вторник, 30 января 2018 г.

hähnlein_eier

hähnlein – das Gelbe vom Ei

eine Initiative gegen Kükentöten

Zum Frühstück, als Omelette, Rührei oder Eier Benedict. Ob wachsweich oder lieber hartgekocht, Eier werden je nach Gusto ganz unterschiedlich zubereitet und sind dabei, was ihren Kreations-Vielfalt betrifft, sehr wandelbar. Auf dem Fürstenhof in Mecklenburg-Vorpommern werden neben Bio-Geflügelfleisch und anderen Erzeugerprodukten auch Bio-Eier produziert – ganz besonderer Art! Wir wollen Dir hier das hähnlein-Konzept des Fürstenhofs vorstellen.

Das hähnlein-Konzept

Das Konzept steht für leckere Bio-Eier und für die gemeinsame Aufzucht von Henne und Hahn. Die hähnlein-Eier sind Eier von Legehennen deren „Brüder“ nicht am ersten Tag getötet wurden. Mit dem Fürstenhof ist somit eine Initiative ins Leben gerufen worden, die das Küken töten verhindert und für artgerechte Tierhaltung und Aufzucht steht.

Nach Angaben der Peta werden jährlich immer noch fast 50 Millionen männliche Küken vergast oder geschreddert, da sie keine Eier legen und nicht schnell genug Fleisch ansetzen. Noch immer ist die Massentötung erlaubt. Wer dieses industrielle Vorgehen in der Tierhaltung nicht toleriert, aber trotzdem nicht auf den Genuss von leckeren Eiern verzichten mag, der kann durch den Kauf von hähnlein-Eiern die Aufzucht der männlichen Tiere unterstützen.

Der Fürstenhof in Mecklenburg-Vorpommern ermöglicht es, dass auch die jungen Hähnlein schonend und langsam zu stattlichen Hähnen heranwachsen können, bis sie ihr Schlachtgewicht erreicht haben. Das dauert länger als bei Tieren, die eigens für die Mast gezüchtet wurden. Bei konventionellen Masthähnchen nur 35 Tage und bei Bio-Masthähnchen bis zu 2,5 Monate. Die hähnlein-Hähne können 4 bis 5 Lebensmonate auf dem regionalen Biohof erleben und können dort in artgerechter Haltung schonend und langsam heranwachsen.

Die Hühnerzucht

Zum Fürstenhof gehört eine eigene Bio-Brüterei in der die Küken schlüpfen und auch aufwachsen. Dort wachsen Hähne und Hennen vom ersten Tag an zusammen auf und werden nicht wie üblich getrennt gehalten. Sie werden zuerst in der Aufzuchtstation versorgt, wo es mit Fußbodenheizung kuschelig warm ist. Auf dem Fürstenhof können die Jungtiere nach ungefähr 8 Wochen bereits Frischluft genießen. Die Stallgebäude verfügen über einen Wintergarten und Auslauf im Freien. Dort können die Tiere nach Lust und Laune im Gras scharren, ihr Geflügel in Sandbädern baden oder sich sonnen. Nach der gemeinsamen Aufzucht verbleibt ein Teil der Hähne in der Herde. Das ist wichtig für das Klima in der Hühnerschar. Die anderen Hähne erreichen nach ungefähr 5 Monaten ihr Schlachtgewicht und werden dann in familiengeführten Schlachtereien geschlachtet.

In konventionellen Betrieben ist die Hühnerzucht stark spezialisiert, entweder für Masttiere, die schnell genügend Fleisch produzieren oder für Legetiere. Konventionelle Legetiere sind dazu gezüchtet worden, um einen Ertrag von mindestens 300 Eiern pro Jahr zu erbringen. Ein Tier aus natürlicher und biologischer Aufzucht kann diese Leistung nicht erbringen. Bei Mastbetrieben werden Hähne und Hennen gleichermaßen „verwertet“. In Legezuchtbetrieben werden die Hähnlein üblicherweise noch an ihrem 1. Lebenstag getötet, da sie nicht zur Eierproduktion beitragen. Auch die Aufzucht ihres Fleisches wegen, wäre nicht ertragreich genug, da sie viel langsamer heranwachsen als Masttiere. Es würde somit viel zu lange dauern, bis sie geschlachtet werden können.

Als Biohof und Erzeugerbetrieb möchte der Fürstenhof durch verantwortungsvolle und artgerechte Tierhaltung mit dem hofeigenen hähnlein-Konzept ein Zeichen setzen.

5 Fragen Rund ums Ei

Legen braune Hühner braune Eier?

Nicht ganz. Die Farbe der Eier richtet sich nicht nach deren Gefieder, sondern nach ihrer Rasse. Ist die Ohrscheibe des Huhns weiß, dann legt es auch weiße Eier. Braune Eier wurden dagegen von einem Huhn mit einer roten Ohrscheibe gelegt. Aber wie wir wissen, schmecken sie alle gleich gut, egal ob braun oder weiß!

Ist das Ei noch frisch?

Das lässt sich ganz einfach testen! Leg‘ das Ei in ein Glas mit kaltem Wasser und schau was passiert:

  • Das Ei bleibt auf dem Boden liegen: Das Ei ist superfrisch!
  • Die Spitze des Eis richtet sich auf: Das Ei ist nicht mehr ganz frisch, also schnell verzehren!
  • Das Ei schwimmt nach oben zum Glasrand: Das Ei lieber nicht mehr essen, es könnte schlecht sein.

Was bedeutet die Nummer auf dem Ei?

  • Die erste Zahl steht für die Form der Haltung. (0= Bio 1=Freiland 2=Bodenhaltung)
  • Die nächste Zahl gibt das Erzeugerland an. (DE für Deutschland,IT für Italien, AT für Österreich)
  • Die letzten Zahlen geben das Bundesland und die Betriebseigene Kennzahl des Erzeugerhofs an.
  • Die hähnlein-Eier des Fürstenhofs tragen natürlich die 0. Sie werden mit biologisch angebautem Futter, ohne Medikamente oder Antibiotika und bei genügend Auslauf aufgezogen.

Wie kocht man das perfekte Frühstücksei?

Eier richtig kochen muss kein Rätsel sein! Mit diesen Tipps liegst du richtig:

  • 5-6 Minuten Kochzeit für ein weiches Ei mit flüssigem Eigelb
  • 6-7 Minuten Kochzeit für ein wachsweiches Ei mit festem Eiweiß und weichem Eigelb
  • mind. 9 Minuten Kochzeit werden für harte Eier benötigt

Warum ist der Dotter mal gelb mal orange?

Die Farbe des Dotters hängt vom Futter der Hühner ab. Hühner aus Bio- oder Freilandhaltung die ausschließlich mit natürlichem Hühnerfutter gefüttert werden legen meist gelbliche Eier. Sie ziehen aus ihrer Nahrung kleine Teile von Farbstoffen, die den Dotter färben. Da der Kunde oft aber einen kräftig-gelben Dotter bevorzugt wird bei konventionellem Hühnerfutter Farbstoff wie Carotinoide zugesetzt, die den Dotter stark färben.

Auch bei uns im Shop gibt’s die leckeren Eier von hähnlein!

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Als absolutes Sommerkind liebt Ruth nicht nur strahlend blauen Himmel, das Meer und Sonnenstrahlen auf ihrer Haut. Auch frische, farbenfrohe und mit ganz viel Liebe zubereitete Speisen haben es der reiselustigen Freundin des Minimal Chic angetan. Ob in der Küche, Mode oder Beauty: Die Liebe zum kleinen Detail ist es, die Ruths großes Herz schneller schlagen lässt.

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    Hähnlein eier

    Eier von freilaufenden Hühnern, Bio-Fleisch, -Eier und -Milchprodukte: Alles nur Schwindel?

