -Schnellwarnsystem (RASFF ) bzw. über die jeweiligen Länderkontaktstellen des Systems. Das LGL erfüllt die Aufgabe der bayerischen Schnellwarnkontaktstelle. Falls Bayern betroffen ist, informiert die Kontaktstelle die zuständigen Behörden sowie das StMUV über die eingegangenen Informationen und koordiniert die erforderlichen Maßnahmen, z. B. Rücknahmeüberwachungen durch die Vor-Ort-Behörde, Ermittlung weiterer Vertriebswege, Betriebskontrollen. Werden in Bayern weitere Vertriebswege sowie Maßnahmen eines bayerischen Unternehmens (Hersteller, Importeur, Großhändler) bekannt, so werden diese Ergebnisse über die zuständigen bayerischen Vollzugsbehörden an das LGL berichtet, dort gesichtet und weitergeleitet. Ebenso wird verfahren, wenn in Bayern Befunde über gegenständliche Produkte festgestellt werden.
Das EU -Schnellwarnsystem dient dazu, Risiken, die von Lebens- und Futtermitteln oder Verbraucherprodukten ausgehen sowie die damit verbundenen Informationen, z. B. die Art und Herkunft der Produkte, die Vertriebswege, oder amtlich angeordnete Maßnahmen, unmittelbar an andere Bundesländer oder EU -Mitgliedstaaten zu kommunizieren.
Weitere Informationen zum Schnellwarnsystem:
Printnummern
Die von den niederländischen Behörden gemeldeten Printnummern von Eiern, in denen Fipronil nachgewiesen wurde, finden sich unter dem folgenden Link:
Informationen über Printnummern, die alle Bundesländer gelistet haben, finden sich auf dem Portal www.lebensmittelwarnung.de unter dem Direktlink:
Weitere Ermittlungen zu Vertriebswegen und zur Weiterverarbeitung laufen.
Bisher keine Hinweise von Vollzugsbehörden auf Einsatz von Dega 16
Zusätzlich zur Ermittlung der Vertriebswege und Überwachung der Rücknahmen werden bereits seit KW 31 Geflügelgroßbetriebe in Bayern durch die Behörden kontrolliert. Bislang haben die für die Ermittlungen zuständigen Vollzugsbehörden keine Hinweise darauf gegeben, dass das Desinfektionsmittel "Dega 16" in bayerischen Geflügelgroßbetrieben zum Einsatz kam. Ebenso ergaben die Kontrollen bislang keine Hinweise auf Kontakte der bayerischen Geflügelgroßbetriebe zu dem niederländischen Unternehmen, das dieses Mittel vertrieben hat. Dega 16 steht im Verdacht, im europäischen Ausland unzulässig mit der Chemikalie Fipronil versetzt und dann rechtswidrig in Hühnerställen angewendet worden zu sein.
Untersuchungen von Lebensmitteln: Von Eiern Гјber Nudeln bis hin zu Legehennen
Im Sinne des vorbeugenden Verbraucherschutzes untersucht das LGL unter anderem bayerische Eier (roh, pasteurisiert, gekocht und gefärbt), Flüssigei-Produkte, Produkte mit hohem Eigehalt und Fleisch von Legehennen auf Fipronil.
Abbildung 1: Untersuchung von Eiern im Labor
Erste Proben aus Betrieben, die mit Eiern aus den Niederlanden beliefert wurden, hat das LGL bereits abschließend untersucht: In zwei von 28 Eiproben wurde Fipronil mit Konzentrationen von 0,31 mg/kg Ei und 0,36 mg/kg Ei festgestellt. Bei beiden Proben handelte es sich um die Printnummer 1-NL-4402101. Bei beiden Gehalten ist bei normalem Verzehr nicht von einem akuten gesundheitlichen Risiko auszugehen. Die entsprechende Printnummer ist auf dieser Seite veröffentlicht.
Zusammengefasste Untersuchungsergebnisse stellt das LGL der Г–ffentlichkeit in folgender Tabelle zur VerfГјgung:
(z. B. Omelette, gekochte und gefärbte Eier,
pochierte Eier, pasteurisiertes Flüssigei, Eipulver, Teigwaren und Nudelteig, Soßen/Aufstriche, Eierlikör, Backmischungen)
Zusätzlich wurde zwischen Bund und Ländern ein bundesweites Überwachungsprogramm zu Verarbeitungsprodukten vereinbart, die mehr als 5 Prozent Ei beinhalten. Das LGL wird sich hier mit rund 40 Proben einbringen. Dabei ist unter anderem die Überprüfung von Teigwaren, Nudelteig, Eierkuchen sowie Eierlikör vorgesehen. Der Schwerpunkt soll auch hier auf bayerischen Produkten liegen. Die Einzelheiten dazu werden gerade zwischen Bund und Ländern abgestimmt.
