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Eier-Skandal Welche Eier sind betroffen?

Durch ein Desinfektionsmittel ist das Insektizid Fipronil in Eier gelangt, die auch in Bayern verkauft wurden. So erkennen Sie die belasteten Eier - hier sind die aktuellen Nummern.

Mit dem Insektizid Fipronil belastete Eier aus den Niederlanden sind wohl auch in Bayern in den Verkauf gelangt. Das Amt für Lebensmittelsicherheit rät Verbrauchern, Eier mit bestimmten Nummern vorsorglich nicht zu konsumieren. Bei Aldi Süd und Nord ging man mittlerweile soweit, als Vorsichtsmaßnahme alle Eier kurzfristig aus dem Sortiment zu nehmen und zunächst keine Eier mehr zu verkaufen. Nur Eier, die negativ auf Fipronil gestestet wurden, sollen dort in den Verkauf gelangen. Rewe und Penny dagegen verkaufen derzeit keine Eier aus den Niederlanden.

Welche Eier sind betroffen?

Mittlerweile wird die Liste mit den betroffenenen Eiern immer länger. Die niederländische Überwachungsbehörde (NVWA) hat mittlerweile drei Listen veröffentlicht, auf denen nur noch die betroffenen Betriebe, deren Eier eine Fipronil-Belastung aufwiesen, stehen.

Die Eier mit den Nummern auf Liste zwei sollten keinesfalls von Kindern verzehrt werden. Das NRW Verbraucherschutzministerium dagegen empfiehlt, alle Eier, deren Nummern auf den drei Listen stehen, im Restmüll zu entsorgen oder im Handel zurückzugeben.

Die aktuellen Listen mit den Nummern der Betriebe:

Die Informationsseite ist zwar auf Niederländisch, aber die Nummern sind dennoch sehr gut lesbar aufgelistet. Informieren Sie sich hier über die Betriebe aus den Niederlanden, in deren Eier eine Fipronilbelastung nachgewiesen wurde: nvwa.nl

Die betroffenen Nummern sind zudem folgende:

Eier mit diesen aufgedruckten Nummern wurden positiv auf Fipronil getestet. In Lebensmitteln ist dieser Stoff allerdings nicht zugelassen.

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit informiert auf www.lebensmittelwarnung.de über aktuelle Warnungen oder Rückrufaktionen.

Was ist Fipronil?

Fipronil ist ein Insektizid, das zur Bekämpfung von Flöhen, Läusen, Schaben, Zecken und Milben eingesetzt wird. In hoher Dosis kann das Mittel Schäden an Leber und Nieren oder an der Schilddrüse verursachen. Bei "normalem" Verzehr gehe von den belasteten Eiern keine Gesundheitsgefahr aus, da aber der Wert die zulässige Grenze überschreitet, sollten die Eier vorerst nicht verzehrt werden. Das gilt insbesondere auch für Kinder.

Auslöser des Skandals um belastete Eier ist wohl der Einsatz eines Reinigungsmittels in der Geflügelzucht, dem Fipronil beigemischt war - was in der Geflügezucht nicht erlaubt ist.

Sind auch deutsche Eier betroffen?

Das belastete Reinigungsmittel ist wohl auch in deutschen Betrieben zum Einsatz gekommen. Deshalb wird auch vor dem Verzehr von Eiern mit der Nummer 1-DE-0357731 gewarnt.

zum Artikel Einfacher Trick Ist das Ei noch gut? So finden Sie's raus!

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zum Artikel Frei von Gluten, Konservierungsstoffen, Laktose Was Bezeichnungen auf Lebensmitteln bedeuten

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Gilles Franck, Freitag, 11.August, 19:54 Uhr

Was mich nicht wundert ist dieser Eierskandal, wir werden sowieso vera. und die Europäische Union muss etwas unternehmen.

Angela Krause, Freitag, 11.August, 09:57 Uhr

Ich bin sehr empört über diesen Skandal, es muss viel stärkere Kontrollen geben.Nicht erst wenn das Kind in den brunnen gefallen ist und solche Ausmaße angenommen hat.Auch die ausländischen Zulieferer für Reinigungs und Desinfekonsmittel. Immer wieder ist die Landwirtschaft in kretig geraden.Mal ist es Fleisch dann Gemüse jetzt die Eier.Warum muss es denn aus dem Ausland Exportiert wenn wir doch selber genug produzieren.

Anne Jugel, Freitag, 04.August, 17:55 Uhr

5. Fipronil-Eier

Endlich haben wir mal wieder einen Lebensmittelskandal! Und wieviele Jahre geht das schon?

Ich kaufe nur Bio-Eier aus Bayern, zahle dafür einen hohen Preis, aber das kann man sich mit einer vierköpfigen

Familie nicht leisten! Also verdammt nochmal, wann verklagt endlich mal jemand die Lebensmittelüberwachung!

Eierdieb, Freitag, 04.August, 00:43 Uhr

4. Eier- Bezeichnungen

Nach dem letzten bekannt gewordenen Eier- Skandalen (es werden viele folgen. ), habe ich die letzt gekaufte Packung genauer angesehen.

Darauf stand als "PNr. DE-150091" Dachte ich, bin fein raus, da DE = deutscher Erzeuger und bin nicht Käufer von Eiern mit der Nummer 1-DE-0357731 (davor wird gewarnt).

Nun habe ich die Packung geöffnet- jetzt stand auf den Eiern: 2-NL-4193902.

Dieser Betrieb war nach googeln nicht betroffen, ich fühle mich aber trotzdem verarscht, wenn auf der (Um-) Verpackung "DE" steht & innen "NL"!!

Kann das jemand nachvollziehen?

Ich kaufe nach Möglichkeit einheimische Produkte um die regionale Wirtschaft zu stärken, unnötige Transportkosten zu vermeiden (Autobahnbelastung, Umweltschutz, . ).

Ich hoffe, ich stehe nicht allein mit meiner Meinung da.

Martina Kugler, Donnerstag, 03.August, 17:28 Uhr

3. Eierskandal

vielleicht sollte man deutsche, besser bayrische, noch besser oberbayrische Eier kaufen.

Einfach regional. Gerne auch um ein paar Cent teurer.

Was kostet den so ein Ei? Was geben wir "so nebenbei" mal aus und wieviele regionale Eier könnte man dafür kaufen?

Man unterstützt die hiesige Landwirtschaft (Arbeitsplätze), vermeidet Transportwege (Umweltschutz), verhindert ausländische Trickserei, vielleicht sogar Tierquälerei durch andere Gesetze in anderen Ländern (Tierschutz)

Nur so ein paar Gedanken.

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Gift-Eier in immer mehr Bundesländern

Der Skandal um die verseuchten Eier weitet sich aus. In immer mehr Bundesländern tauchen Eier aus den Niederlanden auf. Aber auch Eier aus deutscher Produktion sind betroffen. Verbraucherschützer kritisieren die Informationspolitik der zuständigen Behörden.

Berlin Im Skandal um Millionen Eier, die mit dem Insektenvernichtungsmittel Fipronil belastet sind, hat die EU-Kommission die Verbraucher beschwichtigt. „Die Höfe sind identifiziert, die Eier geblockt, verseuchte Eier sind vom Markt genommen und die Situation ist unter Kontrolle“, sagte eine Sprecherin der Brüsseler Behörde am Donnerstag. „Wir stehen im permanenten Kontakt mit unseren Kollegen in den Mitgliedstaaten, die mit der Sache befasst sind.“ Eine weitere Sprecherin sicherte zu: „Sie können also unbeschadet Eier essen, hoffentlich.“ Inzwischen wurden in mehr als der Hälfte der deutschen Bundesländer Funde von Eiern bekannt, die mit dem Mittel belastet waren. Discounter nahmen Eier aus Betrieben unter Fipronil-Verdacht aus ihren Regalen.

