Eier, wir brauchen Eier!
Im Fußball gibt es eigentlich nur ein wirkliches Bild, das die Wahrheit auf dem Platz treffend beschreibt: Wer die größeren Eier hat, gewinnt. Dabei ist es völlig unerheblich, ob die Eier durch reinen Kampfgeist anschwellen oder durch Spielkunst, durch Defensive oder Offensive, 3-5-2 oder 4-3-3, ob die Spitze in der Breite dichter geworden ist, man kompakt steht, verschiebt oder nicht. Einzig was zählt, ist die Größe der Eier.
Erfahrungsgemäß variiert sie meistens zwischen dicke Bohne und Straußenei. Nicht selten fallen sie auch wie schrumpelige Kastanien zu Boden und machen den einstigen Inhaber zum Fußball-Eunuchen. Das ist dann sehr unangenehm. Bastian Schweinsteiger zum Beispiel ist Mitglied in dem Chor, der davon ein Lied singen kann.
Doch es gibt auch die, deren Eier im Laufe eines Spiels so immens wachsen können, dass sogar der wüsteste Zuchtbulle sie anstieren würde, als hätte er die leibhaftige Offenbarung vor sich. Zu diesen seltenen Exemplaren gehört seit Sonntag ohne Zweifel Andrea Pirlo. Er darf sich nun einreihen in die illustre Riege der Eierbarone Panenka (EM 1976), Totti (WM 2000), Zidane (WM 2006), Abreu (WM 2010) & Co.
Niemals soll vergessen werden, mit welch erhabener Nonchalance der Italiener der Welt seine Klöten zur Schau stellte, als er die Kugel – bei Rückstand wohlgemerkt – in Zeitlupe in die Maschen der ewigen Glückseligkeit streichelte. Sanfteren Widerstand gab es noch nicht einmal unter Mahatma Gandhi.
Wie philosophierte schon der altehrwürdige Pelé: „Im Fußballspiel steckt auch Zärtlichkeit. Man muss den Ball so mit den Füßen streicheln, dass er im Netz des Gegners landet.“ Und wenn sich schon einer mit Zärtlichkeit respektive Eiern auskennt, dann ja wohl der olle Viagra-Gockel vom Zuckerhut.
Jaja, der Pirlo, gönnen wir ihm sein Denkmal. Vielleicht wird ja einst auch ein Buch über ihn geschrieben werden: „Andrea Pirlo – ein Mann geht ihren Weg“, könnte sogar rechtemäßig gerade noch hinhauen.
Nur eins sollte klar sein: Den Eiersalat gibt es am Donnerstag. Da können noch so viele Maulwürfe ihr Unwesen treiben. So, wie Deutschland Hellas von Sinnen gespielt hat, dürfte der Dotter der Azzurri in Strömen fließen. Da lehne ich mich gerne aus dem Fenster – Angstgegner hin oder her.
In diesem Sinne: Sollten Sie das Spiel beim Italiener Ihres Vertrauens gucken, denken Sie auf jeden Fall daran, als Digestif auf Eierlikör zu bestehen. Den Grappa können Sie später auch zu Hause schlürfen.
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Eier, wir brauchen Eier!
Im Fußball gibt es eigentlich nur ein wirkliches Bild, das die Wahrheit auf dem Platz treffend beschreibt: Wer die größeren Eier hat, gewinnt. Dabei ist es völlig unerheblich, ob die Eier durch reinen Kampfgeist anschwellen oder durch Spielkunst, durch Defensive oder Offensive, 3-5-2 oder 4-3-3, ob die Spitze in der Breite dichter geworden ist, man kompakt steht, verschiebt oder nicht. Einzig was zählt, ist die Größe der Eier.
Erfahrungsgemäß variiert sie meistens zwischen dicke Bohne und Straußenei. Nicht selten fallen sie auch wie schrumpelige Kastanien zu Boden und machen den einstigen Inhaber zum Fußball-Eunuchen. Das ist dann sehr unangenehm. Bastian Schweinsteiger zum Beispiel ist Mitglied in dem Chor, der davon ein Lied singen kann.
Doch es gibt auch die, deren Eier im Laufe eines Spiels so immens wachsen können, dass sogar der wüsteste Zuchtbulle sie anstieren würde, als hätte er die leibhaftige Offenbarung vor sich. Zu diesen seltenen Exemplaren gehört seit Sonntag ohne Zweifel Andrea Pirlo. Er darf sich nun einreihen in die illustre Riege der Eierbarone Panenka (EM 1976), Totti (WM 2000), Zidane (WM 2006), Abreu (WM 2010) & Co.
Niemals soll vergessen werden, mit welch erhabener Nonchalance der Italiener der Welt seine Klöten zur Schau stellte, als er die Kugel – bei Rückstand wohlgemerkt – in Zeitlupe in die Maschen der ewigen Glückseligkeit streichelte. Sanfteren Widerstand gab es noch nicht einmal unter Mahatma Gandhi.
Wie philosophierte schon der altehrwürdige Pelé: „Im Fußballspiel steckt auch Zärtlichkeit. Man muss den Ball so mit den Füßen streicheln, dass er im Netz des Gegners landet.“ Und wenn sich schon einer mit Zärtlichkeit respektive Eiern auskennt, dann ja wohl der olle Viagra-Gockel vom Zuckerhut.
Jaja, der Pirlo, gönnen wir ihm sein Denkmal. Vielleicht wird ja einst auch ein Buch über ihn geschrieben werden: „Andrea Pirlo – ein Mann geht ihren Weg“, könnte sogar rechtemäßig gerade noch hinhauen.
Nur eins sollte klar sein: Den Eiersalat gibt es am Donnerstag. Da können noch so viele Maulwürfe ihr Unwesen treiben. So, wie Deutschland Hellas von Sinnen gespielt hat, dürfte der Dotter der Azzurri in Strömen fließen. Da lehne ich mich gerne aus dem Fenster – Angstgegner hin oder her.
In diesem Sinne: Sollten Sie das Spiel beim Italiener Ihres Vertrauens gucken, denken Sie auf jeden Fall daran, als Digestif auf Eierlikör zu bestehen. Den Grappa können Sie später auch zu Hause schlürfen.
Zeilenendes Sammelsurium
Gedankenhaptik für euch.
Eier, wir brauchen Eier!
So sprach schon der Ober-Osterhase Oliver Kahn. Ist es nicht erstaunlich, dass diese revolutionäre Erkenntnis selbst dem nicht sehr „fußball-affinen“ Zeilenende geläufig ist? Offenbar ist doch etwas dran. Analyse eines Ausspruchs.
