Eier aus Stahl: Jan Böhmermann disst Tom Beck, Simon Unge, Dner und andere YouTube-Stars
Eier aus Stahl: Jan Böhmermann disst Tom Beck, Simon Unge, Dner und andere YouTube-Stars
Jan Böhmermann haut wieder auf seine derzeitigen Lieblingsgegner drauf. In der neuen Ausgabe seiner Rubrik „Eier aus Stahl“, in der er sich zuvor u.a. über Campinos “Band Aid 30“-Projekt lustig machte, kritisiert er die vermeintliche Authentizität von YouTube-Stars wie Simon Unge, Dner, Sami Slimani und Bibi. Nur vordergründig, so die eindeutige wie einfache Aussage des achtminütigen Clips, ginge es all diesen YouTubern und deren Managern darum, ihre Millionen Abonnenten beziehungsweise Fans glücklich zu machen. In Wahrheit wollen sie bloß Geld machen, und das offenbar mit allen Mitteln – und Erfolg:
Jan Böhmermann legt sich nicht das erste Mal mit all den jungen neuen YouTube-Stars aus Deutschland an. Via Twitter beleidigte er Simon Unge und Co. mehrfach und erntete dafür den ein oder anderen Shitstorm. Sprüche wie „Lern’ erstmal Longboard fahren“ sind seitdem in den Kanon der bekannten Beleidigungen gegen Böhmermann übergegangen.
Jan Böhmermanns Diss „Eier aus Stahl“ ist Teil der neuen Ausgabe des NEO MAGAZIN ROYALE. Die Show wurde am Donnerstag bereits in der Mediathek des ZDF sowie auf ZDFneo ausgestrahlt, Freitagabend wird sie auch im Hauptprogamm des ZDF zu sehen sein.
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Satire braucht keine "Eier aus Stahl"
Jan Böhmermann ist also ein Feigling? Wie so viele geht Oliver Polak davon aus, Böhmermann habe Recep Tayyip Erdoğan vorsätzlich beleidigt, als er in seiner vorletzten Sendung den Unterschied zwischen erlaubter Kritik und (derzeit) verbotener "Schmähkritk" an einem Beispiel verdeutlichte.
Dabei spricht doch schon ungeachtet allen Kontextes allein die öffentliche Aufführung des Theaters dafür, dass es um etwas anderes ging, nämlich: eine Nummer fürs Publikum. Zwar hat Böhmermann in seinem Showtext rund um das Gedicht "Schmähkritik" Erdoğan persönlich angesprochen - aber das ist schlicht ein sicherlich auch Polak gut bekanntes Stilmittel, was nicht zuletzt in der Tradition des gespielten Größenwahns jüngster Frankfurter Schule steht. Hätte Böhmermann eine Mitteilung für Erdoğan gehabt, wäre ihm sicherlich ein Mittel der direkten Kommunikation eingefallen.
Sicher, Böhmermann durfte erwarten, dass türkische Sittenwächter ihren Präsidenten über die Aufführung im Neo Magazin Royale unterrichten werden, damit er sich politisch nützlich erregen könne. Normal ist das allerdings nicht. Normalerweise sind lebende Gegenstände der Satire gut beraten, sich nicht um das zu scheren, was in Magazinen oder auf Kabarettbühnen über sie erzählt wird. Mit den oft derben Späßen und Zuspitzungen sind auch kaum sie selbst gemeint. Der Witz entsteht ja gerade erst dadurch, dass sich das Publikum ertappt fühlt, sich von Knallchargen beherrschen zu lassen. Verpeilte, machtgeile, unfähige Politiker sind doch nicht unterhaltsam (und Kabarett will sie auch nicht zu besseren Menschen machen). Der Unterhaltungswert liegt ausschließlich in der Betroffenheit des Auditoriums (weshalb Späße über das Personal anderer Bananenrepubliken in Deutschland so selten sind und die kürzlich noch europaweit unterstützte französische Satirezeitschrift Charlie Hebdo in Deutschland so gut wie keine Leser hat).
