пятница, 11 мая 2018 г.

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Zecken

Lautlos! Tückisch! Weit verbreitet!

EINE GEFAHR FÜR HUND, KATZE UND MENSCH!

Zecken brauchen das Blut ihrer Wirte, um sich zu ernähren und zu entwickeln.

Dabei treten sie in engsten Kontakt mit ihren Opfern – verbunden mit allen Konsequenzen und Gefahren!

Wussten Sie, dass Zecken …

WIE VERLÄUFT DER LEBENSZYKLUS EINER ZECKE*? *am Beispiel des „Gemeinen Holzbocks“

Der „Gemeine Holzbock“ ist die in Deutschland am meisten verbreitete Zeckenart. Der Entwicklungszyklus kann 1,5 bis zu 2,5 Jahre dauern und ist in 4 Stadien unterteilt: Eier, Larven, Nymphen, adulte Zecken. Das Zeckenweibchen legt nach der mehrtägigen Blutmahlzeit ein Ei-Paket mit bis zu 3000 Eiern im Laub ab und stirbt danach. Aus jedem Ei entwickelt sich im ersten Jahr eine Larve, im zweiten Jahr eine Nymphe und im dritten Jahr die adulte Zecke. Für jedes Entwicklungsstadium benötigt die Zecke jeweils eine Blutmahlzeit auf einem geeigneten Wirt. Nur so kann sie die nächste Entwicklungsstufe erreichen.

Der Lebenszyklus von Zecken findet weitestgehend in der Natur statt – im Gegensatz zu Flöhen, die sich auch in unserer häuslichen Umgebung ausbreiten. Zecken können daher immer nur direkt am Tier selbst bekämpft werden!

WELCHE KRANKHEITSRISIKEN

BESTEHEN DURCH ZECKEN?

Zecken können gefährliche Infektionskrankheiten übertragen. Besonders Hunde können hierbei schwer erkranken. Bei Katzen werden seltener Fälle dieser Krankheiten beobachtet. Die auslösenden Erreger sind jedoch die gleichen wie beim Hund – auch die Symptome können ähnlich sein. Dieses sind die in Deutschland gefährlichsten Krankheiten und deren mögliche Symptome:

PRAXISTIPP

Erste Symptome der Infektionskrankheiten sind bei Hund und Katze oft unspezifisch und schwer zu erkennen. Hatte Ihr Tier Zeckenbefall und Ihnen fallen Veränderungen an Ihrem Tier auf, wenden Sie sich bitte an Ihren Tierarzt.

Die Erreger der Lyme-Borreliose und FSME sind auch für den Menschen sehr gefährlich!

WIE ERKENNEN SIE ZECKENBEFALL

BEI IHREM HAUSTIER?

Das Wichtigste ist es, nach jedem Gassigang mit Ihrem Hund bzw. nach jedem Freigang Ihrer Katze regelmäßig nach Zecken zu suchen!

Je schneller Zecken entfernt oder unschädlich gemacht werden, desto geringer ist das Risiko der Übertragung von Erregern!

PRAXISTIPP

Zecken suchen sich immer eine gut durchblutete und warme Stelle für ihre Blutmahlzeit. Bereits fixierte bzw. vollgesogene Zecken finden Sie daher meistens am Kopf, an den Ohren, am Hals, im Zwischenzehenbereich, an Bauch und Schenkelinnenseiten Ihres Tieres.

PRAXISTIPP

WAS SOLLTEN SIE AUSSERDEM BEACHTEN?

1. Aufpassen!

Suchen Sie Ihr Tier nach jedem Spaziergang oder Freigang nach Zecken ab. Je schneller Sie Zecken entdecken, entfernen und unschädlich machen, desto besser!

2. Vorbeugen!

Schützen Sie Ihr Tier auf jeden Fall mit einem Antiparasitikum!

3. Schützen!

Fragen Sie Ihren Tierarzt nach einer geeigneten Impfprophylaxe gegen Borrelien.

Behandeln Sie regelmäßig und konsequent!

WIE KÖNNEN SIE EINEM ZECKENBEFALL VORBEUGEN?

FRONTLINE ® Spot on oder Spray mit dem Wirkstoff Fipronil ist ein hochwirksames Mittel gegen Zecken bei Hunden und Katzen. FRONTLINE ® eignet sich zur Prophylaxe und akuten Bekämpfung von Zecken.

Je schneller Zecken entfernt oder unschädlich gemacht werden, desto geringer ist das Risiko der Übertragung von Erregern!

ZECKENREGIONEN UND ZECKENWETTER!

Wo herrscht Zeckengefahr?

Zecken kommen in ganz Europa vor. In welchen Regionen sind Zecken aktiv und wo werden welche Krankheiten übertragen? Passen Sie ihre Schutzmaßnahmen entsprechend an – und fragen Sie Ihren Tierarzt oder Apotheker um Rat.

Ist heute Zeckenwetter?

Besonders aktiv sind Zecken im Frühjahr und im Herbst. Je milder das Frühjahr, je wärmer der Herbst, umso länger ist die Zeckensaison. Ist heute Zeckenwetter? Machen Sie sich schlau!

DIE WICHTIGSTEN INFOS AUF EINEN BLICK

Jetzt die Broschüre für Tierhalter runter laden

SO WIRD´s gemacht.

Tipps + Tricks zur Anwendung von FRONTLINE®

1 Nr.1 in der Apotheke / IMS Health 2015. 2 Fipronil tötet Flöhe innerhalb von 24 Std. und Zecken und Haarlinge innerhalb von 48 Std. nach Kontakt ab. In den Studien wurde eine Erfolgsquote von 95 – 100 % nachgewiesen: Hunter et al.: World Veterinary Congress (Proceedings), 1999, Lyon; Postal et al.: Proceedings of the 4th Internatonal Symposium on Ectoparasites, 1997, Riverside, California. 3 Siehe Pflichtangaben.

Frontline ® Spot on Katze, Frontline ® Spot on Hund S, M, L. Wirkstoff: Fipronil. Anwendungsgebiete: Zur Behandlung von Katzen bzw. Hunden mit einem Körpergewicht von 2 bis 10 kg (S), über 10 bis 20 kg (M), über 20 bis 40 kg (L) gegen Floh-, Zecken- und Haarlingsbefall. Die abtötende Wirksamkeit gegen erwachsene Flöhe bleibt 4 Wochen (Katze) bzw. 8 Wochen (Hund S, M, L) erhalten. Die abtötende Wirksamkeit gegen Zecken hält bis zu 2 Wochen (Katze) bzw. bis zu 4 Wochen (Hund S, M, L) an.

Frontline ® Spray. Wirkstoff: Fipronil. Anwendungsgebiete: Zur Behandlung von Hunden und Katzen gegen Floh-, Zecken- und Haarlingsbefall. Die abtötende Wirksamkeit gegen erwachsene Flöhe bleibt bis zu 3 Monate (Hund) bzw. bis zu 6 Wochen (Katze) erhalten. Die abtötende Wirksamkeit gegen Zecken hält bei Hunden und Katzen bis zu 4 Wochen an. Die abtötende Wirksamkeit gegen Haarlinge hält bei Hunden und Katzen bis zu 4 Wochen an. Zur Behandlung und Kontrolle der Flohstichallergie.

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie den Tierarzt oder Apotheker.

Wissenswertes über die Zecke

Zecken gehören zu den Spinnentieren aus der Ordnung der Milben. Die in Österreich vorkommende Art, die als Überträger der Frühsommer-Meningoenzephalitis und der Borreliose gilt, gehört zur Familie der Schildzecken und ist als Ixodes ricinus oder auch als "Gemeiner Holzbock" bekannt. Sein Vorkommen erstreckt sich auf den gesamten europäischen Raum, er ist auch noch in einer Höhe von bis zu 1.400 Metern anzutreffen.

Wie entwickelt und vermehrt sich die Zecke?

Die Zecken durchleben einen Entwicklungszyklus: Dieser beginnt damit, dass eine weibliche Zecke bis zu 3.000 Eier legt. Aus diesen Eiern schlüpfen Larven. Diese werden zu Nymphen, die sich ihrerseits zu erwachsenen Zecken entwickeln, um wieder Eier zu legen. Für jeden dieser Entwicklungsschritte ist eine Blutmahlzeit notwendig, nach welcher der entsprechende Wirt verlassen, das aufgenommene Blut verdaut und durch eine Entwicklung und Häutung das nächste Entwicklungsstadium erreicht wird.

Die sechsbeinigen Larven haben eine Größe von bis zu einem halben Millimeter und sind mit bloßem Auge kaum zu erkennen. Nach der Blutmahlzeit werden sie bis zu 1,2 Millimeter groß. Sie befallen dabei meist Kleinsäugetiere wie Mäuse oder Igel und nur sehr selten Menschen. Die achtbeinigen geschlechtslosen Nymphen sind nüchtern 1,2 Millimeter und mit Blut vollgesogen bis zu zwei Millimeter groß. Die erwachsenen Zeckenweibchen haben eine Größe von zwei bis vier Millimeter, vollgesogen können sie bis zu 12 Millimeter groß werden. Auch die männlichen Zecken saugen Blut, sie werden dabei aber nicht so groß, da sie keine Eier legen.

Wie sieht die Zecke aus und wo lebt sie?

Die Zecke hat einen braunen bis schwarzen Kopf mit langen, schlanken Mundwerkzeugen. Der ebenfalls dunkelbraune Rückenschild bedeckt bei den Weibchen auf der Rückseite den vorderen Teil des helleren weichhäutigen Körpersacks, bei den Männchen auch die Unterseite.

Die Zecken halten sich im Gestrüpp, in hohen Gräsern und Farnen, an Wald- und Wegrändern sowie im Unterholz von Parkanlagen bis zu einer Höhe von 1,5 Metern auf und werden von Vorbeigehenden abgestreift. Die weitverbreitete Ansicht, dass Zecken sich von Bäumen herabfallen lassen, entspricht nicht der Realität.

Wann und bei wem werden Zecken aktiv?

In den Monaten April bis September kommt es am häufigsten zu einem Befall mit Zecken. Die Hauptaktivität der Spinnentiere liegt im Frühjahr (Mai/Juni) und im Spätsommer (September), eine Ansteckung kann jedoch während der ganzen wärmeren Jahreszeit von März bis November stattfinden.

In der warmen Jahreszeit sind Zecken besonders am Vormittag, am späten Nachmittag sowie in der Nacht aktiv. Sehr milde Winter sowie feuchte Sommer fördern das vermehrte Auftreten von Zecken. Im Prinzip können alle Warmblütler von Zecken befallen werden, bevorzugte Wirte sind Igel und Nagetiere. Aber auch Wild, Vögel, Haustiere und ebenso Menschen sind betroffen.

