вторник, 8 мая 2018 г.

vogelgrippe_eier

Vogelgrippe

Vogelgrippe – eine Tierseuche mit Übertragungsmöglichkeit auf den Menschen.

Bei der Vo­gel­grip­pe han­delt es sich um ei­ne Er­kran­kung, die aus­ge­löst durch Grip­pe­vi­ren bei Ge­flü­gel jeg­li­cher Art auf­tritt. Es gab in der Ver­gan­gen­heit ei­ni­ge, be­kannt ge­wor­de­ne Fäl­le, bei de­nen sich das Vi­rus auf den Men­schen über­tra­gen hat, da­her han­delt es sich bei der Vo­gel­grip­pe um ei­ne so­ge­nann­te Zoo­no­se. Für Vö­gel ist die In­fek­ti­on mit der Vo­gel­grip­pe ein si­che­res To­des­ur­teil, denn zur Ver­hin­de­rung ei­ner Pan­de­mie wird be­fal­le­nes Ge­flü­gel ge­keult. Er­krankt ein Mensch an Vo­gel­grip­pe, ist die Wahr­schein­lich­keit hoch, dass die­se Form der Grip­pe be­han­delt und aus­ge­heilt wer­den kann. Die Vo­gel­grip­pe ge­hört zu den mel­de­pflich­ti­gen Er­kran­kun­gen, wird be­kannt, dass Ge­flü­gel­her­den in­fi­ziert sind, er­folgt so­fort ei­ne Mel­dung an das Ve­te­ri­när­amt, bei Er­kran­kungs­fäl­len beim Men­schen wird das Ge­sund­heits­amt in­for­miert.

Ansteckungsgefahr auf den Menschen bei der Vogelgrippe sehr gering.

Wie bei Zoo­no­sen üb­lich, be­steht auch bei der Vo­gel­grip­pe die Mög­lich­keit, dass das Vi­rus vom Tier auf den Men­schen über­tra­gen wird. Die Wahr­schein­lich­keit ei­ner sol­chen Über­tra­gung ist al­ler­dings sehr ge­ring, die meis­ten, ge­mel­de­ten Fäl­le der Vo­gel­grip­pe, wa­ren aus­schließ­lich auf in­fi­zier­te Tie­re be­zo­gen. Der Über­tra­gungs­weg der Vo­gel­grip­pe vom Tier auf den Men­schen er­folgt durch den Kon­takt mit Kot und Se­kre­ten der er­krank­ten Tie­re. Lan­ge Zeit galt die Fra­ge als ak­tu­ell, ob der Kon­sum von Ei­ern und Ge­flü­gel­fleisch ein In­fek­ti­ons­ri­si­ko für den Men­schen dar­stellt. Ab ei­ner Tem­pe­ra­tur von 70 Grad, wird das Vi­rus ab­ge­tö­tet und birgt kei­ne Ge­fahr mehr, da­her geht von durch­ge­gar­tem Ge­flü­gel und ge­koch­ten Ei­ern kein In­fek­ti­ons­ri­si­ko aus. An­ders sieht es aus, wenn ro­he Ei­er für die Zu­be­rei­tung von Spei­sen ver­braucht wer­den. Stam­men die Ei­er von ei­nem er­krank­ten Tier, be­steht die Ge­fahr ei­ner An­ste­ckung durch den Kon­sum. Glei­ches gilt für ro­hes Ge­flü­gel­fleisch, da­her ist dar­auf zu ach­ten, die­ses nur voll­stän­dig gar zu ver­spei­sen.

Bei direktem Kontakt mit Geflügel besteht ein größeres Ansteckungsrisiko.

Ein Durch­schnitts­bür­ger steht in der Re­gel nur sel­ten im di­rek­ten Kon­takt zu Ge­flü­gel. An­ders sieht es bei Men­schen aus, die von Be­rufs­we­gen mit den Tie­re ar­bei­ten und ih­nen na­he kom­men. Schlach­ter, Bau­ern, Vieh­züch­ter, sie al­le ha­ben ein deut­lich hö­he­res Ri­si­ko an der Vo­gel­grip­pe zu er­kran­ken, als Men­schen die höchs­tens im Zoo in Kon­takt zu Hüh­nern und an­de­rem Ge­flü­gel ste­hen. Da sich die Vi­ren ins­be­son­de­re in den Aus­schei­dun­gen der Tie­re be­fin­den, ist bei der Säu­be­rung von Stäl­len höchs­te Vor­sicht ge­bo­ten. Ist ein Tier von Vo­gel­grip­pe be­fal­len, be­steht die Ge­fahr der An­ste­ckung be­reits durch das Ein­at­men der Kot­par­ti­kel. Be­reits durch we­ni­ge, un­kom­pli­zier­te Vor­sor­ge­maß­nah­men ist es mög­lich die An­ste­ckungs­ge­fahr zu sen­ken. Beim di­rek­ten Kon­takt mit Tier­kot ist es im­mer emp­feh­lens­wert ei­nen Mund­schutz zu tra­gen, eben­so sinn­voll ist die Ver­wen­dung von Hand­schu­hen.

Die Behandlung der Vogelgrippe erfolgt großteils symptomatisch.

Er­krankt ein Mensch an der Vo­gel­grip­pe, wer­den so­ge­nann­te Vi­ro­sta­ti­ka zur Be­hand­lung ein­ge­setzt. Die­se Me­di­ka­men­te sind dar­auf ab­ge­stimmt, das Vi­rus im Kör­per zu tö­ten und die Ge­ne­sung vor­an zu trei­ben. Da die Vo­gel­grip­pe ähn­li­che Sym­pto­me auf­weist wie ei­ne re­gu­lä­re In­flu­en­za, steht die sym­pto­ma­ti­sche Be­hand­lung zur Lin­de­rung der Be­schwer­den im Vor­der­grund. Ge­gen Fie­ber und Schmer­zen wer­den leich­te Schmerz­mit­tel mit Wirk­stof­fen wie Par­acet­amol oder Ibu­pro­fen ge­ge­ben, teil­wei­se auf­tre­ten­de Er­käl­tungs­be­schwer­den sind meist leich­ter Na­tur und be­dür­fen kei­ner ge­son­der­ten Be­hand­lung. Die größ­te Ge­fahr der Vo­gel­grip­pe beim Men­schen ist das Ri­si­ko ei­ne Lun­gen­ent­zün­dung zu be­kom­men. Tre­ten ers­te Sym­pto­me ei­ner sol­chen Pneu­mo­nie auf, wird der Be­trof­fe­ne meist auf der In­ten­siv­sta­ti­on ei­nes Kran­ken­hau­ses be­han­delt.

Kann man noch Geflügel essen?

Wegen Vogelgrippe müssen Tausende Hühner sterben. Welche Folgen hat die Geflügelkrankheit? Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Hühner im Stall (Symbolbild)

Nach dem Nachweis der Geflügelpest werden in Schleswig-Holstein die Hühner einer Massentierhaltung getötet. In dem Zuchtbetrieb für Bruteier in Grumby bei Schleswig mit 30.000 Tieren hatte das nationale Referenzlabor zuvor die hochansteckende H5N8-Variante nachgewiesen.

Der Betrieb ist bundesweit die erste Massentierhaltung, die von der aktuellen Vogelgrippe-Epidemie betroffen ist. Der Erreger gilt als ungefährlich für Menschen, ist aber eine erhebliche Bedrohung für Hausgeflügel.

Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Robert Habeck nannte die Situation besorgniserregend. "Wir können nach wie vor nur hoffen, dass dies ein Einzelfall ist." Die ersten Ausbrüche bei Hausgeflügel waren am Freitag bei zwei weitaus kleineren Höfen in der Nähe von Lübeck sowie in Mecklenburg-Vorpommern gemeldet worden.

Fall in Sachsen

Seit Sonntag gibt es in Sachsen einen ersten Vogelgrippefall. Eine am Freitag am Cospudener See bei Leipzig gefundene Wildente habe den H5-Virus, sagte ein Stadtsprecher. Das hätten erste Untersuchungen ergeben. Ob es sich dabei jedoch um den aggressiven Typ H5N8 handle, sei noch unklar.

Auch in Schleswig-Holstein ist mit dem Herzogtum Lauenburg ein weiterer Kreis von der Vogelgrippe bei Wildvögeln betroffen. Verendete Wildvögel wurden auch in Baden-Württemberg, Bayern und Mecklenburg-Vorpommern gefunden.

Angesichts der Ausbreitung der Vogelgrippe berief Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) den Zentralen Krisenstab Tierseuchen ein. In einer ersten Sitzung wurde ein bundesweit einheitliches Vorgehen zum Schutz vor der Geflügelpest beschlossen.

Es solle überall dort die Stallpflicht für Geflügel angeordnet werden, wo die Wahrscheinlichkeit eines Eintrags der hochansteckenden H5N8-Variante hoch ist, teilte das Ministerium mit.

"Das sind insbesondere Feuchtgebiete, Rastgebiete von Zug- und Wildvögeln, aber auch Gebiete mit einer hohen regionalen Dichte von Geflügelbetrieben." Mit den Stallpflichtzonen soll eine Ansteckung über Kot oder verunreinigtes Wasser verhindert werden.

Dem Zentralverband der deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) wäre eine bundesweite Stallpflicht für Geflügel am liebsten. "Wir müssen schneller sein, als sich das Virus ausbreitet", hatte ZDG-Vizepräsident Friedrich Otto Ripke erklärt.

Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Habeck kündigte an, die Sicherheitsvorkehrungen über die Vorschriften der Geflügelpest-Verordnung hinaus erhöhen zu wollen. "Wir schätzen die Lage in Schleswig-Holstein dramatischer und gefährlicher ein als vielleicht einige andere Kollegen - inklusive des Bundeslandwirtschaftsministers."