Wenn sich Erdoğan durch Böhmermanns Ausführungen über die Grenzen der Satire beleidigt fühlt, dann ist das sein Privatvergnügen, allenfalls ein Kollateralschaden - oder weniger martialisch: eine unvermeidliche Nebenwirkung. Und genau deshalb ist ja auch jede Straf- und Schadensersatzüberlegung in diesem Zusammenhang grotesk. Sie sollen sich mal nicht so wichtig nehmen, die Damen und Herren Politiker. Und dulden, dass man über sie spricht (weil mit ihnen zu sprechen den meisten Menschen nicht vergönnt ist, selbst wenn sie sich etwa auf Twitter an die Großköpfe heranwanzen).
Böhmermann braucht daher auch keine "Eier aus Stahl", wie Polak meint, nach dem Motto: wer austeilt muss auch einstecken können. Satire ist meistens kein Dialog mit Politikern, sondern ein Angebot ans Publikum, Dinge auf eine bestimmte Weise zu betrachten. Viele großartige Künstler verweigern sich komplett der Interpretation oder gar Rechtfertigung ihrer Werke. Man darf einen Roman schreiben und dann alle, die mögen, darüber diskutieren, rätseln, urteilen lassen, ohne sich irgendwie zu äußern. Anders als es beispielsweise Bernd Gäbler meinte, tat Jan Böhmermann völlig recht, sich der Debatte zu entziehen (und nicht den angeratenen Kotau vor der Political Correctness zu machen). Es gibt Satiriker wie Martin Sonneborn, zu deren besonderen Stilmitteln die Interaktion gehört, - die meisten Satiriker aber stehen nicht für Aktionskunst, und es ist jedenfalls ihr künstlerisches Recht, ihre Spielorte frei zu wählen.
Polak hat ein merkwürdiges Verständnis vom guten Comedian: "Das ist jemand, der in die Manege geht, wo der große Löwe mit der Mähne sitzt, er reißt dem Löwen das Maul auf und steckt seinen Kopf rein - und im besten Fall schreit er dem Löwen noch in den Rachen rein: Ich ficke dich." Was ist daran mutig, einen dressierten, dauervergewaltigten Löwen dazu zu bringen, dem Dompteur nicht den Kopf abzubeißen? Die Manegen der Welt zeigen, dass es gelingt, fast immer bleibt der Kopf des ach so Mutigen auf dem Rumpf. Ein erbärmliches Bild - aber absolut passend zum Humorland Mario Barth.
War Kurt Tucholsky etwa kein mutiger Satiriker, nur weil er für seine Ansicht "Soldaten sind Mörder" nicht einmal vor Gericht stand?
Aber da sind wir auch schon beim Zentralproblem: Polak redet über seine Ansprüche an Comedians - doch die Böhmermann-Nummer "Schmähkritik" war Satire. Und die muss keineswegs lustig sein, weshalb es auch kein Qualitätsmakel ist, dass Polak über das Gedicht - das nur ein Bestandteil der Aufführung war! - nicht gelacht hat (im Gegensatz zu Mathias Döpfner und mir - Smiley). Witz kann ein Stilmittel der Satire sein - ein Wesensmerkmal ist er mit Sicherheit nicht. Satire ist eine künstlerische Darstellung von Tatsachen und Meinungen mittels unwahrer Aussagen, oder, verkürzt jedoch einprägsam und als Eselsbrücke brauchbar: Satire sagt Wahres durch Unwahres.