Bisherige Untersuchungen des LGL auf Fipronil
Bereits seit Langem untersucht das LGL pflanzliche Lebensmittel routinemäßig auf Fipronil/Fipronil-sulfon. In den letzten zehn Jahren wurde lediglich in neun von über 20.000 Proben Fipronil und/oder Fipronil-sulfon nachgewiesen. Dabei handelte es sich ausschließlich um Proben aus dem nicht-europäischen Ausland. Drei der Proben waren auf Grund einer Höchstgehaltsüberschreitung von Fipronil zu beanstanden (letztmals 2012). Die Gehalte betrugen 0,018 mg/kg , 0,025 mg/kg und 0,071 mg/kg).
Bei tierischen Lebensmitteln war Fipronil/Fipronil-sulfon im Gegensatz zu pflanzlichen Lebensmitteln nicht im Monitoring-Untersuchungsspektrum enthalten. Die Vorgaben für Monitoringprogramme werden vom Bund in Abstimmung mit den Ländern entwickelt. Da Fipronil/Fipronil-sulfon bisher kein relevantes Problem in der EU darstellte, wurde es in tierischen Lebensmitteln nicht untersucht. Weiterführende Informationen zum Monitoring finden sich unter:
Eier in Thüringen Debatte um Kennzeichnungspflicht eierhaltiger Lebensmittel
Hauptinhalt
Die Forderung der Grünen nach einer Kennzeichnungspflicht für eierhaltige Lebensmittel wird in Thüringen unterschiedlich bewertet. Der Bund für Umwelt- und Naturschutz Thüringen befürwortet eine umfassende Kennzeichnungspflicht, der Thüringer Bauernverband und vor allem kleinere Lebensmittelproduzenten stehen der Forderung kritisch gegenüber. Und während die Thüringer Verbraucherzentrale über Anrufe vieler besorgter Bürger berichtet, versucht das Thüringer Gesundheitsministerium die Wogen zu glätten: Eier und auch eierhaltige Lebensmittel könnten weiterhin unbedenklich gegessen werden.
von Gerd Nettelroth, MDR THÜRINGEN
Der Referent für Tierische Erzeugung beim Thüringer Bauernverband, Stefan Blöttner, sagte MDR THÜRINGEN, diese Forderung der Grünen sei dem Wahlkampf geschuldet. Schärfere Richtlinien würde die heimische Produktion verteuern. Vor dem Hintergrund des Preis-Dumpings würde das dazu führen, dass heimische Produzenten ins Ausland abwandern, weil sie durch die höheren Produktionskosten nicht mehr wettbewerbsfähig wären, so Blöttner weiter. Er empfehle jedem Verbraucher, regional und saisonal einzukaufen.
Neuer Abschnitt
Fragen und Antworten Wie gefährlich sind Fipronil-Eier?
Fragen und Antworten: Wie gefährlich sind Fipronil-Eier?
Zudem sollten die Verbraucher auf das Qualitätssiegel "Geprüfte Qualität aus Thüringen" achten. Damit sei sichergestellt, dass 90 Prozent der verarbeiteten Rohstoffe aus Thüringen stammen - auch die Eier, die in Teigwaren, Salaten oder Kuchen verarbeitet würden (90 Prozent deswegen, weil nicht alles in Thüringen wächst, z.B. Pfeffer). Die Verbraucher müssten sich entscheiden: entweder heimische Produkte zu etwas höheren Preisen und dafür klare Herkunftsangaben zu den verarbeiteten Rohstoffen kaufen, oder Billigprodukte mit teilweise unklarer Herkunft der Inhaltsstoffe konsumieren.
Eier werden aus anderen Ländern importiert
Nach Angaben des Bauernverbandes werden in Deutschland deutlich mehr Eier verbraucht als produziert. Die Folge ist, dass Eier - auch aus nicht EU-Ländern - importiert werden müssen. Bei denen bestehe dann auch keine Kennzeichnungspflicht. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden im letzten Jahr in Deutschland von Höfen mit mehr als 3.000 Hennenhaltungs-Plätzen knapp 12 Milliarden Eier produziert. Die "Bonner Marktinfo Eier und Geflügel" kommt insgesamt auf 13,1 Milliarden Konsumeier. Das entspricht rund 65 Prozent aller in Deutschland verbrauchten Eier. Weitere rund sieben Milliarden Eier (rund 35 Prozent des Gesamtverbrauchs in Höhe von 20,1 Milliarden Eiern) wurden importiert, von denen rund fünf Milliarden Eier aus den Niederlanden kamen.
Vor allem kleinere Lebensmittelhersteller sehen eine Kennzeichnungspflicht für eierhaltige Lebensmittel kritisch. Nach Einschätzung der Wolfersdorfer Geflügel GmbH im Saale-Holzlandkreis - ein Familienbetrieb mit Standorten in Thüringen und Bayern, der Eier und Nudeln produziert - würde das die Produkte deutlich teurer machen. Gerade für kleine Produzenten sei der höhere Aufwand nicht finanzierbar. Da der Betrieb aber nur Eier aus Eigenproduktion verwende, sei der Herkunftsnachweis der Eier dort kein Thema. Auch würden die Ställe noch selbst gereinigt und nicht von Fremdfirmen. Somit sei ausgeschlossen, dass Insektizide wie Fipronil in die Ställe gelangen könnten.