Wie der Erreger in den von der Außenwelt abgeschotteten Bestand in Grumby gelangen konnte, blieb zunächst unklar. Das zuständige Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) will ein Team von Experten schicken, die klären sollen, wie das Virus in die Ställe gelangen konnte. Um den Hof wurde ein Sperrbezirk von drei Kilometern und ein Beobachtungsgebiet von weiteren sieben Kilometern eingerichtet.

Die wichtigsten Fragen und Antworten zu den Vogelgrippefällen:

Sind Geflügelfleisch und Eier sicher?

Laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) gibt es für die Möglichkeit einer Infektion des Menschen durch rohe Eier oder Rohwursterzeugnisse mit Geflügelfleisch von infizierten Tieren bisher keine Belege. Bei der Verarbeitung sollten die allgemein geltenden Hygieneregeln (Händewaschen, rohe Geflügelprodukte getrennt von anderen Lebensmitteln aufbewahren, gründliches Durchgaren von Geflügel etc.) beachtet werden.

Zudem gilt: Ist die Vogelgrippe in einem Bestand ausgebrochen, wird als Vorsichtsmaßnahme der gesamte Bestand getötet. Damit soll neben einer weiteren Ausbreitung auch verhindert werden, dass kontaminiertes Fleisch oder Tierprodukte in den Handel geraten. Infektionen des Geflügels mit Viren der Subtypen H5 und H7 sind anzeigepflichtig und werden bekämpft, indem Geflügel des betroffenen Betriebes getötet und fachgerecht beseitigt wird.

Kann man die Weihnachtsgans noch essen?

Um gar zu werden, benötigt die Weihnachtsgans eine Kerntemperatur von 90 Grad. Wird die Gans rosa gebraten, braucht es eine Kerntemperatur von 75 bis 80 Grad. Bei diesen Temperaturen ist der Vogelgrippe-Erreger - sollte das Fleisch tatsächlich infiziert sein - abgestorben, denn das Virus reagiert ausgesprochen empfindlich auf hohe Temperaturen. Nach Angaben des BfR sollten Geflügelspeisen grundsätzlich gründlich durchgegart werden. Das bedeutet, dass im Geflügel für mindestens zwei Minuten eine Kerntemperatur von 70 Grad erreicht werden muss.

Kann H5N8 auf den Menschen übertragen werden?

Bislang sind laut Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) weltweit keine Übertragungen des H5N8-Erregers auf Menschen nachgewiesen, im Gegensatz zu den Vogelgrippe-Erregern H5N1 und H7N9. Eine Übertragung des Erregers H5N8 über infizierte Lebensmittel ist laut BfR "theoretisch denkbar, aber unwahrscheinlich". Für die Übertragung der Erreger H5N1 und H7N9 waren in der Vergangenheit fast ausschließlich der direkte Kontakte mit infiziertem lebendem Geflügel verantwortlich.

Warum haben sich Hühner in einem abgeschlossenen Betrieb mit der Vogelgrippe infiziert?

Das ist bislang unklar. Das FLI schickt ein Expertenteam in den Betrieb, das alle theoretisch möglichen Übertragungswege untersuchen wird. Die Epidemiologen schauen dabei, ob alle Sicherheitsmaßnahmen eingehalten wurden und ob der Betrieb tatsächlich vor Wildvögeln abgeschottet war. Dabei prüfen die Experten auch, welche Menschen Zutritt hatten, ob möglicherweise über freigelagertes Futter, Einstreu, Trinkwasser oder Lüftung der Erreger eingetragen wurde.

Über welche Wege kann der Erreger grundsätzlich in einen geschlossenen Betrieb eingetragen werden?

Grundsätzlich geht das FLI davon aus, dass Wildvögel, die den hochgefährlichen Erreger H5N8 tragen, Nutzgeflügel-Bestände infizieren. Infizierte Vögel scheiden den Erreger zumeist mit dem Kot aus. Die Infektion kann durch direkten Kontakt von Wildvögeln und Nutzgeflügel übertragen werden. Dies soll mit der Stallpflicht unterbunden werden. Aber auch über das Aufpicken von virushaltigem Material, über verseuchtes Trinkwasser oder auch kontaminierte Einstreu kann die Infektion in den Stall gelangen. Ebenso können Menschen die Infektion in den Stall tragen - beispielsweise an Schuhsohlen, durch verunreinigte Fahrzeuge, Geräte oder Verpackungsmaterial.

Was können Geflügelhalter tun, um die Bestände vor Vogelgrippe zu schützen?

Geflügelhalter sollten alle direkten und indirekten Kontaktmöglichkeiten zwischen Wildvögeln und Nutzgeflügel verhindern. Von Vogelgrippe betroffene Betriebe sollen aus dem Tierseuchenfonds entschädigt werden.

Woran erkennt ein Geflügelhalter eine Infektion in seinem Nutzgeflügelbestand?

Die Hauptsymptome der Vogelgrippe sind laut Friedrich-Loeffler-Institut zunächst ein drastischer Rückgang des Futterverbrauchs. Dann folgen grippetypische Krankheitssymptome wie Apathie, Durchfall oder auch ein Einbruch der Eierproduktion. Meist sterben zeitgleich viele Tiere. Es kann aber auch zu einem Massensterben ohne vorherige klinische Symptome innerhalb von 24 bis 72 Stunden nach der Infektion kommen.

Vogelgrippe 2016: Sind Hühnereier unbedenklich? Kann man Geflügel noch essen?

Wählen Sie, welchen Ressorts, Themen und Autoren dieses Artikels Sie folgen möchten. Entsprechende Artikel finden Sie dann auf „Mein RP ONLINE“

Düsseldorf. In NRW werden erste Schutzmaßnahmen für die Geflügelhaltung getroffen. Der neue Erreger gilt als besonders aggressiv.

Lisa Kreuzmann Journalistenschülerin

Lisa Kreuzmann (klik) ist Journalistenschülerin der Rheinischen Post.

In deutschen Geflügelställen herrscht erneut Ausnahmezustand: Zugvögel haben ein neues Vogelgrippe-Virus nach Deutschland gebracht. Das Virus gilt als hoch ansteckend und aggressiv. Bislang sind auch drei Geflügelbetriebe von der Epidemie betroffen. Ende vergangener Woche war die hoch ansteckende Krankheit in einem Großbetrieb in Schleswig-Holstein ausgebrochen. 30.000 Hühner mussten teilweise vorbeugend getötet werden, damit ein weiteres Ausbreiten der Krankheit verhindert wird. Wie es zu der Ansteckung in dem gut gesicherten Betrieb kommen konnte, sei bislang noch ungeklärt, heißt es beim zuständigen Friedrich-Loeffler-Insitut für Tiergesundheit (FLI).

Auch in Nordrhein-Westfalen werden inzwischen erste Schutzmaßnahmen getroffen. In Teilen von Ostwestfalen-Lippe sowie des Niederrheins und des Münsterlandes gilt seit Anfang der Woche eine Stallpflicht für Nutztiere, um den direkten Kontakt zu Wildtieren, aber auch etwa zu deren Kot zu verhindern. Der Erreger habe sich weiterentwickelt, heißt es beim FLI. Grund zur Panik gebe es laut Robert-Koch-Institut aber nicht.

Wir beantworten die wichtigsten Fragen zu diesem Thema.

Welche Tiere sind betroffen?

Die Vogelgrippe (aviäre Influenza) tritt hauptsächlich bei Hausgeflügel, insbesondere bei Hühnern und Puten, auf. Der neue Vogelgrippe-Erreger wurde laut FLI von Zugvögeln aus Zentralrussland, Sibirien und der Mongolei nach Europa gebracht. Das Virus sei bereits bei Geflügel und Wildvögeln in Polen, Ungarn, Österreich und der Schweiz nachgewiesen worden. Auch am Bodensee seien Wildvögel von der Infektion betroffen.

Ist das Virus gefährlicher als bei vorherigen Epidemien?

Die Erreger der Vogelgrippe sind hochgradig ansteckende Influenzaviren der Subtypen H5 und H7. Bislang ist vor allem der Subtyp H5N1 für das Vogelsterben verantwortlich gewesen. Bei dem aktuellen Erreger handelt es sich um eine mutierte Form des Subtyps H5N8, über dessen genauen Eigenschaften man laut Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (FLI) bislang noch keine konkrete Aussage treffen könne. Auffällig sei aber, sagt Elke Reinking vom FLI, dass Wildvögel deutlich stärker unter dem Erreger leiden, als das in den Vorjahren der Fall war. Auch Enten und Greifvögel seien betroffen. Das Virus verhalte sich bei den Tieren sehr aggressiv. Bis zum Tod dauere es oft nur wenige Stunden.

Kann das Virus auch für den Menschen gefährlich werden?

Laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sind bislang keine Fälle bekannt, in denen sich ein Mensch mit dem H5N8-Virus infiziert hat. In der Vergangenheit hatten sich jedoch Menschen mit anderen Subtypen des Erregers angesteckt, etwa mit dem H5N1- oder dem H7N9-Virus. Eine Übertragung des neuen Erregers H5N8 über infizierte Lebensmittel sei unwahrscheinlich, heißt es beim BfR.

Wie äußert sich die Vogelgrippe beim Menschen?

Die Vogelgrippe ähnelt in ihrem Verkauf einer saisonalen Grippe. Typischerweise treten wenige Tage nach Infektion schnell hohes Fieber, Husten und Atemnot auf. Etwa die Hälfte der Patienten leidet außerdem an Magen-Darm-Problemen wie Durchfall und Erbrechen.

Kann man noch Geflügel essen?

Dass infiziertes Fleisch in den Handel gerate, sei sehr unwahrscheinlich, heißt es beim Robert-Koch-Institut. Ist die Vogelgrippe in einem Betrieb ausgebrochen, muss zur Vorsichtsmaßnahme der gesamte Bestand getötet werden, damit eine weitere Ausbreitung und der Konsum von kontaminiertem Fleisch verhindert werden. Das BfR rät jedoch, Geflügelfleisch stets durchzugaren, also für mindestens zwei Minuten auf 70 Grad zu erhitzen. Auch beim Umgang mit rohem Geflügel sollte man derzeit besonders umsichtig sein; man sollte rohes Fleisch etwa getrennt von anderen Lebensmitteln lagern und Oberflächen sowie Hände deutlich gründlicher reinigen, als man es im Haushalt normalerweise schon tun sollte.