Wie werden Krankheitserreger übertragen?

Der Zeckenstich - die Zecke sticht und beißt nicht - ist für den Menschen an sich nicht gefährlich, allerdings können auf diesem Wege Krankheitserreger übertragen werden. In erster Linie sind dies FSME-Viren, die sich in den Speicheldrüsen der Zecken befinden, sowie Borrelien - Bakterien aus dem Darm der Spinnentiere.

Nach neueren Erkenntnissen werden die FSME-Erreger sofort beim Stich der Zecke in die Wunde übertragen, die Erreger der Borreliose aber erst nach einiger Zeit, da sie sich im Verdauungstrakt befinden. Durch die sofortige Entfernung der Zecke kann daher die Übertragung der Borrelien verhindert werden.

Wie werden Zecken richtig entfernt?

Die Zecke sollte so bald wie möglich entfernt werden: Fassen Sie die Zecke - am besten mit einer Pinzette oder Zeckenzange - vorsichtig im Halsbereich. Unter leichtem Zug sollten Sie die Zecke für einige Sekunden bis zu einer Minute halten, in der Regel lässt sie dabei von selbst los. Achten Sie darauf, die Zecke nicht am Rumpf zu fassen und sie nicht zu quetschen , da ansonsten vermehrt Borrelien aus dem Magen-Darm-Trakt der Zecke in die Wunde gelangen können.

Die verbreitete Annahme, dass man die Zecke beim Entfernen drehen soll, ist nicht richtig. Beim Herausdrehen besteht die Gefahr, den Kopf vom Körper abzureißen. Überprüfen Sie deshalb nach dem Entfernen, ob die Zecke vollständig entfernt wurde. Ebenso ist die Zuhilfenahme von Ölen, Nagellackentfernern, Alkohol oder ähnlichen Substanzen zu unterlassen. Dadurch wird die Zecke nur gereizt - und dies kann zur Abgabe von Erregern in die Wunde und damit zu einer erhöhten Ansteckungsgefahr führen.

Testen Sie Ihr Wissen in unserem Zecken Quiz !

Tanja Unterberger , Mag. Astrid Leitner (2016)

Stand der Information: April 2016

Wirtz (2001): Zecken als Krankheitsüberträger: Was tun bei einem Stich? In: Biologie in unserer Zeit Bd. 31, Nr. 4, ISSN 0045-205X, S. 229 - 238.

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Wie sie lebt

Die Zecke macht - bis sie vollständig ausgewachsen ist - drei Phasen durch. Sie entwickelt sich von der Larve über die Nymphe zur erwachsenen Zecke. Dabei braucht sie für jeden Entwicklungsschritt eine Blutmahlzeit.

Die Zecke orientiert sich

In Deutschland kommt die Zeckenart „Gemeiner Holzbock“ am häufigsten vor. Der Gemeine Holzbock gehört zu den Schildzecken und hat keine Augen. Die Zecke nutzt für die Orientierung das Haller’sche Organ und ihre vielen Tasthaare an den Beinen. Damit kann sie Hindernisse und Bewegungen in ihrer Umwelt wahrnehmen. Ihre Opfer erkennt die Zecke am Geruch, an der Körperwärme und am ausgeatmeten Kohlendioxid.

Es gibt allerdings auch andere Arten von Schildzecken, die Augen haben. Aber bei diesen ist der Sehsinn sehr schwach ausgeprägt. Lederzecken haben keine Augen.

Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)

FSME ist eine durch das FSME-Virus ausgelöste Krankheit. Das Virus wird in erster Linie von Zecken auf den Menschen übertragen.

Die Zecke auf Jagd

Um ihre Opfer besser erreichen zu können, klettert die Zecke auf Gräser und Büsche. Eine erwachsene Zecke kann dabei bis zu 1,50 Meter hoch klettern. Meistens ist sie aber in Knie- bis Hüfthöhe zu finden.

Die Zecke klettert nicht – entgegen der weit verbreiteten Annahme – auf Bäume und lässt sich von dort auf das Opfer fallen. Oft findet man Zecken im Gras oder an Sträuchern.

Hat die Zecke ihre Jagdposition eingenommen, streckt sie oft ihre Vorderbeine in die Höhe, um mit ihrem Haller’schen Organ alle Duftstoffe in ihrer Umgebung besser wahrzunehmen.

Streift der Wirt die Zecke, greift sie sich blitzschnell mit den starken Krallen an ihren Vorderbeinen die Haut, das Fell oder die Kleidung und hält sich fest. Dafür reicht eine Berührung von wenigen Sekundenbruchteilen aus.

Stechen des Opfers

Nachdem die Zecke sich vom Grashalm oder Busch abstreifen ließ, sucht sie auf ihrem potenziellen Wirt eine dünnhäutige, feuchte und gut durchblutete Stelle zum Blutsaugen. Ein Zeckenstich bei Menschen kommt daher besonders oft in den Kniekehlen und im Bauch- und Brustbereich vor. Bei Kindern finden sich die meisten Zeckenstiche am Kopf, im Nacken sowie am Haaransatz.

Mit ihren scherenartigen Mundwerkzeugen (Cheliceren) reißt sie die Haut des Wirts auf und gräbt mit ihrem „Stechrüssel“ (Hypostom) eine Grube in das Gewebe, die mit Blut vollläuft. Das Blut saugt sie immer wieder ab. Deshalb spricht man von einem Zeckenstich und nicht von einem Zeckenbiss.

Die Zecke betäubt die Stichstelle

Die Zecke sondert bereits während des Stechens mit ihrem Speichel ein Betäubungsmittel ab, das die Einstichstelle betäubt. Deshalb spürt man Zeckenstiche nicht, auch wenn der Stechapparat von Zecken wesentlich größer und gröber ist als beispielsweise der Stechrüssel einer Stechmücke.

Der Speichel der Zecke enthält außerdem bestimmte Stoffe, die dafür sorgen, dass das Blut nicht gerinnt. Zudem verhindert der Zeckenspeichel, dass sich die Einstichstelle entzündet.

Beim Stechen kann die Zecke bereits mit ihrem Speichel Krankheitserreger an den Wirt übertragen, vor allem FSME-Viren.

Der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus)

Diese Zeckenart lebt in ganz Europa und ist die in Deutschland am häufigsten vorkommende Zecke.

> Wo Sie gefährdet sind

Die Zecke klebt am Opfer

Wenn sich die Zecke mit Blut vollsaugt, steigt ihr Gewicht. Damit sie nicht von ihrem Wirt abfällt, verhakt sie sich nicht nur mit den Widerhaken ihres Stechapparats. Viele Zecken mit kurzem Hypostom produzieren nach fünf bis dreißig Minuten auch eine Art Klebstoff, der als Zement bezeichnet wird. Dadurch ist sie mit der Haut des Wirts zusätzlich verklebt.

Der lateinische Name der Schildzecke, „Ixodes“, deutet diese Fähigkeit an, sich durch ihren Zement am Wirt festzukleben. Der Name „Ixodes“ stammt vom lateinischen Wort „ixos“ für Mistel ab, die von den Römern zur Herstellung von Klebstoff verwendet wurde.

Die Zecke verdaut

Um das Blut verdauen zu können, filtert die Zecke die für sie nahrhaften festen Bestandteile des Blutes heraus. Überschüssige Flüssigkeit gibt sie wieder über ihren Stechapparat an den Wirt zurück.

Dieser Vorgang wiederholt sich während der gesamten Saugdauer. Hierbei können Erreger übertragen werden, die sich im Darm der Zecke befinden, wie zum Beispiel die Borrelien, die Borreliose verursachen.

Hängt sie nicht an einem Wirt, gibt die Zecke die unverdauten Blutbestandteile über eine gewölbte Öffnung, die sich an der Unterseite am Hinterleib befindet, an ihre Umgebung ab.

Blut – Energie für Fortpflanzung

Ist die Zecke vollgesogen, lässt sie sich vom Wirt abfallen.

Ihr Darm besteht aus vielen Anhängen und ist so dehnbar, dass eine vollgesaugte Zecke bis zu 200-mal so viel wiegen kann wie ein ungesogenes Tier.

Laborversuche haben gezeigt, dass einer Zecke eine einzige Blutmahlzeit ausreicht, um bis zu zehn Jahre ohne weitere Nahrung zu überleben. Die ausgewachsene weibliche Zecke benötigt eine Blutmahlzeit, um Eier legen zu können. Sie legt nach der Befruchtung durch ein Männchen anschließend bis zu 3.000 Eier in die Laubstreu ab. Nach der Ablage stirbt sie.

In kalter Jahreszeit nicht aktiv

Zecken sind nicht immer aktiv. Liegen die Temperaturen unter sieben Grad Celsius, fallen sie in eine Art Winterstarre. Dann sind sie nicht auf Grashalmen, sondern unter einer feuchten Laubdecke zu finden. In milden Wintern können Zecken im Extremfall das ganze Jahr über aktiv bleiben.

Wussten Sie, dass .

Zecken übertragen auf den Hund eine Vielzahl von Krankheiten wie z.B. die Anaplasmose, Babesiose, Borreliose, Ehrlichiose oder die FSME (Frühsommer-Mengingoenzephalitis).

Weltweit gibt es ca. 870 verschiedene Zeckenarten – kleine blutsaugende Parasiten, die nahe verwandt mit den Milben und Spinnen sind.

Zecken kommen gewöhnlich in waldigen und dicht bewachsenen Gebieten, also im Gras, im Gebüsch oder Unterholz vor. Beliebt sind Areale mit häufigem Wildwechsel und potentiellen Wirten. Die einzige Ausnahme ist die Braune Hundezecke, die sich auch in Wohnräumen oder Zwingern vermehrt.

Zecken können auch in den Wintermonaten aktiv sein, insbesondere wenn die Temperaturen über 7°C ansteigen.

Weibliche Zecken legen ihre Eier an lichtgeschützten dunklen Stellen am Boden ab. Das kompakte Eigelege mit bis zu 4.000 Eiern wird, abhängig von der Zeckenart, innerhalb von 6-20 Tagen abgelegt. Nach Eiablage stirbt die Zecke.

Aus den Eiern schlüpft die Zeckenlarve nach 16-30 Tagen.

Männliche Zecken saugen nur wenig Blut und bleiben zur Begattung der Weibchen länger auf dem Wirt als die weibliche Zecke. Eine Ausnahme ist der männliche Holzbock (Ixodes ricinus), der generell kein Blut saugt.

Die meisten Zecken sind dreiwirtige Zecken, dies bedeutet, dass jedes Stadium – Larve, Nymphe und erwachsene Zecke – sich seinen eigenen Wirt sucht und Blut saugt.