Der Unterschied zwischen Comedy und Satire macht Polak im SPIEGEL-Interview deutlich mit dem Vorwurf, Böhmermann habe "Humor von der Selektionsrampe", denn "er sagt mir, wer die Guten sind und wer die Bösen". Die Bestandsaufnahme überzeugt nicht, Böhmermann ist in Teilen seines öffentlichen Wirkens (leider) im Gegenteil Comedian, dem es tatsächlich wie Polak "zuerst um den Witz, den Gag" geht, und nicht um die Haltung, weshalb er sich an den von ihm aufgebauten Hassfiguren laben kann, was tatsächlich die Schule Harald Schmidt ist, in der gerade nicht nach gut und böse selektiert wird, sondern nur nach pointable und showmäßig unbrauchbar. Publizisten mit Haltung hingegen sagen natürlich immer - nur nicht so platt -, wer für sie "die Guten" und wer "die Bösen" sind. Und ja, diese klare Position hat Böhmermann bei seiner Schmähkritik-Nummer bezogen, weshalb es eben auch kein Gag war, sondern eine Message. Haltung ist übrigens das Wesentliche, was man bei Tucholsky lernen kann (die ihm z.B. auch bei den verhassten Nazis jeden billigen Scherz und jeden Angriff unter der Gürtellinie verbot) - und die für ihn die Rechtfertigung war, warum Satire unbeschränkt frei sein muss.
Polak findet vieles im hiesigen Unterhaltungsbetrieb typisch deutsch - nur seine eigene Leidenschaft fürs Zerreden nicht. Böhmermann hat gerade die folgenreichste Satire in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland veröffentlicht, aber die meisten seiner Kollegen können sich nicht verneigen, - sie mäkeln und wissen besser. Das ist freilich auch eine Haltung, eine sehr einfache, die wir aus dem brav-inszenierten deutschen Gangsta-Rap kennen: "Komme da wer wolle, ich habe den Größten!"
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Kommentare 2
Böhmermann hat gerade die folgenreichste Satire in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland veröffentlicht, aber die meisten seiner Kollegen können sich nicht verneigen, - sie mäkeln und wissen besser.
Naja, ist die Tatsache, dass Böhmermanns Satire am folgenreichsten war, nun ein Qualitätsmerkmal mit Verbeugungspflicht? Verneigen ist aber auch eine ziemlich deutsche Forderung - (kleiner Scherz)
Kann ich nicht sehen. Sie haben ja selbst gerade den Tucholsky angeführt. Dessen satirische Zuspitzung blieb - für ihn - folgenlos, hatte dann aber Folgen durch die Jahrzehnte.
Das wünsche ich mir bei Böhmermann gar nicht. Der wird bald mit dem nächsten Gag diesen zudecken und - Gottseidank. Was hat er denn bewirkt? Dass embedded Satire ein prima Stilmittel ist. Das Wichtigste in der Kunst war schon immer das Passepartout.
Herr Polak ist ein Beispiel dafür, wie gut es ist, wenn Komiker abseits ihrer Witze nicht so viel äußern: Sie laufen weniger Gefahr, ernsthaft ungeheuren Stuss zu reden.
Böhmermanns Adidas-Kritik: „Eier aus Stahl“ – mit Fehlern
- 30.10.2015 12:22 Uhr
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Mit der Wahrheit nicht allzu genau genommen.
München Adidas und der Fußball, das ist wie Weihwasser und die katholische Kirche. Seit Jahrzehnten passt kein Blatt zwischen die Mächtigen des Weltfußballs und die Marke mit den drei Streifen. Doch die Debatte um das angeblich gekaufte Sommermärchen 2006 bringt dem Sportkonzern täglich neue, negative Schlagzeilen. Denn das Schmiergeld soll vom ehemaligen Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus stammen.
Jan Böhmermann hat sich der Sache jetzt bei ZDF Neo angenommen. Der 34-Jährige hatte im Frühjahr mit seiner angeblichen Fälschung des Stinkefinger-Videos des ehemaligen griechischen Finanzminister Varoufakis für Aufsehen gesorgt (#Varoufake). Nun gibt sich der Satiriker alle Mühe, den Skandal und die Verwicklung von Adidas anschaulich zu machen. Dummerweise nimmt er es mit der Wahrheit in seinem Format „Eier aus Stahl“ nicht immer allzu genau. Das Handelsblatt hat den Adidas-Clip aus dem „Neo Magazin Royal“ dem Faktenscheck unterzogen.