    Freilandhaltung wird vor allem mit Hühnern assoziiert. Seit es 2004 die europaweite Kennzeichnungspflicht von Eiern gibt, kann theoretisch jedes Ei zu seinem Legehennenbetrieb zurückverfolgt werden. Von 0 bis 3 kann der Konsument wählen, ob er nun ein Ei aus Öko-, Freiland-, Boden- oder Käfighaltung im Einkaufswagen hat (4). Doch unabhängig von der Aufschrift sind fürs Eierlegen gezüchtete Hennen in den ersten Wochen bzw. letzten Minuten ihres Lebens gleich. Millionen „verbrauchte“ Hühner werden jährlich im Fließbandverfahren in Schlachthöfen umgebracht. Hennen, die nicht für die Eier- oder Fleischproduktion ihr Leben lassen müssen, können älter als 10 Jahre werden. Auch die männlichen Küken fallen der Industrie zum Opfer: Über 50 Millionen männliche Küken werden jährlich entweder in einem Hochgeschwindigkeits-Schredder umgebracht oder vergast, weil sie für die Eierindustrie wertlos sind.

    Daneben gibt es auch Freilandhaltung anderer Tiere, wie etwa die von Rindern und Schafen. Sicher ist das Leben auf einer Wiese an der frischen Luft schöner, doch problemlos ist es auch – vor allem im Winter – nicht. Außerdem lässt es den Käufer glauben, dass die Produkte ohne jegliches Tierleid zustande kamen, was nicht der Wahrheit entspricht.

    Das neue EU-Bio-Siegel ist mit der EG-Öko-Verordnung (EG) Nr. 834/2007 verknüpft, die seit Januar 2009 einige Neuerungen erfahren hat und in manchen Bereichen noch mehr ausgeweitet wurde. So ist etwa eine Teilumstellung möglich, was eine parallele konventionelle Bewirtschaftung in einem Betrieb erlaubt, was dem Missbrauch Tür und Tor öffnet. Was nun die Tierschutzbestimmungen angeht, so sind viele Bereiche nicht geregelt oder werden durch Richtlinien anderer Auszeichnungen übertroffen. Deshalb ist das Bio-Siegel sicher nicht mit absoluten Tierschutzvorschriften gleichzusetzen, sondern spiegelt vielmehr den Mindeststandard für „Bio“ wieder. Auch ist die Anwendung von Gentechnik grundsätzlich verboten, doch Ausnahmen bestätigen die Regel: Tierarzneimittel, Zusatzstoffe für Lebensmittel oder Futtermittel, die mit Hilfe von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) produziert wurden, dürfen unter Umständen dennoch angewandt werden (2, 3, 4, 8). Die biologische Landwirtschaft soll in erster Linie dem Boden zu Gute kommen, da weniger Dünger und Pestizide eingesetzt werden, Weitreihenanbau und Gründünger die Böden schonen sollen. Das EU-Bio-Siegel regelt die für alle gültigen Mindestanforderungen.

    Lediglich 2-4% der Tiere in Deutschland stammen überhaupt aus der Bio-Landwirtschaft.

    Aber auch so macht es für die Tiere keinen großen Unterschied. Schließlich kamen sie auf die Welt, um später auf dem Teller zu landen, und Schlachtung bedeutet immer den vorzeitigen grausamen Tod. „Bio-Schweine“ beispielsweise werden etwas später, nämlich 3 Wochen später, von ihrer Mutter getrennt und sie leben 2 Monate länger. Sie bekommen zwar besseres Futter und haben einen Auslauf, doch auch „Biobauern müssen rechnen“ (5). Ihr Ende am Schlachthof unterscheidet sich nicht von dem ihrer konventionell gehaltenen Artgenossen.

    Jedes Jahr werden 50 Millionen männliche Küken vergast oder in den Schredder geworfen. Sie sind die Brüder von Legehennen und werden zur Eierproduktion nicht benötigt. Für die Fleischindustrie ist diese Züchtung nicht „wirtschaftlich“ genug, denn für die Fleischproduktion werden Hühner mit viel Brustmuskulatur gezüchtet. Hühner für die Eierindustrie werden auf Legeleistung gezüchtet und männliche Tiere legen ja bekanntlich keine Eier. Diese Problematik ist auch Bio-Eier-Produzenten bekannt, doch das Schreddern und Vergasen männlicher Küken ist immer noch Alltag. Auch große Bio-Verbände versuchen, diese Problematik wie folgt abzutun:

    „Es gibt bei uns in Deutschland, so weit uns bekannt, im gesamten Ökolandbau keine brauchbaren Zweinutzungsrassen, bei denen die männlichen Küken in größerem Umfang zur Mast verwendet werden können. Das ist noch eine gemeinsame Aufgabe des Ökolandbaus für die Zukunft - diese Themen werden auch in BÖLW-Treffen besprochen.“ (BÖLW= Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft)

    „[D]a haben Sie ein schwieriges Thema in der Geflügelhaltung angesprochen.

    Das Aussortieren der männlichen Küken findet auch vor der Erzeugung von Bio-Junghennen statt; dies allerdings nicht im Biobetrieb, sondern in der Brüterei, die in aller Regel nicht der Biokontrolle unterliegt. Erst ab Lieferung der Küken an den Biobetrieb wird das Tier zum Biotier. Ökologische Elterntierhaltungen und Brütereien gibt es bisher kaum. Ein Hauptgrund für dieses Problem ist, dass der Geschlechtsdimorphismus bei Nutzgeflügel sehr stark ausgeprägt ist. Das heißt konkret, die männlichen Legehybriden sind für die Mast nicht einsetzbar. Die gesamte Nutzgeflügelgenetik ist zudem weltweit in der Hand von nur vier Firmen, so dass eine Zucht auf der Ebene Landwirtschaft hier - anders als z.B. beim Rind - nicht mehr stattfindet. Einzig bei der Rassegeflügelzucht findet eine Art bäuerliche Zucht statt, allerdings eher auf Schönheitsmerkmale. Wir haben auch als Biobauern also keinen Zugriff auf die Genetik.

    Seit Jahren bemühen wir uns, hier Abhilfe zu schaffen und zumindest die Zahl der getöteten Küken zu reduzieren, indem z.B. die Nutzungsdauer der Legehennen verlängert wird (durch Legepause und Mauser). Zweinutzungsgeflügel konnte bisher nicht erfolgreich am Markt platziert werden, da die Schlachtkörper und die Legeleistung der Tiere zu schlecht sind.“

    Je nach Lebensmittelgeschäft gibt es weitere Gütesiegel, die zumeist „Natur“ oder „kontrolliert“ im Namen tragen. Aber keine dieser Auszeichnungen schließt Misshandlungen oder Verstümmelungen an Tieren gänzlich aus oder hat etwas mit den Lebensbedingungen der Tiere oder ihrem Zustand während Transport oder Schlachtung zu tun(4). Sie sind nicht gesetzlich geschützt und müssen sich nicht einmal zwingend den Standards des EG-Öko-Siegels anschließen.

    Aufgrund der zahlreichen unterschiedlichen Auszeichnungen mit verschiedenen Definitionen und Regulierungen ist es schwierig zu wissen, welche Produkte die „humansten” sind. Ob nun "Bio" oder "Öko": Leider ist bei den am weitest verbreiteten Auszeichnungen das Zufügen körperlichen Schmerzes, wie z.B. die Kürzung des Schnabels oder Schwanzes, die Beschneidung von Zähnen und das Abtrennen von Hörnern zumindest in „Ausnahmefällen“ jeweils immer erlaubt. Was aber eine solche Ausnahme rechtfertigt, ist dehnbar. Auch kann keine absolute Gewährleistung der Standards erbracht werden.