BUND fordert vollständige Kennzeichnungspflicht
Die Großbäckerei Thoks in Waltershausen will sich nicht näher zum Thema Kennzeichnungspflicht und zur Herkunft der verarbeiteten Eier äußern. Wie das Qualitätsmanagement des Unternehmens MDR THÜRINGEN auf Anfrage mitteilte, ist die Herkunft der Eier zwar lückenlos bekannt, zudem wird die Produktion ständig überwacht. Damit sei sichergestellt, dass keine Eier aus belasteten Betrieben verarbeitet würden. Über Betriebs-Interna werde jedoch keine Auskunft gegeben. Auch die Thüringer Teigwaren GmbH hält sich bedeckt. Auf Anfrage von MDR THÜRINGEN hieß es, Fragen würden nur schriftlich und nach Terminvereinbarung beantwortet.
Die Born Senf und Feinkost GmbH teilte MDR THÜRINGEN mit, derzeit gebe es in Sachen Kennzeichnungspflicht interne Gespräche in der Geschäftsleitung. Dabei gehe es vor allem darum, wie der lückenlose Herkunftsnachweis beim verwendeten Flüssigei dem Verbraucher transparent gemacht werden kann.
Der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) plädiert hingegen für eine umfassende Kennzeichnungspflicht eierhaltiger Lebensmittel wie Salate, Teigwaren oder Kuchen. Der Thüringer Landesgeschäftsführer des BUND, Burkhard Vogel, sagte MDR THÜRINGEN, der Verbraucher habe ein Recht darauf zu erfahren, woher Inhaltsstoffe der Lebensmittel kommen. Der Herstellungsprozess müsse komplett dokumentiert werden. Die gesetzlichen Bestimmungen müssten entsprechend geändert werden - das fordere der BUND schon seit Jahren. Ziel müsse mehr Transparenz für den Verbraucher bei der Lebensmittelproduktion sein.
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Lebensmittelwarnung Fipronil-Eier in Thüringen
Fipronil-Eier in Thüringen
Vor diesen Produkten warnt das Bundesamt für Verbraucherschutz.
Verbraucherzentrale schaltet Bürger-Telefon frei
Wie die Verbraucherzentrale MDR THÜRINGEN mitteilte, wird am Dienstag ein Bürger-Telefon geschaltet. Unter der Nummer 0361/5551425 könne sich Jedermann über den Stand der Dinge informieren. Die Verbraucher könnten zudem nachvollziehen, woher die gekauften Eier stammen. So könnten die Eier am Code erkannt werden und diese Codes seien auch auf der Internetseite der Verbraucherzentrale und auch bei Lebensmittelwarnung.de veröffentlicht. Dort sollte man schauen, ob die Eier darunter sind und dann könnten diese entsprechend zurück gegeben werden. Dann bekomme der Kunde entsprechenden Ersatz oder das Geld zurück.
Bürger-Telefon der Verbraucherzentrale Die Telefonnummer 01361/5551425 informiert ab Dienstag über Eier.
Das Gesundheitsministerium sagte MDR THÜRINGEN, seit dem Wochenende sei bekannt, dass Eier aus den Niederlanden, die aus potentiell belasteten Betrieben stammen, auch in Deutschland an Ei-Produkte-Herstellungsbetriebe geliefert wurden. Das heißt Betriebe, die aus Eiern Eimasse, Eipulver oder Flüssigei herstellen. Doch solche Betriebe gebe es in Thüringen gar nicht. Ob die Ei-Produkte allerdings an Produzenten eierhaltiger Lebensmittel in Thüringen geliefert wurden, sei noch unklar. Die Ermittlungen seien noch längst nicht abgeschlossen. Eier und auch eierhaltige Lebensmittel könnten jedoch unbedenklich gegessen werden, weil die Fipronil-Konzentrationen in den belasteten Eiern sehr gering sei und unterhalb der zulässigen Höchstgrenze liegen.
Läusegift Fipronil war Reinigungsmittel beigemischt
Die Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring Eckhard und der Thüringer Verbraucherschutzminister Dieter Lauinger (Grüne) hatten eine Kennzeichnungspflicht für alle eierhaltigen Lebensmittel gefordert. Zudem forderte die Partei eine "rückhaltlose Aufklärung" des Skandals, bessere Auskünfte für Verbraucher sowie ein umfassendes Verbot des Insektizids Fipronil in der gesamten Landwirtschaft.
Das Schädlingsbekämpfungsmittel, ein Kontaktgift gegen Hautparasiten wie Tierläuse, Milben, Zecken, Schaben und Flöhe, wurde vermutlich von einem belgischen Hersteller dem zur Verwendung in der Hühnerzucht und -produktion zugelassenen Desinfektions- und Reinigungsmittel Dega-16 aus Eukalyptusöl, Menthol und anderen ätherischen Ölen zur "Produktverbesserung" beigemischt und ist über das Hühnerfutter, Haut und Federn in die Nahrungskette gelangt.