Fakt 1: Ja, Adidas hat vergangenes Jahr 14,5 Milliarden Euro Umsatz erzielt. Wahnsinnig viel Geld, das stimmt schon. Was Böhmermann verschweigt: 2014 war alles in allem eine blanke Katastrophe für Adidas, der Gewinn ist um mehr als ein Drittel eingebrochen, der Aktienkurs um fast 40 Prozent abgeschmiert. Das Jahr des großen Triumphs von Jogis Elf in Rio, für den von Böhmermann geschmähten Adidas-Chef Herbert Hainer war es einfach nur furchtbar. Die Aktionäre waren sauer, Investoren forderten sogar seine Ablösung. Denn Tatsache ist: Der Hauptkonkurrent Nike ist viel, viel größer und zudem deutlich profitabler.
Fakt 2: Böhmermann behauptet, Adidas-Erbe Horst Dassler hätte Fifa-Präsident Sepp Blatter in dessen ersten Jahren beim Weltfußballverband bezahlt. Unstrittig ist, dass der Schweizer zu Beginn seiner Arbeit bei der Fifa in den Büros von Adidas gearbeitet hat. Aber Blatter bestreitet, dass er von dem Sportkonzern seinen Lohn bekommen hat. „Ich stand niemals auf der Gehaltsliste von Adidas“, betonte Blatter schon vor Jahren. Kann man dem Patron glauben? Tja, nicht unbedingt. Aber einfach ohne Beweise das Gegenteil in den Raum zu stellen, ist auch mutig.
Fakt 3: Böhmermann vergleicht seine eigenen, zweijährigen Handyverträge mit den Sponsoringkontrakten von Adidas und kommt zum Schluss: Alles Schiebung, kein Mensch würde sich je bis 2030 an einen Partner binden – so wie es die Marke mit den drei Streifen und der Weltfußballverband getan haben. Tatsache ist: Viele Sponsoringverträge laufen über mehrere Jahre, Adidas hat auch Manchester United für ein volles Jahrzehnt verpflichtet. Sicher ist die extrem lange Laufzeit der Fifa-Vereinbarung außergewöhnlich. Aber: Weltmeisterschaften sind nur alle vier Jahre. Ein Zweijahresvertrag wäre von vornherein nutzlos. Also: Ein plakativer Vergleich von Böhmermann, der freilich etwas schief ist.
Größte Sportartikelhersteller der Welt (Umsatz 2014)
9. Platz: Billabong (Australien)
0,8 Milliarden Euro
8. Platz: Columbia Sportswear (USA)
1,9 Milliarden Euro
7. Platz: Asics (Japan)
2,33 Milliarden Euro
6. Platz: Under Armour (USA)
2,79 Milliarden Euro
5. Platz: Puma (Deutschland)
2,97 Milliarden Euro
4. Platz: New Balance (USA)
2,98 Milliarden Euro
3. Platz: VF Corp. (USA)
11,12 Milliarden Euro
2. Platz: Adidas (Deutschland)
14,53 Milliarden Euro
1. Platz: Nike (USA)
25,14 Milliarden Euro
Fakt 4: Adidas ist der Top-Sponsor im Fußball auf der ganzen Welt – sagt Herr Böhmermann. Schön wär’s, würden sie da im Adidas-Hauptquartier in Herzogenaurach wohl antworten. Klar hat das Label einen guten Stand im Fußball, aber der US-Rivale Nike ist mindestens auf Augenhöhe; so genau lässt sich das nicht sagen, weil kein Außenstehender die Verträge kennt. Die Marke von der amerikanischen Westküste hat Nationalteams wie Frankreich und Brasilien unter Vertrag und ist in ihrem Geschäftsgebaren nicht viel besser.