Belastete Eier aus den Niederlanden, darunter auch Bio-Eier, waren Behörden zufolge in den Handel gelangt. Aber auch fünf niedersächsische Legehennenhalter stehen unter Verdacht, Ställe mit fipronilhaltigem Anti-Läusemittel Dega-16 desinfiziert zu haben. Ihre Höfe wurden geschlossen. Bei einem von ihnen wurden belastete Eier schon festgestellt. Mittlerweile nimmt die Kritik an den Behörden zu. Verbraucherschützer klagten am Donnerstag über ein Versagen der Kriseninformation. Niederländische Züchter sprachen von „Panikmache“.

Unklar ist, ob auch Lebensmittel belastet sein können, in denen Eiern verarbeitet wurden. Die niederländischen Behörden kontrollieren bereits Produkte wie Pasta oder Kuchen. Niedersachsens Agrarminister Christian Meyer (Grüne) betonte: „Bei diesem toxischen Stoff gilt die Nulltoleranz. Er hat in Lebensmitteln nichts zu suchen.“

Eine rückhaltlose Aufklärung forderte Martin Rücker von der Verbraucherorganisation Foodwatch. „Behörden und Unternehmen müssen jetzt nachverfolgen und unverzüglich öffentlich machen, welche Eier betroffen sind und vor allem auch, in welchen Lebensmitteln belastete Eier verarbeitet wurden.“

Verbraucherschützer beklagten, dass Kunden in dieser Krise nicht gut informiert würden. „Neben einer zentralen Risikobewertung durch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) brauchen wir zukünftig konkrete Verhaltensempfehlungen im Sinne einer Krisenkommunikation - und zwar bundesweit einheitlich“, sagte Jutta Jaksche vom Bundesverband der Verbraucherzentralen.

Aldi Nord, Aldi Süd und Lidl nahmen die Eier von Höfen unter Fipronil-Verdacht aus den Regalen. Einen Verkaufsstopp für alle niederländischen Eiern verhängten Rewe und Penny. Der Verband der niederländischen Geflügelzüchter kritisierte den radikalen Schritt. „Alle niederländischen Eier, die nun in den Handel kommen, sind garantiert frei von Fipronil“, sagte der Vorsitzende des Verbandes, Eric Hubers. Zu den Warnungen der Behörden im eigenen Land sagte er. „Das ist Panikmache, denn man weiß, dass es keine Risiken gibt.“

Die Züchter erwarten große Einkommensverluste durch die Affäre. In den Niederlanden werden jährlich zehn Milliarden Eier produziert. 60 bis 70 Prozent davon sind für den Export bestimmt.

Zu den Ermittlungen gegen das flämische Unternehmen, das als Verursacher verdächtigt wird, machte die Staatsanwaltschaft in Antwerpen keinerlei Angaben. Der Händler soll dem Mittel den Stoff Fipronil beigemischt haben, der in der Geflügelzucht verboten ist. Über eine niederländische Firma wurde das Mittel weiter verbreitet.

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Fipronil-Skandal: Weitere Lebensmitteln mit Eiern sind betroffen!

Fipronil in verarbeiteten Eiern: Welche Lebensmittel sind betroffen?

In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass rund 10 Millionen belastete Eier in den Handel gekommen sind. Doch welche Lebensmittel sind eigentlich noch vom Fipronil-Skandal betroffen?

Woran kann ich belastete Eier erkennen?

Die Verbraucher können anhand der aufgestempelten Nummern selbst nachprüfen, ob ihre Eier im Kühlschrank mit dem Insektizid belastet sind oder nicht. Da sich die Anzahl der betroffenen Chargen täglich ändert, sollte man das Portal lebensmittelwarnung.de besuchen, denn dort finden sich die entsprechenden Hinweise, die laufend aktualisiert werden.

Rund zehn Millionen mit Fipronil belastete Eier aus den Niederlanden und Belgien wurden in zwölf Bundesländern verkauft. Besonders betroffen waren Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Das Insektizid wurde als Reinigungsmittel in Geflügelställen eingesetzt - es ist seit 2013 in Europa nicht mehr uneingeschränkt zugelassen.

Wie haben die Händler reagiert?

In der vergangenen Woche haben viele Händler mit unterschiedlichen Maßnahmen auf den Eier-Skanal reagiert. Aldi nahm zwischenzeitlich alle Eier aus dem Verkauf, sprach von einer reinen Vorsichtsmaßnahme. Rewe und Penny hatten ebenfalls Eier aus den Niederlanden aus den Regalen geräumt. Zurückgegebene Eier wurden erstattet. Das Gleiche gilt für die Supermarktkette Real, die den Verkaufsstopp für die betroffene Ware angeordnet hat.

Edeka und Lidl sahen bislang keinen Grund für einen Verkaufsstopp. Lidl erklärte, dass sie nur Eier von Lieferanten beziehen, die "nachweislich negativ auf Fipronil geprobt sind". Die Eier bei Edeka stammten alle ausschließlich aus Deutschland.

Ist Fipronil auch in anderen Lebensmitteln aufgetaucht?

Bislang wurden belastete Eier in sechs Produkten des Herstellers MAYO gefunden: "Porreesalat Toscana", "Oma's Pellkartoffelsalat", "Gosch Sonntagsfrühstück", "Eiersalat klassisch", "Hofgut Eiersalat" und der "Hofgut Thunfischsalat" sind betroffen. Die Salate wurden in Berlin, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein verkauft und vorsorglich aus dem Programm genommen.

Niedersachsen hat zudem angekündigt, Lebensmittel mit verarbeiteten Eiern auf Rückstände des Insektizids Fipronil zu überprüfen. "Wir können nicht ausschließen, dass vergiftete Eier auch in Kuchen oder Nudeln gelandet sind", sagte der niedersächsische Landwirtschaftsminister Christian Meyer von den Grünen der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Rückstände kann es zudem in Mayonnaise und Eierlikör geben.

Hinweise, dass auch vom Geflügelfleisch eine Gesundheitsgefahr ausgehe, gibt es bislang nicht. Legehennen werden jedoch prinzipiell nicht für den menschlichen Verzehr gezüchtet.

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    • | © BRIGITTE.de 2017 | Fipronil in verarbeiteten Eiern: Welche Lebensmittel sind betroffen?

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    In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass rund 10 Millionen belastete Eier in den Handel gekommen sind. Doch welche Lebensmittel sind eigentlich noch vom Fipronil-Skandal betroffen?

    Lebensmittelskandal um Eier: Ursprung wohl in Belgien und zwölf Bundesländer betroffen

    Zwölf Bundesländer betroffen

    Lebensmittelskandal um Eier: Ursprung wohl in Belgien

    Aktualisiert: 03.08.17 21:09

    Der Lebensmittelskandal um ungenießbare Eier zieht weitere Kreise. Offenbar sind fast alle Bundesländer betroffen. Der Ursprung der Verunreinigung soll in einem Nachbarland liegen.

    Berlin -  Der Lebensmittelskandal um mit Insektengift kontaminierte Eier hat seinen Ursprung nach Angaben von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) in Belgien. Dort sei offenbar ein für die Nutztierhaltung zugelassenes rein pflanzliches Desinfektionsmittel mit dem für die Nutztierhaltung verbotenen Insektizid Fipronil "gepanscht" worden, sagte Schmidt am Donnerstag in Berlin. "In den letzten 48 Stunden hat sich gezeigt, dass Deutschland stärker betroffen ist als zunächst angenommen."