    Alle Tiere in der Lebensmittelproduktion müssen Leid ertragen – von der „freilaufenden” Henne, bis hin zu der „human aufgezogenen“ Milchkuh, deren Kalb an einen Produzenten von Kalbfleisch verkauft wird (6). Die einzig wirklich humane Lösung ist es vegane Alternativen zu Fleisch, Eiern und Milchprodukten zu wählen. Bestellen Sie unser kostenloses Veggie Starter Kit mit Informationen zu „falschem“ Fleisch, Eiersatzprodukten und veganem Käse unter 07156/178280 oder unter GoVeggie.de.

    (1) Generaldirektion Gesundheit und Verbraucherschutz: „Informationsblatt Tierschutz“, 2007, unter: http://ec.europa.eu/food/animal/welfare/factsheet_farmed03-2007_de.pdf

    (2) Bonstein, Julia, et al.: „Alles Bio, oder was?“, Der Spiegel, 36/2007, S. 24-40.

    (4) Pro Vieh: „Einkaufsratgeber“ und „Einkaufshilfe“, 2007

    (5) Sellmair, Nikola/ Björn Lux: „Das kurze Leben von Ferkel 0146“, Der Stern 43/2007, S. 188-196.

    (6) Haferbeck, Edmund: „Tiere in der ökologischen Landwirtschaft – Glück im Unglück? in: Tierrechte 3.01, September 2001

    (7) Die große Bio-Illusion unter: http://www.zeit.de/2002/24/200224_oeko-skandal_xml aus dem Jahr 2002 (19.04.2011)

    (8) EU-Bio-Verordnung (EG) Nr. 834/2007 erneuert ab 1.1.2009

    Ökologische Marktwirtschaft

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    Hähnlein Eier

    Auch bei uns erhältlich: Eier aus einer Bruder-Hahn-Initiative vom Erzeugerzusammenschluss Fürstenhof.

    Zum Thema Öko-Zucht mehr auf der webpage oder in der aktuellen Ausgabe des Demeter Journals.

    Hähnlein Eier – ein Hahn legt doch keine Eier?

    Natürlich nicht, dafür sind ausschließlich die Hennen zuständig. Statistisch gesehen kommt aber auf jedes Hühnerküken auch ein kleines Hähnlein.

    Unsere männlichen Hähnlein Tiere werden nicht aus Gründen der Wirtschaftlichkeit am ersten Lebenstag getötet, sondern unter ökologischen Bedingungen aufgezogen und gehalten. Dass sie dabei mehr Futter und Zeit zum Fleischansatz gegenüber konventionellen Masttieren benötigen, ist natürlich und stellt ein gesundes Resultat des gesamten Haltung dar. Bei uns soll jedes Küken in Zukunft seine Chance zum Leben bekommen – als Leithahn in der Hühnerherde oder als Hähnlein. Die 4 mal so lange Bio Lebenszeit verursacht aber auch entsprechend hohe Kosten pro Tier, die über den reinen Preis für das Fleisch nicht abgefangen werden können. Mit jedem verkauften Hähnlein-Ei unterstützen die Legehennen ihre Brüder aus dem gleichen Schlupf.

    Eier-Initiativen gegen Kükentötung

    Bislang ist es in Deutschland üblich, die männlichen Geschwister der Legehennen, die „Eintagsküken“, durch Schreddern oder durch Kohlendioxid zu töten. Sie gelten als „unwirtschaftlich“, weil sie keine Eier legen und für die Mast zu wenig und zu langsam Muskelfleisch ansetzen. Jährlich werden also bis zu 45 Millionen männliche Küken getötet.

    PROVIEH bekommt immer wieder Anfragen von interessierten Verbrauchern, die nach Alternativen zu dieser Praxis suchen. Heute stellen wir Ihnen vier Alternativen aus der Biohaltung vor, bei denen auf die Kükentötung soweit wie möglich verzichtet wird.

    Besuch bei den Legehennen und ihren Brüdern

    PROVIEH war zu Besuch auf dem Fürstenhof in Mecklenburg-Vorpommern. Der aus 14 Betrieben bestehende Erzeugerzusammenschluss wirtschaftet nach Biopark-Richtlinien.

    In den Brütereien der Legehennenzüchter schlüpfen zur Hälfte männliche und weibliche Tiere. Neben den Legehennen werden auf dem Fürstenhof auch rund 20 Prozent der Bruder-Hähne aufgezogen. Brüder und Schwestern wachsen ungefähr 15 Wochen zusammen auf, dann werden sie getrennt. Ein Teil der Hähne zieht als Leithähne in die Legeställe mit um. Die restlichen Hähne werden als sogenannte „haehnlein“ drei weitere Wochen auf ein Gewicht von 2,5 Kilogramm gemästet, bevor sie mit 18 Wochen (statt nur 5 Wochen wie im konventionellen Fall) in einer Schlachterei in der Region geschlachtet und vermarktet werden, entweder als Biohähnchenkeulen oder ganze Suppenhühner.

    Höhere Kosten durch längere Mastzeit

    Die verlängerte Mast der Legehennen-Brüder verursacht zusätzliche Kosten, die auf den Verkaufspreis der Eier umgelegt werden. Somit finanzieren die Legehennen die Aufzucht ihrer Brüder mit. Im Sechserpack kosten diese Eier zwischen 2,79 Euro und 2,99 Euro statt nur ca. 1,29 Euro wie konventionell erzeugte Eier im Zehnerpack.

    Mehr Platz für die Tiere

    Für den erhöhten Preis der „haehnlein-Eier“ gibt es noch einen zweiten Grund. „Unsere Legehennen der Rasse Lohmann Brown haben mehr Platz als in den Biorichtlinien vorgeschrieben. Wir halten vier bis fünf Hennen pro Quadratmeter und nicht, wie von den Richtlinien erlaubt, bis zu sechs Tiere“, sagt Annalina Behrens, Produktmanagerin beim Fürstenhof. „Den Hähnen müssen wir sogar noch mehr Platz gewähren, es sollten nicht mehr als vier Tiere auf einem Quadratmeter stehen.“ Frau Behrens nimmt sich viel Zeit für die Führung über den Fürstenhof. Die Ställe bestehen aus zwei Stalleinheiten und einem Wintergarten mit anschließender Wiese, die je nach Alter der Hühner mehr und mehr erweitert werden kann. Am Anfang wachsen die Küken in einem beheizten Stall auf. Nach ein paar Wochen kommt der unbeheizte Stallteil hinzu. Den Wintergarten und den großzügigen, artgemäß angelegten Auslauf können die Tiere ab der zehnten Woche nutzen, wenn der Kükenflaum durch Gefieder ersetzt wurde.

    Das verwendete Futter wird auf den dazugehörenden 3000 Hektar des Fürstenhofs erwirtschaftet, nur ein geringer Teil muss dazugekauft werden. Die siebenjährige Fruchtfolge erhält die Bodengesundheit. Angebaut werden Getreide, Leguminosen, Soja und andere Öl- und Eiweißpflanzen. Der Anteil an Soja im Futter wurde durch die Verwendung anderer Eiweißpflanzen halbiert. „Für jeden Betrieb mischen wir das Futter in unserer eigenen Futtermühle an“, so Frau Behrens, “ dadurch können wir auf die unterschiedlichen Bedürfnisse unserer Partner eingehen.“

    Mehr Infos über den Fürstenhof erhalten Sie unter www.ez-fuerstenhof.de, Tel: 039971-317220.

    Der Fürstenhof arbeitet daran, in Zukunft noch mehr Hähne aufziehen zu können. Drei weiteren Initiativen, die wir Ihnen hier vorstellen möchten, ist es bereits jetzt möglich, gänzlich auf die Kükentötung zu verzichten.