Über dieses Thema berichtet MDR THÜRINGEN auch im Programm: MDR THÜRINGEN JOURNAL | 07.08.2017 | 19:00 Uhr
MDR THÜRINGEN - das Radio | Nachrichten | 07.08.2017 | 19:00 Uhr
Quelle: MDR THÜRINGEN
Zuletzt aktualisiert: 08. August 2017, 09:56 Uhr
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08.08.2017 17:06 Ina 2
07.08.2017 20:14 Wahrheit 1
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Fipronil-Skandal Kontroll-Verein: Deutsche Eier wieder unbedenklich
Kontroll-Verein: Deutsche Eier wieder unbedenklich
Lebensmittelwarnung Fipronil-Eier in Thüringen
Fipronil-Eier in Thüringen
Vor diesen Produkten warnt das Bundesamt für Verbraucherschutz.
Lebensmittel eier
Beim Kochen sind Eier unabdingbar. Egal, ob es sich um Eierspeisen wie Pfannkuchen handelt, um Kuchen oder ganz klassisch um das Frühstücksei. Eier sind in den unterschiedlichsten Variationen zuzubereiten, sind vielseitig, gesund und lecker. Dabei achten immer mehr Menschen auf die Herkunft der Eier, denn Eier von glücklichen Hühnern schmecken gleich noch einmal so gut. Gutes Futter und gute Haltung machen sich eben auch in der Qualität bemerkbar.
Glückliche Hühner sorgen für gute Qualität
Im Edeka Onlineshop sind Eier aus verschiedener Herkunft zu bestellen. So kommt es natürlich ganz besonders auf die Haltung der Hühner an. Dabei werden natürlich Eier aus Biohaltung angeboten, aber auch Eier aus Bodenhaltung und Eier aus Freilandhaltung sind im Onlineshop von Edeka zu bestellen. Denn Hühner lieben es zu scharren und im Freien zu leben. So können Eier Bodenhaltung und Eier Freilandhaltung besonders den Bedürfnissen der Tiere entgegen kommen. Dann kann man beim Verzehr gleich das gute Gefühl haben, den Tieren und der Umwelt etwas Gutes zu tun. Selbstverständlich werden gerade die empfindlichen Eier vom Edeka Lieferservice besonders umsichtig verpackt und vorsichtig verschickt – buchstäblich behandelt wie ein rohes Ei.
Blutdrucksenkende Lebensmittel im Detail: 13. Eier
In diesem Teil der Serie geht es um das Lebensmittel Eier und deren blutdrucksenkende Wirkung. Eier wie alle anderen Lebensmittel dieser Serie haben Inhaltsstoffe, die die Senkung von Bluthochdruck auf natürliche Weise begünstigen. Bei Eiern ist die blutdrucksenkende Wirkung aber mit Vorsicht zu genießen. Lesen Sie diesen Ratgeber-Beitrag genau durch, um nicht das Gegenteil zu bewirken.
Ein Vorteil, diese gesunden Lebensmittel dieser Serie in Ihren Speiseplan mit einzuplanen, ist, dass diese Lebensmittel im Gegensatz zu Medikamenten keine Nebenwirkungen haben. Doch nun zu der Wirkung von Eier auf Ihren Blutdruck und wie Sie diesen damit senken können.
Wieso Eier Ihren Blutdruck senken können?
Bei einer vom Universitätsklinikum Dresden durchgeführten Forschung, fanden die Forscher heraus, dass die Patienten, die unter anderem an Bluthochdruck litten, von den Etherphospholipide genannten Fette im Blut hatten. Sie nehmen an, dass dies eine Ursache für Bluthochdruck sein kann. Diese Mangelerscheinungen können durch den Verzehr von Eiern behoben werden und so den Blutdruck senken. Eier sollten allerdings nur von Menschen verzehrt werden, die nicht an Arteriosklerose leiden. Weiterhin wurde festgestellt, dass das Eiweiß RVPSL, das in Eiern enthalten ist, die Wirkung des Enzyms ACE einschränkt, das auch hohen Blutdruck verursacht und somit wiederum den Blutdruck senkt. Ein Ei hat etwa 80 Kalorien und enthält 6 Gramm Fett und 220 Milligramm Cholesterin. Ein Ei enthält außerdem die Vitamine A, D,E und K und B-Vitamine, und die Mineralstoffe Kalzium und Eisen. Wegen des hohen Cholesterinanteils sollten Eier nicht zu häufig auf dem Speiseplan stehen. Außerdem ist zu bedenken, dass Eier ohnehin schon in vielen Lebensmitteln wie in Nudeln oder in Kuchen und Keksen stecken.