Sind Hühnereier unbedenklich?

Zwar gibt es bislang keine Fälle, in denen eine Infektion durch rohe Eier oder Rohwursterzeugnisse mit Geflügelfleisch nachgewiesen werden konnte; das BfR rät jedoch, in den nächsten Wochen auf ein weich gekochtes Frühstücksei zu verzichten. Eier sollten mindestens sechs Minuten gekocht werden, bis Eiweiß und Eigelb fest sind.

Was müssen Hunde- und Katzenhalter beachten?

Am Bodensee wird Tierhaltern bereits dazu geraten, ihre Hunde an die Leine zu nehmen und Katzen nicht frei laufen zu lassen. Dadurch solle vor allem verhindert werden, dass Hunde und Katzen tote und infizierte Wildtiere verschleppen und das Virus so weiter ausbreiten. Eine Infektion von Haustieren sei aber bislang nicht bekannt, sagt Elke Reinking vom FLI. Das Forschungsinstitut untersuche derzeit, ob der mutierte Erreger H5N8 Säugetieren überhaupt gefährlich werden könne.

Wie wird in NRW einer Epidemie vorgebeugt?

Aus Sorge um eine Ausbreitung der Vogelgrippe in Nordrhein-Westfalen muss Geflügel in Gebieten von 16 Städten und Kreisen vorerst im Stall bleiben. Seit Dienstag gilt Stallpflicht für Nutzgeflügel in größeren Teilen von Nordrhein-Westfalen. Betroffen sind auch Bereiche von Soest, Bottrop, Düsseldorf und Leverkusen.

Eine gefährliche Variante der Vogelgrippe breitet sich in Deutschland aus. In NRW werden deshalb erste Schutzmaßnahmen getroffen. Tatsächlich kann die Krankheit auch auf den Menschen übergehen und lebensgefährlich sein. Was Sie wissen müssen.

Als Schutzmaßnahme gegen die Ausbreitung der Geflügelpest in Deutschland soll auch in Nordrhein-Westfalen von Dienstag an in bestimmten Risikoregionen eine Stallpflicht gelten, so zum Beispiel im nördlichen Teil des Kreises Kleve.

Die sich ausbreitende Geflügelpest lässt immer mehr Länder und Regionen in Deutschland und Europa in den Krisenmodus schalten: In Schleswig-Holstein, wo die aggressiven Vogelgrippeerreger des Typs H5N8 zuerst aufgetreten waren, töteten die Behörden alle Tiere einer Geflügelhaltung.

Immer wieder bricht in deutschen Geflügelmasten die Vogelgrippe, auch Geflügelpest genannt, aus. Eine Chronologie.

Vogelgrippe: Antworten auf die häufigsten Fragen

Vogelgrippe: Antworten auf die häufigsten Fragen

Wie wird die Vogelgrippe übertragen? Wie kann man sich schützen? Darf ich jetzt kein Geflügel mehr essen? Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Das Vogelgrippe-Virus H5N1 hat bereits Millionen von Vögeln das Leben gekostet. Sie starben oder wurden notgeschlachtet, damit sich die Tierseuche nicht ausbreitet. In Asien und in der Türkei starben auch schon Menschen an der Krankheit - sie hatten sich bei Geflügel angesteckt.

Nach den ersten Fällen der Tierseuche in Deutschland wächst auch hierzulande die Angst, das Virus könnte mutieren und eine Grippe-Pandemie auslösen. Gegen diese Verunsicherung hilft vor allem eines: Aufklärung. Wir beantworten hier die häufigsten Fragen zum Thema Vogelgrippe.

Was ist die Vogelgrippe / Geflügelpest / H5N1?

Die Geflügelpest ist eine schwere Form der Grippe bei Vögeln, die durch Grippeviren der Subtypen H5 und H7 hervorgerufen wird. Wasservögel wie Enten und Schwäne können viele Influenzaviren in sich tragen, ohne dass diese besonders aggressiv in Erscheinung treten. Oft leben diese Tiere mit den Viren, ohne selbst geschädigt zu werden.

Bei einer Übertragung auf Nutzgeflügel wie Hühner oder Gänse kann es vorkommen, dass relativ harmlose Vogelgrippe-Viren zu aggressiven Formen mutieren, die Tiere töten und sich hochgradig ansteckend schnell verbreiten. Dann spricht man von einer Geflügelpest. Diese Viren können dann auch wieder Wild- und Wasservögel befallen und ebenfalls töten. Die Geflügelpest-Viren können bei sehr intensivem Kontakt mit infiziertem Geflügel auch auf den Menschen oder andere Säugetiere übergehen.

Momentan wird mit dem Begriff "Vogelgrippe" das aggressive H5N1-Virus bezeichnet, das seit 2003 zunächst in Asien grassierte und sich schließlich über die Türkei bis nach Afrika und Europa ausgebreitet hat.

Warum haben alle Angst vor der Vogelgrippe - es ist doch nur eine Tierseuche?

Bei engem Kontakt mit infiziertem Geflügel gab es Übertragungen auf den Menschen und auch Todesfälle. Dies war bislang noch vereinzelt und eine Übertragung von Mensch zu Mensch fand noch nicht statt.

Die WHO befürchtet, dass sich der Erreger der Vogelgrippe mit dem der menschlichen Grippe vermischt und so ein "Supervirus" (auch Pandemievirus genannt) entsteht, das eine weltweite, extrem gefährliche Grippeepidemie auslösen könnte. Dann könnte es zu einer globalen Pandemie kommen wie 1918/1919, als die Spanische Grippe Millionen Menschen auf der ganzen Welt tötete.

Dies könnte passieren, wenn sich ein ohnehin schon grippekranker Mensch bei einem mit H5N1 infizierten Vogel ansteckt. Dann könnte es passieren, dass das H5N1-Virus Erbgut mit dem humanen Grippevirus austauscht und so die Fähigkeit zur Übertragung von Mensch zu Mensch erhält.

Ein solches Virus wurde bislang noch nicht nachgewiesen. Allerdings gibt es laut WHO Hinweise darauf, dass sich das Virus verändert und dem Menschen anpasst.

Dr. Michael Pfleiderer vom Paul-Ehrlich-Institut sagt: "Man kann nicht sagen, es fehlen noch eine oder zwei Mutationen, dann wird aus dem Vogelgrippevirus ein Pandemievirus, das von Mensch zu Mensch übertragen wird".

Laut Pfleiderer deutet die Auswertung der bisherigen H5N1-Fälle beim Menschen in Asien und der Türkei darauf hin, dass Kinder dem Virus offenbar bessere Voraussetzungen für eine Infektion bieten. Sie scheinen somit beim direkten Kontakt mit infizierten Tieren gefährdeter zu sein als Erwachsene. Eine besondere Gefährdung älterer Menschen hingegen scheint nicht vorzuliegen.

Welche Medikamente helfen gegen eine H5N1-Infektion beim Menschen?

Derzeit sind außer Oseltamivir (Handelsname: Tamiflu) und Zanamivir (Relenza) keine Wirkstoffe verfügbar, die gegen das Influenza-Virus von Typ H5N1 etwas ausrichten könnten. Ältere Substanzen wie Amantadin sind gegen den Erreger der Vogelgrippe wirkungslos. Und auch bei den moderneren Präparaten beruht die Hoffnung der Ärzte auf Wirksamkeit vor allem auf Labortests, da es bislang keine klinischen Erfahrungen in größerem Maßstab gibt.

Ist es möglich, dass ich mich mit Vogelgrippe anstecke?

Das Vogelgrippe-Virus wird vor allem bei engem Kontakt mit infizierten Hühnern, Enten oder Gänsen übertragen, z. B. wenn man Geflügel in den Arm nimmt oder mit ihm spielt. Die Tiere scheiden den Erreger über Kot und Sekrete aus.

Außerdem kann der Erreger auch über rohe Eier oder verseuchtes, ungegartes Geflügelfleisch verbreitet werden. Da das Virus aber beim Erhitzen zerstört wird, ist eine Ansteckung über das Essen unwahrscheinlich.

Eine Ansteckung von Mensch zu Mensch ist bisher noch nicht aufgetreten.

Ich habe mich in dieser Saison bereits gegen Grippe impfen lassen. Hilft das?

Ja, wenn auch nicht direkt gegen die Vogelgrippe. Zumindest aber wird so eine Infektion mit gängigen Influenzaviren verhindert. Das schont das Immunsystem. Gleichzeitig wird die Gefahr einer Doppelinfektion verringert. Bei der könnte sich das Vogelgrippevirus mit einem gängigen Grippeerreger genetisch austauschen und so womöglich die Aggressivität von H5N1 mit der leichten Übertragbarkeit einer herkömmlichen Influenza verbinden.

Soll ich mich und auch meine Kinder jetzt noch impfen lassen?

Die "Arbeitsgemeinschaft Influenza" empfiehlt jährliche Grippeschutzimpfungen für alle über 60, für Menschen ab zwei Jahren mit einem Grundleiden (Lunge, Herz-Kreislauf, Leber, Nieren, Diabetes, Immunsystem), Bewohner von Alten- und Pflegeheimen sowie für alle, die beruflich besonders gefährdet sind (medizinisches und Pflegepersonal, alle mit hohem Publikumsaufkommen). Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt eine Impfung auch für Kinder zwischen sechs und 23 Monaten. Etwa 20 Millionen Impfdosen stehen bundesweit zur Verfügung. Eine Impfung ist auch während der Grippesaison sinnvoll. Der volle Schutz gegen die im Impfstoff enthaltenen Typen von Grippeviren tritt aber erst nach etwa 14 Tagen ein.