    Die deutschen Behörden gingen derzeit davon aus, dass zwölf Bundesländer betroffen seien, sagte Schmidt. Eine Schlüsselrolle nehmen demnach Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen ein. "Dort haben die in Deutschland erzeugten und belasteten Eier ihren Ursprung oder sind von dort aus in den Warenverkehr gebracht worden."

    Schmidt gibt „noch keine Entwarnung“

    Die Lage sei „unter Kontrolle“, es gebe aber „noch keine Entwarnung“. Die Bundesregierung nehme das Geschehen „sehr ernst“, sagte Schmidt. Er fügte hinzu, dass eine akute gesundheitliche Gefährdung für die Verbraucher nach derzeitigem Stand praktisch ausgeschlossen sei. Auch niedersächsische Legehennenhalter stehen unter Verdacht, Ställe mit dem fipronilhaltigem Anti-Läusemittel Dega-16 desinfiziert zu haben. Dort sind nach Angaben des Landesagrarministeriums nunmehr vier Betriebe gesperrt, in denen sich ein Verdacht bestätigt habe.

    Vorerst nicht betroffen waren laut Bundesministerium die vier Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und das Saarland. Die Discounter Aldi Nord, Aldi Süd und Lidl nahmen Eier von Höfen unter Fipronil-Verdacht aus den Regalen. Einen Verkaufsstopp für alle niederländische Eier verhängten Rewe und Penny.

    Erste Meldungen schon am 20. Juli

    Schmidt äußerte sich nach einer Krisenkonferenz der zuständigen Behörden mit den betroffenen Ländern. Erste Meldungen über mit Fipronil belastete Eier aus Belgien erhielten die EU-Länder dem Minister zufolge am 20. Juli. Dass belastete Eier aus den Niederlanden nach Deutschland geliefert worden sind, erfuhren die deutschen Behörden demnach von den niederländischen Stellen am Freitagabend.

    Im Zuge der Ermittlungen habe sich gezeigt, dass das unrechtmäßig mit Fipronil versetzte Desinfektionsmittel auch an Legehennenbetriebe in Niedersachsen geliefert worden sei, berichtete Schmidt. Dort produzierte Eier seien in andere Bundesländer geliefert worden. Die Lieferströme würden nun untersucht, versicherte der CSU-Politiker.

    "Für mich geht es darum, mit Hochdruck und lückenlos den kompletten Vorgang aufzuklären", sagte er. Schmidt forderte ganz besonders auch die Behörden in Belgien und den Niederlanden auf, "den Sachverhalt zügig und lückenlos" aufzuklären. Die Verantwortlichen für den Lebensmittelskandal müssten in den beiden Staaten zudem strafrechtlich verfolgt werden.

    Keine Befunde für gesundheitsschädlichen Gehalt an Fipronil in Eiern

    Nach Angaben des Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) gibt es vorerst keine Befunde für einen möglicherweise gesundheitsschädlichen Gehalt an Fipronil pro Kilogramm Ei. Bisher vorliegende Daten lägen „um einen Faktor zehn unterhalb“ des kritischen Werts, bis zu dem eine Gefährdung für Erwachsene wie Kinder unwahrscheinlich sei. Dieser Wert gelte sowohl für lose Eier als auch für verarbeitete Produkte. Generell gelte: „Fipronil hat in Eiern nichts zu suchen“, sagte BfR-Abteilungsleiterin Monika Lahrssen-Wiederholt.

    Schmidt mahnte eine lückenlose Klärung der Vorgänge an. Zentral sei vor allem, wo im Handel oder anderswo sich noch kontaminierte Eier befinden könnten, die dann aus dem Verkehr zu nehmen seien. Bund und die betroffenen Länder stünden in enger Abstimmung, auch mit den Niederlanden und Belgien würden Informationen ausgetauscht. Verbotene Verwendung des Insektengifts wie bei Hennen sei nicht hinnehmbar und müsse von der Justiz geahndet werden, sagte der Minister.

    Verseuchte Eier sind vom Markt

    Nach Einschätzung der EU-Kommission ist die Situation unter Kontrolle. Die Höfe seien identifiziert, Eier geblockt, verseuchte Eier vom Markt genommen, sagte eine Sprecherin der Brüsseler Behörde.

    Die Verbraucherorganisation Foodwatch forderte eine rückhaltlose Aufklärung. „Behörden und Unternehmen müssen jetzt nachverfolgen und unverzüglich öffentlich machen, welche Eier betroffen sind und vor allem auch, in welchen Lebensmitteln belastete Eier verarbeitet wurden“, sagte Geschäftsführer Martin Rücker.

    138 Geflügelbetriebe in Niederlanden gesperrt

    In den Niederlanden bleiben noch 138 Geflügelbetriebe wegen der Belastung mit dem Insektizid Fipronil gesperrt. Bei Kontrollen seien Spuren von Fipronil in den Eiern festgestellt worden, teilte die Lebensmittelkontrollbehörde NVWA am Donnerstagabend in Utrecht mit. Die übrigen der zuvor insgesamt 180 betroffenen Betriebe seien frei gegeben worden.

    Inzwischen seien alle mit Fipronil belasteten Eier aus den Supermärkten entfernt worden, sagte Behörden-Sprecher Benno Bruggink. „Es sind keine niederländischen Eier mit Fipronil mehr im Handel.“ Belastete Eier waren auch nach Deutschland gelangt und dort ebenfalls aus dem Handel entfernt worden.

    Insgesamt 180 Geflügelbetriebe hatten ein Anti-Läusemittel eingesetzt, dem der für Nahrungsmittel verbotene Stoff Fipronil beigemischt worden war. In einem Fall war die Konzentration so hoch, dass die Behörde von einer „akuten Gefahr“ gewarnt hatte. In 27 Fällen waren die Eier so belastet, dass Kinder sie nicht essen sollten. Bei den jetzt noch getesteten Eiern war die Konzentration des verbotenen Stoffes nach Angaben der Behörde niedrig und ein Gesundheitsrisiko gering.

    Millionen belastete Eier zurückgerufen - Auch Niedersachsen betroffen

    Auch Niedersachsen betroffen

    Millionen belastete Eier zurückgerufen - Auch Niedersachsen betroffen 

    Hannover/Düsseldorf - Aus den Niederlanden und Belgien werden Tag für Tag Unmengen von Eiern exportiert, auch nach Deutschland. Mehrere Chargen könnten mit Pestizid belastet sein. Auch in Niedersachsen wurden Eier verkauft.

    Aus Belgien und den Niederlanden könnten deutlich mehr Eier mit dem gefundenen Insektizid Fipronil belastet sein als zunächst angenommen. Die niederländischen Behörden riefen nach Angaben vom Dienstag mehrere Millionen verseuchte Eier aus Supermärkten zurück. Der Verzehr der Eier könne gesundheitsschädlich sein, warnte die Lebensmittelaufsichtsbehörde NVWA am Dienstag. Die Eier enthalten eine zu hohe Dosis des Läusebekämpfungsmittels Fipronil und könnten auch nach Deutschland exportiert worden sein.

    Etwa 1,3 Millionen dieser Eier seien über eine Packstelle in Nordrhein-Westfalen auch nach Niedersachsen gelangt, teilte das Agrarministerium in Hannover am Montagabend mit. Sie sind demnach schon im Handel gewesen und vermutlich verkauft worden. In NRW waren am Sonntag fast 900 000 Eier zurückgerufen worden.

    „Das Insektizid hat in Lebensmitteln nichts zu suchen“

    Zuvor waren in einer Packstelle im Kreis Borken in Nordrhein-Westfalen mit dem Insektizid Fipronil belastete Eier gefunden worden. Allerdings betonte das Düsseldorfer Landwirtschaftsministerium, es bestehe kein Gesundheitsrisiko. In Hannover fand Agrarminister Christian Meyer (Grüne) dagegen klare Worte: "Das Insektizid hat in Lebensmitteln nichts zu suchen. Punkt."