Auf Wirtssuche bewegen sich die Zecken nur wenige Meter weit und klettern auf Grashalme und die Vegetation entlang von Wegen oder Pfaden, die die Wirte nutzen.

Die Entwicklung vom Ei zur erwachsenen (adulten) Zecke ist je nach Zeckenart unterschiedlich. So entwickelt sich die Braune Hundezecke bei guten Umweltbedingungen rapide schnell innerhalb von 2 Monaten, während der Zyklus beim Holzbock (Ixodes ricinus) 2 bis 4 Jahre dauert.

Die meisten Zecken können ohne Weiteres ein Jahr lang ohne Nahrungsaufnahme überleben.

Eine einzige weibliche Zecke kann mindestens 0,6 ml Blut aufnehmen.

Erste Krankheitssymptome treten, abhängig von der übertragenen Erkrankung, in der Regel erst 1 bis 4 Wochen nach einem Zeckenstich auf.

Der beste Schutz ist eine frühzeitige Zeckenprophylaxe mit geeigneten Präparaten, um bereits zu Beginn der Zeckensaison gewappnet zu sein.

Zecken: gefährlich für Haustier und Halter

Die Zecke ist ein blutsaugender Parasit und – laut Experten der Universität Hohenheim – das gefährlichste Tier Deutschlands. Mehr noch als der Mensch gehören Wild- oder Haustiere wie Hund, Katze und Pferd zu ihren Opfern. Zecken lauern in Büschen, auf hohen Gräsern an Waldrändern, in Gärten und Parkanlagen. Ihr Stich kann verschiedene Krankheiten auf Halter oder Haustier übertragen.

Zecken kommen auf der ganzen Welt vor. Sie gehören zur Gattung der Spinnentiere. Denn wie die Spinnen haben sie acht Beine. Sie leben ausschließlich parasitär: Sie brauchen also das Blut von anderen Tieren – in selteneren Fällen Menschen – um überleben zu können. Die hierzulande am weitesten verbreitete Zeckenart, der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus), ist vorzugsweise zwischen März und November aktiv. Höhepunkte der Zeckenaktivität liegen im Frühjahr und Herbst. Fällt der Winter mild aus, geht manche Zecke auch in Dezember oder Februar auf Wirtssuche.

Der Gemeine Holzbock – die am weitesten verbreitete Zeckenart in Deutschland – hat es vor allem auf Tiere abgesehen.

Die Zecke – ein Lauerjäger

Abhängig ist das Suchverhalten der Zecke von der Luftfeuchtigkeit und der Umgebungstemperatur. Ab etwa sechs Grad Celsius erwachen die Blutsauger aus ihrem Ruhezustand, erklettern Gräser und Büsche bis zu einer maximalen Höhe von 1,5 Metern, strecken ihre Vorderbeine in die Luft und lauern darauf, dass ein warmblütiges Säugetier vorbeistreift. Nähert sich ein geeignetes Wirtstier, krallt sich die Zecke blitzschnell an Fell oder Haut fest.

Mit dem so genannten Hallerschen Organ, das sich an den Vorderbeinen befindet, können Zecken verschiedene Stoffe aus dem Atem oder Schweiß ihrer Wirtstiere wahrnehmen, ehe ihr Opfer herannaht, und sich so auf das Anhaften an den Wirt vorbereiten.

Unerwünschtes Mitbringsel aus Wald und Garten

Zecken entwickeln sich vom Ei über das Larven- und Nymphenstadium zur erwachsenen Zecke. Für jedes Stadium benötigt die Zecke eine Blutmahlzeit. Geeignete Wirtstiere sind für Zeckenlarven meist Mäuse, Vögel oder Igel. Menschen und ihre tierischen Begleiter werden in der Regel von Nymphen und erwachsenen Zecken gestochen. Dadurch, dass Hunde, Katzen und Pferde über Wiesen streunen oder sich querfeldein durch Büsche und Unterholz bewegen, werden sie deutlich häufiger Opfer von Zeckenattacken. Gut versteckt im Fell bleiben die Parasiten vielfach unbemerkt und saugen stundenlang Blut.

Dass die Zecke sich von Bäumen fallen lässt, ist übrigens ein verbreiteter Irrglaube. Sie läuft auch nicht aktiv auf ihren Wirt zu, denn die wenigsten Zeckenarten krabbeln zu Fuß weite Strecken. Warten ist energiesparender. Und das kann die Zecke ausgesprochen lange – bis zu drei Jahre. Einmal einen Treffer gelandet, kann sie dann bis zu zwei Wochen an ihrem Wirt haften, um Blut zu saugen. Den Zeckenstich, häufig auch Zeckenbiss genannt, spüren Mensch und Tier nicht. Denn die Zecke injiziert beim Stich mit ihrem Speichel eine Art Betäubungsmittel.

Der Stich ist an und für sich harmlos. Es sei denn, die Zecke ist mit Krankheitserregern infiziert. Dann kann er schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben.

Neue Zeckenarten auf dem Vormarsch

In Deutschland kommen vorwiegend drei Zeckenarten als mögliche Krankheitsüberträger bei Haustieren vor. Infolge des Klimawandels ist das Zeckenvorkommen einem ebenso steten Wandel unterzogen. Dabei breiten sich Zeckenarten, die ursprünglich am Mittelmeer beheimatet waren, weiter aus.

Der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) ist die in Deutschland häufigste Zeckenart. Die erwachsenen Männchen sind 2,2 bis 2,6 Millimeter groß, die Weibchen dagegen 3 bis 4 Millimeter. Berühmt-berüchtigt ist der Holzbock, weil er nahezu alle Haus- und Wildtiere und den Menschen befällt und dabei vielfach Krankheitserreger überträgt – allen voran Borreliose-Bakterien, die Erreger der Lyme-Borreliose. Diese kann besonders beim Hund und beim Pferd zu einem schweren Krankheitsverlauf führen. Ebenso bekannt, doch weniger weit verbreitet ist das FSME-Virus, der Erreger der Frühsommer-Meningoenzephalitis. Menschen erkranken häufiger schwer als Tiere.

Deutlich seltener als der Gemeine Holzbock, jedoch nicht weniger gefährlich ist die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus). Diese Zeckenart kommt überwiegend in Flussnähe, Auwäldern und Moorlandschaften vor. Sie hat einen Rückenschild, der bei den Männchen ganz und bei den weiblichen Zecken teilweise bunt marmoriert ist. Gefürchtet ist die Auwaldzecke als Überträger der Babesiose, auch „Hundemalaria“ genannt. Ursprünglich im südlicheren Europa beheimatet, hat sich das Verbreitungsgebiet der Auwaldzecke seit rund vier Jahrzehnten nach Norden ausgedehnt. In Deutschland kam sie zunächst an Oberrhein und Elbe vor. Mittlerweile gibt es in ganz Deutschland vereinzelte Populationen.

Der Körper der Braunen Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) ist birnenförmig und rotbraun mit gelbbraunen Beinen. Diese Zeckenart stammt eigentlich aus Afrika, lebt aber auch in warmen, südeuropäischen Ländern. Seit einigen Jahren wird die Braune Hundezecke immer häufiger in Deutschland gesichtet. Der Grund: Urlauber schleppen sie mit ihren Hunden ein. Besonderes Problem ist dabei, dass die Braune Hundezecke in beheizten Räumen ganzjährig überleben und somit auch in unseren Breitengraden vorkommen kann. Daher ist ein lückenloser Zeckenschutz gerade bei Reisen mit dem Hund unerlässlich, damit die Braune Hundezecke erst gar nicht bei uns eingeschleppt wird. Die Braune Hundezecke kann, wie der Name schon sagt, vor allem für Hunde gefährlich werden. Sie überträgt Krankheiten wie die Babesiose oder die Ehrlichiose.

Legen Zecken in Häusern Eier?

Hallo, ich habe zwei Hunde und die bringen oft Zecken mit nach Hause weil sie im Wald sind. Heute waren aber zwei riesige Zecken im Haus, sind wahrscheinlich von den Hunden abgefallen.

Könnte es sein, dass hier auch welche ihre Eier legen oder machen sie das nur draußen?

Die Zeckenweibchen sind nur fruchtbar, wenn sie genug Blut gesaugt haben. Das Männchen testet daher vor der Paarung, ob das Weibchen genügend Blut gesaugt hat, indem es am Rücken des Weibchens prüft, ob er durch das Blut schon angeschwollen ist.

Das Männchen ist viel kleiner als das Weibchen. Zur Paarung klettert es unter den Bauch des Weibchens. Das Männchen stirbt nach der Paarung. Das Weibchen lässt sich danach vom Wirt abfallen und legt bis zu 3000 Eier. Hat es die Eier abgelegt stirbt auch das Weibchen. Die Eier werden auch als Zeckenkaviar bezeichnet.

So, und wo ist nun die Antwort auf die Frage?

Zecken bei Hunden und Katzen

  • Hans Günter Wolff
  • Herausgeber: Sonntag
  • Auflage Nr. 15 (19.09.2012)
  • Gebundene Ausgabe: 224 Seiten

Letzte Aktualisierung am 20.11.2017

Entwicklungszyklus der einheimischen Zecken

Die für unsere Haustiere wichtigsten Zeckenarten gehören zu den Schildzecken. Schildzecken haben einen Chitinschild (Scutum) welches bei der männlichen Zecke die gesamte Rückenfläche. bei der weiblichen Zecke nur den vorderen Teil bedeckt.

Entwicklungszykus der Schildzecken

Schildzecken entwickeln sich vom Ei über ein sechsbeiniges Larvenstadium und ein Nymphenstadium. bei dem bereits acht Beine entwickelt sind, zum geschlechtsreifen Tier.

Sie ernähren sich durch Blutsaugen an Säugetieren, Vögeln und sogar Reptilien. Für die Häutung zum nachfolgenden Entwicklungsstadium ist eine Blutmahlzeit mit unterschiedlicher Dauer am Wirtstier unbedingt erforderlich. Die Länge des Entwicklungszyklus ist abhängig von Klimafaktoren wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit

Ixodes ricinus – Der Holzbock

Diese Zecke ist in den gemäßigten Klimazonen der Alten Welt am weitesten verbreitet. man trifft sie an fast allen Haus- und Wildsäugetieren an. Auch der Mensch kann befallen werden. Die nüchternen weiblichen Tiere erreichen 3 – 4 mm, die kleineren Männchen 2 – 3 mm Länge.

© Carola Schubbel – Fotolia.com

Die adulten Zecken erklettern Gräser, Büsche und ähnliche Pflanzen in ihrem Terrain. Von dort gelangen sie auf den Wirt, wo sie alsbald eine geeignete Stelle zum Blutsaugen aufsuchen.