Nehmen wir an, das Virus verändert sich so, dass es leicht von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. Wie schnell kann dann passender Impfstoff zur Verfügung stehen?

Zwar wird zum Beispiel in den USA bereits an experimentellen Impfstoffen gegen H5N1 gearbeitet. Doch geht es dabei vor allem darum, Erfahrung mit diesem noch relativ neuen Virentyp zu gewinnen. Fragen, die die Wissenschaftler beschäftigen, sind etwa: Wie schnell und wie intensiv bildet das Immunsystem Geimpfter passende Antikörper? Wie weit müssen gängige Produktionsbedingungen an diesen Erreger angepasst werden?

Ihre Beantwortung soll helfen, im Ernstfall möglichst schnell einen passenden Impfstoff zusammenstellen und in ausreichender Menge produzieren zu können. Dieser müsste genau auf den dann grassierenden Virustyp abgestimmt sein und kann darum nicht schon heute bereitgestellt werden. Selbst im günstigsten Fall wird seine Herstellung drei bis sechs Monate dauern. Eingesetzt werden kann er darum erst gegen die mögliche zweite Welle einer drohenden GrippePandemie.

Kann ich mich an infiziertem Vogelkot anstecken?

Im Kot erkrankter Tiere finden sich tatsächlich Vogelgrippe-Erreger, sagt Jochen Hentschke, Veterinär und Leiter des Zentrums für Infektionsdiagnostik am Institut für Lebensmittel, Arzneimittel und Tierseuchen in Berlin. Allerdings in der Regel in geringer Menge. Außerdem überlebt das Grippevirus im Kot nicht allzu lange. Bei Sonnenschein stirbt es schon nach wenigen Stunden ab, bei bedecktem Himmel dauert es zumindest 24 Stunden.

Wer etwa sein Auto vom Vogelschiss befreien will, sollte rein vorsorglich Handschuhe tragen, viel Wasser benutzen und einen Lappen, den man anschließend wegwirft und nicht etwa in den Küchenschrank zurücklegt, rät Hentschke. Fasst man Vogelkot an, sollte man sich die Hände waschen, das genügt. Was eventuell unter den Schuhen kleben bleibt, ist auf Grund der geringen Menge ungefährlich.

Vor Stadttauben muss man offenbar keine Angst haben: Ein Infektionsrisiko für Menschen durch Tauben schließen Wissenschaftler nahezu aus. Daher gilt für sie bisher auch nicht die Stallpflicht.

Forscher am Friedrich-Loeffler-Institut fanden heraus, dass Tauben zwar empfänglich sind für das H5N1-Virus, jedoch nicht so stark wie Schwäne oder Hühner. Die Gefahr der Übertragung durch den Kot von Tauben vor allem in Großstädten lässt sich schwer einschätzen. Wissenschaftler fanden im Kot infizierter Tauben nur geringe Mengen des Virus. Es gelang ihnen auch nicht, Hühner durch Kontakt mit dem Kot der Tauben zu infizieren.

Kann ich mich bei meinen Haustieren anstecken?

"Eine theoretisch nicht auszuschließende Ansteckung des Menschen kann vermutlich nur bei sehr innigem Kontakt mit infizierten Tieren erfolgen", erklärte Thomas Mettenleiter, der Präsident des Friedrich-Loeffler-Institutes.

Bei Anzeichen von schweren Erkältungen bei Katzen, die Freilauf in Gebieten hatten, in denen H5N1 infizierte Vogelkadaver gefunden wurden, sollte der Tierarzt aufgesucht werden

Eine Ansteckung von Menschen durch infizierte Katzen sei bislang aber noch nicht nachgewiesen worden.

Eine Ansteckung an infizierten Hühnern oder Wildvögeln ist nur bei sehr innigem Kontakt mit den Tieren oder Vogelkot möglich.

Kann ich mich bei (Stadt-)Tauben anstecken?

Vor Stadttauben muss man offenbar keine Angst haben: Ein Infektionsrisiko für Menschen durch Tauben schließen Wissenschaftler nahezu aus. Daher gilt für sie bisher auch nicht die Stallpflicht.

Forscher am Friedrich-Loeffler-Institut fanden heraus, dass Tauben zwar empfänglich sind für das H5N1-Virus, jedoch nicht so stark wie Schwäne oder Hühner. Die Gefahr der Übertragung durch den Kot von Tauben vor allem in Großstädten lässt sich schwer einschätzen. Wissenschaftler fanden im Kot infizierter Tauben nur geringe Mengen des Virus. Es gelang ihnen auch nicht, Hühner durch Kontakt mit dem Kot der Tauben zu infizieren.

Kann ich mich an Geflügelfleisch und Eiern anstecken?

Bei Geflügelfleisch gilt es, die gleiche Sorgfalt walten zu lassen wie immer beim Verzehr, sagt Jochen Hentschke, Veterinär und Leiter des Zentrums für Infektionsdiagnostik am Institut für Lebensmittel, Arzneimittel und Tierseuchen in Berlin. Also Tiefkühlhähnchen oder Enten getrennt von anderen Lebensmitteln auftauen und das Auftauwasser wegkippen. Anschließend sollte das Geflügelfleisch vollständig durchgegart werden, also auch am Knochen nicht mehr rosa sein. Bei Erhitzung über 70 Grad wird der Erreger nach Aussagen von Experten sicher abgetötet.

Derzeit besteht ein Jagdverbot für Wildgeflügel, so dass von Tiefkühlfasanen oder -wildenten keine Gefahr ausgeht, denn sie sind lange vor der Vogelgrippe geschossen worden.

Das H5N1-Virus kann über rohe Eier übertragen werden, sofern die Tiere infiziert sind. Das Durcherhitzen von Eiern tötet den Erreger ab. Allerdings sind mit Vogelgrippe infizierte Hennen geschwächt oder sterben recht schnell, sodass die Legeleistung drastisch vermindert ist. Es ist somit nicht sehr wahrscheinlich, dass Eier infizierter Hennen überhaupt in den Handel geraten.

Zusätzlich unterliegen die Betriebe im Verdachts- oder Ausbruchsfalle einer strengen Sperre, so dass keine Eier an Verbraucher weitergegeben werden dürfen

Soll ich mir jetzt die Grippemittel Tamiflu und Relenza besorgen?

Das Robert-Koch-Institut rät ab. Denn dafür gebe es keine ausreichenden Medikamentenmengen. Zudem seien die Mittel rezeptpflichtig und müssten unter ärztlicher Kontrolle eingenommen werden. Anderenfalls könnten sich zum Beispiel bei einer Unterdosierung resistente Virenstämme entwickeln, Erreger also, denen die verfügbaren Wirkstoffe auch bei richtiger Dosierung nichts mehr anhaben könnten.

Für länger im Ausland lebende Deutsche allerdings schließt das Auswärtige Amt eine private Bevorratung nicht aus. Im Inland ist es Aufgabe der Bundesländer, für ausreichend gefüllte Medikamentenlager zu sorgen. Ziel ist es, im Notfall zehn bis 20 Prozent der Bevölkerung versorgen zu können.

Wie kann ich eine normale Grippe von der Vogelgrippe unterscheiden?

Die Symptome der Vogelgrippe sind anders als die einer normalen Grippe", sagt Professor Michael Schmidt von der tiermedizinischen Fakultät der Freien Universität Berlin. "Die Symptome ähneln sich nur am Anfang: Die Infizierten klagen in den ersten Tagen über Fieber, Husten und Gliederschmerzen." Dann komme jedoch bald eine schwere Lungenentzündung hinzu.

Auch die Humanmedizinerin Bettina Temmesfeld vom Berliner Klinikum Charité bestätigt: "Die Vogelgrippe ist insgesamt schwerer ausgeprägt als eine gewöhnliche Influenza - die Lunge wird stärker befallen."

Veterinärmediziner Schmidt forderte, die Art der Infektion "äußerst genau zu prüfen". Influenza-Schnelltests zeigten innerhalb einer halben Stunde, ob man sich mit einem Grippeerreger infiziert habe. Ob es sich um das gefährliche H5N1-Virus handele, müsse in einem aufwendigeren Verfahren untersucht werden. Dieses benötigte mindestens zwölf Stunden. "Außerdem müssen die Proben natürlich mehrfach untersucht werden", erläuterte Schmidt.

Wie sollte ich mich in gefährdeten Regionen verhalten?

Auch wenn der schönste Strandabschnitt oder Wanderweg lockt - bleiben Sie diesseits der Absperrungen. Sollten Sie in der Nähe einer Sperrzone über Vogelkot gegangen sein, spülen Sie ihn mit heißem Wasser ab. Bürsten Sie ihn nicht trocken herunter - das staubt und erhöht so die Infektionsgefahr, falls der Kot den Erreger enthält. Grundsätzlich gilt: Von toten Vögeln sollte man sich immer fernhalten, sie können nicht nur die Vogelgrippe, sondern auch andere Krankheitserreger wie Salmonellen übertragen.

Kinder sollten außerdem nicht mit gefundenen Federn oder verschmutztem Sand spielen. Wenn sie es doch tun, ist Händewaschen angesagt, mit warmem Wasser und Seife. Die Gefahr, dass sie ausgerechnet Federn oder Sandklumpen erwischen, die Keime tragen, ist zwar verschwindend gering - für Kinder ist aber das Infektionsrisiko größer.

Wie kann ich die Vogelgrippe bei Vögeln erkennen?

Erkrankte Vögel machen nach Angaben von Fachleuten einen apathischen Eindruck und leiden unter Atemnot. Sie schwanken häufig, und ihr Gefieder ist gesträubt.

Die Krankheit ist unter Vögeln hoch ansteckend, verläuft dramatisch und rafft die Tiere innerhalb von Stunden dahin.

Was soll ich tun, wenn ich einen toten Vogel finde?

"Auf keinen Fall anfassen", sagt Hiltrud Schrandt vom Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.