Das müssen Sie über Eier wissen
Eier sind das ganze Jahr über erhältlich. Sie sollten sie möglichst frisch essen, vor allem in Speisen mit rohen Eiern wie Mayonnaise oder Tiramisu sollten Eier wegen der Salmonellen-Gefahr frisch sein. Sie können testen, wie frisch ein Ei ist, indem Sie es in ein Glas mit Wasser legen. Ein frisches Ei bleibt am Boden, ein etwas älteres Ei steht schief im Wasser und ein Ei von über zwei Wochen schwimmt an der Oberfläche. Sie können ein Ei bei Zimmertemperatur bis zu 18 Tage lagern. Es ist jedoch besser Eier sofort in den Kühlschrank zu geben. Je älter ein Ei ist, desto besser eignet es sich zum Kochen, Braten oder zur Verwendung beim Backen.
Wie bauen Sie mehr Eier in Ihren Alltag ein?
Eier sind im Ernährungsplan sehr vielseitig einsetzbar. Zum Frühstück kann man sie als Omelett, Spiegelei, Rührei oder, pochiert zubereiten. Zum Mittagessen könnte es ein Bauernomelette, Senfeier oder Spiegelei mit Spinat geben. Halbierte gefüllte Eier, für die Sie die Eifüllung mit den verschiedensten Zutaten zubereiten können, eignen sich gut für kalte Platten oder als Vorspeise. Für gefüllte Eier halbieren Sie das Ei in der Länge und lösen das Eigelb heraus. Dann mischt man das Eigelb mit Mayonnaise, Ketchup, Frischkäse mit Sardellen- oder Gemüsepaste und vermischt diese mit den Eigelb. Man kann klein gehackte Kräuter, klein gehackte Gewürzgurken, aber auch knusprig gebratenen Speck und ähnliches hinzugeben. Nachdem diese Zutaten unter die Eiermasse gemischt wurden, füllt man die Eiweiß-hälften mit dieser Masse und garniert das ganze dann noch nach Belieben. In Bezug auf den Einsatz von Eiern ist Ihrer Phantasie keine Grenze gesetzt. Sie sind ein sehr beliebtes und vielseitig verwendbares Lebensmittel.
Eier können sehr vielseitig verwandt werden und sollten immer ein Bestandteil Ihrer Ernährung sein. Eier können auch gut in Rezepten mit anderen Lebensmitteln in dieser Serie genutzt werden. Wenn Sie alle diese Lebensmittel regelmäßig essen, sollten Sie bald eine Verbesserung Ihrer Blutdruckwerte feststellen. Um dem noch mehr nach zu helfen, sollten Sie auch Ihre anderen Angewohnheiten entsprechend ändern. Sie sollten nicht rauchen und Alkohol so weit wie möglich meiden. Statt dessen sollten Sie viel Bewegung und Sport in Ihren Alltag bringen. Sie sollten sich ein gutes Blutdruckmessgerät anschaffen, damit Sie Ihren Blutdruck regelmäßig kontrollieren können. Bei Auffälligkeiten sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen.
Eier in Thüringen Debatte um Kennzeichnungspflicht eierhaltiger Lebensmittel
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Die Forderung der Grünen nach einer Kennzeichnungspflicht für eierhaltige Lebensmittel wird in Thüringen unterschiedlich bewertet. Der Bund für Umwelt- und Naturschutz Thüringen befürwortet eine umfassende Kennzeichnungspflicht, der Thüringer Bauernverband und vor allem kleinere Lebensmittelproduzenten stehen der Forderung kritisch gegenüber. Und während die Thüringer Verbraucherzentrale über Anrufe vieler besorgter Bürger berichtet, versucht das Thüringer Gesundheitsministerium die Wogen zu glätten: Eier und auch eierhaltige Lebensmittel könnten weiterhin unbedenklich gegessen werden.
von Gerd Nettelroth, MDR THÜRINGEN
Der Referent für Tierische Erzeugung beim Thüringer Bauernverband, Stefan Blöttner, sagte MDR THÜRINGEN, diese Forderung der Grünen sei dem Wahlkampf geschuldet. Schärfere Richtlinien würde die heimische Produktion verteuern. Vor dem Hintergrund des Preis-Dumpings würde das dazu führen, dass heimische Produzenten ins Ausland abwandern, weil sie durch die höheren Produktionskosten nicht mehr wettbewerbsfähig wären, so Blöttner weiter. Er empfehle jedem Verbraucher, regional und saisonal einzukaufen.
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Fragen und Antworten Wie gefährlich sind Fipronil-Eier?
Fragen und Antworten: Wie gefährlich sind Fipronil-Eier?
Zudem sollten die Verbraucher auf das Qualitätssiegel "Geprüfte Qualität aus Thüringen" achten. Damit sei sichergestellt, dass 90 Prozent der verarbeiteten Rohstoffe aus Thüringen stammen - auch die Eier, die in Teigwaren, Salaten oder Kuchen verarbeitet würden (90 Prozent deswegen, weil nicht alles in Thüringen wächst, z.B. Pfeffer). Die Verbraucher müssten sich entscheiden: entweder heimische Produkte zu etwas höheren Preisen und dafür klare Herkunftsangaben zu den verarbeiteten Rohstoffen kaufen, oder Billigprodukte mit teilweise unklarer Herkunft der Inhaltsstoffe konsumieren.