Mit Hilfe ihres Hypostoms, eines mit Zähnen besetzten unpaaren Gebildes am Kopfende, dringen sie durch die Haut des Wirtes und verankern sich in der Bißwunde, wo sie aufgrund der besonderen Eigenschaft des Zeckenspeichels festzementiert sitzen.

Dies verhindert, daß die Zecken während ihrer durchschnittlich einwöchigen Blutmahlzeit vom Wirt abgestreift werden können.

Holzbock – Männchen (2-3mm lang)

Holzbock – Weibchen (bis 1 cm lang)

Die Kopulation erfolgt meist auf dem Wirt. Das adulte Männchen, welches kein Blut saugt, stirbt nach der Begattung ab. Die Weibchen saugen etwa das l00-fache oder mehr ihres eigenen Körpergewichtes an Blut, bis sie eine Länge von etwa 1 cm erreicht haben. Danach lösen sie sich von der Haut und lassen sich zu Boden fallen, wo sie nach einer mehrwöchigen Ruhepause mit der Eiablage beginnen.

Ein einzelnes Weibchen kann innerhalb von 30 Tagen bis zu 3000 Eier legen.

Nach der Eiablage geht das Zeckenweibchen ebenfalls zugrunde.

Bei günstigen Temperaturen und entsprechender Luftfeuchtigkeit schlüpfen die sechsbeinigen, 0,5 mm langen Zeckenlarven im Schnitt nach etwa 30 Tagen. Sie bleiben noch ungefähr 2 – 3 Wochen am Ort der Eiablage, bis die Chitinkutikula erhärtet und pigmentiert ist. Danach beginnen die Larven ihre parasitäre Phase.

Entfernte Zecke

Sie kriechen auf umgebende Gräser und Kräuter und befallen vor allem vorbeikommende Kleinsäuger, wie beispielsweise Mäuse in großen Massen. Hier saugen sie für 3 – 8 Tage Blut und fallen danach ab, um sich am Boden innerhalb von 2 – 3 Monaten zur achtbeinigen 1,0 mm langen Nymphe zu entwickeln.

Nymphen erklettern die umgebenden Gewächse bis zu 50 cm Höhe und können nun auch schon größere Säugetiere wie Reh- und Rotwild, Igel. aber auch Vögel befallen.

Nach einer Woche Blutsaugen verlassen die Nymphen ihren zweiten Wirt und vollenden innerhalb von 3 bis 5 Monaten ihren Entwicklungszyklus zur Adultzecke, welche wiederum größere Wild-und Haussäugetiere sowie den Menschen befällt.

Abhängig von Klimafaktoren und Vorhandensein geeigneter Wirte dauert der vollständige Entwicklungszyklus des Holzbocks etwa 2 – 3 Jahre.

Rhipicephalus sanguineus – Die Braune Hundezecke

Auch die Braune Hundezecke zählt zu den dreiwirtigen Zecken. Die Weibchen sind ca. 2,5 mm bzw. vollgesogen bis zu 11 mm lang, während die männlichen Tiere maximal 3,5 mm Länge erreichen können. Rhipicephalus sanguineus kommt in warmen Klimazonen der Erde vor und ist die weltweit verbreiteteste Zeckenart.

Ihr natürliches Vorkommen in Europa beschränkt sich auf den Mittelmeerraum. während sie in nördlicheren Gebieten aufgrund der niedrigen Wintertemperaturen im Freiland nicht überleben kann.

Rhipicephalus – Männchen Rhipicephalus – Weibchen

Die Braune Hundezecke ist aber mittlerweile europaweit verschleppt worden und hat sich in Wohnhäusern, Stallungen und anderen Gebäuden etabliert, in welchen Hunde gehalten werden, die von Reisen in den mediterranen Bereich oder Übersee Rhipicephaluszecken mitgebracht haben.

Da die Temperatur in diesen Gebäuden meist konstant oberhalb der kritischen Temperaturgrenze (20 Grad C) für die Entwicklung dieser Zecke liegt, findet sie hier gute Lebensbedingungen vor.

Da Rhipicephalus eine hohe Vermehrungsrate aufweist, kommt es nach kurzer Zeit zum massenhaften Auftreten der Parasiten und zum Massenbefall potentieller Wirte, die sich in diesen Räumen aufhalten. Haben sich die Parasiten erst einmal in unseren Häusern etabliert, sind sie nur mit erheblichem Aufwand vollständig zu vernichten.

Hauptwirt der Braunen Hundezecke sind Hunde, andere Tierarten werden seltener befallen.

Da es der Zecke in unseren Häusern meist an einem breiten Angebot an geeigneten Wirten fehlt, geben sich die verschiedenen Entwicklungsstadien von Rhipicephalus, statt einen Wechsel durchzuführen, auch immer wieder mit dem gleichen Wirt (Hund) zufrieden, was den o.a. Massenbefall bei unseren Haustieren erklären kann.

In Wohnungen mit einer starken Verseuchung durch die Braune Hundezecke werden auch Menschen häufiger attackiert, insbesondere, wenn Hunde als Wirt nicht mehr zur Verfügung stehen.

Die adulten Zeckenweibchen verlassen nach ein- bis zweiwöchiger Blutmahlzeit den Wirt. um an geschützter Stelle sofort mit der Ablage ihrer 2000-5000 Eier zu beginnen. Die Entwicklung der Eier, Larven und Nymphen ist abhängig von der Temperatur und der Luftfeuchte, wobei der Optimalbereich bei 25 – 30 Grad C liegt. Die Gesamtentwicklungszeit beträgt durchschnittlich 6 Monate.

Schadwirkung durch Zecken

Durch das Eindringen des Hypostoms in die Haut des Wirtes kommt es zu entzündlichen Reaktionen, die durch fast immer mit eingeschleppte bakterielle Erreger kompliziert werden können.

Entzündungen größeren Ausmaßes können auch dann auftreten, wenn die Zecke unsachgemäß entfernt wird und Teile der Mundwerkzeuge in der Haut des Wirtes verbleiben. Eine entzündliche Reaktion auf den Fremdkörperreiz hin ist hier fast immer die Folge.

Durch Zecken übertragene Krankheiten : Borreliose

Der Erreger dieser Erkrankung ist Borrelia burgdorferi, welches von verschiedenen Stadien von Ixodes ricinus übertragen werden kann. Die Erkrankung wurde 1975 beim Menschen und Mitte der 80er Jahre auch bei Haustieren beschrieben.

In Deutschland sind durchschnittlich 10% der Ixodeszecken, regional sogar über 30%, mit Borrelien infiziert. Die Erreger befinden sich in Darm und Speicheldrüsen der Zecken und werden während des Saugaktes durch Speichel und gelegentliches Regurgitieren von Darminhalt auf den Wirt übertragen.

Die Speichelsekretion und damit die Ausscheidung von pathogenen Erregern beginnt frühestens zwei Stunden nach dem Ansaugen der Zecke und erreicht ihren Höhepunkt nach 72 Stunden. Daher läßt sich die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung durch frühzeitiges Entfernen der Zecke mindern.

Symptome Borreliose

Die Symptome der Lyme Borreliose sind vielfältig. Beim Hund stehen nach anfänglichen Symptomen wie Mattigkeit und Fieber vor allem Lahmheit. Schmerzen, andere Ausfallserscheinungen und als Spätfolgen Gelenkbeschwerden im Vordergrund.

Behandelt wird die Borreliose in rechtzeitig erkannten Fällen mit Antibiotika.

Bekämpfung der Zecken

Die Bekämpfung von Zecken erfolgt am Wirt. Ziel ist es, die Zecken schon vor oder direkt nach Beginn des Blutsaugens zu entfernen. Dies klappt am besten mit einer Zeckenzange, einem Zeckenhaken oder notfalls mit einer Pinzette.

Zecke mit einem Zeckenhacken entfernt

Von Bedeutung ist eine vorbeugende Behandlung der Tiere. Dazu stehen dem Tierarzt moderne Medikamente (Sprays und Auftropfpräparate) zur Verfügung,die meist gleichzeitig eine Wirkung gegen Flöhe besitzen.

Wichtig ist ebenfalls, daß Hunde mit Krankheitserscheinungen, die vorher von Zecken befallen waren, vom Tierarzt auf Borreliose untersucht werden. Hierzu kann ein Bluttest verwendet werden. Hunde können auch gegen die Borreliose schutzgeimpft werden .

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Letzte Aktualisierung am 20.11.2017

Zecken richtig entfernen bei Mensch und Tier

Die meisten Menschen versuchen mit einer Haushaltspinzette die Zecke zu entfernen, aber durch den Druck und die scharfen Metallkanten werden das Mundwerk und die Saugvorrichtung der Zecke beschädigt und zerstört. Die Reste verbleiben in der Bisswunde und führen zu einer Entzündung. Gefährlich sind dabei die Bakterien, die sich im Speichel der Zecke befinden. Diese Krankheitserreger sind die Hauptverursacher von Borreliose (auch Lyme-Krankheit genannt). Diese Krankheit hat grippeähnliche Symptome und ist für Mensch und Tier gefährlich.

Der Vorgang ist sehr einfach und die Zeckenzange wurde eigens dafür entwickelt. Diese besteht aus Kunststoff. Die Greifer üben einen geringen Druck aus, sind aber so beschaffen, dass diese die Zecke optimal greifen. Es geht darum, die Zecke möglichst ohne Reizung zu entfernen!

Eine Zecke entfernt man am besten ohne Drehen und ohne Druckausübung. Mit dem richtigen Werkzeug – ZeckenDoc – gehört kaum Kraftaufwand dazu und die Zecke wird ohne Reizung aus der Bisswunde entfernt. Andere Methoden führen meist dazu, dass die Zecke gereizt wird und somit bricht wodurch die gefährlichen Erreger dann in den Körper gelangen.

Der Prozess des Entfernens sollte möglichst stressfrei für die Zecke ablaufen, da sich diese sonst verhakt und es komplizierter wird (wer schon einmal versucht hat eine Zecke durch einfaches Ziehen zu entfernen, weiß von was hier die Rede ist).

Sie können unsere Zeckenzange für Hunde, Katzen oder Menschen hier auf unserer Webseite bestellen oder individuelle Stückzahlen anfragen. Veterinäre, Tierheime und Tierliebhaber schwören auf diese stressfreie und einfache Methode der Zeckenentfernung. Sie brauchen keine Angst zu haben.