    Die Aktion ei care verwendet Zweinutzungsrassen, die sich gleichermaßen für die Vermarktung von Eiern wie auch von Fleisch eignen. Das ist eine Seltenheit, da auch Biobetriebe bei der Zucht und Vermehrung stark abhängig von konventionellen Marktstrukturen sind und deshalb ebenfalls häufig sehr spezialisierte Legehennen- und Masthuhnrassen einsetzen. Ei care aber ist unabhängig von der marktbeherrschenden Geflügelwirtschaft. Beide Geschlechter werden in kleinen Herden auf Naturland-Höfen aufgezogen. Während die Hennen Eier legen, werden die Hähne gemästet. Das Fleisch und die Eier werden in Bioläden im Berliner und Brandenburger Umland mit angrenzenden Regionen vermarktet.

    Mehr Infos erhalten Sie unter www.aktion-ei-care.de, Tel: 030-34806660.

    3. Das Herrmannsdorfer Landhuhn

    In den Herrmannsdorfer Landwerkstätten werden ebenfalls Hahn und Henne einer Zweinutzungsrasse genutzt. Hier findet die Hühnerhaltung nach dem Prinzip „Alles-unter-einem-Dach“ statt: Die Elterntiere werden selbst gehalten und nicht von spezialisierten Betrieben bezogen. Die Eier werden abgesammelt, die Küken ausgebrütet und die Junghennen aufgezogen. Die Hähne werden gemästet und geschlachtet – alles auf einem Hof. Die Hühner leben in kleinen Verbänden. Die Herrmannsdorfer Waren werden im Raum München und bundesweit unter dem Biokreis-Siegel verkauft.

    4. Bruderhahn-Initiative Deutschland

    Bei dieser Initiative werden auch alle „Brüder“ der Legehennen aufgezogen. Der finanzielle Mehraufwand wird hierbei auf die Eier umgelegt. Der Zuschlag von vier Cent pro Ei sorgt also dafür, dass auch die Brudertiere aufgezogen und vermarktet werden können. Die Hähne wachsen auf Demeter- und Bioland-Höfen auf und werden bis zur fünften Woche mit den Hennen zusammen aufgezogen. Im Anschluss werden sie zwischen 18 und 22 Wochen gemästet. Eier und Fleisch sind vorwiegend im Naturkosthandel bundesweit erhältlich.

    Mehr Infos erhalten Sie unter www.bruderhahn.de, Tel: 04105-58040192.

    Seit 2004 müssen Eier einen Code tragen, der Auskunft gibt über die Art ihrer Erzeugung, also über die Haltung der Legehennen (0 = ökologische Haltung, 1 = Freilandhaltung, 2 = Bodenhaltung, 3= Käfighaltung), über ihre Herkunft (aus welchem Land) und über den Betrieb und dessen Stallnummer. Seit damals hat der Verbraucher also die Möglichkeit, mit seinem Kauf Einfluss auf die Haltungsbedingungen der Legehennen zu nehmen. Tatsächlich änderte sich in den letzten Jahren das Angebot von Eiern zugunsten solcher aus ökologischen Haltungsformen, während die Käfighaltung als schlechteste Haltungsform stark zurückgegangen ist (siehe beigefügte Tabelle). Die beobachteten Trends sind ganz im Sinne von PROVIEH.

    Das Konzept der Initiativen vereint Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit. Auch wenn die Eier und das Fleisch teurer als üblich sind, zahlt der Verbraucher gerne für die artgemäße Haltung von Bruderhahn und Schwesterhenne. PROVIEH hofft auf viele Nachahmer, so dass das Töten der männlichen Küken in baldiger Zukunft der Vergangenheit angehört.

    Kennen Sie weitere größere Initiativen, die eine artgerechte Hühnerhaltung gewährleisten und die Kükentötung verhindern? Über die Einsendung Ihrer Hinweise wären wir dankbar.

    Eine andere Alternative gegen Kükentötung sind die heutzutage gut geeigneten Ei-Ersatzprodukte, die Sie in Bioläden oder im Internet kaufen können.

    Setzen Sie ein Zeichen und helfen Sie, die Kükentötung zu verhindern! Diese grausame Praxis kann gestoppt werden. Wir sind auf dem Weg dorthin.

    Weitere Informationen zum Thema Kükentötung finden Sie unter provieh.de/beitraege_ueber_gefluegel.

    Verena Stampe und Stefanie Pöpken

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    Produktsuche

    Finden Sie hier haehnlein-Produkte in Ihrer Nähe

    Da die jeweiligen Filialen häufig selbst über das Sortiment entscheiden, kann es sein, dass sie die Waren noch nicht im Sortiment führen. Sprechen Sie dann bitte die Filialleitung an und erfragen Sie die Möglichkeit, die Produkte zu bestellen.

    Bei Fragen, melden Sie sich gerne bei uns.

    Wir wünschen viel Freude beim Einkaufen und einen guten Appetit!

    Herzlich willkommen bei haehnlein!

    haehnlein steht für leckere Bio-Eier und für die Aufzucht von Henne UND Hahn.

    Wir sind ist eine Gemeinschaft aus ökologisch-agierenden Betrieben. Unser Ziel ist es, mit den Produkten von haehnlein, sichere und wohlschmeckende Lebensmittel anzubieten, die verantwortungsvoll hergestellt werden. Dazu zählen die artgerechte Haltung und gute Pflege unserer Tiere sowie eine schonende und damit nachhaltige Bewirtschaftung unserer Flächen.

    Erfahren Sie mehr über das haehnlein-Konzept und unserer Zukunftsvision.

    Bekommen Sie einen Einblick über unsere artgerechte, ökologische Tierhaltung.

    Produktsuche

    Finden sie unsere wohlschmeckenden Lebensmittel bei unseren Handelspartnern.

    Lassen Sie sich durch unsere leckeren Rezeptideen mit unseren Produkten inspirieren.

    Neue Wege gehen!

    Bei der heutigen stark spezialisierten Hühnerzucht finden die männlichen Legetiere häufig keine Verwendung, wir bei haehnlein zeigen, dass es anders geht.

    Die Nachfrage nach unseren Produkten gibt uns Recht: Es hat sich sowohl gezeigt, dass die Aufzucht der haehnlein über eine Querfinanzierung der Eier wirtschaftlich tragbar ist, als auch dass der Wunsch der Kunden da ist, dass die männlichen Küken mehr als nur den Schlupf erleben.

    Wir freuen uns daher, wenn uns andere Betriebe auf diesem Weg folgen bzw. begleiten und wir selbst zukünftig immer mehr haehnlein heranwachsen sehen.

    Skandal im Hühnerstall

    Immer wieder gerät die Bio-Geflügelhaltung in die Schlagzeilen. Was ist los? Versagen die Regeln? Schlafen die Kontrolleure? Schrot&Korn hat Antworten gesucht. // Leo Frühschütz

    Junge Puten, halb nackt gerupft, mit blutig gehackten Köpfen taumeln durch den Lichtkegel einer Taschenlampe. Manche sind schon zu schwach um aufzustehen, daneben liegen tote Tiere. Anfang September zeigte die ARD diese Bilder aus einem Bio-Putenstall. Ein Jahr zuvor schon gab es ähnlich verstörende Videos aus Bio-Legehennenställen. Dazwischen machten Eiererzeuger Schlagzeilen, die mehr Legehennen im Stall hielten als erlaubt.