Der Fußballklub Paris St. Germain und Nike sind jedenfalls vergangene Woche mit einer Millionen-Strafe für Jahre zurückliegende Steuervergehen belegt worden. Ein Gericht verurteilte die Partner zur Zahlung von 5,5 Millionen Euro an die URSSAF, die in Frankreich für die Erhebung von Sozialabgaben zuständige Organisation. Der französische Meister und Nike werden beschuldigt, vielen Profis zwischen 2000 und 2005 nicht versteuerte Extra-Gelder gezahlt zu haben.
„Eier aus Stahl“ – mit Fehlern
Kuriose und einfache Rechnungen
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Jan Böhmermann und die „Eier aus Stahl“ von Adidas-Chef Hainer
Jan Böhmermann gilt bei nicht wenigen Menschen als große Hoffnung der deutschen Comedy. In seiner Show „Neo Magazin Royale“ macht er nicht nur gehobenen Quatsch, sondern nimmt sich ab und zu einiger Missstände an. „Eier aus Stahl“ heißt die Kategorie innerhalb seiner Sendung, in der Böhmermann mit spitzer Zunge etwa gegen „Band Aid“ schießt. In der jüngsten Ausgabe bekam Adidas-Chef Herbert Hainer sein Fett weg.
Im gut zehn Minuten langen Beitrag deckt Böhmermann auf, wie sehr Adidas mit dem internationalen Fußball verwoben ist – und zwar so sehr, dass es dem Konzern schwer fällt, sich jetzt gegen die korrupte FIFA zu wenden. Schließlich sponsert der Sportartikelhersteller praktisch jedes große Fußball-Event der Welt, einige Clubs der Bundesliga und viele deutsche Nationalspieler. Unterfüttert mit witzigen Einblendungen bringt Böhmermann die Verstrickungen auf den Punkt. Wäre nur toll, wenn das auch was bei FIFA und Co. bewirken würde.
Eier aus Stahl: Campino & Band Aid 30 - Do they know it's Scheiße? - NEO MAGAZIN mit Jan Böhmermann
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TV-Briefing für Medienmacher: Jan Böhmermann, der Echo und Eier aus Stahl
Noch immer ist Jan Böhmermann und seine Abrechnung mit dem Echo das Medienthema. Seit gut einem Tag führt sein von Affen zusammengestellter Song „Menschen, Leben, Tanzen, Welt“ die Verkaufscharts an. Mit einem Tag Verspätung zeigt Vox nun die Verleihung des Musikpreises. Im Anschluss wiederholt das ZDF dann passenderweise die entsprechende „Neo Magazin Royale“-Sendung vom Donnerstag.
heute-show, 22.30 Uhr: Egal, wie schlimm auch immer die politische Lage ist. Für eine halbe Stunde helfen uns Oliver Welke und sein Team das ganze mit Humor zu ertragen.
Neo Magazin Royale, 0.00 Uhr: Warum das Einschalten lohnt, verdeutlicht dieses YouTube-Video. Der passende Song beherrschte am Freitag bereits die Verkaufscharts.
Der Fremde in meinem Haus, 20.15 Uhr: Wie lebt es sich in einer Wohnung, nachdem ein Einbrecher sich einmal durch alle Sachen gewühlt hat?
Makro, 21.00 Uhr: Das Wirtschaftsmagazin beschäftigt sich mit den Abstiegsängsten der Mittelschicht.
Pump up the Jam, 21.50 Uhr: Noch immer klingen vielen Menschen die Hits von Dr. Alban, Snap & Co. in den Ohren. Eurodance war ein erstaunliches Phänomen. Die Dokumentation erzählt die Geschichte hinter dem Musik-Hype.
Im Dialog, 22.30 Uhr: Klaus Töpfer war Umweltminister in der Regierung Kohl bis er für die Uno für rund acht Jahre nach Afrika zog. Michael Krons unterhält sich mit dem ehemaligen Politiker über seine Erfahrungen und die Flüchtlingskrise.