„Eier, wir brauchen Eier.“ erklärte der Reproduktionsmediziner Oliver Kahn in einem Interview, was der Mannschaft fehlte, um gegen Schalke zu siegen. Eine erstaunliche Forderung, impliziert er damit, dass es sich beim FC Bayern München offenbar um einen Kastratenverein handelt. Eine kurze Recherche ergab allerdings, dass Eier vorhanden waren. Dazu habe ich eine Stichprobe genommen von fünf Spielern und Google nach ihrem Elternstatus befragt: Robert Kovac, Martín Demichelis, Bixente Lizarazu und Michael Ballack kommen gemeinsam auf 10 Kinder, die Wahrscheinlichkeit für eine Kollektivadoption für dieses Ergebnis liegt sehr niedrig. Lediglich zu Thomas Linke gab es keine Treffer. Ob dies daran liegt, dass er keine Eier oder bloß nicht getroffen hat, ließ sich nicht feststellen. Allerdings war Linke auch Innenverteidiger und hat in 341 Bundesligaspielen bloß 15 Tore gemacht. Für Innenverteidiger gilt: Wenn sie treffen, reißt man ihnen in den meisten Fällen die Eier wegen Eigentores ab.
Eier waren also auf dem Platz vorhanden. Vielleicht wird der Evolutionsbiologe Oliver Kahn auch lediglich falsch zitiert und er sagte: „Eier, wir brauchten Eier.“ Damit würde er eine wissenschaftliche Tatsache seines Fachgebiets an prominenter Stelle ins öffentliche Bewusstsein stellen. Damit der Nationalökonom Oliver Kahn überhaupt nicht-geklonte Arbeitskräfte hat, deren Leistung er analysieren kann, bedarf es einer Eizelle und von Eiern zur Samenproduktion, Stand heute.
Die Heilige Familie musste schließlich eine zugige Unterkunft ganz ohne Türen beziehen (Quelle)
Es ließe sich an dieser Stelle spekulieren, welche Absichten der Naturwissenschaftler Oliver Kahn mit seiner Aussage verfolgte. Mir fiel allerdings keine tragfähige Spekulation ein. Vielleicht wollte der evangelikale Prediger Oliver Kahn damit ein Bewusstsein dafür schaffen, was der heilige Bund der Ehe bedeute: Mitnichten handelt es sich dabei um einen Freifahrtschein zur Wollust, auch in der Ehe dient der Einsatz von Eiern lediglich der Fortpflanzung. Sein Ausspruch wäre eine Mahnung, sich nicht der Sünde der Verhütung hinzugeben. Verhütung ist in fundamentalistisch christlichen Kreisen nach wie vor lediglich vor dem Fußballtor erlaubt, alle anderen Türen haben offen zu stehen. Dies ist nicht zuletzt eine Lehre aus der Weihnachtsgeschichte, die einen anderen Verlauf genommen hätte, wenn dem Hochheiligen Paar in Bethlehem nicht die meisten Türen verschlossen geblieben wären. Womöglich hätte das auch Ostern verhindert und es bräuchte somit keine Eier.
Ich persönlich allerdings glaube, dass der Marketingexperte Oliver Kahn tatsächlich von „Eier, wir brauchen Eier!“ im Präsens sprach und einen anderen Missstand als den Mangel an Bevölkerungswachstum in Deutschland anprangerte. Vielmehr erinnerte er sich an die gute alte Zeit, in der es gang und gäbe war, beim Wocheneinkauf zahlreiche verschiedene Geschäfte anzusteuern: Den Gemüsehändler, den Metzger oder Tofu-Fleischer je nach Veranlagung, den Bäcker, den Milchmann, den Kolonialwarenhändler. Das bereitete immer viel Freude, nicht nur weil man darüber staunen konnte, zum Milchmann zu gehen und hinter der Theke wie in allen Geschäften immer einer Frau gegenüber zu stehen. Vielleicht hätte man sich bereits früher für die Eierthematik interessieren sollen und ganz überraschende Erkenntnisse gewinnen können.
Früher gab es noch Bäckereien, so wie auf dieser historischen Aufnahme zu sehen (Quelle)
Dafür ist es nun zu spät, wie der Nostalgiker Oliver Kahn erkannt hat, denn alle unsere Einkäufe erledigen wir im Supermarkt und machen es uns selbst, statt unsere Bedürfnisse gemeinschaftlich zu befriedigen. Die Konsequenz: Vor Ostern gibt es weniger Eier. Wie schön war es doch früher, in jedem Geschäft bekam man spätestens in der Karwoche, wann immer es etwas zu besorgen galt, ein bunt gefärbtes Ei dazu. Diese schöne Tradition, so hat der Historiker Oliver Kahn entdeckt, stirbt aus.
Der Genealoge Oliver Kahn hat erkannt, dass seine Tanten, die alle Emma heißen, durch den Zusammenschluss ihrer Geschäfte die Kosten für diese Gabe effizient reduzieren konnten. Pro Kunde benötigte man statt fünf nunmehr bloß noch ein Ei. Der Ernährungswissenschaftler Oliver Kahn fand das schade, vertritt er doch die Meinung, dass der Zusammenhang von Eiern und Cholesterin Hysterie sei. Jede Frau habe viele Eier und die schaden ihr auch nicht. Eine Feststellung, die der Psychoanalytiker Oliver Kahn wirken lassen sollte.
Sei es wie es sei, an diesem österlichen Tag erinnert uns der Chronologe Oliver Kahn, dass heute nicht nur die Osterwoche beginnt, die gestern mit dem Karsamstag endete. So ruft er in Erinnerung, dass man Menschen, die vom gestrigen Tag als Ostersamstag sprechen, die Eier abschneiden sollte. Und der Erziehungswissenschaftler Oliver Kahn stellt die Bedeutung von Brauchtum für die kindliche Entwicklung heraus: Eier machen groß und stark. Die Zentralisierung des Handels sorgte dafür, dass seiner Fußballmannschaft im Spiel gegen die Morlocks von Schalke 04 der massenhafte Konsum von Eiern vor Ostern fehlte. Sie konnten deshalb keine übermenschlichen Kräfte entwickeln. Damit dies niemals wieder passiert, hat der Künstler Oliver Kahn eine Eierkollektion entwickelt, die an Ostern von amazon an die Kinder dieser Republik verteilt werden sollten. Der Unternehmer Oliver Kahn entschied sich leider nur für eine Verteilung vom amazon-Lager Koblenz aus. Oliver Kahn ist nunmal kein Gewerkschaftler.
Deshalb springe ich in die Bresche, entführe aus den Weiten des Internets ein paar wohlgelungene Exemplare Eier, weil bei meinen eigenen die Farbe schon wieder abblättert und wünsche euch frohe Ostern.
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Wünsche ich dir / euch auch. Stell den Zwackelmann vor ordentliche Herausforderungen beim Eiersuchen. 🙂
Er hat ordentlich gesucht draussen 🙂
„Frohe Ostern“ würde daraufhin bestimmt auch der Ökotrophologe Oliver Kahn wünschen
Der ist schon im Eier-Urlaub, aber der katholische Priester Oliver Kahn (*hust*) wünscht dir ein gesegnetes Osterfest. 🙂
Weil bei deinen eigenen die Farbe schon wieder abgeblättert ist….weißt du eigentlich wie schwer es mir gerade fällt, jetzt nichts zu diesem Satz zu schreiben und wie sehr ich hoffe, dass dieser saublöde Gedanke meinem Kater von gestern geschuldet ist. Oder Dir! Was schreibst du auch vom Kastratenverein und haust dann am Ende noch so einen raus. Sorry, ich bin….verkatert.