    Wie passt das ins Bild einer artgerechten, biologischen Tierhaltung? Auch in Schrot&Korn war doch immer wieder zu lesen gewesen, wie viel besser es Bio-Geflügel geht: Deutlich mehr Platz im Stall als die konventionell gehaltenen Tiere, dazu Auslauf, Sandbäder, Sitzstangen … Um es gleich zu sagen: Das stimmt alles. Im Vergleich zur konventionellen Massengeflügelhaltung, in der die eingangs beschriebenen Bilder Alltag sind, ist die ökologische Geflügelhaltung ein Fortschritt. Aber eben nur ein Schritt. Denn bessere Haltungsbedingungen führen leider aus drei Gründen nicht automatisch zu gesünderen Tieren: erstens bieten agrarindustrielle Strukturen Einfallstore für schwarze Schafe, die aus reiner Profitgier agieren, zweitens haben die Kontrollsysteme Schwächen, drittens fehlt es an öko-tauglichen Tierrassen.

    Hochleistungstiere

    Es gibt derzeit keine Bio-Rassen. Auch die Tiere in Bio-Ställen sind einseitig auf Höchstleistung gezüchtet. Sie sollen möglichst schnell Fleisch ansetzen oder viele Eier legen. Durch diese einseitige Zucht sind die Tiere krankheitsanfällig. Sie taugen nicht fürs Freiland und neigen zu Verhaltensstörungen wie Federpicken oder Kannibalismus. Deshalb sind sie für den Öko-Landbau nicht wirklich geeignet. Nur leider gibt es andere kaum. Denn die Zucht liegt in den Händen weniger Konzerne (siehe Kasten oben).

    Die für die Mast vorgesehenen Tiere nehmen so schnell an Muskelmasse zu, dass Skelett und innere Organe mit dem Wachsen kaum nachkommen. Das führt zu Gelenkdeformationen und anderen Krankheiten, die durch die unnatürlich großen Brustmuskeln noch verstärkt werden. Gleichzeitig sind die überschweren Tiere kaum in der Lage, arteigenes Verhalten auszuleben. Tier- und Umweltschützer nennen das Qualzucht und fordern ein Verbot. Die EU-Öko-Verordnung erlaubt schnellwachsende Zuchtlinien, schreibt jedoch längere Mastzeiten vor, um die Gewichtszunahme zu verringern und so die Folgen abzupuffern.

    In den Händen dreier Konzerne

    Die Zucht von Hochleistungsgeflügel ist weitgehend in den Händen dreier Konzerne: Die deutsche EW Group versorgt den Markt mit Legehennen (Lohmann) und Mastgeflügel (Aviagen). Wichtigste Mitbewerber sind das niederländische Unternehmen Hendrix Genetics und die französische Groupe Grimaud. Sie alle arbeiten mit Hybriden, also mit Tieren, die ihre angezüchteten Eigenschaften in der Folgegeneration verlieren. Deshalb können Eiererzeuger und Mäster nicht selbst Küken züchten, sondern müssen nachkaufen. All diese Küken stammen von wenigen Dutzend Elternlinien ab, die immer wieder neu gekreuzt werden. Das gefährdet die genetische Vielfalt.

    „Denken Sie, dass Bio-Produkte im Vergleich zu konventionellen Lebensmitteln weniger von Skandalen betroffen sind?“ – „Ja“ antworteten 40 Prozent der Verbraucher in der Öko-Barometer-Umfrage des Bundesverbraucherministeriums vom Mai 2013. 60 Prozent waren der Meinung, es gebe keinen Unterschied. Unter häufigen Bio-Käufern war das Verhältnis umgekehrt: 60 Prozent waren der Ansicht, dass Bio-Produkte seltener von Skandalen betroffen sind.

    Hilfe für männliche Küken

    Männliche Küken von Legehennen werden gleich nach ihrer Geburt aussortiert und getötet, denn sie zu mästen rentiert sich nicht. Bio-Eiererzeuger haben Projekte entwickelt, bei denen die Hähnchen länger leben.

    Mit einem Aufpreis von drei bis vier Cent je Ei lassen sich die Kosten für die fünf Monate dauernde Mast der Legehähne finanzieren.

    Nach diesem Modell arbeiten die Bruderhahn-Initiative, der oberbayerische Bicklhof (Eier mit doppeltem Lebenswert), der schwäbischen Biolandhof Halder (HennenGockelEi) und die mecklenburgische Erzeugergemeinschaft Fürstenhof (Hähnlein-Eier).

    Diese Tiere legen Eier und setzen auch Fleisch an, beides allerdings nicht so reichlich wie Hybridtiere.

    Das Naturland-Projekt Ei Care arbeitet mit französischen Zweinutzungshühnern.

    Die Herrmannsdorfer Landwerkstätten setzen auf die Rasse Sulmtaler.

    Der Hühnerzuchtkonzern Lohmann hat mit Lohmann Dual eine Zweinutzungshybride entwickelt, die demnächst auf den Markt kommen soll.

    Agrarindustrie

    Doch ist die Geflügelwirtschaft der am stärksten industrialisierte Teil der Landwirtschaft. An zehn Eiern oder einem Brathähnchen ist wenig verdient. So sind mit der Zeit immer größere, auf Effektivität getrimmte Strukturen entstanden: Spezialisierte Betriebe halten Elterntiere und produzieren Küken. Andere ziehen Jungtiere auf und verkaufen sie an Eiererzeuger oder Putenmäster. Diese erhalten vorgefertigtes Futter und liefern Eier und Tiere an Sammelstellen und Schlachthöfe. Aus selbstständigen bäuerlichen Familienbetrieben werden abhängige Lohnmäster und Eierproduzenten. Oft gehören die Betriebe Kapitalgebern von außen. Die zunehmende Nachfrage nach Öko-Lebensmitteln machte es für Agrarindustrielle interessant, sich hier zu engagieren. Einige Bio-Funktionäre sahen es wohlwollend. Schließlich wollte man ja die gesamte Landwirtschaft ökologisieren und Bio für alle erzeugen. Dazu brauchte es die Großen. Als zur Jahrtausendwende in der EU-Öko-Verordnung die Kriterien für artgerechte Tierhaltung festgezurrt wurden, stand dort, dass in einem Stall maximal 3000 Legehennen oder 4800 Masthähnchen gehalten werden dürfen. Doch nirgends stand, wie viele Ställe unter ein gemeinsames Dach passen. So gibt es heute Anlagen mit über 30 000 Bio-Hennen.

    Nicht allein die schiere Größe ist ein Problem, sondern auch das Anliegen, billig zu produzieren. Um die Kosten zu senken, reizen viele Großbetriebe die Möglichkeiten der EU-Öko-Verordnung aus. Die Tiere werden als Produktionsfaktor, nicht als Lebewesen wahrgenommen. Dieses Denken zeigt sich beispielhaft in den Wirtschaftlichkeitsberechnungen der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Ihr genügen 0,6 Arbeitskräfte für 18 000 Bio-Legehennen. Intensiv betreuen kann man die Tier so nicht.

    Kontrollsystem

    Bewusst die EU-Öko-Verordnung umgangen haben bis 2011 rund 40 niedersächsische Bio-Betriebe. Diese belegten ihre Ställe mit mehr als den erlaubten 3000 Legehennen, um die Verluste von zehn Prozent und mehr übers Jahr auszugleichen. Zwar fiel das den Kontrolleuren des Öfteren auf, doch sie begnügten sich mit Beanstandungen. Dass diese Überbelegung System hatte, fand die Staatsanwaltschaft Oldenburg heraus. Betroffen war vor allem die Kontrollstelle IMO, die fast alle Naturland-Geflügelbetriebe zertifiziert. Der frühere IMO-Geschäftsführer Peter Schaumberger verteidigte das Vorgehen seiner Kontrolleure: „Wir sprechen von Überbelegungen im einstelligen Prozentbereich, also zum Beispiel 3200 Hühner statt 3000. Das ist kein so schwerwiegender Verstoß, dass man deshalb einen Betrieb dezertifizieren könnte. Das wäre nicht verhältnismäßig.“ Aber es waren Verstöße, bei denen die Betriebe mit doppelten Rechnungen und Belegen arbeiteten, um ihre Tierverluste vorab auszugleichen. Doch diese kriminelle Energie wollten die Kontrolleure wohl nicht wahrhaben.