Die Entdeckung toter Vögel sollte der örtlichen Polizei oder der Gemeinde gemeldet werden, die die Veterinäramter einschalten. In Spezialbehältern werden die Tiere dann zur Untersuchung ins Labor gebracht.

Sind meine Haustiere gefährdet?

Es ist seit längerem aus Asien bekannt, dass Katzen sich mit dem Virus anstecken könnten, wenn sie infizierte Vögel fressen, wie der Leiter des Friedrich-Loeffler-Instituts Thomas Mettenleiter sagte. "Eine Katze kann sich anstecken, zum Beispiel indem sie infizierten Vogelkot oder einen erkrankten Vogel frisst.", sagt Jochen Hentschke, Veterinär und Leiter des Zentrums für Infektionsdiagnostik am Institut für Lebensmittel, Arzneimittel und Tierseuchen in Berlin.

Nach der ersten Ansteckung einer Katze mit dem H5N1-Virus auf Rügen, rät das Friedrich-Loeffler-Institut Katzenbesitzern, ihre Tiere besonders im Bereich des Zentrums der Infektionen um die Wittower Fähre nicht frei laufen zu lassen. Zudem sollten Katzenbesitzer auf eine besondere Hygiene achten.

In Zoos in Asien haben sich schon Tiger und Jaguare angesteckt, denen infiziertes Vogelfleisch verfüttert worden war. Der Zoo in Kairo wurde wegen der Vogelgrippe geschlossen. Katzen und Hunde können sich weiterhin im Freien aufhalten, Hunde sollten in gefährdeten Zonen an der Leine geführt werden.

Eine Ansteckung von Hunden an der Vogelgrippe ist bislang nicht bekannt.

Hausvögel sollten keinen Kontakt mit Wildvögeln haben. Außenvolieren müssen entsprechend geschützt werden.

Ist Deutschland ausreichend auf den Pandemie-Fall vorbereitet?

Der beste Schutz vor einem Pandemievirus ist eine Impfung. Hersteller und Behörden, wie z.B das Paul-Ehrlich-Institut arbeiten an einem menschlichen Impfstoff gegen die Vogelgrippe. Dabei verfolgt man die Strategie, eine möglichst schnelle und wirksame Immunisierung zu erreichen.

Ein Impfstoff kann jedoch erst hergestellt werden, wenn das Virus erstmals aufgetreten ist. Fachleute schätzen, dass es nach dem ersten Ausbruch rund drei bis vier Monate dauern kann, bis er in ausreichender Menge zur Verfügung steht. Diese Zeit gilt es mit antiviralen Medikamenten wie Tamiflu und Relenza zu überbrücken, die zwar eine Infektion nicht verhindern können, jedoch die Ausbreitung der Viren im Körper aufhalten. Jedoch gibt es schon erste Tamiflu-resistente H5N1-Varianten, sodass nicht sicher ist, ob Tamiflu wirklich den erhofften Schutz vor dem Virus bietet.

In dieser Zeit wird es zu Todesfällen kommen. "Diesen Preis wird man zahlen müssen", sagt Dr. Michael Pfleiderer vom Paul-Ehrlich-Institut. Impfstoffe zu entwickeln, die auf dem jetzigen H5N1-Virus beruhen, machen seiner Ansicht nach keinen Sinn: "Wir wollen eine möglichst effektive Immunisierung."

Das Robert-Koch-Institut hat den Bundesländern empfohlen, für jeweils 20 Prozent der Bevölkerung Tamiflu und Relenza zu ordern. Tatsächlich sind die Bestände vieler Bundesländer sehr viel niedriger, was zur Zeit heftig kritisiert wird. Der Tamiflu-Hersteller Roche kommt mit der Produktion kaum nach, weswegen das Mittel zur Zeit schwer zu bekommen ist.

Gibt es einen Impfstoff für Menschen?

In Deutschland gibt es derzeit keinen zugelassenen Impfstoff für Menschen gegen die Vogelgrippe. Ein Impfstoff kann zudem erst hergestellt werden, wenn ein Pandemie-Virus entstanden ist. Der Zeitraum vom ersten Auftreten eines Pandemie-Virus bis zur Verfügbarkeit eines Impfstoffes wird nach Ansicht von Experten des Paul-Ehrlich-Institutes mindestens vier bis fünf Monate betragen. Um diese Zeit zu überbrücken, gibt es die Medikamente Tamiflu und Relenza. Sie schützen nicht vor einer Infektion, bremsen aber die Verbreitung der Viren im Körper.

Die meisten Experten nehmen an, dass die Neuraminidase-Hemmer Tamiflu und Relenza auch bei erkrankten Menschen mit Vogelgrippe helfen. Deutschland hat mehrere Millionen Dosen der Medikamente geordert.

Allerdings kann sich das Virus schnell verändern. In Asien traten bereits Tamiflu-resistente H5N1-Viren auf.

Bei Infektionen in China im Jahr 2005 starben vier von acht mit Vogelgrippe infizierte Patienten - trotz der Einnahme von Tamiflu gestorben. Tests zeigten, dass das Virus bei zwei Erkrankten eine Resistenz gegen Tamiflu entwickelt habe. Und bei einem Patienten sei Tamiflu bereits in einem frühen Stadium der Krankheit verabreicht worden.

Im Oktober 2005 hatte ein 14-jähriges vietnamesisches Mädchen eine Infektion mit H5N1 nach der Behandlung mit Tamiflu überlebt. Allerdings wurde danach in ihrem Körper eine gegen das Mittel resistente Variante des Virus gefunden.

Welchen Schutz bieten Tamiflu und Relenza?

Im Falle einer Grippe-Pandemie können - bis zur Entwicklung eines Impfstoffes - die antiviralen Medikamente Tamiflu (Wirkstoff: Oseltamivir, Hersteller: Roche) und Relenza (Wirkstoff: Zanamivir, Hersteller: Glaxosmithkline) eingesetzt werden.

Die beiden rezeptpflichtigen Arzneien mit den Wirkstoffen Oseltamivir beziehungsweise Zanamivir werden auch Neuraminidase-Hemmer genannt. Neuraminidase ist eine Eiweißstruktur an der Virushülle. Wird diese Struktur von den Medikamenten blockiert, können neu gebildete Influenza-Viren die Wirtszelle nicht mehr verlassen. Der Erreger kann sich nicht weiter im Körper ausbreiten, der Krankheitsverlauf wird abgeschwächt.

Das Mittel muss aber in den ersten zwei Tagen nach Auftauchen erster Influenza-Symptome eingenommen werden. Zwar können sowohl Tamiflu als auch Relenza ebenso prophylaktisch verwendet werden, in Deutschland hat aber nur Tamiflu dafür eine Zulassung - Relenza bislang nur für die Behandlung einer schon vorhandenen Grippe. Nach Auskunft des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte ist eine Zulassung Relenzas für diese Indikation allerdings beantragt.

Seit Ausbreitung der Vogelgrippe haben sich zahlreiche Menschen vorsorglich mit einem der Medikamente eingedeckt. Experten raten jedoch dringend ab, das Mittel auf eigene Faust und ohne ärztliche Aufsicht zu benutzen.

Es ist jedoch nicht gesichert, ob Tamiflu wirklich den erhofften Schutz vor H5N1 bietet: Das H5N1-Virus verändert sich schnell und in Asien traten bereits Tamiflu-resistente Virenstämme auf.

Bei Infektionen in China im Jahr 2005 starben vier von acht mit Vogelgrippe infizierte Patienten - trotz der Einnahme von Tamiflu gestorben. Tests zeigten, dass das Virus bei zwei Erkrankten eine Resistenz gegen Tamiflu entwickelt habe. Und bei einem Patienten sei Tamiflu bereits in einem frühen Stadium der Krankheit verabreicht worden.

Im Oktober 2005 hatte ein 14-jähriges vietnamesisches Mädchen eine Infektion mit H5N1 nach der Behandlung mit Tamiflu überlebt. Allerdings wurde danach in ihrem Körper eine gegen das Mittel resistente Variante des Virus gefunden.

Welche Vögel sind von der Stallpflicht betroffen?

Hühner, Truthühner, Perlhühner, Rebhühner, Fasane, Laufvögel, Wachteln, Enten und Gänse sind bis zum 30. April 2006 in geschlossenen Ställen zu halten.

Wie kann sich Hausgeflügel mit dem Virus infizieren?

Wolfgang Fiedler, Leiter der Vogelwarte Radolfzell, sagt: "Eine Infektion von Hausgeflügel könnte auf verschiedenen Wegen passieren: Durch Wasservögel, die sich zu Hausgeflügel setzen - hier könnte eine Stallpflicht vorbeugen. Durch Oberflächenwasser - beispielsweise eines Sees, in dem infizierte Wasservögel waren, und der als Wasserquelle für Stallgeflügel dient. Und letztlich durch Futtermittel oder Geräte, die mit Kot von infizierten Vögeln kontaminiert sind."

Was tun Geflügelhalter zum Schutz vor Infektionen?

In der Geflügelwirtschaft gelten nach Angaben von Wilhelm Hoffrogge, des Präsidenten des Verbandes der niedersächsischen Geflügelwirtschaft, generell strenge Hygienevorkehrungen, um die Tierbestände vor verschiedenen Krankheitserregern zu schützen. Die Ställe werden standardgemäß in Schutzanzügen betreten, zuvor gehen die Menschen durch eine Wanne mit Desinfektionsmitteln. Außerdem tragen sie Handschuhe.

Sollte ein Verdacht auf Vogelgrippe bestehen, sind in den Ställen zusätzlich eine Atemschutzmaske mit Virusschutz und eine eng anliegende Schutzbrille Pflicht.

Kann man nicht einfach alle gefährdeten Vögel impfen?

Derzeit wird über Tierimpfungen gegen die Vogelgrippe diskutiert. Während die Niederlande und Frankreich erwägen, ihre Bestände an Nutzgeflügel großflächig zu impfen, lehnt Bundesagrarminister Horst Seehofer prophylaktische Tierimpfungen ab. Es gibt mehrere Gründe, die dagegen sprechen.