Trotz Restalkohol war dieser Text toll zu lesen. Und das obwohl Herr Kahn darin eine nicht gerade kleine Rolle spielt. Fußball mag ich nicht – das da oben schon.
Frohe Ostern und liebe Grüße
Mhm … Ich denke, du kannst die Schuld allein bei dir suchen. Oder beim Herrn Kahn. Der Herr Kahn spielt aber keine große Rolle im Text, nur viele kleine. Das hat er sich beim Wachtel-Züchter Oliver Kahn abgeguckt. Lieber viele kleine Eier als ein großes Straußen-Ei.
Ich hingegen bin nur der Exeget. Und Exegese ist an einem christlichen Hochfest durchaus eine legitime Tätigkeit. Ebenso wie der wechselseitige Gebrauch der Eier. Vorzugsweise am Frühstückstisch: Erst Spitze auf Spitze, dann Stumpfe auf Stumpfe. Ich habe heute morgen übrigens gewonnen. 🙂
Der Kahn war’s. Der Kahn der Zeit hat an den Eiern genagt – deshalb ist die Farbe weg. [So einfach lässt sich das Leben erklären – wenn man’s bloß mit der Ottografie nicht so genau nimmt] 😀
Kater von gestern? Da ist offenbar mehr als nur Farbe abgeblättert… Und jetzt ist der Kater von gestern eine Katzendame von heute. 😉
Wieviel hat er Dir gezahlt für jede Nennung seines Namens? 😜
Wer? Das sind alles unterschiedliche Personen in diesem Beitrag. 😆
Die Farbe blättert ab? Dann hast du was falsch gemacht, normalerweise muss es wohl schwierig sein, sie wieder herunter zu bekommen: https://www.youtube.com/watch?v=9LfCP_557Ak
Liebe Grüße und frohe Ostern
Ich merke, ich habe schlicht die falsche Farbe. Guck, sieh meine Schande. Du hast mich genötigt, sie zu bekennen. (Achtung, NC-17 Content. Oder so.)
Eier, wir brauchen Eier!
Manche wiegen nur rund ein Gramm, andere rund anderthalb Kilo: Mehr als sechs Jahrzehnte hat Max Schönwetter, Vermessungstechniker aus Thüringen, 20.000 Vogeleier zusammengetragen - zu einer der weltweit bedeutendsten Sammlungen dieser Art. Sie lagert im Verborgenen.
ist Redakteur im Ressort Wissenschaft/Gesundheit im Hauptstadtbüro von SPIEGEL ONLINE in Berlin. Gerade ist sein Wissenschaftskrimi "Kalte Saat" erschienen.
Bild: Christian O. Bruch/ laif
Eiersammlung von Max Schönwetter an der Universität Halle. Der Vermessungsbeamte aus Thüringen trug über 60 Jahre genau 19.206 Eier von 3839 Vogelarten zusammen und damit eine Kollektion von Weltrang. Zu seinen Sammlerstücken kam er vor allem durch Kauf und Tausch. Expeditionen durch die Welt waren seine Sache nicht.
Ein Schrank der Schönwetter-Sammlung. Als das Haus des Sammlers im Zweiten Weltkrieg von einer Granate in Mitleidenschaft gezogen wurde, nahm auch dieser Schrank Schaden. Doch 90 Prozent der Eier blieben intakt.
Frank Steinheimer ist Chef des Zentralmagazins Naturwissenschaftlicher Sammlungen an der Universität Halle. Er bewahrt das Vermächtnis des 1961 verstorbenen Hobbyforschers Schönwetter auf. Dazu gehören neben den Eiern auch drei handgeschriebene Eingangsbücher, ein Sammlungskatalog und fünf Aktenordner voller Briefe an andere Sammler.
Schönwetter hat mit der Oologie nicht nur eine eigenständige wissenschaftliche Disziplin etabliert. Er hat sie auch zum Abschluss gebracht. Das auch nach seinem Tod weitergeführte "Handbuch der Oologie" umfasst 47 Bände und ist bis heute ein Standardwerk.
Die Sammlung ist auf insgesamt sieben Schränke verteilt. Öffentlich zu sehen sind die Stücke normalerweise nicht. Tageslicht würde die charakteristischen Färbungen bunter Eier schnell schwinden lassen - und dieses Risiko wollen die Forscher nicht eingehen.
Schönwetters handgeschriebener Katalog enthält vom spinnenfasergepolsterten Kolibri-Gelege bis zum doppelt vorhandenen Ei des Arabischen Straußes alle Preziosen der Sammlung.
Woher hatte der Autodidakt Schönwetter Geld für seine Sammlung? "Er hat sonst keine Ausgaben gehabt, keine Kinder, keine Frau", sagt Forscher Steinheimer.
Dieses Ei einer Trottellumme stammt aus Grönland - und wurde dort schon 1865 gesammelt. Seine konische Form sorgt dafür, dass es selbst von kleinen Felsvorsprüngen nicht herunterrollen kann. Die Sprenkel dienen den Vogeleltern beim Wiederfinden in der turbulenten Kolonie.
Schönwetter beschriftete seine Eier akribisch. Manche Exemplare enthalten Bemerkungen mit Bleistift direkt auf der Schale. Andere lassen sich mithilfe der darunterliegenden Kärtchen zuordnen.
Das Zentralmagazin Naturwissenschaftlicher Sammlungen an der Universität Halle hat auch eine große ornithologische Sammlung. Hier gibt es zum Beispiel die weltweit drittgrößte Kollektion kubanischer Vögel - aber auch viele heimische Arten.
Der Schönwetter-Schrank mit repariertem Granatenschaden. Die Sammlung steht inzwischen im Verzeichnis des national wertvollen Kulturgutes. In Kürze soll sie innerhalb des Uni-Gebäudes am Domplatz von Halle in einen neuen Raum umziehen.
In diesem Universitätsgebäude am Domplatz von Halle lagert Schönwetters Sammlung. Der spätklassizistische Bau beherbergte einst die chirurgische Klinik der Hochschule. Heute finden sich zahlreiche Sammlungen in dem Haus, die für die wissenschaftliche Ausbildung genutzt werden.
Schönwetters Bücher zeigen die Schrift eines Pedanten. Doch wohl nur so ließ sich eine Sammlung dieses Umfangs organisieren. Präzise sind Ein- und Ausgänge verzeichnet. Denn der Sammler aus Thüringen behielt normalerweise nur je ein Exemplar pro Art.
In den Sammlungen der Universität Halle befinden sich mehr als eintausend sogenannte Typus-Exemplare. Das sind Präparate, die bei der wissenschaftlichen Erstbeschreibung einer bestimmten Art eingesetzt wurden. Die ornithologischen Exponate helfen dabei, die Eindrücke aus der Schönwetter-Sammlung zu vervollständigen.