    Nicht bemerkt haben die Kontrolleure auch die Zustände in den Bio-Ställen, die von Tierrechtlern nächtens besucht wurden. Und das, obwohl seit 2009 Geflügelbetriebe mit mehr als 10 000 Tieren vier mal jährlich von ihrer Kontrollstelle inspiziert werden. Die „Erhaltung der Tiergesundheit“ ist ein Ziel der EU-Öko-Verordnung. Nur fehlen in der Verordnung die konkreten Vorgaben zum Gesundheitszustand der Tiere. Und so manche Öko-Kontrolleure prüfen in erster Linie das, was eben ganz konkret vorgeschrieben ist: Die Länge der Sitzstangen, die Größe des Auslaufs, die Herkunft des Futters. „Wir haben den Fokus bei der Kontrolle nicht so aufs Tierwohl gelegt,“ räumte Peter Schaumberger im März 2013 im Interview ein. Das gilt auch für manch andere Kontrollstelle, die nicht so offen ist.

    Auch ohne konkrete Vorgaben in der EU-Öko-Verordnung könnten Öko-Kontrolleure die Betriebe in die Pflicht nehmen, argumentiert die Tierwohlexpertin Anna Koch von der Bio-Kontrollstelle Gesellschaft für Ressourcenschutz (GfRS): „Wenn die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere beeinträchtigt sind, dann kann man damit einen Maßnahmenkatalog fordern, den der Betrieb umzusetzen hat.“ Generell müssten tierbezogene Kriterien, etwa der Zustand der Befiederung bei Legehennen oder Veränderungen der Fußballen bei Masthähnchen, ein Schwerpunkt der Bio-Kontrolle werden. „Ein Betrieb, der bei festgestellten Missständen auf Dauer keine wirksamen Gegenmaßnahmen ergreift, darf nicht mehr als ökologisch anerkannt werden.“ Anna Koch schlägt vor, Kombi-Kontrollen durch Öko-Kontrollstellen und behördlichen Tierschutz durchzuführen. So könnte man durch eine engere Vernetzung bei Problemen schneller handeln. Hilfreich wäre es auch, die staatlichen Futtermittel- und Veterinärkontrollen besser mit der Öko-Kontrolle zu verzahnen. (Ein Interview mit Anna Koch finden Sie auf www.schrotundkorn.de/interview-annakoch)

    Tierwohl bei Verbands-Bio

    Bioland und Demeter haben bereits vor einigen Jahren mit wissenschaftlicher Unterstützung Management-Werkzeuge wie Tiergesundheitspläne und Checklisten erarbeitet, die helfen sollen, die Haltungsbedingungen in den einzelnen Betrieben zu verbessern. Die Kontrolleure der Verbandsbetriebe müssen auch den Zustand der Tiere erfassen. Missstände werden an die Beratung gemeldet, die mit dem Betrieb Verbesserungen umsetzt. Ist ein Landwirt nicht gewillt, schlechte Zustände im Stall zu verbessern, kann ihm der Verband kündigen. Naturland hat Anfang 2013 eine Tierwohl-Expertin eingestellt und Kontrolle und Beratung stärker verzahnt.

    In den Verbänden wird auch intensiv diskutiert, wie groß ein Geflügelbetrieb sein sollte. Bioland und Biokreis erlauben nur noch zwei Stalleinheiten in einem Gebäude, Demeter begrenzt die Zahl der Tiere unter einem Dach noch weitaus stärker. Naturland beschränkt sich bei den Legehennen auf 12000 Tiere, also vier Stalleinheiten, in einem Gebäude. Bestehenden Betrieben setzt der Verband eine Frist bis Ende 2018. Bis dahin will er sich auch von den „industriellen Strukturen“ unter den von Naturland zertifizierten Geflügelbetrieben verabschieden. „Ziel ist es, die Betriebe in die Hand von eigenständigen, unmittelbar selbstverantwortlichen und in ihren Entscheidungen unabhängigen Personen zu überführen“, teilte der Verband im März 2013 mit. „Wir diskutieren derzeit unsere Vorstellungen mit den Betroffenen“, beschreibt Naturland-Pressesprecher Markus Fadl den Stand der Dinge. Solche Strukturen gibt es beim Geflügel auch bei den Verbänden Biopark, Verbund Ökohöfe und Biokreis. Sie sehen darin offiziell kein Problem.

    Ausstieg aus der Mast?

    Bei der Zucht öko-tauglicher Tiere fordert der Bio-Dachverband BÖLW, „dass die öffentliche Hand eine Züchtungsforschung finanziert, die unabhängig von den großen Züchterkonzernen und ihren einseitigen Zuchtzielen ist.“ Alleine könnten die Bio-Verbände so etwas nicht finanzieren. Und bis es soweit ist? Bei der Putenmast fordern Umwelt- und Tierschützer den Ausstieg. „Bei diesen Tieren ist das Leid durch die Zucht vorprogrammiert. Da hilft das beste Management im Stall nichts“, sagt Agrar-Expertin Reinhild Benning vom Umweltverband BUND. Demeter will 2014 darüber entscheiden, „konsequent die Putenrassen auszuschließen, die aus tierschutzrechtlichen Gründen problematisch sind“. Bioland-Sprecher Gerald Wehde argumentiert gegen einen Ausstieg aus der Mast: „Es ist nichts damit gewonnen, wenn diese Puten dann nach EU-Bio-Standards oder gar konventionell gemästet werden.“ Er sieht auch den Handel und seine Kunden in der Verantwortung. Bekommen die Tiere mehr Platz, wachsen sie langsamer heran, in kleineren Herden, dann erhöht das für den Bauern die Kosten. Geflügelfleisch würde teurer. Allerdings haben viele Bio-Läden die Erfahrung gemacht, dass die Kunden es schätzen und honorieren, wenn ihre Eier aus überschaubaren Strukturen kommen. Auch konnten sich im vergangenen Jahr mehrere Projekte etablieren, bei denen gegen Aufpreis männlich Legehennenküken großgezogen statt getötet werden (siehe Kasten Seite 29. „Die Verbraucher im Bio-Laden erwarten vor allem mehr artgerechte Haltung“, ist sich Reinhild Benning sicher. Deshalb empfiehlt sie den Bio-Verbänden, aus der intensiven Geflügelmast auszusteigen und mit Tier- und Umweltschützern, Regionalinitiativen und Wissenschaftlern nach alternativen Rassen und Vermarktungsmodellen zu suchen und das auch offensiv zu vertreten. „Die Signalwirkung eines solchen Schrittes wäre enorm.“

    Oliver Willing, Geschäftsführer der Zukunftsstiftung Landwirtschaft. Diese fördert die Zucht öko-tauglicher Tiere. www.tierzuchtfonds.de

    Sie setzen sich für eine artgemäße Tierzucht ein. Was verstehen Sie darunter?

    Bei der Zucht darf nicht das wirtschaftliche Interesse im Vordergrund stehen. Wir müssen auf die Bedürfnisse der Tiere achten. Wir brauchen gesunde Rassen, die tiergerecht gehalten und naturnah gefüttert werden können.

    Gibt es solche Tiere nicht?