Thomas Mettenleiter, Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts, sagt: "Man muss bedenken, dass geimpfte Tiere immer noch infiziert werden können."

Impfungen maskieren Infektion

Praktisch heißt das: Erreicht die Vogelgrippe einen Stall, fällt zwar nicht mehr innerhalb eines Tages ein Großteil der Hühner tot um. Die Tiere bleiben äußerlich gesund. Aber sie können lebende Viren in sich tragen und die Seuche so unbemerkt weiter schleppen: ein Horrorszenario für Epidemie-Experten.

Impfungen begünstigen zudem die Mutation des Virus. Denn auch geimpfte Tiere können sich infizieren. Es besteht das Risiko, dass das Virus sich innerhalb seiner Überträger verändert und der Impfstoff somit unwirksam würde. Die Seuchenausbreitung könnte sich verschlimmern und das H5N1-Virus letztlich sogar auf den Menschen überspringen.

Notwendig für einen Impfschutz wären zwei Injektionen im Abstand von 14 Tagen bei mindestens drei Wochen alten Tieren. Erst danach baue sich ein voller Impfschutz auf. Bei Hähnchen, die im Schnitt nur 35 Tage alt werden, ist dies nach Ansicht von Wissenschaftlern kaum möglich.

Impfungen wären ohnehin nur für Nutzgeflügel praktikabel, großflächige Streuimpfungen für Wildvögel hält Wolfgang Fiedler, Leiter der Vogelwarte Radolfzell, für "illusorisch".

Markerimpfstoff noch nicht entwickelt

Wissenschaftler arbeiten derzeit an einem Markerimpfstoff, mit dessen Hilfe infizierte von geimpften Tieren zu unterscheiden sind. Die ehemalige nordrhein-westfälische Agrarministerin und Vorsitzende des Agrarausschusses im Bundestag Bärbel Höhn kritisiert, dass ein Markerimpfstoff bisher nicht entwickelt worden sei, weil die Politik der EU eher dem Prinzip des Keulens statt des Impfens folge.

Das Friedrich-Loeffler-Institut bewertet die prophylaktische Impfung von Tieren als unterstützende Maßnahme, die allerdings nur in stark betroffenen Ländern mit schlechter Infrastruktur Sinn macht - zum Beispiel in Asien, wo die Vogelgrippe seit mehreren Jahren grassiert.

"Eine Impfung ist nur dann angebracht, wenn die Seuche droht außer Kontrolle zu geraten oder schon unkontrollierbar ist, wie derzeit in Südost-Asien und China", meint Mettenleiter. "Dann können Impfmaßnahmen dazu beitragen, die Seuche wieder in den Griff zu bekommen."

Wirtschaftliche Argumente

Es gibt auch wirtschaftliche Aspekte, die gegen eine Impfung sprechen: Im Zuge des globalisierten Handels folgen dem Ausbruch einer Tierseuche in einem Land oft Einfuhrsperren der Handelspartner auf dem Fuße. So lässt die EU auch kein Geflügel aus von der Vogelgrippe betroffenen Ländern über ihre Grenzen.

Bärbel Höhn kritisiert die Impfpolitik der EU: " Die EU hat ein wirtschaftliches Interesse, nicht zu impfen." Deutschland sei keine Ausfuhrland für Geflügelfleisch. "Wenn sogar Exportnationen wie Frankreich und die Niederlande Impfungen erwägen, dann gibt es für mich keinen Grund, das hier nicht zu tun.

Der Kostenfaktor regelmäßiger Impfungen wäre gewaltig: 2003 lebten mehr als 68 Millionen Hühner, Gänse, Enten und Puten in Deutschland. Viele Hühner werden geschlachtet, bevor sie ein Jahr alt werden. Angesichts dieser Zahlen wird klar: Über viele Jahre gerechnet, übersteigen die Kosten regelmäßiger Impfungen jene für Notfall- Schlachtungen im seltenen Seuchenfall deutlich.

Jens Lubbadeh mit Agenturen

Ich habe noch mehr Fragen zur Vogelgrippe - wo kann ich mich informieren?

Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat eine Hotline für Bürger eingerichtet, die Fragen zur Vogelgrippe haben. Sie ist von Montag bis Freitag zwischen 9 und 17 Uhr unter den Telefonnummern 01888-529-4601 oder -4602,-4603,- 4604, -4605, -4606, -4607, -4608 und -4609 erreichbar.

Weitere Informationen findet man im Internet auf den Seiten des Agrarministeriums, des Friedrich-Loeffler-Instituts und des Robert-Koch-Instituts.

Tag Archives: «Vogelgrippe»

Ende der freiwilligen Stallpflicht

Nach Auf­he­bung der all­ge­mei­nen Stall­pflicht hat nun auch die frei­wil­li­ge Stall­pflicht für die Hen­nen des Eberl­hofs ein Ende. Franz Eberl, Inha­ber des Geflü­gel­hofs Eberl: „Nach dem Fund infi­zier­ter Wild­vö­gel am Vil­stal­see Mit­te März hat­ten wir zum Schutz unserer

Vogelgrippe-Gefahr bleibt bestehen

Trotz Locke­rung der all­ge­mei­nen Stall­pflicht ist Gefahr nicht gebannt „Auf­grund des aktu­ell rück­läu­fi­gen Geflü­gel­pest­ge­sche­hens bei Wild­vö­geln in Bay­ern“ hat das Baye­ri­sche Staats­mi­nis­te­ri­um für Umwelt und Ver­brau­cher­schutz (StMUV) am 15. März 2017 offi­zi­ell die all­ge­mei­ne Stall­pflicht gelo­ckert“. Die Locke­rung bedeu­tet aller­dings kei­ne grund­sätz­li­che Entwarnung,

Bundesweite Stallpflicht wegen Vogelgrippe-Gefahr

Das Früh­jahr steht vor der Tür — das freut nicht nur die Men­schen, son­dern auch unse­re Lege­hen­nen. Denn die dür­fen dann end­lich wie­der ins Freie. Wenn es wie­der wär­mer wird, ist die Gefahr der Anste­ckung mit der Vogel­grip­pe hof­fent­lich vor­erst vor­bei und

Allgemeines über die Vogelgrippe

Die Vogelgrippe ist ein grippaler Infekt von Vögeln. Sie wird auch als aviäre Influenza bezeichnet; aviär leitet sich hier vom lateinischen Wort avis ab und bedeutet soviel wie „auf Vögel bezogen“, „von Vögeln stammend“, ist also eine Krankheit, die bevorzugt Vögel befällt oder bei der Vögel das Erregerreservoir bilden.

Zu den verschiedenen Bezeichnungen „Vogelgrippe“ und „Geflügelpest“ sei folgendes gesagt:

Streng genommen ist der umgangssprachliche, synonyme Gebrauch der beiden vorstehenden Bezeichnungen nicht ganz richtig, da es eine differenzierte Betrachtung der Influenza erschwert.

LPAIV (Low Pathogenic Avian Influenza Virus), gering pathogenes Virus, nicht Subtyp H5 und H7

LPNAIV (Low Pathogenic Notifiable Influenza Virus), gering pathogenes Virus des Typs H5 oder H7

HPNAIV (Highly Pathogenic Notifiable Influenza Virus), hoch pathogenes Virus des Typs H5 oder H7

Gering pathogen lässt sich mit „wenig krankmachend“, hoch pathogen mit „sehr stark krankmachend“ beschreiben. Die letztgenannte, hoch pathogene Form des Virus (Subtyp H5 oder H7), bezeichnet also die klassische Geflügelpest, die besonders schwere Form der Vogelgrippe oder aviären Influenza, bei der ein Großteil des infizierten Geflügels verendet.

Sie wird oft auch nur als HPAI (Highly Pathogenic Avian Influenza) bezeichnet. LPAI (Low Pathogenic Avian Influenza), also eine gering pathogene Form, ist lediglich ein grippaler Infekt von Vögeln. Diese, wie auch die Infektion mit anderen Subtypen als H5 oder H7, bleiben auch beim Hausgeflügel meist ohne gravierende klinische Auswirkungen.

Wenn in jüngerer Zeit die populärwissenschaftliche Bezeichnung „Vogelgrippe“ gebraucht wird, sind zumeist jene Unterformen der Erkrankung wie etwa H5N1 oder H7N9 gemeint, bei denen bereits ein Übergang vom Tier auf den Menschen stattfand.

Die Vogelgrippe ist eine anzeigepflichtige Seuche bei in Gefangenschaft gehaltenen Vögeln, bei Wildvögeln eine meldepflichtige Tierkrankheit. Ein Verdacht muss sofort dem zuständigen örtlichen Veterinäramt mitgeteilt werden. Zur Überprüfung des Verdachts werden dann Proben von der Veterinärbehörde entnommen.

Sie betrifft Hühner, Puten, Gänse, Enten und wildlebende Wasservögel. Auch andere Vögel wie zum Beispiel Fasane und Rebhühner können betroffen sein. Tauben sind erfahrungsgemäß weniger empfänglich für das Virus, spielen aber möglicherweise als mechanischer Überträger eine Rolle, indem Sie den Erreger in ihrem Federkleid verbreiten können.

Vogelgrippe – Erklärung der Krankheit und des Virus

Es handelt sich um ein Influenza A-Virus, der Typ A bezeichnet den Grippevirus. Die weitere Unterteilung der jeweiligen Subtypen leitet sich aus bestimmten Oberflächeneigenschaften ab. Man unterscheidet hier 16 H- und 9 N- Untertypen. Mit N und H werden die beiden wichtigsten Eiweiße der Virushülle, nämlich Hämagglutinin und Neuraminidase, abgekürzt. Der Typ A/H5N1 etwa, hat …

Bislang sind laut Weltgesundheitsorganisation (WHO, Stand: 2.Okt. 2014) insgesamt 668 Erkrankungsfälle bekannt, in denen sich Menschen mit dem Erreger des Subtyps H5N1 infizierten. 393 dieser Infizierten starben nachweislich an dem Virus. Beim Erreger-Subtyp H7N9 lag in der Volksrepublik China bis Oktober 2014 die registrierte Zahl der infizierten Personen offiziell bei 452, 175 von diesen sind …

Vogelgrippe

Vogelgrippe – eine Tierseuche mit Übertragungsmöglichkeit auf den Menschen.