Eier wurden auch woanders gehortet. Doch mehr Arten als Schönwetter brachten nur die Western Foundation for Vertebrate Zoology in Kalifornien und das Natural History Museum London an seinem Standort Tring zusammen. Unter dem Dachboden von Halle schlummert also eine Sammlung von Weltrang.
Begründet hat sie ein alleinstehender Beamter aus Thüringen - doch nicht nur das: Max Schönwetter, Vorstand des Vermessungsamtes Gotha, hat mit der Oologie nicht nur eine eigenständige wissenschaftliche Disziplin etabliert. Schon das ist nur wenigen Gelehrten vergönnt. Er hat sie, und das schaffen noch weniger, durch Sammelleidenschaft, Verbissenheit und Pedanterie auch zum Abschluss gebracht. Denn nach Schönwetter war beinah alles zum Ei gesagt, was sich zu Eiern sagen ließ.
"Wie andere Menschen Briefmarken oder Gartenzwerge sammeln, hat er Vogeleier gesammelt - aber mit einem großen Interesse an der wissenschaftlichen Aufarbeitung", sagt Frank Steinheimer. Der Chef des Zentralmagazins Naturwissenschaftlicher Sammlungen an der Universität Halle bewahrt heute das Vermächtnis des 1961 verstorbenen Hobbyforschers: 19.206 Eier von 3839 Vogelarten.
Die eher abstrakten Zahlen bedeuten Folgendes: Weltweit sind etwa 10.000 Vogelarten bekannt, nur von 8000 davon haben Forscher jemals ein Ei gesehen. Immerhin die Hälfte dieser Arten sind in Schönwetters Sammlung vertreten, die ältesten Exemplare sind mehr als 150 Jahre alt.
Der Schatz, zu dem auch Eier ausgestorbener Arten und Unterarten wie die des Arabischen Straußes oder der Wandertaube gehören, versteckt sich in einem Haus in der Innenstadt Halle. Gleich nebenan steht der turmlose Dom der Saalestadt. In dem spätklassizistischen Bau zur Rechten muss man zunächst vorbei an Vitrinen voller Korallen, dann geht es ausgetretene Steinstufen nach oben- und plötzlich steht man vor Schränken, die zunächst ziemlich unscheinbar aussehen.
Doch der Eindruck täuscht: Einzelne Eier der Schönwetter-Sammlung würden fünfstellige Preise erzielen. Man muss diesen Satz allerdings im Konjunktiv formulieren, weil es erstens mittlerweile unter Strafe steht, Vogeleier zu sammeln, und zweitens auch der Verkauf illegal ist.
Ein Blick in einige der 138 Schubladen offenbart die faszinierende Vielfalt: marmorierte Kuckuckseier aus Europa, pechschwarze Emueier aus Australien, konisch geformte Eier von Trottellummen aus Grönland. Alle Eier sind schon vor Jahrzehnten ausgeblasen, Öffnungen an den Seiten zeugen davon.
Das Ausblasen oben und unten am Ei, wie man es von Ostereiern kennt, würde schließlich die Vermessung unmöglich machen. Doch nicht zuletzt darum ging es Schönwetter: Er brachte die Eier in eine Systematik, erfasste Gewichte, Schalendicke und Dimensionen - und fasste seine Bestände in akribisch geschriebenen Eingangsbüchern zusammen. Auch viele der Eier sind mit Bleistift beschriftet, dazu kommen Kärtchen in den Schubladen der Schränke.
Granate traf Schönwetters Wohnhaus
Der Selfmade-Gelehrte widmete seiner Leidenschaft mehr als sechs Jahrzehnte: Die Welt brannte einmal, Schönwetter sammelte. Inflation und Wirtschaftskrise erschütterten das Land, Schönwetter sammelte. Die Welt brannte noch einmal, sein Haus in Gotha wurde durch einen Granattreffer in Mitleidenschaft gezogen, zehn Prozent der Sammlung zerbarsten, Schönwetter sammelte weiter. Die Arbeiter und Bauern errichteten ihren Staat - Schönwetter sammelte noch immer. Von jeder Art genau ein Gelege.
Zu seinen Eiern kam der gewissenhafte Thüringer vor allem durch Kauf und Tausch. Expeditionen durch die Welt waren seine Sache nicht. Stattdessen stand er - sechs Aktenordner umfasst die Korrespondenz - mit Stabsjägermeistern in Salzburg in Kontakt, mit dem Dorfpfarrer von Milbitz bei Gera, mit professionellen Eierhändlern oder dem British Museum.
Denn Eier wurden auch woanders gehortet. Das Berliner Museum für Naturkunde verwahrt etwa die sogenannte Nehrkornsammlung mit Eiern von rund 3000 Arten. Das naturhistorische Museum Helsinki wacht über die rund 3200 Arten der Kreugersammlung. Doch mehr Arten als Schönwetter brachten nur die Western Foundation for Vertebrate Zoology in Kalifornien und das Natural History Museum London an seinem Standort Tring zusammen. Unter dem Dachboden von Halle schlummert also eine Sammlung von Weltrang.
"Danach hat nie wieder jemand so ein Buch herausgegeben"
Seine Erkenntnisse fasste Schönwetter im "Handbuch der Oologie" zusammen. (Den Volltext finden Sie hier) Er selbst schaffte noch vier Bände, der Hamburger Ornithologe Wilhelm Meise übernahm weitere 43 Bände - bis das Werk 1992 komplett vorlag. "Danach hat nie wieder jemand so ein Buch herausgegeben", sagt Steinheimer.
Kurz vor seinem Tod entschied sich Schönwetter, seine Sammlung der Universität Halle zu vermachen. Dort liegt sie bis heute - und dient noch immer der Wissenschaft: für die Bestätigung seltener Arten, für die Erforschung des Klimawandels auf das Brutverhalten von Vögeln, für die Fahndung nach Umweltgiften - und für molekularbiologische Untersuchungen der feinen Eierhäutchen.
Schönwetters Sammlung steht inzwischen im Verzeichnis des national wertvollen Kulturgutes. "Das heißt, die Sammlung darf Deutschland weder verlassen, noch darf sie verkauft werden", sagt Frank Steinheimer. Doch gezeigt werden die Preziosen nur höchst selten. Das liegt nicht unbedingt daran, dass die Eier zerbrechen könnten, viele Exemplare sind überraschend robust. Das größere Problem ist das Licht: Es würde die charakteristischen Färbungen schnell schwinden lassen. "Wir könnten diese Eier nie in einer Ausstellung zeigen, sonst wäre das weg", sagt Steinheimer.
Eines sollte vielleicht noch gesagt sein: Trotz Schönwetters faszinierender Geschichte wäre es unklug, bei der nächsten Scrabble-Partie tatsächlich das Wort "Oologie" aufs Brett zu knallen. Wenn Ihr Spielpartner ein "Z" vorrätig hat, kann er einfach Punkte machen - und Ihnen mit "Zoologie" ein Schnippchen schlagen.