    Es gibt alte Rassen, die sich für eine ökologische Haltung eignen. Doch die Leistung dieser Tiere muss züchterisch verbessert werden. Das ist bei Geflügel ein Prozess, der sich über acht bis zehn Jahre hinzieht. Selbst dann wird ein gutes Zweinutzungshuhn vielleicht 220 Eier im Jahr legen. Eine moderne Hochleistungshybride, deren Bruderhähne als Küken getötet werden, schafft meist 320.

    Entweder artgerecht oder wirtschaftlich?

    Die Produkte artgemäß gezüchteter Tiere sind teurer, weil die Tiere nicht auf Hochleistung getrimmt sind. Trotzdem muss es wirtschaftlich sein. Das macht die Züchtung zu einer Gratwanderung. Inzwischen können sich Puten nicht mehr natürlich fortpflanzen, weil man ihnen zu große Brustmuskeln angezüchtet hat. Masthühner werden so schnell schwer, dass sie nicht mehr zum Schlafen auf ihre Sitzstange hochflattern können. In solchen Fällen ist für mich die Grenze zur Perversität überschritten.

    Wie steuert der Tierzuchtfonds dagegen?

    Wir fördern Projekte, die das Problem grundlegend angehen. Etwa die Zucht von Rindern, die nur mit Gras und Heu auskommen und doch ausreichend und lange Milch liefern. Rinder sind von Natur aus keine Getreidefresser. Die Hochleistungszucht hat sie dazu gemacht.

    Und beim Geflügel?

    Da liegt aktuell ein Antrag zweier Demeter-Höfe auf dem Tisch, die Erfahrungen mit einem französischen Zweinutzungshuhn sammeln wollen und dafür Unterstützung suchen. Zudem soll es eine Kooperation mit der Bruderhahn-Initiative geben. Der Tierzuchtfonds finanziert seine Arbeit durch Spenden auf das Konto der Zukunftsstiftung Landwirtschaft mit der Nummer 3 000 5454 bei der GLS Bank, BLZ 430 609 67.

    Autor Leo Frühschütz hat die Verflechtungen großer Bio-Geflügel-Betriebe recherchiert. Jetzt weiß er, was das Gegenteil von Transparenz ist.

    Bücher und Links

    Schumacher, Ernst Friedrich:

    Small is beautiful – Die Rückkehr zum menschlichen Maß.

    Oekom Verlag, Neuauflage 2013, 320 Seiten, 19,95 Euro

    Arvay, Clemens G.:

    Friss oder stirb – Wie wir den Machthunger der Lebensmittelkonzerne brechen und uns besser ernähren können.

    Ecowin Verlag 2013, 232 Seiten, 21,90 Euro

    Sammelt Spenden für Öko-Tierzucht-Projekte

    Infos über 15 Nutztierarten

    Verbandsinfo über Tierhaltung

    Zertifikate deutscher Bio-Betriebe

    Gesetzliche Öko-Regelungen und Verbandsrichtlinien

    Tierschutzorganisationen gegen Tierquälerei in der Landwirtschaft

    Videos aus Bio-Geflügelställen, vor allem vom Verein Animal Right Watch

    Die PETA-Eier-Recherche 2012

    Mitmach-Portal für alle, die sich für eine bäuerliche Landwirtschaft engagieren wollen

    Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft

    Das Bündnis der Initiativen gegen Tierfabriken, konventionell und bio

    Dachverband der deutschen Öko-Kontrollstellen

    Adressen der Öko-Kontrollbehörden der Bundesländer

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    Richtig ist Bioland hatte bis 2013 in den Richtlinien stehen, dass max. 2 Hühnerbestände á 3.000 Hennen mit Abstand (Seuchenverhinderung) zu halten sein. Ich wunderte mich sehr darüber, dass plötzlich in bioland ein Artikel erschien, in dem ein Betrieb beschrieb, wi er aufstocke. Und siehe da, dieser Passus zur artgerechten Tierhaltung wurde (auch) gestrichen.

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    Habt Ihr schon vom haehnlein-Projekt gehört?

    Die Betriebe des Erzeugerzusammenschlusses Fürstenhof haben es ins Leben gerufen. Auf jedes Hühnerküken kommt auch ein kleines Hähnlein. Männliche Küken können jedoch keine Eier legen und werden nach der Geburt getötet. Die männlichen haehnlein-Tiere sollen aber leben – als Leithahn in der Hühnerherde oder als haehnlein.

    Die Leithähne wachsen vom ersten Tag an bei ihren Hennen in der Herde auf. Sie durchlaufen gemeinsam die 17-wöchige Aufzuchtphase und siedeln anschließend in den Legestall über. Während der gesamten Zeit bewegen sie sich frei in ihrer Hühnerherde. Auf 100 Hühner kommen so 1 bis 2 Hähne – für eine gesunde Sozialstruktur in der Herde.

    Als haehnlein leben sie bis zu 18 Wochen in einer „Männerwohngemeinschaft“. Wenn sie ihr Kükengefieder abgelegt haben, geht es für sie in die hellen, überdachten Wintergärten vor den beheizten Ställen. Ab der 10. Lebenswoche können sie auch tagsüber ins Freie auf die Wiese. Die 4-mal so lange Bio-Lebenszeit (ca. 120 Tage) verursacht aber auch entsprechend hohe Kosten pro Tier, die über den reinen Preis für das Fleisch nicht abgefangen werden können.

    Mit jedem von Euch gekauften haehnlein-Ei unterstützt Ihr die Brüder der Legehennen.

    Tötung von Eintagsküken: Diese Alternativen gibt es

    Wer Eier von speziellen Initiativen kauft, kann den frühen Tod männlicher Küken verhindern.

    Männliche Küken von Legehennen legen keine Eier, und da sie im Vergleich zu Masthühnern nur sehr langsam Fleisch ansetzen, lohnt sich die Mast nicht. Daher werden sie schon nach dem Schlüpfen getötet. Das betrifft alle Haltungsformen – auch die "Brüder" der Bio-Legehennen.

    In Deutschland werden jedes Jahr rund 50 Millionen männliche Küken entsorgt. In Nordrhein-Westfalen sollte das Töten der so genannten Eintagsküken schon seit Anfang 2015 zu Ende sein - doch Gerichte hatten einen entsprechenden Erlass des Verbraucherschutzministeriums wieder gekippt.

    Wer Eier konsumiert, hat aber einige Alternativen, um das zu verhindern. Das Prinzip ist bei allen gleich: Der Eier-Preis beinhaltet einen Aufschlag, mit dem die teure Mast der Legehennen-Brüder quersubventioniert wird. Durch Zuschuss aus dem Eier-Verkauf bleibt das Fleisch der Hähne bezahlbar. Einige Initiativen, die bundesweit oder in weiten Teilen Deutschlands aktiv sind, stellen wir nachfolgend vor. Darüber hinaus gibt es weitere regionale Initiativen. Wir bitten um Verständnis, dass wir keinen abschließenden Überblick geben können.