Bei der Vo­gel­grip­pe han­delt es sich um ei­ne Er­kran­kung, die aus­ge­löst durch Grip­pe­vi­ren bei Ge­flü­gel jeg­li­cher Art auf­tritt. Es gab in der Ver­gan­gen­heit ei­ni­ge, be­kannt ge­wor­de­ne Fäl­le, bei de­nen sich das Vi­rus auf den Men­schen über­tra­gen hat, da­her han­delt es sich bei der Vo­gel­grip­pe um ei­ne so­ge­nann­te Zoo­no­se. Für Vö­gel ist die In­fek­ti­on mit der Vo­gel­grip­pe ein si­che­res To­des­ur­teil, denn zur Ver­hin­de­rung ei­ner Pan­de­mie wird be­fal­le­nes Ge­flü­gel ge­keult. Er­krankt ein Mensch an Vo­gel­grip­pe, ist die Wahr­schein­lich­keit hoch, dass die­se Form der Grip­pe be­han­delt und aus­ge­heilt wer­den kann. Die Vo­gel­grip­pe ge­hört zu den mel­de­pflich­ti­gen Er­kran­kun­gen, wird be­kannt, dass Ge­flü­gel­her­den in­fi­ziert sind, er­folgt so­fort ei­ne Mel­dung an das Ve­te­ri­när­amt, bei Er­kran­kungs­fäl­len beim Men­schen wird das Ge­sund­heits­amt in­for­miert.

Ansteckungsgefahr auf den Menschen bei der Vogelgrippe sehr gering.

Wie bei Zoo­no­sen üb­lich, be­steht auch bei der Vo­gel­grip­pe die Mög­lich­keit, dass das Vi­rus vom Tier auf den Men­schen über­tra­gen wird. Die Wahr­schein­lich­keit ei­ner sol­chen Über­tra­gung ist al­ler­dings sehr ge­ring, die meis­ten, ge­mel­de­ten Fäl­le der Vo­gel­grip­pe, wa­ren aus­schließ­lich auf in­fi­zier­te Tie­re be­zo­gen. Der Über­tra­gungs­weg der Vo­gel­grip­pe vom Tier auf den Men­schen er­folgt durch den Kon­takt mit Kot und Se­kre­ten der er­krank­ten Tie­re. Lan­ge Zeit galt die Fra­ge als ak­tu­ell, ob der Kon­sum von Ei­ern und Ge­flü­gel­fleisch ein In­fek­ti­ons­ri­si­ko für den Men­schen dar­stellt. Ab ei­ner Tem­pe­ra­tur von 70 Grad, wird das Vi­rus ab­ge­tö­tet und birgt kei­ne Ge­fahr mehr, da­her geht von durch­ge­gar­tem Ge­flü­gel und ge­koch­ten Ei­ern kein In­fek­ti­ons­ri­si­ko aus. An­ders sieht es aus, wenn ro­he Ei­er für die Zu­be­rei­tung von Spei­sen ver­braucht wer­den. Stam­men die Ei­er von ei­nem er­krank­ten Tier, be­steht die Ge­fahr ei­ner An­ste­ckung durch den Kon­sum. Glei­ches gilt für ro­hes Ge­flü­gel­fleisch, da­her ist dar­auf zu ach­ten, die­ses nur voll­stän­dig gar zu ver­spei­sen.

Bei direktem Kontakt mit Geflügel besteht ein größeres Ansteckungsrisiko.

Ein Durch­schnitts­bür­ger steht in der Re­gel nur sel­ten im di­rek­ten Kon­takt zu Ge­flü­gel. An­ders sieht es bei Men­schen aus, die von Be­rufs­we­gen mit den Tie­re ar­bei­ten und ih­nen na­he kom­men. Schlach­ter, Bau­ern, Vieh­züch­ter, sie al­le ha­ben ein deut­lich hö­he­res Ri­si­ko an der Vo­gel­grip­pe zu er­kran­ken, als Men­schen die höchs­tens im Zoo in Kon­takt zu Hüh­nern und an­de­rem Ge­flü­gel ste­hen. Da sich die Vi­ren ins­be­son­de­re in den Aus­schei­dun­gen der Tie­re be­fin­den, ist bei der Säu­be­rung von Stäl­len höchs­te Vor­sicht ge­bo­ten. Ist ein Tier von Vo­gel­grip­pe be­fal­len, be­steht die Ge­fahr der An­ste­ckung be­reits durch das Ein­at­men der Kot­par­ti­kel. Be­reits durch we­ni­ge, un­kom­pli­zier­te Vor­sor­ge­maß­nah­men ist es mög­lich die An­ste­ckungs­ge­fahr zu sen­ken. Beim di­rek­ten Kon­takt mit Tier­kot ist es im­mer emp­feh­lens­wert ei­nen Mund­schutz zu tra­gen, eben­so sinn­voll ist die Ver­wen­dung von Hand­schu­hen.

Die Behandlung der Vogelgrippe erfolgt großteils symptomatisch.

Er­krankt ein Mensch an der Vo­gel­grip­pe, wer­den so­ge­nann­te Vi­ro­sta­ti­ka zur Be­hand­lung ein­ge­setzt. Die­se Me­di­ka­men­te sind dar­auf ab­ge­stimmt, das Vi­rus im Kör­per zu tö­ten und die Ge­ne­sung vor­an zu trei­ben. Da die Vo­gel­grip­pe ähn­li­che Sym­pto­me auf­weist wie ei­ne re­gu­lä­re In­flu­en­za, steht die sym­pto­ma­ti­sche Be­hand­lung zur Lin­de­rung der Be­schwer­den im Vor­der­grund. Ge­gen Fie­ber und Schmer­zen wer­den leich­te Schmerz­mit­tel mit Wirk­stof­fen wie Par­acet­amol oder Ibu­pro­fen ge­ge­ben, teil­wei­se auf­tre­ten­de Er­käl­tungs­be­schwer­den sind meist leich­ter Na­tur und be­dür­fen kei­ner ge­son­der­ten Be­hand­lung. Die größ­te Ge­fahr der Vo­gel­grip­pe beim Men­schen ist das Ri­si­ko ei­ne Lun­gen­ent­zün­dung zu be­kom­men. Tre­ten ers­te Sym­pto­me ei­ner sol­chen Pneu­mo­nie auf, wird der Be­trof­fe­ne meist auf der In­ten­siv­sta­ti­on ei­nes Kran­ken­hau­ses be­han­delt.

Wegen Vogelgrippe | Bald keine Freilandeier<br />mehr im Supermarkt

Die Vogelgrippe hat für Verbraucher Folgen beim Eierkauf: Vielerorts gibt es bald keine Freilandeier mehr zu kaufen!

Der Grund: Wegen der Vogelgrippe haben viele Bauern, insbesondere in Bayern, ihre Hühner jetzt schon über einen langen Zeitraum im Stall lassen müssen. Wenn die Tiere länger als zwölf Wochen im Stall gehalten werden, dürfen ihre Eier nicht mehr als Freilandeier verkauft werden.

Bauern können ihre ihre Eier stattdessen mit einem Aufkleber kennzeichnen: „Vorübergehend zum Schutz unserer Legehennen Eier aus Bodenhaltung (mit Wintergartenauslauf)“.

Zwölf-Wochen-Frist

Der Gesetzgeber hat die Höchstfrist von zwölf Wochen festgelegt, innerhalb derer Eier von Hühnern – die aus veterinärmedizinischen Gründen aufgestallt wurden – noch als Eier aus Freilandhaltung verkauft werden dürfen.

Mehr zum Thema Vogelgrippe

Agrar Längere Frist für Vermarktung von Freilandeiern gefordert

Agrarministerin Birgit Keller (Linke) hat eine vorübergehende Lockerung der Vermarktungsregeln für Freilandeier gefordert. Anlass ist die aktuelle…

Wissenschaft Agrarministerium will Stallpflicht für Geflügel lockern

Niedersachsen will die Stallpflicht für Geflügelhalter lockern, um kleine Betriebe zu entlasten. Bundesagrarminister Schmidt warnt vor diesem Schritt.

Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (CSU) hatte in der vergangenen Woche bei der EU um eine Verlängerung der Frist gebeten. „Andernfalls erachte ich eine finanzielle Unterstützung der Betriebe seitens der Europäischen Union für unerlässlich“, hieß es in einem Brief an den EU-Kommissar für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, Phil Hogan.

Über 600 000 Tiere wurden bisher getötet

Inzwischen sind zur Bekämpfung der Vogelgrippe in Deutschland mehr als eine halbe Million Hühner, Puten und Enten getötet worden.

Von November bis heute betraf dies 622 398 Tiere in Beständen mit nachgewiesener Geflügelpest, so Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) mitteilte. Nach Angaben der Bundesländer wurden weitere 154 000 Tiere vorsorglich ohne positiven Befund auf den Erreger H5N8 getötet.

Auch Interessant

„So massiv und so langwierig wie dieses Jahr war es noch nie“, sagte Schmidt. Er sei aber strikt dagegen, bei den Gegenmaßnahmen nachlässig zu werden: „Die Gefahr ist mir zu hoch, Ermüdungsbrüche in der Behandlung hinzunehmen.“

Schadenshöhen sind noch nicht bekannt

Wie groß der Schaden für die betroffenen Betriebe ist, sei der Bundesregierung nicht bekannt, antwortete das Agrarministerium auf eine Anfrage der Grünen.