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"Eier, wir brauchen Eier"
"Bauer sucht Frau": "Eier, wir brauchen Eier"
Gähnende Langeweile auf dem Bauernhof. Doch RTL kann sich die ländliche Tristesse, die sich bei "Bauer sucht Frau" eingestellt hat, erlauben: Die Quoten sind überragend und der wahre Hype findet längst außerhalb der Sendung statt. Ein Blick über den Fernseherrand.
Von Katharina Miklis
Sie waren ganz normale Landwirte. Jetzt heißen sie "einsamer Biobauer", "singender Schäfer" oder "gemütlicher Getreidebauer" und befinden sich inmitten der Vorhölle des TV-Trash. Moderatorin Inka Bause lässt die neun Teilnehmer von " Bauer sucht Frau " seit sechs Wochen mit aufgesetzter Fröhlichkeit durch den brennenden Reifen der Fernsehunterhaltung springen. Und das schadenfrohe Publikum freut sich, wenn sich jemand verbrennt. Davon lebt die Freakshow: Je doller die Bauern schmoren, desto besser. Mehr oder weniger über Nacht sind die neun Landwirte, die auf der Suche nach Liebe waren, zu Hauptakteuren einer Realsatire geworden, in der sie sich selbst spielen - und keine Chance haben: Das Drehbuch ist vom Sender längst vorgegeben. Und darin ist nicht viel Platz für Happy Ends.
Wie RTL mit den Bauern Heu macht
In Folge sechs scheint das Drehbuch kurz und knapp ausgefallen zu sein: "Haben mit den dummen Bauern schon genug Heu gemacht. Jetzt bloß nicht mehr ackern, Kollegen. Der ulkige Schäfer soll nochmal sein Lied singen und: Eier, wir brauchen Eier. Der Hansi soll ein paar davon trinken. Roh. Hat was von " DSDS " und "Dschungelcamp" - die Leute werden es lieben. Klappe und Ende". Und genauso war's. Damit wenigstens ein paar Tränen kullern, durfte der "romantische Schwarzwälder" Frank seinem aufgedrückten Namen alle Ehre machen und "seine" Claudia zum Abschied mit roten Rosen und einem rührenden Liebesgeständnis überraschen. Und Schäfer Heinrich sollte so tun, als hätte er mit "die Anja" etwa Spaß im Heu - klappte nicht. Mehr passierte nicht. Doch das ist halb so schlimm. Die Quoten der Bauernblödelei sind mittlerweile so überragend, dass es dem Sender egal sein kann, wenn die Zuschauer vor dem Fernseher einschlafen - sie schalten nächste Woche sowieso wieder ein. Und der eigentliche Hype findet schon längst außerhalb der Sendung statt.
Privatleben an der Stalltür abgegeben
Gestern noch ganz allein mit sich selbst, den Tieren und höchstens noch Mutti beschäftigt, stehen die unbedarften Bauern plötzlich im Interesse von über acht Millionen Zuschauern. Der "rüstige Hühnerwirt" Hansi findet sich splitternackt auf der Titelseite der "Bild"-Zeitung wieder, auf der in großen Lettern steht, dass die Ehe des 71-Jährigen an seiner FKK- und Alkohol-Sucht zerbrach. Dass Uwe, "der ehrliche Rinderwirt", 46, in seinem ganzen Leben noch keinen Sex hatte, ist auch kein Geheimnis mehr. Ebenso wenig wie das erbärmliche Einkommen, das dem "singenden Schäfer" Heinrich und seiner Mutter zum Leben bleibt. Mit der Teilnahme bei "Bauer sucht Frau" haben die Landwirte ihr Privatleben an der Stalltür abgegeben und jetzt müssen sie sehen, wie sie damit klarkommen.
Die einen stecken das gut weg. Wie Günne, der "sportliche Milchbauer". Kaum war das RTL-Team samt der Auserwählten, Evelyn, weg, krallte er sich seine Nachbarin. Wo die Liebe hinfällt, wird eben nicht von einer TV-Show vorgegeben. Die anderen Bauern haben es nicht so leicht und fallen auf das - zumeist geheuchelte - Interesse herein. Schließlich sind die Kameras mittlerweile weg und das Leben auf den Hof bei fast allen wieder sehr einsam. Ohne zu merken was passiert, stehen sie plötzlich im TV-Stall der Habgier und werden selbst gemolken. Wie der gutgläubige Schäfer Heinrich. Über Nacht wurde er zum traurigen Star der Balz-Sendung, die Landromantik vorgaukelt und nur Häme und Spott bietet. Jetzt wird der schüchterne Bauer von Dorfparty zu Dorfparty durchgereicht und darf überall mal sein Schäferlied singen. Während die Kassen der Partyveranstalter klingeln und sich schon der nächste überlegt, wie er mit Heinrich eine schnelle Mark machen kann, geht der schon wieder einsam nach Hause. Die große Liebe hat er nicht gefunden. Dafür viele falsche Freunde, die ihm jetzt einreden, er sei ein Star. In den kommenden Tagen bringt er sogar eine eigene CD heraus. Die Marketingmaschinerie läuft. Und ein bisschen Heinrich ist für alle da.
KOSMOS 2014 GC BLOG
Eier, wir brauchen Eier! – Germans are always lucky!
-english version see below-
Eier, wir brauchen Eier. Diese Worte stammen von einem großen deutschen Philosophen des 20. und 21. Jahrhunderts und beschreibt ziemlich genau unsere letzten Wochen.
Nachdem das Tiefenwasser zugegeben wurde, hatte das Phytoplankton Zeit genug sich zu vermehren und dem Zooplankton sollte dieser reich gedeckte Tisch auch Anlass genug sein Nachkommen zu zeugen. Was läge da also näher, als diese wunderbare Nahrungsgrundlage Fischlarven zur Verfügung zu stellen.
Da diese nicht von Anfang an mit im Mesokosmos schwimmen durften, mussten sie also nachträglich als Eier in die Mesokosmen gelegt werden, die Frage ist nur: wie macht man dies, wer darf rein und wie viele?
Der Anfang war alles andere als leicht. Mit der Hoffnung losgefahren, sowohl ein Experiment im Mesokosmos als auch parallel im Labor mit Larven der Bernsteinmakrelen zu machen, wurde diese doch recht schnell in Realität auf eine harte Probe gestellt.
Erst hieß es, wir wären viel zu spät und hätten die Laichsaison eigentlich schon verpasst, dann gab es doch noch Eier und wir haben von größeren Problemen, wie Wasserknappheit und Lichtmangel begleitet, das Laborexperiment gestartet. Gelebt haben die kleinen Larven dann leider nur eine Woche und wir durften uns im Nachhinein anhören, dass das sowieso eine “schwierige” Art sei und in diesem Labor das schon 7 mal nicht funktioniert hat…
Naja wir haben immerhin was gelernt und dachten uns, wenn wir das Laborexperiment wiederholen wollen, dann müssen die Vorraussetzungen besser sein und vielleicht mit einer anderen Art, wir hatten angeblich den “letzten Laich der Saison” bekommen.
Wichtiger war uns nun, dann immerhin Fischlarven in die Mesokosmen zu setzen.