Eier werden aus anderen Ländern importiert
Nach Angaben des Bauernverbandes werden in Deutschland deutlich mehr Eier verbraucht als produziert. Die Folge ist, dass Eier - auch aus nicht EU-Ländern - importiert werden müssen. Bei denen bestehe dann auch keine Kennzeichnungspflicht. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden im letzten Jahr in Deutschland von Höfen mit mehr als 3.000 Hennenhaltungs-Plätzen knapp 12 Milliarden Eier produziert. Die "Bonner Marktinfo Eier und Geflügel" kommt insgesamt auf 13,1 Milliarden Konsumeier. Das entspricht rund 65 Prozent aller in Deutschland verbrauchten Eier. Weitere rund sieben Milliarden Eier (rund 35 Prozent des Gesamtverbrauchs in Höhe von 20,1 Milliarden Eiern) wurden importiert, von denen rund fünf Milliarden Eier aus den Niederlanden kamen.
Vor allem kleinere Lebensmittelhersteller sehen eine Kennzeichnungspflicht für eierhaltige Lebensmittel kritisch. Nach Einschätzung der Wolfersdorfer Geflügel GmbH im Saale-Holzlandkreis - ein Familienbetrieb mit Standorten in Thüringen und Bayern, der Eier und Nudeln produziert - würde das die Produkte deutlich teurer machen. Gerade für kleine Produzenten sei der höhere Aufwand nicht finanzierbar. Da der Betrieb aber nur Eier aus Eigenproduktion verwende, sei der Herkunftsnachweis der Eier dort kein Thema. Auch würden die Ställe noch selbst gereinigt und nicht von Fremdfirmen. Somit sei ausgeschlossen, dass Insektizide wie Fipronil in die Ställe gelangen könnten.
BUND fordert vollständige Kennzeichnungspflicht
Die Großbäckerei Thoks in Waltershausen will sich nicht näher zum Thema Kennzeichnungspflicht und zur Herkunft der verarbeiteten Eier äußern. Wie das Qualitätsmanagement des Unternehmens MDR THÜRINGEN auf Anfrage mitteilte, ist die Herkunft der Eier zwar lückenlos bekannt, zudem wird die Produktion ständig überwacht. Damit sei sichergestellt, dass keine Eier aus belasteten Betrieben verarbeitet würden. Über Betriebs-Interna werde jedoch keine Auskunft gegeben. Auch die Thüringer Teigwaren GmbH hält sich bedeckt. Auf Anfrage von MDR THÜRINGEN hieß es, Fragen würden nur schriftlich und nach Terminvereinbarung beantwortet.
Die Born Senf und Feinkost GmbH teilte MDR THÜRINGEN mit, derzeit gebe es in Sachen Kennzeichnungspflicht interne Gespräche in der Geschäftsleitung. Dabei gehe es vor allem darum, wie der lückenlose Herkunftsnachweis beim verwendeten Flüssigei dem Verbraucher transparent gemacht werden kann.
Der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) plädiert hingegen für eine umfassende Kennzeichnungspflicht eierhaltiger Lebensmittel wie Salate, Teigwaren oder Kuchen. Der Thüringer Landesgeschäftsführer des BUND, Burkhard Vogel, sagte MDR THÜRINGEN, der Verbraucher habe ein Recht darauf zu erfahren, woher Inhaltsstoffe der Lebensmittel kommen. Der Herstellungsprozess müsse komplett dokumentiert werden. Die gesetzlichen Bestimmungen müssten entsprechend geändert werden - das fordere der BUND schon seit Jahren. Ziel müsse mehr Transparenz für den Verbraucher bei der Lebensmittelproduktion sein.
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Lebensmittelwarnung Fipronil-Eier in Thüringen
Fipronil-Eier in Thüringen
Vor diesen Produkten warnt das Bundesamt für Verbraucherschutz.
Verbraucherzentrale schaltet Bürger-Telefon frei
Wie die Verbraucherzentrale MDR THÜRINGEN mitteilte, wird am Dienstag ein Bürger-Telefon geschaltet. Unter der Nummer 0361/5551425 könne sich Jedermann über den Stand der Dinge informieren. Die Verbraucher könnten zudem nachvollziehen, woher die gekauften Eier stammen. So könnten die Eier am Code erkannt werden und diese Codes seien auch auf der Internetseite der Verbraucherzentrale und auch bei Lebensmittelwarnung.de veröffentlicht. Dort sollte man schauen, ob die Eier darunter sind und dann könnten diese entsprechend zurück gegeben werden. Dann bekomme der Kunde entsprechenden Ersatz oder das Geld zurück.
Bürger-Telefon der Verbraucherzentrale Die Telefonnummer 01361/5551425 informiert ab Dienstag über Eier.