    • Die Geflügelhalter der "Bruderhahn Initiative Deutschland" (BID) sind Demeter- und Biolandbetriebe. Die Bruderhähne werden nach Richtlinien aufgezogen, die in Teilen über die Anforderungen von Demeter und Bioland hinausgehen. Die Eier kommen aus sieben Bundesländern zwischen Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg und zwischen NRW und Sachsen. Auf der BID-Internetseite gibt es eine Liste mit den Verkaufsstellen.
    • Die "basic Bruderherz-Initiative" zieht die Bruderhähne nach Bioland-Richtlinien mit auf. Die Eier sind bundesweit in allen Basic-Biomärkten erhältlich, sie stammen aus Bayern und Baden-Württemberg.
    • In den denn's Biomärkten bundesweit und in Alnatura-Märkten in NRW kann man die Eier der Initiative "Haehnlein" kaufen. Edeka Rhein-Ruhr (NRW) bietet nach eigener Aussage an, in allen 700 Filialen auf individuelle Nachfrage der Kunden Haehnlein-Eier zu beschaffen. Auch hier werden die Bruderhähne unter ökologischen Bedingungen – mindestens nach den Anforderungen der EG-Öko-Verordnung – mit aufgezogen. Die Eier kommen aus Mecklenburg-Vorpommern.
    • Des Weiteren findet man in Alnatura-Märkten Eier der "Bruderküken-Initiative". Ziel dieser Initiative ist es, dass für alle Eier der Marke Alnatura die männlichen Geschwisterküken mit aufgezogen werden.
    • Die SuperBioMärkte bieten in ihren Läden Eier der "Initiative Bruder-Ei" an. Die Eier stammen von einem Bioland- oder Naturlandhof aus der Region des SuperBioMarktes. Der Mehrerlös der Bruder-Eier von 4 Cent pro Ei fließt direkt in Aufzuchtsprojekte der Initiative Bruder-Ei.
    • Das erste Pilotprojekt im konventionellen Bereich ist "Spitz & Bube" der REWE-Group. Dort werden sowohl den Legehennen die Schnäbel nicht gekürzt (daher der Name: Spitz), als auch die männlichen Küken mit aufgezogen. Die Legehennen werden in Freilandhaltung gehalten und sie erhalten wie ihre Brüder gentechnikfreie Futtermittel. Ihre Brüder werden nicht unter ökologischen Bedingungen aufgezogen, sondern konventionell, jedoch mit mehr Platz im Stall. Sie werden rund 80 Tage lang gemästet. Die cremefarbenen Eier von "Spitz & Bube" sind bisher nur in Rewe-Märkten in NRW und im Norden von Rheinland-Pfalz zu beziehen.
    • Als erster Discounter bietet nun auch Penny mit seiner Eiermarke "Herzbube" eine Alternative zur Kükentötung an. Die männlichen Küken werden mit aufgezogen und es wird auch auf das Kürzen der Schnäbel der Legehennen verzichtet. Alle Herzbube-Eier stammen aus Bodenhaltung und sind deutschlandweit erhältlich.

  • Ein anderer Ansatz ist die Haltung von so genannten Zweinutzungsrassen. Die männlichen Hühner werden gemästet und die Hennen legen Eier. Weder im Fleischansatz noch in der Legeleistung erzielen sie Höchstleistungen, doch dafür dürfen beide Geschlechter leben. Leider gibt es bisher in NRW keine entsprechenden Angebote. Einzelne kleinere Initiativen sind uns aus Süddeutschland und der Region Berlin bekannt.
    • So arbeitet das Projekt "ei care" seit 2011 mit Hühnern der Rasse "Les Bleues". Auf "Naturland"-Biohöfen in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern legen die Hennen Eier und die Hähne werden aufgezogen. Eier und Fleisch werden in Bioläden in Berlin und den benachbarten Bundesländern verkauft.

    Gerichte erlauben das Töten weiterhin

    Den Erlass, das Töten der Eintagsküken zu verbieten, hatte das Verbraucherschutzministerium NRW im September 2013 mit Bezug auf das Tierschutzgesetz (TierSchG) ausgegeben und dabei eine Übergangsfrist bis zum 1. Januar 2015 gesetzt. Am 20. Mai 2016 hat das Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster in einem Grundsatzurteil diesen Erlass gekippt.

    Das OVG entschied, dass das Töten der männlichen Eintagsküken direkt nach dem Schlupf nicht gegen das Tierschutzgesetz verstoße. Das Tierschutzgesetz erlaube das Töten von Tieren, wenn dafür ein vernünftiger Grund vorliege. Das Gericht befand, ein vernünftiger Grund liege vor, da die Aufzucht der männlichen Küken mit einem unverhältnismäßigen Aufwand verbunden sei. In der Urteilsbegründung heißt es: Die Tötung der Küken sei "daher Teil der Verfahren zur Versorgung der Bevölkerung mit Eiern und Fleisch".

    Da eine Revision gegen dieses Urteil nicht zugelassen wurde, haben die Kreise Gütersloh und Paderborn auf Veranlassung des NRW-Umweltministeriums im August 2016 Beschwerde eingelegt. Im Januar 2017 wurde bekannt, dass das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig die Revision zugelassen hat.

    Bundestag lehnte NRW-Initiative ab

    Das Land NRW hatte zusätzlich im Bundesrat einen Gesetzesantrag zur Änderung des Tierschutzgesetzes eingereicht, um das Töten von Küken aus wirtschaftlichen Gründen zu verbieten. Der Bundesrat hat am 25. September 2015 den Antrag mit großer Mehrheit angenommen und an den Bundestag weiter geleitet. Dort wurde er am 17. März 2016 jedoch abgelehnt.

    Bundeslandwirtschaftsministerium favorisiert einen anderen Weg

    Minister Schmidt finanziert die Entwicklung eines Verfahrens der Geschlechtsbestimmung im Ei. Damit soll zukünftig das Ausbrüten und Schlüpfen männlicher Küken verhindert werden. Bereits am 4. Bebrütungstag kann das Geschlecht des Embryos im Ei bestimmt werden: Weibliche Küken werden dann weiter bebrütet, bis nach insgesamt 21 Tagen die Legehennenküken schlüpfen, männliche Küken werden nicht ausgebrütet, sondern die Eier weiterverwertet, beispielsweise für Futtermittel oder in der chemischen Industrie. Damit wäre eine Änderung des Tierschutzgesetzes aus Sicht des Ministeriums nicht mehr notwendig.

    – Willkommen beim –

    Der Erzeugerzusammenschluss Fürstenhof ist eine Gemeinschaft aus 19 ökologisch wirtschaftenden Familienbetrieben in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg.

    Für eine optimale Zusammenarbeit innerhalb des Erzeugerzusammenschlusses haben wir uns die folgenden Ziele gesetzt, die wir von der Bio-Initiative gGmbH übernommen haben.

    Darüber hinaus gelten diese Ziele auch für die Herstellung unserer Lebensmittel, zu denen Eier, Kartoffeln, Fleisch und Apfelsaft zählen. Durch unsere hohen Qualitätsansprüche möchten wir Ihnen gesunde, wohlschmeckende und sichere Lebensmittel anbieten.

    Unsere Produkte haben Sie möglicherweise schon in Ihrem Einkaufsladen unter dem Logo von Kulinatur, Bio Fürstenhof oder haehnlein entdeckt.

    Ökologische Produktion Nachhaltigkeit Tierschutz Fairness und soziales Umfeld Transparenz

    Der Bio Fürstenhof

    Für Henne & Hahn

    Neuigkeiten

    Kein Fipronil festgestellt!

    Wir verwenden die Reinigungsmittel Intersteril und Interclean TW – beide sind biologisch abbaubar…

    Ernte August 2017

    Die ersten 2000 to Getreide sind gedroschen. Wenn auch unter erschwerten Bedingungen…

    Fürstenhof Bio-Kartoffeln

    Seit 07.08.2017 ist unsere neue Ernte Bio-Kartoffeln wieder im Handel erhältlich. Und sie schmecken.

    Bio Eier kaufen

    Für Henne & Hahn

    Wussten Sie schon?

    Mit unserer aktuellen Ernte bauen wir mehr als die Hälfte unseres Futters selbst an

    Alle unsere Junghennen stammen von Bio-Elterntieren aus unserer Gemeinschaft – sozusagen „aus gutem Hause“

    Für jede haehnlein-Henne ziehen wir auch den Bruderhahn auf

    Wir arbeiten täglich daran, dass es unseren Tieren noch besser geht

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