Plan A, die Bernsteinmakrele, hatten wir uns quasi abgeschminkt. Plan B, die Dorade, laicht anhängig von Licht und Temperatur, also mit Glück im November oder Dezember, mit Sicherheit aber im Januar, leider zu spät für uns und Plan C, Fischlarven aus dem Ozean zu fangen mit Lichtfallen und umzusetzen, ist an den geringen Abundanzen gescheitert.
Vor 4 Tagen bekamen wir dann zu Ohren, dass es zu einem erneuten Laichen einer Bernsteinmakrelen am Donnerstag kommen könnte, induziert durch Hormone, begleitet von der Aussage “wahrscheinlich aber nicht”. Man kann sich unsere Freude und Überraschung vorstellen, als es am Donnerstag morgen die frohe Botschaft gab “jede Menge Eier im Becken”. Kommentar der Spanier dazu: “Ihr Deutschen habt immer Glück, erst die WM und jetzt die Eier”
Nun hieß es schnell handeln, wieviele Eier und somit schlüpfende Larven kann ein Mesokosmos ernähren? Daten zum Fressverhalten kleiner Bernsteinmakrelen von 3 mm sind rah gesät und kommen aus der aquakulturellen Forschung, in der die Larven oft in einer “Futtersuppe” schwimmen.
Im Mesokosmos ist weit weniger Futter für die Fischlarven und wir müssen so kalkulieren, dass der Mesokosmos nicht leer gefressen wird, sonst hätten wir Ärger mit den Leuten, die den unteren Teil der Nahrungskette untersuchen.
Weitere kritische Phasen, die bestimmen wieviele Larven am Ende im Mesokosmos schwimmen, sind: Das Überleben des Schlupfes (im Labor circa 90%) und das erste Mal Nahrungsaufnahme (im Labor circa 50%).
Gestern Mittag haben wir dann also nach reiflichen Überlegungen und konservativen Annahmen 300 Eier in Flaschen überführt, mit dem Boot rausgefahren und sanft in jeden Mesokosmos eingesetzt.
Wir denken, dass gestern auch ihr Schlüpftag war, denn als wir zurück im Labor waren, sahen wir, dass die übriggebliebenen Eier in den Tanks geschlüpft waren und kleine Larven wahlweise rum schwammen und trieben. Im Mesokosmos schwimmen vermutlich zur Zeit pro 400 Liter drei Larven herum.
Wir werden die nächsten Tage und Woche sehen, wie gut es ihnen geht, eventuell lassen sich ein paar durch das Netz fangen oder wir sehen sie nachts, wenn wir eine Lampe mit Kamera hinabsinken lassen. Im schlimmsten Fall könnten wir sie auch in der Sedimentfalle finden, aber dann wären sie nicht mehr so fit bzw tot.
Über das komplette Experiment könnten die Larven bis zu 3 Wochen im Mesokosmos wachsen, in dem sie und auch ihr Futter durch die Ozeanversauerung in ihrer Entwicklung beeinflusst werden können. Wenn wir Glück haben Fischen wir am Ende 20 Larven aus dem Mesokosmos. Wie das Abfischen funktioniert und wie “unsere Kleinen” gewachsen sind, berichten wir, wenn es soweit ist.
After adding the deep-water the Phytoplankton had enough time to take up the nutrients and to increase in numbers, this table full with food should be reason enough for the zooplankton to mate. So the natural next step would be to give this wonderful food source to fish larvae.
The fish larvae were not allowed to swim in the mesocosms from the beginning, therefor we need to lay them in. The question is, how do you do this, who can go in and how many?
We started from Kiel with the hope to have a mesocosm with the larval great amberjacks as well as a lab experiment in parallel. In real life it came differently.
When we arrived we were told that we are already at the end of the spawning season for great amberjack, when we still got them, there were problems with the water supply and the light regime. In total the little larvae lived for a week and afterwards we heard that this species is “quite tricky” and it neither worked in this lab the 7 times before…
We still learned a lot from this and thought, if we would do a restart the conditions need to be better and maybe we need another species, because we got the “last eggs of the season”.
More important for us was now to get fish larvae in the mesocosms and focussed on the following plans.
Plan A, the amberjack we did not put a lot of hope in anymore. Plan B, the sea bream, spawns depending on temperature and light regime, so if you are lucky in November or December, but for sure in January, which would be too late for us and Plan C, to catch alive fish larvae with light traps from the oceans was cancelled because of the low densities.
Four days ago we heard rumors that their might be another spawn of the great amberjacks on Thursday induced by hormones, but most certainly from experience it will not happen.
Sometimes experience is wrong and you can faintly guess how happy and surprised we were, when we got the message ” the tank is full of eggs”. The spanish comment to this: “You germans are always lucky, first the world championship and now the eggs”.
We had to react fast now, how many eggs and therefor fish larvae can one mesocosm nourish? Data on the feeding rates of 3mm great amberjacks are scarce and come from aquaculture research, where the fish larvae usually swim in their food like in a soup.
In the mesocosms there is far less food for the fish larvae and we have to calculate abundances in respect to not totally empty them, so the people working with the lower trophic levels may not get mad with us.
The numbers of fish larvae finally swimming in the mesocosms also depend on other critical time points like the hatch rate (in the lab 90%) and the first feeding (in the lab 50%).
Yesterday at lunchtime after some serious thinking and conservative estimates we put 300 eggs in bottles, took them out with the boat and released them gently into the mesocosms.
We also think it was their hatch-day yesterday since when we were back in the lab, we saw that the remaining eggs we put in tanks started hatching already and little larvae were swimming and floating around. In the mesocosms there may be swimming 3 little fish in 400 Liter at the moment.
We will see the next days and weeks how they are feeling about this, maybe some get caught with the net, others we may see with light and camera at night. We could also find some in the sediment traps, which would be sad, since that would mean they are in no good condition or dead.
During the remaining 3 weeks of the mesocosm experiment the larvae could grow while they and their food can be altered by the ocean acidification in their development. If we are lucky, we will fish 20 little fish out of the mesocosms in the end. How this “fishing” works and how “our little ones” were growing, we will tell in time.
Eier-Skandal: Deutschland hat keine
Das schrie einst Fußball-Nationaltorwart Oliver Kahn. Ob er sie bekam, ist offen.
Im Jahr 2017 stellt sich die Situation folgendermaßen dar: Deutschland ist zwar Fußball-Weltmeister und Confed-Cup-Sieger, der Bevölkerung mangelt es aber weiterhin an Eiern. Sie läßt sich gerade von Merkels Justizminister, dem lächerlichen Heiko Maas, der in einem funktionierenden Staat keine Anstellung finden würde, die letzten Freiheitsrechte rauben. Totalüberwachung jetzt auch im Internet, befehligt wird das Ganze von Anetta Kahane, die in der DDR als Stasi-Schergin massenweise Unschuldige ans Messer lieferte und dafür niemals zur Verantwortung gezogen wurde.