    Aufgrund von Analyseergebnissen in Belgien warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) vor einem potenziell akuten Gesundheitsrisiko für Kinder beim Verzehr von mit Fipronil belasteten Eiern, hieß es vom Agarministerium in Niedersachsen. Für andere Menschen werde ein Gesundheitsrisikos aber ausgeschlossen.

    Derweil lässt Nordrhein-Westfalen prüfen, ob auch andere Packstellen in dem Bundesland Eier mit Fipronil erhalten haben könnten. "Wir haben ein entsprechendes Monitoring-Programm aufgesetzt", sagte ein Sprecher des Ministeriums der Deutschen Presse-Agentur.

    Verbindung von Desinfektionsmittel und Fipronil

    "Fipronil hatten wir noch nie, das ist für unsere Fachleute etwas Neues", sagte der Sprecher. Die Anwendung bei tierischen Produkten sei nicht erlaubt. In Belgien und den Niederlanden müsse nun geprüft werden, warum es dennoch verwendet worden sei. Nach Angaben des Niedersächsischen Agrarministeriums war bei Legehennenbetrieben im Ausland festgestellt worden, dass das Mittel "Dega16", das - auf Basis ätherischer Öle - für die Reinigung und Desinfektion von Ställen zugelassen ist, mit Fipronil in Verbindung gekommen war.

    Das Insektizid wird zur Bekämpfung von Flöhen, Läusen, Schaben, Zecken und Milben eingesetzt. Fipronil kann in hoher Dosis Schäden an Leber, Schilddrüse oder Niere verursachen, sagte eine Sprecherin der NVWA. Der Stoff sei auch in anderen Eiern gefunden worden, allerdings in einer niedrigeren Konzentration.

    In der vergangenen Woche war das Insektizid in den Eiern von zunächst sieben Geflügelbetrieben gefunden worden. Ein Unternehmen hatte es benutzt, um Läuse auf den Höfen zu bekämpfen. Die Staatsanwaltschaft hat inzwischen Ermittlungen eingeleitet. Daraufhin waren alle 180 Kunden des Schädlingsbekämpfungsunternehmens kontrolliert worden.

    Welche Eier sind betroffen? 

    Nach Informationen des Agrarministeriums sind die Chargen der Eier mit dem Stempelaufdruck  1-NL 4128604 oder 1-NL 4286001 sowie die Mindesthaltbarkeitsdaten (MHD) 14.08.2017 und 16.08.2017 betroffen. Verbraucher sollten Eier mit diesen Aufdrucken nicht verzehren und zurückgegeben. 

    Welche Eier sind mit Fipronil belastet? Diese Nummern sind vom Rückruf betroffen

    Wählen Sie, welchen Ressorts, Themen und Autoren dieses Artikels Sie folgen möchten. Entsprechende Artikel finden Sie dann auf „Mein RP ONLINE“

    Prüfnummern im Überblick

    Düsseldorf. Auch in Deutschland wurden mit dem Insektengift Fipronil belastete Eier verkauft. Wir haben aufgelistet, wie die Supermärkte mit Eiern verfahren und bei welchen Prüfnummern Sie aufpassen müssen.

    Franziska Hein Rheinland-Reporterin

    Franziska Hein (heif) ist für RP online als Rheinland-Reporterin unterwegs.

    Verbraucher können am besten selbst überprüfen, ob ihre Eier mit Fipronil belastetet sein könnten. Die niederländische Prüfbehörde hat die bislang 127 Kennungen auf ihrer Internetseite veröffentlicht. Der entscheidende Bestandteil der Nummern ist die Kennung des Betriebs. Sie wird durch fünf Ziffern im Stempel angezeigt. Die erste Ziffer des Stempel hingegen informiert darüber, ob das Ei von einem Huhn aus Käfig, Boden, Freiland, oder Bio-Haltung stammt. Die beiden letzten Ziffern zeigen die Stallnummer an, falls es mehrere Ställe gibt. Diese Angaben sind für Verbraucher im Zusammenhang mit Fipronil nicht relevant, sie sind daher in der Liste der Behörde mit "X" gekennzeichnet. Wer Eier mit den folgenden Stempelnummern findet, sollte diese nicht verzehren und entsorgen.

    • Eier mit diesen Codes sollen nicht von Kindern gegessen werden
    Hintergrund: Die schlimmsten Lebensmittel-Skandale Ewa Studio/ Shutterstock.com

    • Die Liste aller niederländischen Betriebe, bei denen der Stoff nachgewiesen wurde (Stand: 8. August 2017):

    Eier aus den Niederlanden mit folgenden Stempelnummern sind ebenfalls nachweislich mit Fipronil belastet und nach Deutschland geliefert worden:

    Am Sonntag, 30. Juli, waren bereits rund 900.000 Eier vom Markt genommen worden. Eine Umfrage unserer Redaktion unter Supermarktketten ergab, dass unter anderem Kaufland und Lidl belastete Eier im Handel hatten. Auch Real teilte am Donnerstagabend mit, betroffen zu sein.

    "Nach aktuellem Stand wurden einzelne Filialen von uns in NRW mit entsprechenden Eiern aus den Niederlanden beliefert. Wir haben die betroffenen Eier umgehend aus dem Verkauf genommen", teilte das Unternehmen mit.

    Auch das Unternehmen Lidl teilt am Donnerstagmorgen mit, dass es belastete Eier im Verkauf hatte. Diese wurden nun entfernt. "Unsere Kunden können bei Lidl Deutschland gekaufte Eier jederzeit ohne Angabe von Gründen in unseren Filialen auch ohne Vorlage des Kassenbons zurückgeben", heißt es weiter in der Mitteilung.

    Aldi Nord und Aldi Süd

    Nicht eindeutig äußern wollte sich Aldi Süd. Aldi Süd erklärte auf Anfrage: "Bereits seit Anfang der Woche beziehen wir keine Eier aus Betrieben, bei denen der Einsatz von Fipronil bekannt ist oder deren Status unklar ist." Ob davor Eier aus betroffenen Chargen verkauft wurden, sagt das Unternehmen nicht.

    Aldi Nord erklärte, man habe vorsorglich Eier aus den betroffenen Betrieben aus dem Verkauf genommen. Diese wiesen geringe Mengen von Fipronil auf, bei denen nach Einschätzung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) allerdings keine Gesundheitsgefahr bestehe. Einen Rückruf gebe es derzeit nicht. Aktuell beziehe man keine Eier aus den betroffenen Betrieben in den Niederlanden. Kunden könnten bei Aldi Nord gekaufte Eier aber dennoch zurückgeben.

    Rewe und Penny

    In allen Rewe- und Penny-Märkten wurden Eier, die "NL" im Stempel tragen, aus dem Verkauf genommen. Bis auf Weiteres wolle man nur noch Eier aus Deutschland beziehen. Bereits gekaufte Eier können ohne Probleme zurückgegeben werden, teilte das Unternehmen mit.

    Edeka hat keine Eier aus den Niederlanden verkauft. Alle verkauften Eier der Eigenmarke stammen aus Deutschland, erklärte ein Sprecher. Man lasse die Eier routinemäßig auf Insektizide prüfen.

    Wie das Unternehmen unserer Redaktion am Donnerstagabend mitteilte, wurden möglicherweise betroffene Eier auch an Real geliefert. Kunden sollten bereits gekaufte Eier mit den Printnummern 2-NL4332602 (Mindesthaltbarkeitsdatum 9.8., 12.08., 13.08., 16.08., 18.08.2017) oder 1-DE-0357731 (Mindesthaltbarkeitsdatum 6.8., 8.8., 11.08.) nicht verzehren, sondern in die Märkte zurückbringen. Die übrige betroffene Ware sei bereits aus dem Verkauf genommen worden.