Das Gesundheitsministerium sagte MDR THÜRINGEN, seit dem Wochenende sei bekannt, dass Eier aus den Niederlanden, die aus potentiell belasteten Betrieben stammen, auch in Deutschland an Ei-Produkte-Herstellungsbetriebe geliefert wurden. Das heißt Betriebe, die aus Eiern Eimasse, Eipulver oder Flüssigei herstellen. Doch solche Betriebe gebe es in Thüringen gar nicht. Ob die Ei-Produkte allerdings an Produzenten eierhaltiger Lebensmittel in Thüringen geliefert wurden, sei noch unklar. Die Ermittlungen seien noch längst nicht abgeschlossen. Eier und auch eierhaltige Lebensmittel könnten jedoch unbedenklich gegessen werden, weil die Fipronil-Konzentrationen in den belasteten Eiern sehr gering sei und unterhalb der zulässigen Höchstgrenze liegen.
Läusegift Fipronil war Reinigungsmittel beigemischt
Die Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring Eckhard und der Thüringer Verbraucherschutzminister Dieter Lauinger (Grüne) hatten eine Kennzeichnungspflicht für alle eierhaltigen Lebensmittel gefordert. Zudem forderte die Partei eine "rückhaltlose Aufklärung" des Skandals, bessere Auskünfte für Verbraucher sowie ein umfassendes Verbot des Insektizids Fipronil in der gesamten Landwirtschaft.
Das Schädlingsbekämpfungsmittel, ein Kontaktgift gegen Hautparasiten wie Tierläuse, Milben, Zecken, Schaben und Flöhe, wurde vermutlich von einem belgischen Hersteller dem zur Verwendung in der Hühnerzucht und -produktion zugelassenen Desinfektions- und Reinigungsmittel Dega-16 aus Eukalyptusöl, Menthol und anderen ätherischen Ölen zur "Produktverbesserung" beigemischt und ist über das Hühnerfutter, Haut und Federn in die Nahrungskette gelangt.
Über dieses Thema berichtet MDR THÜRINGEN auch im Programm: MDR THÜRINGEN JOURNAL | 07.08.2017 | 19:00 Uhr
MDR THÜRINGEN - das Radio | Nachrichten | 07.08.2017 | 19:00 Uhr
Quelle: MDR THÜRINGEN
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08.08.2017 17:06 Ina 2
07.08.2017 20:14 Wahrheit 1
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Fipronil-Skandal Kontroll-Verein: Deutsche Eier wieder unbedenklich
Kontroll-Verein: Deutsche Eier wieder unbedenklich
Lebensmittelwarnung Fipronil-Eier in Thüringen
Fipronil-Eier in Thüringen
Vor diesen Produkten warnt das Bundesamt für Verbraucherschutz.
Eier und Teigwaren
Nachfolgend findest Du eine Kohlenhydrate Tabelle für Eier und verschiedene gängige Backwaren. Die Kohlenhydratangaben sind in Gramm (g) pro einhundert (100) g. Man sieht, dass gerade die Lebensmittel ohne Getreide sehr kohlenhydratarme Lebensmittel sind.
Angaben ohne Gewähr. Mit freundlicher Unterstützung des Instituts für Biologische Chemie und Ernährungs-wissenschaft der Universität Hohenheim.
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Enthält Parmesan Ei?
Habe gerade die Allergenliste von Subway gesehen und festgestellt, dass im geriebenen Hartkäse (Parmesan) Ei enthalten ist.
Nun habe ich natürlich direkt irritiert Tante Google befragt. In Parmesan soll Lysozym enthalten sein, ein Enzym, welches sowohl im Eiklar von Hühnern enthalten ist, als auch in Milch (übrigens aber auch in Speichel, aber das ist an dieser Stelle nebensächlich).
Nun ist die Frage: Enthält Parmesan tatsächlich Ei? Oder ist das enthaltene Lysozym aus der Milch? Und wenn es letzteres ist, warum ist dann Ei in der Allergenliste von Subway beim Hartkäse eingetragen? Aber dann wäre doch auch der Käse nicht trocken, sondern eher saftig, da Ei relativ viel Flüssigkeit enthält?! Ich bin restlos verwirrt .
5 Antworten
Das wird unter keinen Umständen Parmesan, sondern 'geriebener Hartkäse' sein.
Man benutzt Lysozym als eine Art Konservierungsmittel, welches Spätblähungen im Käse durch Clostridien verhindert. Clostridien finden sich häufig in Milch, die von mit Silage gefütterten Kühen stammt.
Es gibt auch noch Käse, die anstatt des unschädlichen Lysozyms noch Kalium- oder Natriumnitrat enthalten. Selber Konservierungseffekt, andere Eigenschaften bei Erhitzung.
In richtigem Parmesan sind Lysozym oder Nitrat nicht zu finden, da wird einfach höherer Aufwand bei der Milcherzeugung und der Weiterbehandlung betrieben, um denselben Effekt zu erreichen. Keine 'Silomilch', Einsatz von Bactofugen, etc.