NDR Talkshow, 22.00 Uhr: Barbara Schöneberger und Hubertus Meyer-Burckhardt unterhalten sich mit Til Schweiger, Gerry Friedle (DJ Ötzi), Matze Knop, Waltraut Haas, Helge Schneider, Sandra Schneider, Carsten Stark
Riverboat, 22.00 Uhr: Das Talk-Format des MDR wird von Stephanie Stumph und Jörg Pilawa moderiert. Zu Gast sind Bernd Stelter, Heinz Rennhack (Entertainer), Soraya Kohlmann („Miss Germany“ 2017), Leticia Koffke (die letzte „Miss DDR“ 1990), Kerstin Ott (Sängerin & Moderatorin), Aglaia Szyszkowitz (Schauspielerin), Erwin Linnenbach (BELANTIS-Chef – Ostdeutschlands größter Freizeitpark), Malky (Leipziger Band) und Katrin Huß (Ehemalige „MDR um 4“ Moderatorin).
Prime Time-Tipp:
Der Echo, 20.15 Uhr (Vox): Seit der harschen Abrechnung von Jan Böhmermann ist die Echo-Verleihung fast schon ein Einschalt-Muss. In diesem Jahr überträgt Vox den Musikpreis. So viel sei schon einmal verraten. Als direkte Reaktion auf „Jim Pandzko“ bezeichnete Campino Jan Böhmermann als „Arschloch“.
„Hart aber fair“ zum Jamaika-Aus: die Stunde der Schwadroneure
Facebook und Instagram sind YouTube auf den Fersen: Soziale Netzwerke werden zu Videoplattformen
In der Kategorie „Short-Form-Series“: ZDF-Dramedy „Familie Braun“ räumt bei den International Emmys ab
Alexander Becker
Alexander Becker ist Redaktionsleiter von MEEDIA.de. Seit Anfang des Jahrtausends beschäftigt er sich mit dem Internet, der digitalen Revolution und deren Auswirkungen auf den Medienwandel.
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TV-Moderator wirft Teenie-Idolen Abzocke vor Jan Böhmermann kritisiert YouTube-Stars!
Jan Böhmermann teilt wieder aus!
In seiner ZDF-Show „Neo Magazin Royale“ knöpfte sich der TV-Moderator in der Rubrik „Eier aus Stahl“ die Stars der YouTube-Szene vor – und den Manager Tom Beck (36).
Sein Hauptkritikpunkt: Die YouTuber verführen ihre meist sehr jungen Fans dazu, die von ihnen angepriesenen Produkte zu kaufen und verdienen dabei kräftig mit.
Egal ob YouTuber Simon Unge (964 781 Abonnenten ), Dagi Bee (1 584 414 Abonnenten), Dner (1 706 068 Abonnenten) oder Sami Slimani (1 169 879 Abonnenten) – sie alle haben laut Böhmermann nur eine wirkliche Aufgabe: abkassieren!
Denn hinter den erfolgreichsten Stars der Szene steht ein cleveres Management. Als Beispiel führt er den Musiker und Schauspieler Tom Beck (u.a. „Alarm für Cobra 11“) an, dem er vorwirft, als Manager der YouTube-Stars den jugendlichen Fans das Geld aus der Tasche zu ziehen.
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So wie bei Bianca Heinicke, deren Channel „Bibis Beauty Palace“, mehr als 1,6 Millionen Abonnenten hat. In ihren Videos erklärt Heinicke den Kids, wie man sich richtig schminkt, stylt und welche Produkte dafür besonders geeignet sind.
Der Vorwurf: Heinicke und ihr Manager Tom Beck verdienen mit, sobald sich die Kids die angepriesenen Produkte kaufen.
In einem von Böhmermann gezeigten Video freut sich Bianca Heinicke über eine tolle (und teure) Uhr. Passend dazu gibt es bei ihr sofort den Link auf ein Online-Kaufhaus. Kauft sich ein Abonnent diese Uhr, bekommt Heinicke zehn Prozent des Kaufpreises.
Böhmermanns Fazit: „YouTube-Stars sind eine Mischung aus der Coolness von QVC kombiniert mit der Seriosität und Transparenz von 9Live.“
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Der US-Präsident hat ungewöhnliche Interviewpartner empfangen – heraus kam ein stellenweise sehr amüsantes Video.