    Auch die Großmärkte von Metro sind nicht betroffen. "Unser Lieferant hat uns bestätigt, dass wir von den betroffenen Farmen mit betroffenen Chargennummern nicht beliefert wurde", teilte ein Unternehmenssprecher auf Anfrage am Donnerstag mit.

    Bei der Frage, wie Millionen Eier mit dem Insektizid Fipronil vergiftet werden konnten, führt die Spur nun nach Belgien. Nach Angaben von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) soll der Lebensmittelskandal dort seinen Ursprung haben.

    Millionen von Eiern aus den Niederlanden sind mit dem Insektizid Fipronil verseucht, Hunderttausende wurden zurückgerufen. Den Niederländern wird nun empfohlen, zunächst ganz auf Eier zu verzichten. Und möglicherweise wurde Fipronil auch in Deutschland eingesetzt.

    In Deutschland sind wohl mehr mit dem Insektizid Fipronil verseuchte Eier verkauft worden als bislang bekannt. Inzwischen wird in elf Bundesländern vor belasteten Eiern gewarnt. Auch Eier aus deutscher Produktion sind betroffen.

    Belastete Eier aus den Niederlanden wurden bei Kaufland verkauft.

    Eier-Skandal: Auch Eier aus Deutschland mit Insektizid belastet – Gesundheitsgefahr

    Diese Eier dürfen Sie nicht mehr essen!

    Immer mehr Eier sind mit dem Insektizid Fipro­nil belastet und sollen nicht verzehrt werden. In diesem Artikel erklären wir, woran Sie belasteten Eier erkennen und wie Ihnen Ihr Smartphone dabei helfen kann. Denn eine App erleichtert vor Ort im Lebensmittelmarkt den Eier-Check.

    Zunächst schien nur Nordrhein-Westfalen von dem Eierskandal betroffen zu sein. Doch nun sind mindestens zehn weitere Bundesländer betroffen. Hinzu kommt, dass der Skandal nicht mehr nur für Eier aus den Niederlanden gilt. Auch deutsche Eier sind mit dem Insektizid Fipro­nil belastet. Diese Eier sollten nicht mehr gegessen und zurückgegeben werden.

    Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung kann wohl bei den bisher gemessenen Werten eine Gesundheitsrisiko für Erwachsene ausgeschlossen werden, solange Sie sich an einen normalen Eier-Verzehr halten (drei Eier pro Woche). Bei Kindern dagegen besteht ein Gesundheitsrisiko.

    Welche Eier sind belastet?

    Am Wochenanfang gingen die Behörden von 2,9 Millionen niederländischen Eiern aus, die an eine Packstelle in NRW geliefert wurden. Knapp 900.000 Eier gelangten nach Angaben des Ministeriums für Umwelt NRW in den Handel. Das Agrarministerium Niedersachsen hat nun mitgeteilt, dass Schadstoff belastete Eier aus Belgien und den Niederlanden über die Packstelle in NRW auch nach Niedersachsen gelangt sind. Dabei geht es um etwa 1,3 Millionen Eier. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit warnt mittlerweile vor belasteten Eiern in elf Bundesländern. Der MDR geht mittlerweile von 12 Bundesländern aus.

    Nun hat sich herausgestellt, dass weitere Eier mit Fipro­nil belastet sind. Diese wurden in den Niederlanden zum Verkauf angeboten. Eier mit dem Stempelaufdruck X-NL-40155XX sollten Sie nicht verzehren. Überprüfen Sie Ihre Eier, wenn Sie diese in den vergangenen Tagen in den Niederlanden oder der Grenzregion verkauft haben.

    Hier können Sie uns folgen:

    Auch Legehennenbetriebe in Niedersachsen betroffen

    Die Belastung mit dem Insektizid kommt offenbar über ein Mittel zur Stall-Desinfektion (Dega 16). Dabei wird Fipro­nil bei Tieren gegen Parasiten wir Flöhe, Zecken, Läuse, Schaben und Milben genutzt. Bei Lebensmittel liefernden Tieren darf es nicht verwendet werden. Ein belgisches Unternehmen steht hierbei als Verursacher im Mittelpunkt. Die Ermittlungen laufen. Das Unternehmen soll das Reinigungsmittel mit dem Insektizid angereichert und anschließend in den Niederlanden verkauft haben. Von dort wurde das Reinigungsmittel an 180 Betriebe in den Niederlanden verteilt.

    Scheinbar haben auch Legehennenbetriebe in Niedersachsen das gleiche Mittel zur Stallreinigung verwendet. Ein Halter hatte sich bei den Behörden gemeldet. Die Untersuchung der entsprechenden Eier war positiv. Vier weitere Betriebe befinden sich derzeit in der Überprüfung. Alle fünf Betriebe sind aktuell gesperrt.

    Aufgrund der Ausweitung des Skandals ist es durchaus möglich, dass auch weitere deutsche Betriebe betroffen sind.

    Stempelaufdruck prüfen

    Sollten Sie in den vergangenen Tagen Eier gekauft haben, müssen Sie unbedingt den Stempelaufdruck überprüfen. Folgende Eier sind laut Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen betroffen:

    Update 16.08.2017

    • 0-DE-0360521, 1-DE-0357731, 1-DE-0358001, 2-DE-0358621
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    App Faules Ei: Überprüfung von Eiern auf Insektizidbelastung – Hilfe im Fipronil-Skandal

    Im aktuellen Fipronil-Skandal bekommen die Verbraucher jetzt digitale Hilfe. Gemeint ist die Android- und iOS-App „Faules Ei“, welche Sie kostenfrei bei Google Play und im App Store erhalten. Die Anwendung […]

    Faules Ei – Der Eier-Checker – App Download für Android und iOS

    Mit der Android- und iOS-App „Faules Ei“ erfahren Sie in Windeseile, ob ein Ei mit Giftstoffen belastet ist. Mit der entsprechenden Internetverbindung ist der Check unterwegs beim Einkauf schnell durchgeführt. […]

    Rewe und seine Tochter Penny erklärten am Mittwochabend, alle Eier aus den Niederlanden aus dem Verkauf zu nehmen.

    Lidl hat nach eigenen Worten Eier aus den Höfen, auf denen Fipronil festgestellt worden ist, aus dem Sortiment genommen und Aldi Süd bezieht einer Stellungnahme zufolge bereits seit Anfang der Woche keine Eier mehr von diesen Betrieben. Auch Aldi Nord hat belastete Chargen aus dem Regal genommen.

    Ihre Meinung

    Was denken Sie über den Eier-Skandal? Haben Sie selbst betroffene Eier gekauft? Diskutieren Sie mit anderen Lesern in den Kommentaren unter diesem Beitrag.