  1. genaues Aufsetzen der Zeckenzange (bei kleinen Zecken = in Längsrichtung)
  2. Zeigefinger oben auf die Zange und Daumen + Mittelfinger an die Bügel links und rechts
  3. leicht auf die Haut pressen und zusammen drücken
  4. mit dem Anheben des ZeckenDoc ist die Zecke zuverlässig entfernt

Vertrauen Sie beim Entfernen von Zecken

auf die bessere Zeckenzange ZeckenDoc

Zeckenbiss, Zeckenkrankheiten – alles was Sie über Zecken bei Menschen, bei Hunde und bei Katzen wissen müssen.

Zecken gehören der Gruppe der Milben an und hier wiederum zu einer Untergruppe von Parasiten. Diese setzen sich bei Mensch und Tier fest und saugen Blut aus. Zecken benötigen Blut, um ihren komplexen Lebenszyklus zu erhalten. Es gibt weltweit ca. 900 Arten von Zecken, aber in Europa und insbesondere in Deutschland sind zwei Zeckenarten verbreitet: die Lederzecke (Argasidae) und die Schildzecke (Ixodidae). Der Lebenszyklus fängt mit dem Ei an, der sich dann in eine Larve verwandelt und im nächsten Lebensstadium zu einer Nymphe. Die Weibchen legen Eier und benötigen auch sehr viel Blut, um diese am Leben zu erhalten. Die dehnbare Haut ermöglicht einem ungeheuren Körperwachstum. Die männlichen Zecken benötigen nur etwas Gewebeflüssigkeit und hängen sich nicht so hartnäckig an den Wirt (dieser kann ein Säugetier sein – Menschen, Hunde, Katzen, aber auch ein Vogel sowie ein Reptil sein).

Zecken sind für den Menschen gefährlich, da viele Krankheitserreger übertragen werden. Die weicheren Zecken können für ein paar Stunden saugen und lassen dann vom Wirt los. Bei dieser Zeckenart, können Krankheiten innerhalb von Minuten übertragen werden. Die Zecken mit einer härteren Außenhaut, können Stunden und bis zu 10 Tage am Wirt hängen. Hier kommt es meistens nur in der Endphase der Ernährung zu einer Krankheitsübertragung. Die Pathogene brauchen Stunden, bis sie in das menschliche oder tierische Blut gelangen. Die Mikroben befinden sich in der Speichelflüssigkeit der Zecke und können hohes Fieber auslösen. Bei Kühen führt dieses mit bis zu einer Wahrscheinlichkeit von 90% zum Tode.

Zeckenkrankheiten, Zeckenfieber – Symptome

Zecken können Krankheiten wie die Borreliose (Lyme disease) übertragen. Hierbei handelt es sich um eine Infektion, die durch Bakterien übertragen werden. Diese gelangen über den Stich der Zecke in die Blutbahn. Zu den Symptomen gehören eine Rötung (die sich über die Haut ausbreitet und ringförmig ist – sehr sichtbar!), Kopfschmerzen, Unwohlsein und Fieber. Die Zustände sind grippeähnlich und können erst Tage oder Wochen nach dem Stich auftreten. Diese Krankheit ist sehr gefährlich und kann nach Monaten oder Jahren sogar zu einer Hirnhautentzündung und Herzprobleme führen. Es gibt noch keinen Schutz durch Impfstoffe. Die Behandlung wird mit Antibiotika durchgeführt. Auf die wunde Stelle wird auch eine antibiotische Salbe aufgetragen. Es ist wichtig, die Zecke sofort und so früh wie möglich zu entfernen, dadurch verringert sich das Risiko an einer Infektion zu erkranken. Die Bakterien brauchen oftmals mehrere Stunden, um in die Blutbahn zu gelangen.

Eine weitere bekannte Krankheit, die durch Zeckenbisse übertragen wird ist die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Diese Krankheit wird durch ein Virus übertragen und setzt voraus, dass die Zecke diesen Virus in sich trägt. Nicht jede Zecke oder jede Region, in der es Zecken gibt, hat diesen Virus. In Regionen wo FSME weit verbreitet ist, kann man eine Impfung vornehmen. Zecken leben in Gegenden, wo es feuchter und wärmer ist. Man sollte in Waldregionen und Graslandschaften aufpassen. Hier hilft das Tragen von Kleidung, die den Körper bedeckt. Ein Tipp ist auch, helle Kleidung zu tragen, damit die Zecken einfacher sichtbar sind (wenn sich diese in der Kleidung verfangen und noch nicht an der Haut hängen!).

Tiere sollte man nach einem Waldspaziergang sofort untersuchen und gegebenenfalls mit einem Zeckenmittel behandeln. Die Entfernung einer Zecke ist nicht ganz einfach, aber dafür gibt es auch spezielle Zangen und mechanische Werkzeuge, um diese schneller und vor allem sicher zu entfernen.

Zecken entfernen und Zecken bekämpfen

Es gibt verschiedene Untersuchungen über das Thema Zecken entfernen oder Zecken bekämpfen. Am besten ist es, die Zecke nicht zu drehen. Wissenschaftliche Studien belegen diese Technik. Die Zecke hat sehr widerstandsfähige Haken, die sich in der Hautstruktur festsetzen und benutzt zudem auch eine Art “organischen Zement“, um sich am Wirt festzukleben. Dieser “Zement“ wird aus Speichelmaterial gebildet und in diesem befinden sich auch die meisten Bakterien. Wenn eine Zecke gedreht wird, wird sie gereizt und gibt über den Saugrüssel den Speichel mit den Bakterien in die Wunde ab. Diese führen zu empfindlichen Infektionen. Wenn eine Zecke vorsichtig und mittig gepackt und dann herausgezogen wird, verringern sich die Chancen einer solchen Infektion, da die Zecke nicht gereizt wird und aus der Haut entfernt wird.

Man sollte keine Öle, Alkohol oder andere Mittel verwenden um die Zecke abzutöten. Studien haben gezeigt, dass diese Mittel nicht helfen. Zecken sind sehr widerstandsfähige Parasiten und nur spezielle chemische Mittel können die Zecke abtöten.

Eine Spezialzange ist die ideale Lösung für Hunde- und Katzenbesitzer. Diese Zangen lassen sich auch für die Entfernung von Zecken beim Menschen einsetzen.

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Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Zecken, Zeckenstich, Infektion

Wo kommen Zecken vor?

Der Gemeine Holzbock Ixodes ricinus kann sich dauerhaft nur dort halten, wo die relative Luftfeuchte nicht für einen längeren Zeitraum (mehrere Tage bis Wochen) unter 80% fällt. Dies ist in Mitteleuropa regelmäßig in Laub- und Mischwäldern gegeben, die eine bodenbedeckende Laubschicht oder dichtes Unterholz aufweisen. Auch reine Nadelwälder kommen infrage, wenn die jährliche Niederschlagsmenge hoch ist oder ein dichter Baumbestand für ausreichend Schatten und Feuchtigkeit sorgt. Für I. ricinus ungeeignet sind trockene, offene Flächen, z.B. der Sonne exponierte Kurzgrasrasen. Allerdings kann die Zecke auf dauerhaft beschatteten Wiesen vorkommen und auch entlang von Waldrändern einige Meter auf offene Flächen vordringen. Selbst einzelne Baumgruppen oder Büsche z.B. innerhalb von Parkanlagen können Zecken in der unmittelbaren Umgebung das Überleben sichern.

Zur Ernährung benötigt die Zecke ausschließlich das Blut von Wirbeltieren. Dabei akzeptieren Zeckenlarven und -nymphen fast alle kleinen, mittelgroßen und großen Säuger, aber auch Vögel und sogar Reptilien. Das kleinste für eine Blutmahlzeit geeignete Säugetier ist der Nager. Die erwachsenen Zecken benötigen dagegen mittelgroße und große Säuger, z.B. Rotwild, das kleinste geeignete Säugetier ist der Igel. Da entsprechende Wirte regelmäßig auch im Siedlungsbereich des Menschen vorkommen, kann sich die Zecke mitunter sogar in innerstädtischen Grünanlagen oder Gärten etablieren.

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Was tun bei Zecken im Garten?

Zecken im Umfeld von Wohnungen können ein erhebliches Gesundheitsrisiko für die Bewohner darstellen. Dennoch gibt es derzeit kein Standardverfahren zum Management von Zecken im Freiland. Eine alleinige Anwendung von Zeckenbekämpfungsmitteln bietet wenig Aussicht auf dauerhaften Erfolg. Zudem ist der Einsatz von Bioziden häufig z.B. in Einzugsgebieten für Trinkwasser nicht möglich. Es bieten sich daher zwei Strategien an, um eine nachhaltige lokale Minderung des Zeckenbefalls zu erzielen:

Ziel der ersten Strategie ist es, die Reproduktion der Zecken im Adultstadium zu unterbrechen. Zur Fortpflanzung saugt die Zecke an einem größeren Tier Blut. Haustiere wie Hunde und Katzen müssen hierzu während der gesamten Saison mit Zeckenmitteln behandelt werden. Dies schützt die Tiere selbst vor Krankheiten und verhindert, dass sich Zeckenweibchen vollsaugen und nachfolgend Eier legen. Falls Wildtiere wie Rehe, Füchse, etc. vorhanden sind kann es sinnvoll sein, das Gelände zusätzlich einzuzäunen um auch diese potentiellen Wirte fern zu halten.

Ziel der zweiten Strategie ist es, den Garten derart zu gestalten, dass er den Zecken keine günstigen Lebensbedingungen mehr bietet. Feuchterefugien sind zu beseitigen und Sonnenlicht und Luftbewegung in bodennahen Bereichen zu gewährleisten. In der Praxis bedeutet dies, dass Langgraswiesen geschnitten, Gebüsch ganz oder zumindest im Bodenbereich stark gelichtet, und Falllaub wie auch Bodendecker (z.B. bodenwüchsiger Efeu) komplett zu entfernen sind. Auch das Entfernen stark Schatten spendender Bäume ist im Einzelfall zu erwägen. Diese Strategien stoßen aber an Grenzen, insbesondere wenn befallene Grundstücke an einen Wald angrenzen, von dem aus Zecken immer wieder einwandern.

Des Weiteren werden persönliche Schutzmaßnahmen gegen Zeckenstiche in vielen weiteren Fragen besprochen.

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Wie gelangen die Zecken auf einen Wirt?