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Campino immer noch sauer auf Böhmermann "Für mich ist der Typ nur 'ne arme Wurst"
Campino hat gestern Abend auf dem Echo mal wieder gegen Jan Böhmermann geschossen. Damit geht die größte Fehde des Pop in die nächste Runde. Schon 2015 hatte Campino im Zündfunk-Interview kein gutes Wort für Böhmermann übrig.
Ende 2014 hat sich Jan Böhmermann in seiner ZDFNeo-Show Campino und seine Band-Aid-30-Germany-Initiative vorgenommen. In der Rubrik "Eier aus Stahl" hat Böhmermann Campino und Co. Scheinheiligkeit vorgeworfen. Die teilnehmenden Musiker, wie Silbermond, Peter Maffay oder Marteria, würden nur aus Promo-Zwecken dort mitmachen und könnten auch ohne Song direkt für Ebolastationen in Afrika spenden.
Campino hatte nach Aufruf von Bob Geldof mit 29 anderen Künstlern die Benefiz-Single "Do they know it's christmas time?" aufgenommen. Böhmermann machte daraus "Do they know it's scheiße".
"Ich finde es bemerkenswert, dass sich in Deutschland viele an Böhmermann erinnern und was er da getan hat. Ich glaube, er selber kann für sich in Anspruch nehmen, dass er dadurch wirklich sehr sehr viele Spendengelder verhindert hat. Wenn ihm das irgendwie ein Gewinn ist, dann soll er sich darüber freuen."
Campino im ZF-Interview 2015
Campino verweist darauf, dass vier bis sechs Millionen Euro für Ebolastationen in Afrika durch die Single zusammen kamen. Es hätte noch mehr werden können, sagt Campino weiter.
"Inwieweit der Böhmermann außer diesem Sachschaden auch noch dafür verantwortlich ist, dass viele deutsche Künstler sich nicht mehr trauen, sich irgendwie einzubringen: Angst vor Häme, Angst seine Coolness zu verlieren. Das wird damit eventuell zusammenhängen. Für mich ist der Typ nur 'ne arme Wurst."
Campino im ZF-Interview 2015
Und auch heute, anderthalb Jahre später, ist Campino immer noch angefressen. Bei der Echo-Verleihung 2017 sagte Campino über Böhmermann: "Lieber uncool sein als ein cooles Arschloch, das sich nicht konstruktiv einbringen kann." Er bezieht sich damit auf Böhmermanns neuestes Video, das die deutsche Musikindustrie mit ihrer "deutschen Industriemusik" anprangert:
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"Eier aus Stahl" :
Böhmermann zerpflückt Campino und Band Aid 30 auf ZDFneo
Steckt hinter dem Campino-Projekt Band Aid 30 ein ehrlicher Charity-Gedanke? TV-Comedian Jan Böhmermann zweifelt das im aktuellen "Neo Magazin" an. Böse und gelungen!
27 November 2014
Jan Böhmermann beweist diese Woche in seinem "Neo Magazin", dass er Satire beherrscht: Der ZDFneo-Moderator zerpflückt in einem vorab auf Youtube platzierten Beitrag das Charity-Projekt Band Aid 30 regelrecht, das hierzulande vonTote-Hosen-Frontmann Campino betreut wird. Rund sechs Minuten lang hält Böhmermann der Popbranche Scheinheiligkeit vor und schlägt auch noch gleich die Brücke ins Lager der Werbungtreibenden, wo Ferrero aus seiner Sicht eher weniger das Wohl der Kinder vor Augen habe.
Jan Böhmermann greift in dem Clip aus der neuen Rubrik "Eier aus Stahl" die Kritik beziehungsweise Häme auf, die in den vergangenen Tagen in Medien und sozialen Netzwerken über der deutschen Version von "Do They Know It's Christmas" ausgekippt worden ist. Hauptsender ZDF hat darüber bereits berichtet.