    • Quelle: Rückruf: Fipronil in Eiern und Ei-Produkten auf verbraucherzentrale.nrw
    • Quelle: Mit Biozid (Fipronil) belastete Eier: Zwei weitere Chargen identifiziert, die auch in NRW in den Handel gelangten auf umwelt.nrw.de
    • Quelle: Agrarministerium: Mit Insektizid belastete Eier aus Belgien und den Niederlanden zurückgeben auf ml.niedersachsen.de
    • Quelle: Insektizid Fipro­nil in Eiern: Auch Eier aus Deutsch­land sind belastet auf test.de
    • Fragen und Antworten zum Thema Fipronil
    • Rückruf von Konsumeiern vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit

    Weitere Rückrufmeldungen

    Rückruf Franken-Gut Fleischwaren GmbH: Zwiebelmettwurst mit E.coli-Keimen – Verkauf bei EDEKA, Marktkauf und Kupsch

    Franken-Gut Fleischwaren GmbH ruft die bei EDEKA, Marktkauf und Kupsch verkaufte Zwiebelmettwurst zurück. Grund dafür sind E.coli-Bakterien, die bei einer Kontrolle festgestellt wurden. Alles Wissenswerte zum Rückruf erfahren Sie im Text. […]

    Popp ruft Feinkostsalate zurück – u.a. betroffen Edeka, Globus, Rewe, Selgros

    Die Popp Feinkost GmbH ruft Feinkostsalate der Eigen- und Handelsmarken zurück. Dabei geht es nicht nur um fertig verpackte Salate, sondern auch um Salate der Bedienungstheke. Vom Rückruf sind unter anderem Edeka, […]

    Rückruf Aldi Nord: „Trader Joe’s Feigen“ enthalten Schimmelpilzgift

    Die Trader Joe’s Softfrüchte, Sorte Feigen der California Direct GmbH werden aktuell von Aldi Nord zurückgerufen. Grund dafür ist die Gesundheitsgefahr durch Schimmelpilzgift. Worauf Sie achten müssen und was Sie mit […]

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    Die Kaufland Warenhandel GmbH & Co. KG muss das Delikatess Rotkohl Fein gewürzt der Eigenmarke K-Classic wegen Fremdkörpern zurückrufen. Um was für Fremdkörper es sich handelt und was Sie bei dem Rückruf […]

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    Einen Rückruf wegen nachgewiesenen Salmonellen hat die Firma Mina Gewürze für die Lebensmittel „Pfeffer gemahlen, 500g“ und „Pfeffer schwarz, 80g“ veranlasst. Bei Salmonellen handelt es sich um Bakterien, die unter […]

    Spendieren Sie eine Tasse Tee oder Kaffee?

    16.08.2017 Wir haben den Artikel am 16.08.2017 aktualisiert.

    Schon 17 Lдnder von Eier-Skandal betroffen

    Allein in Deutschland wurde in 11 Millionen Hьhnereiern das Insektengift Fipronil nachgewiesen. Die EU beruft ein Krisentreffen ein, die Schweizer Grossverteiler haben reagiert.

    Niederlande: Zwei Manager wegen Eier-Skandal verhaftet
    Insektizid Fipronil: Belgien weiss seit Wochen von Eier-Vergiftung
    Insektizid-Skandal: Fipronil-Spuren in M-Budget-Eiern gefunden

    Der Eierskandal verdirbt immer mehr Leuten den Appetit. Die Lieferungen von mit einem Insektengift belasteten Eiern beschrдnkten sich nicht nur auf Europa. Mit dem Insektengift Fipronil belastete Eier sind nach Erkenntnissen der EU in 17 Lдndern aufgetaucht. Die Eier seien bis nach Hongkong exportiert worden, sagte heute der EU-Sprecher fьr Handel und Landwirtschaft, Daniel Rosario.

    Gegen mehrere Produzenten in Belgien und den Niederlanden werde ermittelt. Aber auch in Frankreich und Deutschland seien Hьhnerfarmen geschlossen worden. Bei den ьbrigen belieferten Lдndern handle es sich um Schweden, Grossbritannien, Цsterreich, Irland, Italien, Luxemburg, Polen, Rumдnien, Slowenien, Dдnemark, die Slowakei und die Schweiz.

    Frankreich erklдrte, es habe etwa 244'000 belastete Eier aus den Niederlanden und Belgien geliefert bekommen. Die von der Lebensmittelsicherheitsbehцrde ьberprьften Eier und Eiprodukte enthielten aber so wenig Fipronil, dass sie keine Gefahr fьr die Verbraucher seien, sagte Agrarminister Stйphane Travert dem Radiosender RCM.

    Fipronil wirkt gegen Zecken, Lдuse und Flцhe, darf aber nicht in Betrieben eingesetzt werden, deren Erzeugnisse in die menschliche Nahrungskette gelangen. Europaweit sind Millionen Eier aus den Supermдrkten zurьckgeholt und vernichtet worden. In den Niederlanden wurden gestern im Zusammenhang mit den Ermittlungen zwei Personen festgenommen. Berichte, dass wegen der Eier jemand erkrankt ist, lagen nicht vor.

    In Dдnemark wurden den Behцrden zufolge 20 Tonnen gekochte und geschдlte Eier aus den Niederlanden an Kantinen geliefert. In ihnen seien Spuren von Fipronil gefunden worden, allerdings nicht in gefдhrlicher Menge, hiess es. Die Eier seien trotzdem zurьckgerufen worden.

    Die EU-Kommission forderte ein ausserordentliches Treffen von Ministern und Behцrden, auf dem ьber Konsequenzen beraten werden soll. Das EU-System zum Schutz vor Lebensmittelfдlschungen mьsse verbessert werden, sagte Kommissionssprecherin Mina Andreeva. Als vorlдufigen Termin nannte sie den 26. September.

    In Belgien wurde offenbar ein fьr die Nutztierhaltung zugelassenes, rein pflanzliches Desinfektionsmittel mit dem fьr die Nutztierhaltung verbotenen Fipronil gemischt. Das Mittel wurde von einer niederlдndischen Firma in zahlreichen Stдllen in den Niederlanden eingesetzt. Millionen belastete Eier wurden nach Deutschland verkauft – das Bundeslandwirtschaftsministerium geht einem Bericht zufolge von mindestens 10,7 Millionen Fipronil-Eiern hierzulande aus.

    Mitgliedstaaten machen sich bereits gegenseitig schwere Vorwьrfe: Belgien wirft den Niederlanden vor, erste Hinweise ьber den Einsatz von Fipronil in Hьhnerstдllen Ende 2016 nicht weitergegeben zu haben, der deutsche Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt kritisierte das Krisenmanagement Belgiens und der Niederlande. Die Informationen seien zu langsam und zu spдrlich geflossen.

    EU-Kommissar Andriukaits betonte, die Lebensmittelsicherheit in der Union sei eine der hцchsten der Welt, das System sei «gut». Nun mьssten die Mitgliedslдnder zusammenarbeiten, um die nцtigen Lehren aus dem Skandal zu ziehen. «Statt Energie mit gegenseitigen Schuldzuweisungen zu verlieren, sollten wir in die Zukunft schauen.»

    Zweifel bei verarbeiteten Eier-Produkten

    Die Schweizer Grossverteiler haben Eier im Zusammenhang mit mцglichen Belastungen durch das Insektizid Fipronil aus den Regalen genommen. Zweifel bleiben jedoch bezьglich verarbeiteten Produkten bestehen. Die Westschweizer Konsumentenschutzorganisation FRC ist entsprechend besorgt.

    Beim Grossverteiler Migros seien «geringste Werte» von Fipronil in Frischeiern der M-Budget-Linie gefunden worden, die aus dem Verkauf zurьckgezogen wurden«, sagte der Sprecher Tristan Cerf am Freitag der Nachrichtenagentur sda. »Wir kцnnen nicht ausschliessen, dass verarbeitete Produkte ebenfalls Fipronil enthalten, bisher haben aber weder wir noch unsere Lieferanten entsprechende Belastungen gefunden.«

    Bei Coop stammen die Eier wie bei Migros zu 95 Prozent aus der Schweiz und sind nicht von Fipronil-Belastungen betroffen, wie der Grossverteiler betont. Dennoch sind nach Angaben des Bundesamtes fьr Lebensmittelsicherheit und Veterinдrwesen (BLV) Untersuchungen im Gang, um festzustellen, ob Schweizer Eier von diesem Problem betroffen sind. Fipronil sei in der Schweiz fьr den entsprechenden Einsatz verboten. Keine Anzeichen gibt es laut BLV derzeit, dass Pouletfleisch mit Fipronil verseucht ist.