Um auf einen Wirt zu gelangen klettert die Zecke zunächst auf eine exponierte Stelle, wie einen Grashalm, ein Gebüsch, einen Baumstubben oder auch auf herumliegendes Totholz. Dort wartet sie bis ein Tier oder ein Mensch vorbeikommt, an dem sie sich bei Kontakt innerhalb von Sekundenbruchteilen festhält. Weder fallen Zecken von Bäumen noch können sie springen. Es ist immer ein direkter Kontakt zwischen Zecke und Wirt notwendig. Die meisten Zecken warten dabei in einer Höhe von weniger als einem Meter, häufig sogar nur zwischen 10 und 50 cm über dem Boden. Dies entspricht auch der Größe häufig vorkommender Wirte. Nur wenige, überwiegend adulte Zecken klettern bis zu 1,5 m hoch. Da Zecken i.d.R. monatelang ohne Nahrung auskommen, müssen sie allerdings sparsam mit ihren Ressourcen umgehen. Daher ist der Laufradius der Zecken vergleichsweise begrenzt und beträgt bei Larven und Nymphen von I. ricinus meist nur wenige Meter. Aufgrund ihres guten Geruchssinns sind sie vermutlich in der Lage, stark frequentierte Wege und Wildpfade zu lokalisieren und sich auf diese hin zu bewegen. Insbesondere die etwas größeren adulten Zecken können sich in der Folge bevorzugt auf der Vegetation entlang von Wegrändern ansammeln.

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Spricht man bei Zecken von einem Zeckenbiss oder Zeckenstich?

Zecken besitzen einen Stech- und Saugapparat. Dieser besteht aus zwei scherenartigen Mundwerkzeugen (Cheliceren), mit denen die Zecken die Wirtshaut aufschneiden/-reißen, und dem Hypostom zum Stechen. Zeckenstich ist daher der zutreffende Begriff.

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Wohin stechen Zecken bevorzugt?

Der Saugakt von I. ricinus dauert mehrere Tage (Larve: 2-4 Tage, Nymphe: 3-5 Tage, Adulte: 6-8 Tage). Da sie während dieser Zeit ständig der Gefahr ausgesetzt sind, vom Wirt herausgerissen oder zerbissen zu werden, suchen sie sich dafür eine möglichst geschützte Stelle aus. Bei Hunden und Katzen z.B. häufig am Kopf, wo diese mit ihrer Schnauze nicht herankommen. Auch beim Menschen stechen Zecken am Kopf (Haaransatz, Ohren), häufig aber auch an anderen geschützten Stellen, z.B. Hals, Achseln, Ellenbeuge, Bauchnabel, Genitalbereich oder Kniekehlen. Auch eng anliegende Kleidung wird von der Zecke offensichtlich als geschützter Ort wahrgenommen und so stechen Zecken ebenso im Hüftbereich, wo die Hose aufliegt oder z.B unter dem Uhrarmband. Da die Wahl der Einstichstelle für das Überleben der Zecke von so hoher Bedeutung ist, sticht diese nicht sofort zu, wenn sie auf der Haut angelangt ist. Vielmehr läuft sie auch für längere Zeit auf dem Körper umher um eine passende Stichstelle zu finden. Dies kann bis zu einer Stunde oder länger dauern.

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Gibt es Menschen, die für Zecken besonders attraktiv sind?

Während Forscher herausgefunden haben, dass Menschen mit einem hohen Anteil an Milchsäure auf ihrer Haut besonders attraktiv für Gelbfiebermücken ( Aedes aegypti ) sind, ist diesbezügliches für heimische Zeckenarten nicht bekannt. Vielmehr dürfte das menschliche Verhalten von weitaus größerer Bedeutung dafür sein, ob er häufig von Zecken gestochen wird oder nicht. In der Regel ist es nicht die Zecke, die auf den Menschen zu läuft, sondern der Mensch, der sich die Zecken von der Vegetation abstreift. Demzufolge erhöht häufiger Kontakt mit niedriger Vegetation die Wahrscheinlichkeit, eine Zecke einzufangen. Dies trifft naturgemäß besonders auf spielende Kinder zu. Auch wer abseits der Wanderwege durch Gebüsch geht, hat ein erhöhtes Risiko.

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Welche Krankheiten können in Deutschland durch Zecken übertragen werden?

Zecken können eine Vielzahl von Infektionskrankheiten auf den Menschen übertragen. Zu den bedeutendsten durch die Schildzecke ( Ixodes ricinus ) übertragenen Infektionskrankheiten in Deutschland gehört zum einen die Borreliose, die landesweit vorkommt. Nach aktuellen Ergebnissen werden beispielsweise ca. 3% der 3- bis 6-Jährigen und 7% der 14- bis 17-Jährigen mindestens einmal von einer mit Borrelien infizierten Zecke gestochen. Zum anderen gehört die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) dazu, die hauptsächlich im süddeutschen Raum übertragen wird. Hierzu wird vom RKI jährlich eine Karte der Haupt-Endemiegebiete veröffentlicht [(2); www.rki.de/fsme-karte]. Ixodes ricinus kommt vorrangig im Frühjahr bis zum Herbst in unterschiedlicher Häufigkeit vor, wobei die meiste Aktivität um den April herum und im Oktober stattfindet. Auch in milden Wintermonaten (November bis Februar) kann sie zeitweise aktiv werden und auf Wirtssuche gehen. Weitere durch Zecken auf Menschen übertragene Erkrankungen wie die humane granulozytäre Anaplasmose, die Babesiose oder verschiedene Rickettsiosen können ebenfalls in Deutschland auftreten, wurden bislang jedoch nicht oder nur in Einzelfällen beobachtet.

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Ist eine Übertagung von normalerweise durch Zecken übertragenen Pathogenen auch durch andere Vektoren möglich?

Es sind bislang kaum Veröffentlichungen bekannt, die belegten, dass zeckenübertragene Pathogene wie Borrelien oder FSME -Viren durch diese Vektoren auf den Menschen übertragen wurden (3).

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Wie hoch ist das Risiko, nach einem Stich an FSME zu erkranken?

Auch in den FSME-Risikogebieten Deutschlands (2) sind nur wenige Zecken mit dem FSME-Virus infiziert. Nur diese wären auch in der Lage eine Infektion zu verursachen. Aus zahlreichen Studien wissen wir, dass die Virusprävalenzen in den Zecken kleinräumig sehr stark schwanken können. Im Mittel liegt sie bei 0,1% bis 3,4% oder auch noch geringer (4) (5). Hieraus ein Risiko nach erfolgtem Zeckenstich abzuleiten, ist im Einzelfall nicht möglich. Nach einer Infektion entwickeln bis zu 30 Prozent der infizierten Personen Symptome einer FSME.

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Ist ein Zeckenstich in Nicht-FSME Risikogebieten weniger gefährlich?

Während die FSME weitgehend auf süddeutsche Regionen begrenzt ist und dort Risikogebiete beschrieben werden können, ist die durch Zecken übertragene Borreliose bundesweit verbreitet und stellt ein Infektionsrisiko dar. Eine Risikoabschätzung bzgl. einer Borreliose für die unterschiedlichen Gebiete in Deutschland ist derzeit nicht möglich. Bei Regionen, die nicht als FSME-Risikogebiete ausgewiesen sind, besteht bzgl. einer FSME im Allgemeinen kein Infektionsrisiko (siehe auch Karte der FSME-Risikogebiete [(2); www.rki.de/fsme-karte]). Dennoch wurden in den vergangenen Jahren auch außerhalb von FSME-Risikogebieten gelegentlich vor Ort entstandene (autochthone) FSME-Fälle beobachtet, z.B. in Sachsen oder Mecklenburg-Vorpommern.

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Wie kann ich mich vor Zeckenstichen schützen?

Bei Aufenthalt im hohen Gras, Gebüsch oder Unterholz, bietet das Tragen geschlossener Kleidung (feste Schuhe, lange Hosen, lange Ärmel) einen gewissen Schutz. Dadurch wird es einer Zecke erschwert, eine geeignete Hautstelle für eine Blutmahlzeit zu finden. Werden die Hosenbeine zudem in die Socken gesteckt, ist die Zecke gezwungen, auf der Kleidung nach oben zu laufen, was ihre Auffindung erleichtert. Die Anwendung von Repellentien (Akarizide) auf der Haut schützt ebenfalls. Falls geeignet (keine Fleckenbildung) sollten Repellentien auch auf die Kleidung aufgetragen werden. Dieser Schutz ist aber zeitlich begrenzt. Nach einem Aufenthalt im Freien sollte der Körper nach Zecken abgesucht werden und die getragene Kleidung sofort bei mindestens 60°C gewaschen oder anderweitig auf 60°C (z.B. Trockner) erhitzt wird. Insbesondere sollte man Kinder nach dem Spielen im Freien gründlich untersuchen. Zecken bevorzugen Stichstellen wie zum Beispiel Haaransatz, Ohren, Hals, Achseln, Ellenbeuge, Bauchnabel, Genitalbereich oder Kniekehlen. Das Tragen von heller Kleidung erleichtert das Auffinden von Zecken.

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Warum ist das Absuchen nach Zecken so wichtig?

Da Zecken nicht sofort zustechen, sondern auf der Suche nach einer geeigneten Stichstelle zunächst auf dem Körper bzw. der Kleidung umher laufen, können sie durch regelmäßiges Absuchen bereits vor dem Stechen entfernt werden. Nach einem Einstich dauert es nach derzeitigem Kenntnisstand bis zu 1 bis 2 Tagen (6-8) bis Borrelien übertragen werden, in Abhängigkeit von der Borrelien- und Ixodesspezies. Die Übertragung von FSME -Viren erfolgt dagegen schon innerhalb kurzer Zeit nach dem Stich. Es ist daher überaus sinnvoll, den Körper zumindest abends gründlich nach eingestochenen Zecken abzusuchen und diese sogleich zu entfernen. Das rechtzeitige Entfernen von Zecken vermindert das Risiko einer Infektion mit Borrelien erheblich, auch wenn die eingestochene Zecke selbst infiziert ist.

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Ist Duschen nach einem Aufenthalt in einem mit Zecken belasteten Gebiet sinnvoll, um Zeckenstiche zu vermeiden?

Da Zecken nicht sofort zustechen (siehe auch "Warum ist das Absuchen auf Zecken so wichtig?"), könnten sie eventuell auch durch Duschen abgewaschen werden. Das Duschen kann ein Absuchen aber nicht ersetzen, sondern sollte nur ergänzend durchgeführt werden. Hat die Zecke bereits gestochen, ist das Duschen in keinem Fall geeignet, um die Zecke zu entfernen.

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Welche Anti-Zeckenmittel bieten einen wirksamen Schutz?