Bei den arbeitenden indigenen Volksanteilen hält also Merkel, ebenfalls aus der DDR stammend, diese Extremkontrolle für angemessen. Während sie gleichzeitig völlig unkontrolliert Millionen Moslems in unser Land einströmen läßt, die am Westen nur den Komfort und die Sozialleistungen lieben, aber niemals bereit sein werden, sich gesellschaftlich zu integrieren. Darunter etliche, die als Dschihadisten Einheimische ermorden und Frauen und Mädchen vergewaltigen.
Eines ist klar; spätestens im Jahr 2020 wird Deutschland so unregierbar sein. Die Sozialkassen geplündert. Dann geht das Morden erst richtig los.
Trotz dieser düsteren Aussichten scheint das Wahlvolk noch zu schlafen. Nach jüngsten Umfragen wird sich die Große Koalition am 24. September knapp an der Macht halten können. Danach haben wir dann endgültig eine Diktatur.
Dabei wäre es so einfach. Sowohl Merkel als auch Bundespräsident Steinmeier befinden sich zur Zeit im Urlaub in Südtirol. Ein Land, das es mit der Demokratie noch ernst meint, würde solche finsteren Gestalten gar nicht mehr wieder hereinlassen.
Tausende von den Soros-NGO’s gehätschelte und herbeigeschleppte „Flüchtlinge“ stehen zur Zeit am Brenner und drängen nach Norden. Deal: Laßt diese noch durch, aber dafür Merkel und Steinmeier nie mehr!
Wir brauchen einfach mehr Eier!
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Veröffentlicht von terminegegenmerkel
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3 Kommentare zu „ Eier-Skandal: Deutschland hat keine “
Merkel stammt NICHT aus der DDR!
Klingt ja mystisch. Wie kommst du denn auf das schmale Brett…
Wir brauchen eier
AUCH FRAUEN BRAUCHEN EIER
mein SeelenStriptease über GlücksBringer & FrauenSchmeichler
als ich Kati Lena begegnet bin, sah sie mich verwundert an. ich konnte in ihrem Blick erkennen: ‘was, wo schiebe ich mir das hinein?’ nur wenige Monate später treffen wir uns wieder. sie hat inzwischen einen meiner Zauberer in ihr Herz und ihren Schoss geschlossen. FreudenErfahrungen und ZauberMomente, die erwähnt werden sollten.
erfahre mehr über die Begegnung, das ‘SexSpielzeug’ Yoni Ei, vor allem aber wie es dein Leben aufwertet.
Eier, wir brauchen Eier!
Manche wiegen nur rund ein Gramm, andere rund anderthalb Kilo: Mehr als sechs Jahrzehnte hat Max Schönwetter, Vermessungstechniker aus Thüringen, 20.000 Vogeleier zusammengetragen - zu einer der weltweit bedeutendsten Sammlungen dieser Art. Sie lagert im Verborgenen.
ist Redakteur im Ressort Wissenschaft/Gesundheit im Hauptstadtbüro von SPIEGEL ONLINE in Berlin. Gerade ist sein Wissenschaftskrimi "Kalte Saat" erschienen.
Bild: Christian O. Bruch/ laif
Eiersammlung von Max Schönwetter an der Universität Halle. Der Vermessungsbeamte aus Thüringen trug über 60 Jahre genau 19.206 Eier von 3839 Vogelarten zusammen und damit eine Kollektion von Weltrang. Zu seinen Sammlerstücken kam er vor allem durch Kauf und Tausch. Expeditionen durch die Welt waren seine Sache nicht.
Ein Schrank der Schönwetter-Sammlung. Als das Haus des Sammlers im Zweiten Weltkrieg von einer Granate in Mitleidenschaft gezogen wurde, nahm auch dieser Schrank Schaden. Doch 90 Prozent der Eier blieben intakt.
Frank Steinheimer ist Chef des Zentralmagazins Naturwissenschaftlicher Sammlungen an der Universität Halle. Er bewahrt das Vermächtnis des 1961 verstorbenen Hobbyforschers Schönwetter auf. Dazu gehören neben den Eiern auch drei handgeschriebene Eingangsbücher, ein Sammlungskatalog und fünf Aktenordner voller Briefe an andere Sammler.
Schönwetter hat mit der Oologie nicht nur eine eigenständige wissenschaftliche Disziplin etabliert. Er hat sie auch zum Abschluss gebracht. Das auch nach seinem Tod weitergeführte "Handbuch der Oologie" umfasst 47 Bände und ist bis heute ein Standardwerk.
Die Sammlung ist auf insgesamt sieben Schränke verteilt. Öffentlich zu sehen sind die Stücke normalerweise nicht. Tageslicht würde die charakteristischen Färbungen bunter Eier schnell schwinden lassen - und dieses Risiko wollen die Forscher nicht eingehen.
Schönwetters handgeschriebener Katalog enthält vom spinnenfasergepolsterten Kolibri-Gelege bis zum doppelt vorhandenen Ei des Arabischen Straußes alle Preziosen der Sammlung.
Woher hatte der Autodidakt Schönwetter Geld für seine Sammlung? "Er hat sonst keine Ausgaben gehabt, keine Kinder, keine Frau", sagt Forscher Steinheimer.
Dieses Ei einer Trottellumme stammt aus Grönland - und wurde dort schon 1865 gesammelt. Seine konische Form sorgt dafür, dass es selbst von kleinen Felsvorsprüngen nicht herunterrollen kann. Die Sprenkel dienen den Vogeleltern beim Wiederfinden in der turbulenten Kolonie.
Schönwetter beschriftete seine Eier akribisch. Manche Exemplare enthalten Bemerkungen mit Bleistift direkt auf der Schale. Andere lassen sich mithilfe der darunterliegenden Kärtchen zuordnen.
Das Zentralmagazin Naturwissenschaftlicher Sammlungen an der Universität Halle hat auch eine große ornithologische Sammlung. Hier gibt es zum Beispiel die weltweit drittgrößte Kollektion kubanischer Vögel - aber auch viele heimische Arten.
Der Schönwetter-Schrank mit repariertem Granatenschaden. Die Sammlung steht inzwischen im Verzeichnis des national wertvollen Kulturgutes. In Kürze soll sie innerhalb des Uni-Gebäudes am Domplatz von Halle in einen neuen Raum umziehen.
In diesem Universitätsgebäude am Domplatz von Halle lagert Schönwetters Sammlung. Der spätklassizistische Bau beherbergte einst die chirurgische Klinik der Hochschule. Heute finden sich zahlreiche Sammlungen in dem Haus, die für die wissenschaftliche Ausbildung genutzt werden.
Schönwetters Bücher zeigen die Schrift eines Pedanten. Doch wohl nur so ließ sich eine Sammlung dieses Umfangs organisieren. Präzise sind Ein- und Ausgänge verzeichnet. Denn der Sammler aus Thüringen behielt normalerweise nur je ein Exemplar pro Art.
In den Sammlungen der Universität Halle befinden sich mehr als eintausend sogenannte Typus-Exemplare. Das sind Präparate, die bei der wissenschaftlichen Erstbeschreibung einer bestimmten Art eingesetzt wurden. Die ornithologischen Exponate helfen dabei, die Eindrücke aus der Schönwetter-Sammlung zu vervollständigen.