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    Die beliebtesten Leser-Kommentare

    und in der Schweiz?

    interessanter Weise hцrt man in der Schweiz wenig ьber die Importeier. Wie steht es eigentlich um Mayonnaisen, Eierteigwaren und andere Schweizer Produkte, bei denen "Eier aus Bodenhaltung" enthalten sind? Das sind hцchstwahrscheinlich auch Importeier (sonst wьrde es ja speziell deklariert).

    12 lдnder? welche

    wдre noch gut zu wissen, welche 12 lдnder betroffen sind.

    Massentierhaltung.

    . zur Gewinnmaximierung ist ein Relikt aus dem 20. Jahrhundert. Wir sollten wirklich umdenken. Weniger Nahrungsmittel kaufen, weniger wegwerfen und dafьr einen Preis bezahlen, der es ermцglicht, dass Bauern ihre Tiere mit Respekt und Anerkennung fьr ihre Leistungen halten kцnnen - nein: mьssen. Wer sind wir, dass wir meinen, so weit ьber dem Tier zu stehen, dass wir es behandeln wie Ware!

    Die neusten Leser-Kommentare

    Geldgier der Grossverteiler.

    Eier vom Grossverteiler waren mir instinktiv seit langem suspekt, eigentlich wusste ich nicht genau warum. Jetzt weiss ich es ! Aber Eier, wirklich ganz frisch und viele andere Produkte, kaufe ich immer in einem Hofladen aus Eigenproduktion. Von einer jungen Bauern-Familie aus Leidenschaft, wo einem der Hof, der Hьhnerstall samt Freilauf stolz und gerne gezeigt werden, wo die Bauern-Kinder die zutraulichen Legehennen noch streicheln. Ja, ich verschmutze halt deswegen die Umwelt. Ich fahre mit dem Auto jedesmal 14 km hin und zurьck zu diesem Hofladen. Den Grossverteilern sei Dank.

    Ursache und nicht Folgen bekaempfen

    Fipronil wird auch in Laeuse/Zeckenmittel fuer Haustiere verwendet - und so direkt in Millionen Haushalte getragen. Da nichtsachgemaesse Anwendung, absichtlich oder fahrlaessig, nie ausgeschlossen werden kann, muessten die gefaehrlichen Inhaltstoffe verboten werden. Industrieinteressen sind aber zu gewichtig. Siehe auch Bienensterben durch seit Jahren bekannte Stoffe.

    In Belgien gibt es massenhaft faule Eier.

    frisch und regional

    Und wir werden wieder dahin zurьckgehen mьssen, die Lebensmittel beim Bauer um die Ecke zu kaufen. Da weiss man was man hat. Lebensmittel frisch und regional! Und dann natьrlich selber verarbeiten. (Fьr die Stдdter muss dann wohl trotzdem importieren. ;-))

    Wer isst schon Menstruationsabfдlle von Hьhnern. Wie eklig ist das denn. Ich esse seit ich 18 bin keine Lebensmittel mit Eiern. So tu ich nicht nur was Gutes fьr meine Gesundheit sondern auch fьr den Tierschutz.

    Lebensmittelskandal um Eier: Ursprung wohl in Belgien und zwölf Bundesländer betroffen

    Zwölf Bundesländer betroffen

    Lebensmittelskandal um Eier: Ursprung wohl in Belgien

    Aktualisiert: 03.08.17 21:09

    Der Lebensmittelskandal um ungenießbare Eier zieht weitere Kreise. Offenbar sind fast alle Bundesländer betroffen. Der Ursprung der Verunreinigung soll in einem Nachbarland liegen.

    Berlin -  Der Lebensmittelskandal um mit Insektengift kontaminierte Eier hat seinen Ursprung nach Angaben von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) in Belgien. Dort sei offenbar ein für die Nutztierhaltung zugelassenes rein pflanzliches Desinfektionsmittel mit dem für die Nutztierhaltung verbotenen Insektizid Fipronil "gepanscht" worden, sagte Schmidt am Donnerstag in Berlin. "In den letzten 48 Stunden hat sich gezeigt, dass Deutschland stärker betroffen ist als zunächst angenommen."

    Die deutschen Behörden gingen derzeit davon aus, dass zwölf Bundesländer betroffen seien, sagte Schmidt. Eine Schlüsselrolle nehmen demnach Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen ein. "Dort haben die in Deutschland erzeugten und belasteten Eier ihren Ursprung oder sind von dort aus in den Warenverkehr gebracht worden."

    Schmidt gibt „noch keine Entwarnung“

    Die Lage sei „unter Kontrolle“, es gebe aber „noch keine Entwarnung“. Die Bundesregierung nehme das Geschehen „sehr ernst“, sagte Schmidt. Er fügte hinzu, dass eine akute gesundheitliche Gefährdung für die Verbraucher nach derzeitigem Stand praktisch ausgeschlossen sei. Auch niedersächsische Legehennenhalter stehen unter Verdacht, Ställe mit dem fipronilhaltigem Anti-Läusemittel Dega-16 desinfiziert zu haben. Dort sind nach Angaben des Landesagrarministeriums nunmehr vier Betriebe gesperrt, in denen sich ein Verdacht bestätigt habe.

    Vorerst nicht betroffen waren laut Bundesministerium die vier Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und das Saarland. Die Discounter Aldi Nord, Aldi Süd und Lidl nahmen Eier von Höfen unter Fipronil-Verdacht aus den Regalen. Einen Verkaufsstopp für alle niederländische Eier verhängten Rewe und Penny.

    Erste Meldungen schon am 20. Juli

    Schmidt äußerte sich nach einer Krisenkonferenz der zuständigen Behörden mit den betroffenen Ländern. Erste Meldungen über mit Fipronil belastete Eier aus Belgien erhielten die EU-Länder dem Minister zufolge am 20. Juli. Dass belastete Eier aus den Niederlanden nach Deutschland geliefert worden sind, erfuhren die deutschen Behörden demnach von den niederländischen Stellen am Freitagabend.

    Im Zuge der Ermittlungen habe sich gezeigt, dass das unrechtmäßig mit Fipronil versetzte Desinfektionsmittel auch an Legehennenbetriebe in Niedersachsen geliefert worden sei, berichtete Schmidt. Dort produzierte Eier seien in andere Bundesländer geliefert worden. Die Lieferströme würden nun untersucht, versicherte der CSU-Politiker.

    "Für mich geht es darum, mit Hochdruck und lückenlos den kompletten Vorgang aufzuklären", sagte er. Schmidt forderte ganz besonders auch die Behörden in Belgien und den Niederlanden auf, "den Sachverhalt zügig und lückenlos" aufzuklären. Die Verantwortlichen für den Lebensmittelskandal müssten in den beiden Staaten zudem strafrechtlich verfolgt werden.

    Keine Befunde für gesundheitsschädlichen Gehalt an Fipronil in Eiern

    Nach Angaben des Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) gibt es vorerst keine Befunde für einen möglicherweise gesundheitsschädlichen Gehalt an Fipronil pro Kilogramm Ei. Bisher vorliegende Daten lägen „um einen Faktor zehn unterhalb“ des kritischen Werts, bis zu dem eine Gefährdung für Erwachsene wie Kinder unwahrscheinlich sei. Dieser Wert gelte sowohl für lose Eier als auch für verarbeitete Produkte. Generell gelte: „Fipronil hat in Eiern nichts zu suchen“, sagte BfR-Abteilungsleiterin Monika Lahrssen-Wiederholt.