Repellentien, die zur Abwehr von Zecken auf die Haut oder die Kleidung aufgetragen werden bieten zwar einen gewissen Schutz, dieser ist aber zeitlich begrenzt (einige Stunden) und dürfte in der Praxis keinen vollständigen Schutz bieten. In der Regel werden nur exponierte Hautflächen (oder Kleidung) mit Repellent behandelt. Hautflächen unter der Kleidung oder am Kopf (Haare) bleiben dagegen unbehandelt und Zecken, die auf diese Hautareale gelangen, könnten trotz Repellent einstechen. So ist z.B. leicht vorstellbar, dass, bei einer Rast sitzend an einen Baumstamm angelehnt, eine Zecke vom Stamm direkt auf die Haare eines Menschen wechseln kann. Bei einer Verwendung von Repellentien sollte deshalb nicht auf die sonst üblichen Vorsichtsmaßnahmen verzichtet werden, insbesondere das Absuchen des Körpers auf Zecken. Die Stiftung Warentest hat im Jahre 2008 eine Reihe von Zeckenmitteln getestet (Testheft 5/2008; www.test.de). Sämtliche Repellentien müssen zur Zeit infolge der Biozidgesetzgebung der EU ein Zulassungsverfahren durchlaufen, in dessen Rahmen den Behörden u.a. auch ein Wirksamkeitsnachweis erbracht werden muss. Es ist absehbar, dass die derzeit greifenden gesetzlichen Regelungen das Spektrum der verfügbaren Repellentien in den kommenden Jahren stark verändern werden.

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Wie wird eine Zecke richtig entfernt?

Um eine Infektion mit FSME zu vermeiden, sollte die Zecke sobald wie möglich herausgezogen werden. Dabei sollten möglichst alle Teile der Zecke entfernt werden, um eine Entzündung zu vermeiden. Hierzu greift man die Zecke mit einer Pinzette oder einem speziellen Zeckenentfernungsinstrument nahe der Hautoberfläche, also an ihren Mundwerkzeugen (niemals am vollgesogenen Körper!) und zieht sie langsam und gerade aus der Haut. Möglichst sollte die Zecke dabei nicht gedreht werden und auf keinen Fall darf sie vor dem Entfernen mit Öl oder Klebstoff beträufelt werden. Dies würde das Tier unnötig reizen und könnte dazu führen, dass es seinen Speichel und somit mögliche Infektionserreger abgibt. Nach Entfernung der Zecke ist eine sorgfältige Desinfektion der Wunde empfohlen. Eine Bilderserie „Entfernung einer Zecke“ finden Sie auf den Internetseiten des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (http://www.lgl.bayern.de/gesundheit/infektionsschutz/infektionskrankheiten_a_z/borreliose/doc/zeckenentfernung.pdf) (9).

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Welche Maßnahmen sollte man nach einem Zeckenstich durchführen?

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Welche Symptome deuten auf eine FSME-Infektion hin?

Bei ca. 30 Prozent der FSME-Infizierten treten nach 7-14 Tagen Krankheitssymptome auf. Die Krankheit verläuft in zwei Phasen. Es kommt zunächst zu grippeähnlichen Symptomen mit Fieber, Abgeschlagenheit, Unwohlsein, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen. Nach einem fieberfreien Intervall von wenigen Tagen bis etwa einer Woche entwickelt sich dann bei einem Teil der symptomatisch Infizierten eine neurologische Symptomatik. Am häufigsten kommt es zur Entzündung der Hirnhäute (Meningitis, ca. 50%), gefolgt von der Gehirnentzündung (Enzephalitis, 40%) und der Rückenmarksentzündung (Myelitis, 10%). Hohes Fieber (>40°C) ist bis auf sehr seltene Ausnahmen praktisch immer vorhanden. Das Allgemeinbefinden ist meist erheblich beeinträchtigt, Kopfschmerzen sind bei Patienten mit Meningitis fast immer vorhanden. Bei der Enzephalitis, welche meist regelhaft von der Meningitis begleitet wird, stehen Störungen des Bewusstseins mit extremer Müdigkeit bis hin zum Koma, illusionären Verkennungen, Fieberträumen und schweren Gleichgewichtsstörungen (Ataxie) ganz im Vordergrund. Je nach anatomischen Ort der maximalen Entzündung im Hirn finden sich an weiteren Symptomen: Zittern (Tremor) der Extremitäten, der Gesichtsmuskeln und der Stimmbänder, Hörstörungen bis zum Hörverlust, Gesichtslähmungen, epileptische Anfälle, Sprech- und Schluckstörungen, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen sowie Gangstörungen. Häufig kommt es jedoch selbst nach schweren Verläufen zur völligen Heilung. Schwere Krankheitsverläufe werden fast nur bei Erwachsenen beobachtet.

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Welche Maßnahmen sind erforderlich bei Fieber, Nackensteifigkeit, IgM -/IgG -positiv bestätigter FSME?

Bislang kann die FSME nur symptomatisch behandelt werden. Da eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung bisher nicht beobachtet wurde, ist eine Isolierung von FSME-Patienten nicht notwendig. In den ersten 48 Stunden ist eine intensive Überwachung der Patienten mit regelmäßigen neurologischen Nachuntersuchungen indiziert, da sich die akute Atemlähmung bei der Enzephalomyelitis auch bei einem anfangs nur hochfieberhaften, neurologisch jedoch noch unauffälligen Patienten innerhalb von Stunden weiterhin entwickeln kann. Die Dauer der stationären Behandlung richtet sich nach dem Schweregrad und der Art der neurologischen Symptomatik. Die Erhaltung des Wasser- und Elektrolythaushaltes, die ausreichende Kalorienzufuhr sowie die Behandlung mit Analgetika (gegen Schmerzen) und Antipyretika (ab Fieber >39°C) sind die grundlegenden Pfeiler einer klinischen Behandlung der FSME. In vielen Fällen sind die Patienten auch nach Entlassung aus der Klinik anfänglich wegen eines ausgeprägten postenzephalitischen Syndroms noch für etliche Wochen nicht arbeitsfähig.

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Was ist zu tun, wenn nach einem Zeckenstich eine Hautrötung auftritt?

Ein Fleck, ein heller roter Ring oder auch Doppelring, typischerweise im Zentrum blasser als am Rand, breitet sich von der Einstichstelle der Zecke nach außen aus. Außer einem gelegentlichen Jucken oder Stechen macht sich die Rötung nicht bemerkbar. Die sog. Wanderröte ( Erythema migrans ) ist die häufigste klinische Manifestation der Borreliose, ausgelöst durch das Bakterium Borrelia burgdorferi sensu lato . Zeigt sich einige Tage (bis Wochen) nach einem Zeckenstich eine derartige Hautrötung, muss ein Hausarzt für eine gezielte Diagnosestellung und Behandlung aufgesucht werden. Da der serologische Nachweis von Antikörpern erst circa 2-3 Wochen nach einer Borrelien-Infektion erfolgreich ist, sollte unverzüglich eine antibiotische Behandlung eingeleitet werden. Durch einen frühzeitigen Therapiebeginn können evtl. Spätschäden an Gelenken, am Nervensystem und an anderen Organen vermieden werden.

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Wie sinnvoll ist die Untersuchung einer Zecke auf Infektionserreger nach einem Stich?

Eine Untersuchung von Zecken auf Infektionserreger wie Borrelien oder FSME-Viren wird nicht als sinnvoll angesehen. Ein positiver Nachweis von Borrelien bzw. FSME-Viren in der Zecke lässt keine Schlüsse zu, dass es auch zu einer Infektion der betroffenen Person gekommen ist, sodass aus diesem Befund auch keine weiteren Behandlungsempfehlungen abgeleitet werden können. Wegen der unterschiedlichen Nachweisempfindlichkeiten der jeweils verwendeten Untersuchungsmethoden kann zudem bei einem negativen Untersuchungsergebnis auch nicht ausgeschlossen werden, dass es dennoch zu einer Infektion mit Borrelien oder FSME-Viren gekommen ist. Ferner könnte eine Übertragung durch weitere, unbemerkte Zeckenstiche erfolgt sein. Die Einleitung einer Antibiotikatherapie bei einer Borreliose ist erst bei einem klinisch bzw. diagnostisch begründeten Krankheitsverdacht (Wanderröte und/oder neurologische Symptome oder massive Gelenkschwellung) angezeigt und stellt keine präventive Behandlung dar.

Für die FSME ist derzeit keine gezielte medizinische Therapie verfügbar, so dass auch der Nachweis von FSME-Viren in der Zecke keine prophylaktischen Maßnahmen nach sich zieht. Die beste Prävention, bei Reisen oder Aufenthalt in FSME-Risikogebieten stellt hier die rechtzeitige Impfung dar (siehe auch "Wer sollte sich impfen lassen?").

Für weiterführende Informationen lesen Sie zum Beispiel auch:

Besteht ein Infektionsrisiko für ein ungeborenes Kind bzw. einen Säugling, wenn die nicht geimpfte Mutter in einem FSME-Endemiegebiet von einer Zecke gestochen wurde?

Die Übertragung einer FSME-Infektion von einer infizierten Schwangeren auf ihr ungeborenes Kind erscheint möglich. Derartige Fälle wurden jedoch noch nicht beschrieben. Ob und welche Folgen dies für das ungeborene Kind hätte, ist zudem unklar. Auch eine Übertragung der Infektion von einer mit FSME infizierten Mutter über die Muttermilch erscheint möglich, da von FSME infizierten Säugetieren bekannt ist, dass das Virus über die Muttermilch übertragen werden kann. In der Fachliteratur sind jedoch keine derartigen Fälle bei Säuglingen beschrieben. Grundsätzlich spricht ein Zeckenstich bei einer ungeimpften Mutter in einem Risikogebiet nicht gegen das Stillen, da die Wahrscheinlichkeit einer FSME-Infektion relativ gering ist (siehe auch "Wie hoch ist das Risiko, nach einem Stich an FSME zu erkranken?"). Frauen, die in einem FSME-Risikogebiet mit Zecken in Kontakt kommen könnten, sollten möglichst noch vor ihrer Schwangerschaft einen Impfschutz aufbauen, da dieser sowohl vor der theoretisch möglichen Übertragung des Erregers während der Schwangerschaft als auch vor einer Übertragung über die Muttermilch schützen würde. Zudem werden FSME-Antikörper einer geimpften Mutter auf den Fötus übertragen, so dass nach der Geburt zumindest vorübergehend ein Nestschutz bestehen dürfte.

Für weiterführende Informationen lesen Sie zum Beispiel auch:

Besteht ein Infektionsrisiko fürs Baby und Kleinkinder, die von einer Zecke gestochen wurden?

Da Babys und Kleinkinder noch über eine sehr dünne Haut verfügen, sind sie ein leichtes Ziel für Zeckenstiche. Als Präventionsmaßnahme ist es wichtig, dass Babys und Kleinkinder nach dem Aufenthalt im Freien gründlich auf das Vorhandensein von Zecken untersucht werden, um diese umgehend entfernen zu können. Eine Untersuchung auf Antikörper-Titer gegen Borreliose und evtl. Antibiotika-Therapie ist angeraten. Für die FSME ist derzeit keine gezielte medizinische Therapie verfügbar. Ist die Mutter geimpft, werden wahrscheinlich schützende Antikörper während der Schwangerschaft auf das ungeborene Kind übertragen. Die FSME-Impfung, die ab dem Alter von einem Jahr zugelassen ist, stellt hier die effektivste Präventionsmaßnahme dar.