Eier wurden auch woanders gehortet. Doch mehr Arten als Schönwetter brachten nur die Western Foundation for Vertebrate Zoology in Kalifornien und das Natural History Museum London an seinem Standort Tring zusammen. Unter dem Dachboden von Halle schlummert also eine Sammlung von Weltrang.
Begründet hat sie ein alleinstehender Beamter aus Thüringen - doch nicht nur das: Max Schönwetter, Vorstand des Vermessungsamtes Gotha, hat mit der Oologie nicht nur eine eigenständige wissenschaftliche Disziplin etabliert. Schon das ist nur wenigen Gelehrten vergönnt. Er hat sie, und das schaffen noch weniger, durch Sammelleidenschaft, Verbissenheit und Pedanterie auch zum Abschluss gebracht. Denn nach Schönwetter war beinah alles zum Ei gesagt, was sich zu Eiern sagen ließ.
"Wie andere Menschen Briefmarken oder Gartenzwerge sammeln, hat er Vogeleier gesammelt - aber mit einem großen Interesse an der wissenschaftlichen Aufarbeitung", sagt Frank Steinheimer. Der Chef des Zentralmagazins Naturwissenschaftlicher Sammlungen an der Universität Halle bewahrt heute das Vermächtnis des 1961 verstorbenen Hobbyforschers: 19.206 Eier von 3839 Vogelarten.
Die eher abstrakten Zahlen bedeuten Folgendes: Weltweit sind etwa 10.000 Vogelarten bekannt, nur von 8000 davon haben Forscher jemals ein Ei gesehen. Immerhin die Hälfte dieser Arten sind in Schönwetters Sammlung vertreten, die ältesten Exemplare sind mehr als 150 Jahre alt.
Der Schatz, zu dem auch Eier ausgestorbener Arten und Unterarten wie die des Arabischen Straußes oder der Wandertaube gehören, versteckt sich in einem Haus in der Innenstadt Halle. Gleich nebenan steht der turmlose Dom der Saalestadt. In dem spätklassizistischen Bau zur Rechten muss man zunächst vorbei an Vitrinen voller Korallen, dann geht es ausgetretene Steinstufen nach oben- und plötzlich steht man vor Schränken, die zunächst ziemlich unscheinbar aussehen.
Doch der Eindruck täuscht: Einzelne Eier der Schönwetter-Sammlung würden fünfstellige Preise erzielen. Man muss diesen Satz allerdings im Konjunktiv formulieren, weil es erstens mittlerweile unter Strafe steht, Vogeleier zu sammeln, und zweitens auch der Verkauf illegal ist.
Ein Blick in einige der 138 Schubladen offenbart die faszinierende Vielfalt: marmorierte Kuckuckseier aus Europa, pechschwarze Emueier aus Australien, konisch geformte Eier von Trottellummen aus Grönland. Alle Eier sind schon vor Jahrzehnten ausgeblasen, Öffnungen an den Seiten zeugen davon.
Das Ausblasen oben und unten am Ei, wie man es von Ostereiern kennt, würde schließlich die Vermessung unmöglich machen. Doch nicht zuletzt darum ging es Schönwetter: Er brachte die Eier in eine Systematik, erfasste Gewichte, Schalendicke und Dimensionen - und fasste seine Bestände in akribisch geschriebenen Eingangsbüchern zusammen. Auch viele der Eier sind mit Bleistift beschriftet, dazu kommen Kärtchen in den Schubladen der Schränke.
Granate traf Schönwetters Wohnhaus
Der Selfmade-Gelehrte widmete seiner Leidenschaft mehr als sechs Jahrzehnte: Die Welt brannte einmal, Schönwetter sammelte. Inflation und Wirtschaftskrise erschütterten das Land, Schönwetter sammelte. Die Welt brannte noch einmal, sein Haus in Gotha wurde durch einen Granattreffer in Mitleidenschaft gezogen, zehn Prozent der Sammlung zerbarsten, Schönwetter sammelte weiter. Die Arbeiter und Bauern errichteten ihren Staat - Schönwetter sammelte noch immer. Von jeder Art genau ein Gelege.
Zu seinen Eiern kam der gewissenhafte Thüringer vor allem durch Kauf und Tausch. Expeditionen durch die Welt waren seine Sache nicht. Stattdessen stand er - sechs Aktenordner umfasst die Korrespondenz - mit Stabsjägermeistern in Salzburg in Kontakt, mit dem Dorfpfarrer von Milbitz bei Gera, mit professionellen Eierhändlern oder dem British Museum.
Denn Eier wurden auch woanders gehortet. Das Berliner Museum für Naturkunde verwahrt etwa die sogenannte Nehrkornsammlung mit Eiern von rund 3000 Arten. Das naturhistorische Museum Helsinki wacht über die rund 3200 Arten der Kreugersammlung. Doch mehr Arten als Schönwetter brachten nur die Western Foundation for Vertebrate Zoology in Kalifornien und das Natural History Museum London an seinem Standort Tring zusammen. Unter dem Dachboden von Halle schlummert also eine Sammlung von Weltrang.
"Danach hat nie wieder jemand so ein Buch herausgegeben"
Seine Erkenntnisse fasste Schönwetter im "Handbuch der Oologie" zusammen. (Den Volltext finden Sie hier) Er selbst schaffte noch vier Bände, der Hamburger Ornithologe Wilhelm Meise übernahm weitere 43 Bände - bis das Werk 1992 komplett vorlag. "Danach hat nie wieder jemand so ein Buch herausgegeben", sagt Steinheimer.
Kurz vor seinem Tod entschied sich Schönwetter, seine Sammlung der Universität Halle zu vermachen. Dort liegt sie bis heute - und dient noch immer der Wissenschaft: für die Bestätigung seltener Arten, für die Erforschung des Klimawandels auf das Brutverhalten von Vögeln, für die Fahndung nach Umweltgiften - und für molekularbiologische Untersuchungen der feinen Eierhäutchen.
Schönwetters Sammlung steht inzwischen im Verzeichnis des national wertvollen Kulturgutes. "Das heißt, die Sammlung darf Deutschland weder verlassen, noch darf sie verkauft werden", sagt Frank Steinheimer. Doch gezeigt werden die Preziosen nur höchst selten. Das liegt nicht unbedingt daran, dass die Eier zerbrechen könnten, viele Exemplare sind überraschend robust. Das größere Problem ist das Licht: Es würde die charakteristischen Färbungen schnell schwinden lassen. "Wir könnten diese Eier nie in einer Ausstellung zeigen, sonst wäre das weg", sagt Steinheimer.
Eines sollte vielleicht noch gesagt sein: Trotz Schönwetters faszinierender Geschichte wäre es unklug, bei der nächsten Scrabble-Partie tatsächlich das Wort "Oologie" aufs Brett zu knallen. Wenn Ihr Spielpartner ein "Z" vorrätig hat, kann er einfach Punkte machen - und Ihnen mit "Zoologie" ein Schnippchen schlagen.
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