Es verwies auf eine Schätzung der Landesregierung Niedersachsen, nach der sich für einen Betrieb von 14 000 Puten ungefähr 63 000 Euro für das Töten der Tiere und 10 750 Euro für Reinigung und Desinfektion ergeben.

Freilandeier sind meist etwas teurer als Eier aus Bodenhaltung. Bio-Eier dürfen vorerst ihre Kennzeichnung behalten, obwohl zur Bio-Haltung auch Auslauf im Freien gehört.

Die Bio-Legehennen müssen mindestens während eines Drittels ihrer Lebenszeit Zugang zu freiem Gelände haben, daher fallen die zwölf Wochen Stallpflicht bisher nicht ins Gewicht.

Vogelgrippe in Mitteldeutschland Eier aus Freilandhaltung dürfen nicht mehr verkauft werden

Hauptinhalt

Wer im Supermarkt ganz bewusst Eier aus Freilandhaltung kauft, hat ab heute Pech gehabt. In Sachsen-Anhalt dürfen Eier ab sofort nicht mehr als Freiland-Eier vekauft werden.

In Deutschland geht die Vogelgrippe um. Zum Schutz vor einer Infektion, werden deshalb auch freilaufende Hühner in Ställe gesperrt. Die Stallpflicht gilt seit November vergangenen Jahres. Sachsen-Anhalts Landwirtschaftsministerin Claudia Dalbert ließ durchblicken, dass sich das so schnell nicht ändern wird, weil es immer noch neue Fälle der Vogelgrippe gibt.

Zwölf Wochen Frist

Laut einer EU-Verordnung dürfen die Eier noch zwölf Wochen danach mit dem Prädikat Freilandhaltung verkauft werden. Diese Frist läuft heute ab. Schon bald sind deshalb im Supermarkt nur noch Eier aus Bodenhaltung zu finden. Noch ist ein Ende der Stallpflicht nicht in Sicht, denn die Vogelgrippe ist weiterhin in Deutschland verbreitet. Zwar gab es in einigen Landkreisen und Bundesländern eine Entwarnung, trotzdem werden immer wieder infizierte Tiere gefunden.

Viele regionale Betriebe betroffen

Nach der Frist, müssen die Freiland-Betriebe die Verbraucher auf die Bodenhaltung hinweisen. Sie können entweder ihre Verpackung umetikettieren oder komplett austauschen. Das sind aber Mehrkosten für die Betriebe, obwohl der Verkauf der Eier aus Bodenhaltung ihnen weniger Geld einbringt.

Das sind immerhin vier bis zehn Cent pro Ei, die uns an Einnahmen fehlen.

erklärt Werner Gutzmer, Sprecher des Wirtschaftsverbands Eier und Geflügel in Sachsen-Anhalt. Bei mehreren zehntausend Hühnern einem Betrieb können da locker über 1.000 Euro Verlust pro Tag zusammenkommen. Deshalb will der Verband die Eier auch weiterhin als Freilandeier verkaufen dürfen, oder Ausgleichszahlungen vom Staat.

Sachsen-Anhalts Landwirtschaftsministerin Claudia Dalbert hält das für schwierig. Sie befürchtet, dass so das Vertrauen in die Lebensmittelbezeichnungen aufgeweicht wird.

Übrigens bleiben Bio-Eier dennoch Bio-Eier. Generell ist in den gesetzlichen Vorschriften kein Auslauf für die Tiere vorgeschrieben. Die Kennzahl an der man ein Haltung der Tiere erkennt, bleibt gleich (für Bio: "0") .

Das unterscheidet Freiland- und Bodenhaltung

Neuer Abschnitt

Freilandhaltung

Freilandhaltung

Generell gelten bei Freiland- und Bodenhaltung ähnliche Vorgaben was den Stall, das Futter, die Haltung und den Platz im Stall betrifft. Der Unterschied bei der Freilandhaltung ist, dass die Hühner einen Freiauslauf von vier Quadratmetern haben müssen. Außerdem hat der Stall Sitzstangen.

Bodenhaltung

Bodenhaltung

In Deutschland dominiert laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft die Bodenhaltung mit 63%. Neun Legehennen leben auf einem Quadratmeter und mindestens ein Drittel des Stalls muss gestreut sein, damit die Tier scharren können.

Mehr zum Thema

Sonntagsfrühstück Das Ei im Frühstücks-Check

Das Ei im Frühstücks-Check

Dieses Thema im Programm: MDR JUMP | 07.02.2017 | 19:00 Uhr

Schleswig-Holstein: 300.000 Eier wegen Vogelgrippe-Verdachts vernichtet

Schleswig-Holstein 300.000 Eier wegen Vogelgrippe-Verdachts vernichtet

Bitte versuchen Sie es später noch einmal.

Nachdem die Vogelgrippe in einem Geflügel-Hof in Schleswig-Holstein bestätigt wurde, müssen die 30.000 Hühner getötet werden. Betriebsfremde dürfen das Gelände nicht mehr betreten.

Quelle: Die Welt

A lle 30.000 Hühner einer von der Vogelgrippe betroffenen Massentierhaltung bei Schleswig sind getötet worden. Das teilte eine Sprecherin des Landwirtschaftsministeriums in Kiel mit. Der Bestand des Betriebs in Grumby war mit dem aggressiven Geflügelpest-Virus H5N8 befallen. Der Sender NDR 1 Welle Nord berichtete, die Hühner seien per Stromschlag in einem Wasserbecken getötet worden. In Dänemark sind unterdessen mehrere Hunderttausend Eier aus dem Betrieb am Montag vorsichtshalber vernichtet worden.

Die 300.000 Eier waren an eine Brüterei im dänischen Baekke in der Nähe von Kolding geliefert worden. „Sie sind nicht getestet worden“, sagte ein Sprecher der Lebensmittelbehörde der Deutschen Presse-Agentur am Montag. „Wir vernichten sie nur zur Sicherheit.“ Spätestens am Dienstag sollten alle Eier entsorgt sein.

Rätselraten bereitet Experten, wie die Vogelgrippe in dem gut geschützten Betrieb in Grumby ausbrechen konnte. Experten des Greifswalder Friedrich-Loeffler-Instituts sollen dies klären. Am Nachmittag will eine Sprecherin des schleswig-holsteinischen Landwirtschaftsministeriums über den aktuellen Stand informieren.

Der Zuchtbetrieb für Bruteier ist bundesweit die erste Massentierhaltung, die von der aktuellen Vogelgrippe-Epidemie betroffen ist. Der Erreger gilt als ungefährlich für Menschen, ist aber eine erhebliche Bedrohung für Hausgeflügel. Um den Hof wurde ein Sperrbezirk von drei Kilometern und ein Beobachtungsgebiet von weiteren sieben Kilometern eingerichtet. In ganz Schleswig-Holstein gilt eine Stallpflicht für Geflügel.

Wie gefährlich ist die Situation?

Sollte sich die Vogelgrippe weiter ausbreiten, müsse im schlimmsten Fall der gesamte Handel mit Geflügel unterbunden werden, sagte Landwirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) dem Sender NDR 1 Welle Nord. Die ersten Ausbrüche bei Hausgeflügel waren am Freitag bei zwei weitaus kleineren Höfen in der Nähe von Lübeck sowie in Vorpommern gemeldet worden. In Schleswig-Holstein ist die Tierkrankheit bereits in sechs von elf Kreisen aufgetreten – bis auf bei den zwei Höfen ausschließlich bei Wildvögeln.

Am Montag teilte der Kreis Segeberg mit, dass zwei tote Reiherenten aus dem Großen Segeberger See tatsächlich den Geflügelpest-Virus hatten. Um den Fundort seien ein Sperrbezirk und ein Beobachtungsgebiet eingerichtet worden. Der Kreis appellierte daran, die Hygienevorschriften penibel einzuhalten. Denn Geflügelpest lasse sich sehr leicht über die Kleidung, Schuhe oder Hände verbreiten. „Ein wenig Mist unter den Schuhen reicht zum Beispiel aus, um damit das Virus weiterzutragen.“

In Deutschland ist die Vogelgrippe seit der vergangenen Woche in immer mehr Bundesländern nachgewiesen worden. Europaweit wurden aus mindestens sieben Ländern Geflügelpest-Nachweise bei Wildvögeln oder in Geflügelbeständen gemeldet. In Dänemark ist das Virus bislang nur bei einzelnen verendeten Wildenten nachgewiesen worden. Halter sind aufgerufen, ihr Geflügel nach Möglichkeit drinnen oder unter einem Dach zu halten. In Mecklenburg-Vorpommern muss Geflügel seit Montag in Ställen gehalten werden. In Nordrhein-Westfalen soll von Dienstag an in bestimmten Risikoregionen eine Stallpflicht gelten.

Dem Zentralverband der deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) wäre eine bundesweite Stallpflicht für Geflügel am liebsten. Habeck hat angekündigt, die Sicherheitsvorkehrungen über die Vorschriften der Geflügelpest-Verordnung hinaus erhöhen zu wollen. „Wir schätzen die Lage in Schleswig-Holstein dramatischer und gefährlicher ein als vielleicht einige andere Kollegen – inklusive des Bundeslandwirtschaftsministers.“

Erstmals war die H5N8-Variante der aktuellen Epidemie in Deutschland am 8. November bei verendeten Wasservögeln an Seen im Kreis Plön nachgewiesen worden.

Wissenschaft Verendete Tiere

Hamburg Ausbreitung der Vogelgrippe
  • Von Claudia Sewig
  • 10.11.2016

Hamburg Vogelgrippe-Epidemie
  • Von André Klohn
  • 13.11.2016

Deutschland Jamaika-Gespräche
  • Von Ulrich Exner
  • 11.11.2017

  • Von Andrea Seibel
  • 20.11.2017

Hamburg Ermordete 34-Jährige

Städtereisen Fotografie
  • Von Sönke Krüger
  • 20.11.2017
  • Chevron Up

Ein Angebot von WELT und N24. © WeltN24 GmbH

Комментариев нет:

Отправить комментарий

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...