Im "Neo Magazin" nimmt er nicht nur Campino auseinander und hinterfragt auf seine Art, ob das Ganze wirklich ein Charity-Projekt für Ebola-Betroffene in Westafrika sei oder nur eine weitere PR-Nummer der Plattenindustrie aka Universal Music. Böhmermann: Das wäre ja so, als "würde man selber von Gibraltar aus Afrika mit Geld bewerfen". Auch andere Mitsingende wie Jan Josef Liefers, Anna Loos und Bob Geldof stehen in der Schusslinie. Raffiniert: Mit dem ausgegebenen Hashtag der Woche - #dotheyknowitsscheisse - debattierte das Social Web schon vor Ausstrahlung im TV rege über den Band-Aid-30-Verriss.
Aber nehmen Sie selbst einen Einblick in die Show, die immer am Donnerstagabend um 22.30 Uhr bei ZDFneo läuft und lassen Sie sich erklären, warum das Stück die neue Rubrik "Eier aus Stahl" eröffnet. Hier der Clip:
Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.
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Jan Böhmermanns Abrechnung mit Max Giesinger, dem Echo und der deutschen Industriemusik
Ganze 22 Minuten nimmt sich Jan Böhmermann sich, um in „Eier aus Stahl: Max Giesinger und die deutsche Industriemusik“ mit der deutschen Musikindustrie am Beispiel Max Giesinger, dem Echo und vielen anderen „neuen deutschen Pop Poeten“ abzurechnen und aufzuklären. Giesinger wirft er unter anderem vor, eine Art Fake-Popstar zu sein, der vorgibt seine Texte mit Hilfe eines Freunds selbst zu schreiben, der aber in Wirklichkeit auch nur auf Autoren zurückgreift, die für viele andere Künstler auch schreiben.
Am Ende des Clips zeigen Böhmermann und sein Team vom Neo Magazin Royale noch, wie sie einen Songtext von Schimpansen und Sami Slimani Tweets schreiben lassen. Das Musikvideo des fertigen Songs „Menschen Leben Tanzen Welt“ von Jim Pandzko feat. Jan Böhmermann findet Ihr weiter unten. Böhmermann möchte damit zum Echo im nächsten Jahr und dementsprechend lautet der bereits viel diskutierte Hashtag der heutigen Sendungauch #ECHO2018.
Uff. Der ECHO – der wichtigste Preis der sehr guten deutschen Musikindustrie – wird leider auch in diesem Jahr wieder verliehen. Wie zu erwarten, regen sich alle auf: FREI.WILD sitzen in der ECHO-Jury, die Onkelz sind sogar nominiert – es ist alles noch mehr Nazi, noch rechter, noch schlimmer als in den Jahren zuvor. Dabei sind die deutschnationalen Norditaliener von FREI.WILD und die Geh-Deinen-Weg-auch-wenn-er-falsch-ist-und-alle-Dich-scheiße-finden-Rock-Onkelz zwar das offensichtlichste, nicht aber das eigentliche Problem des ECHO und der deutschen Musikindustrie.
Wir müssen reden – über Menschen, Leben, Tanzen, Welt, über „einen von 80 Millionen” sowie seine Kunst und das große Missverständnis in der deutschen Popmusik.
Wir halten es kurz mit unserer Kritik: Jedes Volk bekommt die Musik, die es verdient und jeder ist, was er hört. Dafür kann auch der ECHO nichts, aber
Ein Musikpreis, der den Anspruch hat, den größten europäischen Markt für Popmusik abzubilden, sollte aber auch in den Hauptkategorien für mehr Abwechslung und Diversität sorgen – indem er die Nominierungen vom Kommerzdiktat abkoppelt und unabhängige Gremien in die Auswahl einbezieht.
PS: Die Beginner sind 4-fach nominiert und performen heute Abend beim Echo übrigens „Ahnma“ zum ersten Mal mit der ganzen „ahnma-crew zusammen“.
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