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Gibt es nationale/internationale Zahlen zur FSME-Inszidenz und zu Folgekomplikationen nach einer FSME-Infektion bei Kindern in Abhängigkeit vom Alter?

Die FSME-Inzidenz in Deutschland zusammengefasst nach Altersgruppen beispielsweise, lässt sich bei SurvStat@RKI abrufen (https://survstat.rki.de/). In den beiden Bundesländern mit der höchsten Inzidenz, Baden-Württemberg und Bayern liegt die Inzidenz bei Kindern <5 Jahren sowie bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 15 und 29 Jahren mit 0,5-0,6 Erkrankungen /100.000 Einwohnern pro Jahr am niedrigsten, bei Kindern im Alter von 5-14 Jahren bei 0,9-1,0, um dann auf ca. 1,7 bei Erwachsenen ab 40 Jahren anzusteigen. Die Erkrankung verläuft bei Kindern und Jugendlichen in der Regel zwar milder (10) (11), kann aber auch in dieser Altersstufe schwerwiegende Defektzustände hinterlassen (u.a. Lernbehinderung).

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Besteht ein FSME-Infektionsrisiko durch Rohmilchprodukte?

Die Übertragung von FSME durch den Verzehr von Rohmilch oder Rohmilchprodukten wie Käse von Kühen, Ziegen oder Schafen aus FSME-Endemiegebieten wurden immer wieder beschrieben, z.B. in osteuropäischen Ländern. Im Jahr 2008 gab es nach dem Konsum von Rohmilchkäse 6 derartige FSME-Erkrankungen in Österreich (12). In Deutschland wurden derartige Fälle jedoch in den letzten Jahren nicht bekannt. Dieser Übertragungsweg kann durch die Verwendung von pasteurisierter Milch vermieden werden.

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Zecken

Alle Informationen zu Zecken

Erkunden Sie auf dieser Seite die Lebensweise und Artenvielfalt der winzigen Spinnentiere. Hirschzecke, Gemeiner Holzbock und südeuropäische Auwaldzecken wir stellen Ihnen die Zeckenarten vor. Klimawandel und veränderte Reisegewohnheiten bringen neue Arten nach Deutschland. Hier finden Sie Hintergrundwissen zu Zecken.

von Photo by Scott Bauer. [Public domain], via Wikimedia Commons

Die Zecke: Gattung, Vorkommen und Entwicklung

Zecken gehören zur Gattung der Spinnen und Milben, auch wenn oft angenommen wird das Zecken Insekten sind, Sie haben 8 Beine und man erkennt Sie an den besonders hervorstehenden Mundwerkzeuge. Sie verbringen 94 Prozent ihres Lebens mit dem Warten auf ein Opfer. Das bedeutet – Sie müssen Warten können und Hungern. Und Zecken können ohne Probleme jederzeit in eine winter-ruheartige Starre verfallen, dabei können bis zu zwei Jahren ohne Nahrung auskommen.

Gattung, Vorkommen und Entwicklung

Zecken leben als blutsaugende Parasiten vom Blut Ihres Wirtes, Sie befallen alle Säugetiere, also auch den Menschen,.die Tiere leben den Haupteil Ihres Lebens am Boden und können dort lange Zeit ohne Nahrung überleben und jederzeit in eine Winterruhe ähnliche Starre verfallen. Zecken brauchen zur Entwicklung Nahrung, leben aber nur ca. 3 Prozent Ihrer Lebenszeit ( 9Jahre) auf Ihrem Wirt.

Entwicklungsstadien

Wie alle Milbentiere durchlaufen Sie drei Entwicklungsstadien, die je nach Art in verschieden Zyklen unterteilt sein können. Als Larve und als Nymphe sind Zecken noch geschlechtslos.

Eier der Zecke

Das Leben der Zecke beginnt mit einem weiblichen Tier das bis zu 1000 Eier an verschiedenen Orten ablegt.

Larvenstadium

Die schlüpfende Larve ist nur einen halben Millimeter groß und besitz 6 Beine, um das nächste Stadium zu erreichen muss die Tecke Blut saugen, dabei wird Sie 3x so gross. Nach diesem ersten Blutsaugen entwickelt sich die Zecke zur Nymphe.

Im Nymphenstadium besitzt die Zecke 8 Beine und ca 1-5mm groß, Sie kann noch immer nicht geschlechtlich bestimmt werden und hält sich die meiste Zeit am Boden in feuchtwarmen Gebieten auf. Sie klettert jetzt auf Sträucher in eine Höhe von 1,50m , befällt dort Ihren nächsten Wirt und entwickelt sich weiter.

Ausgewachsene Zecke (Adult)

Die ausgewachsene Zecke ist 2 bis 3cm groß und kann in weibliches und männliche Tier unterschieden werden. Wenn die weiblöiche Zecke vollgesogen ist kann Sie bis zu 3cm groß werden. Zecken saugen sich etwa 7 Tage lang voll und paaren sich dann. Das Weibchen braucht zur Vorbereitung der Eiablage einen erneuten Wirt und saugt bei diesem ca. 7 Tage, dann legt sie an die 1000 Eier und stirbt.

Ausgewachsene vollgesaugte Zecke

Die ausgewachsene Zecke saugt solange bei ihrem Wirt bis sie vollständig vollgesogen ist. Dies kann bei einem Zecken Weibchen über 10 Tage dauern.

Wo leben Zecken?

Zecken leben weltweit und auch in ganz Europa, sie bevorugen feuchtwarme Gebiete und halten sich 90% Ihrer Lebenszeit am Boden auf. In den nördlichen und östlichen Bundesländern sind die Zecken 6 bis 10 % mit Borrelien infiziert im süd- und mitteldeutschen Gebieten liegt die Verseuchungsrate der Zecken mit Borreliose Bakterien bei 20 bis 30 %.

Wie saugen Zecken?

Zecken benötigen für Ihre Entwicklung Nahrung in Form von Blut, Sie dringen mit Ihren Mundwerkzeuge in den Körper des Wirtes ein und sondern dort ein Sekret ab, dieses besteht aus Gerinnungshemmer, Klebstoff zur Verankerung und einem betäubenen Mittel, dadurch bemerkt der Wirt den Biss der Zecke nicht.

Natürliche Feinde der Zecke

  • Fadenwürmer
  • Pilze
  • Wespen

Die Wespenart, Ixodiphagus hookeri, zählt zu den natürlichen Feinden der Zecke, Sie legt ihre Eier in den Hinterleib der Zecke ab, danach wachsen diese im Zeckenkörper heran und dringen nach dem Schlupf durch den Körper der Zecke nach aussen, dabei stirbt die Zecke.

Schildzecken – Ixodes

Bei den insgesamt über 800 Unterarten der Zecken kommt es bei vielen Subtypen zu einer hohen Affektivität zu einem bestemmten Wirt, besonders bei den weltweit anzutreffenden Schildzecken der Unter-Gattung Ixodes saugen die jeweiligen Arten nur an ganz bestimmten Wirtstieren.

Für den Mensch und dabei für die Borreliose-Übertragung sind besonders die Unterarten Ixodes ricinus und damminii gefährlich, da diese fast jedes Säugetier befallen. Ixodes ricinus und damminii suchen als Wirtstiere Kleinsäugetiere, Vögel, Huftiere und vorzugsweise Menschen auf, diese Unabhängigkeit von der Wahl des Wirtes machen Sie besonders gefährlich für die Übertragung der Borreliose und anderer Krankheiten. Sie übertragen Bakterien wie Borrelien und Viren wie den FSME Virus.

Neben den Arten der Schildzecke die keinen spezifischen Wirt brauchen, gibt es Unterarten die nur ganz bestimmte Wirte befallen. So z.B. Ixodes hexagonus – saugt nur bei Igeln, Ixodes uriae – befällt nur Seevögel.

Wo lebt der Holzbock (Ixodes ricinus)?

Holzböcke leben zu einem großen Teils Ihres Daseins in Bodennähe, in feuchtwarmen Gebiete, Wäldern, Mittelgebirgen oder Wiesen und Waldrändern. Holzböcke kommen aber auch in Städten, Parkanlagen und Kleingartenanlagen vor.

Der Holzbock, Ixodes ricinus, lebt im Larvenstadium in der unteren Bodenvegitation meist im Bodenlaub, nach der Entwicklung zur Nymphe klettern die Zecken auf halbhohe Büsche und niederwüchsige Pflanzen in einer Höhe von 0,5 Metern. Nach ereichen des Ausgewachsenen Stadiums erhöhen die Zecken Ihren Lebensraum nochmals und klettern dabei auf Büsche und Bäume in eine Bodenhöhe von 1,5 Metern.

Fallen Zecken von Bäumen?

Grundsätzlich Nein, der einzigste Grund warum sich Zecken von Bäumen und Sträuchern fallen lassen ist wenn sie sich von einer Situation bedroht füllen und Ihr Leben retten wollen. Wenn Zecken auf der Suche nach einem Wirt sind lassen Sie sich nicht fallen sondern werden abgestreift, das heist der Wirt streift mit seiner Kleidung, einem Körperteil oder seinem Fell das Gebüsch oder Äste und bei der Berührung hakt sich die Zecke am Wirt fest.

Arten von Zecken

Zecken teilen sich in drei große Familien auf, weltweit gibt es mehr als 800 Arten

Schildzecken (Ixodidae)

– Gemeiner Holzbock (Ixodes ricinus) /höchstes Borreliose Risiko.

– Hirschzecke (Ixodes scapularis)

– Igelzecke (Ixodes hexagonus)

– Fuchszecke (Ixodes canisuga)

– Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus)

  • Buntzecken

    Lederzecken (Argasidae)

    Nuttalliellidae

    • Nuttalliella

    Diese Informationen enthalten allgemeine gesundheitliche Hinweise und dürfen nicht zur Eigendiagnose oder Eigenbehandlung genutzt werden. | Beitrag erstellt 30.10.2011, aktualisiert am 01.03.2012 Autor: Redaktion

    Augustin Estrada-Pena & Frans Jongjean (1999): Ticks feeding on humans: a review of records on human-biting Ixodoidea with special reference to pathogen transmission.

    W. Reuben Kaufman (2007): Gluttony and sex in female ixodid ticks: How do they compare to other blood-sucking arthropods? In:Journal of Insect Physiology Vol. 53, Iss. 3, S. 264–273

    Martin Kaltenrieder (1990): Scototaxis and target perception in the camel tick Hyalomma dromedarii. Experimental and Applied Acarology

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