    Schmidt mahnte eine lückenlose Klärung der Vorgänge an. Zentral sei vor allem, wo im Handel oder anderswo sich noch kontaminierte Eier befinden könnten, die dann aus dem Verkehr zu nehmen seien. Bund und die betroffenen Länder stünden in enger Abstimmung, auch mit den Niederlanden und Belgien würden Informationen ausgetauscht. Verbotene Verwendung des Insektengifts wie bei Hennen sei nicht hinnehmbar und müsse von der Justiz geahndet werden, sagte der Minister.

    Verseuchte Eier sind vom Markt

    Nach Einschätzung der EU-Kommission ist die Situation unter Kontrolle. Die Höfe seien identifiziert, Eier geblockt, verseuchte Eier vom Markt genommen, sagte eine Sprecherin der Brüsseler Behörde.

    Die Verbraucherorganisation Foodwatch forderte eine rückhaltlose Aufklärung. „Behörden und Unternehmen müssen jetzt nachverfolgen und unverzüglich öffentlich machen, welche Eier betroffen sind und vor allem auch, in welchen Lebensmitteln belastete Eier verarbeitet wurden“, sagte Geschäftsführer Martin Rücker.

    138 Geflügelbetriebe in Niederlanden gesperrt

    In den Niederlanden bleiben noch 138 Geflügelbetriebe wegen der Belastung mit dem Insektizid Fipronil gesperrt. Bei Kontrollen seien Spuren von Fipronil in den Eiern festgestellt worden, teilte die Lebensmittelkontrollbehörde NVWA am Donnerstagabend in Utrecht mit. Die übrigen der zuvor insgesamt 180 betroffenen Betriebe seien frei gegeben worden.

    Inzwischen seien alle mit Fipronil belasteten Eier aus den Supermärkten entfernt worden, sagte Behörden-Sprecher Benno Bruggink. „Es sind keine niederländischen Eier mit Fipronil mehr im Handel.“ Belastete Eier waren auch nach Deutschland gelangt und dort ebenfalls aus dem Handel entfernt worden.

    Insgesamt 180 Geflügelbetriebe hatten ein Anti-Läusemittel eingesetzt, dem der für Nahrungsmittel verbotene Stoff Fipronil beigemischt worden war. In einem Fall war die Konzentration so hoch, dass die Behörde von einer „akuten Gefahr“ gewarnt hatte. In 27 Fällen waren die Eier so belastet, dass Kinder sie nicht essen sollten. Bei den jetzt noch getesteten Eiern war die Konzentration des verbotenen Stoffes nach Angaben der Behörde niedrig und ein Gesundheitsrisiko gering.

    Zwölf Bundesländer betroffen Was Sie über Fipronil in Eiern wissen müssen

    In Eiern werden immer wieder Schadstoffe entdeckt.

    Dioxin, Salmonellen oder Schwermetalle: Eier scheinen besonders gut geeignet zu sein, um Giftstoffe aufzunehmen oder Krankmacher in sich zu tragen. Auch die jüngst festgestellte Belastung mit Fipronil lässt Verbraucher verunsichert zurück. n-tv.de beantwortet die wichtigsten Fragen.

    Wie viele Eier sind betroffen?

    Laut Bundeslandwirtschaftsministerium wurden mindestens drei Millionen kontaminierte Eier aus den Niederlanden nach Deutschland geliefert. Und zwar in die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Schleswig-Holstein.

    Es geht um Eier aus den Niederlanden. Unter den belasteten Chargen sind mehrheitlich Eier aus konventioneller Haltung, es sind aber auch Bio-Eier betroffen. Die kontaminierten Eier haben folgende Stempelaufdrucke:

    Was ist überhaupt Fipronil?

    Bei Fipronil handelt es sich um ein Gift, das als Breitspektrum-Insektizid gegen Flöhe, Läuse, Zecken, Schaben und Milben sowohl bei Tieren als auch Pflanzen eingesetzt wird. Es ist zudem in Schädlingsbekämpfungsmitteln gegen Ameisen, Schaben und Termiten enthalten. Es wird auf die Haut des Tieres aufgebracht, soll aber von dieser nicht aufgenommen werden. Die meisten Präparate sind mit einem Bitterstoff angereichert, damit Kinder, Tiere und Vögel diese nicht aufnehmen.

    Wie gesundheitsschädlich ist es?

    Das weiß man nicht so genau. Dennoch geht man davon aus, dass das Gift in hoher Dosis auch für den Menschen tödlich sein könnte. In Tierversuchen konnte bisher gezeigt werden, dass Fipronil toxisch auf das Nervensystem von Wirbeltieren wirkt. Die Auswirkungen waren allerdings bei erwachsenen Tieren reversibel. Bei Nagern wurden zudem negative Effekte auf die Leber beobachtet. Nach derzeitigem Wissensstand wirkt Fipronil nicht auf die Gene und ist auch nicht krebserregend.

    Wie gelangt ein für Lebensmittel verbotener Stoff in die Ställe?

    Prinzipiell ist eine Anwendung von Fipronil an lebensmittelliefernden Tieren verboten. Im aktuellen Fall sollen alle betroffenen Betriebe Kunden eines Unternehmens sein, das die Ställe mit dem Anti-Läusemittel Dega-16 gereinigt hat. Das Mittel an sich basiert allerdings auf der Wirksamkeit von ätherischen Ölen, vor allem Eukalyptus und nicht auf Fipronil. Wie dieses in Dega-16 gelangen konnte, ist bisher noch unklar.

    Sollte man gerade ganz auf Eier verzichten?

    Nein, das ist nicht nötig. Die Fipronil-Werte, die bisher ermittelt werden konnten, liegen für Erwachsene alle unter dem Wert der sogenannten akuten Referenzdosis, auch mit ARfD abgekürzt. In Bezug auf Pflanzenschutzmittel wurde diese auf 0,009 Milligramm je Kilogramm Körpergewicht im Rahmen der EU-Wirkstoffprüfung festgelegt. Dieser ARfD-Wert gibt an, wie viel Fipronil bei einer Mahlzeit beziehungsweise im Laufe eines Tages aufgenommen werden kann, ohne ein gesundheitliches Risiko einzugehen. Selbst eine kurzzeitige Überschreitung dieses Wertes bedeutet nicht zwangsläufig eine gesundheitliche Beeinträchtigung. Dennoch sollten Eier, die mit Fipronil belastet sind, entweder in den Laden zurückgebracht oder vernichtet werden. Erwachsene sollten nicht mehr als drei Eier pro Woche, inklusive verarbeitete Eier, verzehren, rät die Deutsche Gesellschaft für Ernährung.

    Warum dann so viel Aufsehen?

    Die belasteten Eier wurden aus Sicherheitsgründen aus dem Verkehr gezogen, vor allem zum Schutz von Kindern. Unter Berücksichtigung europäischer Verzehrdaten für Kinder wurde bei Eiern, die in Belgien getestet wurden, eine Überschreitung des ARfD um das 1,6-Fache festgestellt, so das Bundesinstitut für Risikobewertung. Das bedeutet zwar noch keine konkrete Gesundheitsgefährdung, könnte jedoch ein gesundheitliches Risiko für Heranwachsende darstellen, nicht zuletzt, weil auch in Backwaren, Nudeln und vielen Fertigprodukten Eier verwendet werden.

    Das kann man derzeit nicht mit Sicherheit sagen. Das Bundeslandwirtschaftsministerium geht davon aus, dass man die mit Fipronil belasteten Eier identifiziert hat und aus dem Verkehr ziehen kann. Es besteht aber die Befürchtung, dass auch andere Produkte, wie beispielsweise Geflügelfleisch, Nudeln oder Kuchen betroffen sein könnten. Ob und wie hoch andere Produkte tatsächlich belastet sind, kann nur mit neuen Untersuchungen geklärt werden.

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