Und bitte nicht menschliches Lysozym mit Lysozym aus Ei über einen Kamm scheren! Das sind ganz verschiedene Enzymtypen.
Menschliches Lysozym kannte ich noch nicht. Wir mußten bei der Verwendung immer Ei deklarieren.
Wer das Pesto frei von Hühnerei haben wollte, mußte dann auf den echten Parmesan ausweichen :-)
Der sog. parmesan bei Subway kann kein echter sein, denn echter und guter Parmesan (parmigano regano) mit geschütztem Herkunftsnachweis kostet im Kilo ab 13€ aufwärts
Grana Padano ist ein anderer Hartkäse den man über all auf Italien ebkommen kann ist günstiger ab 7€ das Kilo.
Geschmacklich ist der Parmesan kräftiger als der Grana Padano, den bei Subway hab ich noch nicht probiert, deswegen kann ich da nicht zu sagen.
Aber das da Ei drin ist, auch nur Spuren, bedeutet das da irgendwas mit gemacht wurde.
Kannst ja mal über subway.de direkt bei denen fragen, wie es sein kann dass da Ei drin ist. Würde mich auch interessieren.
Ich werde mich wohl mal erkundigen, danke :)
Gerne. Gib mir dann mal bescheid, ob und was du für eine Antwort bekommen hast.
Geht es jetzt um geriebenen Hartkäse oder Parmesan ? Beides geht nicht. Was lobt Subway also aus ?
Nur echter Parmiggiano Reggiano darf als Parmesan bezeichnet werden, Grana Padano und geriebener Hartkäse sind KEIN Parmesan.
Und falls es jetzt noch unklar ist: Parmesan enthält kein Ei.
weil es beim subway geriebener hartkäse ist. das lysozym vom ei ist drin, weil er dann mehr volumen hat und nicht so zusammenfällt.
parmesan ist ganz was anderes. parmesan ist eine geschützte bezeichnung für einen ganz bestimmten italienischen hartkäse. echter parmesan enthält selbstverständlich kein ei.
aber parmesan wirst du beim subway vergeblich suchen.
Das ist sehr merkwürdig, denn bei uns kann man Parmesan beim Subway bestellen. Gibt weder optisch noch geschmacklich einen Unterschied.
Nein, Parmesan - egal welcher - enthält kein Ei.
Der beste Parmesan ist der Parmigiano Reggiano. Die fertig geriebenen Parmesankäsepackungen enthalten alles, nur keinen originalen Parmesan.
Der Grana Padano (der kommt aus der Poebene) enthält Lysozym als Konservierungsstoff.
Bei der Herstellung von Parmigiano Reggiano ist der Einsatz von Lysozym nicht erlaubt.
Lebensmittel eier
Kalorien: 158 kcal
Kohlenhydrate: 1,0 g
– davon Zucker: 0,7 g
– davon gesättigt: 3.0 g
Der Glaube an die Auferstehung Jesu, brachte das Christentum auf den Brauch der Ostereier. Wir empfehlen wärmstens den Eierkonsum auch im Rest des Jahres zu pflegen, da Eier mit einer biologischen Wertigkeit von 100 zu den Spitzenreitern der eiweißhaltigen Lebensmitteln zählen.
Bildnachweis: Tei Sinthip/Shutterstock.com
Hühneier enthalten weiterhin alle wichtigen Vitamine, außer Vitamin C, und auch viele Mineralstoffe. Studien haben gezeigt, dass die Ernährung der Hühner eine wichtige Rolle bei der Zusammensetzung der Nährstoffe der Eier hat – wir empfehlen deshalb beim Eierkauf ein bisschen mehr Geld in Bioeier zu investieren. Das gesamte Fett der Hühnereier befindet sich übrigens im Eigelb, jedoch auch die meisten Vitamine und Mineralstoffe, weshalb Ihr darauf nicht verzichten solltet. Der althergebrachte Rat aufgrund des hohen Cholesteringehalts den Eierkonsum zu beschränken wird mittlerweile von Experten angezweifelt.
Hühnereier kann man eigentlich auf unzählige Arten zubereiten und man findet sie daher auch in zahlreichen Back- und Kochrezepten. Kalorientechnisch betrachtet sind gekochte Eier am sinnvollsten, da Eier von Natur aus schon einen hohen Fettgehalt besitzen und man so auf weiteres Fett verzichten kann. Die Dauer der Kochzeit hat dabei keinerlei Einfluss auf die Nährwerte oder auf den Vitamingehalt – das kann also jeder so handhaben wie er möchte. Wunderbar eignen sich gekochte Eier bei einem ausgewogenen Frühstück und in einem knackigen Salat, wo sie nebenbei auch die nötige Sättigung bringen. Wenn es ein Rührei sein soll, empfiehlt es sich dem Ganzen einen Schuss Milch beizumengen. So bekommt das Rührei die richtige Konsistenz.
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